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Love is a many splitered thing...

Schu / Ken / Farfarello [mit wildest_angel]
von

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Wer verliebt sich schon in einen Weiß?

Autoren: Jei & wildest_angel

Fandom: WK

Rating: MA

Warnungen: lemon und n bissel düster zum teil xD
 


 

~+~ 1. Kapitel ~+~
 

Etwas sicherer als letztes Wochenende trat Ken in den Club ein, begrüßt von bunten Lichtern und lauter Musik, tanzenden jungen Männern und dem Geruch von verschwitzten und erregten Körpern. Hart schluckte der Braunhaarige, gab dann seinen Mantel ab und bewegte sich auf die Bar zu. Seit Wochen schon gingen ihm dieselben Gedanken durch den Kopf. Gedanken, die rein gar nichts mit Frauen zu tun hatten und viel eher gut aussehende Männer beinhalteten. Zuerst hatte Ken es zu verdrängen versucht, doch letztes Wochenende hatte er sich dann das erste Mal hier her getraut. Keine Frauen. Nur Männer… schwule Männer. Ken atmete noch mal tief durch. Letztes Mal hatte er gleich einen Rückzieher gemacht, als ihn der erste auch nur etwas interessiert angesehen hatte. Heute sollte das nicht der Fall sein. Nein… Diesmal nicht.
 

Mit glasigen, aber dennoch leuchtenden Augen und einem mehr als nur zufriedenen Gesichtsausdruck schlenderte Schuldig von dem gesperrten Bereich, den es offiziell gar nicht gab, zurück in den eigentlichen Club. Seine Bewegungen waren fahrig und seine Optik ein klein wenig verzerrt und er kam sich vor, als würde er auf Wolken gehen, aber das war ein Zustand, den er mochte. Trotz allem geschickt drängte er sich durch die Menge der um die Tanzfläche stehenden Männer. Jetzt brauchte er erst einmal etwas Ordentliches zum Trinken. Lässig lehnte er sich an die Theke, seine Hände, die vorher noch gezittert hatten, waren jetzt ruhig. Beiläufig orderte er beim Barkeeper einen doppelten Wodka, drehte sich dann zur Tanzfläche und beobachtete die Anwesenden. Vielleicht war ja einer darunter, der ihn zumindest für diese Nacht interessierte...
 

Es dauerte eine Weile, doch schließlich kam wieder jemand auf ihn zu. Es war der Selbe vom letzten Wochenende. „Na..? Wieder da?“, hauchte er Ken ins Ohr und der Japaner zuckte zusammen. Schließlich fand er sich mit dem kräftig gebauten Mann auf der Tanzfläche wieder. Unsicher und noch immer etwas verwundert und eingeschüchtert, begann Ken schließlich zu tanzen. Vielleicht hätte er sich vorher noch ein oder zwei Drinks genehmigen sollen. Doch auch so lockerte sich der junge Mann schließlich und wirkte nicht mehr all zu verklemmt und unsicher wie zu Anfang.
 

Geistesabwesend griff der Telepath nach dem gekühlten Glas, an dem sich inzwischen Kondenstropfen bildeten. In einem Zug kippte er die klare Flüssigkeit, orderte den nächsten Drink, noch ehe er das Glas wieder auf der Theke abgestellt hatte. So fühlte er sich doch gleich noch einmal um einiges wohler. Da er in dem Dunkel und dem darin aufblitzenden Licht sowieso nicht allzu viel erkennen konnte, wandte er seine Aufmerksamkeit den Männern zu, die sich in seiner unmittelbaren Nähe befanden und seufzte leise. Entweder kannte er sie schon oder sie gefielen ihm nicht. Naja, man konnte ja nicht immer Glück haben... Kurz strich er sich durch die langen Haare und widmete sich dann wieder seinem Getränk.
 

