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2 Seiten derselben Medallie --> untergebrochen wegen unstimmigkeiten mit der "Obrigkeit"
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FREISPRUCH

Den Vormittag verbrachte James damit, sich an seine Mutter zu kuscheln, es zu genießen, dass er wieder ein kleines Kind sein durfte. Sie küsste ihm immer wieder auf die Haare und Stirn und strich über Wange und Rücken. Als würde sie hoffen, dass etwas davon zu Harry kam.
 

„Harry fühlt sich auf jeden Fall wohl. Er scheint befreit zu sein.“

„Das hört sich gut an. So ist es besser als anders herum. Du hättest es gespürt, wenn sie ihn verurteilt hätten, was ein Skandal wäre. Du hättest es gespürt.“

„Ja Mum, so wie es sich anfühlt, kann ihm die Magie nicht blockiert worden sein.“

„Warten wir auf seinen Brief.“
 

~~~~~~~~~~~~~
 

«Freigesprochen, Freigesprochen,
 

kannst du das glauben? Ich nicht. Sie haben den Termin kurzfristig vorverlegt und waren entsetzt, dass ich fast pünktlich da war. Fudge wollte mich wohl in Abwesenheit schuldig sprechen.

Ich kann den Kerl von mal zu mal weniger leiden. Korrupt bis zum geht nicht mehr. Sie haben mich wegen meiner „Verwendung jugendlicher Magie in Gegenwart von Muggeln.“, so nenne ich den Schwachsinn, vor einer Vollversammlung gebracht.

Ein Großaufgebot an Richtern, Geschworenen und wenigen Zeugen.

Ein Bagatelldelikt groß aufgezogen, um mich möglichst wirkungsvoll abzusägen.

Wer glaubt auch schon einem Teenager, der in einer Muggelgegend lebt, dass Dementoren über ihn hergefallen sind. Wer glaubt einem Fünfzehnjährigen, dass er einen gestaltlichen Patronus wirken kann?

In Fudges Augen bin ich nur ein Störfaktor, der Regeln allenfalls als Richtlinie sieht und meint, mit allem durchzukommen. Das sah zwar letztes Jahr noch etwas anders aus, aber auch da war ich ihm wohl irgendwie komisch.
 

Nach der Verhandlung haben sie mich oben im Richtersitz wie Luft behandelt, mich nicht zum Bleiben aufgefordert. Also bin ich gegangen. Vor der Saaltür hat Mr. Weasley gewartet, er durfte nicht mit hinein, von Dumbledore war nichts in Sicht. Bei der Verhandlung hatte er sich schon so komisch verhalten. Mich nicht angesehen und keine Anstalten gemacht, durchblicken zu lassen, als sei ich mehr als ein Schüler seiner Schule.
 

Es war verwirrend, deprimierend und vor allem wuterregend.
 

Ich empfinde es obendrein unverschämt, denn selbst ein ruhiger Blick von ihm hätte mich ja schon beruhigt, aber es kam nichts.
 

Percy Weasley war wohl der bescheuerte Abschluss. Er hat es nach der Schule weit gebracht und saß in der Verhandlung als Schriftführer. Er schien zugeknöpfter, als ich ihn in Erinnerung habe, was nichts heißen soll und schien dem Minister oder dessen Sitz hörig zu sein. Schon lange hatte er sich von seiner Familie abgesetzt.

Nachdem ich aus dem Saal herauskam, folgte Percy mir etwas später, grüßte weder mich noch seinen Vater, als wären wir völlig Fremde und nicht Familie und Freund des Bruders.
 

Das eisige Gesicht von Mr. Weasley spiegelte seine maßlose Enttäuschung.

Sein eigener Sohn verleugnete ihn, schnitt ihn und verletzte damit die beiden Menschen, denen er sein Leben verdankt. Ich würde fast töten, um meine Eltern wieder zu haben oder auch nur das Gefühl zu kennen, Eltern zu haben.

