Zum Inhalt der Seite

Unbreakable

Kura x Malik
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schicksalhaftes Feuer

Diese Ff widme ich Kura_Sama. Ich hoffe du freust dich darüber. ^^ *flausch*
 

Schicksalhaftes Feuer
 

Leise schlich der Wind über die Flure der leeren Wohnung. Leer? Nein, nicht ganz. Ein kleiner Junge, vielleicht elf Jahre alt saß in einer Ecke und hatte die Beine dicht an den Körper angezogen. Sein Oberkörper wippte leicht auf und ab und Tränen rannen über sein ängstliches Gesicht. Ein leises Schluchzen drang aus seinem Mund und verlor sich in der Stille des leeren Raumes, in dem er sich befand.

Wie lange er schon so dasaß wusste der kleine Junge mit dem sandfarbenen Haar nicht, doch es mussten schon einige Stunden gewesen sein. Die Wohnung in der er sich befand war verfallen. Eine Ruine, in einer der dunkelsten Ecken der Stadt. Die leeren lavendelfarbenen Augen waren in eine Ecke gerichtet. Dort war nichts, doch der Junge starrte unverwandt dort hin.

Seine Lippen formten leise Worte, doch keinen Laut brachte er heraus.

Nur langsam erhellte sich der Raum. Die Wolken, welche den Mond verdeckt hatten, gaben ihn nun frei und er schien ungehindert durch das zerbrochene Fenster.

Die Kleidung des Jungen war zerrissen und dreckig. Seine Arme und sein Gesicht waren von kleinen Schnitten übersäht. In der Ferne konnte man Polizei und Feuerwehrsirenen hören.

„Mama… Papa…“, flüsterte er und vergrub das Gesicht in den Händen.

„Ich hab das nicht gewollt… Vergib mir Mama… Papa…“

Immer mehr kauerte sich der kleine Junge in die Ecke. Wieso war das alles geschehen? Gestern war er noch mit seinen Eltern auf dem Rummelplatz in der Stadt gewesen und jetzt?

Jetzt war er ganz allein. Niemand war da…

Alles war seine Schuld. Wäre er nicht gewesen, wäre alles anders gekommen. Dann wären sie jetzt nicht tot. Malik hatte es gesehen. Hatte gesehen wie die Flammen langsam hoch züngelten, doch er war weggelaufen. Der kleine Junge hatte Angst und diese Angst beherrschte ihn. Noch immer konnte er sich kein Stück bewegen. Wie er es hierher geschafft hatte, wusste er nicht. Er war einfach gerannt, als er die Sirenen der Feuerwehr und der Polizei gehört hatte.

Malik konnte sie schreien hören. Seine Eltern, wie sie in den Flammen zugrunde gingen. Wieso hatte er ihnen nicht geholfen? Wo das Feuer, welches ihr Haus in brand gesetzt hatte doch nur durch ihn entstanden war.

Es ging alles so verdammt schnell. Der junge Ägypter ist an den Tisch gestoßen, auf dem seine Mutter Kerzen angezündet hatte. Malik war in die Küche gelaufen und als er wieder zurückkam, brannte schon der ganze Tisch und der Teppich war dabei in Flammen aufzugehen. Wie angewurzelt war er stehen geblieben und konnte sich nicht rühren. Sein ganzer Körper hatte gezittert und seine Augen folgten dem Weg der Flammen durch das ganze Zimmer. Seine Mutter und sein Vater befanden sich im ersten Stock und bekamen das alles nicht mit.

Malik wollte zu ihnen hoch und sie warnen, doch er hatte zu viel Angst. Angst davor die Schuld zu tragen und Angst vor dem Feuer. Er lief aus dem Haus und sah, dass die Flammen sich schon im ganzen Erdgeschoss ausgebreitet hatten. Die ersten Schreie seiner Mutter waren zu hören, als plötzlich ein lauter Knall die abendliche Stille durchbrach. Einige Nachbarn sahen aus den Fenstern und einige Schaulustige hatten sich versammelt.

Malik sah nur noch Flammen, wohin er sah und da hörte er auch schon die Sirene der Feuerwehr. Panik machte sich in dem Jungen breit und so schnell ihn seine Beine trugen lief er davon.
 

Der Kleine weinte und weinte. Was sollte er jetzt tun? Wohin sollte er gehen? Er war erschöpft und müde, doch wenn er die Augen schloss, sah er sie wieder. Die Flammen, die ihm das alles eingebrockt hatten. Malik hörte leise Schritte und schreckte hoch. Das Geräusch kam vom Flur aus. Was sollte er nun tun? Wer konnte das sein?

