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Fighting Dreamers

Kämpfe für deine Träume!
von

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Der finale Showdown

Neun Jahre später
 

Eine Frau betrachtete sich skeptisch im Spiegel. Das neue Oberteil war todschick, aber auch gleichzeitig so teuer wie ihr Wochengehalt. Wollte sie sich dafür etwa eine Woche lang von Dosenfraß ernähren? Für dieses dämliche Oberteil, das sie vielleicht in einem anderen Laden billiger bekommen könnte?

„Ich nehme es!“, sagte sie bestimmt. Es betonte ihre ausgeprägten Taille wunderbar. Als sie der Verkäuferin des Designerladens die Geldscheine übergab ging die Türe zum Geschäft auf. Ein Mann in ihrem Alter hatte es betreten und steuerte auf die Kasse zu.

Als die junge Verkäuferin erkannte, wer gerade hereingekommen war, bekam sie einen ehrfürchtigen Blick und verbeugte sich leicht.

„Willkommen, Hokage-sama!“, flötete sie.

Er nickte ihr zu und wandte sich an Sakura, die gerade die Tasche mit dem Emblem des Kleidungsgeschäftes ergriff. „Sakura, es ist etwas passiert.“

„Interessiert mich nicht!“, erwiderte die Sechsundzwanzigjährige.

„Aber“, begann der blonde Mann, doch sie schnitt ihm das Wort ab.

„Ich habe frei, klar?! Und ich möchte wenigstens ein einziges Mal nicht von dir um Hilfe gebeten werden, Naruto! Ich bin nicht deine Tipse!“

„Ja, aber ich…“

„Kein aber! Ich. Habe. Frei. Und außerdem habe ich Naemi versprochen, mit ihr in den Zoo zu gehen.“

Du meinst wohl diese neue Einrichtung, wo diese stinkenden, blöden Viecher stehen, dachte Naruto und versuchte es mit einer Zusatzinformation. „Es geht um ihn.“

Sakura hob eine Augenbraue. „Ihn?“ wiederholte sie. „Wer ist ihn?“

„Mensch, Sakura! Sasuke meine ich natürlich!“ Die Verkäuferin zuckte bei diesem Namen zusammen. Die beiden ignorierten es.

„Ist mir egal!“, sagte Sakura gleichgültig und ging aus dem Geschäft. Der Hokage folgte ihr. „Ich werde dich wohl nie los, oder?“ Er ergriff ihr Handgelenk und sah ihr ernst in die Augen.

„Sakura“, sagte er ernst mit gedämpfter Stimmte. „Oto hat uns vor zwei Stunden den Krieg erklärt.“

Sakuras Augen weiteten sich. „Nicht schon wieder“, flüsterte sie mit viel zu hoher Stimme, fasste sich aber im selben Moment wieder. „Aber ich dachte Sasuke hat Orochimaru umgebracht. Wie kann Oto dann…“

„Er hat seinen Platz eingenommen.“

„Nein!“, entfuhr es ihr.

„Komm mit. Du bist mein beste Freundin und rechte Hand, ohne dich entscheide ich genau gar nichts.“

Keine fünf Minuten später standen die beiden im Verhandlungszimmer. Sakura war schon oft hier gewesen, wenn sich Naruto irgendwelche neuen Beschlüsse oder Änderungen ausgedacht hatte. Aber noch nie war die Situation so ernst wie jetzt gerade.

„Sasuke ist also nun der Herrscher Otos und will Krieg mit Konoha, ist das richtig?“, fragte Sakura mit sachlicher Stimme.

Einstimmiges Nicken folgte. „Was wollen wir machen, Sakura-sama?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung. Naruto ist Hokage, nicht ich.“ Er legte eine Hand auf Sakuras Schulter. „Ja, aber nur nach Außen hin. Immerhin bist du der kluge Kopf der hinter allen wichtigen Entscheidungen steht. Sakura, bitte, sei professionell, auch wenn es um Sasuke geht.“

„Ich schlage vor“, sie brach ab und überlegte kurz. „Wir sollten mit ihm alleine reden. Vielleicht nützt es etwas.“

„Du meinst…?“

„Ja. Nur er und wir beide auf neutralem Boden. Das Team 7 wieder vereint. Ich will wissen, was seine Absichten und Beweggründe sind, dass er Konoha angreifen will.“

„Gut. So soll es sein.“ Naruto wandte sich an einen der Jo-Nin, die an der Türe standen. „Schickt einen Boten mit einer Nachricht nach Oto zu Sasuke Uchiha.“

Sakura schrieb etwas auf einen Zettel und reichte das fertige Schriftstück dem Ninja.

„Naruto, ich habe Angst.“

„Ich auch.“
 

Die drei blickten sich an. Zwei Ninjas auf der linken, ein dritter auf der rechten Seite des Feldes.

