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A Beginning

Eine Jack/Ana Story
von

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Gefangen

14. Gefangen
 

Ana warf das Kerngehäuse eines Apfels in das Feuer, und beobachtete, wie es sich an den Kanten zusammenzog und schwarz wurde. Sie hatte vier Äpfel gegessen. Sie erhob sich von ihrem Platz am Boden der Höhle und wanderte zu deren Eingang. Es war bereits das sechste Mal, dass sie das tat. Jack sollte mittlerweile wirklich zurückgekehrt sein. Zum zehnten Mal ging sie in der Höhle auf und ab. Er war doch nur zum Haus gegangen, um für sie etwas zum Anziehen zu holen. Sie verließ die Höhle, und starrte hinauf zu ihrem Haus. Es war nur eine kurze Strecke. Jack wusste, wo sich ihr Schlafzimmer befand. Ein Kleid zu finden, konnte doch unmöglich so lange dauern.
 

Ana kaute auf ihrer Unterlippe und ging ein paar Schritte in Richtung des Hauses. Er hatte ihr gesagt, sie sollte in Deckung bleiben, aber was, wenn ihm etwas passiert war? Sie ging weiter. Vor weniger als zwei Tagen hatte er noch mit hohem Fieber in ihrem Bett gelegen. Sie hätte ihm Ruhe gönnen müssen. Was wenn er krank war, oder verletzt, oder… Trotz der schmerzenden Wunde beschleunigte Ana ihre Schritte.
 

Sie hätte ihn schlafen lassen sollen.
 

Er hatte ihr das Leben gerettet.
 

Sie hätte niemals zulassen sollen, dass er ging.

Sie waren in dieser Höhle relativ sicher gewesen. Indem sie ihn zum Haus zurück geschickt hatte, hatte sie sein Leben in Gefahr gebracht. Wenn ihm deswegen etwas zugestoßen war… Nein. Sie würde nicht darüber nachdenken. Jack ging es gut. Er durchsuchte höchstwahrscheinlich die Küche nach einer Flasche Rum. Es musst ihm gut gehen. Oder vielleicht konnte er sich einfach nicht entscheiden, welches Kleid er ihr mitbringen sollte. Natürlich, das musste es sein. Jack war in Ordnung.
 

Jack. Ana lächelte unwillkürlich, als sie die Treppen zu der Hintertür hinaufstieg. Der sagenhafte Captain Jack Sparrow hatte sie aufgefordert, ihn beim Vornamen zu nennen. Ana rollte mit den Augen. Sie benahm sich wie ein Schulmädchen. Warum um alles in der Welt, hatte der Pirat solch einen Effekt auf sie? Er war dazu in der Lage, ihren Verstand binnen Sekunden mit sentimentalem Unsinn zu füllen. Wenn er sich länger als ein paar Minuten von ihr entfernte, wurde sie vor Sorge fast wahnsinnig. Warum? Was unterschied ihn von allen anderen?
 

Nenn ihn Jack. Nun, natürlich konnte sie ihn Jack nennen. Das war immerhin sein Name.
 

Ana öffnete die Hintertür und betrat das Haus. Sie hielt für einen Augenblick inne, um ihren Augen die Gelegenheit zu geben, sich an die vorherrschende Dunkelheit zu gewöhnen. Sie konnte nichts hören. Jack war wahrscheinlich nur vorsichtig. Er würde es nicht riskieren wollen, jemanden auf sich aufmerksam zu machen, nur weil er zu laut war. Richtig?
 

„Jack?“ flüsterte sie.

„Senora?“

Anas Blut schien zu Eis zu erstarren. Jack hatte keinen spanischen Akzent. Langsam drehte sie sich um. „Miguel?“ fragte sie und in ihrer Stimme schwang eine Spur von Erleichterung.

„Wer ist Jack?“ wollte der spanische Captain wissen. Er trat ins Mondlicht.

Ana suchte seinen Blick. Seine Augen waren genau so dunkel, wie die des Piraten. Er musterte ihre ungepflegte Erscheinung. Sie hatte keinen Grund diesem Mann zu vertrauen. Sie hatte ihn doch erst gestern kennen gelernt… nein, vorgestern! Am Hafen. Er hatte sich zum Thema Piraten zwar nicht gänzlich ablehnend geäußert, aber das hieß noch lange nicht, dass sie ihn als Freund ansehen konnte. Er war immer noch der Sohn von Don Antonio, und so sehr sie es auch wollte, sie konnte sich nicht dazu bringen ihm zu vertrauen. „Jack? Ich weiß nicht? Worüber redet Ihr?“ fragte sie, in der Hoffnung ihn von seiner Frage abzulenken.
 

„Wo seid Ihr gewesen? Jeder in der Festung denkt, Ihr wärt tot.“

Anas Augen weiteten sich. „Auch mein Bruder?“

„Wer?“

Sie schüttelte den Kopf: „Captain Tarret. Er ist mein Bruder.“

Miguel nickte. „Jeder.“

„Warum?“

„Einige der Soldaten meines Vaters fanden Blut in dem Arbeitszimmer im ersten Stock. Sie haben angenommen, der Pirat hätte…“ Er unterbrach sich mitten im Satz. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Jack Sparrow. Ihr habt erwartet, ihn in diesem Haus zu finden.“

Ana hob eine Augenbraue. Sie war nahe dran, den Spanier anzuschreien. Ihm zu erzählen, was sie von seinen Unterstellungen hielt, aber irgendetwas an der Art wie er es sagte, hielt sie davon ab.