Ken konnte nicht leugnen, dass er Spaß hatte, doch dann schien ihm, dass ein Blitz in seinem Kopf einschlug. Er erstarrte und blieb einfach stehen. Mitten auf der Tanzfläche. Sein Tanzpartner schaute ihn verwirrt an und folgte dann Kens Blick. Ein schlanker, groß gewachsener Ausländer an der Theke war schuld daran, dass Ken steif dastand und sich nicht mehr rührte. Kurz biss sich Ken auf die Unterlippe. Dieses Gesicht kannte er doch. Naja… mehr oder weniger. Um genau zu sein, hatte er den Telepathen noch nie so am Ende gesehen, und dennoch…

„Was ist? Wollen wir jetzt…?“ Doch Ken schob den Mann bei Seite und kam langsam auf den Telepathen zu.
 

Es dauerte einen Moment, bis Schuldig realisierte, dass sich jemand neben ihm befand und ihn mit stechendem Blick fixierte. Inzwischen war es schon ziemlich schwierig für ihn, den Anderen zu fokussieren, doch dann begriff er, wer sich da vor ihm aufgebaut hatte. "Nanu? Was willst DU denn hier?", fragte er so spöttisch, wie es ihm in dieser Situation noch möglich war. Was allerdings nicht allzu gut gelang.
 

Mit einem leisen Schlucken ließ sich Ken auf einen Hocker neben Schuldig nieder. „Das könnte ich… dich auch fragen…“, kam es von ihm. Er bestellte sich ebenfalls einen Drink und musterte Schuldig dann. Seine Brauen zogen sich leicht zusammen – in einem Anflug von Skepsis. Die geweiteten Pupillen des Mannes und der Gesichtsausdruck im Allgemeinen sagten ihm, dass der Telepath nicht wirklich clean war.
 

"Was werde ich wohl hier wollen?", fragte der Schwarz gehässig zurück, wobei ihm allerdings die leicht verschliffene Aussprache den Effekt zunichte machte. "Im Gegensatz zu euch hab ich immerhin ein Sexleben." Damit hielt er das Gespräch für beendet. Was ging es einen Weiß schon an, was er in seiner Freizeit machte - oder in welchen Lokalen er sich herumtrieb?
 

Ken musste leise lachen und sah in seinen Drink. „Na… was fragst du dann noch, was ich hier will? Hier hat doch jeder denselben Grund…“ Er grinste den Anderen leicht an, wandte den Blick dann aber wieder schmunzelnd auf sein Glas. Leicht nippte er daran und musste feststellen, dass der Drink tatsächlich schmeckte.
 

Schulterzuckend wandte sich Schuldig ab. Es ging ihn nichts an und es interessierte ihn auch nicht wirklich. Mittlerweile war er bei seinem fünften Drink angekommen, es konnten auch schon sechs oder sieben sein... Egal. Er hatte noch lange nicht den Level erreicht, den er sich herbeisehnte. Den Pegel, an dem alles egal wurde, er sein Leben mit all den Problemen vergessen konnte. Ein wenig zu hastig drehte er sich um, verlor das Gleichgewicht und hielt sich automatisch an dem nächstbesten fest, der greifbar war: Ken.
 

Ken beobachtete Schuldig immer wieder verstohlen. Grade wollte er wieder wegsehen, da zuckte er zusammen, als Schuldig praktisch herumwirbelte. Augenblicklich reagierte er, ließ den Drink fallen und hielt Schuldig fest. „Langsam, langsam, Mastermind…“, schmunzelte er leicht und zog den Mann wieder auf die Beine. Nah bei ihm bleibend hievte er Schuldig auf einen der Hocker. Der Barkeeper machte sich daran, seine Sauerei aufzuwischen und stellte Ken einen neuen Drink hin.
 

Einer spontanen Idee folgend, die ihren Weg in sein umnebeltes Gehirn gefunden hatte, grinste der Schwarz sein Gegenüber an. "Warum nicht...", nuschelte er, legte dann eine Hand in Kens Nacken und zog ihn zu sich. Und noch bevor der Andere reagieren konnte, verschloss er dessen Lippen mit den seinen.
 

