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Horusauge

Was neues von mir ^^
von

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Verdächtigungen

Es geht in die zweite Runde ^^
 

~*~ -]:|Kapitel 2 - Verdächtigungen|:[- ~*~
 


 

Verdächtigungen...
 

Die Bronzearmreifen klirrten leise, als Anzu die Strohmatten ausklopfte, langsam kehrte der frühe Abend ein.

Noch einmal ließ sie ihren Blick wandern. Wieder auf die andere Seite des Nils, dort wo ein kleiner schwarzer Fleck am Horizont Medina zeigte. Diese beunruhigende Gefühl wollte nicht verschwinden. Seit sie diesen Boschafter mit den kalten Augen vor ihrer Tür gesehen hatte, wusste sie das etwas im Argen lag.

Plötzlich schrie jemand von der Straße her ihren Namen. Neugierig blickte sie herab und sah Seba, eine gute Freundin mit den Armen fuchteln.

"Anzu! Anzu! Komm herunter!!!"

Mit gerunzelter Stirn und leicht verwirrt machte sie sich auf den Weg, etwas verwirrt blickte ihr Mokuba hinterher, der unten gerade einen Fisch ausnahm.

Verwundert schritt sie auf die belebte Straße und eilte zu ihrer Freundin.

"Was ist denn los? Bist du etwa gerannt?", etwas besorgt betrachtete sie ihre schweißüberströmte Freundin, die vor ihr verzweifelt nach Atem rang.

"Das ist gleich!", keuchte ihre Freundin angestrengt. "Bei Amun, etwas Schreckliches ist geschehen! Das Grab des kürzlich verstorbenen Pharaos wurde geplündert, man hat alles geraubt ... auch den Gerechtfertigten."

Ungläubig betrachtete Anzu ihre Freundin, die sich nun an die Mauer lehnt und schluckte.

"Anzu...", sprach sie schließlich leise das aus was beide dachten. "Dein Onkel, er wird dafür verantwortlich gemacht werden."

"Bei Nut...", keuchte Anzu leise. Sie atmete tief durch und hob ihren Blick zum Himmel, der sich nun langsam mit Dunkelheit tränkte. "Götter Ägyptens steht ihm bei... ich flehe euch an."
 

~*~
 

Gerade als die Wache zum erneuter Hieb Sachet's Rücken anvisierte, wurde die Tür zum Thronsaal aufgerissen.

"Aufhören!" Atemus Stimme wurde vibrierend von den kahlen Mauern zurückgeworfen.

Mit schnellen Schritten begab er sich zum Thron und ließ sich schwer darauf fallen. Er war blass und entkräftete. Bilder der Schandtat hatten sich ihn seinen Kopf gebrannt.

"Eure Majestät … Ihr solltet euch lieber ausruhen." flüsterte Jou leise.

Atemu blickte kurz zu seinem Gefährten, lächelte kurz.

"Nein, keine Sorge mein Freund... Es wird schon gehen." Damit blickte er zu Akunadin der daraufhin kurz nickte.

"Imi- ra- isnt* Sachet, Sohn von Nedit. Der Pharao wünscht zu erfahren, wie es passieren konnte, dass solch eine Schandtat standgefunden hat."

Sachet sank vor Erschöpfung auf die Knie, er war froh dass die Schläge nun ein Ende hatten. Er war zu alt, um all dem Stand zu halten. Immer noch war ihm als würde der Stock schneidend auf ihn niedergehen.

"Erhabener Pharao, Herr beider Länder, verzeiht dass ich euch diese Frage nicht beantworten kann. Ich kann es mir selbst nicht erklären.", keuchte er erschöpft und dennoch bemüht, die Ehrerbietung bei zu behalten.

"Imi-ra-isnt Sachet, seit ihr euch bewusst in welcher Lage ihr euch befindet?", fragte Atemu mit fester aber beruhigender Stimme. "Der Lageplan der Grabkammer, der Entwurf selber, all das MUSS an den Grabschänder und Gotteslästerer weitergegeben worden sein."

"Mein Pharao, verzeiht mir, ich weiß nicht wie es dazu kommen konnte." Sachet schluckte hart, dass was er jetzt sagte, war entscheidend darüber wie sie mit ihm weiterverfahren würden. "Ich bitte euch, mein Vater und dessen Vater waren Vorsteher der Handwerker, ich habe eurem Vater treu gedient, so wie meiner Vater euren göttlichen Vorfahren. Sohn des Re, ich schwöre, meine Hände sind unschuldig, sonst möge mich die Fresserin Amnit auf der Stelle verschlingen."

Schweigen herrschte ihm Thronsaal. Sachet wagte es nicht einmal zu atmen.

Müde rieb sich Atemu über sein Gesicht und blickte zu Jou, der nur traurig lächelte. Schließlich holte er kurz Luft.

