Zum Inhalt der Seite

Destiny Part 2

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

So, hier ist der zweite Teil....vielen Dank für eure Komms. Das spornt mich an *alle mal lieb knuddel*
 

~ Part 2 ~
 

Nodoka und Mako waren inzwischen hinter Keisuke auf dem Bergpfad Richtung Quelle unterwegs. Keisuke war schon einige Meter weiter vorn, aufmerksam die Umgebung beobachtend. "Ich will doch nicht, das euch was passiert," hatte er gerufen. Nodoka sah sich nach Mako um, die in den letzten 20 Minuten sehr schweigsam gewesen war. "Was ist los mit dir?" "Nodo, bin ich wirklich so wenig anziehend? Bin ich so maskulin, das sich kein Mann nach mir umdreht?" Nodoka musste lächeln: "Wie kommst du denn auf diesen Blödsinn, Mako?" "Na, ja, Genrou. Dieser Idiot... er" "Dir liegt viel an seiner Meinung, nicht wahr?" Mako sah sie entsetzt an: "Bist du irre? Mir ist völlig egal, was dieser Idiot von mir hält." "Das stimmt nicht, Mako und das weißt du selbst ganz genau. Oder warum flippst du immer so aus, wenn er dich aufzieht? Wenn es dir egal wäre, würdest du nicht so reagieren." Mako öffnete den Mund, schloss ihn aber gleich wieder. Nodoka sah es und musste grinsen: "Fällt dir nichts mehr dazu ein, nicht wahr?" "Und du? Was ist mit dir? Wann wirst du Kouji sagen, dass du ihn liebst?" Nodoka wurde feuerrot: "Wie kommst du darauf? Ich finde ihn nett, das ist alles." "Nett? Das ich nicht lache. Über diese Phase bist du schon weit hinaus. Du liebst ihn, deshalb willst du auch nicht mehr weg von hier." Sie sah Mako nachdenklich an: " Wenn ich ihn sehe, fühle ich mich wohl und geborgen. Ich weiß, ich kann mich hundertprozentig auf ihn verlassen, er würde mir nicht wehtun. Wenn er mich ansieht, habe ich ein Kribbeln im Magen, wie von tausend Ameisen. Ich weiß nicht, was das ist.." Mako lächelte: "Das nennt man Liebe, Nodo-chan. Du hast dich verliebt. Und das in einen Räuber.. ich fass es nicht!" Sie schüttelte amüsiert den Kopf. Nodo sah sie strafend an: "Du kennst meine Meinung zum Thema Geld und Liebe, Mako!" "Ja, ist ja schon gut. Jetzt, da du einen anderen Beschützer hast, wirst du mich wohl nicht mehr brauchen. Versprich mir, das ich dich ab und zu besuchen darf." Mako sah traurig aus. "Was redest du für ein Blech, Mako. Du bist meine große Schwester und du wirst nirgends hingehen. Ich trenne mich nicht von dir. Und außerdem weiß ich doch gar nicht, ob Kouji das Gleiche für mich empfindet." "Da mach dir mal keine Sorgen. Mein Bruder liebt dich. Das weiß ich." Unbemerkt war Keisuke hinter sie getreten und hatte die letzten Worte gehört. "Du hast mich erschreckt, Kei-Kun." Nodoka hatte sich erschrocken herumgedreht. "Tut mir leid, das wollte ich nicht. Aber wie sind da!" Er zeigte hinter sich. Vor lauter Reden hatten sie gar nicht gemerkt, das sie am Ziel waren. "Ich werde wieder ein Stück den Berg hinuntergehen, damit ihr in Ruhe baden könnt. Viel Spaß und macht dir keine Sorgen, Nodo-chan. Ich weiß, was ich weiß. Auch wenn er es selbst vielleicht noch nicht kapiert hat." Keisuke grinste sie an und ging ein Stück den Pfad hinunter. Er drehte sich um und rief: "Und du mach dir auch keine Gedanken, Mako-chan. In einem Jahr werde ich dich heiraten." Er lief lachend den Pfad entlang. "Von wegen! Ich werde doch kein Kind heiraten.." rief ihm Mako hinterher. "Komm, lass uns baden. Ich möchte bald wieder zurück und Kouji sehen. Ich muss ihm dringend etwas sagen." Beide begannen, sich auszuziehen.

Kouji und Genrou sahen den 4 Reitern ruhig entgegen. "Kouji, du verschwindest nachher und gehst den Berg hinauf zur Quelle. Du musst verhindern, das Keisuke mit den beiden zurückkommt, bevor die Typen abgehauen sind." Er nickte: "Vielleicht reiten sie auch gleich weiter?" "Und womöglich den Berg hinauf? Nein, ich werde sie bewirten und hier festhalten, damit sie überzeugt sind, das uns keine Mädchen untergekommen sind." Die Reiter waren abgestiegen. Der Anführer kam auf Genrou zu: "Wer seid ihr?" "Mein Name ist Genrou. Ich bin der Boss der Mount Reikou Banditen und das ist mein Stellvertreter Kouji." "Genrou? Von dir habe ich schon gehört. Du bist im Besitz eines magischen Fächers, der Feuer speit." "Du bist erstaunlich gut informiert. Und wer bist du?" "Mein Name ist Yahiko und ich bin der Stellvertreter des großen Sanosuke." "Der Sklavenhändler? Und was treibt euch hierher?" "Wir sind auf der Suche nach 2 Mädchen. Die eine rothaarig, in Männerkleidern und ziemlich dreist und die andere hübsch, mit langen dunklen Haaren. Habt ihr sie gesehen?" "Wenn du mich kennst, dann weißt du auch, das ich für Weiber nicht viel übrig habe, Wenn ich sie gesehen hätte, würde ich es dir sagen und einen guten Preis herausholen." Genrou grinste ihn an. Yahiko sah ihn an und grinste auch: " So siehst du auch aus." "Kommt, lasst uns einen zusammen trinken. Kouji, du gehst auf deine üblich Patroullie!" "Jawohl Boss!" Kouji drehte sich auf dem Absatz um und verschwand. < Genrou, sei bloß vorsichtig> Der nahm die 4 mit hinein und setzte ihnen eine Flasche Sake vor. Und trank mit den Typen. Kouji lief, so schnell er konnte. Keuchend kam er auf dem Berg an und sah Keisuke, der an einen Baum gelehnt eingeschlafen war. Er weckte ihn: "Gottseidank seid ihr noch nicht zurück gegangen. Wir haben die Sklavenhändler im Haus." "Aber wie..... und Genrou?" "Er lenkt sie ab. Wir müssen nur warten, bis sie wieder abhauen. Keisuke, geh ein Stück den Hang hinab. Unterhalb ist ein Felsen, der ein Stück hinausragt. Klettere auf ihn." "Ich weiß, großer Bruder. Ich kenne das Teil. Ich werde von dort unser Haus und den Pfad beobachten können. Ich sag Bescheid, wenn sie verschwunden sind." Er lief in Richtung Hang. Dann drehte er sich noch mal um: "Geh zu den Mädchen und erkläre die Situation. Und paß gut auf Mako auf. Ich werde sie nächstes Jahr heiraten." Keisuke verschwand und ließ einen völlig verdutzten Kouji zurück. "Er will sie heiraten? Ich bezweifle, das Genrou damit einverstanden ist," schüttelte den Kopf und lief in Richtung Quelle. Nodoka saß im warmen Wasser, völlig entspannt und die Augen geschlossen. Mako war das schon wieder zu langweilig. Sie war bereits draußen, hatte sich abgetrocknet und wollte gerade ihr Oberteil zuknöpfen, als Kouji um die Ecke bog. Er blieb abrupt stehen, als er Mako so halbnackt vor sich stehen sah < jetzt weiß ich, was Genrou mit °allem was dazugehört° gemeint hat>. Er starrte eine ganze Weile lang, bis er unsanft von einem Stiefel am Kopf getroffen wurde: "Was fällt dir ein, du Spanner!" schrie Mako und veranlasste Nodoka, die Augen zu öffnen. Als sie Kouji sah, wurde sie feuerrot und tauchte ein Stückchen weiter nach unten. Er drehte sich um und rief: "Entschuldigung, aber es ist ein Notfall. Ihr dürft auf keinen Fall zurück in die Hütte." Mako hatte sich beruhigt und fragte: "Warum nicht? Ist etwas passiert? Ist Genrou vor lauter Wut geplatzt? Das wäre schön.." "Rede kein Blech, die Sklavenhändler sind bei uns. Genrou versucht, sie abzulenken." Mako erschrak. Dann zog sie sich in Windeseile an, schnappte ihren Stiefel und lief den Hang hinunter. Kouji war zu verblüfft, als das er sie aufhalten konnte. "Wo willst du hin? Komm sofort zurück!" Sie drehte sich im Laufen um: "Auf keinen Fall werde ich es zulassen, das dieser Idiot meine Angelegenheiten regelt. Ich werde ihm helfen," und rannte weiter. Nodoka hatte mit so was gerechnet und stieg aus der Quelle. Just in diesem Moment drehte sich Kouji um: "Nodo, halt du sie auf. Sie hört.." der restliche Satz blieb ihm im Halse stecken. Er sah sie an, sie sah ihn an. Dann drehte er sich abrupt wieder um. "Entschuldige, ich wusste nicht.." Sie lächelte, ihre Wangen waren leicht rötlich. "Kein Problem, Kouji-kun, wie solltest du es auch wissen." Sie zog sich an und meinte: "Du kannst dich wieder umdrehen." Kouji kam auf sie zu: "Was machen wir jetzt? Mako ist so unvernünftig... sie bringt sich und Genrou in Gefahr." "Ich weiß, wir sollten ihr schnell nach.. sie liebt ihn halt. Auch, wenn sie es noch nicht weiß. Und aus diesem Grunde macht sie sich Sorgen." Nodoka sah Kouji an und lächelte. Der nahm im Gegenzug ihr Gesicht in beide Hände und sah sie an. Dann meinte er: "Wenn wir diese Sache heil überstehen, muss ich dringend mit dir sprechen." Nodoka sah ihn mit großen Augen an. Dann meinte sie: "Ich muss auch mit dir sprechen, aber jetzt sollten wir uns beeilen." Und beide hasteten den Pfad hinunter. Mako war inzwischen am Haus angekommen. Vorsichtig schlich sie sich zur Rückseite und spähte zum Fenster hinein. Was sie sah, ließ ihren Blutdruck steigen: Genrou saß mit vier Männern am Tisch und trank Sake. < So ein Idiot! Ich mache mir Sorgen und er sitzt hier seelenruhig und säuft.> Sie beobachtete weiter und sah, wie einer der Typen den Raum verließ. Da sie aber so mit ihrem Ärger auf Genrou beschäftigt war, achtete sie nicht weiter darauf. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt, man hielt ihr den Mund zu und schleifte sie ins Haus. Genrou trank gerade ein weiteres Glas Sake, als die Tür aufgestoßen wurde und einer der Sklavenhändler das Zimmer betrat. Als er sah wen er bei sich hatte, lief es ihm eiskalt den Rücken hinunter. < Scheiße, wie kommt sie hierher?> Der Typ ließ Mako los und schubste sie in Richtung Yahiko. "Das bist du ja, meine Süße." Mako funkelte ihn an: "Hast du dich von dem Tritt erholt, den ich dir gegeben habe? Das ist wirklich schade. Aber ich kann dir gern noch einen verpassen." Sie kam näher und wollte mit voller Wucht zutreten, als sie an den Haaren nach hinten gezogen wurde. < Scheiße. Ich hätte den Zopf doch nicht lösen sollen> dachte sie noch, als sie ein Ohrfeige verpasst bekam, die sie nach hinten taumeln ließ. Yahiko stand vor ihr und meinte: "Das machst du kein zweites Mal mit mir." Genrou war aufgestanden und griff nach seinem Fächer. Er brodelte vor Zorn < Wie kann er es wagen, sie zu schlagen? Ich werde ihn rösten> Leider war der Fächer nicht da, wo er eigentlich sein sollte. Er sah sich suchend um. "Suchst du vielleicht das hier?" meinte einer der Typen und hielt ihm grinsend den Fächer vor die Nase. Genrou knirschte mit den Zähnen vor Wut. "Ich habe mir doch gleich gedacht, das du nicht ganz sauber bist. Wolltest das Geld für die beiden wohl für dich behalten," meinte Yahiko. Genoru grinste: "Du hast mich ertappt." Mako sah ihn enttäuscht an und wandte sich ab. "Wo ist deine kleine Freundin?" Mako schwieg und bekam noch eine Ohrfeige. Das war zuviel für Genrou. Er holte aus und verpasste Yahiko einen Fausthieb. Dann zog er Mako vom Boden hoch und rannte mit ihr aus dem Haus. Nach dem ersten Schreck rannten die 4 hinter ihnen her. "Warum hast du das gemacht? Jetzt kannst du dein Geld in den Wind schreiben," keuchte Mako. "Welches Geld, du dumme Nuss? Warum bist du hier? Kouji sollte euch doch oben bei der Quelle festhalten." "Ich kann es nicht zulassen, das du meine Probleme löst. Ich kann das sehr gut allein." Sie erreichten den Pferdestall. "Los, dahinein." Genrou zog sie mit sich. "Wir verstecken uns und ich überlege mir, wie ich meinen Fächer wiederbekomme. Dann wäre das ein Kinderspiel." Mako sah ihn an: "Du brauchst also deinen Fächer? Hat ihn der Typ mit genommen?" Genrou lugte vorsichtig aus dem Fenster und sah die Typen herankommen. Schnell zog er seinen Kopf wieder ein. "Nein, so wie es aussieht, hat er ihn im Haus gelassen." "Alles klar," sagte Mako und machte sich auf den Weg zum Heuboden. "Wo willst du hin?" Sie drehte sich um und sah ihn an: "Na, deinen Fächer holen. Ich bin schmal genug, um aus der Luke oben aufs Dach zu klettern. Und der Rest ist ein Kinderspiel. Vertrau mir einfach." Genrou lächelte: "Sei bloß vorsichtig. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir was passiert." Ihre Augen wurden riesengroß, als in ihr Gehirn sickerte, was er soeben gesagt hatte. Dann lächelte sie auch: "Ich verspreche es." Und schwupps, war sie verschwunden. Mako kletterte vorsichtig aufs Dach, auf den nebenstehenden Baum und dann hinunter. Die vier Männer waren inzwischen am Stall angekommen und stellten Genrou vor die Wahl, freiwillig rauszukommen, oder sie würden ihn mit Gewalt holen. Mako schlich sich ans Haus und rannte in Nodoka, die sich mit Kouji dahinter verborgen hatte. "Da hast du ja was schönes angerichtet, Mako" flüsterte sie. "Sei ruhig und hilf mir lieber. Ich muss Genrous Fächer holen. Der ist noch im Haus. Ihr müsst sie ablenken, damit ich ihm den Fächer bringen kann." Mako kletterte durchs Fenster und holte den Fächer, der achtlos auf dem Boden lag. Dann kam sie heraus. Genrou hatte sich inzwischen entschieden, den Stall zu verlassen. Er trat vor die vier. "Wo ist das Mädchen?" fragte Yahiko. "Hier sind wir!" kam die Antwort von Mako und Nodoka, die hinter ihnen aufgetaucht waren. "Pass auf, Chef. Die Kleine hat den Fächer" rief einer der Typen. Da wurde er auch schon von einem Fausthieb niedergestreckt. Kouji mischte sich ins Geschehen ein. Genrou hielt auch nicht mehr still, er versetzte dem Typen vor ihm einen Tritt. Yahiko war hinter Mako her, die vor ihm davon lief. Er verfolgte sie immer weiter und schließlich hatte er sie in die Enge getrieben. "Pech, meine Süße, jetzt kannst du nicht mehr abhauen. Lass das blöde Ding fallen und ergib dich. Dann verspreche ich dir, ich werde dich nicht verprügeln." Er kam immer näher. "Lass sie sofort in Ruhe, sonst wirst du es bereuen." Genrou war plötzlich aufgetaucht. Yahiko lachte höhnisch: und zog einen Dolch: "An deiner Stelle würde ich stehen bleiben, sonst schlitze ich sie auf. Ist zwar schade drum, aber mir bleibt ja immer noch die andere." Genrou kochte vor Wut, wollte aber auch nichts tun, was ihn reizen könnte. Mako sah ihre Chance gekommen. Yahiko achtete nicht auf sie. Sie hob den Fuß und trat ihm mit aller Kraft in den Unterleib. Yahiko verlor alle Farbe im Gesicht und ging in die Knie. "Ich habe dir doch gesagt, ich trete dich gern noch mal." Dann sprang sie über ihn hinweg und gab Genrou den Fächer: "Hier, ich habe versprochen, ihn dir zu holen." Genrou war sprachlos. Dann nahm er seinen Fächer und rief ihr zu: "Los, komm, wir müssen den anderen helfen." Kouji schlug sich wacker, aber einer der Männer hatte ihn von hinten gepackt und hielt ihn fest. Der andere trat grinsend auf ihn zu: "So, jetzt sind wir am Zug." Da bekam er von hinten einen Knüppel ins Kreuz: "Lass ihn sofort in Ruhe!" Nodoka stand hinter ihm. "Ach, du liebe Zeit, du willst dich mit mir anlegen? Das bereust du, ich schwöre es." Der Mann kam drohend auf sie zu. Nodoka wurde blass und wich zurück. Die Situation erinnerte sie dunkel an ein verdrängtes Erlebnis. Dann sah sie Kouji an, der versuchte, sich aus dem Griff des anderen zu befreien und von dem vierten traktiert wurde. Sie riss sich zusammen , rannte vorwärts und schlug dem Angreifer mit aller Kraft auf den Kopf. Der sackte zusammen. Die anderen beiden hielten inne und sahen sie an. "Nodo, lauf weg. Ich werde hier allein fertig," rief Kouji. "Nein, ich lasse dich nicht allein. Wenn du verletzt wirst, könnte ich mir das nicht verzeihen." Plötzlich hörte sie Genrou schreien: "Rekka Shinnen!" und sah eine Feuerwand auf sich zukommen. Sie spürte noch, wie sie zur Seite gestoßen wurde. Dann war es dunkel um sie herum. Als sie wieder zu sich kam, sah sie Kouji an ihrer Seite sitzen, der sie besorgt ansah. "Was ist passiert?" "Ich konnte dich gerade noch zur Seite stoßen, bevor du in Genrous Feuerwand geraten wärst. Dieser Trottel denkt nicht nach." Kouji blickte sich wütend zu Genrou um, der sich verlegen am Kopf kratzte. "Tut mir leid, aber die Typen sind wir jetzt wenigstens los." Mako kam auf sie zu : "Die sind gerannt wie die Hasen, ich glaube, vor denen haben wir jetzt erst mal Ruhe. Keisuke ist gekommen und bleibt vorne auf dem Pfad, zur Beobachtung." Sie ging auf Nodoka zu und umarmte sie: "Ich bin so froh, das dir nichts passiert ist. Wenn Kouji nicht so schnell reagiert hätte, wäre von dir nur noch ein Häufchen Asche übrig. Dieser Volltrottel.." sie blickte finster zu Genrou hinüber. Der starrte ebenso finster zurück. "Oh, bitte, nicht schon wieder" seufzte Nodoka. Mako stand auf und wollte Genrou noch ein paar "Nettigkeiten" an den Kopf werfen, als sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnahm. < Yahiko> dachte sie < den habe ich ganz vergessen> Sie drehte sich in seine Richtung und sah, das er ein Messer gezogen hatte. "Du hast mir die Tour vermasselt. Das wirst du mir büßen. Ich werde die Weiber doch noch bekommen," schrie er und warf das Messer auf Genrou. Bevor der jedoch reagieren konnte, wurde er zu Boden gestoßen. Makoto hatte sich vor ihn geworfen. Das Messer erwischte sie am Arm, zerschnitt die Kleidung und hinterließ eine klaffende Wunde. Sie zuckte kurz zurück, blieb aber stehen. "Yahiko, verschwinde, wenn dir dein Leben lieb ist." Er lachte nur höhnisch. Sie drehte sich um, hob das Messer auf und schleuderte es auf ihn. Es flog haarscharf an seinem Kopf vorbei und blieb im Baum hinter ihm stecken. " Du wirst uns nicht bekommen. Vorher bringe ich dich um." "Tu lieber, was sie sagt. Wir sind zu dritt, du hast keine Chance." Genrou stand neben ihr, hinter sich Kouji. "Wir sind zu viert." Nodoka war ebenfalls neben Mako aufgetaucht. Yahiko fluchte, wandte sich um: "Wir sind noch lange nicht fertig," und verschwand. Als er aus ihrem Blickfeld verschwunden war, bekam Mako weiche Knie. Sie schwankte, merkte noch, das sie auf gefangen wurde und dann wurde sie ohnmächtig. Nodoka saß in der Küche, vor sich eine Tasse Tee, den Kopf in die Hände gestützt. Als Kouji den Raum betrat, sah sie auf. Er nahm sich eine Tasse Tee und setzte sich neben sie. "Wird sie es überstehen?" fragte er leise. Nodo lächelte: "Sie ist zäh, sie macht das schon. Es ist nicht das erste Mal, das sie eine Wunde hat. Obwohl diese besonders tief ist. Aber die Heilkräuter, die ich ihr draufgemacht habe, helfen. Sie wird eine Narbe zurückbehalten, das ist alles." Kouji nickte. "Ist Genrou noch bei ihr?" "Ja, er macht sich Sorgen, weil sie nicht aufwacht." "Sie ist einfach erschöpft. Die ganze letzte Zeit hat sie kaum geschlafen." "Keisuke ist ganz aus dem Häuschen. Er macht sich Vorwürfe, weil er nicht da war." "Ist er auch bei ihr?" "Ja, er und Genrou sitzen an ihrem Bett und werfen sich böse Blicke zu." Nodoka lachte: "Tut mir leid, aber ich kann nicht anders. Wahrscheinlich die Anspannung." "Lach du nur. Ich liebe es, wenn du lachst." Kouji sah sie liebevoll an. Nodoka wurde es ganz warm ums Herz. "Ich muss dir etwas sagen.." begann Kouji, als er unterbrochen wurde. Keisuke kam in die Küche gestürmt: "Sie ist wieder wach. Und sie will nicht liegen bleiben. Nodoka, bitte rede du mit ihr." Sie sah Kouji bedauernd an, flüsterte. "Später, ja?" und folgte Keisuke. Mako war aufgewacht: "Was mache ich denn im Bett?" dann sah sie sich um: "Und was macht ihr zwei Spanner in meinem Schlafzimmer?" Sie funkelte Genrou und Keisuke böse an. "Was heißt hier Spanner? Wir haben uns Sorgen um dich gemacht!" empörte sich Keisuke. "Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, es geht mir prima. Könnt ihr nun bitte verschwinden? Ich möchte mich anziehen." "Wieso anziehen?" Genrou hatte seine Sprache wieder gefunden. "Na, weil ich aufstehen will. Ich werde doch wegen so einem Kratzer nicht im Bett bleiben." Keisuke sprang auf: "Ich hole Nodo-chan," und verließ das Zimmer. Mako sah ihm verständnislos nach. Dann setzte sie sich auf. Genrou schüttelte den Kopf: "Du wirst nicht aufstehen. Du hast eine Menge Blut verloren und warst 1 Stunde bewusstlos. Du musst dich schonen, bitte!" Sie sah ihn überrascht an: "Hast du eben bitte gesagt? Was sind denn das für Töne?" Er wurde ärgerlich: "Könntest du mal aufhören, so einen Blödsinn zu reden? Ich mache mir Sorgen um dich!" "Du machst dir Sorgen um mich? Das brauchst du nicht." Sie schwang die Beine aus dem Bett und ehe sie sich versah, wurde sie zurückgeschubst. Genrou war aufgestanden, beugte sich über sie und drückte ihre Schultern mit Nachdruck ins Kissen. "Lass mich sofort los!" "Nein, das tue ich nicht. Erst versprichst du mir, das du liegen bleibst!" Er sah sie besorgt an. Sie lag still. "Warum machst du das?" flüsterte sie. "Du hast mir das Leben gerettet und deins riskiert. Du bist so ein Dummkopf. Wenn dir was passiert wäre, was wäre dann aus mir geworden? Ohne dich wäre es nicht mehr dasselbe, verstehst du?" Sie sah ihn sprachlos an. Er lächelte liebevoll: "Mit wem sollte ich mich streiten? Es wäre todlangweilig hier." Sie lächelte zurück: "Na ich muss zugeben, diese Streiterei hat was, ich kann mich so richtig austoben." "Okay, dann bleibst du also liegen?" Sie nickte. Er erhob sich wieder und setzte sich auf die Bettkante. "Warum hast du mich eigentlich gerettet? Ich hatte den Eindruck, das du mich nicht besonders leiden kannst." Sie wurde rot und sah zur Seite: "Ich kann es doch nicht zulassen, das du von diesem Idioten um die Ecke gebracht wirst. Schließlich seid ihr nur durch uns in die Lage gekommen." "Ist das der einzige Grund?" fragte er leise. Sie sah ihn an und plötzlich platzte es aus ihr heraus: "Nein, natürlich nicht. Ich habe dich irgendwie gern.." Sie hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund. Genrou sah sie verblüfft an. Dann begann er zu strahlen: "Das trifft sich aber gut." Er beugte sich über sie, nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Mako war total überrascht, dann erwiderte sie den Kuss. Als er sich von ihr löste, meinte er: "Ich hätte nie gedacht, das mir das mal passieren würde, aber ich habe mich in dich verliebt. Ich..." Mako lächelte ihn an: "Tja, auch mir passiert das zum ersten Mal. Das ich mal: Ich liebe dich zu einem männlichen Wesen sagen würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen." Beide sahen sich an und küssten sich erneut. Keiner von ihnen hatte bemerkt, das sie nicht mehr alleine waren. Nodo und Keisuke hatten das Zimmer betreten. "Was machst du da, Genrou? Ich wollte sie doch nächstes Jahr heiraten!" rief er. Die zwei fuhren auseinander, feuerrot im Gesicht. Genrou ging sofort zum Angriff über: "Du wolltest sie heiraten? Warum sollte sie einen Kindskopf wie dich heiraten?" Keisuke keifte zurück und beide verließen laut schreiend das Zimmer. Nodo setzte sich zu Mako und lächelte: "Na, alles in Ordnung?" "Ja, alles ist klar. Genrou und ich sind uns einig. Aber glaube nicht, das wir in Zukunft nicht mehr streiten werden." "Das hätte ich auch nicht erwartet." "Nun bist du an der Reihe, Nodo. Du musst Kouji sagen, was du für ihn empfindest. Und tue es sofort." "Aber du.." "Um mich musst du dir keine Sorgen machen. Ich werde jetzt aufstehen und mir etwas zu essen holen. Und du schnappst dir Kouji und gehst mit ihm spazieren oder was auch immer!" Sie scheuchte Nodoka zum Zimmer hinaus. Im Flur stieß diese mit Kouji zusammen. <Jetzt oder nie> dachte sie. "Kann ich dich kurz sprechen?" und zog ihn aus dem Haus. Hinterm Haus hörten sie die aufgeregten Stimmen von Genrou und Keisuke, die sich stritten, das die Fetzen flogen. "Was haben die denn?" meinte Kouji. "Na, Genrou und Mako haben eingesehen, das sie sich lieben. Und Keisuke ist nicht damit einverstanden.." lächelte Nodoka.

