Zum Inhalt der Seite

An deiner Seite

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Warum sprichst du nicht mit mir?

Seto und Joey standen auf Station 5 vor Zimmer 246, und neben der Tür hing ein Schild auf dem 'Mokuba Kaiba' stand. Joey hielt die Hand seines Freundes und bemerkte das Seto leicht zitterte. Er hatte Angst seinem Bruder gegenüber zu treten, da er immer noch nicht reden konnte, obwohl er es wirklich versucht hatte. So viele male stand er vorm Spiegel und hatte versucht wenigstens ein Ton raus zu bekommen, aber immer wieder scheiterte er, meist hatten sich nicht einmal die Lippen bewegt, zu tief saß noch immer der Schock über das Geschehene.

„Komm, lass uns gehen! Mokuba wartet schon auf uns!“ sagte Joey bestimmt, klopfte an und öffnete die Tür.
 

„Seto! Joey!“ schrie Mokuba als er sah wer sein Zimmer betrat und lächelte überglücklich.

„Hey Kumpel! Wie geht’s dir?“ fragte Joey, schloss die Tür und ging mit Seto, dessen Hand er draussen schon losgelassen hatte, zu Mokubas Bett.

„Mir geht’s soweit gut, nur mein Bein und meine Rippen tun noch etwas weh, aber der Arzt sagt, das es noch etwas Dauern wird bis alles vollkommen geheilt ist!“ antwortete der Kleinere, schaute zu seinem Bruder und hielt seine Arme auf. Seto ließ sich das nicht nehmen, ging auf Moki zu und umarmte ihn leicht, da er ihm nicht unnötig weh tun wollte. Dann gab er ihm einen Kuss auf die Stirn und setzte sich auf die Bettkante, während Joey auf dem Stuhl daneben platz nahm.

„Ach übrigens einen lieben Gruß von allen, ich denke sie werden demnächst auch mal mit kommen, doch zur Zeit ist viel Stress in der Firma!“ erzählte Joey und berichtete auch gleich das seine Freunde mit in der Kaiba Corp. arbeiteten und wie es ihnen in der Zwischenzeit ergangen war. Mokuba lauschte aufmerksam den Worten seines Kumpels, doch er merkte bald das sein Bruder keinen Wort sagte, er wusste nichts von dessen Sprachblockade.

„Seto, ist etwas nicht in Ordnung? Du sagst ja gar nichts?“ richtete Mokuba jetzt das Wort an seinen Bruder, der darauf hin die Augen weit auf riss, nur um gleich danach den Kopf zu senken.

„Was ist denn los?“ hackte er weiter nach doch der Größere schüttelte nur den Kopf, bevor sich kleine Tränen in seinen Augen bildeten.

„Mokuba, es gibt da was, was du wissen solltest!“ mischte sich jetzt Joey ein, da er von seiner Position aus sah das Seto fast weinte.

„Was ist passiert?“ fragte Moki mit zitternder Stimme und legte seine kleine Hand auf die seines Bruders.

„Als du vor wenigen Wochen den Unfall hattest, da hat dein Bruder einen schweren Schock erlitten, und kann seit dem leider nicht mehr reden!“ erklärte Joey ruhig und hoffte Mokuba würde es verstehen, aber er war eben noch ein Kind, und Kinder verstehen so etwas nicht. Doch Mokuba nickte mit dem Kopf, auch wenn er es wirklich nicht verstand, er wollte später noch einmal fragen, vielleicht wenn Seto nicht dabei war. Doch jetzt wollte er nur das sein großer Bruder bei ihm war, und sah das es ihm gut ging.

„Ach ja, was ist eigentlich mit dem Fahrer?“ fragte er Joey um vom Thema etwas abzulenken. Der Blonde hob seine Augenbraue, lächelte und erzählte alles. Von der Festnahme, dem Urteilsspruch, auch von den Reportern die das Krankenhaus belagerten und wie sein behandelnder Arzt ihnen Feuer unterm Hintern gemacht hatte.

„Wow, ich hab ja schon mitgekriegt das er cool ist, aber das der gleich so was bringt, beeindruckend!“ flüsterte Mokuba und schüttelte geistesabwesend und lächelnd den Kopf.

