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I only want to sing...

...or to play? (TAITO)Kapitel 5
von

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Familie, so fern und doch so nah


 

Kapitel 5

„Familie, so fern und doch so nah"
 

Die Musik ist die ehrlichste Sprache der Seele.

(Natunika. (*1973), Musikerin, Malerin und Autorin)


 

File Music-one
 

Da war er wieder. Der unruhige Schlaf, der wirre Traum, der ihn erneut empfing.

Yamato wurde wach als er aus dem Bett fiel und unsanft auf dem Boden landete.

Zu guter Letzt klingelte auch noch sein nervender Wecker.
 

Er hievte sich wieder auf die Beine, stellte seinen Wecker aus und streckte sich.

Oh man, das war wieder an Skurrilität nicht zu übertreffen gewesen.
 

In seinem Traum war natürlich wieder Tai Yagami anzutreffen und dieser stand knutschend mit Ayumi auf dem Fußballplatz, während er selbst vor Makoto davon rannte, der erstaunlich schnell auf den Beinen zu sein schien.

Dann prallte er auch noch an Touga ab, der ihm sagte, dass er nicht mehr in der Band wäre und nur zuschaute als Makoto ihn packte und neu einrenkte.

Mimi stand ebenfalls nur daneben und sprach auf einmal mit Ayumi über ihre bevorstehende Modelkarriere.

Chris hatte ausnahmsweise keinen Auftritt.
 

„Oh man, ich werde echt noch verrückt.“, murmelte Yamato und ging ins Bad.
 

Frisch geduscht und wieder halbwegs ein Mensch kam er wieder und zog sich für die Schule an.

Sein, schon gestern Abend gepackter, Rucksack schulterte er sich um und ging in die Küche.
 

Dort saß sein Vater und überlegte wahrscheinlich, ob er den Kaffee gleich aus der Kanne, oder sich die Mühe machen sollte diesen aus der Tasse zu trinken?

Da hatte jemand wohl einen heftigen Kater?
 

„Guten Morgen, Dad.“
 

Yamato nahm sich sein Glas Milch, sein Marmeladen Toast und fing an beides zu essen.
 

„Morgen, Yamato...nicht so laut...“, keuchte der Ältere und trank seinen Kaffee dann doch aus der Tasse aber dafür in einem Zug.
 

Gerade als er sich den zweiten Toast in den Mund steckte und mit der Milch runter spülte fügte sein Vater noch etwas hinzu.
 

„Deine Mutter ist wieder in der Stadt, mit TK. Die beiden wohnen ganz in der Nähe und wollen heute Abend vorbeikommen. TK geht ab morgen auf deine Schule.“
 

Yamato klopfte sich an der Brust als er fast an dem Toast erstickte. Schnell trank er noch etwas Milch, was das Ganze aber fast noch schlimmer machte.
 

Er erstickte nicht weil er davon erfuhr, dass seine Mutter und TK hier waren, nein, das wusste er schon. Die beiden wollten heute Abend schon kommen? Das konnte nicht der Ernst seines Vaters sein.
 

„Heute Abend? Aber-“
 

„Ja, heute Abend. Ich habe eigentlich einen Termin heute Abend, den werde ich absagen müssen. Sei heute pünktlich Zuhause.“, sprach sein Vater leise und schenkte sich noch mehr Kaffee ein.

So, als ob Koffein sämtliche Sorgen und Ängste, oder Kopfschmerzen vertreiben könnte.
 

„Okay, ich bin da.“, oder vielleicht bis dahin von Makoto zerquetscht worden, wenn er Glück hatte.
 

Zum Glück klopfte es an der Tür und Yamato konnte diese ganzen Irrsinn bis heute Abend entkommen.
 

„Bis heute Abend, Dad.“, rief er ihm zu und erntete nur ein qualvolles Stöhnen, weil er zu laut gewesen war.
 

„Guten Morgen, Chris.“, rief er so fröhlich wie er konnte – was in keinerlei Vergleich zu dem stand wie Tai ihn begrüßte.
 