Etwas überrumpelt ließ der Japaner sich ziehen und stützte sich leicht auf den Oberschenkeln des Mannes ab. Er sah in die glasigen Augen seines Gegenübers und wich dann ein wenig zurück. Dabei löste er seine Lippen von denen des Telepathen. Kurz musterte er ihn, grinste dann aber schwach und küsste Schuldig wieder. Wieso nicht? Schließlich war er genau aus diesem Grund hergekommen…
 

~+~
 

Schwer atmend lag Ken neben dem Telepathen. Er starrte an die Decke und schnappte nach Luft. Wie oft hatten sie sich nun schon getroffen? Genau 7 Mal… Zuzüglich ihrer Treffen auf Missionen. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf die Lippen des Japaners. Langsam drehte er sich zu dem Telepathen, legte sich auf die Seite und stützte den Kopf in eine Hand. Die Finger der anderen Hand streichelten über die verschwitzte Brust seines Lovers. Fast schon etwas verträumt sah er den Mann an und lächelte leicht.

Vor 3 Wochen hatte er sich in diesen Club verirrt und dort Schuldig getroffen. Seit dem war der Mann der einzige, den es für ihn gab. Auch wenn es nicht mehr als Sex war. Wenn sie sich trafen, dann hier, in diesem Hotelzimmer am Stadtrand. Und das auch meist höchstens für zwei Stunden. Doch das sollte sich ändern. Zumindest war das Kens Meinung. „Hast du Lust… noch was Essen zu gehen?“
 

Nur langsam kam Schuldig von dem Höhenflug zurück, auf dem er sich gerade befunden hatte. Träge wandte er den Kopf zu Ken und bedachte den Kleineren mit einem Blick, der zu fragen schien, ob er noch richtig tickte. "Wie kommst du auf so eine Idee?", wollte er schläfrig wissen. "Ich will dich ficken, nicht mit dir ausgehen." Zwar war es mehr als nur untypisch für ihn, dass er sich mehr als einmal mit dem gleichen einließ, aber irgendetwas hatte Ken an sich, das den Telepathen immer wieder zu ihm zurückzog.
 

Leicht schluckte Ken, nickte dann und ließ sich wieder auf den Rücken sinken. „Klar…“, murmelte er und schloss die Augen. Natürlich. Was hatte er auch anderes erwartet? Es war doch an sich von Anfang an klar gewesen. Trotzdem… Ken hatte das Verlangen den Anderen näher kennen zulernen und auch anderes mit ihm zu unternehmen. „Was hast du noch vor heute?“, fragte er dann und drehte den Kopf wieder zu dem Playboy. Es war grade mal Mittag und irgendwie hoffte er, dass er Schuldig später noch mal wieder sehen würde.
 

Gleichgültig zuckte der Deutsche mit den Schultern. "Ich werd mich wohl erst mal zu Hause ausschlafen und heut Abend vielleicht noch mal weg gehen." Seine Hand tastete sich über das Nachtkästchen nach seinen Zigaretten. Er verstand nicht so ganz, auf was Ken hinaus wollte. Aber wahrscheinlich war das auch gar nicht wichtig, überlegte er.
 

Ken nickte leicht und zögerte kurz. „Kann ich mitkommen?“ Er verschränkte die Arme unter dem Kopf und blickte Schuldig weiter an. „Ich wüsste nicht, was ich sonst machen soll…“ Irgendwie würde Ken es schon schaffen, seinem Telepathen näher zu kommen - seinem Schuldig.
 

"Von mir aus", war alles, was der Orangehead dazu zu sagen hatte. Dann kämpfte er sich schwerfällig in die Höhe und angelte nach seinen Klamotten. "Ich bin ab neun im Club", meinte er beiläufig. "Du kannst ja hinkommen, wenn du meinst…" Schnell war er fertig angezogen und warf noch einen letzten Blick auf den Braunhaarigen, der noch immer auf dem Bett lag. "Bis dann", murmelte er nur, ehe er, ohne sich noch ein weiteres Mal umzudrehen, das Zimmer verließ.
 