„Japs, vor allen Dingen, weil es keiner von ihm verlangt hatte. Er ist freiwillig raus gegangen und hat denen gezeigt wo der Hammer hängt. Ich fand das wirklich cool!“ meinte Joey und so redeten er und Moki noch so über einiges und Joey erzählte sogar von seiner Kamikazeraserei, bei der Mokuba lachte und auch Seto sich ein Kichern nicht verkneifen konnte.

So verging der Tag ohne weitere Vorkommnisse und auch die nächsten Wochen blieben ruhig. Mokuba erholte sich sehr schnell, Kinder eben, seine Brüche verheilten und nach einer Kleinen OP, in der ihm die Platten vom Schienbein entfernt wurden, durfte er die Klinik endlich verlassen.
 

„Also dann Mokuba, noch mindestens einen Monat Ruhe, das heißt, nicht rumtoben, nicht rennen und springen schon gar nicht. Und in fünf Wochen will ich dich noch mal untersuchen ob alles wieder OK ist, und wenn dem so ist, dann kannst du wieder voll kommen Kind sein und deinen Spaß haben, ohne Körperliche Einschränkung.“ erklärte Dr. Yamaka dem kleinen Moki und lächelte als er das Leuchten in den Augen sah.

„Au ja!“ freute er sich und hätte er in diesem Moment keine Ohren gehabt, er hätte wohl im Kreis gegrinst. Freudestrahlend stieg er von der Liege runter und setzte Vorsichtig seinen Fuß auf. Schmerzen hatte er keine, aber ein komisches Gefühl war da schon, schließlich war das Schienbein ganze zwei mal gebrochen, und Mokuba hatte die Röntgenbilder gesehen, das sah wirklich nicht gut aus. Und er fand, das der Menschliche Körper wirklich ein Wunder der Natur war, gerade mal fünf Wochen dauerte es, bis sein Bein und seine Rippen wieder vollkommen verheilt waren. Sicher er durfte nicht rennen, springen oder toben, bei allem wäre das Risiko zu hoch gewesen, das die eben erst verheilten Knochen noch einmal brachen. Und so gab sich Moki, mit der Aussicht auf fünf Wochen Sonderbehandlung, auch damit ab, das er nicht rumtoben durfte.

„Vielen Dank, Dr. Yamaka! Also dann bis in fünf Wochen!“ verabschiedete sich Mokuba und ging zur Tür. Auch Seto verabschiedete sich mit einem Händedruck und einem Lächeln auf den Lippen und folgte Moki.

„Ich, und auch im Namen von Seto, möchte mich bedanken, das sie sich so für Mokuba eingesetzt haben!“ sagte Joey freundlich und reichte dem Arzt ebenfalls die Hand.

„Kein Thema, das war selbstverständlich! Aber ich möchte mit ihnen noch einmal kurz unter vier Augen sprechen, ist das in Ordnung für sie?“ fragte der Arzt und blicke abwechselnd zwischen den Kaiba Brüdern und Joey hin und her, bis er von allen dreien ein eindeutiges nicken bekam und Seto mit Moki den Raum verließ. Joey wandte sich wieder dem Arzt zu der jetzt hinter seinen Schreibtisch saß und Joey mit einer Handbewegung aufforderte, Platz zu nehmen, was dieser auch sofort tat.

„Also um was geht es?“ fragte Joey leise, als er den ernsten Gesichtsausdruck des Arztes registrierte.

„Es geht um ihren Freund, Seto Kaiba. Wie ich mitbekommen habe, hat er immer noch kein Wort gesprochen, oder sehe ich das falsch?“ fragte er besorgt und musterte Joey eindringlich, der den Kopf zur Seite drehte und zum Fenster hinaus in die Sonne schaute. Durch die Bäume die dem Zimmer etwas Schatten spenden sollten, zeichneten sich auf Joeys Gesicht jedoch nur kleine helle Lichtflecke ab.

„Nein, er hat tatsächlich noch kein Wort gesagt! Kann es wirklich sein, das es immer noch an dem Schock liegt, oder ist da vielleicht was tiefgründigeres?“ fragte Joey etwas verzweifelnd und hoffte das der Arzt im eine Antwort darauf geben könnte, doch er wurde etwas enttäuscht.

„Ich weis es nicht! In den meisten Fällen, in denen Patienten eine Sprachblockade erlitten weil einem geliebten Menschen etwas schreckliches zugestoßen war, fanden sie ihre Sprache wieder, als der geliebte Mensch wieder vollkommen gesund war. Aber manchmal blieben sie auch stumm, aber meist nur dann, wenn sie wussten das für ihre Geliebten, jede Hilfe zu spät kam.“

erklärte der Arzt und folgte Joeys Blick hinaus in den Sommer.

