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A last sight

von

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Langsam gehe ich auf dich zu, komme dir mit jedem meiner Schritte näher.

Ungewollt halte ich, muss einen leichten Abstand wahren.

Mein Mund öffnet sich, doch kein Laut verlässt meine Lippen, dazu bin ich in dieser Situation einfach nicht fähig.

Äußerlich wirke ich sicherlich wie erstarrt, gleichfalls ist auch mein Verstand fast gänzlich ausgeschaltet.

Mein Blick ruht auf dir, deiner zierlichen Gestalt, deinen weichen Zügen, den auffallenden Haaren, die bei dir immer in alle Richtungen abstehen.

Meine Umgebung habe ich komplett ausgeblendet, tatsächlich nehme ich nur noch dich wahr.

Am liebsten möchte ich dich berühren, dir sanft über deine Wange streichen, dir einmal mehr durch die pinkfarbenen Haare wuscheln und darauf deine beleidigte Reaktion hören, die allerdings wie immer mit einem warmen Lachen begleitet sein wird.

Doch obwohl mein Wunsch, mein Verlangen danach, dich spüren zu dürfen, so groß ist, traue ich mich nicht, die Angst hält mich ab.
 

Ich schlucke.

Diese Situation kommt mir so bekannt vor.

Ich wollte dir so viel sagen, doch nie verließ auch nur ein Wort meine Lippen, ganz gleich, wie sicher ich mir noch kurz zuvor war, endlich dazu bereit zu sein, dir nach all der langen Zeit, die unsere Freundschaft bereits andauert, die Wahrheit zu verraten.

Die Wahrheit um meine Gefühle.

Aber jedes weitere Mal machte ich einen Schritt zurück, wagte es nicht mehr dir in die Augen zu sehen und versuchte abzulenken.

Wie viel Zeit habe ich durch meine Feigheit bereits verschenkt?

Ich weiß es nicht und es ist wohl auch besser, die Antwort nicht zu kennen.

Unendlich langsam wage ich einen Schritt, der mich dir unweigerlich näher bringt.

Ich bräuchte nur meine Hand auszustrecken, um dich zu streicheln, meine Arme, um dich zu mir zu ziehen und dich zu umarmen.

Doch nichts dergleichen tue ich, starre dich nur weiterhin wortlos an.
 

Mein unruhiger Blick bleibt an deinen geschlossenen Lidern hängen.

Wie sehr möchte ich, dass du sie genau in diesem Augenblick öffnest, ich mich endlich wieder in ihren weiten, nahezu unendlich erscheinenden Tiefe verlieren darf.

Mein Wunsch bleibt unerfüllt, wie könnte es auch anders sein?

Dabei wäre mir einerlei, welche Emotionen mir auch immer aus ihnen entgegenblitzen sollten.

So zerbrechlich wirkst du nun auf mich, warst du doch sonst immer so stark.

Du bist es gewesen, der uns immer wieder Mut machte und uns selbst in den aussichtslosesten Lagen ein Lächeln abringen konnte.

Selbst, als niemand an uns glaubte, unser Können gar nicht wahrgenommen wurde, warst du dir deiner Sache sicher, zweifeltest nicht eine Sekunde daran, dass wir es schaffen konnten.

Und sieh dir an, was wir geschaffen haben.

Wir sind unvergesslich geworden.
 

Kurz schließe ich meine Augen, bemerke erst jetzt, dass diese der zahllosen Tränen wegen begonnen haben zu brennen.

Ich lasse es geschehen, ist mir diese Nichtigkeit doch vollkommen gleich.

Mit verschleierter Sicht trete ich ganz nah an dich heran, jetzt sind es nur noch wenige Zentimeter, die mich von dir trennen.
 

Was habe ich denn noch zu verlieren?

Das Wichtigste ist mir durch meine Finger geglitten, was könnte schlimmer sein?

Allmählich verlässt mich die Scheu, macht es mir möglich, meine Hand nach dir auszustrecken, dich nach langer Zeit zu berühren.

Kaum gleiten die Finger meiner rechten Hand über deine weiche Haut, zucke ich auch schon zurück, frage mich sofort, was ich denn anderes erwartet habe.

Ich schüttelte verzweifelt meinen Kopf, als wollte ich damit alles von mir abwerfen.

Zaghaft beuge ich mich vor, weiß nicht, ob ich weiter gehen darf.

Ein Gedanke kommt in mir auf, lässt mich erschrocken zusammenfahren.

Kein weiteres Mal werde ich die Gelegenheit haben, dir alles zu gestehen, will ich jetzt wirklich für immer alles leugnen?

Ich möchte, dass du die Wahrheit erfährst.
 

Fest presse ich meine Augen zusammen, überbrücke letztendlich auch die letzten Zentimeter, die mich noch von dir trennen.

Vorsichtig lege ich meine Lippen auf die deinen, hauche einen sanften Kuss darauf.

Unverkennbar ist dein Geschmack, ich will mich gar nicht mehr lösen und wünsche mir nichts mehr auf der Welt, als dass du diesen Kuss erwiderst.

"Ich liebe dich - für immer", hauche ich leise gegen deine Lippen, ehe ich unendlich langsam den vorigen Abstand wieder herstelle.

