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Wenn du glücklich bist ...

(wird überarbeitet)
von

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Verdruss und Versäumnisse.

© by RosaLies
 


 

Auf einer Lichtung im Wald, an der Grenze des Feuerreiches
 

Ein ekelerregendes Röcheln entfloh seiner Kehle, als die Spitze des Kunais sich in seine Bauchhöhle bohrte und die umherstehenden Bäume vor seinen Augen verschwammen. Die tiefen unregelmäßigen Atemzüge seines Gegners hallten in seinen Ohren wieder wie die rauschende Brandung eines Meeres, während er ein schmerzhaftes Zischen ausstieß als Itachi die Waffe keuchend wieder aus seinem Fleisch zog.

„Du hättest nicht herkommen sollen, Sasuke.“, sprach der Ältere kühl und spürte wie ihm das warme Blut seines kleinen Bruders über die Hand lief, während er sich vor ihm schwankend aufbaute und einen flüchtigen Blick in den schwarzen wolkenverhangenen Nachthimmel warf.

Ein kühler Tropfen benetzte seine Wange, bevor Itachi wieder den Kopf senkte und in das blasse, schmerzverzehrte Gesicht seines Angreifers sah. Der junge Uchiha presste seinen zitternden Arm auf die tiefe Wunde in seiner Bauchhöhle und warf dem Mann über sich einen verachtenden Blick zu.

„Ich werde dich töten …“, keuchte Sasuke und zuckte bei dem Schwall Blut der sich über seine Finger ergoss zusammen, bevor seine Sicht wieder zu schwinden drohte und er wütend den Kopf schüttelte, „Ich schwöre dir, Itachi … ich werde dich töten.“

„Vielleicht …“, gab der Angesprochene gelassen zu, deaktivierte seine Sharingan und kehrte dem am Boden liegenden Mann, zu dessen Entsetzten, den Rücken zu, „Aber nicht heute … kleiner Bruder.“

„Wo willst du hin?“, zischte der Clanerbe dem verhassten Shinobi zu und krümmte sich aufgrund des entstandenen Schmerzes. Leise fast lautlos begann es währenddessen zu regnen.

„Ich werde dich mit deiner Niederlage allein lassen, Sasuke …“, erklärte der Angesprochene kühl und warf einen flüchtigen Blick über seine Schulter um sich von dem hasserfüllten Blick seines Bruders zu überzeugen.

„Du wirst … nicht davon laufen, verstanden?“, fuhr der Jüngere ihn an und spürte wie ihm bei dem Versuch sich aufzurichten übel wurde, „Bleib hier!“

Er schrie dem regungslosen Mann seine Wut entgegen, bevor er spürte wie ihn all seine Kraft verließ und er langsam das Bewusstsein verlor. Das letzte was er sah, war der undefinierbare Gesichtsausdruck seines Bruders, bevor dieser mit einem raschen Sprung in einer nahe gelegenen Baumkrone verschwand und es dunkel um ihn herum wurde.
 

Zur gleichen Zeit landete nicht weit entfernt von der Lichtung eine rosahaarige Frau mit katzenhafter Eleganz auf dem Ast eines großen Baumes und presste sich geräuschlos an dessen Rinde, während ihre grünen Augen sich wissend auf zwei nicht weit entfernte Buchen legten und den schnellen Schatten der im nächsten Moment zwischen ihnen hindurch sprang neugierig musterten. Der Fremde hatte definitiv ein Talent dafür sein Chakra zu verbergen, aber wie sie erleichtert feststellte, war sie ihm in dieser Hinsicht offensichtlich überlegen, denn er schien sie nicht zu bemerken. Sie wartete noch einem Moment um sicher zu gehen, das der Shinobi sich weiterhin von ihr entfernte, bevor sie um den Stamm herum lugte und in die Richtung blickte in der das zweite Chakra das sie gespürt hatte, vor wenigen Minuten verloschen war. Sie zweifelte mittlerweile nicht mehr daran, dass ganz in der Nähe ein Kampf stattgefunden haben musste, als sie sich das kalte Regenwasser aus dem Gesicht wischte, möglichst geräuschlos von dem Ast hüpfte und zwischen den langen Schatten der Wälder einem unbefestigten Wildweg folgte.

Sie registrierte wie immer mehr Mondlicht durch die langsam schrumpfende Anzahl der Bäume auf den moosigen Boden traf, als nicht weit entfernt von ihr schließlich eine kleine Lichtung sichtbar wurde und sie angespannt wieder in den Sichtschutz der schunkelnden Wipfel flüchtete.

Ihre Augen musterten argwöhnisch die Umgebung, während sie dank des seicht prasselnden Regens lautlos von Ast zu Ast sprang und beobachtete wie das nasse Gras unter dem Schein des Mondes glitzerte. Sie hatte gerade eine Baumkrone erreicht die besonders tief in die Lichtung hineinragte, als ein merkwürdig dunkler Fleck inmitten des aufgeweichten Bodens ihre Aufmerksamkeit erregte und sie einen Moment brauchte um ihn in der Dunkelheit als einen Körper identifizieren zu können. Ihre Stirn legte sich leicht in Falten, während sie die reglose Person zögernd musterte, ehe sie einen wachsamen Blick auf die umherstehenden Bäume warf und hochkonzentriert nach fremden Chakren suchte. Als sie sich sicher war, das keine fremden Shinobis in der Nähe waren, ließ sie sich in einer flüssigen Bewegung vom Baum gleiten und zog, nachdem ihre Füße den matschigen Boden der Lichtung berührten, beiläufig ihr Katana aus der Scheide.