„Wie meinen sie das?“ fragte Joey und blickte den Arzt etwas verwirrt an, dieser schaute ihm nun tief in die Augen, seufzte kurz, und begann dann zu erzählen.

„Ich hatte vor vielen Jahren einen Patienten. Seine Frau starb bei einem Autounfall, den er verursacht hatte. Er und seine kleine Tochter überlebten schwer verletzt. Als er erwachte und hörte das seine Frau tot war, war er darüber so sehr geschockt und verletzt, das er eine Sprachblockade erlitt. Fast fünf Jahre hatte er kein Wort gesprochen, erst als er sah das seine Kleine Tochter fast überfahren wurde, gelangte er zu seiner Stimme zurück.“ erzählte er, und er erinnerte sich nur zu gut an diesen Patienten. Der junge Mann war damals gerade mal fünfundzwanzig, genau wie seine Frau. Als er erfahren hatte das er den Tod seiner Geliebten und auch die schweren Verletzungen seiner Tochter zu verantworten hatte, fiel er in ein schweres Trauma und sprach seit dem kein Wort mehr. Er fing auch nicht wieder an, als seine kleines Mädchen wieder vollkommen gesund war. Erst als diese fünf Jahre später, fast selbst starb, fand er wieder zu seiner Stimme zurück.

Joey bemerkte das der Arzt in Gedanken versunken war, aber er wollte wissen, was passiert war, als der Mann wieder mit sprechen begann.

„Was ist passiert, ich meine das er seine Stimme wieder fand?“ fragte er nun den Arzt der darauf leicht zusammen zuckte, aber wieder mit erzählen begann.

„Der junge Vater erklärte es mir so: Seine Tochter spielte auf der Straße mit ein paar Freunden Fußball. Sie mussten auf den Gehweg ausweichen da ein Auto kam, leider auch noch viel zu schnell. Der Vater beobachtete die ganze Sache vom Fenster aus. Er sah das seine Tochter stolperte und den Ball fallen ließ, der daraufhin auf die Straße rollte. Sein Mädchen wollte ihn zurückholen und achtete dabei nicht auf dem Wagen. Der Junge Mann sah das und schrie den Namen seiner Tochter zum Fenster hinaus, die darauf hin stehen blieb und ihn anstarrte. Das Auto fuhr mit Vollgas vorbei und überfuhr anstatt des Kindes den Ball, der darauf hin kaputt war, erst da begriff das Mädchen das ihr Vater ihr das Leben gerettet hatte, indem er seine Stimme wieder fand. Und die fand er nur wieder, weil er wusste, das er auch seine Tochter verlieren würde, wenn er jetzt nichts unternahm. Es war ein Schock, zwar ein mehr oder weniger positiver Schock, aber er hatte dazu geführt das der Vater wieder sprach und danach auch den Tod seiner Frau verarbeiten konnte. Aber bei Seto ist das etwas anderes, er hat keinen Menschen verloren...“ erzählte der Arzt wurde jedoch in einer Feststellung von Joey unterbrochen, der etwas verbittert aussah.

„Nein, aber fast!“ sagte er und tatsächlich war er verbittert, sehr verbittert, er hasste den Menschen der Seto das antat, der ihm fast den geliebten Bruder nahm.

„Hat Seto denn so eine enge Bindung zu seinem Bruder?“ hackte der Arzt nach und erhielt von Joey einen eiskalten Blick, bevor dieser den Kopf senkte und anfing zu erzählen. Die Augen des Arztes weiteten sich und er musste unwillkürlich hart schlucken als Joey ihm alles erzählte was er wusste, und das war Setos ganzes Leben. Joey dachte immer, das alle über das Schicksal der Kaiba Brüder Bescheid wüssten, aber er lag wohl doch etwas falsch.

„Das hatte ich nicht gewusst! Aber das erklärt immer noch nicht, warum er nicht redet. Das ergibt keinen Sinn!“ sagte er mehr zu sich selbst, aber er spürte Joeys Blick auf sich ruhen und so sah er auf und spürte das Joey eine Frage auf der Seele brannte die er auch prompt aussprach:

„Doktor, kann es sein, das ...“ er schluckte hart bevor er weiter sprach „... das erst wieder was passieren muss, bevor Seto wieder beginnt zu sprechen?“ beendete er und hoffte das der Arzt verneinen würde und sagen würde das es sich schon wieder legen würde, doch er wurde erneut von dem netten Mann enttäuscht.