Die drei Erwachsenen sahen sich nur an. Der Blick jedes Einzelnen strahlte vieles aus. Emotionen wie Hass, Wut, Liebe, Sehnsucht und Verlangen. Das Verlangen nach einer Erklärung. Einer Erklärung, warum er zur anderen Seite gewechselt war.

Die drei San-Nin sagten nichts, sie standen nur da und warteten darauf, dass jemand anfangen würde zu reden.

„Was wollt ihr?“ fragte der Schwarzhaarige, der alleine seinen zwei Teamkollegen gegenüber stand. „Wieso habt ihr mich hergerufen?“

Der frühere Scherzkeks der Gruppe, nun angesehener Ninja, hielt seine Freundin zurück. Alte Gefühle würden ihr früher oder später in die Quere kommen, es war nur eine Frage der Zeit. Immer wieder hatte sie beteuert, sie würde ihn nicht mehr lieben, sie würde über ihn hinweggekommen sein, doch ob das stimme, das würde sich zeigen.

Ob sie ihn bekämpfen konnte.

Aber ob er das konnte? Der Chaosninja Konoha-Gakures starrte seinen Teamkameraden hasserfüllt und kalt an. Doch dieser sah nur emotionslos zurück und wartete auf eine Antwort, die seinen Ansprüchen genügen würde.

Ja, ob er seinen ehemaligen Freund bekämpfen konnte wusste er nicht, doch auf jeden Fall würde er nicht tatenlos zusehen, wie er sein geliebtes Heimatland zerstören würde.

Sasukes Meister hatte einst diesen Weg eingeschlagen, der Meister der Schlangen, Orochimaru.

Der jüngste Uchiha war nun sein Nachfolger. Er hatte ihn getötet. Nun war er der Herrscher Oto-Gakures, welches ein ebenbürtiger Gegner Konohas war. Viele Abtrünnige hatten sich in das Land des Klanges geflüchtet und sich erst Orochimaru, dann dem Uchiha Erben unterworfen in der Hoffnung auf ein Leben ohne Angst.

Nun waren sie Marionetten des San-Nins. Ja, er war wahrhaftig ein San-Nin geworden. Nachdem er schon auf die andere Seite gewechselt war, wurde er zum San-Nin ernannt. Wieso die Ältesten das taten wusste niemand. Und nun hatten alle drei den Weg ihrer Senseis eingeschlagen und bildeten zusammen die drei legendären San-Nin der neuen Generation.

„Wir wollten dich davon überzeugen, dass Konoha und Oto keinen Krieg führen sollten.“ Naruto sprach mit ernster Stimme. Jeder kindliche Zug, jedes kindische Handeln hatte sich vor Jahren verflüchtigt, als er Hokage wurde.

Tsunade hatte ihm lediglich den Hut überreicht, hatte ein schelmisches Lächeln auf den Lippen und wenn es ein Comic gewesen wäre, dann hätte sie sicherlich Dollar Zeichen in ihren Augen gehabt.

Wahrscheinlich war sie jetzt in einem Casino und ließ sich ausnehmen.

„Und warum sollte ich Konoha nicht angreifen?“

„Verdammt, Sasuke!“ es kostete Sakura einige Überwindung und Kontrolle, das altbewährte ‚kun’ nicht anzuhängen und es bei seinem Namen zu belassen. „Du gehörtest einst zu uns, weswegen stellst du dich deinen Freunden in den Weg? Weshalb bist du so grausam?“

Tränen hatten sich in den Augen der 26 Jährigen gebildet. Naruto hielt sie zurück und drängte sie wieder neben sich. Während sie sprach war sie unbewusst ein Stück nach vorne gerückt.

„Weißt du was, Sasuke? Es ist genau wie damals. Nur dass ich nun eine Kämpferin bin und kein Zuseher.“

„Was meinst du? Oder besser gesagt: will ich es überhaupt wissen?“ Sasukes Stimme klang kälter denn je, es war fast unmöglich, aber seine ganze Erscheinung zusammen mit seiner unerbittlichen Stimme jagte den beiden einen Schauer über den Rücken.

„Du hast mich benutzt, mehrmals, das kann ich dir nicht verzeihen…aber ich kann damit leben. Bitte, lass unseren beiderseitigen Hass nicht in dieser Weise aufeinandertreffen!“

„Früher oder später wirst du einsehen, meine Liebe, dass es sein muss.“

Naruto ballte seine Hände. „Damals, als Jiraiya-sama und ich Tsunade-oba-chan suchten, da mussten die beiden gegen einen ehemaligen Teamkameraden kämpfen. Orochimaru. Es war ein Kampf, den ich nie vergessen werde. Doch nun stehe ich selbst hier, mit Sakura-chan, und warte darauf, dass sich das Ereignis wiederholt. Bitte Sasuke, lass es nicht soweit kommen.“

„Sasuke, bitte.“ Sakura hatte ihre Tränen zurückgehalten, ihre Stimme war fest und ruhig. „Komm wieder nach Hause, lass dein dunkles Leben hinter dir und tritt zu uns in die Sonne.“

Sie streckte ihre Hand aus.