Langsam und bedacht darauf keine unnötigen Geräusche zu machen, schlich sie mit erhobenem Schwert auf die Gestalt zu und stoppte unsicher als ihre sensiblen Ohren schwere Atemzüge vernahmen. Mit dem Wissen das der Fremde noch lebte und dem Körperbau nach zu urteilen sehr wahrscheinlich ein Mann war, wog sie rasch in Gedanken ihre nächste Entscheidung ab, bevor sie sich ihm bis auf knapp fünf Meter näherte und der bleierne Geruch von Blut ihre Nase erreichte. Sie formte die Augen in der Dunkelheit zu Schlitzen und bemerkte genervt, wie ihr vereinzelte Regentropfen die Sicht nahmen, während sie den weiten dunklen Mantel des scheinbar Ohnmächtigen musterte und feststelle das er ihr mit dem Rücken zugewandt auf der Seite lag. Sakura überlegte nicht lange bis sie beschloss, den schwerfällig röchelnden Mann wachsam zu umrunden und dabei den Abstand zu ihm keinesfalls verringerte.

Erst nachdem sein dreckiges, von Blut und Schlamm überströmtes Gesicht im fahlen Mondlicht erkennbar wurde blieb die schöne Frau stockend stehen und bemerkte, wie ihr das Katana aus den plötzlich zitternden Fingern glitt.
 

„Nein …“, hauchte sie fassungslos, als ihre weit aufgerissenen Augen in das Gesicht ihres ehemaligen Teamkameraden starrten und ihn fahrig musterten, „Nein … nein … nein …“

Seine rechte Wange ruhte auf dem durchweichten Boden der Lichtung und blieb vor ihr verborgen, während das Regenwasser in regelmäßigen Abständen von seiner Nase tropfte und seinem Mund immer wieder das markerschütternde Röcheln entfloh.

„Das ist nicht möglich …“, flüsterte die Haruno entsetzt, während ihr Blick auf Sasukes geschlossenen Lidern verweilte und sie angespannt auf ihrer Unterlippe kaute. Um ihre Fassung zurück zu gewinnen atmete Sakura ein paar Mal tief durch, bevor sie flüchtig die Augen schloss und ihr Katana vom Boden aufsammelte. Sie hatte bereits die Schultern gestrafft und sich drei Schritte von ihrem ehemaligen Teamkollegen entfernt, als sie einen leisen Fluch ausstieß und noch im selben Moment kehrt machte.
 

Ohne die vorangegangene Scheu, fiel sie neben ihm auf die Knie und drehte ihn behutsam auf den Rücken, woraufhin ihm eine beunruhigend große Menge Blut aus dem Mundwinkel lief und ihr geschulter Blick ihn akribisch musterte. Sie entdeckte die klaffende Wunde an seinem Bauch und formte alarmiert komplizierte Fingerzeichen, bevor sie ihr Chakra in seine Verletzung schickte und sein warmes Blut unter ihren Händen spürte. Sie keuchte leise, als ihre Kräfte langsam schwanden und sie verzweifelt die Kiefer aufeinander schlug. Es gelang ihr die Wunde notdürftig zu schließen, bevor sie neben dem Schwarzhaarigen nach Luft schnappte und einen besorgten Blick in sein blasses Gesicht warf. Seine Atmung war nun weniger schwerfällig und sie zögerte einen Moment, bevor sie die Hand nach dem Uchiha ausstreckte und ihm, mit Hilfe ihres Ärmels, den Schlamm aus dem Mundwinkel wischte.

„Ich habe nicht den leisesten Schimmer, warum ich das tue …“, flüsterte sie dem bewusstlosen Shinobi zu und formte erneut ein paar Fingerzeichen, ehe sie ihm die Hand auf die Brust legte und ein Jutsu vollführte das seinen hohen Blutverlust wieder ausglich.

„Na los! Hoch mit dir …“, seufzte sie genervt und hievte sich den vermutlich über einen ganzen Kopf größeren Mann auf die Schulter, bevor sie schwankend das Gleichgewicht fand und dem pechschwarzen Haar neben ihrem Kopf einen säuerlichen Blick zuwarf, „Ich weiß, das ich das bereuen werde.“
 

Es kostete sie beinahe drei Stunden, bis sie mit dem Ballast auf ihrem Rücken auf einem abgelegenen Stück der Dorfmauer von Konohagakure landete, unter dem Gewicht des Uchihas in die Knie ging und sich leise grummelnd nach irgendwelchen Wachen umsah. Zu ihrem Glück war es erstaunlich ruhig in dieser Nacht und auch in den Gassen unter ihr trieben sich nicht mehr viele Leute herum. Sie überlegte kurz ihren nächsten Schritt, ehe sie sich kräftig von der Mauer abstieß und über die Dächer ihres Heimatdorfes hinweg ihren Balkon anpeilte. Sie achtete hochkonzentriert darauf keine Blicke auf sich zu ziehen, während sie leise wie ein Schatten durch die Nacht huschte und nach ein paar Minuten erleichtert seufzend ihre Wohnung erblickte. Sie landete leichtfüßig auf dem Balkon zu ihrem Wohnzimmer und schob lautlos die Glastür zur Seite, bevor sie sich und ihre Fracht hindurchzwängte und den Uchiha stöhnend zu Boden gleiten ließ. Sie rieb sich die schmerzenden Knochen ihrer Schultern, bevor sie die Tür wieder vorsorglich schloss und dem ohnmächtigen Mann leise fluchend unter die Achseln griff.

„Ich muss mir irgendwo den Kopf angestoßen haben …“, kommentierte sie gereizt ihre eigene Handlung, als sie den dreckigen Mann aus ihrem Wohnzimmer, über den Flur, hinüber ins Bad schleifte und ihn mitten auf der Fußmatte liegen ließ. Sie seufzte während sie den Lichtschalter betätigte, mit der anderen Hand den Duschkopf anstellte und im nächsten Moment nach einem Schwamm griff.

„Bilde dir bloß nichts ein, kapiert?“, brummte sie warnend, als sie sich zwischen ihren alten Teamkollegen und die Dusche kniete und den Schwamm unter das hinabprasselnde Wasser hielt.