Seine Augen weiteten sich leicht, als eine Gestalt den Raum betrat. Es war ziemlich dunkel, so das Malik nur weißes Haar sah. Es schimmerte im Schein des Mondlichts, welches durch das Fenster drang.

„Wer bist du und was machst du hier?“, wollte der Fremde wissen. Er klang noch ziemlich jung. Malik sagte nichts. Er drückte sich nur noch mehr in die Ecke.

Der unbekannte entzündete ein Feuerzeug und Malik zuckte stark zusammen, als er in die Flamme sah. Schnell vergrub er sein Gesicht in den Händen.

„Nein… nein, nein, nein“, murmelte er manisch und krallte sich in seine Haare. Sein Oberkörper wippte immer stärker vor und zurück.

„Hey, ganz ruhig.“ Der andere Junge hatte das Feuerzeug wieder ausgemacht und kniete sich jetzt vor die kleine, wimmernde Gestalt in der Ecke des Raumes. Malik spürte zwei Arme die sich um seinen Körper schlossen.

„Ist doch alles gut, was ist denn passier, Kleiner?“ Malik sah auf und blickte in dunkle, malvefarbene Augen. Noch immer weinte er doch sein Körper hatte aufgehört zu zittern.

Trotz allem blieb er stumm. Sein Blick wanderte von den Augen des Fremden über das Gesicht und blieb an einer Narbe auf seiner rechten Wange hängen. Eine große Narbe zierte diese und Malik fragte sich wo der Junge sie her hatte. Er musste ungefähr siebzehn oder achtzehn Jahre alt sein. Ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Größeren und er hob Maliks Kinn an, um ihm in die Augen sehen zu können.

„Sag mir deinen Namen, Kleiner“, flüsterte er und strich mit dem Daumen über Maliks Wange. Der Angesprochene versuchte seine Stimme ruhig zu halten, dennoch zitterte sie, als er sprach.

„Mein… mein Name ist Malik… Malik Ishtar“, kam es leise über seine Lippen. Der andere zog daraufhin eine Augenbraue hoch.

„Ishtar? Das Haus der Familie ist doch vorhin abgefackelt.“ Malik starrte den Jungen einfach nur an. Abgefackelt… Einfach so.

Der Weißhaarige sah den Jungen in seinen Armen an, der wieder zu zittern begonnen hatte.

„Oh, tut mir Leid…“ Er streichelte Malik durch sein Haar und dieser beruhigte sich langsam wieder.

„Mama… Papa…“ Malik brach erneut in Tränen aus und der Junge der ihn hielt drückte ihn noch etwas fester an sich.

„Ich hab davon gehört. Der Gasboiler im obersten Stockwerk ist explodiert und hat sie getötet. Die Brandursache ist unbekannt.“

„Sei still.“ Malik hatte sich die Hände auf die Ohren gelegt. Er wollte das nicht hören. Von jemand fremdem zu hören, dass seine Eltern tot waren, machte die Sache nur noch endgültiger. Der Junge hatte aufgehört zu sprechen und Malik war dankbar dafür. Was würde denn jetzt aus ihm werden? Ehe er sich versah wurde er auf die Beine gezogen. Etwas verwundert sah der kleine Ägypter den weißhaarigen Teenager vor sich an.

„Komm mir zu mir. Du… weißt doch nicht wo du hin sollst, oder?“ Der Blick des Kleineren senkte sich leicht. „Ich kann auch die Polizei benachrichtigen, die stecken dich dann in ein Heim… Sie werden sicher nach dir suchen.“ Etwas erschrocken hob Malik den Blick wieder.

Polizei? Nein, er wollte nicht zur Polizei. Er war doch Schuld an allem. Wieder liefen tränen über seine Wangen und der andere Junge nahm ihn bei der Hand.

„Mein Name ist Kura Jinan. Freut mich dich kennen zu lernen, Malik.“ Ein Lächeln lag auf den Lippen des Größeren und Malik folgte ihm aus dem verlassenen Haus.
 

~*~
 

„Malik, komm mal her!“, rief eine Stimme aus dem Wohnzimmer und der Junge mit dem sandfarbenen Haar rollte mit den Augen. Was war denn nun schon wieder los? Malik erhob sich von seinem Bett und schlurfte lustlos in das Zimmer, aus welchem die Stimme kam, die ihn gerufen hatte.