„Das ist durchaus möglich! Wenn es bei ihm so sein sollte wie bei meinem ehemaligen Patienten, dann wird er erst wieder zur Sprache zurück finden, wenn er einen weiteren Schock erlebt, ob nun positiv oder...“ der Arzt hielt inne, er hoffte inständig das es soweit nicht kommen musste.

„Negativ.“ beendete Joey den Satz und auch er hoffte das es nicht so enden sollte, das erst wieder was passieren musste, denn das würde Seto definitiv nicht mehr verkraften, egal wen es dann treffen würde. Er wusste das Seto seine Freunde in der Zeit, in denen sie zu ihm standen und ihm halfen, viel zu sehr ins Herz geschlossen hatte, das hatte er Joey erst vor ein paar Tagen gesagt, um es einfach so hinzunehmen, wenn jetzt einem von ihnen etwas zu stieß. Joey seufzte und fuhr ich mit der Hand durch die Haare, so ging das nicht, es musste einen anderen Weg geben, irgendeinen, und wenn er noch so aussichtslos wäre.

„Sie sollten jetzt besser gehen! Ihre Freunde warten schon viel zu lange! Wenn ich etwas herausgefunden habe um Setos Sprachblockade zu lösen, werde ich anrufen und ihnen Bescheid sagen, bis dahin müssen sie ihm Zeit geben, so viel Zeit wie er braucht!“ sagte Dr. Yamaka jetzt bestimmt und erhob sich, genau wie Joey, der dem Arzt noch einmal dankte und sich dann verabschiedete.

„Das hat aber lange gedauert! Was wollte er denn noch?“ richtete sich Moki, der nicht eine Sekunde länger mehr in diesem Krankenhaus bleiben wollte, fragend an Joey.

„Nichts schlimmes, keine Sorge, ich erzähl es dir bei Gelegenheit! Aber jetzt lasst uns gehen ja!“ sagte er und versuchte fröhlich zu klingen, was ihm ein wenig misslang, aber Gott sei dank nicht bemerkt wurde. Moki verschränkte schmollend die Arme vor der Brust und lief voraus. Joey wollte ihm hinterher, wurde jedoch von Seto festgehalten.

/Was wollte der Arzt von dir?/ zeichnete er auf Joeys Handfläche.

„Das erzähl ich dir später! Lass uns Heim fahren! Die anderen warten schon auf Moki!“ sagte Joey bestimmend, entzog Seto seine Hand und ging mit ihm schnellen Schrittes Mokuba hinterher. Er konnte ihm doch schlecht von dem Gespräch erzählen, er konnte doch schlecht sagen wie Seto möglicherweise wieder zu seiner Sprache zurück finden könnte. Das würde den Größeren zu sehr belasten und außerdem, es war doch gar nicht sicher ob es bei Seto genauso funktionieren würde, wie bei dem jungen Mann. Was ist wenn er dadurch nur noch tiefer hinein glitt? Was... wenn er daran seelisch zerbrechen würde? Doch Joey schob die Gedanken schnell beiseite als er mit Moki und Seto in seinen Wagen stieg, er wollte keinen Unfall produzieren nur weil er sich nicht auf den Verkehr konzentrieren konnte. Er drehte den Zündschlüssel um, vergewisserte sich das alle angeschnallt waren und fuhr los.
 

„MOKI!“ schrie Tea, stürmte auf ihn zu und fiel dem Kleinen Wirbelwind um den Hals als er das Bürogebäude betrat. Seto und Joey schauten sich an, grinsten und schüttelten leicht die Köpfe.

„Tea!“ sagte Mokuba und umarmte seine Freundin herzlich. Er war so froh endlich wieder zu hause zu sein, na ja fast zu hause.

„Wie geht es dir?“ fragte sie, schob ihn leicht von sich weg und betrachtete ihn von oben bis unten.

„Danke! Mir geht’s super, aber ich hab noch fünf Wochen Schonfrist.“ lachte er und dann begaben sich alle in den Fahrstuhl und fuhren nach oben, wo sie dann gemeinsam in die Küche gingen und Mokuba auch schon von Yugi, Yami und Tristan in Empfang genommen und umarmt wurde.

