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Der verwunschene Prinz

Das moderne "Der Froschkönig" // endlich korrekturgelesen
von

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Der verwunschene Prinz

„Nein!“

Man hört nur noch die Tür des Wohnzimmers zu knallen und fast rennende Schritte die Treppe hinauf, bevor eine weitere Tür zufiel. Er wollte das nicht. Er war glücklich mit seinem Leben, so wie es war, ohne Freundin. Warum wollte das sein Vater nicht verstehen? Er wollte keine Beziehung, schon gar nicht mit einer Frau. Er seufze. Es war schon spät, also entschloss er sich zu schlafen. Vielleicht hatte sich sein Vater bis zum nächsten Morgen wieder beruhigt und seine Idee verworfen, ihn zu einem Date mit irgend so einem Flittchen zu zwingen.
 

Als Uruha am nächsten Morgen noch etwas verschlafen in die Küche kam, traute er seinen Augen nicht. Er schaute abwechselnd zu seinem Vater und zu der Person, die neben ihm saß.

„Ich habe doch gesagt, ich mache Ernst!“

Er war sprachlos. Starrte ihn mit offenem Mund an. Sein Vater lächelte zufrieden und achtete nicht weiter auf ihn.

„Du wirst heute einen schönen Tag mit Ai, verbringen!“

Unbeirrt redete sein Vater weiter. Uruha konnte sich nur noch umdrehen und in Richtung Gästetoilette rennen. Die Tür flog zu. Er stützte sich auf das Waschbecken und starrte mit großen Augen in den darüber hängenden Spiegel. Was sollte das? Ist sein Vater jetzt wahnsinnig geworden? Warum tat er ihm das an?

//Na toll … // Er seufzte.

//Na schön … du willst es nicht anders … //

Er begann zu grinsen und verließ den Raum, um in sein Zimmer zu gehen und seine Stylingsachen raus zu kramen. Sein Vater hasste diese Sachen, deswegen versteckte Uruha sie in seinem Zimmer, damit sein Vater nicht mal das Bad ausräumte und alles in die Mülltonne warf. Mit einer großen Tasche ging er in Richtung Bad. Dort duschte und wusch er sich die Haare. Bevor er aber aus der Dusche stieg, rasierte er sich noch, so wie er es jeden zweiten Tag tat. Dann trocknete sich ab, bevor er sich eine frische Shorts anzog.

Als Nächstes waren seine Haare dran. Er glättete sie wie jeden Morgen, weil er nichts mehr hasste, als wellige Haare zu haben. Das durchgestufte Haar drehte er an den Spitzen nach außen. Nach einiger Zeit war er damit zufrieden und verteilte mehr als die Hälfte der Flasche Haarspray in seinem Haar, damit auch jede Strähne an dem Platzt saß, den er für sie vorgesehen hatte. Dann putze er sich die Zähen. Für Uruha war dieser tägliche Ablauf schon normal. Zum Schluss krallte er sich sein Make up und zog sich einen schwarzen Lidstrich. Er schminkte sich so dezent wie jeden Tag. Nach fast zwei Stunden, verließ er das Bad. Kurz darauf kam er mit einer dunklen Jeans an den Seiten geschnürt mit einem weißen Gürtel locker an seine schmalen Hüften befestigt, einem weißen Unterhemd, das er über ein dunkleres gezogen hatte, die Treppe hinunter und schlenderte ins Wohnzimmer, da er dort Stimmen hörte. Er lehnte sich gekonnt in die Tür, in seiner Hand hielt er ein langärmliches, braunes Hemd und lächelte.

„Können wir dann?“

Er lächelte immer noch und nahm seinem Vater damit den Wind aus den Segeln, da er gerade etwas sagen wollte. Er setzte erneut an und wurde nun von Ai unterbrochen. Sie stand auf, ging auf Uruha zu, bevor sie sich bei ihm einhakte und ihn lächelnd nach draußen zog.
 

