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Der schwarze Schatten der Seele

von

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Sir William Francis Cesar Dragonar

A/N:
 

@ Chelys: Darf ich dich Heuchler nennen? Du kennst ja die Story schon! xD
 

@ Laluna: Wir hatten schon gesprochen, denke ich. :)
 

@ Maya-chan: Ja, die gute alte Molly stand für Jenny Pate. x3
 

@ ChinChila: Da hast du Recht. :D
 

@ -Dark_Angel-: Clark hat seine Rolle gespielt und wird folglich nicht mehr vorkommen. Nicht hier, zumindest. Mal sehen. :|
 

@ Yuuzuki, Chibiusa_Ainochi, Sitamun: Danke für die Kommentare. ^^
 

@ -Dark_Angel-, Chelys, cherrri1986, Midnight_shadow, musi, Sitamun, Skyboy_Sora, The_Dark_Half, Yuuzuki: Danke für die Fanfic-Favoriten. :D
 

mfg

NIX
 


 

21. August 1997 (Godric's Hollow, Grafschaft Scottish Borders, Schottland)

In den weiteren Räumen hatten sie nichts gefunden, nur die alte Küche und die Zimmer und Halle des niederen Gesindes im Erdgeschoss. Nichts, was weiter von Interesse war. Nur die Türme und den Keller, welchem sie sich jetzt zuwandten, hatten sie noch nicht untersucht. Wenn es nach ihr gegangen wäre, sie hätte darauf verzichtet, denn der Keller war kein gewöhnlicher Keller, sondern viel mehr ein Kerker. Die Räume im ersten Flur waren alle noch normal gewesen, außer, dass sie keine Fenster hatten und das Gefühl von Falschheit sich erneut in ihr auftürmte. Sie versuchte weiterhin, es zu verdrängen, aber es fiel ihr immer schwerer und der zweite Flur im Keller verbesserte ihre Situation nicht sonderlich. Nachdem sie durch einen Raum geschritten waren, der unglaubliche Ähnlichkeit mit einem Aufenthaltsraum für Wachsoldaten hatte - an einer Mauer standen sogar noch Schwerter gelehnt, die vielleicht jedoch auch nur zu Vorführungszwecken dort deponiert worden waren - traten sie ein in einen Gang, deren schwere hölzerne Türen mit kleinen Fensterchen versehen waren, welche durch Gitterstäbe versperrt wurden. Sie spähte durch eines der Fensterchen und bereute es im nächsten Moment. Hinter der Tür verbarg sich eine Zelle, der Stein, aus dem Wände und Boden waren, war mit grünlichem Moos überwuchert und an der Wand gegenüber hingen Ketten, die so aussahen, als hätten sie ihren Zweck erfüllt und nicht nur als Dekoration gedient.

Im selben Moment schrie Ron erstickt auf. Er wandte sich ihnen zu, leicht grün angelaufen.

"Da liegt ein Skelett drin!" Mit wilden Gesten deutete der Rothaarige auf die Tür und kam erst zur Ruhe, nachdem auch Harry hineingespäht hatte und zustimmend nickte. Der Schwarzhaarige ruckte an der Tür, um sie zu öffnen, doch sie rührte sich - auch unter der Wirkung unterschiedlichster Zaubersprüche - keinen Millimeter. Anscheinend war der Zauber, welcher sie verschlossen hielt, - ein Schlüsselloch oder ähnliches gab es nicht - noch immer aktiv. Und das nach vielleicht tausend Jahren. Sie wusste, das die Burg bis ins späte sechzehnte Jahrhundert von Zauberern und Muggeln stetig genutzt wurde, doch sie bezweifelte, das Letztere überhaupt in der Lage gewesen waren, die unteren Stockwerke - sie war sich mittlerweile sicher, dass es noch mehr gab - zu betreten.

Nach einer Weile stellten sie letztendlich fest, dass keine der Türen sich öffnen ließ und folgten daraufhin dem Gang. Hinter der Eisentür führte schließlich eine Treppe hinab. Sie hatte es geahnt. Mit jedem Zentimeter, den sie weiter schritt, wurde ihr Wunsch, davon zu rennen stärker. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, denn draußen wütete ein Sturm ungeahnten Ausmaßes, aber sie wollte keine Sekunde länger in dem alten Gemäuer verbringen. Trotzdem zwang sie sich dazu, mit Harry und Ron Schritt zu halten und nicht schreiend hinaus zu laufen.