Ein glückliches Lächeln kam von dem Japaner und er nickte augenblicklich. „Ich werd da sein…“ Dann sah er Schuldig nach, wie er das Zimmer verließ und seufzte leise. Das Lächeln verblasste allmählich wieder und schließlich erhob auch er sich wieder und zog sich an. Hatte er jetzt tatsächlich so was wie ein Date? Schmetterlinge machten sich in seinem Bauch breit und ließen ihn aufgeregt und hibbelig das Hotel wieder verlassen. Er setzte sich den Helm auf und schloss die dicke Jacke. Dann schwang er sich auf sein Motorrad und machte sich auf den Wag nach Hause.
 

~+~
 

Schuldig dachte schon nicht mehr an die Verabredung mit Ken, als er in dem Club eintraf. Bevor er irgendetwas anderes tat, suchte er sich den Mann, mit dem er sich jedes Mal kurz traf, wenn er hier war. Eine Menge Geld wechselte den Besitzer und wenige Minuten später strahlten Schuldigs Augen in einem irrwitzigen Glanz. Entspannt lehnte er sich in der altbekannten Haltung an den Tresen und ließ seinen Blick abschätzend über die Tänzer gleiten.
 

Doch lange hatte Schuldig nicht Zeit, sich ein neues Objekt für heute herauszupicken.

„Hey…“, hauchte Ken und schlang von hinten die Arme um die Taille des Mannes. „Da bist du ja…“ Ken lächelte und drehte den Telepathen zu sich um. Neckisch verschloss er seine Lippen und sah in die grünen Augen, die er bereits so vermisst hatte. Und wieder waren sie leicht glasig und Schuldig wirkte irgendwie recht… neben der Spur.
 

Wohlig grummelnd erwiderte der Langhaarige den zärtlichen Kuss. Er ließ seine Finger durch die braunen Haare gleiten, packte plötzlich grob zu und presste den Anderen brutal gegen sich. Seine andere Hand griff an Kens Kinn und ließ dem Weiß somit nicht den Hauch einer Chance, ihm zu entkommen.
 

Ein leises Keuchen kam von Ken. Er krallte sich leicht an Schuldig, der Kuss wurde heißer und verlangender. Wieder ein Zeichen dafür, dass er für Schuldig wirklich nur ein Arsch von vielen war, der gefickt werden wollte. Ken kniff leicht die Augen zusammen bei dem Gedanken. Doch er wehrte sich nicht. Ganz im Gegenteil. Er wollte alles von Schuldig, was er haben konnte.
 

So abrupt, wie er über den Anderen hergefallen war, löste sich der Telepath wieder von Ken und sah ihn mit einem süffisanten Grinsen an. Dann landete seine Hand im Schritt des Kleineren und begann, ihn aufreizend zu massieren, während er aufmerksam die Reaktionen des Brünetten beobachtete. Ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen, legte er seinem Sitznachbarn die Hand in den Nacken und zog ihn zu einem Kuss zu sich, wie er ihn eben Ken gegeben hatte.
 

Ken sah zu Schuldig auf und ein leises Keuchen entfuhr ihm. Doch dabei blieb es nicht. Halt suchend lehnte sich der Japaner an die Theke und stöhnte auf. Er drückte seine Hüfte leicht gegen die verwöhnende Hand. Grade schloss er die Augen, da sah er noch wie Schuldig einen Dritten dazuholte. Seine Augen blieben halb offen und verengten sich leicht. Was um alles in der Welt sollte das denn jetzt werden?
 

Der Telepath erregte Ken weiterhin erbarmungslos, während er den Anderen leidenschaftlich küsste. Auf einmal nahm jedoch die eigene Gier überhand, er ließ Ken los und schlang seine Arme um den Hals des Fremden. Genießend schloss er die Augen, sein leises Stöhnen ging im allgemeinen Lärm unter. Den Weiß an seiner Seite hatte er völlig ausgeblendet, als er sich dem Anderen entgegendrängte und sich leicht an ihm rieb.
 