"Ich glaube dir.", sprach er mit fester Stimme. "Deine Familie hat meiner Familie immer treu gedient. Keiner hat etwas auf sich kommen lassen, dennoch muss ich vorsichtig sein. Du wirst bis morgen in Gewahrsam bleiben, ein Schreiber wird deine Aussage aufschreiben die du vereidigst. In den nächsten Monaten stehst du unter Beobachtung und wir werden Durchsuchungen und Befragungen vornehmen. Bringt ihm zum Schreiber."
 

~*~
 

Müde und aufgekratzt zugleich rollte sich Anzu von einer Seite zur anderen. Ihr Bett aus Stroh und rauem Leinen, kratze mehr als sonst und Mokuba's leises Atmen zerschnitt grausam die Stille.

Morgen würde sie nach Medina gehen und sich davon überzeugen, dass mit ihren Onkel gerecht verfahren wurde. Sie hatte sich extra für die nächsten Tage frei genommen. Den Lohnverlust konnte sie auf dem Fest des Thot wettmachen. Nun galt ihre Sorge mehr ihren letzen Familienangehörigen.

Was wird aus ihnen wenn sie Sachet wirklich bezichtigen?

Ihr lief ein unwohler Schauer über den Rücken, nein daran mochte sie jetzt noch gar nicht denken.

Dennoch blickte sie stumm an den Wänden endlang. Wie kam es nur, dass nichts so war wie es sein sollte.

Als sie Mokuba aufnahm und seinem Bruder versprechen musste gut für ihn zu Sorgen, da dachte sie, dass alles besser werden würde. Sie wartete immer noch darauf, dass er endlich sein Versprechen wahrmachte und sie holen kam. Nun flog die Hoffnung aber leise dahin, ob er sich überhaupt seinem "Meister" widersetzten würde.

Seufzend drehte sie sich auf die andere Seite.

"Schlafen solltest du!", ermahnte sie sich selber flüsternd. Morgen würde für sie ein anstrengender Tag werden.
 

~*~
 

Atemu saß schweigend auf seiner Terasse und betrachtete den ägyptischen Nachthimmel.

"Ich wusste, dass ihr euch nicht zur Ruhe bettet.", sagte schließlich eine bekannte Stimmte.

Atemu schrak auf und blickte auf die Person die nun näher trat.

"Ah, Jou mein Freund. warum musst du dich immer anschleichen?", müde lächelnd blickte er wieder zu den Sternen.

"Mein Pharao... Atemu, ihr ahnt es, warum sprecht ihr euren verdacht nicht aus?", murmelte Jou schließlich.

Der Pharao schwieg ein Weile und starrte stumm vor sich hin, verträumt spielte mit einer Kette Lapislazuli bis er schließlich kurz Luft holte: "Mein Vater war ein guter Pharao, er hat nur einmal einen Fehler begannen. Warum er es tat ist mir bis heut nicht klar, aber davon wussten nur eine geringe Anzahl von Personen."

Schließlich versank er wieder in tiefes Schweigen.

"Es war heute, vor vielen Jahren.", murmelte Jou leise. "Wir haben ein Verräter im Palast."
 


 

* Vorsteher der Handwerker in Medina



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2011-06-08T09:33:36+00:00 08.06.2011 11:33
Tolle Story
Hoffe du schreibst schnell weiter
glg Pumkinlady
Von: abgemeldet
2011-03-10T10:51:17+00:00 10.03.2011 11:51
totales gänsehautfeeling =)
Wann schreibst du endlich weiter?

LG Wolfslady85
Von:  kitty_shack
2008-09-16T12:58:46+00:00 16.09.2008 14:58
Heyy!^^

Bin mal auf deine FF gestoßen. Und find die super *____*
Also ich mich meinen Vorrednern nur anschließen!
Einfach klasse, der Stil und alles *-*
Ich freue mich shcon auf die nächsten Kapitel :)

lG,
kitty <3

PS: Vllt mach ich sogar beim Wettbewerb mit. <D
Von:  Tea_Kaiba
2008-05-03T07:37:35+00:00 03.05.2008 09:37
Warum hat das Kapitel denn keinen Titel?
Du hättest es doch einfach auch "Verdächtigungen" nennen können...?


>Gerade als ein erneuter Hieb Sachet's Rücken anvisierte, wurde die Tür zum Thronsaal aufgerissen

Ein Hieb kann ja eigentlich nicht anvisieren... vielleicht derjenige, der ihn schlägt?

Tz. Das war nun wirklich gemein.
Hättest du nicht noch ein bisschen weiter schreiben können?
Jetzt wollen wir alle schon wissen, was das für ein Fehler sein soll, und wen sie als Verräter verdächtigen.
Von: abgemeldet
2008-05-02T18:28:25+00:00 02.05.2008 20:28
hallo!!

ein wirklich tolles kapitel. :-)
zwar etwas kurz, aber ansonsten echt klasse.
vor allem deine gefühls- und szenenbeschreibungen gefallen mir wahnsinnig gut.
ich freu mich jedenfalls schon richtig aufs nächste kapitel. :-)

glg Heli


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