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Reversal Point Of Life

von

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Lana

Die junge Frau saß auf der Wiese und schaute der untergehenden Sonne zu, wie sie hinter den satt grünen Hügeln verschwand.

Lana hatte sich an die alte Eiche gelehnt, bei der sie ihr Leben lang so viel Zeit verbracht hatte. Die Sonne sank langsam immer tiefer und tauchte ihr Gesicht in orange Farbtöne.

Wie hatte es nur so weit kommen können? Was war falsch gelaufen und hatte ihr Leben in ein solches Chaos gestürzt?

Ihr Kopf schmerzte bereits von den ganzen Fragen, die sie seit einer Weile quälten. Sie schloss die Augen und versuchte das Karussell aus Gedanken in ihrem Inneren aufzuhalten, zu stoppen. Doch es gelang einfach nicht. Wie lange hatte sie es schon versucht und all ihre Energie hinein gesteckt. Doch immer war sie wieder bei diesen quälenden Warum-Fragen gelandet.
 

Heiße Tränen rannen über ihre mittlerweile so blassen Wangen und brannten sich in das weiche Fleisch. Sie konnte nicht länger in das Rot der untergehenden Sonne sehen, die gerade den Hügel küsste, um dann dahinter zu versinken.

Gefrustet schloss sie die Augen und schluchzte auf. Alles war aus, alles war verfahren und sie sah einfach keine Lösung mehr, außer eine: Flucht.
 

Wo waren die schönen Zeiten? Die Momente, in denen sie noch glücklich war? Warum hatte sie nicht gesehen, was die Realität war?

Unwillkürlich kamen Lana die Bilder an ihre Hochzeit mit Lex wieder hoch. War das wirklich schon fast 2 Jahre her? Es kam ihr vor, als wäre es gestern gewesen. Als sie vor dem Altar gestanden hatte und Lex ihr Ja-Wort gegeben hatte. Mit seiner Tochter unter dem Herzen. Und trotz der bösen Stimmen, die sie warnten, war sie davon überzeugt gewesen, dass es gut war, so wie es lief. Sie hatte den Unkenrufen von Chloe nicht geglaubt, sie hatte das alles ignoriert und sich ganz auf sich und ihr Gefühl verlassen.

Dass ihr Gefühl durch die Sache mit Clark und diesem ganzen Hick Hack gestört gewesen war und sie in dieser Situation einfach nur nach jedem Strohhalm gegriffen hatte, der sich ihr bot, hatte sie nicht verstanden oder gänzlich ignoriert.

Sie war zu diesem Zeitpunkt nicht sie selbst gewesen, völlig verwirrt. Sie suchte nur nach jemandem, der ihr Nähe gab, der sie liebte und ihr vertraute. Bei Lex hatte sie das alles scheinbar gefunden und redete sich ein, sie wäre glücklich, sie würde ihn lieben. Doch im Endeffekt? Im Endeffekt blieb absolut nichts.
 

Clark hatte sie mit seinem ganzen Verhalten und den ewigen Lügen so dermaßen aus der Bahn geworfen, dass sie sich verletzt und voller Sehnsucht nach Zuneigung in Lex Arme geflüchtete hatte. Jetzt wusste sie, dass es kein Ausweg gewesen war, sonder nur eine weitere gottverdammte Sackgasse in ihrem Leben.

Sie hatte Lex vertrau, blind. Ohne weiter zu fragen hatte sie sich ihm hingegeben und ihr Leben in seine Hände gelegt. Sie hatte ihm vor Gott das Ja-Wort gegeben…
 

Und nun? Nun sah sie klar. Sie hatte die rosarote Brille abgesetzt und hatte der brutalen Wahrheit starr ins Auge geblickt: sie war die Frau eines Mörders und zog das Kind eines Mörders groß.

Es gab bei dieser Erkenntnis kein Wenn und Aber mehr, keine Graustufen. Das Einzige, was noch blieb war die unverblümte Wahrheit.