„Wenn sich deine Wunden wegen dem ganzen Dreck entzünden, hätte ich mir die aufwändige Heilung sparen können.“, stöhnte Sakura wütend über sich selbst und begann zaghaft den Schmutz aus der immer noch leicht blutenden Verletzung an seinem Bauch zu waschen, „Ich habe nicht dein verdammtes Leben gerettet, damit du an einer dämlichen Blutvergiftung stirbst …“

Ihre grünen Augen überflogen die entspannten Gesichtszüge des Uchihas, bevor ihr klar wurde das sie ihm das Oberteil ausziehen musste um den ganzen Schlamm von seinen Wunden fernhalten zu können. Sie zögerte noch einen Moment, bevor sie ergeben seufzend nach dem Saum seines schwarzen, ärmellosen Shirts griff und es ihm alles andere als behutsam über den Kopf zog. Sakura konnte nicht verhindern, dass sie ihn intensiver als nötig musterte und schickte ihm einen lautlosen Fluch zu, als sie begreifen musste das der erwachsene Sasuke seinem früheren Ich in nichts nach stand. Im Gegenteil.

Die feinen, sich unter der blassen Haut abzeichnenden Bauchmuskeln und der offensichtlich durchtrainierte Rest seines Körpers verwandelten die Miene der jungen Kunoichi in eine missgünstige Fratze, während ihr sein schlamm- und blutverklebtes Gesicht eine gewisse Genugtuung gab.
 

Sakura schloss gerade einen ihr bis jetzt verborgen gebliebenen tieferen Schnitt an seiner Schulter und reinigte die Wunde, als sie den Schwamm wie viele Male zuvor erneut auswrang und schließlich beunruhigt sein Profil betrachtete.

Sie gönnte es ihm nicht, sie erneut von seinem durchaus ansprechenden Äußeren zu überzeugen, befand den Gedanken letztendlich jedoch als kindisch und lehnte sich seufzend über ihren ehemaligen Teamkollegen, bevor sie ihm sacht das Blut und den Schmutz aus dem Gesicht wusch und seine ruhigen, gleichmäßigen Atemzüge vernahm.

„Das gibt es doch nicht …“, schnaubte sie leise, während immer mehr von ihm zum Vorschein kam und sie angefressen die Augen zusammenkniff, als sie Stirn, Wangen und Kinn säuberte und das geballte Ausmaß seines Erscheinungsbilds sie förmlich zu ohrfeigen schien.

„Das ist ein übler Scherz, oder …?“, fauchte sie ungläubig und lehnte sich mit verschränkten Armen zurück um ihr Werk besser betrachten zu können, „Eine abstoßende Narbe war also zuviel verlangt, ja?“

Sakura schüttelte aufgrund ihrer anhaltenden Selbstgespräche den Kopf, während die entspannten, erwachsen gewordenen und unumstritten attraktiven Gesichtszüge des Uchiha sie, ihrer Meinung nach, zu verspotten schienen.
 

Als ihr Blick allerdings seine durchnässte und ebenfalls schmutzige Hose streife, grübelte sie einen Moment lang nach, bevor sie dem schlafenden Mann einen wachsamen Blick zuwarf und ihm stöhnend das besagt Kleidungsstück auszog. Sie kam sich äußert albern vor, während sie ihre Aufmerksamkeit lediglich dem Stoff zwischen ihren Fingern widmete und dem nur noch in eine schwarze Shorts gekleideten Uchiha keinerlei Beachtung schenkte.

Sie beeilte sich damit seine Hose zu waschen, befreite sie durch intensives Schrubben notdürftig von dem vielen Schlamm und warf sie schließlich für ein paar Minuten in den Trockner, bevor Sakura das noch immer etwas klamme Kleidungsstück prüfend musterte und es ihm genervt wieder überstreifte. Damit würde er leben können. Das musste sie schließlich auch, nachdem sie gegen jede ihrer Prinzipien verstoßen - und einen S-Rang Nuke-Nin mit nach Hause gebracht hatte.
 

Noch während dieser Gedanke ihr durch den Kopf ging schlug sie sich erschrocken die Hand auf die Stirn und warf einen Blick auf die Uhr neben dem Spiegel. Die Versammlung.

„Verdammt!“, zischte Sakura leise und begriff, dass sie bereits eine halbe Stunde zu spät war, ganz zu schweigen von ihrem Versprechen gegenüber Neji.

Ohne weitere Zeit zu vergeuden, kramte sie gehetzt im Badezimmerschrank nach den benötigten Utensilien und schnitt mit geschickten Fingern mehrere Meter Verbandszeug ab, bevor sie die Wunden des Schwarzhaarigen desinfizierte, eincremte und ihn großzügig einwickelte. Sie zog ihn bereits wieder über den Flur ins Gästezimmer, als sie in dem Spiegel neben der Tür ihre eigene Reflexion entdeckte und erschrocken stehen blieb.

Das Blut des Uchihas klebte nicht nur an ihrer Kleidung oder an ihrer Haut, sondern ebenfalls in ihren Haaren, während sie völlig durchnässt und dreckig war und erst bei ihrem Anblick begriff, dass sie fror.

„Natürlich …“, kommentierte sie zickig ihr Aussehen mit einem weiteren Blick auf die Uhr, hievte den Clanerben wenig später auf das breite Gästebett und rutschte neben der Matratze auf die Knie, bevor sie die Anstrengungen der letzten Stunden in ihren Knochen spürte und den ohnmächtigen Grund dafür sauer beäugte.

„Was zum Teufel machst du hier?“, flüsterte sie mehr zu sich selbst als zu ihrem ehemaligen Teamkollegen, ehe sie sich schwerfällig erhob und auf den schlafenden Mann hinab sah. Ihr Blick verweilte einen Moment lang auf seinem friedlichen Gesicht, bevor sie behutsam in seinen Nacken griff, ihm leise grummelnd ein Kissen unter den Kopf schob und die Bettdecke über ihm ausbreitete.