Strahlend bis über beide Ohren stand er da und lächelte ihn glücklich an.

Was nahm dieser Kerl nur für Pillen?

Vielleicht sollte er ihn danach fragen. Sie könnten ihm bestimmt helfen...
 

„Guten Morgen, Yama-Chan~“
 

Yamato nuschelte ein 'Nen guten Morgen' zurück und versuchte den Jungen mit den zerzausten aber wunderschön süßen Haaren nicht anzusehen.

Das würde ihn nur unnötig wuschig machen.
 

„Morgen früh trainieren wir wieder. Ich habe dich heute nur in Ruhe gelassen, weil du gestern so merkwürdig warst, klar!“
 

Daraufhin nickte Yamato nur und überlegte, ob er Chris aus Dank vor die Füße fallen sollte, ließ es dann aber sein.

Heute hätte er auf keinen Fall laufen, oder trainieren können – bei all dem merkwürdigen Zeug, das er geträumt hatte.
 

Natürlich wartete auf ihn wieder die übliche Begrüßung durch Mimi und schließlich auch Adora.

Dabei schaute er sich unauffällig nach Makoto um, den er nicht entdecken konnte.

Der Kerl war kaum zu übersehen, als war das jetzt ein gutes Zeichen, oder nicht?

Immerhin war er hin und hergerissen darüber, ob es so gut war weiterzuleben, oder besser nicht?

Ach was, natürlich war es besser weiterzuleben aber noch besser wäre es, wenn er einfach verschwinden könnte. Irgendwo hin. Nach Timbuktu vielleicht.
 

Doch etwas war an diesen Morgen anders.

Adora erzählte, dass sie für eine Woche nach Italien müsste. Es sei etwas mit ihrer Familie passiert und während sie weiter erzählte, hörte er schon gar nicht mehr zu.

Ayumi erschien nämlich, begrüßte Mimi und fiel Tai auch schon um den Hals.

Wenn sie ihn jetzt auch noch -

Und da tat sie es. Sie küsste ihn tatsächlich!
 

Warum machte er sich eigentlich so einen Kopf?!

Er war eifersüchtig auf ein Mädchen. Wie blöd konnte ein Mensch denn sein?

Als ein Junge eifersüchtig auf ein Mädchen zu sein war abgrundtief blöde.

Nein. Er war nicht eifersüchtig. Das beschloss er just in dem Augenblick als er sah wie Ayumi ihn anschaute.

Sollte sie ihn doch behalten!

Die beiden passen gut zusammen. Miss und Mister Perfekt und immer zu fröhlich.
 

Zum Glück beendete Chris diese Scharade und zog ihn rein in das Schulgebäude.
 

~~**~~
 

Der Tag verging zum Glück recht schnell.

Wenn er Glück hatte würde auch der Abend schnell vorüber sein.

Gerade hatten sie die Mittagspause hinter sich gebracht, zwei Stunden Mathe, in welcher er endlich ein wenig dösen konnte und danach kam wieder das Fußballtraining.
 

Er kam mit seinen Freunden aus dem Klassenzimmer als er sah, dass Touga an der Wand gelehnt auf ihn zu warten schien.
 

„Geht schon mal vor.“
 

„Ich warte mit dir“, meinte Chris, doch Yamato schüttelte den Kopf.
 

„Da muss ich alleine durch. Keine Sorge, ich bin gleich da.“
 

Widerwillig folgte der Braunhaarige Tai und den anderen und ließ Yamato mit Touga allein.
 

„Hast du dich beruhigt?“, fragte ihn Yamato seufzend und blieb vor Touga stehen.
 

Dieser schwieg ihn eine Weile an und als der Blonde langsam unruhig wurde stieß er sich von der Wand ab.
 

„Freitag hast du zwei Freistunden. Komm, zur Probe.“, er ging an ihm vorbei und blieb stehen als Yamato ihn rief.
 

„Touga. Du weißt, dass ihr mir wichtig seid.“
 

Der Angesprochene zuckte nur die Schultern, drehte sich nicht nach dem Blonde um.
 