Uruha seufzte leise. Auf was hatte er sich da nur eingelassen. Das Mädchen war nicht die hübschest. Wenn er es genau nahm, fand er sie hässlich. Sie hatte schwarze, lange, lockige Haare und blaue Augen. Er hasst nichts mehr. Außerdem war sie einen guten Kopf kleiner als er.

„Was wollen wir machen?“, fragte er schließlich etwas genervt.

Er wollte dieses Date so schnell wie nur möglich hinter sich haben. Selbst der strahlende Sonnenschein konnte seine Laune nicht aufhellen. Er beobachtete sie aus dem Augenwinkel heraus, sie schien zu überlegen. Plötzlich knurrte sein Magen.

„Wir sollten was essen! Du hast schließlich nicht gefrühstückt. Kein Wunder das du so dünn bist.“

Ai zog ihn hinter sich her, direkt in das teure Restaurant „Zur goldenen Kugel“.

//Na toll!!//

In Gedanken rechnete er sein Geld zusammen.

//Das reicht niemals … //

Doch bevor er irgendetwas sagen oder protestieren konnte, saßen sie schon an einem Zweiertisch am Fenster. Er seufzte

//Ich bring ihn um … //

Ai hingegen studierte schon die Speisekarte.

„Schau etwas auf die Preise, ich hab nicht so viel Geld mit!“, maulte er etwas.

Ai sah auf und lächelte.

„Dann teilen wir uns eben ein Essen.“

//Super … //

Uruhas Laune war im Keller angekommen.

„Magst du Hühnchen?“, fragte sie schließlich.

Uruha nickte. Wenn man es genau nahm, liebte er Hühnchen, nur wusste er nicht ob es an diesem Tag genauso gut schmecken würde wie sonst. Kurz darauf bestellte Ai das Essen. Ein unangenehmes Schweigen breitete sich aus. Dieses wurde erst wieder durch den Kellner unterbrochen, als er das Essen brachte.

„Guten Appetit.“

Doch Uruha stocherte mehr in dem Esser herum, als das er aß, was sich Ai eine ganze Weile mit ansah.

„Da kann man ja nicht zu sehen!“

Sie seufzte und hielt ihm ihre vollen Stäbchen vor den Mund.

„Iss!“

Uruha aß zögerlich.

//Jetzt muss ich mich auch noch füttern lassen … //

Schließlich begann er wieder selbstständig zu essen. Nach kurzer Zeit hatten sie den Teller leer gegessen. Beide hatten bis jetzt wieder geschwiegen. Er zahlte und verließ mit ihr das Restaurant. Draußen dämmerte es schon, so dass Uruha irritiert auf seine Uhr schaute. Es war bereits nach 4.

//Wir waren drei Stunden hier?//

Seine Hoffnung, dass dieses Date bald vorbei war, wuchs. Eigentlich musste er nur noch die eine Stunde Heimweg überstehen, dann hatte er es geschafft. Innerlich freute er sich tierisch.

„Was machst du eigentlich so??“

Keine Antwort. Er hatte keine Lust auf Konversation.
 

„Wir sind wieder da!“, waren die ersten Worte die Uruha sagte, nachdem sie wieder an ihrem Startpunkt angekommen waren.

„Schön! Hattet ihr einen schönen Tag?“

Sein Vater lugte kurz durch die Wohnzimmertür.

„Ging so!“, meinte sein Sohn beiläufig.

„Ich geh schlafen!“

Uruha war gerade im Begriff die Treppe hinauf zu gehen, als er erneut die Stimme seines Vaters vernahm.

„Ich habt euch also etwas kennen gelernt. Schön. Ai’s Eltern haben angerufen. Sie können sie leider nicht abholen. Sie muss also hier Übernachten. Und da wir kein Gästezimmer hat, wird die junge Dame bei dir schlafen! Du hast doch sicher nichts dagegen.“

Die Stimme seines Vaters klang streng und ließ keine Widerworte zu, deswegen nickte Uruha nur stumm und ging dann weiter die Treppe hinauf.

