Zum Inhalt der Seite

Guardian angel

Schuldig x Ken [mit wildest_angel]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Tage verstrichen und Kens Wutausbrüche nahmen immer mehr zu. Er wollte die anderen nicht

mehr zu Besuch haben und stellte sich schlafend wenn sie kamen. Die Ärzte und vor allem die

Schwestern hatten so seine Probleme mit ihm. Und so war es kein Wunder, dass Omi nicht grade gering

eingeschüchtert war, als er schließlich Ken abholen kam. Doch der Brünette riss sich

zusammen und sagte kein Wort. Noch immer trug er den Ring von Schuldig, noch immer hingen seien

Gedanken an der Wohnung und dem Orangehead. Er wollte, dass alles so war wie früher. Vor dem

Unfall, vor dem Scheiß mit Yohji.
 

Doch als Ken so dasaß, in seinem Rollstuhl, und von Omi geschoben wurde, wurde ihm unangenehm

bewusst, dass es nie wieder so werden würde. Nie wieder würde er durch die Straßen

laufen und Schuldig zufällig treffen. Nie wieder würde er ihn auf Missionen sehen

können, die die waren für ihn nun auch gelaufen. Und die Wohnung… die würde er

vermutlich eh nie wieder finden. Alles war aus. Aus und vorbei…
 

In dieser Zeit ließ der Schwarztelepath wirklich nichts anbrennen. Jede Nacht trieb er sich

durch die Clubs, versuche, seinen Schmerz in Unmengen von Alkohol zu ertränken, seine

Verzweiflung bei den verschiedensten Partnern loszuwerden. Wo er früher wählerisch gewesen

war, wurde er jetzt maßlos. Es war ihm völlig egal, mit wem er das Bett teilte, solange

er zumindest für ein paar Minuten eine gewisse Befriedigung verspüren konnte, die ihn von

den Gedanken an Ken wegbrachte.
 

Doch Ken schaffte es nicht eine einzige Minute seine Gedanken abzulenken. Er verbrachte die

nächsten tage auf seinem Zimmer und weigerte sich herauszukommen. Auch Essen wollte er partout

nicht. So musste Omi ihm sein Essen und genug zu Trinken bringen, damit Ken wenigstens

einigermaßen bei Kräften blieb. Keiner im Hause Weiß wusste, was sie unternehmen

konnten um Ken ein wenig aufzubauen. Und sie schoben es alles auf die Lähmung, die die Folge

des Unfalls gewesen war. Zum Teil stimmte das ja auch. Aber eben nur zum Teil.
 

Eines Abends gelang Omi etwas, was das ganze Team für unmöglich gehalten hatte. Der Chibi

hatte es geschafft Ken zu überreden mit ihm einen Spatziergang zu machen. Sie hatten eine Rampe

aufbauen müssen, weil sich Ken auf keinen Fall berühren lassen wollte, weder von Omi noch

von sonst irgendwem. So rollte Ken schließlich mit Omi hinunter und aus dem Haus hinaus. Ob

das wirklich so eine gute Idee war bezweifelte Ken noch immer. Unsicher und nervös drehte er

den Ring an seinem Finger hin und her.
 

Die letzte Nacht war lang gewesen - um genau zu sein war sie sogar am Nachmittag des folgenden Tages

noch nicht wirklich für Schuldig vorbei. Er hatte in einem seiner Stammclubs doch

tatsächlich den blonden Weiß getroffen, und war zu diesem Zeitpunkt schon betrunken

genug, um mit ihm einen Flirt zu beginnen. Auf den sich Yohji natürlich nur allzu gern

eingelassen hatte. Sie hatten nicht einfach nur die Nacht miteinander verbracht, sie hatten sich

förmlich gegenseitig das Gehirn aus dem Schädel gefickt. Ihr letztes Mal war in der

Umkleidekabine eines Kaufhauses gewesen, und noch keine zehn Minuten her, doch sie waren schon

wieder so gierig aufeinander, dass sie nicht wirklich die Finger voneinander lassen konnten.

