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Nightmare

von

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Roter Mond

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Knapp 12 Minuten nach Mitternacht und der angekündigte Mörder war immer noch nicht da.

‚Hat er etwa gekniffen? Oder gar Angst bekommen? Nein. Dazu hat er zu viel Selbstvertrauen. Warum sollte er eine Warnung hinterlassen, wenn er diese gar nicht einhält. Warum hätte er sich solche Mühe gemacht? Vielleicht um die Polizei absichtlich hinters Licht zu führen und sich ein anderes Opfer zu suchen?’

Matthews strengte seinen Kopf an und achtete nicht auf die unruhig gewordenen Beamten um ihn herum.

‚Konnte es wirklich so sein oder hab ich....die Warnung... Vielleicht wollte er uns etwas anderes damit mitteilen...oder sogar ein....’

Ohne zu zögern befahl er einen Beamten sofort eine Liste mit den Namen Elfas zu besorgen, die ihm auch gleich Sekunden später überreicht wurde.

Er las sich noch einmal ruhig die Namen durch.

Die einzige Künstlerin war Sellena Elfas, die Enkelin des berühmten Elfas der schon lange keine Kunstwerke erschaffen hatte und lange schon nicht mehr lebte.

Immer wieder die Liste durchgehend konnte er nichts Auffälliges erkennen. Alle anderen die auf der Liste standen waren vieles, aber keine Künstler.

Matthews konnte nicht sagen, dass er sehr viel von Kunst verstand. Komisches Gekritzel nach nichts aussehend. Und dann erst die Namen der Künstler bei denen man sich eher die Zunge verrenkt, als das man den Namen richtig ausspricht. Und dabei waren es meistens nur Künstlernamen, ein Abklatsch ihrer blühenden Fantasien, die nichts weiter....

‚Künstlernamen?’ Matthews ging ein Licht auf.

Schnell überflog er noch einmal koordiniert die kleine Liste.

Ohne auch nur eine Sekunde länger zu warten, stürmte er aus dem Haus und verschwand mit seinem Wagen in der Dunkelheit.
 

‚Künstlernamen! Sellena Elfas. Es war ihr eigener Familienname. Es ist kein Künstlername. Die Warnung meinte aber den „falschen“ Künstler!!!

Und der einzige Mann, der den Künstlernamen Elfas trägt, ist Enyo Lalyon!!’
 

Matthews gab Gas. Er hatte auch keine Zeit zu verlieren, denn Vârcolac hatte sich Punkt Mitternacht angekündigt. Er hoffte, dass es nicht schon zu spät war. Er wollte diesen Mörder unbedingt kriegen, egal ob er drauf gehen würde.
 

~~~
 

Millimetergenau gesetzte Hiebe schlugen nur knapp neben ihn. Versuchten ihn zu treffen. Ihn aus dem Takt zu bringen.

Des Ausweichen wurde er langsam überdrüssig. Wenn er nicht sofort zurückschlug würde er noch stundenlang so weitermachen.

Beim nächsten Schlag des größeren duckte er sich, holte mit dem schweren Schwert aus, schlug zu, traf auf Eisen und prallte durch die Wucht auf den Rücken.

Als er sich wieder erheben wollte, wurde ihm eine Klinge an den Hals gehalten.

Der Mann über ihn, schaute ihn mit ernster Miene an, legte das Schwert zur Seite und beugte sich zu dem Kleineren.

Langsam näherte er sich dem Hals des Jungen und biss genießerisch und leicht verspielt in dessen schlanken Hals.

Ohne jegliche Wehr, außer einem erstickten Keuchen, ließ er es sich gefallen. Er wusste was als nächstes Folgte.

Davor hatte er keine Angst mehr.

Er würde nie wieder Angst haben...

...nie...mehr...
 


 

~~~
 

Er hatte sich mehr von dem Beamten erhofft. Diese verblödeten Menschen hatten seine Warnung nicht verstanden. Nun war er schon 10 Minuten zu spät.

Miquel wartete immer noch. Er gab dem Beamten noch eine kleine Chance. Wenn dieser nicht in 5 Minuten kam, würde er sich sein Opfer holen.

Er würde noch warten. Ja, noch 5 Minuten. Würde es für diesen unwissenden Menschen reichen?

Falls dieser Mann wirklich noch hinter die Bedeutung seiner Warnung kam, rechtzeitig hier sein wird, was würde er schon gegen IHN ausrichten können?