//Ganz toll … //

Ai verbeugte sich noch mal seinem Vater und folgte ihm dann. In Uruhas Zimmer angekommen setze sie sich neben ihn aufs Bett.

„Gegenüber ist das Bad. Ich will wirklich schlafen!“

Uruhas Stimme klang genervter als sie es an dem Tag eh schon tat. Er stand auf und zog sich aus, bis auf die Shorts. Er bemerkte Ai’s Blicke auf seinem Körper und seufzte, bevor er zu Schrank ging und sich ein Shirt herausnahm. Normalerweise trug er nichts, wenn er schlafen ging, aber bei dem Gedanken, eine Frau würde heut Nacht neben ihm schlafen, fühlte er sich nur angewidert. Er krabbelte an ihr vorbei in sein Bett und schloss die Augen. Uruha versucht nicht mehr daran zu denken und schweifte in seine Traumwelt ab. So bemerkt er auch nicht wie Ai sich auszog und sich neben ihn legte. Erst als sie sich an ihn kuschelte, streckte er hoch.

„Was soll das?“

Uruha wirbelte herum und stieß sie von sich, wobei sie das Gleichgewicht verlor und aus dem Bett purzelte.

„Autsch!“

Ihre Stimme klang jetzt nicht gerade sehr weiblich, fand Uruha. War ihm das den ganzen Tag nur nicht aufgefallen, weil sie kaum miteinander geredet hatten, oder was war passiert? Er schluckte und sah über die Bettkante. Doch zu seinen Füßen lag kein Mädchen, wie er es erwartet hatte.

„Du bist ein Kerl?“

Uruha wusste in dem Moment nicht ob er sich freuen oder losheulen sollte. Er nickte.

„Schon immer gewesen!“

„Aber du hattest …“

Uruha wusste immer noch nicht so richtig was er denken sollte, hatte er doch den ganzen Tag mit einem kleinen Mädchen verbracht und nun lag ein gut aussehender junger Mann vor seinem Bett.

„Ja! Ich hatte … Flüche sind was Grausames!“

Er hatte sich in der Zwischenzeit aufgerichtet und schaute auf Uruha herab.

„Darf ich mich setzten, oder schubst du mich gleich wieder vom Bett?“

Uruha schüttelte den Kopf.

„Nein, setzt dich!“

Seine Gedanken schweiften um den ganzen Tag. Er hatte doch den Tag, in seinen Augen, nicht sonderlich hübschen Mädchen verbracht und es nur auf Wusch seines Vaters mit in sein Zimmer genommen und nun saß ein fast nackter, super sexy Typ neben ihm. Er schluckte und verstand die Welt nicht mehr.

„Ich erklär es dir!“

Ein Lächeln zierte das Gesicht des Fremden.

„Ich bin Nao. Und ich wurde verflucht. Meine Eltern haben mich zu einer Priesterin geschleift, als sie erfahren haben, dass ich schwul bin.“

Er schaute Uruha durchdringend an.

„So wie du!“, fügte er grinsend hinzu.

Uruhas Augen wurden immer größer. Er wusste es?

„Woher ...“

„Deine Ablehnung mir gegenüber als Mädchen, war ja nun nicht zu übersehen. Aber dank dir, bin ich jetzt endlich wieder in meinem richtigen Körper.“

Sein hübsches Lächeln hypnotisierte Uruha.

„Ich sollte mich bedanken!“

Im nächsten Moment legte er schon seine Lippen auf Uruhas.

Nach dem sich Uruha von dem Kuss und der Männlichkeit seines Gegenübers erholt hatte, zierte ein ehrliches Lächeln seine Lippen.

Den restlichen Abend verbrachten die beiden damit sich kennen zu lernen. Uruha hatte den Tag ja nicht genutzt. Uruha fühlte, dass er und Nao auf einer Wellenlänge lagen. Er hatte sich verliebt.