„Was ist denn?“, wollte Malik wissen und sah den weißhaarigen jungen Mann an. Inzwischen waren acht Jahre vergangen und Malik war bei Kura geblieben. Er hatte ihm viel zu verdanken, denn er hatte ihn sozusagen großgezogen. Am Anfang war Malik schüchtern und wirkte durch das erlebte leicht verstört, doch mit der Zeit hatte er sich dem Älteren geöffnet.

Er sah zu Kura auf, denn er war willensstark und wusste in jeder Situation was zu tun war. Als Malik gerade zu ihm kam ging es noch, doch er wurde von den Behörden gesucht. Sie hatten nur die Leichen seiner Eltern in dem Haus gefunden, doch nicht seine. Hätten sie ihn gefunden, so wäre er wohl in einem Heim gelandet, denn weitere Verwandte hatte er nicht, wo er hätte unterkommen können.

Kura hatte ihn versteckt. Zur Schule war Malik nicht gegangen. Kura hatte ihm alles beigebracht, was er wusste. Der Ältere hatte die Schule schon beendet, als er Malik bei sich aufnahm. Es war schwer, doch er hielt sich mit seiner Lehre als Mechaniker über Wasser. Als Malik zu ihm kam, wurde das ganze schon komplizierter. Sie hatten nicht viel, doch es reichte zum leben und das genügte ihnen beiden.

Kura hatte Malik immer wie einen Bruder behandelt und eine gewisse Distanz zu ihm bewahrt, doch etwas hatte sich verändert. Je älter Malik wurde, desto mehr hatte sich der Weißhaarige zurückgezogen, was Malik nicht verstand. Früher hatten sie noch zusammen in einem Bett geschlafen, doch irgendwann wollte Kura das nicht mehr. Die Nächte ohne Kura waren einsam. Malik hatte sich mit der Zeit daran gewöhnt alleine zu schlafen, dennoch machte es ihn traurig. Am Anfang fehlte ihm die Wärme des anderen sehr, doch irgendwann hatte er sich damit abgefunden, dass Kura ihn nicht mehr bei sich haben wollte. Noch heute dachte Malik viel darüber nach, was den anderen so verändert hatte.
 

„Wir müssen reden. Ich glaube es wird an der Zeit, dass du dir einen Job suchst. Als Geselle verdiene ich zwar mehr, doch du könntest auch arbeiten gehen“, stellte Kura klar, während sich Malik auf dem Sessel ihm gegenüber niederließ.

„Ja, ich weiß. Aber ich kann doch nichts…“, meinte der Jüngere nur leise und senkte den Blick.

„Es würde schon reichen in nem Cafe zu jobben. Dafür brauchst du nicht viel zu wissen und das bisschen zusammenrechnen kannst du auch, dass habe ich dir beigebracht.“

„Und woher soll ich den Job nehmen?“

„Bei Otogi im ist gerade ne Stelle als Kellner freigeworden, ich hab ihm gesagt, dass du das machen könntest.“

“Bei Otogi? Nie. Im. Leben.“ Malik mochte ihn nicht und das hatte auch seine Gründe. Immer wenn er mit Kura bei ihm war, hatte er es nicht unterlassen können ihn anzumachen, was Malik äußerst lästig und dazu noch peinlich fand.

Kura zog eine Augenbraue hoch. Er wusste, dass Malik ihn nicht mochte, doch er hatte Otogi eingeschärft den Kleineren in Ruhe zu lassen, sollte er bei ihm anfangen. Man konnte bei ihm jedoch nie wissen, doch er sollte sich nur einmal wagen Malik anzufassen, dann würde er Kura kennen lernen.

„Malik, du wirst dort arbeiten und ich dulde keine Widerrede, okay? Wir brauchen das Geld und Otogi bezahlt gut.“

Malik senkte den Blick leicht. Innerlich kochte er vor Wut. Er wollte nicht für so jemanden arbeiten. Er hasste diesen Kerl und würde es nicht ertragen ihm so ausgeliefert zu sein. Otogi lungerte nämlich immer in dem Cafe rum, ob er nun arbeitete oder nicht. Doch Kura hatte Recht. Sie brauchten das Geld wirklich und er konnte dem anderen ja nicht ewig auf der Tasche liegen.