Ich weiß, es klingt selbstsüchtig, aber ich will haben, was er hat. Liebende Eltern, die alles für mich geben würden.
 

Wir hatten sie, aber Voldemort hat sie uns genommen und niemand kann sie uns zurück bringen.
 

Ich will jetzt in Sirius' Armen liegen und mir von ihm sagen lassen, dass alles gut wird, aber auch das geht nicht. Er lässt mich nicht an sich heran.

Hermine vermutet, dass er den Unterschied zwischen Vater und mir nicht erkennt. Ich glaube eher, dass er dich in mir sehen will und erkennen muss, dass ich anders bin als du. Dass ich andere Erfahrungen gemacht habe und wir beide trotz unseres verbundenen ersten Jahres unterschiedlich geworden sind.
 

Vielleicht muss ich mich einfach mit ihm aussprechen.
 

Dein Harry«
 

James sah beim Lesen, dass es seinem Bruder nicht wirklich gut zu gehen schien. Seine Schrift wechselte fast jeden zweiten Satz, als hätte er ewig für ihn gebraucht. Wäre immer wieder unterbrochen, oder abgelegt worden.
 

»He Brüderchen,
 

ich freue mich riesig, dass du freigesprochen wurdest, nicht dass ich je dachte, dass die so doof sind, dich zu verknacken. Mum lässt ausrichten, dass wir dann mit dir zusammen ins Ausland gegangen wären und für uns beide eine englischsprachige Schule gefunden hätten.
 

Natürlich hätten wir auch Blackx mitgenommen. Um den machen wir uns übrigens riesige Gedanken. Er schreibt nicht, ruft nicht an, obwohl er die Nummer hat und weiß, wie man ein Telephon benutzt. Wir haben das oft geübt, er kannte sich nur mit den alten Wählscheiben aus, nicht mit den Tasten.
 

Aus deinem letzten Brief lese ich nichts, was ich von Blackx kenne. Er scheint mir zu anders zu sein.

Dass er zwischen dir und mir nicht unterscheiden kann, glaub ich nicht. Ich denke eher, dass er nur unsere Namen vertauscht. James, der Name, ist ihm seit seiner Kindheit geläufig, Harry nicht. Die Zeit in Askaban wird er nur an dich gedacht, aber nicht von dir gesprochen, haben.
 

Geh hoch in Blackx Zimmer und sprich mit ihm, du wirst sehen, es wird nichts so heiß gegessen wie gekocht.
 

Werde gleich noch mit Draco schreiben, vielleicht erfahre ich was vom Prozess, was dir nicht gesagt wurde.
 

Dass Dumbledore dir nicht mal aufmunternde Worte gegeben hat, finde ich grässlich. Ich hab ihn nie gesehen und weiß über ihn nur, was Blackx, du und Draco mir erzählt habt.
 

Wenn ich so bedenke, ist er doch eigentlich Schuld daran, dass du bei “Tante“ Petunia gelandet bist. Hätte Sirius dich behalten dürfen, wäre er nicht hinter dieser Ratte her gewesen und so auch nicht hinter schwedischen Gardinen gelandet.
 

Also, auf meine gutty- Liste steht er nicht weit oben. :)
 

Fühle dich von uns, Mum, Dad und mir wahnsinnig gedrückt. Herz Blackx von uns und sag ihm, wir denken an ihn.
 

Dein James mit Konsorten.«
 

Der jüngere der Potter-Zwillinge lachte auf, als er Hedwig den Brief ans Bein band.

„Flieg vorsichtig, meine Schöne. Ich wünschte, ich könnte dich begleiten und diese beiden Deppen etwas auf Vordermann bringen.“
 

Hedwig schuhute und spannte ihre Schwingen auf, zum Abschied knabberte sie noch einmal an James' Ohr und flog durch das geöffnete Fenster.
 

::Ihr Menschen habt manchmal aber auch Probleme, also ich könnte das ja nicht.::

::Ich würde das auch nicht können, nicht wenn ich eine Schlange wäre, da würde ich mich nur darum kümmern, dass ich es warm hab und wo das nächste Fressen herkommt.::