„Alles was ich gesagt habe, meinte ich auch so. Ich schaffe das, ich verspreche es dir.“
 

„Du bist einer von uns Matt und nur zusammen sind wir die Teenage Wolves aber verspreche nichts was du nicht halten kannst.“
 

Er hob die Hand und bog dann in den rechten Gang ein, der zu ihrem Bandraum führte.
 

Da stand er nun und wusste nicht, ob er sich freuen sollte, oder laut losheulen.

Touga hatte ihn nicht aus der Band geworfen aber so wirklich beruhigt hatte dieser sich auch nicht.
 

„Es wird schon gut gehen.“, murmelte er und machte sich dann auf den Weg zum Fußballplatz.
 

Natürlich hielt er dabei auch Ausschau nach Makoto, doch dieser war nirgends zu sehen.

Zum Glück.

Irgendwann musste er ja auch so was wie Glück haben dürfen.
 

~~**~~
 

„Na, Pussy? Hast du immer noch vor Fußball zu spielen?“
 

Oh, da war er ja. Sein Lieblings Teammitglied. Jacques.

Wie konnte man mit einem Namen wie Jacques nur so ein Arschloch sein.

Also, er fand, dass es sogar einen ganz melodischen Klang hatte.
 

„Ja, hab ich vor. So mit allem drum und dran. Tut mir echt leid, dass du nur auf der Bank sitzt~“, stichelte Yamato zurück und bückte sich gerade nach einem Ball als der andere ihm einen Tritt verpasste und er unsanft auf dem Boden landete.
 

„Treibs nicht zu wild, Blondie. Ich mache dich fertig und dann sehen wir wer hier wo sehen wird, du halbe Portion.“
 

Wie konnte ein Junge in dem Alter nur so verdammt originell sein, oder denken es zu sein?

Yamato seufzte nur und schüttelte den Kopf darüber als er wieder aufstand.

Die anderen waren schon alle auf dem Weg in die Umkleiden, nur er stand nur hier und hatte das Vergnügen den Platz aufzuräumen – Korrektur. Er stand hier mit Jacques.
 

„Komm runter, Jacques. Ich habe keine Nerven für dich oder deine Minderwertigkeitskomplexe. Ich bin besser als du also akzeptiere das endlich. Nur deswegen spiele ich in den Ausscheidungen mit und du nicht!“
 

Er duckte sich gerade noch als die Faust des Größeren auf ihn zukam und ihn verfehlte.

Doch die nächste folgte und gerade als er dachte, dass er sich von seinem eigentlich doch sehr ebenmäßigen makellosen Gesicht verabschieden könnte traf Jacques einen Ball an der Schulter und dieser jaulte auf vor Schmerz.
 

Oh ja, wenn Chris einen Ball schoss, dann hatte dieser schon mal einen Wums drauf.

Doch es war nicht wie er dachte Chris, sondern jemand anderes. Jemand mit dunkelbraunen Haaren – zerzaust und mit einem Haarband zurückgehalten.
 

Oh nein.

Nicht Tai Yagami.
 

„Jacques, du verschwindest besser unter die Dusche und kühlst dich ab.“
 

Der Angesprochene rappelte sich knurrend auf und verschwand während Tai auf ihn zukam und ihm die Hand hinhielt.

Niemals würde er diese Geste erwidern!
 

„Danke, war nicht nötig. Ich hätte es auch alleine geschafft.“
 

Yamato stand auf und sah in der Ferne Chris auf sie beide zukommen.
 

„Sah aber nicht so aus. Himmel, Yamato, sei doch einmal nicht so -“, er sprach allerdings nicht weiter, sondern drehte sich um und ging wieder.
 

Was war mit ihm los?

Wo war die Fröhlichkeit des Braunhaarigen?

Diese Zuversicht? War da etwa Wut in dessen Stimme?
 