„Kannst du dich an unser kurzes Gespräch erinnern?“

Uruha überlegte kurz und tatsächlich auf dem Heimweg hatte sie kurz mit ihm geredet.

„Kannst du dich noch erinnern, was ich gesagt habe!“

Uruha nickte.

„Ich habe das ernst gemeint. Ich hab keine Lust auf den Schulabschluss! Ich will die Welt sehen. Lass uns abhauen!“, schlug Nao vor.

Als Mann würden seine Eltern ihn nur wieder in diesen Tempel schleifen und ihn erneut verfluchen lassen. Uruha schaute ihn erst ohne jeglichen Gesichtsausdruck an, lächelte dann aber und nickte. Er hatte schon lange keine Lust mehr auf das Leben, das sein Vater für ihn wollt.

„Hai, lass uns abhauen.“

Uruha stand auf und ging in Richtung Schrank. Er warf ihm ein paar Klamotten entgegen.

„Du solltest dir was anziehen.“

Schnell zog auch Uruha sich an und packte ein paar Klamotten ein.

Schließlich verließ er sein Zimmer, Hand in Hand mit Nao. Lautlos zog er sich die Schuhe an und gab auch Nao welche.

„Bin gleich wieder da!“

Er hauchte ihm noch einen Kuss auf die Lippen und ging dann ins Wohnzimmer.

„Ich hau ab!“

Er sah seinen Vater entschlossen an und genoss innerlich sein entsetztes Gesicht!

„Danke, dass du mir Nao vorgestellt hast.“

Mit diesen Worten drehte er sich um und ging zurück zu Nao, nahm dessen Hand und verließ das Haus, bevor sein Vater ihn noch zurückhalten konnte. Draußen schaute er sich kurz um.

„Komm!“

Nao zog ihn an der Hand zu einem Auto und stieg mit ihm ein.

„Kaworu wird uns zum Flughafen bringen!“

Beide saßen auf dem Rücksitz. Nao hatte sich an ihn gekuschelt.

„Er ist mein bester Freund, der Einzige der zu mir gestanden hat, nachdem ich verflucht wurde. Ich hab ihm eine SMS geschrieben als du dich verabschiedet hast!“

Uruha nickte und schloss die Augen. Er hatte noch gar nicht wirklich realisiert was passiert war. Aber bereuen würde er diese Entscheidung ganz sicher nicht. Etwas Besseres als Nao konnte ihm nicht passieren, um aus dem Gefängnis seines Vaters auszubrechen. Egal wohin es gehen würde, mit Nao an seiner Seite konnte ihn so schnell nichts aus der Bahn werfen. Er lächelte zufrieden und schlief ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Kanoe
2010-12-28T11:05:57+00:00 28.12.2010 12:05
etwas kurz aber sehr niedlich
Von:  Kanoe
2007-06-27T13:21:03+00:00 27.06.2007 15:21
übelst lustig *wegkuller for lachen.
Von:  Alucia
2007-04-22T20:38:05+00:00 22.04.2007 22:38
ICH FINDS TOLL!!!
MAL WAS GANZ ANDERES.SCHÖNE ABWECHSLUNG
ALSO MIR HATS GUT GEFALLEN
ICH WÜRDE AUCH GERNE WISSEN WIES WEITER GEHT
>_<
LEIDER SO KURZ
T_______________T
ABER ICH WÄRE NIE AUF DIE IDEE GEKOMMEN
SCHREIB MAL MEHR!
=^-^=
ICH WÜRDE MICH SEHR FREUEN.
BIS ZUM NÄCHSTEN MAL^^
Von:  teufelchen_netty
2007-04-22T08:13:07+00:00 22.04.2007 10:13
nao als froschili ^^
wie niedlich. passt aber irnwie oô
alsi ich fands bisher toll. kommt mehr?


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