Keuchend stand Ken da und beobachtete das Geschehen. Es dauerte eine Weile, bis er sich wieder gefangen hatte und realisierte, was da passierte. „Hey!“, versuchte er die Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken. Doch die zwei ignorierten ihn einfach. Ken knurrte leise auf und schnappte sich den Drink des Fremden. Er trank einen Schluck und schüttete den beiden den Rest des Drinks in die Gesichter. „Arschloch…“, fauchte er und wandte sich ab. Damit kämpfte er sich über die Tanzfläche auf die Toiletten zu. Unterwegs schnappte er sich den Kerl, der die letzten Male schon immer dabei gewesen war, ihn rumzukriegen - den er allerdings immer wieder wegen den Gedanken an Schuldig abgewiesen hatte.
 

Einen Moment stutze Schuldig, als er Ken mit einem Fremden verschwinden sah, doch die geschickten Lippen seiner neuen Eroberung ließen ihn schnell vergessen. Er hielt es auch gar nicht mehr wirklich lange aus, bis er den Anderen am Kragen packte und hinter sich herzog. Doch er schlug nicht, wie Ken, den Weg zu den Toiletten ein, sondern verließ mit seiner Begleitung den Club. Um den Weiß machte er sich keine Gedanken mehr, der würde wohl wie immer an ihren festen Tagen in dem kleinen Hotelzimmer auftauchen. Und bis dahin konnte Schuldig ja tun und lassen, was er wollte.
 

Mit einem sicheren Grinsen, einem triumphierenden Blitzen in den Augen und flinken Fingern fiel der Fremde schließlich über Ken her, als sie in einer der Toilettenkabinen verschwanden. Ken versuchte sich so gut es ging zu entspannen und den Anderen machen zu lassen. Doch es dauerte nicht lange, dann merkte er auch schon, dass dies nicht das war, was er wollte. Er wollte nicht irgendeinen dahergelaufenen Kerl… er wollte Schuldig. Als ihm nun langsam aber sicher klar wurde warum, schob er den Mann von sich und verschwand einfach aus der Kabine, ohne noch groß etwas dazu zu sagen.

Auf seinem Weg aus dem Club sah er sich nicht noch mal nach Schuldig um. Erstens weil er sich denken konnte, dass der nicht mehr hier war und zweitens, weil er ihn nicht sehen wollte, sollte er doch noch hier sein. Hastig und verstört machte er sich auf den Weg nach Hause und versuchte irgendwie, die wirren Gedanken wieder loszuwerden.
 

~+~
 

Nur zwei Tage später wartete der orangehaarige Schwarz an der Hotelbar auf seinen Lover. Über die letzten achtundvierzig Stunden hatte er nur noch sehr verschwommene Erinnerungen. Was wohl auch besser war. Er war gerade bei seinem dritten Wodka angekommen, als er Ken die Hotellobby betreten sah. Doch irgendetwas an ihm schien heute anders zu sein und Schuldig war neugierig, was das wohl sein mochte.
 

Ken erblickte den auffälligen Haarschopf des Anderen und ging auf ihn zu. Seine Miene war leer und nicht freudig wie sonst, wenn er Schuldig sah. Er nahm ihm das Glas ab, schob es bei Seite und sah in die Augen des Anderen. „Du siehst scheiße aus…“, sagte er direkt und ehrlich. Seine Hand fuhr durch das Haar des Mannes und schließlich hauchte er einen sanften Kuss auf dessen Lippen. „Schuldig, ich…“ Doch schon stockte er, weil Schuldig ihn unterbrach.
 