Sie lehnte bereits im Türrahmen, als sie noch einmal über ihre Schulter zu dem jungen Mann sah und geräuschvoll ausatmend das Licht löschte.

„Ich muss mir wirklich irgendwo den Kopf gestoßen haben ...“
 

Im Badezimmer angekommen rollte sie aufgrund der verdreckten Fließen mit den Augen und schälte sich aus ihren Klamotten während sie alles zusammen mit dem Mantel und dem Oberteil des Uchihas in die Waschmaschine schmiss, den Boden vom Schlamm befreite und schließlich erschöpft seufzend das heiße Wasser auf ihrer Haut genoss.

Sie lehnte ihre Stirn umgeben vom monotonen Rauschen des Duschkopfes gegen die kühlen Kacheln in der Duschkabine und schloss müde die Lider.
 

Sie wusste nicht wie lange sie so dagestanden hatte, aber als sie spürte wie ihre Haut langsam schrumpelig wurde stellte sie das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Ihre Finger griffen automatisch nach einem großen flauschigen Handtuch, bevor sie sich notdürftig die Haare trocken rubbelte und ihren schmalen Körper in den weichen Stoff wickelte.

Sakura schlüpfte gerade gähnend in eine Shorts und ihr bevorzugtes Schlafshirt als das schrille Geräusch ihrer Türklingel erklang und sie erschrocken auf Geräusche aus dem Gästezimmer lauschte. Sie wusste nicht wie lange der Uchiha noch ohnmächtig sein würde, aber aufgrund seines hohen Blutverlustes rechnete sie nicht damit, das er innerhalb der nächsten Stunde aufwachte. Als alles still blieb eilte sie den Flur entlang auf ihre Wohnungstür zu, drückte in einer möglichst lautlosen Bewegung die Klinke hinunter und sah wenig später in die wütenden Augen ihres Teamleaders.

„Wo warst du?“
 

Sein barscher und vor allem lauter Ton ließ Sakura zusammenzucken, bevor sie ihn mit einer kurzen Bewegung ins Treppenhaus schob und die Tür hinter sich zu zog.

„Was soll das …?“, hinterfragte er ihre Handlung mit gerunzelter Stirn und beobachtete wie die leicht bekleidete Frau sich zischend die Arme rieb, „Und wo verdammt noch mal warst du?“

„Es tut mir leid.“, sprach sie kleinlaut und versuchte es mit ihrem unschuldigsten Blick, „Ich habe die Zeit vergessen als ich unterwegs war.“

„Du hast die Versammlung verpasst.“, erinnerte er sie sichtlich verärgert und ließ sich zu Sakuras Leidwesen von ihrer Masche nicht einwickeln.

„Ich weiß …“

„Hast du eine Ahnung was ich mir für Sorgen gemacht habe?“, fuhr er sie schnaubend an und senkte bei ihrem Fingerzeig auf die unteren Nachbaretagen seine Stimme, „Drei Stunden waren ausgemacht, Sakura. Keine fünf …“

„Ich weiß …“, wiederholte sie leicht genervt und überlegte fieberhaft wie sie ihm ihre Abwesenheit erklären konnte, „Ich bin einer verdächtigen Spur an der Grenze gefolgt und war sicher das ganz in der Nähe feindliche Shinobis lagern mussten. Aber ich konnte niemanden finden … und während meiner Suche habe ich einfach die Zeit vergessen.“

„Verdammt Sakura! Wir dachten schon dir wäre was passiert. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, weil ich dich nicht aufgehalten habe.“, brummte er verstimmt und besah die schöne Frau mit einem tadelnden Blick.

„Ich weiß …“, entfuhr es der Haruno erneut, ehe sie mitleidig zu ihm aufsah, plötzlich ihre Hand in seinen Nacken legte und ihn, zur Verwunderung des Clanerben, sanft küsste.
 

Neji zögerte nicht lange bevor er den Kuss erwiderte und die Medic-Nin augenblicklich spürte wie sich seine vorherige Wut mit in die Geste legte und er den behutsamen Druck auf ihre Lippen hungrig verstärkte.

Sie seufzte leise in den Kuss hinein, während der Hyuuga sie zurück zu ihrer Wohnungstür drängte und sie mit dem Rücken gegen das kühle Holz presste. Der Austausch ihrer Zärtlichkeiten wurde dringlicher und bevor Sakura zwischen seinen Liebkosungen nach Luft schnappen konnte, waren seine Finger unter das luftige Shirt der Kunoichi gewandert und strichen ihren nackten Rücken hinauf.

„Neji, bitte …“, unterbrach sie den verlangenden Kuss schwer atmend und stemmte sich mit aller Kraft gegen seine Brust, woraufhin der Angesprochene die Bewegung seiner Hände stoppte und sie auf den zarten Schulterblättern der Rosahaarigen verweilen ließ.

„Was ist …?“, raunte der ANBU leise und ließ seine Lippen federartig über ihre Mundwinkel streichen. „Willst du etwa einen Rückzieher machen …?“

„Ich- ... wir können nicht- …“, murmelte Sakura daraufhin betreten und senkte müde den Kopf.

„Wieso nicht?“, hinterfragte der junge Mann ihre Worte schulterzuckend und die Haruno konnte sehen wie ein verführerisches Lächeln an seinen Lippen zupfte.

„Glaubst du wirklich, das ich einfach so mit dir schlafen werde?“, zischte die Medic-Nin fassungslos und spürte wie die Hände des Clanerben unter ihrem Shirt wieder auf Wanderschaft gingen.

„Sagen wir …“, begann er betont selbstbewusst und strich mit seinen Fingern am Rand ihrer Shorts entlang, „Ich hatte es gehofft.“

„Neji ...“, hauchte Sakura derweil kopfschüttelnd und vernahm das zufriedene Brummen des attraktiven Mannes, während er sich zu ihr hinunterbeugte und ihren Hals mit hungrigen Küssen bedeckte.

