Das Lied des Hutes
[A/N] Es wird sueig, meine lieben Freunde, es wird sueig. :D
Aber Fiona ist mir gewissermaßen feindlich gesonnen, wir stehen auf Kriegsfuß - und ich gewinne. Muharharharhar~
BTW: Wer sind eure Lieblingsowncharas bei meiner FF?
@ Sitamun: Bill ist halt immer noch der Sohn von Molly. Da kann er ja nicht nur die Gene seines Vaters haben. :D
@ Ocean_Secret: Bills Ausbruch ist eine meiner liebsten Szenen. Meine allerliebste ist aber immer noch der Regulus-Dreiteiler (Coming soon in this Fanfic! XD).
@ Chelys: HeuchlerIN! XD~~~
@ Laluna: Wie es den verletzten Personen geht? Das "Geheimnis" um eine dieser Personen und ihr Fortbestehen wird im nächsten Kapitel gelüftet. :D
read, enjoy AND review!
mfg
NIX
1. September 1997 (Hogwarts, Schottland)
Als Hermine mit Ron aus der Kutsche stieg, sah sie bereits Harry, Neville und Luna, die anscheinend auf sie warteten.
"Habt ihr auch diese Frau am Bahnhof gesehen? Mit den weißen Haaren?", fragte Neville, als sie auf ihn zukamen.
"War schwer zu übersehen, oder? Ist vermutlich eine neue Lehrerin.", schnaubte Ron und beobachtete Peeves, der einige Meter von ihnen entfernt gackernd über der Schülerschar schwebte.
Zusammen betraten sie die Große Halle. Auf den ersten Blick hatte sich nicht viel verändert. Es saßen weniger Schüler an den Haustischen, aber nicht gravierend weniger. Ansonsten wirkte die Halle etwas trister als sonst, das fröhliche Stimmengewirr war einem leisen angstvollen Flüsterton gewichen. Die meisten Lehrer hatten bereits am Lehrertisch Platz genommen. Da saß Professor McGonagall, nun auf dem Platz des Schulleiters, und links neben ihr waren die Professoren Flitwick und Slughorn in ein Gespräch vertieft. Sie konnte die Professoren Sinestra und Vektor ausmachen, ebenfalls tuschelnd, und eine Person, die einem von Bills Freunden, die sie auf der Hochzeit getroffen hatte, sehr ähnlich sah. Die Stühle von Hagrid, Professor Sprout, der Lehrerin vom Bahnsteig und ein weiterer waren leer. Dafür hatten sich sogar Trelawney und Firenze eingefunden.
"Wer ist der Typ neben Slughorn?", fragte Ron in die Runde und deutete auf den neuen schwarzhaarigen Lehrer, der gelangweilt die hereinströmenden Schülermassen betrachtete.
"Sieht aus wie dieser Blackwood. Ihr wisst schon. Der Kerl von Bills Hochzeit.", erwiderte Harry, während er sich an den Gryffindor-Tisch setzte.
Sie nickte und setzte sich zu ihm, noch immer den Lehrertisch betrachtend. "Darum wollte Bill ihn uns wahrscheinlich vorstellen. Er ist unser neuer Lehrer."
"Fragt sich nur, in was? So wie er aussieht, macht er Verteidigung gegen die dunklen Künste."
Langsam ebbte der Schülerstrom ab und versiegte schließlich ganz. Es waren tatsächlich weniger Schüler gekommen, als in den letzten Jahren. Ravenclaw und Gryffindor waren noch immer gut besetzt, in den Reihen der Hufflepuff klafften mehrere größere Löcher und bei den Slytherins fehlte nahezu ein Viertel. Bei näherem Hinsehen konnte Hermine Gesichter, auch aus anscheinend höheren Jahrgängen, ausmachen, die sie noch nie gesehen hatte, die teilweise sogar andere Uniformen trugen.