Die Treppe führte zu Räumlichkeiten, deren Betrachtung sie den Jungs überließ: Folterkammern. Sie konnte sich zwar nicht selbst sehen, aber sie ahnte, dass sie nun vermutlich weiß wie Kreide war, wenn nicht gar leicht grünlich. Ron stieß soeben eine weitere Tür auf, ging den Gang hinab, öffnete erneut eine Tür und gab einen Laut der Verblüffung von sich. Sie vermutete eine weitere Folterkammer, doch sie irrte sich.

Als sie Ron folgte, erblickte sie eine Bibliothek. Eine riesige Bibliothek, deren komplettes Ausmaß sie nicht einmal erahnen konnte, da die drei winzigen Lichter an den Spitzen ihrer Zauberstäbe nicht genug Helligkeit von sich gaben.

Sie war froh, das Grauen der letzten Räume hinter sich gelassen zu haben, trotzdem versetzte ihr etwas einen Stich. Obwohl sie nicht wusste, was es war, war sie sich sicher, dass etwas ungeheuerlich schief laufen würde. Irgendetwas war furchtbar falsch. Und dann fiel es ihr auf. Der Staub. Sie hatte sich immer wieder gewundert, warum es so wenig davon gab. Und desto tiefer sie kamen, desto weniger gab es. Nun war er vollends verschwunden. Der Boden wirkte wie frisch gewischt.

"Jungs? Lasst uns von hier verschwinden."

Ron sah verschrocken auf und Harry ließ das Buch, das er soeben aus dem Regal gezogen hatte, fallen. "Was?"

"Ihr habt mich schon verstanden. Lasst... Lasst uns gehen."

Der Rothaarige setzte sich demonstrativ an einen der Stühle, nachdem er sich ein Buch herausgezogen hatte und blätterte lustlos darin herum.

"Diese Worte aus deinem Mund? Sie dich um! Das muss doch dein Paradies sein! Lauter Bücher! Vermutlich welche, von denen du nicht mal weißt, das sie existieren! Und dann willst du verschwinden?"

"Genau. Und außerdem sitzen wir eh bis morgen früh hier fest, bei dem Sturm, da draußen." Harry hatte das Buch aufgehoben und setzte sich nun neben Ron.

"Jungs! Ich bitte euch! Hier stimmt was nicht! Lasst uns gehen. Bitte."

Statt der erwünschten Antwort bekam sie nur Rons Grinsen, der sich vorbeugte und mit dem Finger auf sie zeigte. "So ist das also! Du hast Schiss! Gibs zu! Die Folterkammern haben dir den Rest gegeben und jetzt hast du Panik vor diesem Gruselschloss!" Der Dritte im Bunde grinste ebenfalls, schien sich jedoch nicht einmischen zu wollen.

"Nein! Ich... Ich weiß selbst nicht... aber... Mein Gott! Hier stimmt was nicht!"

Richtig erkannt, meine Liebe., hallte eine Stimme in ihrem Kopf. Für einen Moment spürte sie ein unangenehmes Kribbeln im Nacken, so, als würde man sie beobachten, doch als sie sich umdrehte, war nichts zu sehen.

"Hermine. Gib doch einfach zu, dass du Angst hast!"

"Ja! Die habe ich! Und ihr solltet sie auch haben!", brach es aus ihr heraus, als Ron neuerlich seinen Kommentar abgab. "Ach, macht doch, was ihr wollt! Ich gehe wieder nach oben!"

Wütend und gleichzeitig noch immer verängstigt wirbelte sie herum und stapfte den Gang entlang, vorbei an Folterkammern und Gefängniszellen, hinauf in die Eingangshalle. Mittlerweile war es draußen stockfinster, was jedoch vielleicht auch an dem Sturm lag, der unvermindert über dem Schloss tobte. Es regnete in Strömen und jeder Donner war so laut, als würde er direkt über ihr entstehen. Verlassen konnte sie das Schloss nicht, soviel stand fest. Stattdessen flüchtete sie sich in eines der Zimmer und verriegelte von innen die Tür. Anschließend richtete sie mit einem Wink ihres Zauberstabes das Bett wieder her und legte sich hinein, wo sie sofort die Bettdecke über den Kopf zog.

