Zugfahrten
So hier kommt auch schon mein nächsten AnCafe werk *-* Ich hoffe das es euch wieder gefällt und
bedanke mich schonmal für eure Kommis
Kapitel 1: Zugfahrten
Ein junge mit Blond-Braunem Haar saß in einen Zug, laute Musik drang aus seinen Kopfhörern und
obwohl er alleine einen Viererplatz belegte, schien keiner der anderen auch nur in seiner Nähe sitzen zu
wollen. Überhaupt unterschied er sich in allen Punkten von allen Anderen und wäre das nicht ein
Spezialzug für die Schüler des Antiku Internats, das renommierteste Internat in ganz Japan, wäre er
wohl gar nicht so auffällig gewesen.
Die Sommerferien waren zu Ende und somit begann Mikus zweites Jahr an der Antiku. Der braunhaarige
hasste diese Schule mit all ihren Regeln und Vorschriften und das, wo er nichtmal im entferntesten
versuchte, sich an auch nur irgendeine winzig kleine Regel zu halten. Es war eher genau das Gegenteil
der Fall und aus genau diesem Grund saß er jetzt schon seit 2 Stunden alleine auf dem Viererplatz,
während um ihn rum alle anderen Schüler ihre Freunde suchten und mit ihnen quatschten. Miku hatte
nur 2 Freunde auf der Schule und ausgerechnet die wurden zur Schule gebracht und mussten nicht mit
dem Zug fahren. Genervt blickte der Schüler aus dem Fenster und drehte seine Musik noch lauter,
damit er das fröhliche Geplapper der Anderen nicht hören musste.
"Su…Sumimasen…" Miku reagierte im ersten Moment nicht auf das rufen, denn jeder intelligente
Schüler wusste, dass Miku bissig war, im wahrsten sinne des Wortes. "Sumimasen!" Das durfte doch
wohl nicht wahr sein, dachte sich der Braunhaarige. Er sprang auf und wollte grade anfangen sein
Gegenüber an zu schreien, als ihm bei dessen Anblick die Worte im Hals stecken blieben. Eine
unangenehme Stille war grade dabei sich aus zu breiten und Miku konnte die Blicke der anderen
Schüler spüren. Im nächsten Moment erschütterte ein starker ruck den Zug, Miku fiel nach vorne, die
Schüler schrieen erschreckt auf und für einen winzigen Moment wurde ihm schwarz vor Augen.
"Der Zugfahrer bittet um Entschuldigung. Wegen Gegenständen auf der Fahrbahn müssen wir anhalten.
Bitte bleiben sie ruhig." Drang eine freundliche Frauenstimme aus den Lautsprechern. Miku fasste sich
an den Kopf und sah sich erstmal um. Er wusste nicht wie er es geschafft hatte, aber er lag unter
seinem Gepäck vergraben also wollte er in den Mittelgang robben. Kaum war die erste Hälfte seines
Oberkörpers befreit, sah er das schönste paar Frauenbeine vor sich liegen, das er je gesehen hatte.
Oder kam es ihm nur so vor da er sich erst seit ein paar Wochen für das weibliche Geschlecht
interessierte? Vom männlichen Instinkt überrumpelt wanderten seine Augen diese schönen weissen
Beine hoch, in der Gewissheit, das die Schülerin einen Rock trug, und in der bitteren Hoffnung, das
besagter Rock hoch gerutscht war und ein paar Geheimnisse lüftete. Doch weiter als bis zum
Oberschenkel kam der braunhaarige nicht, denn er hatte plötzlich einen Schuh im Gesicht und als er
hochsah, um zu sehen, zu wem der Schuh gehörte, verliess ihn der männliche Trieb Frauen faszinierend
zu finden. "Na wenn das nicht Tsukiyama Akiharu ist. War ja klar… nur wer so vulgär ist wie du würde
beim Anblick eines Mädchens sabbern." Miku schoss die Wut und ein wenig Scham ins Gesicht, als die
Schülersprecherin über ihn hinweg trat, und der anderen Person auf die beine half. Wie nicht anders
erwartet, kicherten alle Mädchen und auch die anderen Jungs im Abtei lachten… Schöne Scheisse,
besser blamiert ging's doch schon gar nicht mehr. Miku sah sich das Mädchen noch einmal genauer an,
immerhin war sie Schuld an der ganzen Sache. Da sie von der Schülersprecherin, von Miku auch Majo-
san genannt, in ein anderes Abtei geführt wurde, konnte Miku ihr Gesicht nicht erkennen, aber das war
auch nicht nötig, denn mit ihren blonden Haaren war sie so einzigartig wie ein Zebra unter Elefanten.