„Nun gut, wie du willst, aber dafür… dafür unternimmst du mal wieder was mit mir!“

Kura sah den Jüngeren überrascht an. Er musste schmunzeln, denn Malik war leicht aufgestanden, setzte sich jetzt aber wieder hin.

„Okay, machen wir“, lächelte er und auch Malik sah nicht mehr allzu unglücklich aus.

„Du fängst morgen an, ich habe schon alles mit Otogi ausgemacht. Keine Sorge, wird schon alles gut gehen.“

Ja, das sagte sich so leicht. Schließlich musste ja nicht er mit so einem penetranten Menschen zusammen arbeiten. Malik freute sich schon darauf wieder was mit Kura zu unternehmen. Früher hatten sie das oft getan, doch in letzter Zeit überhaupt nicht mehr, was Malik schade fand. Immer wieder hatte er sich gefragt, warum Kura so abweisend zu ihm war, doch er würde sich ohnehin nicht trauen danach zu fragen. Etwas nervös knibbelte er an den Falten seiner Hose herum, was er immer tat, wenn ihn etwas beschäftigte. Kura wusste das natürlich und ihm blieb die Nervosität des Kleineren nicht vorenthalten. Jedoch sagte er nichts dazu. Er wusste nur zu gut, was Malik auf dem Herzen lag und es belastete ihn mehr, als Malik sich hätte vorstellen können, doch es ging nicht anders. Würde er diese Distanz nicht wahren, würde es kein gutes Ende nehmen. Weder für Malik noch für ihn…
 

Fortsetzung folgt…

Ein neuer Job, eine neue Bekanntschaft

Ein neuer Job, eine neue Bekanntschaft
 

Heute war wirklich nicht Maliks Tag. Er war heute schon sehr früh aufgestanden, weil er heute zur Arbeit musste. Lust hatte er keine. Kura hatte ihn zu Otogis Cafe gefahren und hatte gedacht, er würde wenigstens noch mit reinkommen, doch Kura hatte Malik nur abgesetzt und war dann selbst zur Arbeit gefahren.

Jetzt stand er hier mit der größten Nervensäge der Welt und ließ sich von ihm erklären, wie mal Saft in ein Glas füllte.

„Otogi, ich weiß wie man das macht“, knurrte Malik wütend und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Der Schwarzhaarige schmunzelte nur etwas und lehnte sich an der Theke zurück.

„Ach ja? Aber ich bin doch ein guter Chef und will dir alles beibringen, was ich weiß…“

„Wenn du nur weißt, wie man Saft in ein Glas füllt, ist dein Wissen anscheinend sehr beschränkt…“ Malik musste ein gehässiges Lachen unterdrücken. Otogi grinste nicht mehr ganz so breit, wie noch vor wenigen Augenblicken.

„Sei nicht so frech. Ich kann dich auch wieder rausschmeißen, dass wird Kura sicher nicht freuen…“ Otogis Hand legte sich auf Maliks Hüfte und der Blonde verengte die Augen zu Schlitzen.

„Fass mich nicht an.“ Etwas unwirsch schob er Otogis Hand beiseite und der Schwarzhaarige wollte gerade etwas sagen, als sie eine Stimme hörten.

„Na, na, na… Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, das haben wir gerne.“ Der Schwarzhaarige wandte sich der Stimme zu und Malik tat es ihm gleich.

In der Tür stand ein junger Mann, vielleicht drei oder vier Jahre älter als Malik. Seine Haare standen zu allen Seiten ab und seine Haut schimmerte bronzefarben im Sonnenlicht, welches durch das große Fenster fiel.
 

„Mariku, was tust du denn schon hier?“ Otogi sah den jungen Mann überrascht an. Dann wandte er sich wieder an Malik.

„Malik das ist Mariku. Dein Arbeitskollege. Er übernimmt mit dir zusammen die heutige Schicht. Mariku du hast sicher schon von Malik gehört. Kuras kleiner Freund.“ Malik schnaubte wütend.

„Ich bin nicht klein! Und Kura und ich sind nur Freunde!“ Ein Rotschimmer war auf Maliks Wangen aufgetaucht. Mariku kam langsam auf Malik zu und hielt ihm die Hand hin, die Malik etwas zögernd nahm und schüttelte.

„Hi, freut mich dich kennen zu lernen.“ Mariku lächelte ihn freundlich an und Malik erwiderte das Lächeln. Der andere Blonde schien nett zu sein. Vielleicht würde der Job ja doch nicht so schlimm werden, solange er nicht mit Otogi allein sein musste.