"Wenn ich dir nicht gefalle, kannst du ja wieder gehen. Ich habe dich nie zu etwas verpflichtet!", schnappte der Schwarz auf die unfreundliche Begrüßung hin. Er angelte wieder nach seinem Glas, bekam es zu fassen, und nahm einen tiefen Schluck davon. Dann nahm er Ken bei der Hand, stand auf und schleppte den Kleineren hinter sich her in das Zimmer. Erst dort und nach einem wilden, harten und verlangenden Begrüßungskuss fragte er: "Was wolltest du sagen?"
 

Ken seufzte leise und ließ sich dann widerstandslos mitziehen. Der Kuss verbannte alles andere aus seinem Gedächtnis und die Frage des Telepathen ließ ihn etwas ratlos gucken. Dann schüttelte er nur leicht den Kopf. „Nichts… würde dich eh nicht interessieren…“, hauchte er und nahm den Kuss wieder auf. Er drückte sich gegen den gut gebauten, schlanken Körper und machte sich gleich daran, Schuldig von seinem engen Shirt zu befreien.
 

~+~
 

Wie immer völlig ausgelaugt und auf seltsame Art sehr zufrieden betrat der Telepath die Villa. Er wollte jetzt eigentlich nur noch in sein Bett und schlafen. Die Treffen mit Ken waren in der Hinsicht der helle Wahnsinn - und raubten ihm nicht nur die Beherrschung, sondern auch die letzte Kraft. Deshalb sah er nicht unbedingt begeistert aus, als er auf dem Weg in sein Zimmer ausgerechnet in seinen Leader rannte - und der ihn prompt aufhielt.
 

Brad hielt ihn am Oberarm fest und zog eine Braue hoch. Schuldig hatte fast das Gleichgewicht verloren, als er gegen ihn gestoßen war und so richtete der Schwarzhaarige ihn erst einmal wieder richtig auf. „Lohnt es sich wenigstens mit dem Weiß?“ Er war noch nie jemand gewesen, der lange um den heißen Brei herum redete, und so tat er es auch dieses Mal nicht. „Er schlaucht dich ja ganz schön…“
 

"Was dagegen?", gab der Telepath ungerührt zurück. "Ja, es lohnt sich, sonst würd’ ich's wohl nicht machen. Neidisch?" Es passte ihm gar nicht, dass der Amerikaner meinte, sich in seine Angelegenheiten mischen zu müssen, immerhin war es dem Anderen sonst auch egal gewesen, was er in seiner Freizeit getrieben hatte.
 

„Nein… Ich hab weder was dagegen, noch bin ich neidisch…“ Brad wandte sich um und öffnete die Tür zu seinem Büro. „Komm mit…“ Siberian… Brad war nicht egal, was Schuldig mit wem trieb. Aber er ließ sich davon nichts anmerken. Er wollte lediglich wissen, ob die Beziehung zwischen den beiden ihm noch gefährlich werden könnte. Denn das wäre der einzige Grund, warum er etwas dagegen sagen könnte. Ruhig setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und beäugte den Deutschen ausdruckslos.
 

Tief aufschnaufend tat der Orangehaarige, was ihm befohlen wurde, ließ sich aber durchaus anmerken, wie sehr ihn das gerade nervte. "Was soll dann der ganze Zirkus, wenn du nichts dagegen hast?", wollte er gereizt wissen. Er hatte jetzt keine Lust auf Gespräche, egal welcher Art sie waren. Um das zu verdeutlichen, verschränkte er die Arme vor der Brust, blieb absichtlich vor dem Schreibtisch stehen, statt sich zu setzen, und starrte wütend auf dem Schwarzhaarigen. "Mach's nicht so spannend", zischte er, "Was willst du von mir?"
 