"Hast er endlich den Mut gefunden, der alte Sturkopf. Ich habe es schon länger gewusst, das er sie liebt. Er hatte einfach nur Angst, seine Gefühle zuzulassen." Nodo sah ihn an: "Ich muss dir dringend etwas sagen." Sie sah zu Boden und gab sich einen Ruck. Dann blickte sie ihm direkt in die Augen: "Kouji-kun, ich habe mich in dich verliebt." Er sah sie eine ganze Weile an, überrascht von ihrer Offenheit. Ihr wurde schon etwas mulmig: "Wenn du meine Gefühle nicht erwiderst, macht es nichts. Ich musste es einfach loswerden" und blickte zu Boden. Er hob ihr Kinn an, lächelte und küsste sie. Ein Stein fiel ihr vom Herzen. Als er sich von ihr löste, murmelte er: "Wie kommst du nur darauf, das ich deine Gefühle nicht erwidere? Ich habe mich schon bei unserer ersten Begegnung in dich verliebt, als du vor mir davon gelaufen bist. Ich werde dich nie mehr gehen lassen." Und er küsste sie noch mal. Leider wurden sie aber schon wieder gestört, denn Genrou und Keisuke kamen um die Ecke, sich gegenseitig Beleidigungen an den Kopf werfend. Hastig fuhren die beiden auseinander, rot im Gesicht und verlegen zu Boden schauend. Keisuke blieb der Rest seines Satzes im Halse stecken. "Was macht ihr da?" Kouji sah ihn ärgerlich an: "Nach was sieht es deiner Meinung nach aus?" Keisuke blickte ihn unschuldig an: "Mund zu Mund Beatmung?" Genrou fing an, schallend zu lachen. Keisuke stimmte ein. "Dein Gesicht solltest du sehen, Kouji.. einfach zum Schreien." Dieser war vor Verlegenheit puterrot geworden und verfluchte die beiden. Nodoka sah die Männer an und lächelte. Dann sagte sie: "Ich sollte mal nach Makoto sehen" und lief in Richtung Tür. "Nach mir brauchst du nicht zu sehen, ich habe mich schon selbst versorgt. Aber es würde mir Freude machen, wenn du eine Tasse Tee mit mir trinkst." Mako steckte ihren Kopf zur Tür hinaus. Schlagartig verstummte Genrous Gelächter. Er holte tief Luft: "Hast du mir nicht versprochen, das du liegen bleibst?" "Ja, aber mir war so langweilig. Und außerdem geht's mir gut und ich hatte Hunger und Durst und überhaupt.... habt ihr drei nichts zu tun? Irgendwo was klauen oder angeln oder so was?" "Wie kommst du darauf?" meinte Kouji . "Weil ich mit Nodo gerne allein eine Tasse trinken würde. Und wie ich Euch kenne, setzt ihr euch daneben und ich kann nicht so mit ihr reden, wie ich es gern möchte." Keisuke hatte sie aufmerksam angesehen: "Mako-chan, bist du sicher, das alles in Ordnung ist?" " Klar ist alles in Ordnung!" "Warum steckst du dann nur deinen Kopf zur Tür hinaus? Komm doch her zu uns." Makoto wurde rot: "Dazu habe ich aber keine Lust!" "Dann hole ich dich" er lief einen Schritt au sie zu. "Untersteh dich. Wenn du näher kommst, dann passiert was." Genrou war alarmiert: "Was hast du? Blutet die Wunde etwa wieder?" Er kam ebenfalls auf sie zu. "Macht, das ihr verschwindet. Ich bin nicht angezogen!!" Sie wurde rot. Die Männer erstarrten zu Salzsäulen. Nodoka fing an zu prusten: "Mako, das ist nicht wahr, oder?" "Doch, ich hatte Schwierigkeiten.. knöpf du mal ein Hemd zu oder zieh ne Hose an, wenn dir der Arm wehtut. Wagt es ja nicht, das Haus zu betreten, ich warne Euch!" Sie funkelte die drei an, die sich langsam wieder in Bewegung gesetzt hatten. Keisuke meinte: "Da du mich ja sowieso im nächsten Jahr heiraten wirst, macht es doch nichts, wenn ich schon mal einen Blick auf dich werfe, man kauft schließlich nicht die Katze im Sack." Plötzlich fühlte er sich am Kragen gepackt und zurückgezogen: "Hey, wenn hier einer ein Recht hat, irgendwas zu sehen, dann ich. Schließlich ist sie mein Mädchen." "Ach, ja? Ist sie das? Weil du sie geküsst hast, heißt das noch lange nicht, das sie dein Mädchen ist." Genrou und Keisuke warfen sich finstere Blicke zu. Nodo ging auf die Tür zu. Im Türrahmen drehte sie sich um: "Ich finde, es wäre an der Zeit, wenn ihr mal die heiße Quelle aufsuchen würdet. Und ich kümmere mich darum, dass das arme Mädchen angezogen wird" und damit machte sie ihnen die Tür vor der Nase zu. "Gemeinheit" schimpfte Keisuke. "Kei-Kun, benimm, dich. Mit dir muss man sich ja schämen" brummelte Kouji. "Hey, ich bin ein Räuber.. warum sollte ich mich benehmen? Wo sie doch so süß ist... autsch" Genoru hatte ihm einen Schlag mit seinem Fächer versetzt. " Du bist schuld" knurrte er. "Hättest du nicht so laut lamentiert, hätten wir vielleicht was sehen können." Kouji schüttelte fassungslos den Kopf. "Ach tu du doch nur nicht so unschuldig. Wer wollte vorhin Nodo unbedingt beim Baden sehen? Na?" Kouji winkte ab: "Ach lass mich doch in Ruhe. Kommt lieber, wir sollten tun, was sie sagen." "Ich hab's ja gesagt.. kaum sind Weiber im Haus, beginnt der Ärger. Sie kommandieren nur rum" meckerte Genrou. "Das habe ich gehört!" klang Mako's Stimme aus dem Haus. Er zog das Genick ein und trollte sich zu den anderen. Die grinsten in sich hinein. " Wolltet ihr was sagen?" Beide schüttelten energisch den Kopf. Und brav marschierten sie in Richtung Quelle. Nodoka hatte inzwischen Mako geholfen, sich anzuziehen. Diese brummelte vor sich hin: "So ein Idiot, immer muss er den Macho raushängen, von wegen rumkommandieren.." Nodo lachte: "Komm, hör auf, Mako. Ich glaube dir nicht, das du wütend auf ihn bist." Sie grinste: "Bin ich auch nicht wirklich.. aber es macht Spaß!" Beide gingen in die Küche und gossen sich Tee auf. "Und was wolltest du jetzt so dringend allein mit mir besprechen, Mako-chan?" Nodo setzte sich und sah sie aufmerksam an. " Du hast Kouji gesagt, was du für ihn empfindest?" Nodo nickte. "Und da du so fröhlich wirkst, hat er wohl die gleichen Gefühle?" Sie nickte wieder. Mako seufzte: "Lass dir doch nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen. Ihr liebt euch, das ist prima. Aber wie geht's jetzt weiter? Bleiben wir hier? Und wenn ja, wie bleiben wir hier?" Nodoka sah Mako verständnislos an: "Wie meinst du das?" "Ganz einfach. Wir leben bei den Jungs, schön und gut. Und wie stellst du dir vor, geht es weiter? Meinst du, sie wollen mit uns wie mit Schwestern zusammenleben?" "Nein, natürlich nicht." " Okay, ich habe kein Problem damit, mit Genrou zusammen zu sein, ohne ihn zu heiraten. Und du? Du hast schon als kleines Mädchen von einer Hochzeit und Kindern geträumt. Wie gehst du mit diesem Gedanken um?" Nodoka überlegte nicht lange: " Ich liebe ihn. Und der Rest ist für mich unwichtig." Makoto nickte: "Warum habe ich von dir keine andere Antwort erwartet? Uns war schon immer egal, was die Leute gesagt haben, nicht wahr?" Beide lächelten sich an. "Welche Leute? Wir sind hier doch ganz allein mit den dreien." Mako wurde ernst: "Das stimmt. Aber ich hoffe nur, das Kutou uns nicht in einen Krieg verwickelt. Dann sind wir hier oben ganz dicht am Geschehen, Nodo." "Ach, unser Kaiser macht das schon. Ich bin mir sicher." Sie tranken noch etwas Tee und unterhielten sich. In der Zwischenzeit waren die Männer an der Quelle angekommen und badeten. Keisuke war am schnellsten fertig, ihn hielt es nicht lange im Wasser. Zu langweilig. Er meinte: "Ich laufe den Hang hinunter und klettere auf den Felsen. Da habe ich den Pfad zu uns herauf im Auge." Und schon war er weg. Kouji stöhnte: "Dieser Junge hat Hummeln im Hintern. Keine Ruhe, keine Geduld." Er sah zu Genrou hinüber, der die Augen geschlossen hatte und sehr entspannt dalag. "Du bist heute so ruhig. Normalerweise wärst du auch schon längst wieder raus aus dem Wasser. Du hast doch genauso wenig Geduld wie Kei-kun." "Heute möchte ich aber das Bad in Ruhe genießen. Hast du was dagegen?" "Nein, ich wundere mich nur.." Genrou sah ihn an: " Du liebst Nodo. Liebt sie dich auch?" Koji war etwas verlegen: " Sie hat es mir gesagt." Genoru lachte: "Dann ist ja alles klar. Du wirst sie heiraten, nicht wahr?" "Ich denke, das gehört sich so. Sie wäre sicher enttäuscht, wenn ich es nicht wollte." "Ein verheirateter Räuber... mal was neues." "Ich möchte ja auch mal einen Sohn haben.." Genrou prustete los: "Das weiß sogar ich, das man dazu nicht verheiratet zu sein braucht." Kouji sah ihn ärgerlich an. "Ich zieh dich doch nur auf, sei doch nicht gleich sauer." "Und du, Genrou? Was machst du?" Er war still. Dann meinte er leise: "Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, ob ich heiraten will." "Ich dachte, du liebst sie? Und sie dich?" "Ja, ich liebe sie" erstaunt schien er dem Klang seiner eigenen Worte zu lauschen. "Klingt komisch, nicht wahr? Und das aus meinem Munde. Aber es ist wahr. Und ich weiß nur nicht, ob sie mich heiraten würde. Sie ist so selbstständig. Ich habe Angst, sie zu fragen." Kouji sah ihn überrascht an. Bevor er jedoch was sagen konnte, kam Keisuke auf sie zugerannt. "Los, beeilt euch. Es gibt Ärger. Reiter kommen den Pfad hinauf." Beide schossen hoch und raus aus dem Wasser. "Wie viele, Kei-kun?" "Soviel ich sehen konnte, vier." Sie zogen sich in Windeseile an und stürmten den Weg hinunter.

Hey, dies ist nicht meine erste Fanfic, aber die erste, die außer mir noch andere lesen dürfen. Also, seid gnädig mit mir. Ich schreibe für mein Leben gern, und Fushigi Yugi liebe ich einfach. Und Tasuki sowieso (ich kann bis heute nicht verstehen, warum Miaka Tamahome genommen hat, Tasuki ist viel cooler:-)) Meine Geschichte it noch unvollständig, aber ich bin fleißig am Arbeiten. Also, dann, viel Spaß.
 


 

Die Geschichte beginnt erneut!
 

" Mist. Ich bin zu spät, schon wieder zu spät!!" Mit Entsetzen sah Miki auf ihre Uhr. Mit den Fingern fuhr sie sich durch ihr kurzes braunes Haar, stürzte nebenbei noch eine Tasse Kaffee hinunter und rannte zur Tür. " Wenn ich wieder zu spät komme, kriegt der Chef eine Krise."

Miki schlug ihre Wohnungstür ins Schloss und rannte was das Zeug hielt, damit sie ihre Bahn noch erwischte. In letzter Sekunde kam sie an. Der Fahrer kannte sie schon und machte ihr die Türe noch mal. " Gottseidank. Jetzt schaffe ich es noch rechtzeitig." Und ließ sich aufatmend auf einen Sitz fallen. < Jeden Morgen das Gleiche. Und nur, weil ich vor dem Einschlafen immer noch lesen muss und dann nicht mehr aufhören kann. Mein Job in der Bücherei bekommt meinem Schönheitsschlaf irgendwie nicht.> Miki grinste ein bisschen vor sich hin. Sie liebte Bücher und war sehr glücklich über ihren Arbeitsplatz in der Bibliothek. Mit 25 Jahren hatte sie endlich das gefunden, was ihr Spaß machte. Sie war zufrieden mit ihrem Leben. Sie hatte eine hübsche Wohnung, einen Job und Freunde. Die meisten besuchten wie sie in ihrer Freizeit eine Karateschule. Miki war der Meinung, in der heutigen Zeit sollte eine Frau auf sich selbst aufpassen können. Seit ihrer Kindheit war sie mehr der burschikose Typ, der lieber mit Jungs als mit Mädchen spielte. Der Sport war für sie somit ideal. Leider hatte das auch Nachteile. Die Jungs betrachteten sie immer als Kumpel. Daher hatte sie im Moment keinen Freund. Mittlerweile hatte sie sich damit abgefunden, dass man sie zwar zum Karten spielen und Fußball schauen abholte, aber nicht zu einen romantischen Dinner zu zweit. Ihr Chef sah sie manchmal zwar etwas erstaunt an und sagte solche Sachen wie: " Sie sollten sich etwas fraulicher kleiden, ein so hübsches Mädchen wie sie.." Na ja, möglicherweise hatte er recht. Wobei Miki sich überhaupt nicht hübsch fand. " Durchschnitt, absoluter Durchschnitt..." murmelte sie vor sich hin, als sie sich in der Scheibe betrachtete. Und hätte dann beinahe noch ihre Haltestelle verschlafen. Nichts als raus. Im Dauerlauf ging es weiter und eine Minute vor Arbeitsbeginn saß Miki an ihrem Schreibtisch. Ihr Chef kam um die Ecke:

" Guten Morgen, gut das sie da sind. Ich möchte die Bücher in der Kammer im ersten Stock katalogisiert haben. Die Dinger sind zum Teil uralt und kein Mensch weiß mehr, was eigentlich noch da oben gelagert ist. Ich dachte mir, das ist doch eine Aufgabe für sie." Miki sah ihn groß an: "Sie wollen mich wirklich wochenlang da oben in der muffigen Kammer beschäftigen?" " Ich habe leider niemanden frei, der diese Sache übernimmt. Ich kann mich doch auf sie verlassen?" Miki zog die Nase kraus: "Na gut, wenn sie meinen." "Hier ist der Schlüssel. Fangen sie am besten gleich an" und mit diesen Worten verabschiedete sich der Chef. Miki seufzte. <Warum lasse ich mich nur immer auf solche Sachen ein?> fragte sie sich. <Dort oben finde ich bestimmt keine Liebesromane zum schmökern> Romantische Storys waren ihre große Leidenschaft, obwohl sie es niemals zugeben würde. Im Grunde ihres Herzens sehnte sie sich wie jeder andere Mensch nach der großen Liebe. Sie stiegt die Treppe zum ersten Stock hinauf und öffnete die Tür zur Kammer. Ein Schwall muffiger, abgestandener Luft kam ihr entgegen und brachte sie zum Husten. < Na, prima. Auf ein supertolles Arbeiten.> Sie knipste das Licht an und ließ ihren Blick über die Regale schweifen. " Das wird bestimmt mehrere Wochen dauern, bis ich das alles durchgesehen

habe" stöhnte sie. An den Regalen vorbeischlendernd, blieb ihr Blick plötzlich auf einem feuerroten Buchrücken haften. Neugierig näherte sie sich und nahm das Buch in die Hand. Es hatte auf der Vorderseite einen Vogel oder so etwas ähnliches aufgedruckt. Und darunter stand:

DIE PRIESTERIN DES SUZAKU
 

Kapitel 2:
 

Ein seltsames Buch
 

< Die Priesterin des Suzaku? Klingt interessant.> Miki schlug das Buch auf. Auf der ersten Seite war eine Darstellung verschiedener Sternbilder. Und darunter standen die Erklärungen. <Tamahome, Hotohori, Nuriko, Chichiri, Tasuki, Mitsukake und Chiriko. Alles Sternbilder, die zum Bild des Suzako gehören. Aha, hat also was mit China zu tun. > dachte Miki bei sich und blätterte um. Dann las sie weiter und vertiefte sich in die Geschichte des Mädchens aus Tokio, das in die Welt des Buches geriet und zur Priesterin des Suzako wurde. Nach einer Weile hörte sie Schritte auf der Treppe und legte das Buch rasch beiseite. < Sieht blöd aus, wenn der Chef kontrolliert, was ich schon geschafft habe und mich hier bei Lesen erwischt> und nahm sich Block und Bleistift und begab sich an das nächste Regal. Und schrieb eifrig Titel und Autoren der Bücher auf. Keinen Moment zu spät, denn schon streckte ihr Chef den Kopf zur Tür herein. " Ahh, sie sind ja schon fleißig dabei. Lassen sie sich nicht stören." Und machte die Tür wieder zu. < Glück gehabt.> dachte Miki. *<Am besten mache ich weiter. Das Buch werde ich heute Abend einfach mit nach Hause nehmen. Hier vermisst es ja eh keiner und ich will doch wissen, wie die Geschichte weiter geht.>

Nach Feierabend konnte es Miki kaum erwarten, zu Hause anzukommen. Sie betrat ihre Wohnung, flitzte in die Küche, um sich Brot und Tee zu machen und setzte sich dann gemütlich auf ihr Sofa, das Buch in der Hand. Als sie es diesmal aufschlug, meinte sie kurz, einen roten Lichtschein von den Seiten aufsteigen zu sehen. " Bin wohl überarbeitet." murmelte sie vor sich hin und vertiefte sich erneut in die Geschichte. Sie las und las, nicht fähig, das Buch eine Sekunde aus der Hand zu legen. Irgendwann mitten in der Nacht war sie bei der letzten Seite angelangt. Als sie die beendet hatte, seufzte sie laut: " Ach, das war so schön. Tamahome und Miaka, ihre Liebe hat doch tatsächlich die Unterschiede ihrer Welten überwunden. So was würde ich mir auch wünschen, einen Held, der mich beschützt und mich auf Händen trägt.. Ach, was Miki, sei realistisch. Das gibt's im wirklichen Leben nicht. Da muss man sich als Frau auf sich selbst verlassen können." Mit diesen Worten wollte sie das Buch zuklappen und endlich schlafen gehen. " Nanu, was ist denn das? Nach dieser letzten Seite sind ja noch Seiten drin. Und die sind alle leer?" Als sie sich die Seiten genauer betrachtete, hörte sie plötzlich eine Stimme, die ihren Namen rief. Und wieder ging ein schwacher, rötlicher Lichtschein von dem Buch aus. Sie sah noch mal genauer hin. Und dann stand plötzlich auf der ersten leeren Seite folgender Wortlaut: Und wieder ging ein schwacher, rötlicher Lichtschein von dem Buch aus. Sie sah noch mal genauer hin.