Austauschschüler? In diesen gefährlichen Zeiten? In Hogwarts?, fragte sie sich selbst. Doch bevor sie einen der Anderen fragen konnte, öffnete sich das Tor zur Großen Halle erneut. Die Lehrerin vom Bahnsteig trat ein und eilte auf den Lehrertisch zu, wo sie sich auf einen der freien Stühle neben Professor McGonagall setzte, nachdem sie kurz mit selbiger geredet hatte. Ihr folgte Professor Sprout, die einen dreibeinigen Stuhl, auf dessen Sitzfläche ein alter schäbiger Hut lag, trug, gefolgt von einer Reihe sehr eingeschüchterter Erstklässler, unter denen sie auch Jason ausmachen konnte.
Die Hauslehrerin von Hufflepuff ging ebenfalls nach vorn und stellte den Stuhl mitsamt Hut vor dem Lehrertisch ab. Einen Moment war alles still, dann öffnete der Hut einen Riss in der Größe eines Mundes und begann zu singen.
Tausend Jahr und mehr,
Ist es nun schon her,
Dass vier Freunde sich besannen
Und zu Bauen diese Schule begannen.
Da waren Gryffindor,
der Mutigste von Allen,
Und sein Freund Slytherin,
Herr der Fallen,
Auch Ravenclaw,
die Weiseste der Weisen,
Und an ihrer Seit Hufflepuff,
die alle ihres Fleißes wegen preisen.
Ein enger Bund
Verband sie alle vier,
Doch er zerriss,
Nach wenigen Jahren schon,
Ich sag es dir!
Eines schönen Morgens dann,
Slytherin ging hinfort,
Und obwohl der Zwist gegang'n,
Nie mehr herrschte Frieden dort.
Tausend Jahr und mehr,
Ist es nun schon her,
Dass Streit regiert
Und jedes rechtschaffene Herz erfriert.
Doch selten ist's geschehen,
Dass die Gefahr außen weilt,
Während innen die Tage gehen
Und Eines ist entzweit.
Ich bin nur ein simples,
Durch Magie geschaff'nes Ding,
Das nicht frei wählen kann
Und nur tut seine Pflicht:
Zu Trennen, statt zu Einen,
Was zusammen gehört.
Doch höret mein Wort:
Seit einig an diesem Ort,
Sonst bläst euch die Finsternis hinfort.
So lasst den Fehler beginnen,
Denn ich kann ihm nicht entrinnen.
Als der Sprechende Hut mit seinem Lied endete, toste nicht wie sonst Applaus in der Großen Halle auf. Es war nahezu gespenstisch ruhig und alle Blicke richteten sich auf den alten, zerflederten und geflickten Hut auf dem dreibeinigen Stuhl. Er hatte schon öfter Warnungen ausgesprochen - zuletzt ihn den vorigen beiden Jahren - doch noch nie war sie so deutlich und unmissverständlich gewesen.
Nach dieser sich ins Unendliche dehnenden Pause gab die Schulleiterin Professor Sprout ein Handzeichen, um fortzufahren. Sie räusperte sich kurz, dann rief sie den ersten Namen - Abbingham, Thomas - auf.
Ein Junge mit blondem Haar trat vor und setzte den Hut auf. Es dauerte lange. Unendlich lange. So lange, dass sie schon dachte, der Sprechende Hut würde nichts mehr sagen. Doch schließlich rief er "RAVENCLAW!" und Thomas rannte zum Ravenclawtisch.
Langsam flammten in der Großen Halle wieder verhaltene Gespräche auf. Sie hörte, wie Ron sich an Harry wandte. "Krasses Lied, oder?"
"Zumindest sehr... eindeutig."
"Nun, es ist im Prinzip das, was uns Dumbledore auch schon immer gepredigt hat: Haltet zusammen.", mischte nun auch sie sich ein.
"Hat ja auch genug Zeit mit ihm verbracht. ..."
Ron ließ den Kopf hängen.
"Blackwood, Fiona!"
Ein Mädchen mit schwarzem Haar ging nach vorne und setzte den Hut begierig auf.