Miquel war nun stark geworden, nicht mehr so schwach wie er einst war. Hatte doch einen hohen Preis dafür zahlen müssen, doch das interessierte ihn nicht mehr. Es war Vergangenheit, wie seine Kindheit und sein Lehrer Daimon! Dieser hatte ihm beigebracht nur auf das Jetzt zu achten, alles andere war unwichtig.

Er hatte viel von Daimon gelernt und als dieser ihm nichts mehr beibringen konnte, ließ er ihn frei. Er war nun sein eigener Herr und würde sich nun auf die Suche nach seinen leiblichen Eltern machen.

Nur zu gerne würde er sie sehen wollen, egal ob aus der Ferne oder nur für einen Augenblick. Es war ihm wichtig zu wissen welche Wesen ihn mit diesem Leben gestrafft hatten...

Während er noch gedanklich seinen Plan für sein Opfer den letzten Schliff gab, ging er wie gewohnt in die Hocke und lauerte wie eine Raubkatze wartend auf ein leises Geräusch oder einen Geruch eines näher kommenden Menschen.

Die wilden goldschimmerden Augen erfassten jedes kleinste Detail auf der leeren Straße.

Ohne das leiseste Geräusch zu verursachen, wetzte er seine scharfen Krallen an den Steinziegeln des Daches, da er langsam spüren konnte wie sich ein Wagen näherte. Ein Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus und ließ die scharfen Zähne kurz aufblitzen.

Geschmeidig erhob er sich wieder, schlug seinen langen schwarzen Mantel bei Seite um eines der handgefertigten schwarz – silbernen Schwerter zu ziehen, die ihm sein Lehrmeister als Geschenk hinterließ ‚Der Mann ist doch nicht so dämlich wie er aussieht’, dachte sich Miquel.
 

Er hörte den weit entfernten Glockenschlag und merkte jetzt erst, dass er nicht 5 Minuten sondern 20 Minuten gewartet hatte.

Sich selbst verfluchend, dass er derart neben der Spur war, achtete er nicht mehr auf den Polizisten der nun vor Lalyons Haus hielt.

Leichtfüßig sprang er die 100 Meter die zwischen den beiden Dächern lag und landete schließlich gekonnt vor dem großen gläsernen Dachfenster um dann absichtlich lautstark durchs Fenster in die darunter liegende Wohnung zu brechen.
 

~~~
 

...ein letztes Mal. Nur noch ein letztes Mal musste er beweisen, dass er sich das Gelernte gut eingeprägt hatte und nun auch ebenso gut umsetzten konnte.

Daimon hatte ihm zuvor befohlen zu seinen Eltern zu gehen. Was es mit seiner Prüfung zu tun hatte wusste er nicht.

Erst als er eintrat und seine Eltern wie auch Daimon ihm Wohnzimmer sahsen, wurde ihm etwas mulmig.

Er sah verwirrt zuerst zu Daimon dann zu seinen Eltern und wieder zu dem Anderen. Dieser lächelte nur und meinte, dass seine Eltern ihm was sagen wollten.

Der Junge setzte sich zu Daimon als dieser auf den freien Platz neben ihn deutete.

Miquel fasste es nicht, als er still den Worten seiner angeblichen Eltern lauschte.

Er verstand es erst gar nicht. Nach einer kurzen Weile kamen die Worte bei ihm an: „Wir sind nicht deine leiblichen Eltern. Wir haben dich adoptiert.!“

Er fühlte nichts mehr. Nur noch Leere. Eine solch tiefe Leere wie noch nie zuvor.

Es wurde in seinem inneren Dunkel. Seine Augen verloren den Glanz von Leben und er sahs nur noch stumm da. Schaute ins Nichts, dachte an Nichts.

Währenddessen erhob sich Daimon und ging auf den Balkon. Schaute in den sternenklaren Himmel und genoss die herrschende Stille.

Sein Blick wurde von dem rot leuchtenden Mond angezogen, während er hören konnte wie sich der frisch erwachte Vampir in Miquel an den Menschen austobte und danach erschöpft zusammenbrach.

Miquel hatte hiermit seine Prüfung bestanden, seine Wandlung überlebt und somit bewiesen, dass er ein geborener Vampir war. Nun würde er beruhigt den jungen Vampir gehen lassen können...
 

~~~
 

Beim lauten Krachen von zerbrechendem Glas wurde Matthews vorsichtiger.

Leise schlich er um den Wagen zur Haustür und öffnete sie leise ohne ein Geräusch zu verursachen. Komischerweise war die Tür nicht verschlossen.

Er trat mit gezogener Waffe ein und ging schnellen Schrittes durch die Wohnung, die Waffe wie auch eine kleine Taschenlampe immer vor sich haltend.