„Schön Dich endlich wieder bei uns zu haben!“ sagte Yugi und lächelte ihn fröhlich an.

„Und ich bin erst froh! Ich mag einfach keine Krankenhäuser!“ sagte Moki und erntete dafür ein lachen von allen und stimmte in dieses mit ein. Ja endlich war er wieder da wo er hingehörte, bei seinen Freunden, seiner Familie. Wie sehr hatte er sie vermisst, diese Ausgeglichenheit, und es hatte sich soviel geändert, alle arbeiteten jetzt für seinen Bruder und wahren glücklich, außer einem, sein Bruder selbst. Er würde versuchen mit ihm zu reden, doch für Heute würde er einfach nur genießen wieder hier zu sein, fünf Wochen getrennt von allem, das hatte gesessen.
 

An diesem Morgen wachte Mokuba ungewöhnlich früh auf, klar er hatte ja Geburtstag. So schwang er seine Beine aus dem Bett um sich eine ordentliche Dusche zu gönnen.

Während er das warme Wasser genoss, das sich über seinen schmalen Körper ausbreitete dachte er über seinen großen Bruder nach.

/Ob er schon wach ist? Vielleicht wird er heute endlich etwas sagen? So viele Tage bin ich schon wieder hier, und noch immer redet er kein Wort, sondern schreibt immer nur Zettel. Warum unterhält er sich nicht mit mir so, wie er es mit Joey tut? Warum ist er überhaupt so gut mit ihm? Früher konnten sie sich nicht leiden und heute? Heute kann man sie kaum noch von einander trennen, komisch. Aber da werd ich später drüber grübeln! Heut is mein Tag!/

„YEAH!“ schrie er und genoss noch fast eine halbe Stunde diese wohlige Wärme, bevor er das Bad, sauber und angezogen verließ. Gemächlich schlenderte er über den Gang, der fast wie jeden Morgen von der Sonne in ein schönes warmes gelb getaucht war, zur Küche, öffnete die Tür und betrat den Raum. Er lief zum Kühlschrank, nahm sich die Milchpackung heraus, schnappte sich noch ein Glas aus dem Schrank und setzte sich dann an den Tisch. Er ließ die Milch aus der Packung frei, in dem er sie in sein Glas goss und die Packung dann wieder zu machte. Er nahm einen Schluck aus dem Glas und schaute zum großen Fenster hinaus, wo er freien Blick auf den wunderschönen blauen Himmel hatte. Gedankenverloren stellte er ein Bein mit auf den Stuhl, umschlang es mit einem Arm und trank ab und an einen Schluck. Plötzlich wurde er von einer sich öffnenden Tür aus seiner Welt gerissen. Seto betrat den Raum und staunte das sein Bruder schon wach war.

„Oh, Guten Morgen großer Bruder!“ sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen, als er auch schon vom Stuhl hochgezogen und in eine feste Umarmung geschlossen wurde. Er wusste das sein Bruder ihm somit gratulierte aber er hätte es doch lieber aus seinem Mund gehört, und dennoch genoss er die Nähe zu seinem Bruder, auf die er so lange hatte verzichten müssen. Doch Seto schob ihn leicht von sich weg, lächelte ihn an und gab ihm noch einen Kuss auf die Stirn bevor er sich löste und an den Küchenschrank ging um sich ein Glas Wasser zu genehmigen.

„Seto, sag warum sprichst du nicht mit mir?“ fragte Moki jetzt endlich, da ihm diese Frage schon so lange auf der Seele brannte. Kaiba hielt kurz inne und drehte sich dann so schnell um, das etwas Wasser aus seinem Glas den Weg auf den Boden fand. Er schaute Mokuba mit großen Augen an während es in seinem Hirn ratterte.

>Was soll die Frage? Joey hatte es ihm doch erklärt! Und er hat es doch verstanden, oder etwa nicht? Hat er nur so getan als ob, damit er mir nicht weh tat?< er konnte sich keinen Reim bilden, aber als ob Mokuba seine Gedanken lesen könnte antwortete er auf die Fragen die Seto durch den Kopf gingen.