„Es ist nur einen Schritt entfern, das Licht.“

Sasuke machte den Anschein, als ob er überlegen würde. Überlegte er, ob er wirklich die Hand dieses naiven Mädchens ergreifen sollte und ein neues Leben in Konoha beginnen sollte?

Dieses naive Mädchen war nun eine starke Frau. Er wusste nicht, wie stark sie war und was der Punkt auf ihrer Stirn zu bedeuten hatte.

Ein violettes Karo. Wäre er damals noch in Konoha gewesen, oder würde er wissen, was es bei Tsunade bewirkte, dann würde er nun nicht rätseln, was dieses Symbol zu bedeuten hatte.

Aber eines stand fest, er überlegte nicht, es war nur ein Schachzug gewesen. Naruto und Sakura sahen ihn hoffnungsvoll an, aber sie hätten auch gleich in einer Italienischen Restaurant Französisches Essen bestellen können, das hätte denselben Effekt gehabt.

Noch bevor sie wussten, was passierte war Sasuke nicht mehr zu sehen. Stattdessen ragte eine riesengroße Schlange vor ihnen in den Himmel. Kein Zweifel, er würde nicht mit ihnen gehen.

Auch die beiden anderen setzten nun die Kuchiyose no Jutsu ein und standen auf den Häuptern ihrer treu ergebenen Tieren.

„Wer diesen Kampf gewinnt, der gewinnt auch den Krieg“ schallte es vom Uchiha Erben zu seinen einstigen Kameraden hinüber.

Die Schlange schoss auf den Frosch, Gamabunta, zu und versetzte ihm einen heftigen Stoß.
 

Kein Zweifel, der Kampf um das Schicksal Konohas und Otos hatte begonnen…
 

Zwei Fronten rasten aufeinander zu. Rosa und Blond gegen Schwarz. Es gab einen Vorteil für die beiden Konoha-Nin. Sie waren zu zweit. Er war alleine. Doch es gab auch einen großen Nachteil. Er war unberechenbar und kaltherzig, sie könnten ihn wahrscheinlich nicht töten. Zumindest zögern. Und diese Sekunden des Zögerns würden dann entscheiden. Und sie würden verlieren. Aber soweit musste es erst kommen. Sakura war eine fast ebenbürtige Gegnerin und alles andere als im Weg. Naruto war generell stärker als Sasuke, doch sein gutes Herz und die Gabe, allen zu verzeihen und noch eine Chance zu geben, war leider jetzt hinderlich.

Katsuyu wich Mandas Hieb aus, Sakura jedoch blieb ohne eine übermäßige Regung auf dem Kopf ihrer Schnecke stehen. Sasuke hingegen hatte Probleme die riesengroße Schlange zu kontrollieren, die sogar Orochimaru nicht widerstandslos gehorchte.

„Was soll das, Sasuke?“, fragte Sakura provokant. „Wieso versteckst du dich hinter einem Tier? Das ist erbärmlich!“

„Genauer gesagt, liebste Sakura, ich stehe auf einem Tier, und verstecke mich nicht hinter einem. Du solltest lernen, dich genauer auszudrücken.“

„Sag mir nichts von Artikulation! Genug dem Smalltalk, komm von deinem bescheuerten Viech runter und kämpfe wie ein Ninja!“ Sakura schrie über das gesamte Feld und ihre Hände ballten sich langsam zu Fäusten. Sie würde eigenhändig von Katsuyu runtersteigen und in diese Schlange einen Knoten machen, wenn dieser Feigling nicht sofort hinunter kommen würde.

Naruto stand neben ihr und beobachtete seine Freundin. „Sakura…“ Er wandte seinen Kopf zu Sasuke und sah ihn wütend an. Der riesengroße Frosch schräg hinter Sakura setzte sich schwerfällig in Bewegung.

„Nein! Naruto, bitte. Das ist mein Kampf. Ich möchte alleine kämpfen. Zumindest für fünf Minuten. Auch wenn Konohas Schicksal davon abhängt. Bitte.“ Naruto sah sie an. In seinem Blick lag so Vieles, das sie nicht deuten konnte. Allem voran aber strahle er Sorge aus. Sorge um Konoha, um Sasuke, um sie. Er schloss kurz die Augen und Gamabunta ging zwei Schritte zurück. Auch wenn dieser Kampf über Konohas Schicksal ging, er vertraute seiner Freundin. Sie war ewig diejenige, die wusste was sie tat, und wenn es schlecht stand, konnte er immer noch eingreifen, würde er eingreifen. Aber solange dieser Kampf ebenbürtig war, würde er sich zurückhalten. Die Worte Sakuras lagen ihm noch immer in den Ohren.