Miki wurde es ganz komisch zumute. Wieder rief jemand laut ihren Namen, das Zimmer glühte in gleißendem roten Licht und Miki wurde es schwarz vor Augen. Dann merkte sie nichts mehr.

Als sie wieder zu sich kam, brummte ihr der Kopf. Sie öffnete vorsichtig die Augen und erschrak. Das war nicht mehr ihr Zimmer. Sie lag auf einer Wiese, um sich herum Wald. "Wo bin ich?" fragte sie laut. " Du bist in Konan." kam eine Stimme aus der Dunkelheit. Es war die Stimme, die sie gerufen hatte. "Wer bist du?" " Ich bin Suzaku. Ich habe dich gerufen, weil ich deine Hilfe brauche." " Meine Hilfe? Warum?" " Du bist diejenige, die das Buch erneut aufgeschlagen hat. Bitte suche die beiden lebenden Suzako Seishi Tasuki und Chichiri und gehe mit ihnen zu Taitskun. Sie wird euch alles weitere erklären." "Wie, was, ich verstehe nicht ganz..Wieso erneut aufgeschlagen???" "Das Buch ist immer dasselbe. Ob Reich der 4 Götter oder Priesterin des Suzaku. Es schreibt seine Geschichte selbst." "Ein Buch, das sich selbst schreibt.... Aber wie soll ich dir helfen? Suzaku?" Aber es kam keine Antwort mehr.

Miki saß da und versuchte, das alles zu verstehen: <Also, mir geht es Miaka. Ich bin in das Buch gezogen worden und soll Suzaku helfen. Und soll Chichiri und Tasuki suchen. Aber wie? Und vor allem wo?> Während sie noch so grübelte, raschelte es plötzlich im Gebüsch neben ihr. Sie hörte ein lautes Knurren und sah sich einem riesigen Wolf gegenüber.

Kapitel 3
 

Unter Räubern

Miki schluckte. Sie war ja nicht von der ängstlichen Sorte, aber das Tier, das ihr gegenüberstand, war riesig. Vorsichtig kroch sie ein paar Schritte rückwärts, immer den Wolf im Blickfeld. Er hatte sich bislang nicht von der Stelle gerührt, knurrte aber noch bedrohlich. Sie sah sich um. Neben ihr lag ein dicker Ast. Ganz langsam streckte Miki die Hand danach aus. Als sie ihn zu fassen bekam, sprang sie mit einem Satz auf die Beine, den Prügel vor sich haltend. " Komm doch, wenn du dich traust." Miki fixierte den Wolf und schwenkte drohend ihre Waffe. Das Tier wirkte unschlüssig, kam jedoch Schritt für Schritt auf sie zu. Plötzlich machte es auf dem Absatz kehrt und verschwand im Wald. Miki ließ ihren Prügel fallen und atmete auf. Ihre Knie fingen an zu zittern und sie setzte sich. "Na, da haben wir ja einen mächtig mutigen Burschen gefunden" kam von hinten eine Stimme. Miki lief es kalt den Rücken hinunter. Vorsichtig drehte sie sich um. Drei bedrohlich aussehende Gestalten standen hinter ihr. Einer trug blaue Kleidung, die sich von den mausgrauen Gewändern der anderen abhob. Miki stand mutig auf: "Wer seid ihr und was wollt ihr von mir?" "Eigentlich sollten wir das dich fragen. Du treibst dich in unserem Gebiet herum. Der Berg und die Wälder sind unser Revier, Bürschchen!" <Bürschchen? Die haben noch nicht bemerkt, das ich ein Mädchen in. Dann will ich sie auch gar nicht auf die Idee bringen.> dachte Miki. "Ihr seid Räuber, nicht wahr? Nun, dann ist alles klar. Ich bin kein Räuber. Ich suche nur jemanden. Und dabei habe ich mich wohl verirrt." "Na, ich weiß nicht. Klingt irgendwie lahm, die Ausrede. Wir nehmen dich erst mal mit zu unserem Boss. Der kann dann immer noch entscheiden, was wir mit dir machen." Der Blaugekleidetete schien der Wortführer zu sein. Miki entschied, das es klüger war, den drei zu folgen. Sie setzte sich in Bewegung und lief hinter dem Wortführer her. " Wie heißt du eigentlich? Scheinst ja ein mutiges Kerlchen zu sein. Ich bin Kouji." Miki fing an zu schwitzen. <Schnell, Mädel, denkt dir einen Namen aus.> "Äh, also mein Name ist, der ist... Keiko, genau Keiko heiße ich." " Keiko also, hm? Mächtig ungewöhnlicher Name für diese Gegend." "Ich stamme ja auch nicht aus dieser Gegend, meine Heimat ist ganz woanders." Kouji schien zufrieden zu sein, den er sagte nichts mehr darauf. Miki atmete im Stillen auf.

Nach einer Weile kamen sie auf einen Berg zu. "So, noch ein kleines Stück, dann sind wir da. Siehst du da oben das Licht? Das ist unser Versteck. Ich bin schon sehr gespannt, was der Boss zu unserem Fang sagen wird." grinste Kouji. <Na und ich erst. > dachte Miki im stillen. Nach ein paar Minuten hatten sie den Eingang eines alten Hauses erreicht. Kouji begrüßte die Wachen und öffnetet die Tür. " Los, rein mit dir," er schubste Miki in die Eingangshalle. Miki geriet ins Stolpern, ruderte noch ein wenig mit den Armen, aber das nützte leider nicht mehr viel. Sie landete der Länge nach auf dem Fußboden, Gesicht nach unten. " Verflucht noch mal, was soll der Scheiß? Das hat verdammt noch mal wehgetan." Miki setzte sich auf und funkelte Kouji wütend an. Der grinste nur. " Hey, Kouji, was soll das denn? Was schleppst du hier für ne Gestalt an?" Kouji sah Miki an. " Das ist unser Boss, Genro. Los steh auf und begrüße ihn gefälligst!" schnappte Miki am Arm und wollte sie hochziehen. Miki schlug die Hand von sich weg: "Faß mich ja nicht an, hörst du?" Sie war stinksauer. " Willst du dich etwa mit mir anlegen? Bürschchen, da hast du keine Chance, das garantier ich dir." "Das käme auf einen Versuch an. Unterschätz mich bloß nicht, nur weil ich nicht so kräftig bin wie du!" Plötzlich wurde Miki am Kragen gepackt und auf die Füße gestellt. Sie fuhr herum: "Pfoten weg, aber sofort!" Da sie nicht losgelassen wurde, half sie sich mit einem Karategriff. Und eh er sich's versah, landetet ihr Angreifer auf dem Rücken. Miki ballte die Fäuste: "Wag es ja nicht noch mal, mich anzufassen. Darauf reagiere ich allergisch!" Der Mann vor ihr sprang auf die Füße, baute sich vor ihr auf und grinste. Miki betrachtete ihn:< Ich kenn den Typen. Aber wieso? Ich bin in einem Buch. Buch? Das ist es!>

Miki erinnerte sich. <Genro! Genro ist Tasuki!>
 

Kapitel 4
 

Der erste Seishi
 

"Du bist Tasuki." sagte Miki und sah den Mann vor sich mit Erstaunen an. Er war groß, rothaarig, trug eine Halskette und den Fächer, wie im Buch beschrieben. Es war unglaublich. "Tasuki? Diesen Namen habe ich schon lange nicht mehr benutzt. Woher weißt du von diesem Namen? Und wer bist du eigentlich, Freundchen?" Auch Tasuki hatte nicht bemerkt, das Miki weiblich war. <Mann, das ist ja schon peinlich. Keiner bemerkt es.> dachte sie. Aber mit dem Schlabberpulli und den Jeans war es auch nicht gleich zu erkennen. Und die kurzen Haare taten ein übriges. "Mein Name ist Keiko. Und ich komme aus der gleichen Welt wie Miaka." sagte sie. " Miaka. Unsere Miko. Das ist alles schon ziemlich lange her. Aber wie kommt es, das du nun hier bist? Eine neue Miko kannst du ja nicht sein. Eine männliche Priesterin, das wäre was!" Tasuki lachte lauthals. < Idiot> dachte Miki. "Ich habe das verflixte Buch gelesen. Und als ich am Schluss angelangt war, wurde ich plötzlich von Suzaku gerufen und in diese Welt befördert. Er sagte zu mir, ich solle die noch lebenden Seishi suchen und mit ihnen zu Taitskun gehen. Dort würde ich alles übrige erfahren. Und hier bin ich nun und habe auf Anhieb den ersten Seishi gefunden." Tasuki blickte sie nachdenklich an: "Und nun bist du der Meinung, ich würde dich zu Chichiri bringen und dann mit euch zu Taitskun gehen?" "Eigentlich hatte ich mir das so gedacht" meinte Miki. "Was meinst du dazu, Kouji? Soll ich den Burschen begleiten, damit er nicht unterwegs gefressen wird?" "Was immer du willst, Genro. Aber ich bezweifle, das Keiko gefressen wird. Er ist mutiger, als man denkt." Tasuki sah Kouji an: "Also gut, dann bist ab morgen du wieder der Boss. Eigentlich tut mir ein bisschen Abwechslung ganz gut. Und es ist schön, wieder jemanden aus der anderen Welt zu treffen. Miaka war ja was ganz besonderes..." Tasuki Gesichtsausruck wurde ganz träumerisch. "Hey, Boss, noch immer verknallt in die Miko? Hat keinen Sinn, sie lebt glücklich mit Tamahome in ihrer eigenen Welt." Er fuhr herum: "Das geht dich überhaupt nichts an, Kouji. Ich weiß es selbst. Und jetzt sollten wir alle vielleicht mal schlafen gehen. Hey, Keiko, du kannst bei mir schlafen!" Diese Bemerkung riss Miki aus ihren Gedanken, die ihr währenddessen durch den Kopf gegangen waren < Tasuki war in Miaka verliebt? Im Buch kam das aber gar nicht so rüber, da konzentrierte sich alles auf Tamahome> "Wie, was? Ich soll bei dir schlafen?" "Klar, warum nicht? Neben mir ist noch ein Platz frei. Stell dich nicht an wie ein Mädchen!" grinste Tasuki.< Aber ich bin doch ein Mädchen. Wie soll ich da bloß heil wieder rauskommen? > fragte sich Miki. Aber es half nichts. Also trottete sie brav hinter Tasuki her. In dessen Zimmer angekommen, deutete er auf eine Matratze: "Hier kannst du schlafen!" "Und wo schläfst du?" fragte Miki. " Na, auf der anderen. Oder siehst du hier noch irgendwelche Schlafmöglichkeiten? Du bist vielleicht zimperlich. Die anderen pennen doch auch alle zusammen. Nur weil ich der Boss bin, habe ich ein Recht auf einen separaten Platz." " Ich bin so was halt nicht gewöhnt. Vergiss nicht, ich komme aus einer anderen Welt als du." knurrte Miki beleidigt. Zimperlich hatte sie noch nie jemand genannt. "Miaka war nicht so!" "Ich bin auch nicht die tolle, liebenswerte Miaka!" "Das stimmt. Miaka war eindeutlich weiblich." Miki lief rot an vor Wut: "Okay, ich habs kapiert. Können wir jetzt schlafen gehen?" "Klar!" Tasuki begann sich auszuziehen. Miki sah ihn an: "Was machst du da?" " Wonach sieht es aus? Ich zieh mich aus!" "Hier?" "Wo sonst?" Miki drehte sich um: "Ich werde in meinen Klamotten schlafen. Ist eindeutig wärmer." Und schmiss sich auf ihre Matratze, wickelte sich in die Decke und drehte sich zur Wand. < So ein komischer Kauz > dachte Tasuki bei sich und legte sich ebenfalls hin.

Miki konnte kaum richtig schlafen. < In was bin ich da bloß hineingeraten. Ich frage mich, wie lange ich ihm noch was vormachen kann.> Sie schluchzte ein bisschen vor sich hin, nicht ahnend, das Tasuki ebenfalls wachlag und ihr Schluchzen sehr wohl hörte. Miki schrak zusammen, als plötzlich eine Gestalt neben ihrer Matratze stand.

Kapitel 5

Enttarnt
 

Miki stockte der Atem: "Was willst du von mir?" fragte sie betont lässig. "Ist alles in Ordnung? Ich dachte, du würdest heulen. Aber ich habe mich wohl geirrt." "Allerdings. Warum sollte ich heulen? Ich bin doch ein Mann. Und Männer heulen nicht." Miki versuchte, so cool wie möglich zu klingen. "Okay. Also, dann gute Nacht." Tasuki legte sich wieder hin: <Ich könnte schwören, dass... der Bursche ist wirklich seltsam. Irgendwas passt da überhaupt nicht zusammen.> Miki seufzte erleichtert. Das war gerade noch mal gutgegangen. Aber nett fand sie es doch von Tasuki, das er sich Sorgen gemacht hatte. Nach einer Weile fiel sie in einen unruhigen Schlummer.

Als sie am nächsten Morgen die Augen aufmachte, sah sie direkt in Tasukis Gesicht, der sich über sie beugte. Miki wurde feuerrot und wusste nicht, was sie sagen sollte. Mit einem unverschämten Grinsen im Gesicht wandte er sich ab und sagte: "Morgen! Gut das du wach bist. Ich würde vorschlagen, wir frühstücken und machen uns dann gleich auf den Weg zu Chichiri. Es ist ein ganzes Stück weit entfernt. Chichiri fungiert zur Zeit als Berater des Kaisers Boushin." "Boushin? Dass ist Hotohoris Sohn, nicht wahr? Ist er denn schon alt genug, um Herrscher zu sein?" " Boushin ist 10. Soviel ich weiß, hat Miaka mal gesagt, das die Zeit in unserer Welt schneller vergeht als bei euch. Wie alt bist du denn eigentlich?" "Moment, das könnte stimmen. Aber wenn Boushin 10 ist, dann wäre Hotohori jetzt 29. Und das bedeutet, das du 28 bist. Und ich bin 25. Also genau 3 Jahre jünger als du." Miki schwieg verwirrt. <Ich plappere lauter Unsinn. Wie kann es sein, das mich dieser Typ so durcheinander bringt?> Tasuki grinste wieder dieses unverschämte Grinsen. "Du hast vollkommen recht, ich bin 3 Jahre älter als du. Das bedeutet, das du nach meiner Pfeife tanzen musst. Der Ältere hat das Sagen. Ich sage dir jetzt: Wasch dich und dann erschein gefälligst zum Essen." "Wo soll ich mich denn waschen?" Miki blickte sich um. "Na, draußen am Brunnen. Ich habe Kouji gesagt, er soll dir was zum anziehen besorgen. So fällst du hier überall auf." In diesem Moment betrat Kouji den Raum und warf Klamotten auf Miki's Bett.

"Okay, beeil ich. Ich will so bald wie möglich los." Die beiden Männer verließen das Zimmer. Miki atmete erleichtert auf. Sie schnappte sich die Klamotten und ging nach draußen. Kein Räuber weit und breit. Anscheinend waren die auf Beutetour. Am Brunnen angekommen, sah sich Miki nochmals aufmerksam um und zog dann ihr Sweatshirt aus. Sie wusch sich ausgiebig und wollte dann die neuen Sachen anziehen. Hose wechseln kein Problem. Die passte hervorragend. Leider konnte man das von dem Oberteil nicht behaupten. Sobald Miki das Teil zugeknöpft hatte, konnte sogar ein Blinder eindeutig erkennen, das sie kein Junge war.< Mist. Was mach ich jetzt? Also das ganze wieder zurück.> Miki zog sich wieder um. Gerade als sie fertig war, kam Tasuki um die Ecke: "Hey, du solltest dich doch umziehen. Ich habe dir gesagt, du fällst zu sehr auf." Miki stotterte: " Die Klamotten passen nicht, die sind viel zu en..." "Vielleicht solltest du mal was gegen deinen Babyspeck tun? Wie wär's mit Sport? Eine Runde schwimmen zum Beispiel?" Ehe es sich Miki versah, hatte Tasuki sie über die Schulter geworfen und war mit ihr auf den Weg zur Pferdetränke. Sie wehrte sich nach Leibeskräften, zappelte und schimpfte. Keine Chance. Tasuki hielt sie eisern fest. Über der Pferdetränke ließ er los. Platsch. Miki tauchte unter und kam prustend und keifend wieder hoch: "Was fällt dir ein? Bist du nicht mehr ganz dicht?" Als sie ihm ins Gesicht sah, blieb ihr der Rest ihres Wortschwalls im Halse stecken. Er grinste genauso unverschämt wie das letzte Mal und seine Augen funkelten: "Hab ich mir doch gleich gedacht, das etwas mit dir nicht stimmt. Von wegen Mann. Du bist eindeutig ein Mädchen!" Miki sah an sich herunter und da die nassen Klamotten wie eine zweite Haut an ihr klebten, konnte sie sich nicht mehr herausreden. Es war eindeutig.

"Ja, ich bin ein Mädchen. Mein richtiger Name ist Miki."

Kapitel 6

Auf zum Palast
 

Miki stand auf und wollte aus der Pferdetränke klettern. Leider erwies sich das als nicht so einfach, mit den triefenden Sachen am Leib. Als sie zum wiederholten Male vergeblich versuchte, über den Rand zu steigen, wurde sie plötzlich hochgehoben. Tasuki hatte sie auf den Arm genommen und hob sie heraus. Miki merkte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. <Was ist nur los mit mir? Der Typ bringt mich völlig durcheinander. So kenne ich mich gar nicht.> dachte sie. Er setzte sie vorsichtig ab und sah sie an: "Kannst du mir mal verraten, warum du nicht gleich gesagt hast, das du ein Mädchen bist?" " Du bist vielleicht witzig. Ich sitze mitten in einem mir unbekannten Wald und einige nicht gerade sehr vertrauenserweckende Typen sprechen mich an. Was hättest du an meiner Stelle wohl gemacht? Ich wollte nicht gleich alle meine Geheimnisse preisgeben." "Da magst du recht haben. Aber als du festgestellt hast, das ich Tasuki bin, hättest du mir doch vertrauen können." "Mag sein. Aber ich habe mich einfach nicht getraut." meinte Miki und blickte zu Boden. Irgendwie war ihr das Ganze doch ein bisschen unangenehm. "Na, ist egal. Jetzt solltest du dich erst einmal von den nassen Sachen befreien. Soll ich dir helfen?" "Nein, vielen Dank. Ich kann mich sehr gut alleine an- und ausziehen." Miki funkelte Tasuki wütend an. Der lachte schallend: "Hey, ich wollte dich nur ein klein wenig ärgern. Fang bloß nicht an, mich auf den Boden zu werfen. Kompliment übrigens, das hat vor dir noch kein Mädchen geschafft." Miki sagte nichts mehr, sondern sah ihn nur weiter böse an. "Okay, bin schon weg. Komm dann frühstücken. Ich will aufbrechen." Und mit diesen Worten zog er endlich ab. Miki schälte sich aus den nassen Klamotten und zog die von Kouji an. Dann gesellte sie sich zu Tasuki und Kouji. Dem fielen beinahe die Augen aus dem Kopf: "Du bist ein Mädchen? Das hätte ich wirklich nicht gedacht, bei dem Haarschnitt und den Schlägen, die du austeilst." Miki seufzte. <Warum passiert so was immer nur mir? Warum kann ich nicht einfach ein hilfloses Mädchen sein? Vielleicht hätte ich es dann einfacher.> Sie schüttelte im Geist den Kopf: <Lieber nicht. Das würde gar nicht zu mir passen. Ich verlasse mich lieber auf mich selbst.> Tasuki deutete auf den Stuhl ihm gegenüber: "Setz dich, Miki und stärke dich. Der Weg, den wir heute noch zurücklegen, ist ganz schön lang." Er lächelte sie an. Miki lächelte zurück. Sie setzte sich und fing an, ausgiebig zu essen. " Wie Miaka. Die hatte auch so einen gesegneten Appetit." Tasuki hatte plötzlich wieder diesen schwärmerischen Ausdruck im Gesicht. Und aus einem unerfindlichen Grund machte das Miki sauer. "Ich bin aber nicht Miaka!" antwortete sie patzig. Den Rest des Frühstücks verbrachte sie schweigend. "So, bist du fertig? Dann wollen wir aufbrechen!" meinte Tasuki nach einer Weile. "Kannst du reiten?" Miki verschluckte sich fast an ihrem Tee: "Reiten? Nein, habe ich noch nie gemacht." "Kein Problem, du sitzt einfach hinter mir und hältst dich fest. Das dürfte ohne Schwierigkeiten klappen" Er sprang auf, wechselte noch ein paar Worte mit Kouji und verschwand nach draußen. Miki blieb ganz verdattert zurück. Einen Augenblick später ging sie ebenfalls nach draußen. Tasuki hatte inzwischen sein Pferd gesattelt und ließ sich von Kouji noch ein Packpferd bringen. "Wozu das Packpferd?" fragte Miki. "Wir werden zwei Tage unterwegs sein und sollten für alle Fälle etwas Proviant und Decken mitnehmen. Oder willst du ohne irgendwas im Freien übernachten?" Sie schüttelte den Kopf. "So, also dann rauf mit dir. Wir können los!" Tasuki streckte ihr die Hand entgegen und zog sie hinter sich aufs Pferd. "Halt dich an mir fest. Auf geht's." Mit diesen Worten lenkte er sein Pferd auf den Bergpfad. Miki saß hinter ihm und überlegte, woran sie sich festhalten sollte. <Ach, was soll's > dachte sie und legte ihre Arme um Tasukis Taille. Und eigentlich fand sie das gar nicht so unangenehm..

Tasuki lenkte das Tier nach rechts und grinste vor sich hin. Auch er genoss das Gefühl des warmen Körpers hinter sich. " Auf zum Palast!" rief er. "Ja, auf zu Chichiri!" schrie auch Miki. Und dann preschten sie los.
 

Kapitel 7

Unvorhergesehne Zwischenfälle
 

Miki und Tasuki waren schon eine Weile unterwegs. Langsam bekam sie Hunger. Und der Hintern tat ihr mittlerweile auch ganz schön weh. "Können wir vielleicht mal eine kurze Pause machen? Ich sterbe vor Hunger." Tasuki sah sich um: "Genau das..." "Sag's nicht, ich weiß schon. Miaka hätte an meiner Stelle genau das Gleiche gesagt, stimmt's?" Miki seufzte. "Ich kann es nicht mehr hören. Zum letzten Mal: Ich bin nicht Miaka!" Er sah sie mit Erstaunen an: "Stimmt, du bist nicht Miaka, aber ich wollte eigentlich sagen, das ich auch eine Pause gebrauchen könnte. Und das Pferd auch. Es ist nicht gewöhnt, soviel Gewicht zu tragen." "Gewicht? Na schön, wenn das so ist, kann ich auch laufen!" Miki schäumte vor Wut. Und wusste nicht einmal warum. < Es kann mir doch völlig egal sein, was der Typ von mir denkt. Warum nehme ich nur alles so persönlich? Hätte ich dieses dämliche Buch bloß nie angefasst. Dann müsste ich mir jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen, was eine Figur in einem Buch von mir hält.> Wild entschlossen, ihren Vorsatz wahr zu machen und zu laufen, ließ sie sich rückwärts vom Pferd gleiten. Leider hatte sie nicht bedacht, das der Wald, durch den sie ritten, nicht gerade ungefährlich war. Und so kam, was kommen musste: Miki landete mit zu viel Schwung, knickte um und schlug mit dem Kopf auf dem steinigen Boden auf. Sie hörte Tasuki noch rufen und dann war es plötzlich dunkel.