Schuldig saß auf einer Parkbank, der Blonde kniete über ihm, seine Hände waren

schon wieder unter dem Pullover des Schwarz verschwunden und ihr Kuss brannte vor Leidenschaft.
 

Und eben diesen Moment wählten die anderen beiden Weiß aus um die Ecke zu biegen. Ken

erblickte die beiden nicht sofort, denn er war darauf bedacht niemanden anzusehen und den Blick

gesenkt zu halten. Doch Omi blieb wie angewurzelt stehen. Fragend blickte nun auch Ken auf und bei

dem Szenarium, das sich ihm bot, stach es in sein Herz wie ein Dolch. Yohji… Schuldig… Das war doch

nicht zu glauben. „Dreh um Omi…“, krächzte er heiser. „Dreh um... ich will hier weg…“ Doch Omi

rührte sich nicht. Eine röte lag in seinem Gesicht und seine Augen glitzerten leicht, als

wenn in ihm etwa das Gleiche wie in Ken vorgehen würde. Doch dieser achtete dich darauf.

„Verdammt, Omi!!“, fauchte er stattdessen und der kleinere zuckte zusammen.
 

Im Unterbewusstsein spürte Yohji, dass sie beobachtet wurden. Und doch war etwas anders als

üblich. Aus den Augenwinkeln sah er sich um, seine Pupillen weiteten sich erschrocken, als er

Omi und Ken nicht allzu weit entfernt stehen sah. Er erstarrte auf dem Anderen.
 

Für den Bruchteil einer Sekunde traf sich Yohjis Blick mit Kens. Doch dann drehte Omi den

Rollstuhl hastig wieder um und raste mit Ken davon. Diesem standen die Tränen in den Augen und

er zitterte wieder am ganzen Leib. Weg… Er wollte endlich wieder ins sein Zimmer und so schnell

würde er sich da nicht wieder rauslocken lassen.
 

"Ah, Mist, verdammter!", knurrte Yohji und krabbelte von seinem Lover. Er rannte ein paar

Schritte hinter Omi und Ken her, gab dann aber plötzlich auf und drehte sich wieder Schuldig

zu, den er mit einem lauernden Blick bedachte. Forschend sah er in die grünen Augen, und ein

ganzer Kronleuchter strahlte in seinem Hirn auf. Was hatte er da nur getan? "Ich muss

heim!", teilte er dem Schwarz rasch mit, wandte sich ab, ohne auf eine Erwiderung zu warten. Er

musste mit Ken reden. Dringendst!
 

Ken brüllte und fauchte bis Omi ihn endlich wieder in sein Zimmer gebracht hatte. Dort

ließ er sich nicht mal aus seinem Rollstuhl helfen, sondern schickte den kleinen gleich wieder

raus. Seine Zimmerdekoration hatte zu leiden. Blumentöpfe und Vasen flogen gegen die Wände

und Bilderrahmen verschellten am Boden. Wie konnte das sein?? Schuldig hatte ihn damals betrogen. Er

erinnerte sich wieder daran, wie Schuldig ihn davon überzeugt hatte, dass das alles ein

Missverständnis gewesen war, und jetzt das…
 

Schon von der Strasse her hörte Yohji den Tumult im Haus. Autsch, da war aber jemand ganz

gewaltig am Ausflippen. Der Blonde überlegte sich, ob er warten sollte, bis Ken sich ein wenig

abreagiert hatte, entschied sich aber dann dagegen. Ken hatte lange genug gelitten, entschied er.

Ohne abzuwarten, raste er die Treppe nach oben, riss die Tür zu Kens Zimmer auf und stand dann

mitten im Raum. "Hör sofort mit diesem Wahnsinn auf!", schrie er den Kleineren an.
 