„Tsunade hat mir aufgetragen dich bezüglich der verpassten Versammlung aufzuklären …“, raunte er ihr zwischen mehreren Liebkosungen zu, bevor die junge Frau seufzend den Kopf in den Nacken legte und ihre Augen die leuchtende Deckenlampe fixierten.

„Ah!“, machte sie bloß, während ihre Finger sich in den Pullover des Braunhaarigen krallten und ihn selbstsüchtig näher zu sich zogen, „Um was ging es?“

„Uchiha Sasuke ...“
 

Der Name ging wie ein Ruck durch den Körper der Haruno, bevor sie Neji erschrocken eine gute Armlänge auf Abstand hielt und aufgewühlt sein fragendes Gesicht musterte.

Was?

„Sunagakure erreichte ein Gerücht über Orochimarus Tod …“, erklärte der Hyuuga schulterzuckend und musterte die panische Miene der jungen Frau ihm gegenüber mit einem verständnislosen Blick, „Das Ganze scheint sich zu verdichten und der Kazekage weiß aus sicherer Quelle das Uchiha für dessen Tod verantwortlich ist. Das wirft allerdings beunruhigende Fragen bezüglich der Kontrolle über Otogakure auf.“

„Du meinst- …“, setzte Sakura verunsichert an und runzelte während ihrer Worte die Stirn, „Sasuke könnte Orochimarus Platz eingenommen haben?“

„Keine Ahnung. Aber diese Vermutung wurde zumindest auf der Versammlung mehrfach geäußert. Wir können nicht ausschließen, das sämtliche Shinobis aus Otogakure jetzt unter Uchihas Befehl stehen.“, stimmte ihr Neji zu und wollte sich seiner Teamkollegin wieder nähern, bevor diese ihm mit einer schneidenden Handbewegung Einhalt gebot und sich nervös durch das Gesicht fuhr.
 

„Sakura, was ist auf einmal los mit dir?“

Die ehrliche Sorge in der Frage des Clanerben zauberte der Angesprochenen ein kleines Lächeln auf die Lippen, ehe sie entschuldigend die Arme um den Oberkörper ihres Teamleaders schlang und ihre Nase in seinem Pullover vergrub.

„Nichts, ich- ... ich bin nur müde, hör auf dir ständig Sorgen zu machen …“, murmelte sie erschöpft und vernahm sein leises Seufzen, bevor er sich von ihr löste und ihr einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte.

„Geh schlafen … wir reden morgen weiter …“, sprach er gedämpft, bevor er an den obersten Treppenabsatz trat und sich noch einmal halb zu der Kunoichi umdrehte, „Du hattest übrigens Recht. Es handelte sich um Idoreoxin. Tenten hatte Glück. Offenbar wurde es ihr nur in sehr geringer Dosis verabreicht. Sie muss lediglich eine Nacht zur Beobachtung bleiben.“

„Das ist gut …“, bestätigte Sakura nickend und versuchte sich an einem kleinen Lächeln, während der Name ihrer Freundin ihr einen unangenehmen Stich versetzte und sie dem Hyuuga traurig nachschaute.
 

Als sie die Wohnungstür mit einem leisen Klicken wieder hinter sich schloss, war die unheimliche Stille die über den Räumen lag das Erste, was ihre Nackenhaare dazu brachte sich alarmiert aufzustellen. Wie von selbst nahm sie eine Kampfhaltung ein und lauschte in die Dunkelheit ihrer vier Wände, bevor sie sich in geräuschlosen, fließenden Bewegungen dem Gästezimmer näherte und behutsam die Klinke hinunter drückte.

Doch noch während ihre Finger nach dem Lichtschalter tasteten schlang sich blitzschnell eine große Hand um ihren Arm und drehte ihr jenes Körperteil schmerzhaft auf den Rücken.

Sie zischte leise als sie überrumpelt mit der Vorderseite gegen die Wand gepresst wurde und sich ein fremder Körper unverschämt nah an den ihren schmiegte.

„Wer bist du?“

Die tiefe, bedrohliche Stimme des Schwarzhaarigen schickte ihr einen Schauer über den Rücken, bevor er, zu Sakuras blankem Verdruss, mit seiner freien Hand ihre nackten Oberschenkel nach einer Waffentasche abtastete und aufgrund ihres augenscheinlichen Leichtsinns, als er nichts als weiche Haut fühlte, missbilligend mit der Zunge schnalzte.

„Ein Geräusch das ich nicht vermisst habe …“, kommentierte Sakura hörbar genervt die Überheblichkeit des Uchihas und registrierte innerlich lachend wie der muskulöse Körper hinter ihr augenblicklich erstarrte. Es dauerte einen Moment bis sie gleichzeitig hören und spüren konnte wie er die angehaltene Luft aus seiner Lunge stieß und der Verband um seinen Brustkorb dabei unaufhaltsam über ihre Schulterblätter rieb.

„Sakura …“, entfuhr es ihm kühl, ehe er sie mit einer ruckartigen Bewegung zu sich umdrehte, ihre Arme neben ihrem Kopf an die Wand drückte und ihr, zum Leidwesen der jungen Frau, die vorübergehende Bewegungsfreiheit wieder verwehrte indem er sich mit seinem ganzen Gewicht gegen sie lehnte.

„Sasuke, lange nicht gesehen …“, antwortete die Kunoichi hämisch und verdrehte die Augen während sie lediglich seinen Atem auf ihrem Gesicht spürte und Schattenhaft seine Umrisse wahrnahm. Der Uchiha schien über ihr nachhaltiges Schweigen verärgert und lehnte sich kurz darauf leise schnaubend zu ihrem Ohr hinunter.

„Ich warne dich, Sakura …“, setzte er bedrohlich zischend an und die Kunoichi hatten einen Moment lang das Gefühl er würde an ihren Haaren riechen, „Eine falsche Bewegung …“

Er ließ das Ende des Satzes absichtlich offen, während er sich unerträglich langsam von ihr löste und die Medic-Nin innerlich erleichtert aufatmete. Nach außen hin war sie jedoch bemüht genauso wenig Regung zu zeigen wie er. Oder noch weniger.