" Aua , mein Kopf!" Miki setzte sich benommen auf und versuchte festzustellen, wo sie war. Sie fand sich auf einer Waldlichtung wieder, es prasselte ein Feuer und roch verdammt gut nach Essen. Tasuki saß neben ihr und sah sie besorgt an: "Wie fühlst du dich? Du hast einen ganz schönen Schlag abgekriegt. Du solltest besser aufpassen. Ich habe nicht Mitsukakes Heilkräfte. Blöd, einfach so abzuspringen. Es hätte noch viel mehr passieren können."

"Hättest du mich nicht so auf die Palme gebracht, wäre das alles gar nicht passiert. Aber immer dieses Geschwätz von Miaka und Gewicht und was weiß ich noch... aua, verflixt!"

Miki hielt sich wieder den Kopf. Und bemerkte den Verband, den sie auf der Stirn hatte.

Tasuki beugte sich vor und drückte Miki an den Schultern nach hinten: "Reg dich lieber nicht so auf. Tut der Kopf noch sehr weh? Ich habe die Wunde bereits verbunden, ich hoffe, sie blutet nicht weiter. Fürs erste sollten wir hier bleiben und auch hier übernachten. Ich möchte mit dir so nicht weiterreiten." Miki lag auf ihrer Decke und war sehr erstaunt über den sanften Ton, den er ihr gegenüber anschlug. < Macht er sich wirklich Sorgen um mich?> fragte sie sich im Stillen. Tasuki lächelte sie an. "Wie wär's mit etwas zu essen? Oder hast du keinen Hunger?" "Ich sterbe auf der Stelle, wenn ich nicht sofort essen kann!" Nachdem sie gegessen hatten, lehnte sich Miki an einen Baumstamm und sah Tasuki an: "Warum hast du eigentlich keinen Moment gezögert, mich zu begleiten? Ich meine, deine Geschichte als Seishi ist ja schon ziemlich lange her.." " Du hast mir leid getan, als du auf deiner Matratze lagst und anfingst zu schluchzen. Ich kann mir gut vorstellen, wie das ist, ein fremdes Land, nicht zu wissen, wie man hergekommen ist und noch weniger wie man wieder zurückkommt. Und außerdem fühle ich mich an die alten Zeiten erinnert. Auch wenn nur noch Chichiri und ich übrig sind, ich kann den Geist meiner Freunde wieder spüren. Aber sag mir, was hast du gegen Miaka? Schon allein ihr Name reicht, um dich auf die Palme zu bringen." Miki wurde rot: "Ich hasse es einfach, mit jemandem verglichen zu werden. Ich bin ich."

"Du bist du. Das ist richtig. Aber ich werde das Gefühl nicht los, das da noch mehr ist, was du mir nicht sagen willst." Miki schwieg. "Ist okay, wenn du nicht willst, dann lass es. Und jetzt sollten wir schlafen. Wenn es dir morgen besser geht, müssen wir aufbrechen." Er schmiss noch ein paar Äste ins Feuer und richtete sein Nachtlager. Miki's schlug er genau neben seinem auf. Als sie ihn fragend ansah, meinte er nur: "Ich möchte nicht allzu weit weg sein. Hier gibt es Wölfe und Bären." Miki nickte. Sie zog ihre Jacke aus und legte sich hin. Doch ihre Gedanken ließen sie nicht zur Ruhe kommen.

Kapitel 8

Am Ziel
 

Miki wälzte sich von einer Seite auf die andere. Sie dachte darüber nach, warum sie Miaka nicht besonders leiden konnte. <Ich kenn sie nicht einmal. Ich habe nur ihre Geschichte im Buch gelesen. Ich vermute, mich stört, das fast alle Seishi mehr oder weniger in sie verliebt waren. Ist ja bestimmt nicht mein Problem.> Sie überlegte und meinte dann zu sich:< Doch, das ist mein Problem. Sei ehrlich zu dir selbst Miki! Sie ist das typische hübsche Mädchen, das den Jungs mit ihrer naiven Art den Kopf verdreht. Zu dir kommen die Jungs nur zum Kartenspielen, oder wenn sie eine Bohrmaschine oder sonstiges Zeug brauchen. Sieh den Tatsachen ins Gesicht, du bist nicht der Typ, der Beschützerinstinkte weckt. Dabei wärst du ab und zu gern wie sie. Und wenn Tasuki von ihr spricht, kriegt er immer diesen Hundeblick...> Sie wurde schon wieder wütend. <Hey, bist du etwa dabei, dich in den Typ zu verlieben? Das lass mal lieber bleiben, das würde sowieso nichts bringen. Der hat immer noch nur Augen für Miaka..> Miki seufzte und drehte sich zum hundertsten Mal auf die linke Seite. Sie betrachtete Tasuki, der mit dem Rücken zu ihr lag. <Er scheint schon zu schlafen. Ich werde mir jetzt einfach noch mal ein bisschen die Beine vertreten. Vielleicht gelingt es mir dann, einzuschlafen.> Leise, um ihn nicht zu wecken, stand sie auf. Ihre Kopfschmerzen waren so gut wie weg, und so wagte sie sich etwas tiefer in den Wald hinein. Die Bäume standen hier nicht allzu dicht und der Vollmond tat ein übriges. Sie konnte ihre Umgebung gerade noch so erkennen. Plötzlich fiel ihr ein, das sie vom Pferderücken aus in der Nähe einen See erblickt hatte. <Der kann nicht allzu weit entfernt sein. Ein Bad wäre keine schlechte Idee.> Glück gehabt. Nach ein paar hundert Metern sah sie den See durch die Bäume schimmern. Miki beschleunigte ihren Schritt und kam am Ufer an. Sie zog ihre Schuhe aus und streckte die Zehen ins Wasser. "Hm, warm? Der See muss von einer heißen Quelle gespeist werden."

Sie zog sich aus und watete ins Wasser. Dann schwamm sie ein paar Züge, genoss das Gefühl von Wasser auf ihrer Haut. Schließlich verließ sie den See, setzte sich ans Ufer und trocknete sich mit ihrem T-Shirt ab. Gerade als sie sich wieder angezogen hatte, raschelte es im Gebüsch und hervor kam ein Bär. Miki hielt die Luft an und versuchte ganz vorsichtig, aufzustehen und ins nächste Gestrüpp zu verschwinden. Leider missverstand der Bär ihre Absicht, er erhob sich zu voller Größe und machte Anstalten, sie anzugreifen. Miki griff sich den nächstbesten Knüppel, um sich zu verteidigen. Da hörte sie plötzlich "Rekka Shien" und sah eine Feuerwand auf sich zukommen. Sie sprang zur Seite. Der Bär hatte leider nicht so viel Glück. Sein Pelz wurde etwas angesengt. Tasuki kam auf sie zugerannt: "Miki, alles in Ordnung? Was zum Teufel hast du hier draußen zu suchen?" " Ich konnte nicht schlafen und deshalb... VORSICHT! PAß AUF!" Miki schrie und warf sich auf Tasuki. Der hatte nicht bemerkt, das der Bär nicht aufgegeben hatte. Beide fielen durch den Schwung ins nächste Gestrüpp und der Angriff verfehlte sein Ziel. Tasuki hielt Miki einen kurzen Moment an sich gedrückt, schob sie dann beiseite und sprang auf. "Rekka Shien!" Diesmal hatte der Bär entgültig genug und verzog sich. "Das war knapp. Ich kann mich nicht erinnern, hier jemals solchen Ärger gehabt zu haben. Ich sag's ja, wenn ich mit Mädchen unterwegs bin, habe ich immer einen Haufen Probleme am Hals." Miki schwieg. Ihr fiel in diesem Moment einfach keine passende Antwort ein. Sie wollte aufstehen, als sie plötzlich hochgehoben wurde. "Heh, was soll das? Ich kann sehr gut allein gehen." "Mag sein, aber so bin ich sicher, keine weiteren Abenteuer mehr bestehen zu müssen. Mir langt's für heute." Tasuki grinste. Dann wurde er auf einmal ernst: "Vielen Dank für deine Hilfe." Er sah sie nicht an. Miki lächelte. Sie genoss es, von ihm getragen zu werden. "Keine Ursache." Am Lagerplatz angekommen, konnte sie endlich schlafen.

Am nächsten Morgen brachen sie ziemlich früh auf und gegen Mittag waren sie am Ziel ihrer Reise angelangt. Tasuki drehte sich zu Miki um: "Siehst du da vorne? Das ist Boushins Palast."
 

Kapitel 9

Chichiri
 

Miki freute sich: "Wir müssen also nur noch durch die Stadt und sind dann beim Palast? Werden wir Chichiri dort treffen? Ich bin schon so gespannt wie er ist und..." " Hey, du bist ja auf einmal ein richtiges Plappermaul. Soviel hast du in den letzten drei Stunden nicht gesprochen." Tasuki lachte. "Ich vermute, Chichiri erwartet uns bereits. Durch seine Zauberkräfte ist er eigentlich immer sehr schnell im Bilde und meine Präsenz wird ihm nicht verborgen geblieben sein." Miki wollte zwar erst schmollen, sah dann aber ein, das so was kindisch gewesen wäre. Und sie war schließlich eine erwachsene Frau. Außerdem platzte sie vor Neugierde: "Präsenz? Was meinst du denn damit?" "Ich meine damit, dass wir Seishi unsere Anwesenheit gegenseitig spüren können. Frag mich nicht wieso, es ist eine Tatsache. Ich vermute, weil wir uns alle ziemlich nahe stehen. Ich kann zum Beispiel heute noch in manchen Nächten die Anwesenheit von Tamahome spüren. Auch wenn er in Miakas Welt wiedergeboren wurde sind seine und auch ihre Gedanken oft bei uns." Miki schwieg. <Jetzt denkt er wieder an sie. Ich..> Plötzlich wurde sie aus ihren Gedanken gerissen. "Hey, jetzt bist du aber ganz schön schweigsam geworden. Vorher fand ich es besser." Sie hatte nicht bemerkt, das sie Tasuki anscheinend schon länger betrachtete. Miki wurde verlegen. "Ich habe nur über deine Worte nachgedacht von wegen Präsenz und so... Ich finde es toll, wenn man so gute Freunde hat." "Hast du denn keine Freunde? Oder einen Mann, der dich liebt?"

Sie lief feuerrot an und stotterte: "Ich, äh also Freunde habe ich schon, vielleicht nicht ganz so gute wie du. Wollen wir jetzt nicht weiterreiten und Chichiri suchen?" "Du weichst meiner Frage aus." Miki sah ihn nur an: "Du willst alles genau wissen, oder? Aber ich hab jetzt keine Lust, über dieses Thema zu reden. Ich will Chichiri treffen, zu Taitskun gehen und dann wieder nach Hause!" "Okay, okay. Wir reiten weiter!" Der Rest des Rittes verlief schweigend. Als sie am Palast angekommen waren, wurde sie von den Palastwachen schon erwartet: "Wir sollen Sie beide sofort zu Meister Chichiri bringen. Er hat uns auf ihre Ankunft vorbereitet." Tasuki stieg ab und wollte Miki helfen, aber die war schneller. Er zuckte nur die Schultern, übergab die Zügel der beiden Pferde einem Wachposten und folgte dann zusammen mit Miki der anderen Wache. Sie wurden durch einen traumhaften Park zu einem kleineren Haus seitlich des Palastes geführt. Die Wache klopfte an der Eingangstür und trat ein: "Ihre Gäste sind hier, Meister Chichiri." und zog sich dann zurück. Miki zögerte noch, wurde aber von Tasuki einfach weitergeschoben. Und fand sich plötzlich einem Mann gegenüber, der sie freundlich anlächelte und sagte: "Du bist sicher Miki. Ich freue mich, ich bin Chichiri. Und ich freue mich auch, dich zu sehen, no da.." Miki staunte: " Woher weißt du meinen Namen?" "Ich habe von Taitskun erfahren, das du unterwegs bist. Und außerdem habe ich mich schon gedanklich mit Tasuki über dich unterhalten. Er hat mir erzählt, wie tapfer du bist." Miki schüttelte ungläubig ihren Kopf: "Du weißt also schon Bescheid. Und Tasuki hat dir gedanklich von mir erzählt. Irgendwie ist das alles zu hoch für mich." "Du solltest dich erst einmal ausruhen und ein Bad nehmen, no da. Im Palastgarten ist eine heiße Quelle, dort ist auch das Badehaus. Und umziehen kannst du dich auch ,wenn du möchtest. Kaiser Boushin möchte dich später kennenlernen und dann werden wir uns in Ruhe unterhalten no da." Chichiri duldete keinen Widerspruch und schob Miki vor sich her. "Ich bringe dich jetzt zum Badehaus. Tasuki, bitte begleite uns, no da. Ich zeige dir dann, wo du bleiben wirst." Miki ließ alles über sich ergehen. Als sie angekommen waren, kamen mehrere Frauen auf sie zu und nahmen sie in ihre Mitte. "Die Mädchen werde sich um dich kümmern. Entspann dich.." Mit diesen Worten zog Chichiri Tasuki mit sich und verließ das Gelände. Miki hörte ihn noch protestieren, aber es half nichts. Sie seufzte und begabt sich in die Obhut der Mädchen. Nach einer Stunde wurde Miki von ihnen in das ihr zugedachte Zimmer gebracht. Sie war müde und legte sich dankbar auf das Bett. Nach ein paar Minuten war sie eingeschlafen.

Sie schlief sehr unruhig, hatte Träume, die nicht angenehm waren. Von Drachen, die sie verfolgten. Irgendwann schreckte sie hoch, einen Schrei mühsam unterdrückend. Schweiß stand ihr auf der Stirn. Miki sah sich um, versuchte sich zu orientieren. Plötzlich spürte sie Hände auf ihrer Schulter. Sie schrie auf und schlug um sich. Half nichts. Die Hände drehten sie um und Miki fand sich auf einmal an Tasukis Brust wieder. "Heh, beruhige dich. Niemand tut dir was. Keiner hier will dir was Böses.." murmelte er an ihrem Ohr, beruhigend und tröstend. Miki fing an, hemmungslos zu schluchzen. "Ist okay, lass es raus, dann geht's dir besser." Langsam beruhigte sich Miki, was auch daran lag, das Tasuki sie nicht losgelasssen hatte und ihr beruhigend den Rücken streichelte. Schließlich löste sie sich aus Tasukis Umarmung. "Ist okay. Ich werde nicht mehr heulen. Danke." Er sah sie an: "Du solltest aber ab und zu weinen, wenn dir danach ist. Dadurch wirkst du nicht so unnahbar. Gefühle muß man rauslassen, sonst wird man kalt und herzlos." "Bist du der Meinung, ich bin kalt und herzlos oder was? Bloß weil ich nicht alle 5 Minuten losplärre, so wie deine geliebte Miaka es getan hat?" Tasuki wurde blass. "Woher willst du wissen, das ich Miaka geliebt habe? Ist außerdem nicht deine Angelegenheit." " Stimmt, es geht mich nichts an. Es ist mir auch egal. Bloß tu mir einen Gefallen: Vergleich mich ja nicht mehr mit ihr. Ich habe nichts, absolut nichts mit ihr gemein!" "Richtig. Miaka ist ein liebenswertes, nettes, warmherziges, hübsches Mädchen. Du dagegen..." Miki wurde rot vor Zorn. Sie hob die Hand, holte aus und wollte Tasuki eine saftige Ohrfeige verpassen. Sie kam allerdings nicht dazu, da er das geahnt hatte und ihre Hand in der Luft abfing. Miki hob die linke Hand, aber auch die kam nicht zum Zuge. Er hielt ihre Handgelenke eisern fest und grinste sie an: "Keine Chance. Noch mal lass ich mich von dir nicht schlagen." Miki tobte, sie schimpfte, fluchte, wand sich wie ein Aal und versuchte, sich zu befreien. Schließlich war sie erschöpft und beruhigte sich etwas. Tasuki sah sie unverwandt an. Miki wich seinem Blick aus und murmelte: "Na, hast du jetzt deinen Willen? Hast du mich endlich genug beleidigt ?" Er gab keine Antwort, sondern ließ sie nur abrupt los. Sie rieb ihre Handgelenke, als er sie plötzlich wieder an sich zog. "Sorry, ich wollte dich nicht beleidigen. Ich wollte dich nur aus der Reserve locken. Zudem hast du angefangen. Meine Gefühle für Miaka gehen dich nichts an. Du hast kein Recht, mich deshalb anzugreifen. Weißt du überhaupt, was Liebe ist?" " Lass mich los, Tasuki." "Ich lasse dich los, wenn du mir eine Frage beantwortest. Kennst du dieses Gefühl?" Miki schwieg. Er schob sie ein Stückchen von sich weg, um ihr ins Gesicht sehen zu können. " Sieh mich an Miki und antworte mir!" Sie blickte auf und sah ihm direkt ins Gesicht. " Ja, ich weiß, was das für ein Gefühl ist. Schließlich bin ich auch verliebt! Beantwortet das deine Frage?" gab sie ihm trotzig zur Antwort. Tasuki ließ sie los. "Ja. Ich werde jetzt Chichiri suchen und ihm mitteilen, das du aufgewacht bist. Und dann sollten wir uns schnellstens auf den Weg zu Taitskun machen, damit du bald wieder zu Hause bei deinem Geliebten bist:" Er erhob sich und sah dabei nicht besonders glücklich aus. "Tasuki, beantworte mir bitte eine Frage, auch wenn es mich nichts angeht: Liebst du Miaka?" Miki flüsterte nur. Tasuki drehte sich nicht herum, aber er sagte: "Ich liebe sie, aber so, wie man eine kleine Schwester liebt. Früher war das vielleicht mal anders, aber mit der Zeit ändern sich viele Dinge." Und dann verließ er Mikis Zimmer. Sie saß auf ihrem Bett und schüttelte den Kopf: < Wow! Habe ich mich doch tatsächlich in diesen Blödmann verliebt. Verflixt noch mal, was mach ich jetzt? Er ist ein Charakter in einem Buch..und außerdem denkt er jetzt, ich hätte einen Freund. Mist, Mist Mist..> Da sie im Moment nichts ändern konnte, zog sie sich um. Die Mädchen hatten ihr mehrere Kleider dagelassen. Miki entschied sich für ein blaues. <Nach langer Zeit mal wieder ein Kleid zu tragen, ist schon ein komisches Gefühl.> Sie betrachtete sich im Spiegel, als es an ihrer Tür klopfte und Chichiri den Raum betrat. " Tasuki hat mir erzählt, dass du wach bist. Hattet ihr irgendwie Streit miteinander? Er war ziemlich aufgebracht." "Aufgebracht? Na, der hat es nötig. Erst hockt er unerlaubt in meinem Zimmer, während ich schlafe. Dann beleidigt er mich und nun ist er aufgebracht? Ach, Gottchen, wie leid er mir tut!" Miki versprühte puren Sarkasmus. Chichiri sah sie erstaunt an und schmunzelte auf einmal. "Kannst du mir sagen, was es da zu grinsen gibt? Ich finde die ganze Geschichte überhaupt nicht lustig. Ich bin froh, wenn wir bei Taitskun waren und endlich erfahren haben, wie wir Suzaku helfen sollen. Und dann möchte ich so schnell wie möglich nach Haus!" "Zu deinem Geliebten? Vermisst du ihn sehr?" Miki sah Chichiri verständnislos an: "Wen soll ich vermissen? Meinen Geliebten?" "Tasuki hat gesagt, dass du nach Hause möchtest, weil du deinen Freund vermisst." Sie schwieg. Chichiri sah sie lange an. Und plötzlich lachte er los: "Jetzt ist mir einiges klar. Du brauchst mir nichts weiter zu erklären, ich weiß Bescheid. Du hast keinen Freund, du bist in Tasuki verliebt, habe ich recht?" Miki war verlegen und wusste nicht so recht, was sie sagen sollte: "Äh, also, nein, auf gar keinen Fall bin ich in diesen Blödmann verliebt."