„Wenn ich noch einmal die Chance habe, gegen Sasuke zu kämpfen, dann will ich alles zu Ende bringen.“

Was genau sie damit gemeint hatte wusste er bis heute nicht. Aber wenige Wochen vor der Hochzeit ihrer Schwester hatte sie es ihm gesagt. Entweder wollte sie endlich abschließen, oder aber…

In seinen Gedanken hatte er nicht bemerkt, dass Sakura die Schnecke zurückrief und einige Meter tief fiel. Sie hob ihre geballte Faust und rammte sie beim Aufprall in den Boden. Risse entstanden, doch es war nur eine kleine Probe ihrer Kraft. Blitzschnell verschwand sie und tauchte wenige Sekunden später hinter Sasuke auf. Der Uchiha drehte sich um und wich nur knapp einem kraftvollen Schlag aus. Sogleich folgte ein Fußtritt, der sich schmerzhaft in seine Magengegend drückte.

Sakura trat einen Schritt zurück und hob ihre beiden Arme in Kampfposition. Sasuke hielt sich den Bauch und stand auf. Er grinste leicht und renkte sich ohne mit der Wimper zu zucken den Arm wieder ein, der ihm durch den wuchtigen Aufprall ausgerenkt worden war.

„Nicht schlecht. Du hast Kraft.“ Weiter kam er nicht, denn sofort spürte er eine Faust in seinem Gesicht und eine Hand, die sein Bein festhielt, damit er nicht von der Schlange flog. Es war für Naruto wie ein Dèjá-vus. Tsunade alias Sakura schlug Orochimaru alias Sasuke beinahe zu Tode. Doch wenn dieser Kampf so ausgehen würde wie der Kampf damals, dann würde er noch vorher eingreifen müssen. Doch bisher standen Sakuras Chancen gut. Sie war im Vorteil, denn sie unterschätzte ihren Gegner nicht. Das tat Sasuke mit seiner Gegnerin. Sie hatte fest zugeschlagen, aber nicht so fest, als ob sie jemanden töten wollen würde.

Wenn Naruto bisher geglaubt hatte, das sei ein nostalgischer Moment, dann dachte er es jetzt erst recht. Sakura sprang von Mandas Kopf und landete auf seinem Schwanz. Sie hatte einen Plan, doch keine Sekunde später sah sie, wie Sasuke hochsprang und eine ekelhafte lange Zunge auf sie zuschoss. Die Rosahaarige war zu perplex, zu geschockt, als dass sie ausweichen hätte können. Die Zunge wickelte sich mehrmals um ihren Brustkorb und fesselte ihre Arme an ihre Seiten.

„Ich habe dich keineswegs unterschätzt, Sakura-chan“, rief er etwas undeutlich, angesichts der Tatsache, dass seine Zunge ausgestreckt war.

„Doch, das tust du immer noch!“, schrie Sakura wutentbrannt zurück und griff mit ihrer Hand einen Teil der Zunge. Sie leitete alles nur erdenkliche Chakra in diese eine Hand und spürte, wie der Druck der Zunge leichter wurde. Was als nächstes kam, hatte Naruto schon kommen sehen. Sakura riss die Zunge endgültig von ihrem Körper und fasste mit der einen Hand nach. Gleichzeitig holte sie mit der anderen, zur Faust geballten, aus und wartete, bis Sasuke an seiner Zunge herangezogen wenige Zentimeter vor ihr war.

Mit voller Kraft rammte sie die Faust in sein Gesicht und ließ die Zunge los, nur um sie am hinteren Ende wieder zu packen und noch einmal heranzuziehen, für einen weiteren, diesmal noch stärkeren Schlag. Sasuke wurde erst zurückgeschleudert, dann wieder in die andere Richtung befördert, um gleich wieder in die andere Richtung zu fliegen. Er prallte gegen Gamabunta und landete hart auf dem Boden. Sein Gesicht war blutverschmiert und durch den Aufprall auf dem erdigen Grund war wahrscheinlich sein Unterschenkelknochen angeknackst wenn nicht sogar gebrochen.