Zu Maliks großer Überraschung verabschiedete Otogi sich von ihnen und erklärte etwas hektisch, dass er noch einiges erledigen müsse.

„Kura hat ihm verboten dich den ganzen Tag zu beobachten“, erklärte Mariku und stellte die letzten Stühle von den Tischen.

„Oh…“ Es war Malik etwas unangenehm, wenn Kura so was tat. Er war doch kein kleines Kind mehr. Dennoch war er ihm etwas dankbar dafür. Der Kleinere fühlte Marikus Blick auf sich ruhen, was ihm dann doch unangenehm wurde.

„Wieso siehst du mich so an?“, wollte Malik wissen und wischte dabei die Theke mit einem feuchten Tuch ab.

„Darf ich nicht? Siehst doch gut aus, da werd ich doch wohl mal schauen dürfen“, schmunzelte Mariku und schloss schließlich den Laden auf. Es war noch ziemlich früh, dennoch kamen schon einige Gäste. Mariku erklärte Malik wie die Kaffeemaschine und alle anderen Geräte funktionierten. Das wäre ja eigentlich Otogis Aufgabe gewesen, aber der hatte ja nicht besseres zu tun, als Malik zu veralbern.
 

Es war bereits gegen Mittag und Mariku warf einen Blick auf die Uhr.

„Wir schließen von eins bis drei. Hast du Lust mit mir was essen zu gehen?“ Der Angesprochene sah Mariku an und nickte kurz.

„Klar, gern.“ Er fand seinen Arbeitskollegen wirklich nett. Zum Glück hatte er heute mit ihm zusammen Schicht und nicht mit seinem Chef. Später musste er sich auf jeden Fall noch bei Kura bedanken.

Malik zog sich nur schnell um und Mariku tat es ihm gleich. Der Ältere schloss das Cafe ab und ging die Straße entlang. Etwas komisch kam sich Malik schon vor. Schließlich ging er mit einem jungen Mann essen, den er kaum kannte und der, wie er zugeben musste, auch noch verdammt gut aussah.

Mariku ging gradewegs in ein ziemlich teures Restaurant und Malik sah sich etwas skeptisch um.

„Du, Mariku? Können wir nicht woanders hingehen? Das hier kann ich mir nicht leisten…“, gab er zu und schämte sich ein wenig.

„Keine Sorge, ich lad dich natürlich ein.“ Malik wurde ein wenig rot.

„Das musst du wirklich nicht…“ Mariku hatte sich schon an einen Tisch gesetzt und Malik nahm ihm gegenüber platz. Er erschrak leicht, als Mariku plötzlich nach seiner Hand griff, die auf dem Tisch ruhte.

„Ich möchte aber gern. Zur Feier des Tages, dass ich so einen süßen Arbeitskollegen bekommen habe.“ Bei diesen Worten wurde Malik noch ein wenig röter als zuvor. Er entzog Mariku seine Hand und legte sie zu der anderen in seinen Schoß.

„Du musst dich nicht schämen“, lachte Mariku und grinste leicht. Malik war froh, das jetzt der Kellner mit zwei Karten kam. Er versteckte sich hinter seiner und begann sie genau zu studieren. Das hörte sich alles nicht schlecht an, doch alles war mit Fleisch und Malik war Vegetarier.

„Mariku? Haben die hier keine vegetarischen Gerichte?“ Der Ältere sah ihn einen Moment an und sah dann auf der Karte nach.

„Du isst kein Fleisch? Sorry, dass wusste ich nicht. Nimm doch einen Salat und ne Beilage oder so, warte mal…“ Mariku durchforstet die Karte.

„Oder hier… Reibekuchen!“ Malik sah auf der Karte nach. Na wenigstens etwas, was vorher kein Gesicht hatte.

„Danke“, lächelte der Jüngere etwas schüchtern, doch Mariku winkte ab.

„Kein Ding.“ Er selbst schien auch schon zu wissen, was er nahm und winkte den Kellner zu sich her, der auch sofort kam. Sie bestellten beide und Malik sah sich etwas in dem Restaurant um. Es war schön eingerichtet, doch für Maliks Geschmack etwas zu schick. Gerade schick war er auch nicht angezogen. Er trug eine normale Jeans und ein Shirt. Mariku sah nicht anders aus, doch diesen schien das nicht zu kümmern.

„Ähm, wie lange arbeitest du denn schon für Otogi?“, wollte Malik neugierig wissen.