Wider ihrer Erwartungen und dem Donnern zum Trotz glitt sie irgendwann in einen unruhigen Schlaf.
 

Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, doch als sie aufwachte, war es noch dunkel. Der Sturm jedoch schien nachgelassen zu haben. Ihr Herz raste und sie fühlte den kalten Schweiß, der ihren ganzen Körper zu umhüllen schien. Noch immer hatte sie dieses unbeschreibliche Gefühl in ihrer Brust und es schien einen neuen Höhepunkt zu erreichen. Vorsichtig sah sie sich um und schrie auf, als ihr Blick sich zum Fenster richtete.

Der Mann, der sich auf das Fensterbrett gelehnt hatte, wandte sich um, noch bevor er ihren Schrei hörte. Es war zu dunkel, um ihn deutlich zu erkennen.

"Habe ich Euch geweckt? Verzeiht. Es war nicht meine Absicht."

Seine Stimme klang freundlicher und ruhiger, als sie erwartet hätte, doch sie war sich sicher, dass er der Grund für ihr Unwohlsein, für diese Gefühl, diese Angst war.

Zitternd tastete sie den Nachtisch ab, sie war sich sicher, ihren Zauberstab darauf abgelegt zu haben, doch sie griff ins Leere. Panik stieg in ihr auf.

"Wie kommen Sie hier rein?" Ihre Stimme klang zittriger, als sie es vermutet hätte.

"Lumos!", murmelte er und sofort leuchtete die Spitze des Zauberstabes auf, den sie in ihrer Hand hielt. Im fahlen Schein des Zaubers erkannte sie ihr Gegenüber. Er hatte langes, mattes schwarzes Haar, Haut, die vermutlich noch blasser war, als ihre eigene in diesem Moment und ein merkwürdig eingefallen wirkendes Gesicht. Sein Alter war schwer zu definieren, er war vielleicht Mitte dreißig. Doch all das zusammen beunruhigte sie nicht so sehr, wie das letzte Detail: das Lächeln, welches spitze Eckzähne entblößte.

Sie schrak zusammen. Ein Vampir!

Er nickte unmerklich und sie war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob sie es wirklich nur gedacht hatte. Sie erinnerte sich düster an Sanguini, den Professor Slughorn einmal zu einer seiner Partys eingeladen hatte, doch dieser war anders.

Mit einem Wink mit ihrem Zauberstab - sie war sich sicher, dass es ihrer war - erschien ein Stuhl und er setzte sich. Dann begriff sie. Sie hatte immer gedacht, Vampire seien nichtmagisch. Doch dieser hier bediente sich der Magie, wie es ihm beliebte.

"Wenn ich mich vorstellen dürfte? William Francis Cesar Dragonar. Und wie Ihr richtig festgestellt habt, MyLady, bin ich ein Vampir. Und Ihr seid?"

Sie schwieg und starrte ihn an. Sein Haar fiel ihm in Strähnen ins Gesicht und er lächelte noch immer sanft. Als sie nichts erwiderte, reichte er ihr ihren Zauberstab, den sie verblüfft entgegen nahm.

"Ich habe nicht vor, Euch etwas zu tun. Es verwundert mich nur, Gäste zu haben. Seit sechzehn Jahren habe ich schon keine Gäste mehr."

"Wie sind Sie hier hereingekommen? Ich habe abgesperrt!"

Er lächelte, als sei er ein Professor und sie seine Schülerin, die eine unnötige Frage stellte.

"Für den Eigentümer ist es ein Leichtes gewesen, dieses Schloss zu öffnen."

"Eigentümer?!"

Seufzend stand er auf und ging wieder zum Fenster. "Seit 1555. Ich muss mich wohl entschuldigen. Normalerweise ist mein Heim nicht so verschmutzt. Ich sollte dringend einmal wieder Putzen, aber ohne Magie ist es so mühsam..."

"Ich dachte immer, Vampire seien nichtmagisch?"