„Gehört das Einschalten des Lichtes ebenfalls zu den falschen Bewegungen …?“, murrte sie genervt und war das Versteckspiel im Dunkeln langsam leid.

„Hn.“

„Ich gehe mal einfach davon aus das dieses Geräusch nicht zustimmender Natur war.“, erklärte sie aufgrund seiner unverständlichen Antwort trocken und tastete bereits suchend die Wand neben sich ab.
 

Das dumpfe Ploppen des Lichtschalters hallte erschreckend laut durch den stillen Raum, bevor die beiden Anwesenden zeitgleich die Lider zu kniffen und sich nur langsam an das gleißende Licht der Deckenleuchte gewöhnten, bevor sie sich nach fast sieben Jahren das erste Mal in die Augen sahen.

Es kostete die Haruno all ihre Willenskraft um nicht unangenehm das Gesicht zu verziehen, als der Blick des Schwarzhaarigen an ihr hinab glitt und er die knappen Shorts und das zu große Shirt mit keiner erkennbaren Regung kommentierte. Allerdings lagen seine dunklen Augen, ihrer Meinung nach, ein wenig zu lange auf ihren nackten Beinen, bevor er seine Musterung einstellte und sich in dem spärlich eingerichteten Zimmer umsah.

„Wo bin ich?“

„In Konohagakure.“, antwortete sie knapp und bemerkte wie er ihr aufgrund ihrer emotionslosen Stimme einen abschätzenden Blick zuwarf.

„Wo genau?“

„In meiner Wohnung.“

„Was ist passiert?“

„Das wüsste ich auch gern …“, sprach Sakura erschöpft und verschränkte die Arme vor der Brust, woraufhin ihr der Uchiha unverzüglich einen mahnenden Blick zuwarf.

„Ich habe mich praktisch gar nicht bewegt.“, verteidigte sie ihre Handlung und zuckte, nur um ihm zu trotzen, noch einmal mit den Schultern.

„Wie bin ich hier hergekommen?“, fragte er kühl und überging ihren vorherigen Kommentar einfach, während er sie nicht aus den Augen ließ und beiläufig über den dicken Verband um seinen Bauch strich.

„Ich habe dich hergebracht.“

„Warum?“

„Das entzieht sich meinem Wissen.“

„Was soll das heißen?“, entfuhr es ihm versucht neutral, allerdings entging der Haruno der irritierte Unterton nicht.

„Das heißt, dass ich mir noch nicht sicher bin, ob ich mir den Kopf gestoßen habe oder ohne erkennbaren Grund nicht ganz bei Trost war.“

Vielleicht hatte sie es sich bloß eingebildet, aber für einen winzigen Moment schien so etwas wie ein Schmunzeln an den Lippen des Uchihas zu zupfen, bevor er leise schnaubte und seine Finger in einer flüchtigen Bewegung durch sein rabenschwarzes Haar gleiten ließ.

„Es ist klug von dir zu bereuen mich hierher gebracht zu haben …“

„Es ist klug von dir zu behaupten, dass ich klug bin ...“, konterte die schöne Kunoichi und verdrehte aufgrund seines kalten Blickes gereizt die Augen.

„Warum hast du meine Verletzungen geheilt?“

„Ich habe bereits erklärt, dass ich mich bezüglich meiner einstweiligen Unzurechnungsfähigkeit noch nicht ganz festgelegt habe.“, seufzte sie ermüdet und blinzelte überrascht, als auf dem Gesicht des Uchihas für einen kurzen Moment tatsächlich so etwas wie Amüsement erschien, bevor es wieder verschwand und nichts den Anschein erweckte das es jemals da gewesen war.

„Du bist eine Medic-Nin?“

„Nein, ich habe eigentlich überhaupt keine Ahnung von Medizin.“, antwortete sie sarkastisch und hatte seine vielen Fragen langsam satt.

„Sakura, reiz mich nicht …“

Die unüberhörbare Drohung in seiner Stimme ließ die junge Frau eine Augenbraue heben, bevor sie ihm einen schiefen Blick zuwarf und sich seufzend eine Haarsträhne aus dem Gesicht blies.

„Wir wissen beide, dass du dich kaum auf den Beinen halten kannst, Sasuke. Spar' dir deine gespielte Überlegenheit.“

„Tse …“

„Das Geräusch eines verwundeten Tieres.“, kommentierte sie sein warnendes Zischen, bevor ein kraftvoller Ruck durch ihren Körper ging und sie sich im nächsten Moment unter dem Clanerben wieder fand. Er presste sie mit Hilfe seiner starken Arme auf die Matratze des Bettes und Sakura kam nicht umhin innerlich stöhnend seine Schnelligkeit zu bewundern. Eine seiner großen Hände hatte sich um ihre Kehle geschlungen und drückte in dem Versuch sie einzuschüchtern kräftig zu, während die andere ihre beiden Handgelenke über ihrem Kopf zusammenhielt und er sich wie ein Raubtier näher zu ihr hinunter beugte.
 

„Du solltest mich nicht unterschätzen, Sakura …“, flüsterte er arrogant und zwang sie mit Hilfe seines Knies dazu die Beine zu spreizen, bevor seine Augen blutrot aufleuchteten und er einen bedrohlichen Blick in ihr unbeeindrucktes Gesicht warf.

„Ich sage das nur ein einziges Mal …“, krächzte sie aufgrund des Luftmangels gedämpft und spürte wie er, lediglich um sie zu demütigen und seine Überlegenheit zu verdeutlichen, ihre Schenkel mit Hilfe seiner Lenden noch ein wenig weiter auseinander schob und sie herausfordernd beobachtete, „Lass mich los oder du wirst es bereuen, Sasuke.“

Sein verächtliches Schnauben ließ sie innerlich vor Wut erzittern, bevor sie unter den blitzenden Sharingan des Clanerben konzentriert die Lider schloss, und im nächsten Moment in ebenso beeindruckender Geschwindigkeit wie er zuvor ihre Positionen getauscht hatte.
 