"GRYFFINDOR!", rief der Hut. Das Mädchen nahm den Hut ab und machte eine eindeutige Geste zum Lehrertisch, die wohl dem jüngsten Mitglied der Tafel galt, der sein Gesicht soeben in den Händen vergraben hatte, und lief unter Jubel des Gryffindor-Tisches- zum selbigen, wo sie sich auf dem Platz gegenüber von Harry setzte.
"Hallo! Du bist Harry Potter, oder? Mein Bruder", Fiona nickte zur Lehrertafel, "hat mir schon von dir erzählt!"
Sie reichte ihm die Hand und er schüttelte sie widerwillig. "Hat er das, ja?"
"Hat er! Er hat gemeint, du seist auf der Hochzeit eines seiner Schulfreunde gewesen. Irgendwas mit Weasley, glaub ich. Oh. Du bist doch einer, oder?"
Ron wurde furchtbar rot, nickte aber. Hermine wusste nicht, ob sie froh darüber sein sollte, dass die Kleine sie noch nicht entdeckt hatte, doch das erledigte sich ohnehin mit Fionas nächsten Worten.
"Und wer bist du? Bist du auch eine von Harrys Freunden? Du bist Schulsprecherin, oder? Ich habe dich im Zug gesehen, wie du die Abteile kontrolliert hast!"
Es war überraschend, wie schnell die Kleine sprechen konnte. Regelrecht angsteinflößend.
"Ja. Ich bin eine von Harrys Freunden. Mein Name ist Hermine Granger. Ja, ich bin Schulsprecherin und habe im Zug die Abteile kontrolliert. Aber wer ist dein Bruder?"
Nun schien Fiona endgültig in ihrem Element sie deutete auf den jungen schwarzhaarigen Mann, der neben Professor Slughorn saß und sich auf die Auswahlzeremonie konzentrierte, während gerade "Gallstone, Rognar" zu einem Slytherin wurde.
"Der Typ da. Mein nichtsnutziger Trottel von Halbbruder. Wir haben denselben Vater, wisst ihr? War in seinerzeit in Slytherin Vertrauensschüler. Ihr könnt euch sicher vorstellen, was er davon hält, das ich in Gryffindor bin! Ich bin so froh, dass er mich dieses Jahr noch nicht unterrichtet! Er kann so ein Trampel sein, nagut, das ist er eigentlich immer..."
Im selben Moment wurde sie von einem Jungen (Kevin Lord) unterbrochen. "Fio? Luftholen!"
Das Mädchen drehte sich um und umarmte ihn nach einem Moment stürmisch. "Vin!" Anschließend setzte sie dazu an, den armen neuen Gryffindor zuzulabern, der das mit stoischer Ruhe ertrug.
Vorn beim Sprechenden Hut rief Professor Sprout gerade "McJarrod, Jason!" auf. Die drei sahen zu ihm, äußerst froh von Fiona Blackwood erlöst zu sein, wie er nervös aus der Reihe stolperte und den Hut aufsetzte. Es dauerte lange. Vielleicht noch länger als bei dem ersten Schüler. Doch irgendwann rief der Hut: "GRYFFINDOR!" und Jason riss sich den Hut vom Kopf, legte ihn auf den Stuhl und rannte zum applaudierenden Gryffindor-Tisch, wo er sich ihr gegenüber neben Fiona setzte, die eines Glückes noch immer in einen Monolog mit Kevin Lord vertieft war. Er zitterte noch ein wenig, doch er grinste. "Hi Leute."
Kurz Zeit später wurde die letzte - Wendel, Susanna - zu einer Hufflepuff und Professor Sprout trug den wieder verstummten Hut aus der Halle. Nachdem sie zurückgekehrt war und sich auf den Platz neben der Schulleiterin gesetzt hatte, erhob sich Professor McGonagall und blickte über die Schülerschar.
"Es freut mich, zu sehen, dass so viele alte und neue Schüler meinem Ruf gefolgt sind und diese Schule auch dieses Jahr besuchen, trotz der Ereignisse des letzten Schuljahres. Willkommen.", sprach sie mit ehrwürdiger aber etwas steifer Stimme, "Möge das Festessen beginnen!"