"Och, Miki, bitte schwindle mich nicht an. Ich kann es in deiner Aura sehen. Du brauchst deshalb nicht verlegen zu sein." "Na, ja kann sein. Aber Tasuki war doch in Miaka verschossen, da habe ich keine Chance. Nicht so wie ich bin und aussehe." Sie seufzte. Chichiri schüttelte verständnislos den Kopf: "Was du für einen Blödsinn redest.... Sieh dich doch im Spiegel an. Ich finde dich einfach toll." Chichiri lächelte sie liebevoll an. Miki wurde es ganz warm ums Herz: "Meinst du das im Ernst?" "Ja, ganz ehrlich. Vielleicht solltest du deine Meinung ändern und dich stattdessen in mich verlieben? Ich mochte Miaka sehr gern, aber ich war nicht in sie verliebt. Unter Umständen sollte ich das mit dir nachholen?" Sie war bei diesen Worten feuerrot geworden und stotterte irgendwas vor sich hin. Chichiri lächelte: " Heh, keine Sorge. Ich habe als des Kaisers Berater keine Zeit für so was. Aber du solltest wissen, dass ich immer für dich da bin. Und vielleicht sollten wir Tasuki etwas eifersüchtig machen?" Miki hatte sich wieder gefangen: "Eifersüchtig? Ich glaub nicht, das er Interesse an mir hat. Ich... Chichiri lächelte und schüttelte den Kopf: " Abwarten! Lass uns jetzt etwas essen gehen. Danach werden wir den Kaiser besuchen, no da." Sie nickte und hakte sich bei ihm unter. Und so betraten sie gemeinsam den Speisesaal. Tasuki hatte bereits am Tisch Platz genommen und war am Sake trinken. Er drehte sich um, als er Schritte hörte und sagte: "Wird Zeit, dass ihr kommt. Ich bin schon am Verhungern..." Der Rest des Satzes blieb ihm im Hals stecken, als er Chichiri und Miki Arm in Arm und lachend auf sich zukommen sah. Er registrierte, das Miki sich umgezogen hatte und jetzt ein Kleid trug. < Wow. Sie sieht ja wie ein richtiges Mädchen aus> dachte er bei sich. < Gar nichts mehr von dem üblichen Wildfang zu sehen.> Er verspürte einen Stich in der Brust, als er sie mit Chichiri lachen sah: < Was haben die zwei nur miteinander zu tun? Wieso ist sie bei mir immer wütend und bei ihm so locker?> Aus irgendeinem Grund ärgerte ihn das und er trank sein Glas Sake auf einen Satz leer. Miki nickte ihm zu, als sie sich hinsetzte. Chichiri setzte sich neben Tasuki. "Heh, trink nicht soviel. Ich dachte, wir wollten heute noch weiter reiten. Wenn du betrunken bist, wird das nichts, no da." "Halt mir bitte keine Vorträge, ich weiß genau, wie viel ich vertragen kann." Tasuki trank aus Trotz noch mal ein Glas. Miki verdrehte die Augen und seufzte. "Paßt dir irgendwas nicht? Ich verspreche dir, ich bringe dich sicher zu Taitskun, ob mit oder ohne Sake. Damit du so schnell wie möglich wieder nach Hause kannst." "Wie kommst du auf die Idee, das mich interessiert, wie viel du trinkst? Mach doch was, du willst: Wenn wir heute nicht weiterkommen, dann eben morgen. Ich hab's nicht eilig." Tasuki war verblüfft: "Gestern wolltest du doch noch möglichst schnell zu Taitskun, damit du bald wieder nach Hause kommst." "Gestern kannte ich auch Chichiri noch nicht.." Miki lächelte. "Und außerdem gefällt es mir hier im Palast." Tasuki starrte sie an: " Und was ist mit deinem Geliebten? Er vermisst dich sicher." "Kann sein. Und jetzt möchte ich das Thema nicht weiter vefolgen, ich habe nämlich Hunger." Chichiri schmunzelte. <Irgendwie ist sie schon ein bisschen boshaft> dachte er. <Aber Tasuki verdient es > Miki genoß das Essen, das man aufgetragen hatte. Sie lachte und unterhielt sich mit Chichiri. Tasuki war die Lust auf Sake vergangen, aber aus Trotz trank er ein Glas nach dem anderen. Irgendwann entschied Chichiri, es sei genug und nahm ihm die Flasche weg. Tasuki protestierte, aber nur halbherzig. Miki runzelte die Stirn: "Ich glaube, man sollte ihn in sein Bett bringen. Finden wird er es alleine sicher nicht mehr." Chichiri wollte sich gerade auf den Weg machen, als ein Diener hereinkam und ein Nachricht vom Kaiser überbrachte. Er sah Miki bedauernd an: "Ich muß sofort zu Boushin. Wäre es möglich, das du.." er deutete mit dem Kopf auf Tasuki. "Kein Problem. Ich mach das. Habe ich zu Hause schön öfters gemacht, wenn die Jungs nicht mehr gerade gehen konnten." Chichiri zog fragend eine Augenbraue hoch. "Erkläre ich dir später." Er verließ mit dem Boten den Saal.

Miki ging hinüber zu Tasuki und zog ihn hoch: "Los, aufstehen. Ich bringe dich jetzt ins Bett." Sie nahm ihn bei er Hand und schleppte ihn hinter sich her. Leider hatte sie vergessen, Chichiri nach Tasukis Zimmer zu fragen. So tat sie das naheliegendste, sie brachte ihn in ihr Zimmer. Miki schob ihn vor sich her und schloß die Tür hinter sich. "Auf jetzt, du Feuerteufel, leg dich hin. Du solltest dringend ein paar Stunden schlafen." Sie schubste ihn auf das Bett und zog ihm die Schuhe aus. Tasuki murmelte noch irgendwas vor sich hin, drehte sich auf die Seite und schlief ein. Miki strich sich die Haare aus der Stirn: < Ganz schön anstrengend, der Kerl.> und ging zum Fenster. Darunter war eine gepolsterte Bank, die gemütlich aussah. Miki setzte sich und sah in den Garten hinaus. Und irgendwann war auch sie eingenickt. Als sie zu sich kam, war es bereits wieder dunkel. Sie streckte sich, stand auf und ging zu ihrem Bett. Auf dem Tisch stand eine Petroleumlampe, die einen schwachen Lichtschein verbreitete. Hell genug, um zu sehen, das Tasuki immer noch zu schlafen schien. Miki setzte sich vorsichtig auf die Bettkante und betrachtete ihn. Er sah so friedlich aus, ganz entspannt und ruhig. < Und gib es zu, Miki, unheimlich anziehend.> Sie lächelte. "Du bist ein Blödmann, aber ich l....." Miki schüttelte den Kopf. < Lass es, sags nicht. Er wird es nicht erwidern und das einzige, was du davon hast, ist Liebeskummer.> dachte sie. Miki beugte sich vor und strich Tasuki über die Wange. Dann erhob sie sich und verließ das Zimmer.

Ihr Verschwinden blieb nicht unbemerkt, denn Tasuki schlief nicht mehr. Er lag im Bett und konnte noch die Wärme ihrer Finger auf seiner Haut spüren. < Was zum Kuckuck, ist das? Mir ist warm und kalt gleichzeitig. > Er sprang auf, seinen kater, der ihn plagte, ignorierend.

< Ich sollte mal sehen, wo sie abgeblieben ist. Nicht das sie sich verläuft oder noch etwas passiert. Schließlich sollen wir sie zu Taitskun bringen.>
 

Kapitel 10

Auf dem Weg zu Taitskun
 

Miki hatte das Haus verlassen und spazierte durch den Park in Richtung Badehaus. Gottseidank war immer noch heller Mondschein und sie konnte ihre Umgebung recht gut erkennen. Am Badehaus angekommen, ging sie zu Quelle, zog ihre schuhe aus und ließ die Beine ins Wasser baumeln. Miki genoß das leise Plätschern, legte sich zurück in Gras und betrachtete die Sterne. < Ich finde es tatsächlich schön hier> dachte sie verwundert. <Keinerlei Sehnsucht nach Hause. Du bist verrückt> Plötzlich hörte sie Schritte und dann sah sie Tasuki auf sich zukommen. "Tasuki, du? Hast du deinen Rausch schon ausgeschlafen? Scheinst es ja gewöhnt zu sein." Tasuki funkelte sie zornig an: "Kannst du mir mal sagen, was du mitten in der Nacht hier zu suchen hast? Denkst du vielleicht auch mal daran, das dir was passieren könnte? Ich habe mir versprochen, dich heil zu Taitskun zu bringen und du sabotierst hier mein Vorhaben:" "Hör doch auf. Wir sind im kaiserlichen Palast, was soll mir schon passieren. Überall sind Wachposten. Ich werde schon nicht verloren gehen. Nicht, das du dein Versprechen nicht einlösen kannst. Wäre wirklich ärgerlich für dich, nicht?" Miki stand auf. "Ich gehe wieder hinein und versuche, noch ein bisschen zu schlafen. Schließlich soll ich morgen endlich den Kaiser und seine Mutter kennenlernen." Sie angelte nach ihren Schuhen, verlor dabei das Gleichgewicht und fiel kopfüber in die Quelle. Prustend kam sie wieder hoch. Tasuki war aufgesprungen und wollte ihr helfen. Doch als sie auftauchte und er sie sah, konnte nicht anders. Er fing an, schallend zu lachen. "Du bist ein richtiger Tollpatsch, weißt du das? Du siehst aus wie eine nasse Katze." Miki war wütend: "Lach nicht, du Blödmann, hilf mir lieber. Mit dem langen Kleid kann ich nicht so gut herausklettern." Tasuki reichte ihr die Hand, um sie herauszuziehen. Dabei stolperte er über einen Stein und landete prompt neben Miki. Er schlug um sich , ruderte mit den Armen: "Hilf mir, ich ertrinke. Ich kann nicht schwimmen." Sie sah ihn an: "Hey, du kannst hier locker stehen. Hör auf, so herumzuzappeln und stell dich hin." Tasuki stand augenblicklich still. Miki fing an zu kichern: "Hey, wer ist hier der Tollpatsch? Jetzt sind wir quitt." Er fing ebenfalls wieder zu lachen an und stieg aus dem Wasser. Dann beugte er sich vor, um Miki herauszuhelfen. "Jetzt muß ich dir innerhalb von 2 Tagen schon wieder aus dem Wasser helfen. Und das, obwohl ich Wasser gar nicht so gerne mag, weil ich nicht schwimmen kann." Miki stand vor ihm, triefend nass. Ihr Kleid klebte an ihr wie eine zweite Haut. " Eindeutig ein Mädchen." "Hhm? Was hast du gesagt?" Miki versuchte gerade, das Wasser aus ihrem Ohr zu bekommen. "Ich sagte, du bist eindeutig ein Mädchen:" "Ja, das weißt du doch schon. Was ist daran so neu?" "Ich sage es mir immer wieder vor, damit ich es nicht vergesse." "Du bist ein Blödmann. Mit einem Kleid kann man sich einfach nicht so gut bewegen wie mit Hosen. Ich....." Tasuki legte ihr den Finger auf den Mund. Miki schwieg verblüfft. Er nahm seinen Finger von ihren Lippen und fuhr ihr durchs Haar. Dann sagte er: "Komm, lass uns gehen, wir sollten aus den nassen Kleidern raus" Sie nickte nur und folgte ihm. Zumindest versuchte sie das. Das lange Kleid erwieß sich allerdings als hinderlich. Miki zögerte nicht lange. Sie bückte sich und riß den Rock einfach ab. Tasuki sah sie entgeistert an. "Ich kann nun mal nicht gehen mit dem nassen Kleid." "Ist okay." Er betrachtete sie von oben bis unten und grinste. Sie wurde rot. "Was glotzt du denn so?" Keine Antwort. Nur dieses unverschämt freche Grinsen, das immer breiter wurde. <Er bringt mich ganz durcheinander. Dieses Grinsen, es passt einfach zu ihm. Verdammt noch mal, ich liebe diesen Idioten. Mir ist nicht mehr zu helfen.> Miki schüttelte den Kopf , begann zu laufen und dann zu rennen. Sie wollte so schnell wie möglich wieder in ihr Zimmer. Tasuki rief nach ihr, aber sie hörte nicht hin. Miki spurtete in ihr Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. Dann lehnte sie sich aufatmend dagegen. < Länger hatte ich es nicht mehr ausgehalten. Ich hatte das dringende Bedürfnis, diesen Idioten zu umarmen und zu küssen.> Sie zog ihren nassen Sachen aus und legte sich ins Bett. Nach ein paar Minuten war sie eingeschlafen.

Tasuki war verblüfft. Wieso hatte es Miki so eilig, in ihr Zimmer zu kommen? Erfolgte ihr, konnte sie aber nicht einholen. Als er das Haus betrat, traf er auf Chichiri, der soeben sin Zimmer verließ: "Hast du einen Nachtspaziergang gemacht? Aber wieso bist du so nass? Komm erst mal rein zu mir, dann kannst du mir alles berichten" Tasuki zog seine nassn Klamotten aus und Chichiri gab ihm ein neues Hemd und eine neue Hose. Dann erzählte tasuki, was sich im Park abgespielt hatte. Am Schluß seufzte er: "Ich kann es ihr nicht recht machen. Alles was ich sage oder tue, ist falsch. Ich will doch nur ihr Bestes, sie zu Taitskun bringen, ihr helfen, damit sie wieder nach Hause kann." "Sie ist aber ein sehr selbstständiges Wesen. Sie braucht keinen Aufpasser, das kann sie sehr gut allein. Tasuki, Miki ist 25. Sie ist nicht wie Miaka. Miaka war ein Kind, als sie das erste Mal zu uns kam. Miki ist bereits eine Frau." " Das habe ich bemerkt." Vor seinem inneren Auge sah er das Bild von Miki in dem nassen, kurzen Kleid. Er grinste. "Hey, hallo, ich rede noch mit dir. Woran denkst du denn schon wieder?" " Nichts. Gar nichts." Chichiri dachte sich seinen Teil. "Du solltest jetzt schlafen gehen. Wir werden morgen früh den Kaiser treffen und dann sollten wir aufbrechen. Es ist noch ein Stück, bis wir am Ziel sind." "Du hast recht, Ich verschinde jetzt. Gute Nacht, Chichiri." Und mit diesen Worten ging Tasuki. Auf dem Weg zu seinem Zimmer kam er an Mikis Tür vorbei. Er blieb stehen und lauschte. Aber er hörte nichts. <Schläft sicher schon. Schade. Ich hätte ihr gern noch gute Nacht gesagt.> In seinem Zimmer zog er sich aus und schmiß sich aufs Bett. <Warum bin ich so versessen darauf, es ihr recht zu machen? Kann mir doch egal sein, was sie von mir hält. Schließlich verschwindet sie sowieso bald wieder aus meinem Leben und geht nach Hause zu ihrem Freund.> Er zog sich die Decke bis zu den Schultern und drehte sich auf die Seite.< Ich glaube, ich werde sie vermissen.> verblüfft ließ er sich den Gedanken noch mal durch den Kopf gehen >Ja, stimmt, ich werde sie vermissen. Die Streitereien, ihre scharfe Zunge... der Wildfang wird mir fehlen.> Dann schlief er ein.

Miki schlief wider Erwarten tief und traumlos. Als sie endlich die Augen aufschlug und sich genüsslich streckte, hörte sie ein Geräusch. Tasuki stand vor ihrem Bett und hüstelte verlegen. Verblüfft beobachtete sie, das er auf einmal rot wurde und sich rasch umdrehte. "Guten Morgen Tasuki. Was gibt es denn?" "Chichiri schickt mich, ich sollte dich wecken. Bitte zieh dich an und komm in den Speisesaal." Er hatte sich immer noch nicht umgedreht. Miki stutzte und sah an sich herunter. Nun war es an ihr, rot zu werden. Sie schlief wie immer in ihrer Unterwäsche und ihr Hemdchec war so gut wie durchsichtig. Miki zog rasch ihre Bettdecke höher. "Danke Tasuki, ich bin in 5 Minuten fertig." Wir warten auf dich. Der Kaiser und seine Mutter wollten mit uns essen." "Warum hast du das nicht gleich gesagt?" Sie sprang wie angestochen aus ihrem Bett und wuselte im Zimmer herum. Tasuki wusste nicht mehr, wohin er schauen sollte. So verlegen war er noch nie in seinem Leben gewesen. Miki hielt in ihrem Treiben inne und sah ihn erstaunt an: "Du bist ja immer noch da!" "Ist dir eigentlich klar, das du hier halbnackt herumrennst?" Tasuki betrachtete intensiv die Zimmerdecke. "Ja und? Du bist 28 Jahre alt. Willst du behaupten, du hast so was noch nie gesehen? Du weißt doch, das ich eine Frau bin!" Miki hatte beschlossen, auf keine Fall das schüchterne Mädchen zu spielen. War einfach nicht ihre Art. Und so durchsichtig war ihr Unterhemd nun auch wieder nicht. Sie schlüpfte in Hemd und Hose, fuhr sich mit den Fingern durch ihre Haare und baute sich vor Tasuki auf: "Gut so? Können wir gehen?" Der war sprachlos. Nickte nur mit dem Kopf und öffnete ihr die Tür. Sie drehte sich um und bedankte sich mit einem strahlenden Lächeln. Tasuki's Herz begann, wie wild zu klopfen. < Was ist los mit mir? Bin ich etwa dabei, mich in diesen unmöglichen, frechen Wildfang zu verlieben?> Er folgte ihr und schüttelte den Kopf <Keine Chance. Sie liebt einen anderen und wird wieder in ihre Welt zurückkehren. Erspar dir Kummer und lass es bleiben> Miki betrat den Speisesaal Und wurde von Chichiri begrüßt: "Guten Morgen, darf ich dir unseren Kaiser Boushin und seine Muter vorstellen?" Sie verbeugte sich höflich und sagte: "Es ist mir eine Ehre, Eure Hoheiten. Vielen Dank für eure Gastfreundschaft." Die Kaiserin und ihr Sohn sahen sie freundliche an: "Es ist auch uns eine Ehre. Bitte setze dich und frühstücke mit uns." Eine gute Stunde lang aßen und plauderten sie, bis Chichiri sagte: "Es wird Zeit, dass wir aufbrechen, wenn wir morgen bei Taitskun sein wollen. Eure Hoheit, ich verspreche Ihnen, so bald wie möglich zurückzukommen." Boushin nickte: "Bringt zuerst Miki sicher an ihr Ziel und erledigt eure Aufgabe als Suzaku Seishi. Wir kommen schon zurecht, nicht wahr, Mutter?" Die Kaiserin nickte. Miki sprang auf: "Dann lasst uns gehen!" "Warum hast du es auf einmal so eilig? Darf ich vorher noch mal nachsehen, ob alles gepackt ist?" Tasuki war etwas angesäuert. "Och, sei doch nicht so muffig. Ich will nur endlich wieder was erleben." Miki strahlte ihn an. Tasuki fühlte, wie ihm das Blut in die Wangen schoß < Für dieses Lächeln würde ich sterben> stellte er verblüfft fest. "Möchtest du diesmal ein eigenes Pferd?" hörte er Chichiri fragen. "Nein, dafür bin ich nicht gut genug. Ich würde lieber wieder mit einem von euch reiten. Ist das in Ordnung?" Tasuki nickte. "Ich werde kontrollieren, ob alles bereit ist." Erhob sich und ging nach draußen. Miki sah ihm verwundert nach <Keinerlei spitze Bemerkung heute? Was ist denn mit dem los?> Chichiri schmunzelte: " Irgendwie scheint er heute ruhiger als sonst. Was hast du denn mit ihm gemacht, als er dich geweckt hat?" "Nichts, aaaabsolut nichts" stotterte Miki. "Mhm, ich verstehe. Packt deine Sachen, wir treffen uns draußen, no da." "Bin schon unterwegs." Nach einer Viertelstunde trafen sich alle auf dem Hof wieder. "Na endlich. Ich habe schon gedacht, ihr kommt überhaupt nicht mehr." Tasuki schien wieder zu seiner alten Form zurückgefunden zu haben. Er saß auf und streckte Miki die Hand hin: "Du reitest bei mir mit?" "Wenn dein Pferd das gewicht aushält? Nicht, das wir nach einer Stunde schon wieder Rast machen müssen.." Tasuki zog sie hinter sich: "Du redest einen ziemliche Scheiß, weißt du das?" "Gestern hast du aber gesagt.." "Was ich gestern gesagt habe, war auch nicht so gemeint. Du drehst einem das Wort im Mund herum." " Heh, ich kann bei Chichiri mitreiten, wenn ich dir so auf die Nerven gehe." "Schluß jetzt. Halt deine Klappe. Ich habe nicht behauptet, das du mir auf die Nerven gehst. Und bevor du bei Chichiri mitreitest, laufe ich lieber und führe dich. Der ist nämlich ein lausiger Reiter!" Miki sah ihn an und lächelte plötzlich: "Okay, mach, was du willst. Ich vertraue dir." Sie legte ihre Arme um Tasukis Taille. Der grinste: "Auf geht's, Chichiri!" "Auf Wiedersehen, Eure Hoheiten" und preschte aus dem Palasttor. Chichiri folgte ihnen, das Packpferd am Zügel: "Heh, wartet gefälligst auf mich."Kapitel 11