„Keine Ahnung. Eigentlich springe ich nur gelegentlich ein. In letzter Zeit fast täglich, weil Bakura krank ist.“

„Bakura?“

„Ja, er ist auch eine Bedingung dort. Keine Ahnung was mit ihm los ist. Er kommt schon seit ner Woche nicht mehr zur arbeit, aber…“ Mariku sah Malik jetzt direkt in die Augen.

„Wenn ich dich so ansehe, muss ich Bakura glatt dafür danken, dass ich seine Schicht heute übernehme.“ Wieder errötete der Kleinere und senkte leicht den Blick. Es schmeichelte ihm, dass konnte er nicht leugnen und Mariku hatte wirklich eine sehr charmante Art.

Malik sagte nichts dazu. Es war ihm irgendwie peinlich. Als er kurz aufsah lächelte Mariku ihn an. Er hatte einen Ellenbogen auf dem Tisch abgelegt und sein Kopf ruhte auf seiner Hand.

„Sag mal, du hast doch sicher einen Freund, oder?“ Der Gefragte sah Mariku erschrocken an und schüttelte dann den Kopf. Mariku sah ziemlich verwundert aus.

„Du bist nicht mit Kura zusammen?“

„Nein.“ Der Kleinere hasste, es wenn das immer alle dachten. Kura wollte ja nicht mal ein Bett mit ihm teilen und sah ihn ohnehin nur als Bruder, wenn überhaupt. Ein leises Seufzen entrann Maliks Lippen, was von Mariku nicht unbemerkt blieb.

„Na wenn das so ist, dann darf ich dich doch bestimmt fragen, ob du mal mit mir ausgehst, oder?“ Das Lächeln auf Marikus Lippen wurde noch charmanter, was Malik für gar nicht mehr möglich hielt.

„Also, ich weiß nicht.“ Eigentlich würde Malik schon gerne ja sagen, doch er wusste nicht, ob Kura es erlaubte.

Moment…

Kura war nicht sein Vormund, dennoch fragte Malik den Älteren immer um Erlaubnis.

„Ich würde schon gerne.“ Malik lächelte leicht.

„Okay, was hältst du von heute Abend?“ Zu mehr als einem Nicken, war Malik nicht imstande.

„Ich weiß wo Kura wohnt. Ich hol dich dann gegen neun ab, okay?“

„Und was machen wir?“, wollte Malik wissen, doch Mariku zuckte nur mit den Schultern.

„Ich lass mir was einfallen, mach dir mal keine Gedanken.“
 

Sie aßen zusammen und machten sich dann wieder an die arbeit. Gegen sechs Uhr schwang die Ladentür auf und Malik strahlte, als Kura hereinkam. Er war mit Öl verschmiert, also kam er sicherlich grade erst von der Arbeit.

„Hey Malik., bring mir bitte einen Kaffee. Ich wollte dich abholen.“ Kura lächelte und setzte sich an die Theke. In diesem Moment kam Mariku hinten aus der Küche und Kuras Augen weiteten sich leicht.

„Du! Was tust du denn hier?“ Mariku hob eine Augenbraue, als Kura ihn ansprach.

„Na ich arbeite hier.“ Ein kleines Grinsen war auf Mariku Lippen zu erkennen.

Malik beobachtete einfach was passierte und bereitete für Kura einen extra starken Kaffee zu.

„Ich dachte Bakura hat heute mit Malik Schicht“, murrte Kura und musterte den Blonden jungen Mann, der ein paar Gläser in ein Regal räumte.

„Nein, er ist krank. Hat dir Otogi das nicht gesagt?“

„Nicht ein Wort…“ Kura knurrte und warf Mariku einen giftigen Blick zu, der jetzt zu Malik ging und einen Arm um seine Schultern legte.

„Keine Sorge. Wir haben uns sehr gut verstanden, waren zusammen essen und heute Abend…“ Mariku grinste Kura noch breiter an. Was Malik aber nicht mitbekam, da er beobachtete, wie Kuras Augenbraue gefährlich zuckte. „Heute Abend haben wir ein Date.“

Bei diesem Satz sprang Kura wütend auf und zog Mariku am Kragen über die Theke.

„Penner… was hast du vor?“ Kura sprach so leise, dass Malik ihn nicht verstehen konnte. Der Kleinste der Drei, war etwas geschockt über das Verhalten seines Freundes.