Der braunhaarige Junge wollte sich grade aufstemmen, als er unter dem Sitz etwas rosa farbiges
entdeckte und als er es vorsichtig zu sich zog, entpuppte es sich als ein Portemonnaie mit Hello Kitty
drauf. Angewidert verzog Miku das Gesicht und er hob es mit den Fingerspitzen an, aus Angst es
könnte vielleicht beissen. Warum mochten alle Mädchen ROSA? Rosa war keine Farbe, rosa war eine
Krankheit, eine Seuche, es war alles, nur nicht schön und ausserdem ruinierte es die Farbe Pink. Miku
mochte Pinke Sachen. Pink war grell, leuchten, auffällig und einfach anders. Klar, pink war auch nicht
grad ne Farbe für Jungs, aber da Miku grundsätzlich das Gegenteil von dem machte, was sich gehörte,
oder was verlangt wurde, war es auch nicht verwunderlich, das er Pink mochte. Leider gab es Menschen
die der Auffassung waren, Pink und Rosa sei ein und das selbe. Es lief ihm Eiskalt den Rücken runter als
er wieder an Rosa dachte und so öffnete er das Portemonnaie um einen Hinweiss darauf zu erhalten,
wem es gehörte. Ein kleines Purifoto war des Rätsels Lösung und somit stopfte Miku dieses Ding in
seine Tasche. Er würde es dem Blonden Mädchen bei nächster Gelegenheit wiedergeben.
Als Miku endlich im Internat auf sein Zimmer durfte, war es schon nach 10 Uhr. Er gähnte herzhaft,
schmiss sein Gepäck achtlos auf den Boden und liess sich aufs Bett fallen. Wie nicht anders erwartet
hatte er immer noch 'Einzelhaft', wie er es immer wieder formulierte. Es gab zwar ein zweites Bett und
'eigentlich' wurden immer 2 läute auf ein Zimmer gesteckt, ob sie wollten oder nicht, nur bei Miku
wurde grundsätzlich eine Ausnahme gemacht. Im ersten Monat an der Antiku hatte er bereits 5
Mitbewohner vergrault und seit dem versuchten die Lehrer gar nicht erst jemand anderes mit ihm
zusammen auf ein Zimmer zu tun, dabei gab es doch jemanden, den Miku liebend gern als
Mitbewohner gehabt hätte. Shinya Sano, besser bekannt als Kanon, sein bester freund seit er im
Sandkasten spielen durfte. Die 2 waren so gute Freunde, Kanon war ihm sogar hier her auf die Antiku
gefolgt. Es gab nur ein Problem: er hielt sich zu sehr an die Regeln. Das Kanon und er Freunde waren,
hatte damals für einen wahren Skandal gesorgt, denn Kanon wirkte fast wie ein Musterschüler. Aber auf
nur fast! Kanon hatte schwarze Haare, wie in der Schulordnung vorgeschrieben und er trug auch seine
Uniform immer tadellos, aber jetzt kam das, was ihn nur fast perfekt machte. Er hatte mehrere
Piercings im Ohr, genau wie Miku und in den Sommerferien hatten die 2 sich auch noch im Gesicht
Piercen lassen. Kanon nur an der Lippe, Miku an der Augenbraue und an der Lippe, an der selben Stelle
wie Kanon. Eigentlich wollte der kleine ja noch mehr Piercings haben, aber Kanons Koseng hatte diese
schon verbotenerweise an zwei Minderjährigen gestochen und wollte dann nicht noch mehr ärger
kriegen.
Als es leise an der Tür klopfte reagierte Miku gar nicht erst. Kanon und Teruki hatten freien Zugang und
wenn sie dann mal klopften traten sie immer sofort ein. Wenn jemand allerdings klopfte und nicht rein
kam, waren es entweder nervige Mitschüler, die Langeweile hatten und meinten ihn ärgern zu müssen,
oder es waren Lehrer. Es klopfte erneut, dieses mal allerdings lauter. Grummelnd bewegte sich Miku
zur Tür und riss sie auf. Er hatte mit einer der Lehrerkräfte gerechnet und wollte schon rum schreien
das er doch noch gar nichts getan hatte, doch wie schon einmal an diesem Tag blieben ihm die Worte
im Hals stecken.