Sakura sah um einiges besser aus. Sie spürte nur ein leichtes Kitzeln in den Beinen, ausgelöst durch die zwei relativ harten Landungen ihrer Sprünge. An ihren Handknöcheln klebte Blut. Es war das von Sasuke. Zufrieden mit sich und ihrer Härte ging sie drohend auf ihren ehemaligen Teamkollegen zu und kniete sich vor ihn hin. Sasuke lehnte mit seinem Rücken am Fuß des Riesenfrosches und blickte sie aus einem Sharinghanauge und einem geschwollenen Sharinghanauge an. Er konnte ihr fast Leid tun, aber nur fast. Immer noch durchströmte sie die Wut. Sie hatte sich damals eingeredet, dass sie nur mit ihm spielen würde, dass sie nur aus Eigennutz mit ihm geschlafen hatte, doch es waren Gefühle dabei. Aber er, er hatte wirklich nur gespielt. Das machte sie wütend, rasend vor Wut. Doch es gab noch etwas, das sie wissen wollte.

„Hast du Itachi getötet, Sasuke?“

Er nickte und richtete sich langsam auf. „Du bist immer noch so schwach wie damals, als wir noch Ge-Nins waren. Charakterschwach.“ Er spürte abermals einen festen Hieb, diesmal auf seiner Schulter. Sein Körper wurde fest an Gamabunta gepresst, bis Sakura ihn an den Schultern nahm und in die andere Richtung schleuderte.

„Halt die Klappe! ICH!“ Sie rammte die eine Faust in seinen Magen. „BIN!“ Die zweite Faust drückte sich in seine linke Rippenpartie. „NICHT!“ Ein Fußtritt folgte gegen seinen rechten Oberschenkel und ließ ihn nach hinten taumelt. „SCHWACH!“ Mit diesem letzten Wort packte Sakura Sasukes Schultern und rammte ihr Knie in seine Bauchhöhle. „VERSTANDEN?!“ Sie ließ ihn los und warf ihn nach hinten.

„Doch“, brachte Sasuke gequält heraus. „Du hättest mich schon längst töten können.“ Er spuckte Blut. „Aber du hast es nicht getan. Glaubst du im Ernst, dass ich zurückkomme, wenn du mich halb umbringst? Mein Platz ist in Oto-Gakure und nicht bei euch in Konoha. Es gibt in dieser Geschichte kein Happy End.“ Sakura standen Tränen in den Augen, doch sie lauschte seinen Worten ruhig. „Bringen wir es hier zu Ende. Ich weiß doch schon, wie es ausgeht. Ihr werdet mich töten und danach Oto auslöschen, um einen weiteren Krieg zu verhindern. Also, töte mich, Sakura. Beschere mir ein Ende, wie es einem Abtrünnigen gehört. Getötet von seiner ehemaligen Teamkameradin, die ihn einst geliebt hat.“

„Sasuke“, wisperte Sakura und wischte sich die Tränen aus den Augen. Doch es kamen unkontrolliert neue nach. „Ich…ich…“ Sie schniefte und zückte ein Kunai. Sie sah wie Sasuke sich bereit zu sterben hinsetzte und auf sie wartete. Langsam ging sie auf ihn zu. Nichts zählte, außer dem Bild des Jammers vor ihr. Sie bekam nicht einmal mehr mit, wie Naruto den Frosch hinter ihr zurückrief und neben ihr herging.

„Ich werde dich so nicht sterben lassen! Du bist ein Uchiha verdammt! Kämpfe! Kämpfe um dein Leben und dann kannst du sterben. Aber warte nicht auf den Tod wie ein Feigling“, schrie Sakura. Tränen rannten an ihren Wangen herab und tropften auf den Boden, der mit Blut besudelt war. „Der Kampf war nicht fair. Kämpfe mit voller Kraft, dann stirbst du wie ein Ninja. Bitte.“

Sasuke richtete sich schwerfällig auf. Manda war schon längst verschwunden. Auf dem riesengroßen Kampffeld standen nur mehr drei San-Nin, einer davon Hokage, die einst Freunde waren.

Der Uchiha zog sein Katana aus der reichlich verzierten Scheide, machte diese von seinem Gürtel los und warf sie zu Boden „Du willst, dass ich kämpfe? Siehst du das? Ich kämpfe. Und wenn ich es schaffe, dann werde ich dich und Naruto ohne zu zögern töten. Dann bist du schuld. Hörst du, Sakura? Du bist dann schuld.“

„Sei still und kämpfe! Wenn hier jemand stirbt, dann bist du es!“ Sie rannten aufeinander zu und beachteten Naruto nicht. Dieser hörte metallische Geräusche eines Kunais und eines Katanas, die aufeinanderprallten. Die beiden Kontrahenten sprangen auseinander, Sasuke knickte um und fiel zu Boden. Er sah erbärmlich aus, dennoch stand er wieder auf und rannte schreiend auf Sakura zu.