„Ich mein, Joey hat mir zwar gesagt wie es dazu kam das du deine Sprache verloren hast und das leuchtet mir auch ein. Aber ich kann mir beim besten willen nicht erklären, warum du immer noch schweigst! Ich mein, ich bin doch wieder gesund, mir geht es gut! Rede doch endlich wieder mit mir! BITTE!“ schrie Moki das letzte Wort und war den Tränen plötzlich so nahe wie schon lange nicht mehr, er hoffte sein Bruder würde auf sein Flehen hören, doch es kam keine Antwort von ihm. Mokuba starrte ihn an, er sah das Seto kämpfte, gegen den Schmerz in seinem Herzen den diese Worte auslösten und gegen die Tränen die sich langsam aber sicher in seinen Augen bildeten. Er würde ihm doch so gerne etwas sagen, irgendwas, doch selbst wenn er jetzt seine Stimme noch hätte, er würde vor Entsetzten kein Ton raus bringen.

„Sag endlich was! Ich kann mir nicht vorstellen das nur der Schock dran Schuld sein soll! Da ist doch noch was anderes! REDE ENDLICH!“ schrie Mokuba erneut die letzten Worte, und er verlor als erster den Kampf gegen die Tränen die jetzt unaufhaltsam über seine Wangen liefen und weiße Spuren auf dem geröteten Gesicht hinterließen. Kaiba stand wie angewurzelt da, er fasste es nicht das sein Kleiner, immer fröhlicher Bruder in plötzlich dermaßen an fuhr und auch noch weinte, er hatte ihn so lange nicht weinen sehen. Es schmerzte unheimlich in seiner Brust, und Seto drückte unbewusst die Hand gegen sein wild klopfendes Herz.

>Oh Moki, wenn du wüsstest! Ich weis ja selbst nicht einmal was mit mir los ist! Ich weis es wirklich nicht! Aber viell...< weiter kam er mit seinen Gedanken nicht, denn Mokuba hatte erneut das Wort erhoben.

„Siehst du, du strengst dich ja nicht mal an! Lieber versinkst du in deinen Gedanken und lässt alles um dich herum einfach geschehen. Das wir alle darunter leiden das merkst du gar nicht! Es ist schon traurig, das du es nicht mal schaffst wenigstens mit mir wieder zu reden und das an meinem Geburtstag! Aber bitte, wenn du es so willst, dann lass es eben, und schweige für den Rest deines Lebens!“ sagte Mokuba mit so einer ungewöhnlich emotionslosen Stimme und eiskalten Augen, das er dem Charakter des früheren Seto Kaiba, Konkurrenz machen konnte und verpasste Seto damit eine kräftige verbale Ohrfeige. Er wischte sich die Tränen aus den Augen, schnappte sein Glas und verließ die Küche, jedoch nicht ohne seinem Bruder noch einen vernichtenden Blick zu zuwerfen, ehe er die Tür hinter sich zuknallte. Das war zu viel für Seto, er taumelte nach hinten und knallte mit dem Rücken an den Kühlschrank, worauf er sein Glas fallen ließ und es mit einem lauten klirren in tausend Teile zersprang, während das Wasser darin in die Freiheit floss. Seto hatte noch immer die Hand auf seine Brust gepresst und starrte stumm auf die Tür, sein Atem ging rasselnd und unregelmäßig, ein flaues Gefühl breitete sich in seinem Magen aus als auch er den Kampf gegen die Tränen und den Schmerz verlor. Unaufhaltsam bahnten sie sich ihren Weg über die helle Haut und tropften auf den Boden.

>Das ist jetzt nicht wahr! Bitte, lieber Gott, lass das jetzt nicht wahr sein!< waren Setos letzte Gedanken ehe er das Gesicht in den Händen vergrabend, am Kühlschrank herunter rutschte und sich auf dem Boden zusammen kauerte. Er hatte das Gefühl als würde dieser Schmerz in seiner Brust, ihn in tausend Stücke zerreißen. Noch nie, aber wirklich noch nie, in seinem Leben, hatten ihn Worte der Art verletzt, wie die von seinem geliebten kleinen Bruder. Es wäre ihm lieber gewesen, Mokuba hätte ihm die ganzen Worte ins Gesicht geschrien oder ihn gar geschlagen, denn die Enttäuschung die Seto in den Augen lesen musste, tat mehr weh als Geschrei oder gar ein Schlag in den Magen. Am liebsten hätte er geschrien, um Mokuba zu zeigen das er sehr wohl reden konnte, doch es ging nicht. Sein Mund war zwar geöffnet, aber nur um genügend Luft in seine Lungen zu pumpen, denn er hatte allmählich das Gefühl unter den Tränen und Schmerzen zu ersticken. Und so bemerkte er auch nicht das die Tür langsam geöffnet wurde und ein total geschockter Joey, die Welt nicht mehr verstehend, in der Tür stand.
 