Bei diesen Worten füllten sich die goldenen Platten auf den fünf Tischen mit den herrlichsten Speisen und kaum einen Augenblick später erfüllten die Geräusche, die so ein Festessen mit sich brachte, die Halle.
"Köstlisch!", schmatzte Ron, der sich von allem etwas aufgetan hatte und es nun in sich hinein schaufelte. Hermine verzog leicht angewidert den Mund, während sie sich selbst Kartoffeln und Schweinesteaks auffüllte.
Auch die Erstklässler machten sich über das Festessen her und sie stellte zufrieden fest, dass Fiona Blackwood zum ersten Mal an diesem Abend zu beschäftigt war, um zu reden. Während sie selbst - im Gegensatz zu Ron gesittet - aß, ließ sie den Blick neuerlich durch die Halle schweifen. Überall wurde gegessen und nebenbei schmatzend Gespräche geführt. Sie sah Blaise Zabini, der mit recht erhobener Nase seine Pastete verspeiste und dabei gekonnt die Erstklässler ignorierte, die ihn mit Fragen - und Krümeln ihres Essens - bestürmten, und Luna Lovegood, die einmal öfter im Quibbler versunken war und nebenbei Pommes mit den Fingern zu ihrem Mund beförderte. Als ihr Blick über den Gryffindor-Tisch schweifte, merkte sie, dass Parvati Patil fehlte, aber ansonsten die meisten Siebtklässler des Hauses anwesend waren. Ginny saß am anderen Ende des Tisches zwischen einigen ihrer Freunde und warf Harry, Ron und ihr immer wieder wütende Blicke zu. Die Creevey-Geschwister fehlten, ebenso einige andere aus den unteren Jahrgängen. Dafür saßen am unteren Ende des Tisches zwei blassgesichtige Jungen in fremden Uniformen und leise miteinander tuschelnd, die sie noch nie gesehen hatte.
Nachdem auch die Reste des Nachtisches verschwunden waren, erhob sich Professor McGonagall erneut. Sie lächelte, doch es wirkte gezwungen.
"Noch einmal Willkommen den alten Schülern, die nun ein neues Schuljahr an unserer Schule beginnen, und natürlich auch den Erstklässlern. Ein besonderes Willkommen auch den Austauschschülern der unterschiedlichen europäischen Schulen,", ihr Blick glitt zu den fremden Schülern die über die vier Haustische verteilt saßen, "die sich trotz der momentanen Lage in unserem Land bereit erklärt haben, ein Jahr hier zu verbringen."
Für einen Moment wurde Applaus laut, doch McGonagall rief sie schnell zur Ruhe.
"Ebenfalls begrüßen möchte ich die neuen Lehrer, die unser Kollegium ab heute verstärken. Professor Blackwood, der von nun an die Stelle für Alte Runen inne hat."
Phineas Blackwood stand kurz auf und nickte den verdutzten Schülern grinsend zu, anscheinend hatten nicht wenige gedacht, er würde Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen. Auch sie tauschte mit Ron und Harry einen verblüfften Blick.
Nachdem der neue Lehrer sind gesetzt hatte und der Applaus abgeflaut war, erhob die Schulleiterin erneut die Stimme. "Und Professor Greyham, die nicht nur Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen wird, sondern auch meine Stellung als Hauslehrer Gryffindors."
Nun stand die weißhaarige Frau mit ehrwürdiger Miene auf und sah zu den Schülern. Wie sie dort so im Licht der Kerzen, die über dem Lehrertisch schwebten, stand, sah sie mit einem Mal nicht mehr so alt aus, vielleicht war sie Mitte Vierzig und ihr noch recht glattes Gesicht stand im krassen Kontrast zu ihrem schneeweißen Haar. Außerdem schien sie gewisse Ähnlichkeit mit einer Person zu haben, die Hermine erst vor kurzem kennengelernt hatte. Jonah Greyham, der ihr das Leben gerettet hatte und seitdem im St. Mungo Hospital lag. Sie hatte lange nichts mehr von ihm gehört und fragte sich einmal öfter, wie es ihm ging.