Nach kurzem Nachdenken drehte er sich um, leise lachend. Sie wusste nicht, was daran komisch sein sollte. "Nur, weil es uns nicht erlaubt ist, Zauberstäbe zu tragen! Ich muss sagen, selbst die Lykantrophen trifft es besser. Zauberer hatten schon immer Angst vor Wesen, die älter werden, als sie selbst. Nein, ob wir Magie nutzen können, hängt lediglich von unserer Herkunft und der Tatsache, ob wir im Besitz eines Zauberstabes sind, ab."

"Das heißt, Sie waren ein Hexer, bevor sie..."

Er nickte und begann, im Zimmer auf und ab zu gehen. "So ist es. Ich wurde noch von Gryffindor, Hufflepuff, Slytherin und Ravenclaw persönlich unterrichtet. Hätte mich nicht dieser Baron von Grafenstein seinerzeit zu einem der Seinen gemacht, ich wäre vermutlich selbst ein Lehrer geworden. Nun, es lässt sich nicht mehr ändern."

Langsam ebbte die Angst in ihr ab, obwohl seine Anwesenheit weiterhin in jedem Molekül innerhalb dieses Schlosses zu spüren war. Sie schlug die Bettdecke zurück und ging nun ihrerseits zum Fenster. Es musste mitten in der Nacht sein, kein Stern war am Himmel, dafür schwere Gewitterwolken, aus denen unentwegt Blitze gen Erdboden zuckten. Im Licht dieser Blitze konnte sie immer wieder erkennen, wie der Wind auch die kräftigsten Bäume bog und bisweilen etwas an ihrem Fenster vorbei wehte. Weit entfernt konnte sie zudem die Lichter der Straßenlaternen von Godric's Hollow erkennen.

"Sie sagten, sie würden hier seit Jahrhunderten leben? Fällt den Bewohnern das denn nicht auf? Ich meine, Sie müssten sich doch von ihnen ernähren..."

Als sie sich umdrehte, stand er direkt hinter ihr und sah über ihre Schulter nach draußen. Er schüttelte den Kopf.

"Genauer seit 1555. Sicher. Godric's Hollow und die anderen Ortschaften im Umkreis sind seit jeher mein Jagdgebiet. Aber - ich weiß nicht, was man Ihnen im Unterricht über meinesgleichen beigebracht hat - Blut zu trinken, bedeutet nicht gleichzeitig, dass das Opfer stirbt oder zum Vampir wird, wie Ihr vielleicht festgestellt habt. Die Meisten, die die beiden Bissmale am Hals überhaupt entdecken, schieben es auf sehr dreiste Mücken."

Von seinen Worten aufgeschreckt, wirbelte sie herum, sodass sie mit dem Rücken zum Fenster stand, und fuhr mit der Hand ihren Hals ab. Tatsächlich entdeckte sie eine leicht schmerzende Stelle, die vermutlich von zwei kleinen Wunden geziert wurde.

"Keine Sorge. Ich weiß mich zurückzuhalten. Außerdem bin ich satt."

"Was ist mit Ron und Harry?! Was haben Sie mit ihnen gemacht?!"

Mit einem spontanen Ruck riss sie ihren Zauberstab hoch und zielte mit ihm auf seine Brust. Er schreckte nicht einmal zurück. Dafür deutete er mit der hohlen Hand auf eine der Wände, die ihren Raum vom nächsten trennte.

"Im Nebenzimmer. Keine Sorge, es geht ihnen gut. Obwohl ich es schon ziemlich dreist finde, einfach Bücher meiner Bibliothek aus den Regalen zu nehmen, achtlos darin umher zu blättern und sie dann nicht einmal zurückzulegen. Fragen kann man natürlich auch nicht." Seine Stimme klang nicht halb so gekränkt, wie er es vermutlich geplant hatte.

"Sie wollten ja nicht auf mich hören."

In dem Moment, in welchem sie den Zauberstab sinken lassen wollte, sprang die Tür mit einem lauten Knall aus den Angeln. Aus Reflex ließ sie sich auf den Boden fallen. Zum Glück, denn keinen Augenblick später flogen Flüche durch den Raum. Neben ihr kauerte sich auch der William Dragonar auf den Boden. Sie sah auf. Ron und Harry standen in der Tür, die Zauberstäbe auf den Vampir gerichtet.