::Sag mal, wofür hab ich dich? Du bist für Futter und Wärme zuständig. Ich muss mich nur darauf konzentrieren, dass ich nicht zu viel fresse, obwohl...? Ne, nicht zu viel, im Winter kann ich wieder schlafen.::
 

James lachte auf und strich seiner Freundin über ihren beschuppten Körper.

::Du bist mir schon Eine. Na klar, passe ich auf, dass du nicht zu viel frisst. Aber ich habe beim Züchter schon wieder nach einer Echse für dich gefragt. Er hat bei seinem neuen Schlupf, bestimmt wieder einige dabei, die er nicht verkaufen kann.::

::Ja, aber pass mir bloß auf, dass die nicht wieder gebrochene Glieder hat. Die letzte ließ sich echt nur schwer schlucken. Das tat richtig weh.::

::Ich werde darauf achten.::
 

»He Silberlocke,
 

was geht ab in der magischen Welt? Hab gerade einen nicht so schönen Brief von meinem Bruder bekommen.

Sag mal, ist das in euer Welt normal? Eine Vollgerichtsversammlung für eine Jugendverhandlung? Ich meine, Harry wurde wegen Jugendzauberei vor Muggeln angezeigt und endet, als wäre er ein Todesser vor dem Todeskuss. Da kann doch etwas nicht stimmen.
 

Dein Alter ist doch ein hohes Tier in der Politik, hat er nichts darüber ausgelassen?
 

Jetzt, wo Harry nicht mehr bei seinen Verwandten ist, können wir uns nicht mehr sehen. Dort, wo er jetzt ist, können wir nicht hin und er nicht weg. Ein Glück, dass unser Gebärdenkurs schon vorbei war. Stell dir vor, wir müssten ohne ihn hin, das wäre doch nie das gleiche gewesen.
 

Hast du schon mit deiner Mum gesprochen? Du weißt schon, wegen einer Eule für mich, die meine Eltern bezahlen können. Du hast doch mal erwähnt, dass sie einen Züchter kennt, der ihr zu Füßen liegt.
 

Ich weiß gar nicht, ob es so gut ist, wenn der Bruder von Harry Potter eine Eule bestellt, die vom Sohn des stellvertretenden Todesseroberhaupt vermittelt wird. :)
 

Das ist aber auch eine Welt, in der wir leben.
 

Ich würde so gerne eine schwarze Schleiereule haben, männlich versteht sich. Als Gegenstück zu Hedwig.

Wusstest du eigentlich, dass Muggelschleiereulen anders gefärbt sind als magische? Bei den nicht magischen sind die Männchen weiß und die Weibchen haben schwarze Tupfen.
 

Witzig oder?

Hedwig wäre demnach ein Männchen.
 

Liebe Grüße James.«
 

Irgendwie sah James dem Schulbeginn traurig entgegen. Bald waren seine Ferien zu Ende und sie waren mal wieder nicht so verlaufen wie geplant.

Er wollte Harry seinen Eltern vorstellen. Mit ihm und Blackx in den Freizeitpark. Er hatte extra einen rausgesucht, wo sie einen großen Hund mitnehmen konnten.

James kicherte, Blackx hätte zumindest einen Schlingenmaulkorb tragen müssen.

Wer wusste schon, wo Auroren nach einem Häftling suchen würden?
 

Das und noch mehr würde er jetzt nicht mehr machen können, bestenfalls aufs nächste Jahr verschoben.

„Das ist doch alles Mist.“
 


 

TBC
 


 

Briefe von A nach B zu versenden und dabei von niemanden abgefangen zu werden, ist in der Geschichte der Menschheit schon immer ein schwieriges Unterfangen gewesen.

Es gibt viele Geschichten, die den Misserfolg bezeugen und noch mal genauso viele, die Erfolg bescheinigen und später entdeckt wurden.

Geschichte ist was feines, ohne sie würden wir die Fehler wohl immer wieder wiederholen, ohne zu sehen, was falsch gelaufen ist. Ob man daraus lernt, sei dahin gestellt.
 

TK



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