Professor Greyham setzte sich wieder und die Schulleiterin sprach weiter.
"Wir wissen alle, was in den letzten Monaten geschehen ist. Todesser sind in diese Schule eingedrungen und haben den ehrwürdigen Schulleiter Professor Dumbledore, meinen Vorgänger, ermordet. Umso glücklicher bin ich, zu sehen, dass die Schule erneut geöffnet werden kann und so viele Kinder ihrem Ruf gefolgt sind. Seit unbesorgt, ihr seid hier in Sicherheit. Die Schutzzauber über dem Schlossgelände sind seit Juni verstärkt worden und es wird Tag und Nacht, Sommer wie Winter, eine zwanzigköpfige Gruppe Auroren um das Schlossgelände patrouillieren. Weiteres Sicherheitspersonal ist in der Schule selbst stationiert. Es gibt also keinen Grund zur Sorge."
Sie hielt inne und ließ die Worte wirken.
Hermine spürte die Blicke von Harry und Ron hinter sich, die nicht nur Professor McGonagall galten, sondern auch ihr. Sie drehte sich um.
"Was haltet ihr davon?"
"Wenn Voldemort diese Schule wirklich in Grund und Boden stampfen will, werden ihn zwanzig Auroren und ein paar Mitglieder des Phoenixordens nicht aufhalten.", erwiderte Harry düster und sah wieder zum Lehrertisch, wo die Schulleiterin ihre Rede fortsetzte.
"Desweiteren sei erwähnt, dass der Verbotene Wald noch immer verboten ist", ihr Blick ging wie rein zufällig zum Gryffindor-Tisch, "und bis auf weiteres die Besuche in Hogsmeade untersagt sind. Jedoch sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Grund, warum die alljährliche Quidditchmeisterschaft nicht stattfinden sollte, weshalb ich jedem Interessenten ans Herz lege, sich in die aushängenden Bewerbungslisten in den Gemeinschaftsräumen einzuschreiben. Das wäre es vorerst von meiner Seite. Die Vertrauensschüler möchten sich jetzt bitte zu ihren Hauslehrern begeben, um von ihnen die Passwörter für ihre Häuser zu erhalten, um anschließend die Erstklässler zu den Gemeinschaftsräumen führen. Die beiden Schulsprecher Blaise Zabini und Hermine Granger finden sich bitte bei mir ein."
Sie verabschiedete sich von Ron, der zu Professor Greyham ging, und Harry, der auf Ron wartete, und machte sich auf den Weg zur Schulleiterin. Diese empfing sie - und zu ihrem Missfallen auch Blaise Zabini - lächelnd.
"Es ist schön, Sie zu sehen, Mister Zabini, Miss Granger. Sie werden sicherlich schon erahnen, was ich noch von Ihnen möchte. Wie Sie wahrscheinlich wissen, ist es den Schulsprechern erlaubt, ein eigenes Zimmer in ihrem Haus zu bewohnen. Für sie, Mister Zabini, ist es der Raum am Ende des Ganges, in dem die Schlafsäle liegen, hinter dem Portrait von Brenton dem Fahlen. Für Sie, Ms Granger, das Zimmer in der Turmspitze ihres Hauses, welches sie durch die Treppe, die zu den Schlafsälen führt, erreichen, hinter dem Portrait von Serena der Mutigen. Es sei gesagt, dass beide Zimmer sowohl von den Mädchenschlafsälen, als auch von den Jungenschlafsälen erreichbar sind, über die Ihre Mitschüler Sie erreichen können, sollte es - wollen wir es nicht hoffen - einen Notfall geben."
Sie übergab beiden einen Brief. "Diese Umschläge enthalten alle nötigen Passwörter. Morgen nach dem Frühstück werde ich Ihnen eine kleine Einweisung zu Ihren Pflichten zukommen lassen. Und nun, schlafen Sie gut. Wir sehen uns morgen früh."