Seine Handgelenke klemmten derweil unter ihren Beinen, während sie rittlings auf seinem Becken saß und ihm zwei glühend grüne Finger drohend unter die Nase hielt.

„Eine falsche Bewegung …“, ahmte sie den Schwarzhaarigen nach und registrierte zufrieden wie seine blutroten Augen ihrer Hand folgten, „Du solltest mich ebenfalls nicht unterschätzen …“

Sakura quittierte seine verdrossene Miene bezüglich ihrer Warnung mit einem inneren Seufzen, bevor sie das Leuchten ihrer Finger langsam verblassen ließ und schweigend beobachtete wie seine Augen ebenfalls wieder das gewohnte Schwarz annahmen. Er besah sie mit einem kalten Blick, während sie sich schweigend musterten und ohne erkennbare Bewegungen in die Augen des anderen stierten. Es verstrichen mehrere Sekunden in denen die Stille den Raum zu erdrücken schien, bevor Sakura irritiert mitbekam, das die Atmung des Mannes unter ihr stockend aussetzte, ehe er schwerfälliger als zuvor die Luft aus seinen Lungen presste und ein leises Zischen seinen Lippen entfuhr. Sie hob bereits fragend eine Augenbraue, als ihr die feuchte Wärme an ihren nackten Schenkeln auffiel und sie erschrocken einen Blick auf den Verband um seinen Bauch warf.

Dunkelrotes Blut sickerte durch den hellen Stoff und färbte ihn ein, woraufhin die Kunoichi leise fluchend die Arme des Schwarzhaarigen freigab, nach dem Verband griff und diesen im nächsten Moment mit Hilfe ihrer Chakras zerschnitt. Sie besah sich die wieder aufgeplatzten Wunde mit besorgter Miene und spürte anhand seiner Bewegung, dass sich Sasuke durch seine Ellenbogen etwas aufrichtete um ebenfalls einen Blick auf seinen Bauch werfen zu können. Sie zögerte nicht lange und vollführte in beachtlicher Geschwindigkeit ein paar komplizierte Fingerzeichen, ehe sie erneut ihr heilendes Chakra in seine Wunde schickte und verwirrt Sasukes reglosem Blick begegnete.

„Was?“
 

Er antwortete nicht, während sich eine wohltuende Betäubung über die Verletzung legte und er zusah wie Sakura genervt den Blick von ihm abwandte, sich mit dem Handrücken gehetzt über die Stirn fuhr und somit das Blut an ihren Fingern in ihrem blassen Gesicht verteilte.

Der Uchiha folgte mit seinen Augen jeder ihrer Bewegungen und gestand sich selbst ein, das er es genoss sie mustern zu können, wenn sie so sehr auf ihre Arbeit konzentriert war, das ihr seine intensive Betrachtung entging. Er erlaubte es sich seinen Blick wandern zu lassen, während sie an ihren Kraftreserven zerrte um die Blutung zu stoppen und in dem Schrank neben dem Bett nach neuem Verbandszeug kramte. Er fuhr genüsslich langsam ihre schlanken Waden hinauf und folgte dem Verlauf ihres Körpers bis hin zu ihrem unbestreitbar schönen Gesicht. Sie war schon als Kind durchaus hübsch gewesen, aber die Frau die heute vor ihm stand vermochte ihn lediglich durch ihr attraktives Äußeres auf eine merkwürdige Weise abzulenken, die ihm mehr als missfiel.
 

„Wenn du noch einmal auf die schlaue Idee kommen solltest dich ruckartig zu bewegen, werde ich dich verbluten lassen …“, holte ihn ihr wütendes Schnauben aus seinen vorherigen Gedanken, bevor er beobachtete wie sie unregelmäßig atmend den frischen Verband um seinen Bauch betrachtete, schließlich von seiner Hüfte rutschte und sich mit einem gewissen Abstand zu ihm an das Kopfteil des Bettes lehnte.

„Das hättest du tun sollen bevor du mich hierher gebracht hast …“, sprach er ruhig und warf ihr, auf seine Ellenbogen gelehnt von der Seite her einen emotionslosen Blick zu.

„Dann sind wir zwei einer Meinung …“, antwortete Sakura schulterzuckend, zog die Knie an und besah sich ihre blutbefleckten Hände, bevor sie diese seufzend in ihrem Shirt abwischte.

„Und was jetzt?“

„Du wirst schlafen, essen, dich erholen und wieder verschwinden.“
 

Sie registrierte wie Sasuke offensichtlich überrascht eine Braue hob und er ihr aus schwarzen, argwöhnischen Pupillen einen abschätzenden Blick zuwarf.

„Dir ist bewusst das ich ein Nuke-Nin bin …?“

„Das ist mir nicht entgangen.“

„Und du hast nicht vor mich an Konohagakure auszuliefern?“

„Nein.“

„Du musst dir wirklich irgendwo den Kopf gestoßen haben.“, stellte der Uchiha trocken fest und rollte mit den Augen als ihm die junge Frau, aufgrund seines ungewohnt humorvollen Kommentars, einen schiefen Blick zuwarf. Sie musterte ihn noch für einen flüchtigen Moment, bevor sie die Beine über die Bettkante schwang und sich unter dem wachsamen Blick des Schwarzhaarigen von der Matratze erhob.
 

„Ich bin müde …“, verkündete sie stöhnend und streckte ihre schmerzenden Knochen, bevor sie den immer noch reglosen Mann mit einer nachdenklichen Miene besah, „Was hältst du davon, wenn wir uns heute Nacht nicht gegenseitig umbringen?“

„Hn.“, machte der Angesprochene bloß und verkniff sich ein kleines Schmunzeln als Sakura sich aufgrund seiner Antwort gereizt den Nacken rieb und kurz darauf die Tür zum Flur öffnete.