Er ließ keinen Zweifel aufkommen. Wenn sich die Chance ergab, dann würde er sie töten. Doch Sakura hatte genug. Sie hatte Sasuke ermöglicht, einen ehrenhaften Tod zu sterben. Nicht wie ein feiger Schwächling auf der Erde zu sitzen und auf den Tod zu warten. Er hatte gekämpft, zuletzt mit voller Kraft.

Dabei wusste sie genau, dass er schon lange vor gehabt hatte zu sterben. Was wollte er denn noch erreichen? Er hatte Itachi getötet, der einzige Grund, wieso er all die Jahre gelebt hatte. Vielleicht hatte er in einem Anfall nostalgischer Ironie beschlossen durch die Hand seiner einzigen Freunde zu sterben. Aber sie hatte keine Zeit um genauer darüber nachzudenken.

Dennoch wusste sie eines: Heute war es zu Ende.

Wenn er gewollt hätte, dann wären Naruto und sie schon lange tot. Sakura machte sich nichts mehr vor; sie würde ewig die Schwächste der drei bleiben. Sasuke hatte sich, aus welchen Gründen auch immer, dazu entschlossen zu sterben. Wahrscheinlich wusste er schon immer, dass er nicht normal war, dass es nicht sein Schicksal war, normal zu sein. Außergewöhnliche Menschen gingen außergewöhnliche Wege.

Sakura wich einem Hieb des Schwertes aus und kniete nieder. Sie streckte ihr Bein aus und riss Sasuke damit zu Boden. Als er aufstehen wollte, hielt sie ihm ein Kunai an die Kehle und schnitt langsam die fahle Haut ein. Ein wenig Blut drang aus der Wunde, als Sakura aufstand und die kalte Klinge des Katanas an der nackten Haut ihres Unterschenkels spürte. Sie wollte ihren Fuß wegreißen, da befand sich auch schon ein tiefer Einschnitt an ihrem Bein.

„Du bist nicht die Einzige, die mit Gift arbeiten kann, Sakura“, röchelte Sasuke. Es fiel ihm sichtlich schwer zu sprechen. Das Gift, das an ihrem Kunai gehaftet hatte, hatte seine Blutbahn erreicht und vielleicht sogar schon seine Lunge oder seine Niere.

Sakura zuckte zusammen. Er hatte eindeutig Gift an der Klinge seines Katanas gehabt, andernfalls könnte sie sich nun selbst heilen. Doch es geschah nichts, nicht einmal das kleinste Flämmchen Chakra verirrte sich aus ihrer Hand, mit der sie den Schnitt schnell heilen wollte.
 

Naruto schrie, was genau, das konnte man nicht verstehen. Er lief auf Sakura zu, blieb aber aprubt stehen, als er sie schreien hörte: „Bleib da!“ Voller Panik, dass gleich seine zwei besten Freunde sterben würde, setzte er einen Fuß nach vorne und wollte zu seiner blutverschmierten, gerade sterbenden besten Freundin laufen. Sie sank zu Boden, doch ihre kraftvolle Stimme war außer einem zitternden Unterton noch unverändert.

„Naruto, lass es zu Ende gehen“, rief sie ihm zu und konnte sehen, wie er widersprechen wollte. „Nein. Vertraue mir, erinnere dich an das was ich gesagt habe.“

Naruto fragte sich indes, wie es soweit kommen konnte. Er sagte nur „Lebt wohl“ und drehte sich traurig um. Er wollte seine Freunde nicht sterben sehen. Mit verengten Augen und gesenktem Kopf ging er langsam auf das Nordtor Konohas zu, das etwa zehn Kilometer weit weg war. Man hatte den finalen Kampf, wie er insgeheim genannt wurde, weiter weg verlegt. Die Kraft der drei San-Nin war jedem bewusst und das war auch gut so. Das Schlachtfeld sah aus, als ob hunderte von Ninjas gegeneinander gekämpft hatten. Tiefe Schlaglöcher, die auch von kleinen Kometen hätten stammen können. Die Bäume waren nach der Reihe gefällt worden.

Nach ein paar Minuten fing der ehrenwerte Hokage an zu laufen. Er fragte sich den ganzen Weg über, wieso er nicht geblieben war, wieso er Sakura nicht ins Krankenhaus gebracht hatte. Was war los mit ihm? War er so kalt geworden, dass er sie einfach sterben ließ, auch wenn es ihr ausdrücklicher Wunsch gewesen war?

„Nein!“, schrie er und drehte sich um. Für kurze Zeit hatte er vergessen, dass er Hokage war und alle, ausdrücklich alle, Bewohner Konohas schützen wollte.
 