"A…Akih-haru-s-san." stotterte das blonde Mädchen nervös vor sich hin und Miku hatte das Gefühl, sie
würde gleich vor Angst los heulen. Vielleicht würde es ja helfen wenn er sie nicht mehr so ansehen
würde, als würde er ihr gleich den Kopf abreissen. "Hai? Was gibt's?" Miku schrumpfte wieder auf seine
normale Körpergröße zurück und sah sie fragend, aber doch recht freundlich an. Jedenfalls hoffte er,
das es freundlich war. "M-mein Name ist-ist…Saitou Kazuhiro." Mikus Augen wurden weiter und sein
Mund klappte auf. Kazuhiro war KEIN Mädchenname. "Ich…wir…also…" Die blonde Person schien
bemerkt zu haben, wie Miku sie anstarrte und so langsam wurde es dem braunhaarigen zu doofe. Diese
blöde Majo-san muss dem blonden wohl ein Gruselmärchen nach dem anderen erzählt haben, denn
wahrscheinlich hatte sie diesen Saitou auch für ein Mädchen gehalten. Miku rollte genervt die Augen
und riss dem Blonden den Zettel aus der Hand. "Wow… du bist also mein Mitbewohner." Mikus Miene
hellte sich Augenblicklich wieder auf und er zog den Blonden samt Gepäck ins Zimmer und schloss die
Tür. Eins war ihm jetzt schon klar. Er mochte den blonden obwohl er nichts über ihn wusste. Aber wer
als Japaner mit blonden Haaren und im Minirock an die Antiku kam musste einfach sympathisch sein.
Leider schien die Begeisterung weiterhin nur auf Mikus Seite zu sein, also beschloss er sich, den
blonden auf die radikale Tour zu zeigen, dass er eigentlich ganz nett war. Er zog den Blonden ohne
jegliche Vorwarnung in eine Umarmung und als er sich wieder von ihm löste, musste er erstmal seine
Gefühlswelt sortieren. 'Das ist alles Papas Schuld.' versuchte sich der braunhaarige ein zu reden, denn
erst seit sein Vater meinte, er wäre jetzt in dem Alter, wo er sich mal auf Mädchen einlassen sollte, statt
immer nur den Anarcho zu mimen, war sein Hormonhaushalt eine tickende Bombe, die öfter als ihm
lieb war explodierte. Der Braunhaarige räusperte sich und sah wieder zu dem blonden, der total
geschockt da stand und die Welt nicht mehr verstand.
"Hört zu Kazuhiro, ich darf doch Kazuhiro sagen oder? Egal war du über mich hörst, das meiste Stimmt
zwar aber eigentlich bin ich gar nicht so." Wahrscheinlich wären seine Worte überzeugender gewesen,
wenn das Zimmer nicht ausgesehen hätte, als sei eine Bombe eingeschlagen und das, obwohl sie ja
noch gar nicht so lange hier waren. "Und ich räume morgen auf, versprochen." Miku wusste selbst
nicht, warum er das grade gesagt hatte. Bis jetzt hatte es ihn nie gestört, wenn jemand sein Chaos sah,
aber abgesehen davon verstand er sich grade eh nicht mehr so ganz. Sein Herz hörte nicht auf wie wild
zu schlagen, er hatte das dringende Bedürfnis dem Blonden zu gefallen und ihm zu imponieren und das
schlimmste überhaupt war, das er jetzt wieder das Bild aus dem Zug vor Augen hatte und sich
beherrschen musste nicht auf die Beine des kleineren zu starren. "Das rechte Bett ist meines. Stell deine
Sachen erstmal ab. Morgen haben wir nur vormittags die 'Begrüßungsfeier' und danach ist der Tag frei
damit wir die Zimmer einräumen können. Gute Nacht." Miku drehte sich auf den Fersen um und
schmiss sich wieder auf sein Bett. Kazuhiro kam sich vor wie bestellt und nicht abgeholt. Es war sein
erstes Jahr hier und als er im Zug unter all diesen gleich aussehenden Menschen jemand entdeckt hatte,
der anders, der normal aussah, hatte er den braunhaarigen erst einmal eine gute Stunde beobachtet,
bevor er all seinen Mut zusammen genommen hatte und sich getraut hatte ihn an zu sprechen und
dann, als er ihn endlich bemerkt hatte, hat erst der blöde Zug und danach diese komische
Schülersprecherin alles versaut. Die Schülersprecherin, Misa Takada (aka Majo-san), hatte ihm im
Glauben er sei ein Mädchen, mit in so ein Streber-Abteil gezogen und danach nur über Akiharu-san
gelästert. Aber so mehr sie erzählt hatte, um so mehr wuchs sein Verlangen ihn persönlich kennen zu
lernen und jetzt stand er hier, im selben Zimmer wie sein 'Gott', der mittlerweile seelenruhig vor sich
hin schnarchte, und seine Schüchternheit hatte ihn bis auf die Knochen blamiert. Er knipste das Licht
aus und schlich dann leise und auf Zehnspitzen in das freie Bett. Im Gegensatz zu Miku machte er sich
die Mühe, seine Anziehsachen aus zu ziehen und schlüpfte dann, nur in Unterwäsche bekleidet, unter
seine Decke und rollte sich zusammen. Ein lächeln huschte über seine Lippen, als er daran dachte, wie
der Braunhaarige ihn umarmt hatte und er betete stumm zu den Göttern, das sie ganz schnell gute
Freunde werden würden, bevor er einschlief.