Sie liebte ihre Tochter und verdammte sie nicht dafür, dass sie auch Lex Kind war. Doch mit Lex selbst konnte sie nicht einmal mehr ein Zimmer teilen. Sie schlief in einem anderen Flügel des Schlosses und ging ihm so weit wie nur möglich aus dem Weg.

Und ihn interessiert es nicht einmal, so lange ihm seine Angestellten nur sagten, dass es ihnen Beiden gut ging und sie noch da waren.

Alles andere war ihm egal. Nachdem er gehabt hatte, was er wollte, hatte er sich auch schlagartig verändert. Er hatte sie gewollt, er hatte sie bekommen. Und nach der Hochzeitsnacht hatte er sich zurückgezogen. Er hatte seine Arbeit und seine vielen Verpflichtungen vorgeschoben. Und Lana hatte das geglaubt. Sie hatte sich verständnisvoll gegeben und ihm all ihre Liebe entgegen gebracht. Sie hatte bis in die Nacht auf ihn gewartet, nur um am nächsten Morgen zu erfahren, dass er für die nächsten 2 Wochen nicht da war. Sie hatte ihre Probleme mit dem Kind verheimlicht, um ihn nicht noch mehr zu belasten und hatte alle Termine beim Arzt alleine wahrgenommen. Nur die Ultraschallbilder hatte sie immer auf seinen Schreibtisch gelegt und gehofft, dass sie ihn aufmuntern würden.

Diese Flaute hatte Lex versucht auszugleichen, indem er sie ab und an verwöhnte, ihr schöne Kleider, Schmuck oder dergleichen mitbrachte. Er ließ es ihr an nichts mangeln. Außer an dem, was Lana wirklich gebraucht hätte: Liebe.
 

Lana griff in das satte Gras und riss mit ihrer Hand einen Büschel davon aus, nur um ihn dann langsam zu Boden rieseln zu lassen.

Egal, was einmal gewesen war, egal, was sie einmal scheinbar gefühlt hatte, jetzt musste sie handeln! Sie konnte so nicht weiter leben. Nicht, wo sie noch die Verantwortung für ein Kind trug.
 

Oder hätte sie es jemals mit ihrem Gewissen vereinbaren können, wenn Lex Einfluss auf die, noch so unschuldige, Seele größer wurde und er sich einen Klon zog, der seine Machenschaften, seine Ansichten weiterführte? Sie konnte nicht zulassen, dass ihre Tochter den moralischen Wertvorstellungen dieses schleimigen und scheinheiligen Mörders ausgesetzt war und sie womöglich annahm, wenn sie größer wurde.

Lana konnte gerade noch nicht einmal erahnen, was in Lex irrem Kopf vor sich ging und welche Pläne er letztendlich doch hatte. Und sie traut ihm einfach alles zu…

Seit dem Moment vor 3 Wochen, als das alles eskalierte. Als das letzte bisschen Hoffnung und der letzte Widerstand gegen eine schon längst fällige Entscheidung, völlig brach und sie in das eiskalte Wasser der Wahrheit geworfen wurde.
 

An diesem Abend hatte Lex beschlossen, dass es wieder einmal Zeit war, dass sie ihren ehelichen Pflichten nachkam. Er beschloss das immer so, kam und nahm sich, was er braucht und wollte. Zeitweise hatte Lana das nicht einmal etwas ausgemacht. Sie war seine Frau und es war normal, wenn man mit seinem Mann Sex hatte. Ja, irgendwo war es auch eine Art Verpflichtung. Sie konnte auch nicht sagen, dass sie in der ersten Zeit nicht selbst noch Spaß dabei empfunden hätte. Denn aus diesen intimen Momenten zog sie sich die Zuneigung, die sie zum Überleben, auch für das Kind, benötigte. Dann kam der Zeitpunkt, an dem sie für Lex nicht mehr attraktiv war, da ihr Bauch einfach zu rund geworden war. Er fasste sie einfach nicht mehr an, küsste sie noch nicht einmal mehr. Schon da litt Lana, denn sie sehnte sich nach Geborgenheit für sich und ihr ungeborenes Kind. Verzweifelt hatte sie sich in dieser Zeit an den Gedanken geklammert, dass es nach der Geburt auch wieder anders sein würde.