Eine mehr oder weniger elegante Drehung und eine Stiftdose von seinem Schreibtisch segelte auf Yohji

zu. „Verpiss dich!!“, brüllte er. „Verschwinde aus meinem Zimmer!!!“ Ken war nicht wieder zu

erkennen. Seien Augen sprühten vor Wut und Hass. „Geh mir aus den Augen. Du falsche Schlange!

Du Schlampe!“ Es war ganz eindeutig zu sehen, dass Ken vollkommen die Kontrolle verloren hatte. Doch

es war ihm egal.
 

"Vergiss es! Du wirst mir jetzt zuhören! Es reicht, du hast lange genug in deinem

verdammten Selbstmitleid gelebt! Merkst du überhaupt noch was? Merkst du, wie du nicht nur dich

damit kaputt machst, sondern uns auch? Und... Schuldig."
 

„Es kann euch scheiß egal sein was mit mir ist! Ich mache niemanden kaputt!! Ihr seid es!! Ihr

lasst mich nicht in Ruhe! Ihr macht mich kaputt… das ist alles! Lass mich in Ruhe! Verschwinde

endlich!!“ Ken griff an die Räder und machte sich daran aus dem Zimmer zu rollen. Doch er

unterschätzte mal wieder so einiges. Kaum dass er der Schwerkraft verfiel und die Rampe

hinabrollte, verlor er die Kontrolle und stürzte. Zitternd lag er am Boden – begraben unter

seinem Rollstuhl und weiter rannen die Tränen über seine Wangen.
 

Mit einem raschen Sprung war Yohji bei seinem Jüngeren Teamkollegen, beförderte den

Rollstuhl mit einem kräftigen Tritt in die Tiefen des Flurs, packte Ken am Kragen und zog ihn

in die Höhe. Seine Nasenspitze berührte die des Anderen fast. "Hör mir gut zu,

wenigstens einmal in deinem verdammten Leben! Lass dich nicht so hängen, du weißt ganz

genau, dass die Ärzte gesagt haben, dass du wieder laufen können wirst, wenn du daran

arbeitest. Wie wär's, wenn du damit endlich mal anfängst? Beweg deinen faulen Arsch!"

Sein Blick fiel auf Kens Hand, an der immer noch der goldene Ring sein kaltes Licht versprühte.

"Er trägt seinen auch noch. Du weißt, warum er so abstürzt, nicht wahr? Es ist

deine Schuld", murmelte er leise. Deswegen würde er niemals eine wirkliche Chance bei dem

Telepathen haben.
 

„Nicht… loslassen… lass mich los…“, murmelte er die ganze Zeit, versuchte Yohji von sich fern zu

halte. „Lass mich…“ Doch es hatte alles keinen Sinn. Weiter rannen Tränen über seine

Wangen. „Lass mich los… Bitte… Lass mich los, Yohji…“ Was sollte er machen? Er konnte nichts mache.

Rein gar nichts…

//Schu…// Er starrte auf den Ring und ballte die Hand fest zu einer Faust.
 

Mit einer harschen Bewegung entsprach Yohji tatsächlich Kens Bitte und sah erbarmungslos zu,

wie der Kleinere wieder zu Boden stürzte. Sein Blick wurde kalt und hart. "So ein

erbärmliches Nichts wie du hat jemanden wie ihn gar nicht verdient. Du solltest alles daran

setzen, um wieder bei ihm sein zu können. Aber was tust du? Du lässt dich einfach nur

hängen. Findest du es so schön, im Rollstuhl zu sitzen und zuzusehen, wie er dabei

kaputtgeht?"
 