„Matt? Du bist nicht gekommen und da wollte ich nach dir sehen. Was ist passiert? Dieser Kerl hat dich wieder dumm von der Seite angemacht, oder?“
 

„Ach was, alles okay. Jacques ist nur sauer, weil er auf der Bank sitzen muss. Der beruhigt sich wieder.“
 

Oder kommt mit seinem Hulk best Buddy und stampft ihn demnächst in den Boden.
 

„Gut, dann lassen wir es dieses Mal gut sein.“, er legte die Arme um Yamatos Schultern und schlenderte mit ihm zurück zu den Umkleiden.
 

„Mimi hat gesagt, dass wir am Wochenende zusammen nach Shibuya gehen und uns auch die Kirschblüte im Ueno Park ansehen werden. Das wird bestimmt Klasse.“
 

Okay, toll, dass er auch etwas davon erfuhr.

Mimi hätte es ihm wahrscheinlich Freitag Abend gnädigerweise mitgeteilt, so nebenher.
 

„Ja, das wird bestimmt ganz toll.“
 

~~**~~
 

Der Abend rückte näher und als dieser da war hatte Yamato auf einmal keine Lust mehr nach Hause zu gehen.

Wo war Mimi, wenn man sie brauchte?

Sie hätte ihn bestimmt irgendwohin gezerrt, in eine Karaoke Bar, oder irgendwo anders hin.

Hauptsache nicht nach Hause.
 

Stattdessen war sie mit Ayumi und Adora unterwegs.

Er selbst lief mit Chris und Tai nach Hause.

Warum dachte Tai eigentlich er müsse sie jedes Mal begleiten?

Er war mit Chris befreundet, mit dem anderen Jungen verband ihn rein gar nichts.
 

„Bis morgen früh. Ich hole dich um 5 Uhr ab.“
 

Chris drückte Yamato und klopfte ihm auf den Rücken.
 

„Du schaffst das.“
 

Tai sagte ausnahmsweise nichts, was irritierender war als Yamato je zugegeben hätte und folgte Chris.
 

Ja, er würde es schaffen.

Yamato schaute zu dem kleinen Einfamilienhaus, in dem er allein mit seinem Vater lebte.

So etwas wie ein Vorgarten existierte nicht, da sie sich ja mitten in der Stadt befanden aber selbst wenn, würde sich wahrscheinlich eh niemand darum kümmern.

Seine Mutter war immer diejenige mit dem grünen Daumen gewesen.

Seit sie ausgezogen war gab es keine einzigen Pflanzen im ganzen Haus.
 

Als er hoch schaute sah er Licht und spürte wie sein Herz immer schneller schlug.

Sie waren bestimmt schon da.

Ganz bestimmt.

Er musste jetzt hochgehen, so lange sollte er sie nicht warten lassen aber es ging nicht.

Er schaffte es einfach nicht. Seine Füße wollten sich nicht vom Fleck bewegen.

Den Ball in seiner Hand hielt er nun fest an seine Brust gedrückt, so als ob dieser ihm bei irgendetwas helfen könnte.
 

„Nii-Chan?“
 

Bitte nicht.

Das konnte doch nicht wahr sein.

Langsam drehte sich Yamato um.

Jetzt war es endlich so weit. Nach so langer Zeit stand er seinem kleinen Bruder wieder gegenüber.

Der 'Kleine' hatte sich sehr verändert.

Die Pubertät hatte ihn voll erwischt.

War sie doch an ihm regelrecht spurlos vorbeigegangen hatte TK die volle Breitseite abbekommen.

Sein kleiner Bruder war größer als er, sportlich, was nicht zuletzt an dessen Basketball in der Hand lag.

Die Haare waren kurz aber dessen Augen -

Sie waren immer noch wie früher. Sie schauten zu ihm auf, sie sahen ihn fragend an, oder erwartungsvoll.
 

Im Moment war es ein erwartungsvoller Blick. So, als ob TK auf eine Reaktion von ihm wartete, irgendetwas, nach all den Jahren.
 

„Du spielst wieder Fußball?“
 

„Äh, ja. Ich, also...ich spiele seit ein paar Tagen wieder Fußball und-“
 

Was war das hier eigentlich?