"Lass sie in Ruhe, du... du..." Rons Stimme zitterte vor Wut, während er sprach, doch Harry wirkte gefasst ..

"Wir haben uns gewundert, warum wir plötzlich in einem wildfremden Zimmer lagen. Nun, das erklärt einiges! Diese Burg gehört Ihnen!"

Vorsichtig rappelte sie sich auf und klopfte den Staub von ihrer Kleidung. "Blitzmerker. Ich habe euch doch gesagt, dass etwas in dieser Burg nicht stimmte! Aber hören die Herren auf mich? Nein!"
 

In einem klärenden Gespräch war es William Dragonar gelungen, sie von seinen guten Absichten zu überzeugen. Anschließend hatte er sich dazu bereiterklärt, ihnen seine Bibliothek zur Verfügung zu stellen. Obwohl sie nur wenige Stunden geschlafen haben konnte, war sie hellwach und den Jungen schien es ähnlich zu ergehen. So marschierten sie also dem Vampir hinterher, der vermutlich jedes ihrer geflüsterten Worte verstand.

"Denkt ihr, er ist wirklich vertrauenswürdig?"

Sie nickte. "Ich weiß nicht warum ... Seine Anwesenheit hat mir zwar Angst eingejagt, aber das lag glaube ich nur daran, dass sie überhaupt da war."

Dragonar, der eine brennende Fackel trug, wandte sich zu ihnen um und verzog den Mund. "Es ist nicht meine Anwesenheit. Es ist seine." Er ruckte mit dem Kopf in Richtung einer der Gefängniszellen. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie sie als jene Zelle wieder, in der Ron ein Skelett entdeckt hatte. Ohne kurz inne zu halten, ging er weiter. "Ich war damals selbst auf Reisen durch Europa, darum kann ich Euch nur berichten, was man mir erzählt hat. Es heißt, er sei einer der mächtigsten schwarzen Magier seiner Zeit gewesen. Ist durch das gesamte Vereinigte Königreich gezogen und hat alles, was nur ansatzweise nach Magie aussah, niedergebrannt. Schließlich, im Jahr 1348, setzte ihn sein ehemals bester Freund fest, brachte ihn hier her und sperrte ihn mit der stärksten Magie, die er hatte finden können, in diese Zelle. Nun, sie lebten beide nicht mehr lange."

"Hat er - wer auch immer er sein mag - das Siegel gebrochen?"

Der Vampir zuckte mit den Achseln und ging den Gang zur Bibliothek hinab. "Niemand vermag das zu sagen. Der ganze Hofstaat, der damals hier lebte, starb mit ihnen."

Harry schloss zu Dragonar auf, als sie schließlich den Saal betraten, der über und über voll mit Büchern war. "Ein Magierduell mit solch vernichtender Wirkung?"

"Nein. Der »Schwarze Tod«."

Er ging zu einem der Regale und las die Titel auf den Buchrücken.

"Und wer waren dieser Hexer und sein Freund?"

"Baramont von Laienstein - ein exzellenter Weißmagier, wenn ich das sagen darf - und der »Purpurne Schatten«. Sein wahrer Name ist im Laufe der Zeit verblasst."

Hermine war sich ziemlich sicher, dass er durchaus wusste, wie der wahre Name dieses Hexers lautet, fragte jedoch nicht nach. Stattdessen wandte auch sie sich den Bücherregalen zu und zog nach kurzem Bücherrückenlesen ein Buch über Schwarzmagie hervor. Es schien uralt zu sein und als sie es aufschlug, entdeckte sie die Jahreszahl 886. Anschließend setzte sie sich an den Tisch, an welchem Harry und Ron ein paar Stunden zuvor über sie gelacht hatten.

Der Vampir leistete ihr kurz darauf Gesellschaft und rief auch die beiden Jungen zu sich. "Ich nehme an, dass Euch diese Bücher weiterhelfen könnten. Alles über die Hogwartsgründer, was ich im Laufe der Zeit zusammengetragen habe. Eines der Bücher hat Gryffindor persönlich geschrieben." Er hielt kurz inne und griff nach einem der Bücher.