Mein Blick verschwimmt, längst ist es mir nicht mehr möglich, das unaufhaltsame Zittern zu verhindern, welches immer und immer wieder durch meinen Körper fährt.

Noch immer stehe ich vor dir, ein lautloses Schluchzen entrinnt meiner Kehle, ist es mir doch nicht möglich, mich einfach von dir abzuwenden.

Wie könnte ich?

Keinesfalls will ich dich allein zurücklassen!

"Yoshiki?"

Unerwartet zucke ich bei dem Klang meines Namens zusammen, denke jedoch gar nicht daran, mich nach der traurigen Stimme umzudrehen.

Soll ich auch nur noch eine Sekunde verschenken, in der ich dich ansehen kann?

Nein, nicht noch einmal.
 

Ich spüre eine warme Hand auf meiner Schulter, die leichten Druck ausübt, aber noch immer schenke ich meinem früheren besten Freund keine Beachtung, rufe mir stattdessen meine Rede, die ich noch kurz zuvor gehalten habe, zurück in mein Gedächtnis.

Das Abdriften meiner Gedanken währt nicht lange, werde ich doch ohne Vorwarnung an beiden Schultern gepackt und herumgedreht.

Dunkle Augen, durch die schwarze Sonnenbrille kaum zu erkennen, blicken mir entgegen.

"Komm", flüstert er heiser und ich kann nicht einmal mehr meinen Kopf schütteln, um ihm zu bedeuten, dass ich noch bei dir bleiben will, so schwach bin ich geworden.

Mit sanfter Gewalt zieht er mich hinter sich her und ich lasse es geschehen, bin zu einer eigenen Entscheidung nicht in der Lage.
 

Unaufhaltsam fließen meine Tränen, je mehr ich mich von dir entferne.

Von dem Sarg, mein Engel, in dem du fortan ruhen wirst.
 

Ein letztes Mal flüstere ich die Worte, die ich dir viel früher hätte sagen sollen, ehe mich Toshi mit sanfter Gewalt aus dem überfüllten Tempel zieht.
 

Ich liebe dich, hide.

Für immer...
 


 

~

Es heißt, dass jedes Mal ein Stern verlischt, wenn ein Leben endet.

Mit dir jedoch, verschwand meine Sonne...

~



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  Angel_of_Thursday
2008-04-12T21:55:41+00:00 12.04.2008 23:55
+heul+
Sehr, sehr, sehr traurig..aber wunderschön geschrieben...<3
..Hide..R.I.P. T^T
Von:  Gedankenchaotin
2007-11-06T18:52:01+00:00 06.11.2007 19:52
Das ist wirklich toll Süße und du hast die Gefühle Yosh's richtig gut rüber gebracht. *seufz*

Mata ne
Aki
Von:  AlexaCypher
2007-08-01T19:25:01+00:00 01.08.2007 21:25
wow das ist echt klasse...
Die Story is wunderschön und ich musste tatsächlich heulen. Die gedanken von Yosh snd große Klasse.

Von: abgemeldet
2007-07-16T08:07:22+00:00 16.07.2007 10:07
Die FF is tollig~ <D
Yoshikis Gedanken am Anfang...ich weiß nciht,die könnten glatt ein Songtext sein *__*
echt...ich find deine ARt&Weise zu schreiben einfach tollig~ dagegen sin meine beschwulten FFs rein gar nix "xD
weida so~ ich les deine FFs echt voll gern~ *__*

*knuddlZ*

dat_Lai

~♥~
Von:  LaCantarella
2007-07-09T16:20:49+00:00 09.07.2007 18:20
oh gott wie TRAURIG
hab schon Tränchen in den Augen Q.Q
so eine schöne Geschichte *fast flenn*
großes Lob!
Von:  DarkHide
2007-05-06T17:37:08+00:00 06.05.2007 19:37
Yeah!!! -froi- Eine X Japan Fanfic!!!! -jubel-
... Ich meine...
Nya, das ist aber voll traurig. -schnief- Erst dachte ich ja, dass hide noch leben würde...
Und der letzte Satz ist voll genial. Den merk ich mir.
Ist jedenfalls echt unglaublich schön geschrieben...
Kompliment!!! ^_______^
Und die Stelle ist schön, wo Yoshiki sich fragt, ob er jetzt wirklich für immer alles leugnen will. Das klingt ja sooooo traurig... -schnüff-
Von:  Pya
2007-05-05T22:09:41+00:00 06.05.2007 00:09
oh man, ich muss jetzt echt mit den tränen kämpfen ;__;

und der letzte satz, der ist unglaublich traurig schön +__+
Von: abgemeldet
2007-05-02T21:01:09+00:00 02.05.2007 23:01
Das ist unglaublich schön ;__;
Jetzt sitz ich tatsächlich hier und heule ;__;
ich weiss gar nciht was ich sagen soll...ausser dass es wunderschön ist ;__;
Von: abgemeldet
2007-05-02T21:00:40+00:00 02.05.2007 23:00
Das ist unglaublich schön ;__;
Jetzt sitz ich tatsächlich hier und heule ;__;
ich weiss gar nciht was ich sagen soll...ausser dass es wunderschön ist ;__;


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