Smalltalk?

Auf einmal ließ TK den Basketball fallen und er seinen Fußball als sein kleiner Bruder ihn umarmte.
 

„Du hättest dich melden können. Ich habe dir jeden Tag geschrieben als du in Deutschland warst und irgendwann haben deine Briefe aufgehört. Warum hast du nicht angerufen, oder bist zu uns gekommen als du wieder hier in Japan warst?“
 

„Es-Es tut mir leid, TK.“, brachte Yamato nur brüchig heraus.
 

Hier stand er nun und wurde umarmt von demjenigen, von dem er glaubte, dass dieser ihn hasste, oder vergessen hatte weil er nach Deutschland gegangen war.
 

„Ich habe alles von dir aufgehoben. Alle Berichte aus deiner Zeit in Deutschland und ich habe alles von den Teenage Wolves!“, erzählt TK als er sich von ihm gelöst hatte.
 

„Eigentlich wollte ich dich anschreien, dich sogar schlagen weil du mich hinter dir gelassen hast. Du und Vater seid einfach weg und habt mich und Mutter vergessen aber – Ich kann es nicht. Ich kann dich nicht hassen.“
 

Für einen Moment dachte Yamato, dass er hier auf der Stelle zusammenbrechen würde aber er riss sich zusammen.

Er war der große Bruder.

Er musste stark sein und TK zeigen, dass das alles nicht gewollt war.
 

„Ich habe dich nicht vergessen und Dad auch nicht. Wir waren nur beide zu feige uns der Realität zu stellen. Wahrscheinlich hat Mum einen neuen Freund, oder ist wieder verheiratet. Vielleicht hast du eine neue Familie und einen neuen Bruder. Wir hatten Angst, TK.“
 

„Mum hat nicht geheiratet und sie hat auch keinen neuen Freund. Außerdem werde ich nie einen anderen Bruder akzeptieren außer dich. Also, braucht ihr keine Angst mehr zu haben.“
 

Da war er wieder sein kleiner TK, immer fröhlich, immer optimistisch, immer positiv denkend.

Ein wenig erinnerte ihn sein kleiner Bruder an Tai.
 

„Komm, wir gehen hoch. Mum und Dad warten auf uns. Wir beide kommen wohl gerade vom Training, hm?“, sagte TK als sei nichts geschehen und als hätten sich ihre Eltern nie voneinander getrennt.
 

„Ja, gehen wir hoch.“
 

Vielleicht hatte er sich all die Jahre zu viele Sorgen gemacht?

Er hatte sich etwas auf dem Fundament seiner Angst aufgebaut und dieses Konstrukt brach gerade in sich zusammen und legte frei was er die ganze Zeit deswegen nicht sehen konnte.

Seine Mutter und sein Bruder waren nicht weg, nicht verloren. Sie waren da und würden es für immer sein, auch wenn sie nicht mehr als eine Familie zusammenlebten.

Als sie hochgingen sah er seinen Dad mit seiner Mutter sprechen.

Von dem Kater, den er am Morgen hatte war nichts mehr zu bemerken.

Er lachte sogar und hielt eine Pflanze in der Hand.
 

„Schau mal was deine Mutter mitgebracht hat, Yamato.“
 

„Damit wieder etwas Leben hier ins Haus kommt. Ihr habt ja wirklich gar nichts mehr hier -“
 

Ihre Worte wurden unterbrochen als Yamato zu ihr gerannt kam und sie umarmte.

Er drückte sich fest an seine Mutter und sie legte die Arme um ihren ältesten Sohn.
 

„Es lange her, Yamato. Du bist groß geworden und so erwachsen.“
 

Nein, im Moment war alles andere als erwachsen.

Im Moment weinte er an der Brust der Frau, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte und die jede Minute vermisste.

Er weinte und benahm sich wie der kleine Junge, den sie damals bei seinem Vater zurückgelassen hatte und der ständig fragte warum sie denn weggehen müsse und warum sie TK mitnahm.
 