Den Zeigefinger als Lesezeichen auf eine Seite gelegt, sah sie auf. "Sie müssen viel herumgekommen sein."

Er nickte versonnen und blätterte in dem Buch. Während er mit einem Auge den Inhalt der Seiten überflog, musterte er mit dem anderen seine Gäste. "Es ist schon seltsam. Seit diesen Ereignissen vor sechzehn Jahre - eine Schande, dass ich damals in Schweden unterwegs war - war niemand mehr hier und plötzlich platzen hier mit schöner Regelmäßigkeit junge Gesichter in meinen wohlverdienten Schönheitsschlaf. Zuerst dieser blonde hagere Bengel, sah aus, als wäre der Tod persönlich hinter ihm her. Hat sich ein paar wirklich wertvolle Bücher ausgeliehen, ich bezweifle, dass ich sie je wieder zu Gesicht bekomme. Außerdem habe ich ihm Ravenclaws Tagebuch mitgegeben, nun, er war der Erste, der es je öffnen konnte, außer der Schreiberin selbst. Und dann dieser Schwarzhaarige mit der Brille. Hat mir, als er mich gesehen hat, sofort seinen Hals angeboten, im Austausch gegen Informationen. Außerdem hatte er schweres Interesse an einigen Büchern der schwärzesten Magie. Geliehen hat er dann aber nur ein Buch über weißmagische Schildzauber, mit den Worten, ich möge, falls mir ein Mann in seinem Alter namens Darius begegnet, ihn doch recht freundlich grüßen, er werde nie vergessen, was er getan hat. Aber ich glaube, ich lasse euch lieber für eine Weile allein."

Mit diesem Worten hatte er Ron das Buch in die Hände gedrückt und war zwischen den Regalreihen verschwunden. Dieser sah ihm verblüfft, mit leicht geöffnetem Mund, nach. Harry ihr gegenüber starrte dem Vampir ebenfalls hinterher, mit zu Stein erstarrter Miene. Er sah aus, als hätte man ihm soeben einen gezielten Schlag in die Magenkuhle verpasst.

"Ganz schöne Plaudertasche, der Gute.", murmelte der Rothaarige und setzte sich endlich. Dann fiel sein Blick auf seinen Freund. "Harry? Alles in Ordnung?"

Er nickte nur stumm und versenkte sie wieder in seinem Buch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2007-08-19T17:50:19+00:00 19.08.2007 19:50
Noch immer der zwölfte August, drei Uhr einundreißig, der erste Hahn kräht jetzt schon – dummes Vieh, es ist noch stockduster draußen.
So, dein Köterchen schreibt jetzt einfach mal seine Gedanken beim Lesen auf, mir dauert sonst das ganze Kommentieren zu lange, außerdem bekomme ich sonst gar keine Struktur da rein. Okay, so auch nicht, aber was soll's.
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Kein Staub? Da wohnt einer, vielleicht ein Staubsaugervertreter? Oder.. Moment mal.. Je tiefer, desto sauberer? Ich ahne etwas..
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Lauf, Hermine! Lauf, so schnell du kannst! - Nixi, dein Schreibstil lässt mich grade glauben, ich stünde selbst in Godric's Castle. Ungelogen, ich hab' grad echt Panik. o__T__Ô
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Nicht schlafen, Herm, nicht schlafen! Wie ich Frauchen kenne, kommt gleich einer von IHNEN!
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Möp, seit wann können die Zaubern? Ach, er war bestimmt ein Zauberer, wurde dann aber gebissen..*erleuchtet bin**blingbling*
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Woher wusste ich das, Frauchen? Warscheinlich kenne ich dich und deine zeitweise vampiristischen Anwandlungen zu gut.. Man bedenke den Smiley vor einiger Zeit.. .__T__.““
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William Francis Cesar Dragonar? Ein Stu-reifer Name, muss ich schon sagen. Respekt Willy.
x3
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Hey, mit der Magie-Sache lag ich ja beinahe richtig. Und bei diesem guten alten Schlossherrn kann sich mein liebes Frauchen von und zu Nix mal wieder an ihrer Burgensprache gütlich tun. ^__T__^
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Okay, vielleicht lag ich auch voll und ganz richtig. Möp. Ich sollte Wahrsagen belegen.
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'..und bisweilen etwas an ihrem Fenster vorbei wehte'. Eine Kuh? Ein Haus? Tod und seine Sense Siegfried?
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Hui, da sind Harry und Ron, die absoluten Blitzmerker. .__T__.
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o__T__o. 'Blitzmerker'. Wahrsagen, ich komme.
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Schwarzer Tod? Hört sich vielversprechend an..
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Purpurner Schatten. Das wird ja immer besser. Pass auf, hier kommt der rosa-karierte Kommiköter!
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Blonder Bengel? Ravenclaws Tagebuch? Sag bloß, Draco zerstört jetzt auch Horkruxe!