So liebe Freunde, das war es auch schon wieder!
 

Ich weis das Mokis verhalten seinem Bruder gegenüber nicht grad so ist wie es sein sollte. Aber der gute ist einfach überfordert mit der Situation. *drop*
 

Ich hatte auch enorme Schwierigkeiten das Käp zu schreiben! *dabei zum Kettenraucher mutiert is*

Aber ich hoffe es hat euch dennoch gefallen. Werd mich mit dem 6. Kapitel beeilen!!! *versprech*
 

Bis Bald

eure Geliebte



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (8)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lucaria
2007-11-07T12:22:33+00:00 07.11.2007 13:22
mokuba er wirbelwind... also der hat das ja noch nicht so wirklich realisiert was mit seinem bruder los ist...
na ja... der ist ja auch noch klein, wie du schon geschrieben hast... ich denke aber, das ich es mokuba schon zugetraut hätte, das er weiß was das heißt, wegen einem schock nicht sprechen zu können!

na ja... egal... ich krieg auf jeden fall nicht genug von dieser ff...

voll spannend!

uff... das ist ein hartes urteil vom arzt... na ja... ich hoffe mal, das es wirklich nicht zu noch mehr schwierigkeiten kommt... wer weiß wirklich ob der arzt sich nicht geirrt hat... vielleicht hatte der vater der kindes einen freund da, der den namen des mädchens gerufen hatte...

oh oh... mokuba ist sauer auf die enge bindung von seto und joey... ob da noch mehr passiert...? ich hoffe moki macht nicht noch alles schlimmer...

mokuba geht aber echt zu weit... dass das mal gesagt ist... *grummel*
seto strengt sich wohl an!

wie gut das ich noch ein paar kapis vor mir habe und an dieser stelle nur kurz verzweifeln darf...

*schnief* armer kerl... seto kann einem echt leid tun...

=_=
Von:  sanjifan
2007-04-11T09:58:59+00:00 11.04.2007 11:58
geil. seto tut mir echt leid schnief seetttooo~~~~~;_;
Von:  vulkanier2
2007-04-11T00:23:32+00:00 11.04.2007 02:23
also da muss ich dir widersprechen. die situation die du zwischen mokuba und seto beschrieben hast,war nicht übertrieben. mir hat das sehr gut gefallen,diese ganze emotionen. hoff es geht schnell weiter. ich fand das kapitel echt spitze. jetzt kommt etwas mehr schwung hier.
Von: abgemeldet
2007-04-10T22:40:10+00:00 11.04.2007 00:40
Hi
Ich kann mich da nur anschließen.
Das war ein Hammerkappi.
Seto kann einem richtig leid tun.
lg
neiiko
Von: abgemeldet
2007-04-10T20:47:57+00:00 10.04.2007 22:47
wow!!!!!!!!
mir fehlen die worte!!
echt der hammer!! ein klasse kappi ^^
immer weiter so!!! *gg*
na dann bis zum nächsten kappi....

cucu
Von:  NeveralonE
2007-04-10T18:12:05+00:00 10.04.2007 20:12
oh der arme seto!! T__T
und moki erst...ich kann mich nich entscheiden wer schlechter drann ist Q__Q
schreib schnell weiter
lg ZaNne-chan
Von: abgemeldet
2007-04-10T14:31:07+00:00 10.04.2007 16:31
armer seto*schnief*
aber vielleicht kommt er ja so wieder zum reden^^
freu mich schon wenn es weiter geht

dat Uke
Von:  xXxSweetyxXx
2007-04-10T14:00:57+00:00 10.04.2007 16:00
Der arme Setoooo T__T!!
Mokuba war vielleicht einen kleinen Tick zu gemein
aber ihn kann ich auch verstehen!
Ausgerechnet am Geburstag muss das kommen......
Naja, sie versöhnen sich doch wieder??
oder?odeeeeer??? ODER???^^
Schreib weiter!!!

cucu

xXxSweetyxXx


Zurück