„Ich werde mich einfach überraschen lassen …“, grummelte sie zickig und löschte das Licht, bevor das weiß gestrichene Holz hinter ihr ins Schloss fiel und Sasuke leise seufzend den Kopf in den Nacken legte.
 

Er brauchte einen Moment um in dem Chaos seiner Gedanken seinen geschätzten Leitfaden wieder zu finden, ehe er sich mit einer Hand durch das Gesicht strich und einen Blick an die dunkle Zimmerdecke warf. Er war in Konohagakure. Und er musste sich eingestehen das seine Verletzungen nicht zuließen, dass sich jene Tatsache im Laufe der nächsten Stunden ändern würde.

Mit einem leisen Knurren schob er sich zum Kissen hoch und bettete seinen schmerzenden Kopf auf dem willkommenen Gegenstand, bevor seine unerträglich pochenden Glieder es ihm dankten das er in dieser Nacht endlich seine Anspannung löste und erschöpft die Augen schloss. Im Moment konnte er nichts anderes tun als sich mit seiner Situation abzufinden. Und als er sich in dem weichen, bequemen Bett unter der warmen seidigen Decke auf die Seite drehte, gab er zu, dass es ihn weitaus schlimmer hätte treffen können.
 

© by RosaLies



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Kommentare zu diesem Kapitel (29)
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Von:  xxLikeTheWindxx
2012-10-17T17:22:24+00:00 17.10.2012 19:22
Endlich!! Das Wiedersehen zwischen Sakura und Sasuke!! Wurde aber auch Zeit, hihi :)
Da scheinen sich zwei aber ganz schön anziehend zu finden, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollen :P

P.S. dein Humor ist einfach brilliant!! Haha "Neji: Tsunade-Sama haben sie wieder getrunken?" hahaha zu gut!
Von: abgemeldet
2010-05-30T22:39:13+00:00 31.05.2010 00:39
"wunderschön"? Oh Sasu scheint seinen Wortschatz erweitert zu haben xD
Da schleppt sie ihn einfach so mit nach Konhoa...na Prost Mahlzeit.
Irgendwie scheinen die Hormone mit den ganzen Jungs ja gehörig durchzugehen. Man sollte si in einen Raum sperren und dort können sie sich um Saku prüglen -.-

Aber die Szene mit Tai war einfach nur putzig *_*

Sakura soll Sasuke nur mal gehörig in den Arsch treten, falls er meint aufmüpfig werden zu müssen. Ich bin heilfroh, dass sie sich von ihm nicht mehr komplett aus der Bahn werfen lässt. =)

Ich schätze, ich werde dann mal so langsam ins Bett wandern und später weiterlesen ;)
Liebe Grüße
Herzprinzessin
Von:  Kikoro
2010-03-14T11:27:11+00:00 14.03.2010 12:27
Das Kapitel war doch schon nun deutlich besser!
Ich find es zwar schade, dass Kiba so ein Frauenheld ist, aber hey, Sasuke ist endlich da *-*
Und es war so ähnlich wie Liebe auf den ersten Blick!
Armer Sasuke, mit Sakuras Art muss er erst einmal zurechtkommen :"D
Aber das wird schon. Sturkopf + Sturkopf kann nur was Gutes ergeben.

Und das Küsschen für Taichi war so niedlich xD"
Ich frag mich, wo Tai in der Fortsetzung abgeblieben ist o.o
Aber vielleicht kommt die Antwort dazu ja noch.

Also, bis zum nächsten Kapitel!

Lg,

Kikoro
Von: abgemeldet
2009-06-21T12:32:17+00:00 21.06.2009 14:32
Göttlich :D

Dass sie dem kleinen jngen nen küsschen gegeben hat :D
GENIAL

und dass Sasuke sie "tolL" findet war ja auch mal klar :D
ich reiß mich weg (;

Glg :)
Von: abgemeldet
2008-08-04T16:49:04+00:00 04.08.2008 18:49
oh wie cool ^^
der geichtsausdruck von kaito hät ich nur zu gern gesehen als saku tai geküsst hat
der musste ja nur abgöttlich gewesen sein

warum ist saku denn jetzt so fies zu sasu ? >*schmoll*
naja er hats ja nicht besser verdient nachaldem in den letzten jahren>_<
Von:  Nami-Kikyo
2008-04-21T09:11:23+00:00 21.04.2008 11:11
GEiiL !
Von: abgemeldet
2008-01-02T14:56:13+00:00 02.01.2008 15:56
echt GEILES kapi :P
Ich wusste es doch xD
I-wie wa mir das kla das es so kommen musste xD
oh man ... arme sakura ...
aber wenn sasu sie anpackt .. is er tot -.-'
grrrr xD
Von: abgemeldet
2007-06-18T17:25:06+00:00 18.06.2007 19:25
Also erstens a mal dasist echt eine verdammt geile FF!!
zweitens ich liebe dieses Bild von Sakura!!!
drittens fand ich es voll geil die Aktion mit Taiichi!!
viertens (jetzt kommt das wesentliche) Wie schon gesagt die FF ist echt dre >Hanmmer!! Dein schreibstil deine charakter und das alles drumherum!!! Über haupt der eifersüchtige Neji!!! haha
naja
Schickst du mir bitte eine ens wenn es weiter gwht bitte danke!!
Kissa deine namii
Von:  Algaliarept_
2007-06-18T05:11:28+00:00 18.06.2007 07:11
super kapitel und danke für die ens! deine ff ist echt klasse, ich wünschte ich könnte so super schreeiben!
*sich verbeug*
hdl
mizuki
Von: abgemeldet
2007-06-16T17:11:14+00:00 16.06.2007 19:11
Heey!
Das ist echt ne suuuupa FF,du schreibst
irre gut!!Alle lieben Sakura...=)
Freu mich schon auf Fortsetzung!
Hdl,NightAngel


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