Beschwerliche Reise
 

Schweigend ritten sie durch einen dichten Wald. Nach etwa drei Stunden meinte Chichiri: "Lass uns eine Pause machen. Noch eine Stunde, dann sind wir an der Wüste angekommen. Tagsüber können wir die sowieso nicht durchqueren." "Okay!" "Wüste?" fragte Miki. "Ist nicht weiter schlimm, in einer Stunde sind wir durch. Aber noch ist es zu heiß. Und unsere Wasservorräte sollten wir auch noch auffüllen." Sie hielten und stiegen ab. Tasuki ging zu einem nahegelegenen Bach und füllte die Wasserflaschen. Auf dem Rückweg kam ihm Miki entgegen, den Teekessel schwenkend: "Wir haben Feuer gemacht. In 10 Minuten gibt es frischen Tee." Er sah sie durchdringend an: "Was ist los? Keine Lust auf Tee?" "Nein, das ist es nicht. Du bist so überaus fröhlich. Freust du dich, bald wieder nach Hause zu kommen?" "Ich freue mich einfach nur, unterwegs zu sein, mit Chichiri und dir. Das hat mit Zuhause absolut nichts zu tun." "Heh, mir gegenüber musst du nicht die Coole spielen. Gib doch zu, das du deinen Freund vermisst." Miki sah ihn ärgerlich an. "Okay, sorry. Geht mich nichts an, du hast recht." Tasuki drehte sich um und ging in Richtung Feuer. Miki hätte ihm am liebsten den Teekessel hinterher geworfen < So ein Idiot. Er rafft überhaupt nichts. Sogar Chiri-kun hat gemerkt, das ich auf dem Weg zu Taitskun über jede Unterbrechung dankbar bin, weil es bedeutet, das ich länger in Tasukis Nähe sein kann.> Sie seufzte und ging Wasser holen. Chichiri saß am Feuer und sah Tasuki kommen: "Hast du Miki gesehen?" "Ja, sie holt Wasser für den Tee." "Alles klar. Ich möchte nicht, das ihr etwas passiert." "Miki ist eine erwachsene Frau, die gut auf sich selbst aufpassen kann. Waren das nicht gestern deine Worte?" spottete Tasuki. Chichiri wurde rot. Tasuki war baff: "Das habe ich bei dir ja noch nie gesehen. Machst du dir solche Sorgen? Es ist doch alles anders als zu Miakas Zeiten. Keine offensichtlichen Feinde, kein Krieg im Anmarsch." "Du hast ja recht. Trotzdem habe ich das dringende Bedürfnis..." "Was für ein Bedürfnis hast du?" Miki trat ans Feuer. "Ich habe das Bedürfnis nach frischem Tee." "Schon in Arbeit, Chiri-kun. Kann ich sonst noch was für dich tun?" Sie lächelte. Tasuki sah sie an <Chiri-kun? Was ist denn da passiert?> Er betrachtete Chichiri, der Miki anlächelte. <War es möglich, das sich dieser ruhige beherrschte Typ verliebt hatte? Na, dieses Lächeln ist ja auch zum verlieben. Moment mal, vielleicht liebt sie ihn auch, ist deshalb so fröhlich und hat kein Bedürfnis, bald nach Hause zu kommen. Klar, das macht Sinn. Sie hat keinen freund in ihrer Welt. Chichiri ist der jenige> Tasuki fühlte sich auf einmal sehr allein. < Warum immer die anderen? Warum?> r stand auf. "Wo willst du denn hin?" fragte Miki. "Ich vertrete mir die Beine. Die ganze Zeit auf dem Gaul und jetzt schon wieder sitzen.." Miki zuckte die Schultern und wandte sich Chihciri zu. Tasuki drehte sich um und ging tiefer in den Wald hinein. Er wusste nicht, wie lange er schon unterwegs gewesen war, als ihn lautes Donnern aus seinen Gedanken riss <Mist. Es zieht ein Sturm auf. Ich sollte mich schleunigst auf den Rückweg machen.> Er rannte los. Beim Lager angekommen, fand er nur Chichiri vor. "Wo ist Miki?" "Hast du sie nicht mitgebracht? Sie hat sich Sorgen um dich gemacht und wollte dich suchen." Tasuki ging auf Chichiri zu und packte ihn am Kragen: "Und du hast sie alleine gehen lassen? Bist du komplett übergeschnappt? Ich dachte, du machst dir solche Sorgen um sie." "Sie hat darauf bestanden, alleine zu gehen. Was sollte ich denn machen?" Tasuki ließ ihn los: "Such dir einen Unterschlupf. Ein Sturm kommt auf. Ich suche Miki" Er machte auf dem Absatz kehrt und rannte wieder in den Wald. Chichiri band die Pferde fest und spannte eine Plane zwischen 2 Bäume. Dann setzte er sich und versuchte, sich zu konzentrieren, damit er Miki Lebensenergie finden konnte. Tasuki war unterdessen weiter auf der Suche und brüllte gegen den Donner an: "MIKI; VERDAMMT NOCHMAL, WO BIST DU? ANTWORTE!!" Er stand auf einer Lichtung, als er plötzlich ein lautes Krachen hörte. Ein Baum war im Begriff, umzustürzen. Unfähig, sich zu bewegen, betrachtete Tasuki den Fall. Auf einmal wurde er kräftig zur Seite gestoßen, er fiel und hörte den Baum aufschlagen. Dann war gespenstige Stille, nur das Prasseln des einsetzenden Regen war zu hören. Und ein leises Fluchen: "Verdammt noch mal, muss es jetzt anfangen zu regnen?" Tasuki rappelte sich erleichtert auf: "Da bist du ja. Du doofe Kuh, warum hast du mich gesucht? Ich..." Sein Wortschwall versiegte, als keinerlei Reaktion kam. Er kletterte besorgt über den umgestürzten Baum, um an Miki heran zu kommen. Sie lag auf dem Boden und rührte sich nicht. Tasuki erschrak. Er kniete sich neben sie: "Miki, was ist mit dir?" Da sah er es: ihr Bein war verletzt und blutete stark. Tasuki reagierte sofort. Er holte sein Messer aus der Tasche, schnitte das Hosenbein auf und untersuchte die Wunde. Dann riss er ein Stück von seinem Hemd ab und verband die Verletzung, so gut es ging. <Am Kopf hat sie eine große Beule, aber sonst kann ich nichts mehr sehen.> "Danke. Tut mir leid, das ich solche Umstände mache." Tasuki drehte sich um, als er Miki flüstern hörte. "Du bist wieder wach. Gut. Bist du noch zu retten? Du hättest erschlagen werden können." Du brauchst dich nicht zu bedanken, weil ich dir das Leben gerettet habe." Meinet Miki sarkastisch. "Warum hast du das gemacht? Warum hast du mich gesucht? Warum hast du dein Leben riskiert, um meins zu retten? Ich bin dazu auserwählt, dich zu beschützen, nicht umgekehrt." "Das ist dein einziges Problem, nicht wahr? Dein männlicher Stolz ist verletzt. Ich bin nun mal nicht eure Miko, es gibt keinen Feind, der mir ans Leder will. Ich soll Suzaku helfen. Und ich kann auf mich selbst aufpassen. Und das gefällt dir nicht!" "Ja, ja schon klar. Ich weiß, das es nicht so ist wie zu Miakas Zeiten. Hat Chichiri auch gesagt. Und trotzdem macht er sich Sorgen um dich." "Chiri-kun macht sich Sorgen.." Miki lächelte ein wenig. "Du hast ihn sehr gern, nicht wahr?" "Ja. Er ist für mich der Bruder, den ich nie hatte." Tasuki wirkte erleichtert. "Jetzt sollten wir aber zusehen, das wir von hier fortkommen. Meinst du, du kannst gehen?" "Ich versuche es:" Miki probierte, aufzustehen, aber ihr Bein wollte nicht so recht mitspielen. "Ich trage dich." Entschied Tasuki spontan. "Es ist doch viel zu weit, ich bin viel zu schwer und du bist auch nicht ganz in Ordnung. Dein Arm blutet!" "Es geht mir prima." " Ja, klar, prima. Laß mich sofort wieder runter. Kümmer dich lieber erst mal um dich selbst und..." "Hältst du jetzt endlich deine Klappe? Ich weiß, was ich vertragen kann. Und auf mich aufpassen kann ich auch." "Ich hab ja gesehen, wie gut. Ich will doch nur nicht, das du verletzt wirst. Das könnte ich nicht...." Miki schlug sich auf den Mund und drehte den Kopf abrupt zur Seite. <Was wollte ich da eigentlich gerade sagen? Bin ich irre?> Tasuki war stehengeblieben. "Was wolltest du sagen?" "Nichts, absolut gar nichts!" Das glaube ich dir nicht Ich rühre mich nicht von der Stelle, bis du es ausgespuckt hast." Er schaltete auf stur. Miki wusste nicht, was sie machen sollte. Sie redete auf ihn ein, aber es zeigte keine Wirkung. Schließlich gab sie nach: " Okay, ich sag's dir, wenn du mir versprichst, danach weiter zu gehen." Er nickte. "Ich wollte sagen, das ich es nicht vertragen kann, dich verletzt zu sehen. Weder körperlich noch seelisch. Alles klar? Jetzt kannst du ja weitergehen." Tasuki rührte sich noch immer nicht. "Du hast mir versprochen, weiter zu gehen, wenn ich es sage. Was jetzt?" "Warum?" Miki wand sich wie ein Aal: "Warum? Darum!" "Das ist keine Antwort, meine Süße!" "Was fällt dir ein? Ich bin nicht deine Süße!" " Warum, Miki? Warum?" "Warum ich nicht deine Süße bin, oder was?" "Stell dich nicht dumm, sonst..." "Was sonst? Lässt du mich dann fallen und hier allein zurück, oder wie?" "MIKI!!! WARUM!!!" Miki war sauer: "Weil ich dich liebe, du Vollidiot!" Miki hielt den Atem an <Scheiße, jetzt ist es raus. Warum hat er mich auch so wütend gemacht. Na, ja nicht mehr zu ändern. Mach dich darauf gefasst, eine Abfuhr zu kriegen.> Miki ließ den Kopf hängen. Nach einer Weile wagte sie es, Tasuki anzusehen. Er hatte sich nicht von der Stelle gerührt und starrte sie entgeistert an. Sie sagte: "Können wir uns vielleicht irgendwo unterstellen? Ich meine, ich bin zwar schon klatschnass, aber trotzdem." Er nickte nur. <Anscheinend hat es ihm die Sprache verschlagen. Ist der Schock so groß?> "Äh, tut mir leid, wenn ich dich geschockt habe. Am besten, du vergisst, was ich gesagt habe, okay?" Tasuki setzte sich wortlos in Bewegung, auf den nächsten größeren Baum zu. Er ließ Miki runter und kniete sich neben sie, um ihre Verletzung noch mal zu betrachten. Immer noch kam ein Ton von ihm. <Na, prima. Ich und meine große Klappe.> Miki stöhnte. "Hast du Schmerzen? Ich wollte dir nicht wehtun." "Nein, das ist es nicht. Es tut mir nur leid, das ich meine Klappe nicht halten konnte." "Was redest du da denn schon wieder für einen Blödsinn?" "Na offensichtlich habe ich dich ganz schön durcheinander gebracht. Das war nicht meine Absicht. Ich möchte nicht, das sich zwischen uns dadurch etwas ändert. Deshalb vergiss schnellstens, was ich gesagt habe, okay?" "Möchtest du nicht, das sich etwas ändert? Den Gefallen kann ich dir leider nicht tun. Ich habe ein Gedächtnis wie ein Elefant. Ich vergesse nie etwas, tut mir leid." Miki schluckte. "Soll das heißen, du wirst wieder umkehren und mich mit Chiri-kun allein gehen lassen?" "Ich habe versprochen, dich zu Taitskun zu bringen. Also, tu ich es auch. Aber ich kann unser Verhältnis nicht so stehen lassen." Miki ließ den Kopf hängen. <Na, du hast doch eine Abfuhr erwartet. Warum macht dich das dann bloß so traurig?> Plötzlich fühlte sie eine Hand unter ihrem Kinn. Tasuki zwang sie sanft, ihn anzusehen. "Du bist so doof, weißt du das?" Miki war platt. "Du bist ein unverschämter Vollidiot. Wie kannst du behaupten, das ich doof bin!" meckerte sie. "Du bist doof. Das ist eine Tatsache. Sonst wärst du alleine auf die Idee gekommen, das der Grund, warum ich dich beschützen will, der ist, das ich mich auch in dich verliebt habe." Miki war sprachlos. Er sah sie so liebevoll an, das ihr plötzlich die Tränen kamen. "Heh, nicht weinen." Er nahm sie in den Arm. "Du hast doch gesagt, ich soll meinen Gefühlen freien Lauf lassen, damit ich nicht kalt und herzlos werde." "Nie um eine Antwort verlegen, nicht wahr?" Miki wollte noch etwas sagen, kam aber nicht mehr dazu. Tasuki war schneller und küsste sie.

Dann grinste er sie an: " Habe ich eine Methode gefunden, wie ich dich zum Schweigen bringen kann?" Miki funkelte ihn an: "Quatsch nicht so viel." Und küsste ihn wieder.

Nach einer Weile hatte der Regen aufgehört. Tasuki hob Miki auf: "Wir sollten gehen. Chichiri macht sich bestimmt große Sorgen. Wie geht es deinem Bein?" "Es blutet nicht mehr und der Schmerz ist auch auszuhalten." "Okay, dann los." Nach ca. einer halben Stunde waren sie am Lagerplatz angekommen. Chichiri kam ihnen schon entgegen: "Hab ich mir doch gedacht, das was passiert ist. Was ist mit deinem Bein?" "Nur ein Kratzer!" "Ein ziemlich schlimmer Kratzer. Ich werde dir gleich einen Heilverband machen. Tasuki, setz sie bitte am Feuer ab." Tasuki tat, wie ihm geheißen und ließ Miki sanft runter. Sie lächelte ihn an: "Danke. Würdest du mir einen Gefallen tun, Genro?" "Genro? Wieso denn das auf einmal?" "Gefällt mir besser. Und außerdem bin ich ja nicht Miaka." Tasuki grinste: "Eifersüchtig?" "Keinesfalls. Tust du mir jetzt einen Gefallen oder nicht?" "Jeden, meine Süße!" Chichiri zog die Stirn kraus: "Scheint ja unterwegs einiges passiert zu sein." "Kann man so sagen, mein Freund." Tasuki lachte. "Was soll ich tun?" "Sei so gut und hole aus meinem Rucksack trockene Kleidung. Ich muss mich umziehen, sonst werde ich krank." Er tat, wie ihm geheißen. Miki begann, ihr Oberteil aufzuknöpfen. "Was tust du denn!" "Mich umziehen. Wonach sieht es aus?" "Hier?" "Genro, bitte. Du kannst dich ja umdrehen, wenn es dich stört." "Und Chichiri?" Miki lachte lauthals. "Okay, wenn es dir lieber ist. Bitte dreh dich um, Chiri-kun." "Ja, sicher." "Genro, bei der Hose musst du mir helfen. Das schaffe ich nicht allein." Tasuki war verlegen: "Okay, wenn du willst." "Sonst hätte ich nichts gesagt."

Nachdem die Umziehaktion beendet war, kochte Chichiri frischen Tee. "Nun sitzen wir heute doch noch hier fest. Mit deinem Bein kannst du nicht weiterreiten." "Das geht schon, Chiri-kun. Ich will dich nicht so lange aufhalten, ich weiß, du musst wieder in den kaiserlichen Palast zurück." "Bist du sicher?" "Ja, klar!" "Das kommt nicht in Frage. Was passiert, wenn die Wunde ich wieder öffnet?" "Keine Sorge, ich paß auf, Genro." Miki duldete keinen Widerspruch. "Ich bin dafür, wir brechen auf." Und so wurde es gemacht.

Wie ihr sicher bemerkt habt, ist Fushigi Yûgi mein absoluter Lieblingsmanga. Die vielen Bishounen geben einfach immer etwas her. Deshalb nun mal wieder eine neue Fic, eine sehr lange diesmal und ich hoffe, ihr steht es bis zum Ende durch. Das hier ist nur der erste Teil, es folgen noch einige und die Fic ist noch unvollendet. Kommentare sind wie immer willkommen, und ich hoffe, ich bekomme dadurch auch noch eine gute Idee, wie ich das Teil zu Ende bringen kann ^-^
 

Nodo, du hast die Fic gelesen und liebst sie. Und da ich sie nur aufgrund deines Ansporns geschrieben habe, widme ich sie dir! *HDLKNUDDEL*
 

Nun aber los, hier ist der erste Teil:
 