Mit diesen Worten ließ die Lehrerin sie beide stehen. Ohne ihrem Kollegen eines weiteren Blickes zu würdigen, verließ auch sie die Halle und ging zum Gryffindorgemeinschaftsraum. Unterwegs öffnete sie den Umschlag. Ihr kam ein Zettel entgegen, der sowohl das Passwort für ihr Haus, wie auch das für ihr Zimmer beinhaltete. Zu ihrer Verwunderung war auch das Passwort für einen Schrank dabei, welcher vermutlich eine Art Tresor sein würde. Gedankenverloren und immer noch auf die Passwörter starrend, sagte sie selbiges ("Artemis"), als sie das Portrait der fetten Dame erreicht hatte. Das Bild schwang zur Seite und sie stieg durch das freiwerdende Loch in den gemütlichen Raum, der noch immer mit Tischen, gemütlichen roten Sesseln und Sitzkissen ausgestattet war.
Das runde Zimmer war zu ihrer Überraschung noch gut besucht. Die Erstklässler und die meisten der anderen jüngeren Jahrgänge hatten sich bereits in ihre Schlafsäle verabschiedet, doch die meisten Fünft-, Sechst- und Siebentklässler waren noch dort. Sie entdeckte Ron und Harry, die am Kamin saßen und von Ginny eine Gardinenpredigt, die der ihrer Mutter in nichts nachstand, zu hören bekamen. Einen Augenblick zögerte sie und fragte sich, ob sie sich dazu gesellen sollte, doch dann wandte sie sich kurzentschlossen ab und ging die Treppe zu den Mädchenschlafsälen hinauf. Auf der letzten Stufe angekommen, sie hatte sämtliche Schlafsäle hinter sich gelassen, auch den, auf dessen Tür eine große Sieben prangte, besah sie sich das Portrait von Selena der Mutigen kurz und sagte dann "Mondschein". Selena, eine hübsche blonde Frau mittleren Alters, begrüßte sie kurz und schwang dann fröhlich lachend zur Seite. In der Wand, die das Portrait bedeckt hatte, öffnete sich ein schmaler Riss, der immer weiter wurde und sich bis auf den Boden ausdehnte. Schließlich war der Eingang so groß, dass sie eintreten konnte.
Sie sah sich um. Tatsächlich war sie in der Turmspitze angelangt, denn die Decke fiel zu allen Seiten hin wie ein Kegel ab. Zu ihrer Linken stand ein wuchtiger alter Schrank aus Eichenholz, daneben ein Schreibtisch mit Stuhl. Zu ihrer Linken führte eine Tür vermutlich in ein Bad, ein bisschen weiter ein Kamin, vor dem ein Tisch und rund herum drei gemütliche Sessel standen und in dem ein Feuer brannte, und auf der ihr gegenüberliegenden Seite stand ein riesiges Bett mit rotem Baldachin. Neben dem Schrank erkannte sie ihren Koffer und Krummbeins Käfig. Sie ließ den orangeroten Kater ins Freie, der sofort ihr Bett für sich beanspruchte, und holte anschließend ihren Schlafanzug aus dem Koffer.
Nachdem sie sich umgezogen hatte, setzte sie sich aufs Bett. Plötzlich hörte sie eine Stimme vom Eingang her. Es war Selena die Mutige, deren Portrait auch auf der Innenwand des Raumes hing. "Du weißt nicht, wie gut es ist, endlich mal wieder ein Mädchen hier drin zu haben. Obwohl ich eigentlich eher mit einem Weasley gerechnet hätte."
"Vielleicht nächstes Jahr. Eine Weasley gibt es schließlich noch."
Selena verzog in ihrem Rahmen den Mund. "Ja. Eine Weasley, die Stinkbomben gegen mein Portrait wirft. Ich sage dir, ich vergesse nichts. Aber das ist ja nun auch egal. Schlaf schön!" Mit diesen Worten streckte sich die Frau im Bild und ging einen Augenblick später aus dem Rahmen, vermutlich auf ihr Portrait auf der anderen Seite der Wand. Hermine lächelte ihr hinterher, kraulte noch einmal ihren Kater, der friedlich schnurrte, und legte sich dann ins Bett.