„Erstmal, dass du dich ein bisschen am Riemen reißt. Ich hab dir nichts getan! Ich will nur wissen, was das zwischen dir und Siberian ist!“, knurrte Brad und blitzte zu Schuldig auf. In letzter Zeit war der Kerl wirklich viel zu leicht zu reizen. Es war nicht so, dass Brad nicht wusste woran es lag, ganz im Gegenteil, doch er wusste auch, dass er nichts dagegen machen konnte. „Liebst du ihn? Oder ist das einfach nur guter Sex?“
 

"Liebe?", höhnte der Langhaarige. "Wer liebt schon einen Weiß? Nein, er ist einfach nur tierisch gut zu ficken", erklärte er in seiner unvergleichlich arroganten und abfälligen Art. "Warum? Soll ich ihn dir ausleihen?"
 

Dunkel musste der Amerikaner lachen. „Nein danke… Behalt dein Spielzeug nur… Aber dann bin ich froh, dass er dich nicht erpressbar macht…“ Er trank einen Schluck seines schwarzen Kaffees und nickte Schuldig dann zu. „Ich habe heute einen Auftrag bekommen für uns vier… 50 Millionen wenn wir ihn gut machen… Wie klingt das für dich?“
 

"Dollar?", fragte Schuldig vorsichtig nach und stieß bei dem Nicken des Älteren einen leisen Pfiff aus. Ein gieriges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Nein, keine Angst. Er macht mich nicht erpressbar. Ich ficke ihn nur, das ist alles." Es war zwar mittlerweile so, dass er sich zwischendurch schon noch nach anderen umsah und sich dann auch nicht lange bitten ließ - aber es war kein Vergleich zu dem Weiß. So befriedigt und fertig kam er nur von ihm nach Hause.
 

Brad lehnte sich zurück und nickte. „Gut… Dann sehe ich kein Problem damit… ganz im Gegenteil…“ Eine Weile schwieg er und sah den Telepathen an. „Der Auftrag kam allerdings nicht von Eszett… Sondern von einer Organisation, die ein Problem mit Eszett haben… Diesmal sind sie selbst das Ziel… Wir sollen Eszett sprengen und die Wichtigsten eliminieren…“

Abwartend sah er Schuldig an, was der davon halten würde. Denn wenn er so eine Aktion starten wollte, musste er auf jeden Fall Schuldig voll hinter sich haben, sonst würde er sich das abschminken können. „Was meinst du? Ich hab noch nicht zugesagt…“
 

"Dann wird's aber Zeit", grinste der Orangehead breit. "50 Millionen für nen Haufen alter Säcke... Wir haben echt Glück!" Diese Nachricht vertrieb die Müdigkeit in ihm auf der Stelle. Er hatte schon lange die Nase voll von den übertriebenen Forderungen ihrer Chefs. Ein viel sagendes Zwinkern ging in Crawfords Richtung.
 

Und dieser begann zu grinsen. Er griff zum Telefon und nickte Schuldig zu. „Gut… dann ist es beschlossene Sache… Danach sind wir dann endlich unsere eigenen Vorgesetzten…“ Damit begann das Telefonat und Brad begann noch einiges zu klären, machte Notizen und beseitigte sämtliche Unklarheiten. Dabei sprach er die ganze Zeit fließendes Amerikanisch und grinste leicht vor sich hin, sah Schuldig dann wieder zufrieden an.
 

Gelassen wartete der Deutsche, bis sein Leader mit dem Telefonat fertig war, strahlte ihn dann wortlos an, drehte sich um und schlenderte aus dem Büro. Der Deal stand, es gab nichts mehr zu sagen, bis die Details geklärt waren. Kurz dachte der Telepath an seinen Gespielen. Naja, der würde dann wohl eine Zeit auf ihn verzichten müssen, bis die Sache erledigt war. Aber das war ja kein Weltuntergang und Ken würde in der Zwischenzeit ja auch nicht leben wie ein Mönch...
 

~TBC~



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sunny
2007-05-08T04:48:06+00:00 08.05.2007 06:48
Ha noch eine gefunden^^
Uiuiuiui, also Schuldig lässt auch nichts anbrennen. Doch verletzt er so die Gefühle von Ken und dieser lässt es auch noch durchgehen.
Ach KenKen...
Ich hoffe das du bald weiter schreibst x3


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