"Lauf schneller, Nodoka. Wenn sie uns erwischen, sind wir dran." Zwei Mädchen rannten durch den Wald am Fuße des Mount Reikou. Die jenige, die gesprochen hatte, hatte rote Haare, die zu einem Zopf gebunden waren und trug Männerkleidung. Sie schubste ein kleineres, zierliches Mädchen mit langen braunen Haaren vor sich her. "Ich laufe doch schon, so schnell ich kann, Makoto." "Das ist nicht schnell genug, ich kann sie schon hören. Bald werden sie uns eingeholt haben." Hektisch sah sich Makoto um: "Komm, dort ist ein dichtes Gebüsch. Wir werden uns verstecken. Los, beeil dich." Sie krochen beide unter das Gebüsch und versuchten, ihren Atem zu beruhigen. Als sie Stimmen hörten, duckten sie sich. "Sie können noch nicht weit gekommen sein, los, sucht weiter. Der Boss reißt uns den Schädel ab, wenn wir ohne die beiden wieder zurückkommen. Er hat schon einen guten Preis ausgehandelt." Nodokas Augen wurden riesengroß. Makoto hielt ihr die Hand vor den Mund und zischte: "Bleib ruhig. Sie werden uns nicht finden, es wird viel zu dunkel." Sie hörten die Männer ein paar Mal gefährlich nahe an ihrem Versteck vorbeikommen. Aber sie fanden sie nicht. Schließlich gaben sie auf und machten sich auf den Rückweg. Makoto stand erleichtert auf: "Da haben wir noch mal Glück gehabt, No-chan." "Dank dir, Mako-chan. Wenn du diesem Widerling nicht ordentlich getreten hättest, wäre uns die Flucht nicht so leicht gelungen." "Ich habe deinem Vater versprochen, auf dich auf zu passen. Du bist wie eine jüngere Schwester für mich. Und ich danke meinem Vater, der mich kämpfen gelehrt hat. So kann ich mein Versprechen auch halten." Sie lächelte Nodoka an. "Komm, wir gehen weiter. Wir sollten uns einen Unterschlupf für die Nacht suchen." Beide Mädchen liefen einen Pfad entlang, der sie nach einer Weile zu einem Bach führte. "Oh bitte, lass uns rasten. Ich habe nämlich auch etwas gedacht und dem einen Typ die Provianttasche geklaut. Hier haben wir frisches Wasser. Wenn du Feuer machst, können wir Tee trinken und etwas essen." Nodoka begann, die Provianttasche zu untersuchen. "Okay, ich sammele Holz fürs Feuer, solange wir noch ein bisschen sehen können." Sie verließ den Rastplatz, um in der Umgebung Feuerholz zu sammeln. Nodoka ging mittlerweile zum Bach, um den Kessel zu füllen, der praktischerweise in der Tasche gewesen war. Als sie sich bückte, um zu schöpfen, hörte sie hinter sich einen Ast knacken. "Oh, du bist schon wieder da? Das ging aber..." sie drehte sich herum. Vor ihr stand ein junger Mann, mit blauschwarzen Haaren. Eine Narbe zierte seine linke Wange. Nodoka erschrak furchtbar. Zitternd wich sie zurück. Er kam langsam auf sie zu und sie begann zu schreien. Makoto hörte den Schrei: "No-chan!" Sie ließ ihr Holz fallen und rannte in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Sie fand ihre Freundin zitternd an einen Baum gelehnt, ein paar Meter vor ihr stand ein Mann. Makoto überlegte nicht lange. Sie zog ihren Dolch und stellte sich schützend vor sie. "Lass sie in Ruhe, hörst du? Verschwinde, sonst mache ich dir Beine. Ich meins ernst!" Der Angesprochene begann zu lachen. "Willst du mir etwa Angst machen? Das ich nicht lache." Makoto wurde wütend und ging ein paar Schritte auf ihn zu: "Glaubst du, ich mache Witze? Ich habe gesagt, du sollst verschwinden." Ihr Gegner grinste nur. Ehe sie es sich versah, wurde sie am Zopf gepackt. Dann fuhr eine Hand um ihre Taille und entwaffnete sie. "Hat man dir nicht gesagt, das du deinen Rücken nicht ungedeckt lassen sollst? Du hast doch nicht gedacht, ich wäre allein unterwegs, oder etwa doch." Makoto wehrte sich nach Leibeskräften. Und wurde unsanft zu Boden gestoßen. Nun sah sie ihren Angreifer das erste Mal. Es war ein großer, rothaariger Mann, etwas im selben Alter wie der andere. Das auffälligste an ihm waren seine Halsketten und ein Fächer, den er am Gürtel trug. "Was wollt ihr von uns?" "Geld, meine Süße. Wir sind Räuber." Makoto zischte verächtlich: "Sehen wir so aus, als hätten wir Geld?" Der Rothaarige sah sie an und meinte: "Stimmt. Bei genauerem Hinsehen seht ihr wirklich nicht danach aus, nicht wahr, Kouji?" Der nickte: "Genrou, das sieht nach einer Pleite aus. Und jetzt?" "Ich würde sagen, wir nehmen die beiden mit. Sie können sich ja ein bisschen nützlich machen, kochen usw. Und dann entscheiden wir in aller Ruhe, was wir mit ihnen machen." Er packte Makoto am Arm und zog sie grob vom Boden hoch. Sie funkelte ihn an: "Lass mich los, du Schwein," und schlug ihm auf die Hand. Er grinste: "Du bist eine ganz schöne Kratzbürste." Kouji hatte sich inzwischen Nodoka genähert, die immer noch zusammen gekauert am Baum saß und die Hände im Gesicht verborgen hatte. "Fass sie ja nicht an." Makoto riss sich von Genrou los, lief zu ihrer Freundin und nahm sie in den Arm. Beruhigend sprach sie auf sie ein: "Ich bin bei dir, es ist alles gut. Solange ich da bin, wird dich keiner mehr anfassen, versprochen. Komm, wir haben keine andere Wahl. Wir werden mitgehen." Sie zog Nodoka vom Boden hoch. Die beiden Männer hatten sich verwundert angeschaut. Kouji sprach als erster: "Wie heißt ihr eigentlich?" "Ich bin Makoto und das ist Nodoka." Er trat auf Nodoka zu. Sie wich zurück. "Hallo Nodoka, ich bin Kouji und das ist Genrou." Er streckte die Hand aus. Nodoka sah ihn verwundert an, dann erwiderte sie zögernd den Händedruck. Er lächelte sie an. Genrou runzelte die Stirn: "Warum bist du denn so nett zu der Kleinen?, Kouji?" "Sie ist total erschrocken. Sie tat mir leid" antwortete er patzig. Genrou lief voraus, dann kamen Nodoka, die sich beruhigt hatte, Makoto und zum Schluss Kouji. Der schloss zu Makoto auf und flüsterte ihr ins Ohr: "Sag mal, warum reagiert sie so panisch, wenn sie einen Mann sieht?" Makoto sah ihn an: "Warum willst du das wissen? Das kann dir doch egal sein, oder nicht?" "Es interessiert mich halt. Was dagegen?" "Ja, eigentlich schon." Er blickte sie ernst an. Nodoka war schon ein Stück vorgelaufen. "Also gut," flüsterte Makoto "ich erzähle es dir. Aber nur, weil du vorhin so nett zu ihr warst. Wir beide kennen uns von klein auf. Sie ist wie eine Schwester für mich. Eines Tages wurde unser Dorf von der Armee Kutous überfallen. Meine und ihre Eltern kamen dabei um. Ich kam gerade dazu, als einer dieser miesen Soldaten versucht hat, sie zu vergewaltigen. Ich habe ihn erschlagen. Ihrem Vater habe ich versprechen müssen, mich um sie zu kümmern. Und jetzt weißt du auch, warum sie solche Angst hatte." Kouji war entsetzt, man sah es ihm an. "Und wie kommt ihr hierher?" "Wir waren auf der Flucht vor Sklavenhändlern, die uns gefangen hatten, kurz nachdem das Dorf überfallen wurde. Anscheinend hatten sie vor, uns nach Kutou zu verkaufen." "Hey, Kouji, wo bleibst du denn? Hat diese Kratzbürste versucht, abzuhauen?" erschallte Genrou's Stimme. Makoto wurde rot vor Ärger: "Ist er eigentlich immer so ein Arschloch?" Kouji grinste: "Er ist mein Boss und der Anführer der Mount Reikou Banditen. Arschloch hat noch keiner zu ihm gesagt. Na, ja er hat halt ein Problem mit Frauen. Er ist der Überzeugung, die machen nur Ärger." Makoto schüttelte den Kopf und hielt es besser, nichts mehr zu sagen. Dann folgten die beiden Genrou und Nodoka. Nachdem sie eine Weile gegangen waren, kamen sie zu einem Haus, oberhalb des Waldes, an den Berg gebaut. Nodoka sah sich um: "Toll ist das hier. So groß und doch so gut versteckt." "Ist wieder alles in Ordnung, No-chan?" "Natürlich ist alles in Ordnung. Behandle mich nicht wie ein Baby, Mako-chan. Ich habe mich vorhin nur erschrocken, als er so plötzlich vor mir stand. Das war alles." Entschlossen folgte sie Genrou ins Haus. Makoto lächelte: "Na, ihr Kampfgeist scheint wieder erwacht zu sein. Aber sag mal, ich dachte, ihr wärt Räuber? Wo ist der Rest eurer Bande? Oder seit ihr beiden die einzigen hier?" Kouji schüttelte den Kopf: " Es gibt noch einen, meinen jüngeren Bruder Keisuke. Er ist 17. Die restlichen Typen sind allesamt verschwunden, nachdem die Übergriffe von Kutou immer mehr überhand nahmen. Alle haben Panik vor einem Krieg und sind weiter in das Landesinnere gezogen." "Hm, und warum seit ihr dann noch hier?" "Mount Reikou ist unsere Heimat. Ich bin hier aufgewachsen, erzogen von dem ehemaligen Anführer Haneko. Genrou hat mit 15 seine Familie verlassen und lebt seither auch hier. Wir gehören hierher." "Ich kann dich verstehen, obwohl wir im eigentlichen Sinne keine Heimat haben. Seit unsere Eltern tot sind, hat das alles an Bedeutung verloren." Kouji sah sie an, sie sah traurig aus. Doch gleich hatte sie sich wieder in der Gewalt. "Du sagtest, Keisuke sei 17. Wie alt bist du dann eigentlich?" "Ich bin 23, Genrou ist 22." "Und da ist er der Boss und nicht du? Wie kommt das? Du scheinst mir viel vernünftiger als der frauenfeindliche Idiot." Sie zog verächtlich die Nase kraus. Kouji lachte: "Na, er scheint keinen guten Eindruck auf dich gemacht zu haben. Genrou kann als einziger mit dem eisernen Fächer umgehen. Daher hat ihn Haneko zum Nachfolger bestimmt. Und zu seiner Verteidigung muss ich sagen, er ist ein guter Boss. Ich habe ihn sehr gern, er ist mein bester Freund, auf den ich mich hundertprozentig verlassen kann. Er ist als Jüngster mit 5 Schwestern aufgewachsen und das hat ihn geprägt." Makoto zuckte mit den Schultern: "Ich bin mit 2 großen Brüdern aufgewachsen, na und? Hat mich das etwa geprägt?" Kouji sah sie verblüfft an, dann fing er lauthals an zu lachen. "Oh Mann, das fragst du noch? Ich habe selten so einen Wildfang wie dich gesehen. Du bist kein bisschen mädchenhaft." Makoto wurde rot vor Zorn: "Du Blödmann, du wagst es, über mich zu lachen? Dir zeig ich's" Sie hob ihre Hand und holte zu einen Fausthieb aus. Doch bevor sie zuschlagen konnte, wurde ihre Faust festgehalten. Eine Stimme kam von hinten: "Ich lasse es nicht zu, das du meinen Freund schlägst, vor allem, wenn er recht hat." Sie drehte sich wutentbrannt herum und sah sich Genrou gegenüber, der ihr Handgelenk seelenruhig festhielt. "Lass mich sofort los. Du hast kein Recht.." "Ich habe hier jedes Recht, du Hexe. Das ist unser Haus und ihr seid unsere Gäste, äh, Gefangene." Makoto schnappte nach Luft. Sie platzte beinahe vor Zorn. "Mako-chan, Schluss jetzt! Komm lieber herein und hilf mir beim Kochen. Genrou hat mir unser Zimmer gezeigt, du kannst dich am Brunnen frischmachen und umziehen. Und dann hilfst du mir gefälligst. Das Haus braucht außerdem dringend eine Grundreinigung!" Nodoka stand hinter Genrou und funkelte Makoto wütend an. Sofort beruhigte sich diese und meinte: "Von mir aus, wenn es dir dann besser geht. Aber ich trage auf keinen Fall ein Kleid!" "Als ob bei Räubern Kleider geben würde. Du siehst, ich habe auch Hosen an. Und jetzt setz dich in Bewegung." Makoto marschierte stumm ins Haus. Die Männer sahen ihr staunend nach. "Wie hast du das jetzt geschafft? Ich hätte nie gedacht, das es möglich ist, sie zu beruhigen" meinte Kouji mit respektvoller Stimme. Nodoka lachte glockenhell und Kouji hatte plötzlich ein komisches Gefühl im Magen. "Ich bin der einzige Mensch, der mit ihrem Temperament umzugehen weiß. Das hat ihr Vater schon immer gesagt. Sie ist ein herzensguter Mensch, nur manchmal schießt sie übers Ziel hinaus. Sie ist in einem Männerhaushalt aufgewachsen und musste früh lernen, sich zu behaupten. Ich lasse sie in dem Glauben, das sie mich beschützt, aber in Wirklichkeit beschützen wir uns gegenseitig." Sie lächelte etwas traurig. Kouji brach es fast das Herz, sie so zu sehen. < Was ist los mit mir?> fragte er sich. Genrou sah immer noch auf die Tür, hinter der Makoto verschwunden war: "Also ich für meinen Teil halte sie ja für total verrückt. Verrückt, aber mutig." Er setzte sich in Bewegung und ging ins Haus. Nodoka blickte ihm nach: "Nein, verrückt ist sie nicht, nur unsicher. Und ein Sturkopf." Dann wandte sie sich an Kouji: "Kommst du nicht auch herein? Wir werden euch etwas kochen, schließlich sollen wir uns nützlich machen. Auch wenn wir euere Gefangenen sind, ein Dach über dem Kopf hatten wir schon länger nicht mehr." "Hast du nun keine Angst mehr vor mir?" fragte er leise. Sie lächelte ihn an: "Nein, ich bin nur so furchtbar erschrocken, das Licht und die Situation haben mich an etwas erinnert, über das ich nicht sprechen möchte. Aber du scheinst ein netter Kerl zu sein. Warum sollte ich also Angst haben?" Sie drehte sich um und ging ebenfalls hinein. Kouji stand noch ca. 5 Minuten vor der Tür und starrte auf die Stelle, wo Nodoka soeben noch gestanden hatte. Er versuchte sich klar zu werden, was im Moment in seinem Magen, seinem Gehirn und seiner Brust vor sich ging. < Wenn sie lächelt.. dann geht die Sonne auf. Sie ist eines der süßesten Mädchen die ich je gesehen habe> Schließlich riss er sich zusammen und ging hinein. Makoto hatte sich inzwischen umgezogen und half Nodoka in der Küche. "Warum sollen wir für die auch noch was kochen? Immerhin hat er uns als Gefangene bezeichnet!" schimpfte sie vor sich hin. "Erstens habe ich auch Hunger. Und zweitens sind die beiden gar nicht so übel." "Bist du irre? Also dieser Genrou, das ist vielleicht ein Idiot." "Mako-chan, beruhige dich. Als er mir das Zimmer gezeigt hat, war er richtig nett. Ich denke, er tut nur so, als könne er keine Frauen leiden. Du machst es ihm auch nicht gerade leicht. Immer bist du gleich auf hundertachtzig!" "Soll ich vielleicht mit den Wimpern klimpern und ihn ständig anflöten: Ja, Genrou, natürlich Genrou, dein Wunsch ist mir Befehl.." "Nein, natürlich nicht. Aber du könntest zur Abwechslung mal normal mit ihm sprechen und nicht gleich ausflippen, sobald er eine Bemerkung macht." Makoto brummelte vor sich hin. Nodoka kicherte in sich hinein: "Das kann heiter werden. Ich bin mal gespannt, was sie tut." Als das Essen fertig war, ging Makoto hinein, um den Tisch zu decken. Genrou, Kouji und ein dritter Mann saßen bereits um den Tisch herum, eine Flasche Sake vor sich. Makoto lächelte den Fremden an: "Hallo, du bist sicher Koujis jüngerer Bruder Keisuke. Ich bin Makoto." Der Angesprochene riss die Augen auf: "Woran hast du das gemerkt?" "Nun, du siehst deinem Bruder sehr ähnlich.. die gleichen Haare, die gleichen schönen Augen." Sie lächelte weiterhin freundlich. Keisuke wandte sich an seinen Bruder: "Du hast mir zwar erzählt, das ihr 2 Mädchen mitgebracht habt. Aber du hast mir verschwiegen, wie hübsch die eine ist." Er wandte sich an Makoto:" Wie alt bist du denn, meine Hübsche?" Makoto wurde rot vor Zorn. Aber als sie in das Gesicht von Keisuke sah, verflog ihre Wut. Er sah so ernst aus. < Er meint es tatsächlich so> dachte sie. < er zieht mich nicht auf> "Ich bin beinahe 22, Keisuke. Also ein bisschen zu alt für dich." Sie lächelte ihn an. Genrou riss es fast vom Stuhl: "Was ist denn mit dir passiert? Hast du Baldrian genommen?" Sie funkelte ihn nur vernichtend an und verließ das Zimmer. Genrou schüttelte den Kopf: "Ich habe gedacht, sie reißt dir den Kopf ab, Keisuke. Diese Frau erstaunt mich." Er trank noch eine Schluck Sake. "So, jetzt können wir loslegen. Hallo, Keisuke, Mako-chan hat mir schon gesagt, das du auch hier bist. Ich bin Nodoka." Nodoka betrat den Raum und brachte einen Teil des Essens mit. Keisuke stand der Mund offen: "Kneif mich Bruder. Die ist ja noch viel hübscher als die erste. Wie alt bist du denn, mein Schätzchen?" Kouji wurde ärgerlich und wusste nicht, wieso: "Reiß dich gefälligst zusammen, Kei-kun." Nodoka lächelte jedoch und sagte: "Ich bin bereits 20. Also auch etwas zu alt für dich. Und jetzt lasst uns essen. Mako-chan, kommst du?" Makoto betrat mit dem restlichen Speisen das Zimmer und setzte sich. "Hm, das riecht gut," meinte Genrou. "Wer hat das alles gemacht?" "Die Suppe ist ein spezielles Rezept von Makoto und der Rest ist von mir" sagte Nodoka. Alle begannen zu essen. "Die Suppe ist wirklich prima," Genrou klang erstaunt. "Hätte ich dir gar nicht zu getraut." "Vielen Dank, Genrou-kun. Es ist ein altes Familienrezept." Er starrte sie entgeistert an: "Du bedankst dich? Ich fass es nicht" und trank schnell einen Schluck Sake auf den Schreck. Makoto kochte innerlich, aber sie riss sich zusammen. < er ist halt ein Idiot, kann man nichts machen. Aber ich will versuchen, mit ihm auszukommen, No-chan zuliebe> Sie sah zu Nodoka hinüber, die sich mit Kouji unterhielt. Sie lächelte und schien sich wohl zu fühlen. < Dann ist ja alles okay. Wenn du dich nur wohlfühlst. Ich möchte nicht, das du verletzt oder traurig bist> Makoto hatte plötzlich das Gefühl, das sie jemand beobachtete. Sie hob den Kopf und sah direkt in Genrous Augen. "Ist was?" zischte sie leise hinüber, damit No-chan nichts mitbekam. Er fuhr zusammen und wurde doch tatsächlich ein wenig rot. "Nein, nichts ist." Und aß weiter. "So ein Spinner" murmelte Makoto leise vor sich hin. Die Männer langten kräftig zu, beim Essen und auch beim Alkohol. Vor allem Genrou trank ein Glas nach dem anderen. Nachdem sie alle fertig waren, erhob sich Makoto, um das Geschirr in die Küche zu tragen. Nodoka wollte helfen, wurde aber von ihr auf ihren Stuhl gedrückt: "No-chan, bleib sitzen. Du hast vorher schon so viel erledigt. Ich mache das und auch den Abwasch." Sie lächelte dankbar: "Danke Mako, das ist lieb von dir. Ich komme in ein paar Minuten nach und helfe dir beim Abwasch." "Lass dir Zeit." Makoto nahm die Schüssel mit der restlichen Suppe und wollte hinausgehen. Dabei musste sie an Genrous Stuhl vorbei, der mittlerweile schon recht angetrunken war. Und es kam, wie es kommen musste: als sie an ihm vorbei ging, klatschte er mit seiner Hand auf ihren Po und meinte zu Kouji: "So gefällt mir das. Bedient und nicht rumkommandiert zu werden" und kicherte. Makoto stand da wie vom Donner gerührt. Nodoka sah sie nur an: "Bitte Mako, bleib ruhig. Er hat getrunken... bitte! Du kennst das doch von deinem Bruder..." Plötzlich ging ein Ruck durch Makoto, langsam kam Bewegung in sie. Sie drehte sich um: "Genrou-kun?" Er sah sie an, immer noch dieses Grinsen im Gesicht. "Was gibt's? Hat es dir gefallen?" "Dir hat doch meine Suppe so geschmeckt, nicht wahr? Dann sollte man dir den Rest nicht vorenthalten." Mit diesen Wort nahm sie die Schüssel und setzte sie Genrou mit Wucht auf den Kopf. Dann lief sie hinaus in die Küche. Nodoka, Keisuke und Kouji sahen sich an. Dann begannen sie, lauthals zu lachen. "Die hat es dir aber ganz schon gegeben, Genrou," kicherte Keisuke, der Makotos Temperament ja zum erstenmal erlebte. "Du kannst nur froh sein, das du ihr den Dolch abgenommen hast, Boss, sonst hättest du jetzt wahrscheinlich keine Nase mehr" kicherte Kouji. Nodoka lachte nur. Dann erhob sie sich: "Ich werde mal nach ihr sehen. Genrou, sei froh. Sie hat sehr harmlos reagiert. Ich habe mit schlimmerem gerechnet." Dann verließ sie den Raum auf der Suche nach Makoto. Keisuke und Kouji lachten immer noch und Genrou schmiss wütend die Schüssel gegen die Wand. "Wenn ich die Kratzbürste erwische, dann kann sie was erleben." Und fasste sich an den Kopf, wo sich eine dicke Beule bemerkbar machte. "Du hast es herausgefordert, Boss. Du solltest nicht soviel saufen, das bekommt dir nicht. Dein Denkvermögen leidet." "Na, immerhin sind sie unsere Gefangenen. Ich hatte gedacht, wir verkaufen die zwei und stecken einen schönen Batzen Geld ein." "Komm, red doch nicht so einen Blödsinn. Das haben wir noch nie gemacht und werden es auch nicht machen. Der Grundgedanke war immer, das wir die Reichen beklauen und wenn nötig, anderen was zukommen lassen. Das war auch der Leitsatz unseres früheren Bosses. Also häng nicht immer den coolen Banditen raus, Genrou. Du würdest die beiden nie verkaufen." Keisuke schüttelte den Kopf. Genrou brummelte noch irgendwas und verließ das Zimmer. Kouji sah seinen Bruder an. Der meinte: "Ist doch wahr. Der Mann ist einer der nettesten außer dir, die ich kenne, und quatscht so einen Blödsinn." Kouji grinste: "Du bist ein prima Menschenkenner. Aber wir sollten jetzt schlafen gehen." Und die beiden erhoben sich und verschwanden auf ihren Zimmern. Nodoka und Makato machten gemeinsam in der Küche den Abwasch. Und da Mako noch ziemlich geladen war, ging es relativ schnell: "Was fällt diesem Vollidioten ein, mich anzufassen. Ich glaube ich spinne. Das hat noch keiner gewagt.. ich werde ihm den Hals herumdrehen." "Mako, beruhige dich. Er war angetrunken. Und du weißt, angetrunkene Männer sind nicht berechenbar. Dein Bruder war doch auch so.. hinter jedem Weiberrock her und immer auf die plumpe Art" "Ja, du hast ja recht. Machen wir das Beste daraus. Vielleicht bietet sich eine Gelegenheit, abzuhauen." Nodoka schüttelte den Kopf: "Ich möchte aber noch etwas hier bleiben. Wir hatten so lange kein Dach über dem Kopf, ein Bett und richtiges Essen. Und außerdem, Kouji und Keisuke sind wirklich nett. Und auch Genrou." Makoto sah sie forschend an: "Ist da noch was anderes?" Nodoka wurde rot: "Was sollte da noch sein?" "Ich meine nur. Die Betonung, das Kouji so nett ist..Da ist was im Busch, ich fühle es genau. Nodo, der Typ ist ein Räuber! Ich bin der Meinung, du solltest dir jemand suchen, der Geld hat und dich verwöhnt. Du verdienst es." Nodoka wurde ärgerlich: "Jetzt halt doch mal die Klappe! Erstens ist da nichts und zweitens würde ich nur aus Liebe heiraten und nicht, weil der Mann Geld hat. Davon hab ich nämlich nichts. Und nun will ich nichts mehr davon hören. Wir gehen schlafen, los!" Makoto fügte sich unbehaglich. Sie wollte Nodoka nicht verärgern. Beide gingen in das Zimmer, das Genrou ihnen gegeben hatte. Sie zogen sich aus und legten sich in ihre Betten. Mitten in der Nacht wachte Makoto auf. Sie drehte sich hin und her, lauschte Nodokas gleichmäßigen Atemzügen und war unfähig, wieder einzuschlafen. Leise stand sie auf, zog sich an und verließ das Zimmer. Im Freien angekommen, war sie überwältigt. Die Luft war warm, Grillen zirpten und am Himmel waren Hunderte von Sternen zu sehen. Sie lächelte und lief ein Stück. Sie kam an einem großen Stein vorbei. Sie setzte sich, lehnte sich an und betrachtete den Himmel. Makoto genoss die Ruhe, als sie hinter sich Schritte hörte. Sie wollte aufspringen, da sagte eine ihr bekannte Stimme: "Bleib sitzen." Sie drehte sich um und sah Genrou, der sich auf den Stein gesetzt hatte. "Was willst du denn hier? Deinen Kater pflegen? Oder hast du gedacht, ich haue ab? So blöd bin ich nicht, keine Sorge. Der Wald ist gefährlich und ohne Nodo würde ich sowieso nicht gehen." "Deswegen bin ich nicht hier. Ich konnte nicht schlafen und musste mir die Beine vertreten. Bilde dir bloß nicht ein, ich wäre dir nachgegangen." "Warum solltest du mir auch nachgehen.." murmelte sie vor sich hin. Eine ganze Weile saßen sie schweigend da und schauten zum Himmel hinauf. Genrou sprach als erster: "Tut mir leid." "Was?" "Ich meine, das vorhin. Ich hatte zuviel getrunken." Makoto war sprachlos.< Er hat sich entschuldigt? Ist ihm meine Suppe nicht bekommen?> "Okay, vergessen." Genrou stand auf: "Komm, wir sollten wieder reingehen. Noch ein bisschen schlafen." Makoto nickte und erhob sich. Beide gingen schweigend ins Haus. Als sie vor Makos Tür ankamen, drehte sie sich herum. Sie lächelte Genrou an und sagte: "Tut mir auch leid wegen der Beule. Gute Nacht!" und verschwand in ihrem Zimmer. Er stand da wie angewurzelt und starrte auf die verschlossene Tür. < Galt dieses Lächeln eben wirklich mir? Sie kann lächeln... und was für ein Lächeln das war> Plötzlich hatte er ein unbekanntes Gefühl in der Magengegend. Er dachte nicht weiter darüber nach, schob es auf seinen Kater und ging schlafen. Bis er einschlief, sah er Makotos Lächeln vor seinen Augen. Nodoka wurde am nächsten Morgen sehr früh wach. Sie stand vorsichtig auf, um Makoto nicht zu wecken. Sie wusste, ihre Freundin war ein Morgenmuffel, wenn man sie zu früh weckte, konnte das verheerende Folgen für alle Beteiligten haben. Sie schlich sich vorsichtig aus dem Raum, verließ das Haus und ging zum Brunnen. Nodoka schöpfte sich Wasser ins Gesicht, streckte und reckte sich und genoss den herrlichen Morgen. Plötzlich merkte sie, das sie beobachtet wurde. Sie drehte sich um. Kouji lehnte an der Hauswand und sah ihr amüsiert zu. Sie begann zu lächeln: "Guten Morgen Kouji. Schon so bald wach?" Er stieß sich von der Wand ab und kam auf sie zu: "Ja, ich konnte einfach nicht mehr schlafen. Keisuke ist auch schon unterwegs. Er versucht, uns Fisch für das Mittagessen zu besorgen." "Wo will er den denn herbekommen? Etwa stehlen?" erschrocken hielt sie sich die Hand vor den Mund. Kouji grinste: "Na immerhin sind wir Räuber," sie wurde rot, "aber ich kann dich beruhigen, er angelt. Hier in der Nähe ist ein kleiner Bach. Und oberhalb von diesem Haus ist eine heiße Quelle, falls du Lust hast, ein richtiges Bad zu nehmen. Das machen wir auch immer so." Sie sah ihn an und nickte begeistert. "Das würde ich gerne, aber nicht sofort. Ich würde gern Mako mitnehmen." "Dann weck sie doch einfach." "Wecken? Du lieber Himmel, nein. Wenn ich sie wecke, dann würdet ihr das bereuen, glaub mir." Kouji blickte erstaunt in ihr entsetztes Gesicht. Dann begann er, schallend zu lachen. Nach kurzer Zeit stimmte Nodoka mit ein. Sie lachten, bis ihnen die Tränen kamen. "Tut mir leid, aber du hast so komisch ausgesehen mit deinem entsetzten Gesicht, als wäre der Teufel persönlich hinter dir her," kicherte Kouji. "Wenn du sie einmal nicht ausgeschlafen erlebt hast, wirst du dir wünschen, der Teufel wäre hinter ihr her." Nodoka wischte sich die Tränen aus den Augen. Dann wandte sie sich ab: "Ich sollte anfangen, Frühstück zu machen. Du bist doch sicher hungrig." Sie drehte sich noch mal um und lächelte ihn an: "Na, los komm schon. Während ich Frühstück mache, kannst du bei mir in der Küche eine Tasse Tee trinken. Dann bin ich nicht so alleine. Oder ist Genrou auch schon auf?" Kouji schüttelte den Kopf und musste sich schwer zusammenreißen, um überhaupt eine Antwort zustande zu bringen. Ihr Lächeln hatte ihn regelrecht umgehauen. "Nö, der schläft noch. Er ist in der Nacht aufgestanden und umhergewandert. Ich habe ihn rausgehen gehört." Nodoka sah ihn überrascht an: "Na, so was. Mako war heute Nacht auch draußen. Ob er wohl gedacht hat, sie will verschwinden?" "Das glaube ich nicht. Er ist öfters mal Nachts draußen. Vor allem, wenn er getrunken hat. War wahrscheinlich Zufall." "Na hoffentlich hat er sie nicht wieder in Rage gebracht, sonst können wir uns heute noch auf was gefasst machen." Kouji folgte Nodoka in die Küche : "Was ist mit ihrem Bruder? Ich habe gehört, wie du ihn erwähnt hast." Sie seufzte, nahm den Wasserkessel und setzte Teewasser auf. Kouji setzte sich und sah sie erwartungsvoll an. "Ihr Bruder hat sehr viel getrunken. Und wenn er betrunken war, hat er sich aufgeführt wie Genrou gestern. Das hat sie schon immer gehasst. Er war so ein vernünftiger Kerl, bis er was getrunken hatte. Einmal wollte er in seinem Suff seine Schwester für einen Krug Wein an einen Typ verkaufen." Kouji schüttelte den Kopf: "Ein bedauernswerter Mann." "Ja, der war wirklich arm dran, 3 gebrochene Rippen, eine blutige Nase und eine Stichwunde in einem sehr empfindlichen Körperteil.. ich frage mich bis heute, wie er damals auf diesem Pferd sitzen konnte." Sie sah erstaunt auf Kouji, der plötzlich losprustete: "Ich habe eigentlich Makotos Bruder gemeint..." Sie stimmte in sein Kichern mit ein und wurde dann wieder ernst. Sie nahm das Wasser vom Herd und goss Kouji und sich Tee auf. Dann setzte sie sich zu ihm: "Ja, er war wirklich bedauernswert. Makoto hat ihn sehr gern gehabt, er war ihr ältester Bruder. Irgendwann geriet er betrunken mit einem anderen zusammen, es gab Streit und er wurde erstochen. Makoto spricht nie darüber. Aber seither reagiert sie etwas empfindlich auf Betrunkene. Ich war erstaunt, das sie gestern relativ ruhig geblieben ist." Nodoka nahm einen Schluck von ihrem Tee. "Das wird wohl an dir gelegen haben. Du hast so eindringlich auf sie eingeredet. Und sie hat dich sehr lieb, sie will dich nicht verletzten. Dafür steckt sie zurück." Kouji trank ebenfalls. " Ich habe sie auch sehr lieb. Sie ist das einzige, was mir an Familie geblieben ist." Sie schaute traurig in ihre Tasse. Kouji zögerte, dann streckte er die Hand aus uns streichelte ihre Wange. Sie zuckte etwas zusammen, ließ es aber geschehen. So saßen sie eine Weile schweigend da, sahen sich nur an. Als eine Tür aufgerissen wurde, schraken sie zusammen und Kouji zog seine Hand zurück. < Schade, es war gerade so angenehm. In seinen Augen könnte ich mich verlieren.. hey, was denkst du eigentlich für Sachen> Sie wurde rot, stand auf und machte sich am Herd zu schaffen. Kouji spürte in seinen Fingerspitzen noch die Wärme ihrer Haut. < Ihre Haut ist so weich..> Dann wurde sein Gedankengang schmerzhaft unterbrochen, als sich eine Hand krachend auf seiner Schulter niederließ. Genrou hatte die Küche betreten: "Na, altes Haus, schon wach? " "Sieht so aus, Boss." Nodoka hatte sich wieder gefangen und drehte sich fröhlich lächelnd herum: "Morgen Genrou-kun, möchtest du auch Tee und Frühstück?" "Ja, gern." Er pflanzte sich auf den Stuhl gegenüber Kouji. "Wo ist Keisuke?" "Der ist am Bach, angeln. Er meint, er könnte uns einen tollen Fisch zum Mittagessen bescheren." Nodoka hatte Frühstück gemacht und stellte es auf den Tisch. Dann setzte sie sich neben Kouji: "So, dann haut mal tüchtig rein." "Essen wir allein?" "Ja, Keisuke hat schon gefrühstückt, Boss." "Das mein ich nicht. Hatten wir nicht gestern zwei Gäste?" Genrou druckste etwas herum. "Gäste?" Kouji sah ihn erstaunt an. "Ja, Gäste, na und?" antwortete er patzig. "Makoto schläft noch , Genrou-kun. Und es ist gesünder, sie nicht zu wecken," meinte Nodoka. "Ach, was, ich werde sie jetzt holen." Genrou stand auf und verließ die Küche in Richtung Makotos Zimmer. "Nein, nicht!" rief Nodoka und wollte hinterher. Kouji fasste sie am Handgelenk und zog sie wieder auf den Stuhl: "Bleib hier. Wenn er sich verprügeln lassen will, ist das seine Sache. Er würde sowieso nicht auf uns hören. Er ist genauso stur wie Mako." Er lächelte sie an. Ihr Herz setzte einen Schlag aus. Dann bemerkte er, das er sie immer noch festhielt. Röte schoss in seine Wangen: "Sorry, ich wollte dir nicht wehtun." "Es hat nicht wehgetan, Kouji-kun. Ich bin nicht zerbrechlich" Sie lächelte zurück. Beide wandten sich wieder ihrem Frühstück zu und waren bald in eine angeregte Unterhaltung verstrickt. Genrou war inzwischen den Gang entlang gelaufen, bis er vor Mako's Tür stand. < Klopfe ich? Ach, was , schließlich ist das hier mein Zuhause. Warum sollte ich bei dieser kleinen Hexe klopfen?> Er riss die Tür auf und stürmte ins Zimmer: "Hey, mach, das du rauskommst. Es gibt Frühst..." der Satz blieb ihm im Halse stecken, als er merkte dass das Bett leer war. Er sah sich suchend um, konnte aber nichts entdecken, außer dem offenen Fenster. < Mist, sie ist abgehauen.> Er stürmte ans Fenster, dann sah er sie. Sie stand am Brunnen, mit dem Rücken zu ihm, nur in ihr Oberteil gehüllt. Sie streckte sich ausgiebig, schöpfte Wasser und wusch sich. Dann drehte sie sich herum und kam auf das Fenster zu. Genrou wich zurück, bis er wieder am Türrahmen stand. Makoto kletterte durch das Fenster herein, fröhlich vor sich hinpfeifend. Dann bemerkte sie, das sie nicht allein war. " Du? Was willst du denn hier?" "Ich wollte dir Bescheid sagen, das es Frühstück gibt. Die anderen sitzen schon in der Küche. Also beeil dich gefälligst." Mako lächelte bösartig. Sie hatte bemerkt, das Genrou nicht fähig war, sie anzusehen. "Warte einen Augenblick, ich ziehe mich nur an. Dann komme ich gleich mit dir, Genrou-kun." "Du bist alt genug, du kannst alleine in die Küche kommen. Ich geh schon mal vor. Glaub bloß nicht, das es mich reizt, dir beim anziehen zuzusehen." "Du, was fällt dir ein!" Sie schmiss ihren Stiefel nach ihm und traf ihn ins Kreuz. Er fuhr herum: "Sag mal, geht's noch? Das hat weh getan, du dumme Kuh!" "Das sollte es auch, du Vollidiot. Du hast mich beleidigt. Andere Männer würden sich das Bein ausreißen, um mir beim anziehen zuzusehen." " Wunschdenken, was?" Makoto verstummte. Sie zog ihre Hose an, schnappte ihren Stiefel aus Genrou's Hand und verließ wutschnaubend das Haus. Er sah ihr nach und fühlte sich auf einmal gar nicht mehr so toll. Von dem Lärm angelockt, kamen Nodoka und Kouji auf ihn zu. "Wo ist Mako? Ich dachte, du holst sie zum Frühstück?" "Na, ja, hat irgendwie nicht geklappt." Er erzählte, was sich zu getragen hatte. Kouji schüttelte den Kopf: "Von Taktgefühl hast du noch nie was gehört, nicht wahr, Genrou? Ich werde sie suchen gehen." Nodoka verneinte: "Lass sie, Kouji-kun. Sie kommt bald wieder. Ich nehme an, sie macht ihre morgendlichen Übungen, um sich ab zu reagieren. Kommt, wir trinken noch eine Tasse Tee." Sie schnappte die beiden und zog sie mit sich. Makoto war in ihrer Wut hinter das Haus gelaufen. Sie schnappte sich einen herumliegenden Holzknüppel und begann, ihn durch die Luft zu wirbeln. Ein Baumstumpf diente ihr dabei als Gegner. Nach 5 Minuten schmiss sie ihn weg und machte andere Übungen. Kicks und Tritte, gegen den Stumpf. Plötzlich merkte sie, das sie beobachtet wurde. Sie sah sich um und entdeckte Keisuke, der ihr aufmerksam zusah. Dann kam er näher. "Wow, du bist ja richtig gut. Wo hast du das gelernt?" Makoto freute sich über das Lob und gab bereitwillig Auskunft: "Mein Vater und mein Bruder haben es mir beigebracht. Sie waren der Meinung, ein Mädchen wie ich bräuchte einen Ausgleich." "Ausgleich? Zu was? Ich dachte immer Mädchen sollen hübsch aussehen und gut kochen können." "Keisuke-kun, ich habe mich wohl verhört." Er grinste sie unwiderstehlich an. Da fing sie an zu lachen: "Okay, alles klar. Ich brauche das zum Ausgleich für mein Temperament." Keisuke lachte auch. Dann wurde er ernst: "Kannst du mir das beibringen?" "Klar, warum nicht? Ein Mann sollte kämpfen können. Wir fangen gleich an." Und so begann Makoto, Keisuke seine erste Lektion beizubringen und hatte eine Menge Spaß dabei. Sie merkte gar nicht, wie die Zeit verging, als plötzlich hinter ihr eine Stimme ertönte: "Da steckst du also, Kei-kun. Ich habe mich schon gefragt, ob du vielleicht ertrunken bist." Genrou lehnte an der Hauswand. " Ich habe gar nicht gemerkt, das es schon so spät ist. Mako bringt mir Kämpfen bei." "So, meinst du , das sie dir genug beibringen kann? Immerhin ist sie eine Frau." Mako drehte sich um und sah Genrou an: "Komm, kämpf mit mir. Ich zeige dir, was ich kann." Er lachte: "Du hast doch keine Chance gegen mich. Ich bin viel kräftiger als du." "Ach, bist du feige? Willst du dich nicht vor Keisuke blamieren?" Sie reizte ihn und er sprang prompt darauf an: "Ich bin nicht feige! Ich beweis es dir." Er stürmte los, so das Keisuke ganz erschrocken war. Mako blieb cool und fixierte ihn genau. Als er fast vor ihr stand, die Hand zum Schlag bereit, wich sie geschickt aus und ließ ihn ins Leere taumeln, nicht ohne ihn mit dem Fuß zu kicken. Er stolperte und fiel. Wütend rappelte er sich wieder hoch und das Ganze begann erneut. Sie wich jedes Mal aus, er bekam sie nicht zu fassen. Und das machte ihn wütend. Schließlich standen beide ausgepowert voreinander. Mako hob die Handflächen: "Waffenstillstand, Genrou. Ich sterbe vor Hunger." Er sah sie an und nickte. Keisuke rannte voran ins Haus und schrie: "Das war ein klares Unentschieden." Genrou folgte ihm auf der Stelle. Makoto lief hinterher und übersah dabei den Knüppel, den sie vorher achtlos weggeschissen hatte. Sie kam in Straucheln und taumelte vorwärts, verzweifelt bemüht, das Gleichgewicht zu halten. Keine Chance. Kurz bevor sie der Länge nach hinfiel, wurde sie aufgefangen. Als sie den Kopf hob, fand sie sich an Genrous Brust wieder. Er sah sie an: "Pass doch auf, wo du hinläufst. Erst bist du mir so geschickt ausgewichen und nun willst du dir den Hals brechen, indem du über einen Knüppel stolperst." Er grinste sie an. Sie grinste zurück, sie konnte nicht anders. Sein Grinsen hatte etwas ansteckendes. Als er bemerkte, das er sie immer noch gegen seine Brust gedrückt hielt, wurde er rot und ließ sie abrupt los. Makoto fuhr sich verlegen durch die Haare: "Danke, das du mich aufgefangen hast, Genrou-kun." Sie lächelte ihn an und ging ins Haus. Er sah ihr nach und hörte seinen eigenen Herzschlag laut in seinen Ohren pochen. Er konnte ihren Körper noch fühlen, und als er genauer darüber nachdachte, was sich da an seine Brust gepresst hatte, wurde er noch roter. Er beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken und das komische Gefühl im Magen, was ihn bei diesen Gedanken beschlich, zu ignorieren. Dann folgte er Mako ins Haus. Diese saß bereits in der Küche, wo Nodoka noch Tee und Frühstück für sie aufgehoben hatte. "Du bist ja so rot, Mako? Hast du so fleißig trainiert?" Sie nickte mit dem Kopf und trank schnell einen Schluck Tee, um ihrer Freundin nicht antworten zu müssen. Ihre Gedanken schlugen Purzelbäume < Warum bin ich so durcheinander? Als er mich aufgefangen hat, hat sich mein Herzschlag beschleunigt. Ich möchte nur wissen, warum. Er ist doch ein Idiot, ich..> Sie brach ab. Es führte zu nichts. "Wenn du fertig bist, Mako, kannst du mich begleiten. Kouji-kun hat gesagt, oberhalb des Bergweges gibt es eine heiße Quelle und ich möchte so gern mal wieder baden." Makoto nickte: "Kein Problem, Nodo, ein Bad tut mir sicher auch gut. Aber meinst du, sie werden uns allein gehen lassen? Wir wissen ja nicht mal wohin." "Ich werde einen der drei bitten, uns zu begleiten und es uns zu zeigen, okay? Und du frühstücke fertig, ich suche Kouji und frage ihn." In Windeseile verließ Nodoka die Küche. Mako musste lächeln: "Na, ich denke, da bahnt sich doch was an. Dieser Eifer. Warum fragt sie nicht Keisuke oder Genrou?" "Was soll sie mich fragen?" Genrou hatte unbemerkt die Küche betreten. Mako sah ihn an und wurde rot. "Nichts besonderes. Sie will nur wissen, wo die heiße Quelle liegt, sie will baden." "Ich kann es ihr zeigen, kein Problem. Ich begleite sie, wenn sie möchte." "Ich wollte auch mitgehen." "Auch damit habe ich kein Problem." "Aber ich," fauchte Mako und wusste nicht einmal, wieso. "Dann bleib doch hier. Ich gehe mit Nodoka auch alleine. Sie ist wesentlicher netter als du." "Glaubst du, mich interessiert, ob du mich nett findest?" Sie erhob sich. "Ich gehe Nodo suchen" und verschwand. Genrou blickte ihr nach und seufzte. Dann verließ auch er das Haus auf der Suche nach Kouji, um ihm sein Leid zu klagen. Als er ihn fand, war dieser in eine Unterhaltung mit Nodoka vertieft. Genrou sah ihn an und stutzte.< So habe ich ihn ja noch nie gesehen.> Er ging näher und Kouji hob den Kopf: "Hey, Boss, was gibt's?" "Ich habe dich gesucht, weil ich mit dir sprechen wollte. Aber du scheinst keine Zeit zu haben." Nodoka drehte sich um: "Kein Problem, Genrou-kun, ich wollte sowieso gerade gehen. Weißt du, wo Mako steckt? Ich wollte sie mit zum baden nehmen." "Mako ist auf der Suche nach dir. Ich kann euch begleiten, wenn ihr wollt," meinte Genrou. Kouji zuckte zusammen: "Eigentlich hatte ich vor, die beiden zu begleiten." Die beiden Männer sahen sich an. Mako bog um die Ecke: "Ich bin dafür, Kouji begleitet uns. Ich weiß nicht, ob ich entspannt baden kann, wenn dieser Vollidiot mitgeht." Genrou funkelte sie wütend an: "Vollidiot? Ich? Was fällt dir ein, du kleine Hexe?" "Würdet ihr bitte mal aufhören, euch gegenseitig anzufahren? Das bringt doch nichts," versuchte Nodoka zu schlichten. "Doch mir bringt es sehr viel, ich fühle mich gut dabei, wenn ich ihm meine Meinung sagen kann. Er ist ein..." "RUHE, UND ZWAR ALLE BEIDE!" Kouji hatte geschrieen. Vor lauter Schreck verstummten sie. "Wir müssen nun mal miteinander auskommen, solange wir unter einem Dach leben. Oder habt ihr beiden vor, weiterzuziehen?" Mako sah ihn trotzig an: "Ich schon.. ich will schließlich nicht mein ganzes Leben hier verbringen. Aber wir sind doch eure Gefangenen, oder nicht?" "Ihr seid unsere Gäste. Und es steht euch frei zu gehen," meinte Genrou. Mako sah ihn kritisch an. "Aber wo wollt ihr hin, Mako? Überleg doch mal in aller Ruhe. Ihr seid auf der Flucht vor Sklavenhändlern. Die haben sicherlich noch nicht aufgegeben. Ihr habt kein Zuhause, in das ihr zurückkehren könnt." Kouji hatte gesprochen. Mako ließ den Kopf hängen. Nodoka umarmte sie von hinten: "Mako, er hat Recht, nicht wahr? Also, lass uns das Beste aus der jetzigen Situation machen. Vorerst bleiben wir hier und werden versuchen, miteinander auszukommen, okay?" Sie nickte, unfähig zu sprechen. "Du kannst nicht gehen," kam plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund. "Du musst mich weitertrainieren. Mit dir zu üben, macht den meisten Spaß. Und außerdem kannst du wirklich was." Keisuke war aufgetaucht und grinste Mako an. Diese lächelte. "Und damit es keinen Ärger gibt, zeige ich euch, wo die Quelle ist, in Ordnung?" Kouji und Genrou wollten protestieren, wurden aber mit einem einzigen Blick zum Schweigen gebracht. "Im Gegensatz zu anderen hier betrachte ich euch als meine großen Schwestern. Und nichts läge mir ferner, als euch beim Baden zu beobachten." Die anderen beiden wurden rot. Mako hob den Kopf und atmete tief ein. Diese Möglichkeit war ihr noch gar nicht eingefallen. " Es soll bloß einer wagen, uns zu beobachten. Der kann sein blaues Wunder erleben." "Wer hätte schon Lust, dir beim Baden zuzusehen?" Mako schnappte nach Luft. "Mako-chan, bitte, wir haben gerade was ausgemacht. Komm, lass uns gehen. Keisuke, wir holen unsere Sachen und sind gleich wieder da. Dann brechen wir auf, okay?" Nodoka zog die immer noch verzweifelt nach der besten Beleidigung für diesen Idioten suchende Mako einfach hinter sich her. Keisuke grinste und folgte den beiden. "Musste das sein, Genrou? So hässlich ist sie nun auch wieder nicht. Ich für meinen Teil hätte sie gern beim baden gesehen.." Kouji wurde rot. "Ach du wieder. Von wegen, ich weiß genau, wen du gerne beim baden gesehen hättest. Bestimmt nicht Mako!" "Wie meinst du das?" "Ich habe Augen im Kopf, Kouji. Ich sehe, wie du sie immer ansiehst und ihre Nähe suchst." Genrou stand vor seinem Freund und sah ihn prüfend an. "Gesteh es dir ein, du hast dich in die Kleine verliebt. Ich sag's ja, sobald Frauen auftauchen, gibt es nur Ärger. Sie machen aus dir Idioten, die nicht mehr klar denken können." In diesem Moment kam Keisuke mit Nodoka und Mako im Schlepptau: "Wir gehen jetzt. Und das ihr es ja nicht wagt, uns nachzuschleichen. Ich passe auf!" Er drohte lachend mit dem Zeigefinger. "Keine Sorge, ich denke, kopfüber in Brennesseln zu fallen ist schöner, als die Kratzbürste zu beobachten. Ich komme garantiert nicht nach." Mako stürmte auf ihn zu und baute sich vor ihm auf. Sie zitterte vor Wut: "Du bist so ein Arschloch, warum rede ich eigentlich überhaupt noch mit dir?" " Wahrscheinlich, weil ich so unwiderstehlich bin?" er grinste sie an "Nein jetzt weiß ich's, du hast dich in mich verliebt! Tut mir leid, ich.." weiter kam er nicht mehr, denn Mako hatte ausgeholt und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige. Tränen standen ihr in den Augen: "Du bist so ein.... oh... ICH HASSE DICH!" Sie drehte sich um und rannte voraus. Nodoka sah Genrou vorwurfsvoll an, seufzte und folgte ihr. Keisuke sagte: "Du bist ein Arschloch, Genrou. Und so was habe ich mal bewundert." Er lief hinter den beiden her. Genrou stand da, rieb sich die Wange und schämte sich. Kouji sah ihn an und begann zu lächeln. "Was lachst du denn so blöde?" zischte Genrou. "Ich habe dich durchschaut, Boss. Ich habe es endlich begriffen. Mir hältst du vor, ich solle mir meine Gefühle für Nodoka eingestehen. Und was ist mit dir?" "Was soll mit mir sein? Ich habe keinen blassen Dunst, auf was du hinauswillst." "Oh doch, das weißt du sehr genau. Deine ganzen Streitereien mit Mako, dein Verhalten ihr gegenüber. Du magst, sie Boss. Und zwar sehr. Du brichst nur ständig diesen Streit vom Zaun, weil du Angst hast." "Ich und Mako mögen? Du lieber Himmel, wie kommst du auf so was? Und außerdem, ich habe vor gar nichts Angst!" "Leugne es so oft du willst, ich glaube dir nicht. Du willst nur nicht wahrhaben, das ausgerechnet du dich in eine Frau verlieben könntest. Obwohl, vom Typ her ist Mako sowieso ideal für dich. Sehr viel frauliches hat sie ja nicht an sich." "Hast du eine Ahnung, Mako ist eine richtige Frau, mit allem was dazugehört." "Ach, ja? Woher weißt du denn das?" Genrou wurde feuerrot und begann zu stottern. Kouji lachte und klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter: "Boss, da kann man nichts machen. Wir beide sollten einsehen, das uns diese Mädels ganz schön den Kopf verdreht haben. Ich für meinen Teil hoffe, das sie bei uns bleiben. Ich glaube, ich kann auf Nodokas Lächeln nicht mehr verzichten." Sein Gesicht bekam einen träumerischen Ausdruck. "Na, dich hat es wirklich ganz schön erwischt" murmelte Genrou. Auf einmal wurden sie unterbrochen, als sich von der Talseite her Pferde näherten. Beide gingen ums Haus herum und sahen 4 Reiter auf sich zukommen. "Sklavenhändler!"