Plötzlich stehen bleibend, als er ein leises Wimmern von oben zu hören war.

Etwas langsamer und leiser ging Matthews die Treppe hoch und blieb vor einer offenen Tür stehen. Nur langsam wagte er durch den Schlitz ins Zimmer zu schauen. Die Taschenlampe schon längst ausgeschaltet, doch jederzeit bereit so schnell wie möglich ins Zimmer zu stürmen, Taschenlampe und Waffe auf das Gesicht des Mörders zu zielen.
 

Doch erst wollte er versuchen heraus zubekommen wo der Mörder genau im Raum war.

Ganz vorsichtig wagte er es, durch die offene Tür zu spähen.

Es war dunkel im Raum und so konnte er nur sehen, dass gegenüber der Tür sich ein Fenster befand und vor dem Fenster eine Person vor einer etwas größeren hockte, es jedoch merkwürdig wirkte, wie die kleinere Person die andere hielt, seinen Kopf im Nacken des Anderen verbarg.
 

Ohne auch nur eine weitere Sekunde zu zögern, warf er die Tür auf und richtete Waffe und Taschenlampe auf die hockenden Personen.
 

Miquel merkte nur nebenbei wie der Polizist vor der Tür gestanden hatte. Er war eher damit beschäftigt sich an dem falschen Künstler satt du trinken.

Erst als Licht den Raum erhellte, ließ er wieder langsam von seiner Beute ab und schaute langsam zu dem Polizeibeamten, als dieser ihn anschrie den Mann loszulassen, die Hände über den Kopf zu legen und sich langsam umzudrehen.

Statt die Befehle des Mannes zu befolgen sah er diesen nur unverständlich an und leckte sich die Bluttropfen von den Lippen, als er merkte, dass noch etwas an seinen Lippen klebte dabei wohl wissend, dass man mindestens einen der blutverschmierten Reißzähne sehen konnte.

Matthews erschauerte, als er diese katzengleichen goldschimmerden Augen sah. In das helle, nicht zu blasse, vollkommene Gesicht des wahrscheinlich gerade erst 18 jährigen Mannes blickte. Sich die schwarzen fast violette schimmernden Haare einprägte, die gerade lang genug waren um einen großen Teil seiner Ohren zu bedecken, jedoch immer noch die kleinen Spitzen zu sehen waren und auf einer Seite noch ein kleiner kristallblauer Ohrstecker bei einer sachten Bewegung blinzelte. Die leichte Bewegung wurde ausgelöst, als Miquel sich die Lippen leckte. Matthews stockte merklich, als er auch noch spitze, viel zu lange Zähne erblickte.

Zwang sich jedoch wieder zu Fassung und schaute sich den Mann in den Armen des jungen Mannes an.

Matthews vermutete, dass dieser Lalyon war.

Leise fluchtend wusste er sofort, dass dieser schon tot war, denn er vermutete kaum, dass jemand noch leben konnte, wenn der Kopf schon fast von den Schultern fiel und ein kleiner Dolch zwischen dessen Augen steckte.

Die leblosen Augen schauten ins Leere und Matthews wurde bei dem Anblick spei übel, hatte sich jedoch soweit unter Kontrolle, dass er dem jungen Mann noch einmal Befehle gab.
 

Diesmal tat Miquel auch wie ihm geheißen, legte den Toten zu Boden, erhob sich langsam die Hände hinter den Kopf legend.

Zwar achtete er immer noch vorsichtig auf jede Bewegung von Miquel, freute sich aber innerlich schon auf den Sieg.

Er, Matthews hatte den Mörder geschnappt und das ganz alleine.
 

Miquel lächelte, lachte leise auf, als er die Gedanken des Anderen durchwühlte. Wie einfältig diese Menschen doch waren. Sie überschätzten ihn. Zwar sah er schwach aus, aber das täuschte. Und wie es täuschte.

Mit einer blitzschnellen Bewegung verschwand er vor Matthews um neben ihm wieder aufzutauchen, ihm die Waffe aus der Hand zu nehmen und sie ihm an die Schläfe zu halten.