Ken kroch. Er kroch einfach weg von dem anderen und in irgendeine Ecke. „Eben weil ich ein Nichts

bin und weil er mich nicht verdient hat, bin ich nicht bei ihm, sondern habe ihn weggeschickt…“,

murmelte er und zog seine Beine hinter sich her. Angst machte sich in ihm breit. Ja… Der Hass auf

Yohji war riesig und seien Reaktion jetzt macht ihm einfach nur Angst. Er fühlte sich wehrlos

und einsam. Laufen? Er…? Natürlich wollte er. Aber bei seinem letzten Versucht hatte er so

kläglich versagt, dabei seine Hoffnung verloren. Fest drückte er die Hand mit dem Ring an

sich. //Schuldig…//
 

Yohji entschied sich, zum letzten Mittel zu greifen, das ihm noch einfiel. Ken hasste ihn sowieso

schon. Auf ein wenig mehr kam es nicht mehr an. "Gut, wenn das so ist, nimm den Ring ab. Du

hast ihn nicht verdient. Los, mach schon! Und streich Schuldig aus jedem deiner Gedanken, denn ich

werde ihn dir wegnehmen. Bleib du in deinem Rollstuhl und lebe weiter in der Vergangenheit. In der

Zwischenzeit werde ich dafür sorgen, dass es wenigstens ihm wieder gut geht."
 

Die Worte Yohjis waren wie Gift und taten dem zerbrochenen Selbstbewusstsein des am Boden liegenden

gar nicht gut. Seine Augen blitzten auf. Den Ring abnehmen? Nein. Niemals. „NIE!“, brüllte er

und funkelte Yohji an. „Ich habe nie behauptet, dass ich ihn nicht mehr liebe!! Und dich will er

doch gar nicht!!“
 

Sanft lächelnd ging Yohji vor Ken in die Hocke. "Warum tust du ihm das dann an?",

fragte er leise und strich zart über die braunen Haare. "Du solltest alles daran setzen,

um wieder zu ihm zu können. Warum machst du nichts?" Wenn auch das nichts brachte,

würde ihm wohl nur noch eine einzige Möglichkeit bleiben, den Kleineren zur Vernunft zu

bringen...
 

Ken sah langsam auf und zuckte zusammen als er die Hand spürte. Langsam schüttelte er den

kopf. „Ich hab ihm… gesagt dass ich ihn nie wieder… sehen will… Yohji ich hab ihn… verloren… Du hast

doch recht… Ich verdiene ihn gar nicht…“ Zitternd sah er wieder auf den Ring an seiner Hand und

streichelte darüber. //Schuldig…. Vergib mir…//
 

Okay, es reichte. Ken wollte ihn einfach nicht verstehen. Genervt seufzend stand Yohji wieder auf,

hob Ken auf seine Arme und brachte ihn wieder nach oben, wo er ihn einfach auf sein Bett fallen

ließ. Einletztes Mal sah er den Braunhaarigen kopfschüttelnd an, bevor er das Zimmer

verließ. Wie konnte jemand nur so stur sein? Rasch machte er sich auf den Weg, kehrte nur

unwesentlich später wieder zurück - in Begleitung. "Frag nicht!", knurrte er Omi

entgegen, als der mit aufgerissenen Augen auf den zweiten Mann starrte. Er schleifte sein

Anhängsel in den ersten Stock, stieß Kens Tür wieder auf und schubste Schuldig in

das Zimmer. Rasch betrat er hinter dem Schwarz den Raum und drehte den Schlüssel im Schloss.

"So. Und jetzt erzählt mir doch noch mal ganz genau, warum ihr nicht zusammen sein

könnt", meinte er mit einem spöttischen Unterton, als er die Blicke der beiden

erkannte, die sie sich zuwarfen.
 

~*~tbc~*~



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sunny
2007-05-14T13:55:14+00:00 14.05.2007 15:55
Ach du meine Güte, na das nenn ich mal was...
Ken der am Verzweifeln ist, Schuldig der im Suff die Gedanken an Ken vergessen will und Yohji der die beiden zum Schluss wieder zusammen bringen will.
Freu mich aufs nächste Kapi^^


Zurück