„Ich sagte doch…ich werde dich…bei jeder Gelegenheit töten…“ Es waren die vermeintlich letzten Worte des letzten Uchihas zu der Frau, die er eigentlich aufrichtig liebte. Tief in seinem Inneren hatte er sie immer geliebt, aber sein Leben bestand aus Rache, Hass und Finsternis. Dinge, die nicht zu ihr gehörten und sie somit meilenweit voneinander entfernten. Sie waren aus zwei verschiedenen Welten, es gab nie eine Chance für ihre Liebe. Deswegen taten sie das einzig Richtige, zumindest für einen Shinobi. Sie ignorierten Gefühle und handelten rational. So wie jetzt.

Es begann zu regnen. Erst waren es leichte Tropfen, doch nun ergoss sich ein wahrer Schauer über das Trauerspiel. „Du Mistkerl!“ Tränen vermischten sich mit Regen und tropften an Sakuras Kleidung herab. Sie ergriff ihr Kunai, das nun in einer sich bildenden Wasserlacke lag und beugte sich über Sasuke. Als nächstes war ein Schrei zu hören, dann ein Lächeln von Sasuke zu sehen, der besagten Schrei ausgestoßen hatte. Sakura ließ den Kunai fallen. Ihr Körper versagte ihr zunehmend den Dienst. Er erschlaffte und flog auf Sasukes ebenfalls schon tauben Körper. Er brachte ein weiteres gequältes Lächeln heraus, bevor sich Sakura mit letzter Kraft abrollte und auf dem Rücken neben ihm liegen blieb. Sie mussten beide die Augen schließen, die Regentropfen prasselten leicht schmerzhaft auf den gelähmten Körper, der zudem auch noch schmerzempfindlicher war als normal. Ein weiterer Effekt der Lähmungsgifte, von denen zwei eingesetzt worden waren.

„S-Sasuke…es tut…mir Leid“, erreichte Sakuras leise Stimme sein Ohr. Sie wussten beide, dass es keinen anderen Weg gegeben hatte. Und vor allem waren sie dankbar, dass Naruto nicht eingegriffen hatte. Er hatte nicht wissen können, dass es soweit kommen würde und als er realisiert hatte, was geschehen war, war es bereits zu spät gewesen.

Lähmgifte wie sie beide benutzt hatten, soweit hatte ihn Sakura unterrichtet, lähmten nicht nur den Körper, sondern auch die Organe. Je nachdem wo es injiziert wird, die Organe, die es zuerst erreicht.

Sasuke würde zuerst sterben. Erst würde seine Lunge versagen und mit nur wenigen Sekunden Verzögerung sein Herz aufhören zu schlagen. Dann war es vorbei. Bei Sakura würde es länger dauern. Sie wurde am Fuß verletzt, also erreichte das Gift erst ihre Nieren, dann ihr Verdauungssystem und kurz danach ihre Lunge und ihr Herz. Also durfte sie dem Mann beim Sterben zusehen, den sie eigentlich liebte.

„Schon gut, Sakura-chan…ich…liebe dich…“

Sasuke drehte mit dem letzten Bisschen Kraft, das er noch hatte, den Kopf zur Seite und lächelte sie mehr gequält als freundlich an. Sakura hatte ihren Kopf ebenfalls vorhin schon gedreht und ihre Augen wieder geöffnet. Er hustete Blut, doch trotz des gewaltigen Drucks beim Husten bewegte sich sein Kopf nicht im Geringsten. Ein Indiz für die Kraftlosigkeit seines Atems, die Lunge hatte also schon versagt.

„Blödmann….“, hauchte sie.

Keine Sekunde später atmete er aus, aber nie mehr ein. Sein Herz hatte aufgehört zu schlagen.

Sakura lächelte und schloss ihre Augen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  starcatcher
2008-08-01T15:16:54+00:00 01.08.2008 17:16
Schaurig traurig aber klasse!
Ein Happy-End hätte wirklich nicht gepasst,
aber irgendwie ist es jetzt doch eins.
Ein trauriges Happy-End..
Immerhin hat er ihr gesagt,
dass er sie liebt und sie sind gemeinsam gestorben.
Erinnert mich ein wenig an Romeo+Julia,
wobei die Geschichte ja ganz anders ist aber
ich musste sofort daran denken ^^
Na ja super FF, eine der besten die ich je gelesen habe!

Ganz liebe Grüße Dreams-of-Sasuke

Von:  starangel
2007-11-14T20:50:46+00:00 14.11.2007 21:50
cooles ende muss ich ja sagen^^
schade das es vorbei ist es hat mri spaß gemacht deine story zu lesen^^
mal schauen wie das epilog wird ich bin gespannt
^^
bis dann star
Von:  Snuky
2007-11-14T19:13:24+00:00 14.11.2007 20:13
Das kap war wirklich toll geschrieben!!!!
Nur das Ende is nich so ganz mein Fall! Bin eher ein Happy-End-Typ!
Der Schluss wäre für mich erträglicher gewesen, wenn es vieleicht noch einen aller letzten Kuss gegeben hätte! Aber man kann ja nicht alles haben!