„Ihr werdet ihn hier nicht finden.“

„Nicht?“

„Nein. Er wurde festgenommen.“

„Was?“ antwortete Ana aus Reflex. Sie hatte nicht vorgehabt, vor Captain Cornado ihre Emotionen zu zeigen. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn er wüsste, dass sie sich um Sparrow sorgte. Warte! Dass sie sich um Sparrow sorgte? Sorgte sie sich wirklich um den Piraten?

„Die Männer meines Vaters wurden in Eurem Haus stationiert, als das Blut gefunden wurde. Für den Fall, dass Sparrow zurückkehren sollte.“
 

Ana fühlte, wie ihr Herz einen Schlag aussetzte. Spanische Soldaten waren in ihrem Haus gewesen. Jack wäre nicht zurückgegangen, wenn sie ihn nicht darum gebeten hätte. Es war allein ihre Schuld. Sie war dafür verantwortlich, dass er zu Don Antonio zurückgebracht worden war. Es spielte überhaupt keine Rolle, ob sie sich um Jack sorgte, oder nicht. Was ihm jetzt passiert war, lag in ihrer Verantwortung.

Sie blinzelte einige Male, in dem verzweifelten Versuch, die Bilder von La Cerradura abzuschütteln, die ihren Verstand überfielen. Sie hätte schwören können, dass sie verbranntes Fleisch riechen konnte, und Jacks mühsame Atemzüge, als er gegen den Schmerz ankämpfte. Sie legte eine Hand an ihre Stirn. Der Raum schien sich um sie zu drehen und sie merkte, wie sie den Boden unter den Füßen verlor.
 

Plötzlich war Captain Cornado an ihrer Seite. Er legte einen Arm um ihre Taille, um sie zu stützen, und berührte so versehentlich die Wunde an ihrem Bauch. Ana ächzte. Sie konnte den besorgten Blick Miguels fühlen.

„Senora, was ist Euch zugestoßen?“

Ana zog sich von dem Spanier zurück. Es schien, als würde er sich um sie sorgen, aber sobald er herausfand, wo sie gewesen war, und mit wem, würde ihn das bestimmt nicht davon abhalten, seinen Vater zu alarmieren.

„Es ist nichts,“ sagte sie.

Er griff nach ihrem Handgelenk. „Das ist nicht nichts.“

Ana befreite ihre Hand aus seinem Griff und schlug den Spanier so hart sie konnte ins Gesicht. Er taumelte ein, zwei Schritte zurück und sah sie an. Seine dunklen Augen waren voller Überraschung und… und was noch? Es sah fast beeindruckt aus. Ana schob in einer stummen Herausforderung den Unterkiefer vor.
 

„Sparrow wird momentan noch in der Festung gefangen gehalten. Nicht auf dem Schiff meines Vaters. Capitàn Tarret hat darauf bestanden. Wir werden morgen ablegen, um uns auf den Weg nach Spanien zu machen.“

„Warum erzählt Ihr mir das?“ fragte Ana ungläubig.

„Weil Ihr nicht mehr viel Zeit habt,“ antwortete Miguel.

„Zeit wofür?“

„Senora, ich weiß, was Sparrow passiert ist, als er in La Cerradura war.“

„Ihr meint wohl, was ihm angetan wurde.“ Ana wusste, dass sie es nicht zulassen sollte, dass sich ihre Gefühle so deutlich zeigten. Aber als sie an Jack dachte, konnte sie ihre Wut nicht mehr zurückhalten. Was dort geschehen war, war einfach undenkbar.

„Si. Was ihm angetan wurde,“ korrigierte Miguel sich selbst. „Senora, ich mag das alles ebenso wenig wie Ihr und es ist mein Wunsch, dass es fortgesetzt wird.“

Ana musterte ihn scharf. Der Spanier schien es wirklich ernst zu meinen. „Dann frage ich Euch noch einmal, Captain Cornado. Zeit wofür?“

„Ihn aus dem Gefängnis zu befreien.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-06-10T12:26:25+00:00 10.06.2007 14:26
Hey ho!
Also. Ich muss jetzt auch mal endlich einen Kommi zu deiner FF schreiben. Ich hab sie erst vor kurzem entdeckt und jetzt endlich bis hier hin gelesen...
Und... es ist einfach nur GEIL *schmacht* AnaXJack ist so wieso das tollste Pairing bei Fluch der Karibik ;)
Außerdem hast du einen sehr schönen Schreibstil!! Naja ich werd jetzt auf jeden Fall regelmässig hier Kommis schreiben =) Also, ich hoffe es geht bald weiter!
Chu Francis
Von: abgemeldet
2007-06-07T11:18:47+00:00 07.06.2007 13:18
hi, ich bin ja ma gespannt ob sie es schaffen wird Jack zu befreien. ;-)


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