„Mach dir keine Gedanken, ich werde mich gut um das kleine Goldstück kümmern. Du bist dazu ja nicht in der Lage.“ Am liebsten hätte Kura den Ägypter jetzt geschlagen.

„Mariku“, zischte er wütend, doch dieser entwand sich seinem Griff.

„Jetzt benimm dich mal. Wir haben schließlich Gäste.“ Mariku wandte sich an Malik.

„Wenn du willst kannst du Feierabend machen. Ich hol dich dann um neun ab, okay?“

Etwas unsicher nickte Malik. Er wusste nicht, was er von all dem halten sollte. Was war nur zwischen den beiden Älteren los gewesen? Er verschwand kurz um sich umzuziehen.

Kura wandte sich wieder an Mariku.

„Wenn du ihn anfasst, bring ich dich um.“

„Was denn? Ist der Kleine etwa noch ungefickt?“ Marikus Grinsen war ziemlich fies. Er liebte es Kura zu ärgern.

„Treib es nicht zu weit, Mariku…“

„Ich treib es nicht weit, aber vielleicht treib ich es ja mit Malik.“ Mariku setzte ein unschuldiges Lächeln auf und Kura wollte grade aufstehen um dem Ägypter eine rein zuhauen, als Malik wieder zurückkam.

„Ich schwöre dir, das wird dir noch leid tun…“, flüsterte er drohend.

Malik verabschiedete sich noch einmal von Mariku, der ihm, um Kura weiter zu reizen einen Handkuss gab, was Malik wieder die Röte ins Gesicht trieb.

Die beiden verließen das Cafe und ließen Mariku allein zurück, der sich entspannt gegen die Theke lehnte und sich einen Zigarette anzündete.

„Ich krieg ihn schon noch…“
 

Kura war noch immer wütend. Sie saßen zusammen im Auto und fuhren nach Hause. Malik sagte kein Wort, da Kura auch nichts sagte. Es interessierte ihn schon, was los war. Doch er traute sich nicht danach zu fragen.

Zu Hause angekommen sprachen sie immer noch kein Wort miteinander, bis Kura dann doch die Stille durchbrach.

„Du gehst nicht hin.“

„Was?“ Malik wusste nicht recht was sein Freund meinte.

„Zu dem Date. Ich verbiete dir da hinzugehen.“ Malik schnaubte.

„Du kannst es mir nicht verbieten! Wieso eigentlich? Warum darf ich mich nicht mit ihm treffen?“

„Weil er ein mieses Arschloch ist und dich nur ficken will.“ Kura versuchte ruhig zu bleiben, jedoch schaffte er es nicht ganz.

„Ach ja? Und woher willst du das wissen? Kann es nicht sein, dass er mich einfach nur kennen lernen möchte?“, schnauzte Malik den Älteren an und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust.

„Ich kenne Mariku und er ist ein mieses Arschloch. Malik, bitte. Vertrau mir…“ Kura nahm Malik bei der Hand, doch der Kleine riss sich von dieser los.

„Verdammt! Du bist nicht mein Vater. Ich werde mich mit Mariku treffen. Ich will auch mal ein bisschen raus kommen. Nie erlaubst du mir was!“

Immer wenn Malik mal abends alleine, ohne Kura weggehen wollte, hatte der Ältere es verboten. Zwar hatten sie sich schon oft deswegen gestritten, doch Malik hatte immer auf Kura gehört. Dieses Mal wollte er aber auch mal raus. Er fand Mariku nett und konnte sich nicht vorstellen, dass er solche Absichten hatte. Malik war viel zu naiv, wie Kura fand.

„Du hast Hausarrest!“

„Du kannst mich mal kreuzweise!“, fauchte Malik und stürmte in sein Zimmer, wo er so heftig die Tür zuschlug, dass diese fast aus den Angeln krachte.

Kura ließ sich auf die Couch sinken. Es hatte keinen Sinn, jetzt mit Malik zu reden. Der Kleine war alt genug, doch er kannte Mariku und nach seinen Worten im Cafe, konnte man nur das Schlimmste erwarten und Kura wollte nicht, dass Malik auf so jemanden reinfiel.