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (9)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2002-09-13T15:56:53+00:00 13.09.2002 17:56
Taka-chan: Juchuh, erster! Schreib bitte gaaaanz schnell weiter!
summertime: *sichvonTaka-chandieTastaturkrallt* Ja, genau. Wir lieben beide deine Storys! Und diese hier ist echt spannend!!
Taka-chan:*summertimeKOschlägtunddieTastaturnimmt* Genau, umbedingt weiterschreiben!
summertime:...
Taka-chan: MATA NE!!! Wir lieben dich! ^^
Von: abgemeldet
2002-09-12T15:53:23+00:00 12.09.2002 17:53
Genau! Ich liebe deine Storys!! Hab sie alle gelesen und auch an alle Leute weiterempfolen! *megafreu* Bitte schreib gaaaaanz schnell weiter.

Dein Fan summertime
Von:  Melora
2002-09-12T13:25:54+00:00 12.09.2002 15:25
ERSTE *freufreufreu*
Das war echt beeindruckend, würde mich freuen, wenn du schön weiterschreibst!!
XD...LOSLOSLOS ....BEEILUNG
Von: abgemeldet
2002-08-02T02:25:34+00:00 02.08.2002 04:25
Hi,
deine Storry ist ja die rattenschärfe.....ich liebe sie! Und das beste ist Tasuki hat endlich mal die hauptrolle obwohl mein absoluter Favorit ja Chichiri ist!^^
ich sag nur noch eins WEITER SCHEIBEN
Von: abgemeldet
2002-02-27T17:58:55+00:00 27.02.2002 18:58
Hach...schöööööne Geschichte!(vor allem weil Tasuki darin vorkommt^^V*schmacht**g*)
Sind zwar einige "Szenen"die sehr an das Original(Miaka und Tamalein)erinnern,macht aber nix-trotzdem einfach nur süß und schön romantisch!muss gleich teil2 lesen^^
Von: abgemeldet
2001-12-17T12:52:21+00:00 17.12.2001 13:52
Ich bins wieder!!!

Von wo weißt du dass sich Miaka nicht für Tasuki entschieden hat???

KENNT WER FUSHIGI YUUGI SEITEN????
BITTE MIR SCHREIBEN (Mail oder Gästebuch, egal)????
Von: abgemeldet
2001-12-13T17:12:58+00:00 13.12.2001 18:12
Bitte unbedingt weiterschreiben!!! Einfach spitze geschriben.

Keine Frage, Fortsetztung muss sein!!!! Sonst *würg*
*fg*
Von: abgemeldet
2001-12-13T15:44:38+00:00 13.12.2001 16:44
Jaaaaaa, ganz schnell, aber zackig *drohend Zeigefinger schwenk* ^^. Da ist ja sooooo eine schöne Geschichte und so romantisch *schmacht*
Also bitte ganz schnell weiterschreiben, ansonsten würde ich mich auch freuen wenn du sie mir per E-mail schicken würdest *Hundeblick aufsetz*

~*~Mata ne Lili~*~
Von: abgemeldet
2001-12-12T21:33:57+00:00 12.12.2001 22:33
Knuffig, weiterschreiben, aber ganz schnell. Bitte Bitte Bitte

Bye Sakura.Li


Zurück