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The Life~

von

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1.10. 2006

Es schneit.

Leise fällt der Schnee in die dunkle Nacht hinein.

Dort wo sonst die Sterne ihr Spiel treiben, verhängen die Wolken den Himmel.

Der Schnee drückt sich knirschend unter meine Füßen zusammen.

Irgendwie erinnert mich das knirschen des Schnees an das brechen von Knochen.

Vor mir treiben kleine Wölcken in der Luft, die beim ausatmen entstanden sind.

Unschwirsch verschlage ich sie mit der Hand.

Ich weiß das ich viel zu früh bin.

Und doch beeile ich mich zu unserem Treffpunkt zu kommen.

Wie sehr ich mich doch nach dir sehne.

Endlich bin ich da.

Ungeduldig schaue ich auf mein Handy.

Es ist noch so viel Zeit bis du kommst.

Aber wenigstens bleibt mir jetzt noch etwas Zeit um nach zum denken.

Still zünde ich mir eine Zigarette an und ziehe genüsslich daran.

Langsam atme ich den bläulichen Rauch aus.

Wie langsam doch die Zeit vergehen kann.

Es ist unerträglich zu warten.

Vorsichtig fange ich mit meinem Jackenärmel eine Schneeflocke auf.

Sie sieht so makellos aus.

Aber nicht so wunderschön wie du.

Nichts und niemand kann deine Schönheit übertreffen.

Du strahlst so eine unglaublich wärme aus.

Und ich...ich bin kalt.

Kälter als der Schnee der leise auf mich herab fällt.

Aber ich hasse die Kälte.

Und ich hasse es hier in der Kälte auf dich zu warten.

Aber ich Liebe dich.

Also ertrage ich die Kälte gerne.

Wenn du doch nur endlich zu mir kommen würdest.

Aber es ist ja noch Zeit.

Und so wie ich dich kenne wirst du eh ein bisschen zu spät kommen.

Du vergisst die Zeit immer so schnell.

Aber mir macht das nichts aus.

So kann ich dich immer ein bisschen damit ärgern und aufziehen.

Und dann tut es dir leid das du zu spät gekommen bist.

Aber du weiß das ich dir verzeihe.

Was ist schon ein wenig vergangene Zeit.

Zeit ist nichts.

Sie ist unendlich.

Jedenfalls für uns.
 

Ich weiß noch genau wie ich dich damals kennen gelernt habe.

Es ist schon so lange her.

Und doch weiß ich noch jede Einzelheit.

Du sahst damals so krank aus...und schwach.

Ich habe dich mit nach Hause genommen und wieder gesund gepflegt.

Dein Körper war zwar wieder gesund und vollkommen geheilt.

Aber deine Seele nicht.

Langsam hattest du vertrauen zu mir gefunden.

Du hast dich mir geöffnet.

Und ich habe mich dir geöffnet.

Ich hatte mich noch nie jemanden geöffnet.

Ich konnte es nicht.

Schon alleine mein wahres Ich lies es nicht zu.

Es war für dich ein ziemlicher Schock gewesen als du erfahren hast wer ich bin.

Aber du bist darüber hinweggekommen.

Und heute...heute bist du auch nicht anders als ich.

Du warst dem Tod näher als dem Leben.

Ich werde das ganze Blut nie vergessen.

Ich glaube...ich hatte noch nie soviel Blut in meinem Leben gesehen.

Ich konnte dich einfach nicht sterben lassen.

Auch wenn du angst davor hattest so zu werden wie ich.

So ein leben zu führen wie ich es tue.

Du hast wirklich sehr lange gebraucht um dich an dieses Leben zu gewöhnen.

Und selbst heute...nach so vielen Jahren....

Hast du dich an manche Dinge immer noch nicht gewöhnt.

Aber ich kann dich verstehen.

Mir selbst ging es ja nicht anders.

Aber das ist schon so lange her....

Ich kann mich kaum noch daran erinnern.

Zu lange wandere ich schon durch diese Welt.
 

Doch es bringt nichts in Erinnerungen zu schwelgen.

Schon weil es keine Sinn hat...und weil ich zu viele Erinnerungen habe.

Also schaue ich in die Zukunft.

In eine Zukunft die ich mit dir verbringen kann.

Auf ewig...wenn wir das denn auch wollen... .

Oder aushalten...wenn uns das Leben nicht zu lästig wird.

Ein kurzer Blick auf meine Uhr sagt mir das du wieder mal zu spät kommst.

Still lächle ich im mich hinein.

Ich hockte mich auf den Boden und starre den kalten Schnee an.

Langsam verlieren sich meine Gedanken und mein Blick darin.

Leise seufze ich vor mich hin.

Unwillkürlich muss ich lächeln.

Endlich kommst du.

Weder höre, noch sehe ich dich schon, aber du wirst bald bei mir sein.

Langsam richte ich mich wieder auf.

Und plötzlich tritts du aus einem Schatten hervor und stehst vor mir.

Du hast wieder diesen roten Mantel an.

Selbst die Farbe von Blut verblasst gegen die deines Mantels.

Langsam kommt du auf mich zu.

"Habe ich dich lange warten lassen?"

Fragst du ruhig.

Du bist so ein ruhiger und leiser Mensch....

Obwohl 'Mensch' die falsche Bezeichnung ist.

Du bist schon lange keiner mehr.

Aber sei‘s drum....

"Nein, heute nicht. Du bist ungewöhnlich früh dran!"

Glücklich nehme ich dich in den Arm.

"Aber zu spät...bist du trotzdem"

Schmuzelnd löst du dich wieder von mir.

"Ich lasse mich heute nicht ärgern! Ich hatte einen guten Tag!"

Das konnte man dir sogar ansehen, selbst riechen konnte ich das.

Der Geruch von frischen Blut hängt noch an dir.

"Ich weiß noch wie du damals angst vor dem Blut gehabt hattest....

Und heute...zerfrisst du die Menschen schon fast schlimmer als ich..."

Lachend zeigst du mir deine spitzen Eckzähne und klapperst damit.

Ich könnte mich dich nicht mehr ohne diese Zähne vorstellen...

Ich weiß gar nicht mehr wie du ohne sie ausgesehen hast.



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