„Eins zu Eins. Sie haben mich überrascht und ich nun sie.“

...
 

~~~
 

Er würde sie suchen! Wenigstens wollte er etwas über seine wahren Eltern heraus finden. Nachdem er die Prüfung durch den Tod seiner Adoptiveltern bestand, ließ Daimon ihn gehen.

Nun war er frei. Und der einzige Sinn der für ihn zur Zeit der Wichtigste zu sein schien, war seine wahren Eltern zu finden. Die, wie er nun von Daimon erklärt bekam, Vampire waren oder es noch immer sind, falls sie den damaligen Clankrieg überlebt hatten.

Es war ihnen wohl zu gefährlich ihn in solch einer Zeit zu erziehen, deshalb haben sie ihn als ganz normales Menschenkind zur Adoption freigegeben.

Er würde sie finden. Das stand fest. Und wenn er sich etwas vorgenommen hatte so führte er es aus.

...

~~~
 

Was für eine Blamierende Enttäuschung es doch war.

Nun stand er da. Eine weitere Leiche und der 18 jährige Mörder war verschwunden.

Er erinnerte sich immer noch was geschah nachdem ihm der junge Mann urplötzlich die Waffe aus der Hand gezogen hatte.

Es war für ihn beängstigend wie schnell ihn dieser überrascht hatte – fasst schon übermenschlich schnell, wenn er nicht besser wüsste, dass es keine Dämonen und sonst was geben konnte.

Nachdem er ihr Spielchen auf 1:1 beschränkt hatte, warf der Schwarzhaarige die Waffe aus dem Fenster.

Doch Matthews hatte sich noch mehr erschreckt, als ihn dieser gepackt hatte und ihn mühelos an die Wand hielt. Der Fremde war verdammt stark.

‚Sei vorsichtig auf deiner Jagd nach mir. Gib es doch gleich auf MENSCH. Du wirst mich nie kriegen – jedenfalls nicht so lange du deinen Glauben zum Übernatürlichem änderst. Aber ich will dir keine Vorschriften machen, es ist ja deine Angelegenheit und außerdem: Würdest du einem Mörder eigentlich alles glauben was er sagt?

Sei ein braver Kommissar und hör trotzdem auf meinen Rat, hör endlich auf mich fangen zu wollen. Keiner, absolut keiner von euren kleinen Vorstadtcops wird mich jemals einfangen können.’

Und noch bevor Miquel mehr sagen konnte, schaute er durchs Fenster in den Nachthimmel.

Der Mond war zu sehen. Es war Vollmond und was noch viel seltener war: Heute Nacht - blutrot.

Wie von einer Hummel gestochen, nahm er die Tür, durch die Matthews eingedrungen war und verschwand so plötzlich wie er aufgetaucht war.
 


 

Game Over!

Die Spiellust war ihm vergangen. Sie war so schnell gegangen, wie sie gekommen war.

Am Anfang hatte es ihm noch gefallen von dem Polizisten gejagt zu werden. Jetzt ermüdete es ihn nur.

Ehrlich zu sich selbst, vermisste er die Anwesenheit seines Lehrers. Damals war er froh gewesen jemanden um sich zu haben.

Das war nun vorbei. Er war ganz alleine und Daimon würde so schnell nicht wieder kommen.

Die Straßen waren leer, durch die er lautlos schlich, als ob sich sein Gefühl um ihn herum ausgebreitet hätte.

Jetzt wollte er nachforschen. In dieser erbärmlichen Stadt wurde er zur Adoption frei gegeben und zwar hatte damals Lalyon ihn ins Waisenhaus gegeben. Das war das Einzige was er von ihm rausbekommen konnte. Lalyon erzählte ihm, als er noch lebte, dass er in eine Decke gewickelt vor seiner Haustür lag. Mit in der Decke war ein Zettel mit der Aufforderung sich um ihn zu kümmern, bis man Miquel wieder holen würde. Sein Name wurde in der Botschaft ebenfalls genannt. Lalyon dachte damals nicht daran den kleinen Jungen zu sich zu nehmen und gab ihn so wie er ihn gefunden hatte ins Waisenhaus.

Warum hätte ihn seine Eltern abgeben sollen? Jedenfalls haben sie ihr Versprechen nicht eingehalten und ihn dort im Waisenhaus gelassen. Und Lalyon wusste auch nichts davon, dass ihn fremde Gestalten besucht hätten und nach einem Kind fragten.

Das waren die einzigen Informationen die er haben wollte und da ihm Lalyon nichts mehr nützte, tötete er ihn, ganz einfach.

Miquel interessierte nur noch eins in dieser dämlichen Stadt: Das Waisenhaus. Vielleicht war dort jemand gewesen, nachdem er schon adoptiert wurde...
 