Freu mich schon auf weitere FF´s von dir!
An dieser stelle sprech ich dir noch meine hochachtung aus und verabschiede mich!

Snuky

/)/)
( ..)
( ()°()
Von:  Rin_Sui
2007-11-14T17:51:17+00:00 14.11.2007 18:51
TT.TT *taschentücher vollheul* so ein ende hät ich ja nicht erwartet! es
war so traurig aba total gelungen! den schluss hast du super beschrieben,
schön und herzzerreissend zugleich ; )
die ff ist dir wirklich gelungen, ganz großes lob, es war spannend bis zum schluss, und vorallem total emotional *im stillen vor sich hin heul*
aber naruto tut mir i-wie am meisten leid... sein traum hat sich zwar erfüllt, aber er hat seine besten freunde verloren...
ich hoffe, du schreibst wieder so eine super dolle ff, denn die ist dir
ja sooo~ gelungen ^_^
Hdl, Saku

P.S: ich hoffe, du kannst mich noch leiden obwohl ich bei den letzten kapis keine kommis hinterlassen hab >.< verzeih mir!!!
Von: abgemeldet
2007-11-13T21:30:16+00:00 13.11.2007 22:30
das ende....es wa ühedn...aba ealistisch...danke. die ff wa klasse. und das meine ich enst.
Von:  Yumizu
2007-11-13T19:06:15+00:00 13.11.2007 20:06
I-ist das wirklich das Ende?? T.T *schnief*
Ich heul hier fast!! Das Kappi war einfach nur H.A.M.M.E.R.!!
Echt traurig, aber traurig schön. Gut das Sasuke und Sakura das zu Ende bringen konnten... gut das Naruto sich nicht eingemischt hat... v.v"
ich liebe Happy Ends aber genauso liebe ich Sad Ends... Ich liebe dramatik und das hast du hier sehr gut rübergebracht... *tränen aus dem Augenwinkel wisch*
Ich bin gespannt auf den Epilog, aber das Ende hier fand ich wirklich so schon grandios! *applausklatsch*
mal ne Frage... schreibst du noch eine FF?? wenn du noch so eine tolle geplant hast, könntest du (falls du an Kommis interessiert bist ^.~) seeeeeehr gerne bescheid sagen^^
bis zum Epilog Yumizu~
Von:  saku_engel
2007-11-13T14:58:49+00:00 13.11.2007 15:58
ohhh mann
was für ein taruriges endel
aber auch mal ne abwechslung zu den ganzen anderen geschichten
ich fands echt gut
und was naruto wohl denket wenn er seine freunde so sieht
die ff war echt der hamma
richig geil
lg
saku_engel
Von: abgemeldet
2007-11-13T13:42:30+00:00 13.11.2007 14:42
*schreck*
Ich GLAUBE ES NICHT!!!
WIE? Wie konntest du nur?! Wieso?!?!?! *heulend zu Boden sink*
Ich habe geweint wie ein Schlosshund und fand es danach auch noch befreiend. Du hast die Gabe, Gefühle nahe zu bringen und Emotionen greifbar zu machen. Ich hab die FF echt genossen und hoffe, dass du bald wieder eine neue schreibst.

LG
Von: abgemeldet
2007-11-13T13:39:29+00:00 13.11.2007 14:39
XD XD XD
NEIN!!!!
*schnief*
Ich glaube es nicht...*heul* das Ende war so TRAURIG!! *flenn*
Ich fand den Schreibstil klasse und hoffe echt, dass deine neueste bald mit dem ersten Kapitel in die Startlöcher geht. Glaube du planst da ja was, gel?
Also, zurück zur FF!
Das traurige Ende war nicht das, was ich mir virgestellt habe, aber ich habs genossen. Ich dachte ernsthaft, dass die beiden glücklch werden, aber so ein sad Ending ist ja auch auf seine Weise schön.

So viel dazu...ich hoffe, dass bald ein Epilog kommt!

LG
Von:  -Principessa-
2007-11-10T23:43:59+00:00 11.11.2007 00:43
Heey T.T *schnief* Das war echt ein verdammt trauriges Ende-aber ein gelungenes- Dein Schreibstil war echt klasse und wurde von Kapi zu Kapi besser^^Ich bin totaaal traurig das deine FF jetzt zu Ende ist aber wenns am schönsten ist soll man ja bekanntlich aufhören.Ich höffe das du uns noch mit vielen weiteren dotollen FF´s beglückst
Ich werde dir jedenfalls fleißig Kommis schreiben ^^

Naja GVLG
Sakura


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