So hatte sie nach der Geburt ihres Engels gehungert und sich verausgabt, nur um schnell wieder schlank zu sein und so ihre Attraktivität für ihren Mann zurück zu erlangen. Hatte es geklappt? Hatte es sich gelohnt? Nein. Lex schien sich daran gewöhnt zu haben. Er machte keine Anstalten sich ihr zu nähern.
 

Bis auf den schon benannten Moment vor 3 Wochen. Emotional hatte Lana sich da schon lange gelöst und lebte in ihrer eigenen, kleinen Welt mit ihrem Kind.

In diese Welt brach Lex ein. Er kam in ihr Zimmer, er fragte nicht, er sagte nichts. Er kam nur auf sie zu. Sein Gesicht, das nur durch den leichten Mondschein beleuchtet war, sah aus wie die Fratze aus einem Horrorfilm.

Die Brünette war zurückgewichen, hatte versucht sich von ihm zu distanzieren und ihn nicht an sich zu lassen. Doch es half nichts.

Grob fasste er sie an den Handgelenken und warf sie aufs Bett. Schon in diesem Moment wusste Lana, dass weder Schreien, noch Flucht etwas bringen würden. Sie wäre niemals schnell genug gewesen, ihre Tochter Saphira zu retten und mit sich zu nehmen. Und wenn sie erst hier raus war, hatte sie keine Möglichkeit mehr, an ihr Kind zu kommen, Lex würde das verhindern. Und das mit allen Mitteln. Diese Gedanken und die angst liefen in ihrem Kopf um die Wette, während Lex sich auszog und auch ihr die Kleider vom Leib riss.
 

Sie zitterte am ganzen Körper und das nicht vor Kälte. Niemals hatte sie solche Angst gehabt vor dem, was kommen würde. Niemals hatte sie solche Scham empfunden. Ganz zu schweigen von dem Ekel, der in ihr aufstieg.

Lex fackelte nicht lange und nahm sich das, was ihm seiner Meinung nach von ihr zustand. Ohne Rücksicht. Ohne Skrupel. Ohne Mitleid.

Lana hasste ihn dafür. Sie hasste, was er war. Sie hasste, was er tat. Sie hasste einfach nur.

Dennoch hielt sie still und wartete, bis es vorüber war. Dann rollte sie sich auf ihrem Bett zusammen und wartete, dass er das Zimmer wieder verließ. Stumme Tränen rannten über ihr Gesicht und benässten das Kissen, auf dem sie lag.

Ja, das war der Moment gewesen, in dem sie beschlossen hatte, dass sie aus diesem goldenen Käfig ausbrechen musste, flüchten musste. Sie musste ihr Kind und auch sich schützen. Doch überstürzen durfte sie nichts.
 

Nun saß Lana hier im Gras und sah den letzten Sonnenuntergang in Smallville. Schon morgen würde sie an einem anderen Ort sein.

Saphira kam angetabbst und ließ sich neben ihrer Mutter auf die Pampers plumpsen.

Der kleine Engel verstand noch nicht, was hier vor sich ging. Doch auch sie spürte, dass ihre Mutter litt. Sie kuschelte sich an die junge Frau und sah sie mit großen, braunen Kulleraugen an.

Lana lächelte nach unten zu ihrem Kind und schloss überschwänglich die Arme um das kleine, zerbrechliche Etwas. Sie drückte ihr Gesicht in ihr schwarzes Haar.

„Wir werden das schaffen, denn wir sind zusammen und das ist das Wichtigste!“, wisperte sie und atmete noch einmal tief durch und genoss den ganz speziellen Duft von Smallville.



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