 

~~~
 

...plötzlich klopfte es an der Tür und Lalyon öffnete diese auch ohne etwas Ungewöhnliches zu erwarten.

Merkwürdigerweise war niemand an der Tür und so schnell konnte keiner klopfen und wieder verschwinden. Hatte er sich das ganze eingebildet? Gerade wollte er die Tür wieder schließen, als er ein leises Wimmern eines Babys hörte, dass nach einem 2. Blick auf der Forte lag.

Überrascht beugte er sich zu dem Kleinen und hob ihn hoch,… als ein Zettel runter fiel. Nachdem er sich noch mal bückte um den Zettel hoch zu heben, las er diesen, auf dem in feiner säuberlichen Handschrift geschrieben stand:
 

Hochgeehrter Herr ,

Auf die lange Freundschaft unserer beiden Familien möchten wir sie bitten uns den Gefallen zu erweisen und unseren Sohn Miquel in ihre Obhut zu nehmen. Wir würden unseren geliebten Sohn nie auf diese Weise im Stich lassen, jedoch haben wir aus gewissen Gründen keine andere Möglichkeit.

Sobald es uns die Umstände wieder erlauben, werden wir unseren geliebten Sohn zu uns nehmen. Bis es jedoch soweit ist kümmern sie sich bitte um ihn, als ob er euer eigener Sohn wäre.
 

In ewiger Dankbarkeit und Erfurcht

Dalina & Drago Legres
 

‚Legres.’ Der Name kam Lalyon ziemlich vertraut vor. Wo hatte er diesen seltsamen Namen schon mal gehört?

Damit der Kleine in dieser Kälte nicht erfror ging er erst einmal ins Haus.

Er erinnerte sich wieder, als er das Wappen auf dem schönen Deckchen sah. Ein Weißer Drache mit ausgebreiteten Flügeln der sich mit den Krallen an einem Schwertgriff hielt.

Mindestens 5 Bücherregale musste er durchwühlen, bis er wieder das gefunden hatte wonach er suchte. Ein altes Familienbuch, dass er von einer Ewigkeit geerbt hatte. Es war wahrscheinlich sogar im Mittelalter geschrieben worden. Lalyon Vorfahren waren Adlige gewesen, das bewiesen schon das Sonnenwappen das auf der Vorderseite war und der Name, der auf der eingraviert war:

Lordfamilie Enigio Diego Lalyon
 

Auf den ersten Seiten wurde die Lordfamilie vorgestellt. Danach ein Stammbaum, der sich über mehr als 20 Seiten streckte und mehrere 100te Jahre in die Vergangenheit reichte. Das alles interessiert Lalyon nicht. Die folgenden Seiten wurden interessanter. Sie handelten von einer alten Schlacht zwischen seiner Familie und zwei anderen die sich bis aufs Blut bekriegten. Seine Familie verteidigte eine der beiden Familien und das war mehr als nur ein fataler Fehler, denn die andere Familie erklärte somit auch den Krieg gegen die Lalyons.

Was er suchte war nun der Name der Familien und diese fand er auch. Die Familie die seine Familie damals schützten war Legres.
 

Als Lalyon denn Namen las wurde ihm mehr als unheimlich. Es sollte keine Nachfahren der Legres mehr geben. Wenn es nämlich nach dem alten Buch ging so haben sich die beiden Familien solange bekämpft bis keinen mehr aus den Familien gab. Sie müssten alle tot sein! Keiner hätte jemals den großen Brand überleben können. Das war zu der damaligen Zeit vollkommen unmöglich gewesen.

Lalyon bekam es mit der Angst zu tun. Was wäre wenn beide Familien überlebt hätten und bis heute gegen einander kämpften? Und dies der Grund war, warum man ihm das Kind überlassen hat? Und wenn es die andere Familie erfährt würde man ihn genauso jagen und sogar umbringen.
 

Dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Sofort machte er sich mit dem kleinen Kind auf den Weg. Am Waisenhaus angekommen überreichte er den kleinen Miquel dem Pfleger ohne auch nur ein Wort zu sagen.

In Gedanken hoffte er, dass ihm die Eltern des Kleinen vergeben konnten, aber er konnte nicht auf den Kleinen aufpassen, wenn er wusste, dass er in Lebensgefahr sein würde...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sanisa
2007-06-28T12:40:38+00:00 28.06.2007 14:40
holla das entwickelt sich ja recht spannend,

und das du zwischendurch immer die rückblenden rein schreibst ich bin mal gespannt wie es weiter geht.

und wie der gute Cop jetzt weiter vorgehen will da sein versuch den Mörder ja zu stellen nicht ganz so gelaufen ist wie er sich das vorgestellt hat *grins*.


naja ich les mal schnell weiter damit ich weiß wie es weiter geht Gruß sanisa


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