„Ach Malik… Wenn du nur wüsstest…“
 

Fortsetzung folgt…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (20)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2012-11-30T21:04:49+00:00 30.11.2012 22:04
Tolle idee der Anfang der Ff
Würde gerne wissen wies weiter geht, währe schade wenn du hier abbrichst
Von:  jyorie
2012-10-22T21:32:28+00:00 22.10.2012 23:32
Hi^^

LOL richtig so immer Duke in die Schranken weisen XD Ach ja, ich kann mir Kura nur zu gut vorstellen, wie er alles überwacht und lenkt. Wäre da nicht die eine Unbekannte im Spiel gewesen *Baku ist krank* … Ja, Mariku ist echt fieß, heuchelt Malik vor er sei so lieb, dabei hat er wohl nichts anderes vor als Duke. Wobei ich bei Duke eher sagen würde, das er nicht bis zum äußersten gehen würde, da er es ja vorher schon offen getan hat und vielleicht mehr necken will, als das er es ernsthaft mein. Kura kann einem in der Geschichte leid tun *schnieff*

LG Jyorie

Von:  jyorie
2012-10-22T21:32:18+00:00 22.10.2012 23:32
Hi^^

sorry ich muß es schon wieder tun, aber ich finde deinen Anfang süß *knuff* Malik sitzt im zerstörten Haus und Kura nimmt sich ihm an und verliebt sich anscheinend ihn ihn während er bei ihm aufwächst. Ich mag diese Geschichte auch!!

LG Jyorie

Von:  Arya-Gendry
2012-10-17T16:08:35+00:00 17.10.2012 18:08
hmmm schade das es nicht weiter geh tut.

Aber ich hoffe das du weiter schreibst.

Lg
Von:  Nao_Kirisaki
2007-10-13T20:33:32+00:00 13.10.2007 22:33
hnn...
*grins*
*Funkeln in den Augen bekomm*
*noch mehr grins*
Hihi, Malik ist so süß und naiv.
XDDD
Super Kapitel! Bin echt gespannt, wie weit Bakura Mariku kommen lassen wird, bevor er ihm tatsächlich vielleicht eine reinhaut.
Von: abgemeldet
2007-10-13T14:54:12+00:00 13.10.2007 16:54
Also da hat es gekracht.Ich bin echt gespannt ob Mariku so ein Arschloch ist und Malik nur ficken will.
ja ja Kura du machst echt etwas falsch, wenn du in Malik verleibt bist , dann sags ihm oder besser zeig es ihm.
So stößt du nur auf Trotz. (den ich persönlich recht lustig finde)

bis dene ,das ist ein geiles ff

h2o
Von:  Soichiro
2007-10-13T10:48:15+00:00 13.10.2007 12:48
die ff ist bis jetzt wirklich genial
und ich bin wirklich gespannt wie es weitergeht
vor allem weil ich wissen will ob malik auf kura hört oder doch mit mariku weggeht


glg dei-chan
Von:  Sunny_Valentine
2007-08-21T21:03:25+00:00 21.08.2007 23:03
Erstmal eine liebes Dankeschön, dass du mich benachrichtigt hast!^^

Mensch, da geht es ja jetzt schon heiß her! Also ich wüsste schon gern, was da zwischen Kura und Mariku geschehen war.
Und ich hoffe, dass nicht alzu schlimmes mit Malik passiert.
Auf jeden Fall war es ein tolles Kapitel und das warten hat sich auf alle Fälle wirklich gelohnt!!!^^

Schreibst du mir wieder, wenn es weitergeht?
mfg Sunny
Von:  MrsYam0s
2007-08-20T16:34:51+00:00 20.08.2007 18:34
also wie immer total geil!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
freu mich schon riesig auf ne fortsetzung!!!!!!!!
<<< voll von deinen ff's begeistert is!!

gglg Sorae-chan
Von:  Schokoladentod
2007-08-19T16:34:30+00:00 19.08.2007 18:34
Oah... Malik wird ja echt von jedem angegraben xD Von Baku sicher bald auch noch xD
Auch wenn Kura sicher nur das Beste für Malik will, ist er schon ziemlich eifersüchtig...
Aber "Wer zuletzt kommt, verpasst das Beste" XD Ran an Malik °0°
Das "Du hast Hausarrest", klang in meinen Ohren richtig gekeift...
(Wie man sieht, sind meine Kommentare mal wieder mit Smilies verseucht *hust*)
Wenn Mariku schon in solche Restaurants geht, muss er ja n ziemlicher Bonze sein xD Aber wieso arbeitet er dann manchmal in einem Café? Und was macht er sonst? Argh, keine Infos ;_;
Auch Bakura is so mysteriös ey.. *grml*
Weiter, husch! >_<


Zurück