Kay, noch ein Kommi fertig. Zwar auch ohne richtige Struktur, wenn überhaupt hat es ein bisschen was von 'nem MST. .__T__.““
Unbeabsichtigt, ist schließlich ein Kommentar.
Äh, jau. Ich werde PALT WAIDDALESÖN!!!!11elfzehnhundertelfundelfzig, jetzt versucht Köter aber erst mal noch etwas zu schlafen.
Wer weiß, vielleicht steht ja Willy vor mir, wenn ich aufwache..
x3
MfG
der rosa-karierte Kommiköter
alias Darky
Von: abgemeldet
2007-06-30T18:15:21+00:00 30.06.2007 20:15
Was für ein Name!O.o
*Ein-Herz-für-Vampire-Aufkleber auf die Stirn kleb*
Juhuuu!Ein Vamp!*freu*
Ich hab mir schon im vorhinein Gedanken darüber gemacht,wer das sein könnte,aber auf einen Vampir bin ich nicht gekommen!
Dieses Kapitel fand ich besonders toll!Besonders wegen dem Vampir.^^
Von: abgemeldet
2007-06-10T13:04:21+00:00 10.06.2007 15:04
> @ Chelys: Darf ich dich Heuchler nennen? Du kennst ja die Story schon! xD

heuchlerin, wenn ich bitten darf. ^^~

hum, ja, was soll ich sagen? hab ja heute noch ne menge zu tun, kommentartechnisch, deshalb fasse ich mich hier mal kurz:
gelungenes kapitel. was für ein netter vampir.. einfach unfassbar.
und war ja klar, dass hermine soetwas vor harry und ron mitbekommt. sowas nennt sich eben weibliche intuition! xD'
Von:  Maya-chan
2007-05-29T19:20:09+00:00 29.05.2007 21:20
Dieser Vampir ist ja tatsächlich eine ganz schöne Plaudertasche...aber ich mag seine Art. ^^ Und diesmal gar kein Cliffhanger? oO
Auf jeden Fall ist diese FF richtig spannend...><
Ich fand es nur merkwürdig, dass Hermine ihre Beobachtung mit dem Staub Harry und Ron nicht mitgeteilt hat...vielleicht hätten sie ihr dann geglaubt, dass etwas nicht stimmt?
Bis zum nächsten Kapitel...^^
Maya
Von:  Sitamun
2007-05-27T19:32:01+00:00 27.05.2007 21:32
Und da hab ich gedacht, ich könnte die Erste sein, die dir 'n Kommi verpasst . . . naja, knapp daneben^^° . . .

Auf jeden Fall . . . wie ich dir bereits gesagt habe, mag ich deinen netten kleinen Vamp *___* . . . er ist irgendwie knuffig . . .

Und ansonsten . . . zum Chap an sich . . . einfach nur cool . . . ^o^ . . .
Von:  HazelEyedButterfly
2007-05-27T19:05:14+00:00 27.05.2007 21:05
Also wie immer ein super Kapitel!
Dein Schreibstil ist einfach fantastisch, ich komm mir echt schon vor als sei es wirklich das 7.Band und nicht eine FF ^^°
Das meine ich Ehrlich!!!
*verbeug*
Hoffe du machst schnell weiter bin gespannt!
Ausserdem fand ich es Interessant das die Drei einem Vampir begegnet sind...auf solche Ideen wäre ich nie gekommen xxD
Respekt hast du dir Verdient!

Bye Bye


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