~~**~~
 

Normalität trat langsam in sein Leben ein aber sie war da.

Er hatte schon gedacht, sie wäre für immer weg, oder auf Urlaub.

Natürlich musste er Mimi und auch Chris alles von der Wiederzusammenführung der Familie Ishida erzählen und seine Freundin hatte am Ende Wasser in den Augen, das fast ihr Make-Up verschmiert hätte.
 

TK war nun auf derselben Schule wie er, in der Unterstufe und sie sahen sich häufiger.

Sie hatten sich einiges vorgenommen und Yamato war gespannt wie viel er davon einhalten könnte.

Er hatte aber etwas erfahren, das ihm weniger gefiel.

Gut, er freute sich für TK. Sein kleiner Bruder war ein gutaussehender Junge und es war normal, dass dieser irgendwann eine Freundin haben würde aber musste es ausgerechnet Kairi sein? Die Schwester von Tai?
 

Aber damit kam er auch zurecht, wie mit allem was ihn wie eine riesige Walze zu überfahren versuchte.

Er müsste halt immer rechtzeitig ausweichen.
 

Nun war es Freitag und die Bandprobe stand an.
 

„Matt, endlich bist du wieder da.“
 

Shinji umarmte ihn, als ob er Jahre lang weg gewesen wäre und Ken fing an zu heulen.
 

„Jungs, beruhigt euch. Es waren gerade mal zwei Tage. Ich bin wieder da. Ihr braucht echt nicht anfangen zu heulen.“
 

Sie beruhigten sich wieder und stellten ihre Instrumente auf.
 

Als Touga kam wurde es auf einmal ganz still und man hätte eine Stecknadel auf den Boden fallen hören können.
 

„Was ist? Seit wann ist es hier so ruhig? Was sind wir? Ne Taubstummen Band?! Los fangt an eure Instrumente zu stimmen. Wir müssen für den Wettbewerb proben.“
 

Da war er wieder, der gute alte Touga.

Erleichtert nickten alle und machten sich daran ihre Instrumente zu stimmen und dann loszulegen.
 

Ein paar Schüler bekamen mit, dass die Teenage Wolves endlich wieder probten und setzten kamen dazu, setzten sich irgendwo hin und hingen an Yamatos Lippen.
 

Chris, der ihn mit Tai zum Training abholen wollte setzte sich mit dem anderen ebenfalls hin und lauschte Yamatos Stimme.
 

„Er ist gut.“, flüsterte Tai und konnte seine Augen nicht von dem Blonden lassen.
 

„Er ist nicht nur gut. Er ist regelrecht dazu geboren worden. Allerdings konnte sich der da oben wohl nicht entscheiden für was genau Yamato geboren werden sollte~“, murmelte er und schaute den Blonden nachdenklich an.
 

„Er sollte das tun was ihn glücklich macht.“, sagte Tai gedankenverloren und Chris schüttelte darüber nur den Kopf.
 

Wenn alles so einfach wäre, dann wäre er nicht hier.
 

Nach der Probe verließen die Zuschauer den Probenraum wieder, da sie genau wussten, dass Touga das eigentlich nicht guthieß.
 

Nur Chris und Tai waren noch da.
 

„Deine neuen Best Friends sind hier.“, kommentierte er ihr Hiersein abfällig und deutete auf die beiden.
 

„Ich bin schon seit Jahren sein bester Freund.“, erwiderte Chris streitlustig und ging zu Matt.
 

„Die Spielereien sind vorbei, Matt. Jetzt power dich richtig aus.“
 

„Spielereien? Du bist also der Schlauberger, der ihm diese Flausen in den Kopf gesetzt hat?“
 

Touga richtete sich auf und lief zu Chris, packte diesen am Arm.
 

„Ich zeige dir gleich was wir hier für Spiele spielen“
 

Tai versuchte dazwischen zu gehen, fing sich aber nur gefährliche Blicke von beiden ein.
 

„Halt' du dich da raus!“
 

Yamato schaute sich diese Szene kopfschüttelnd an. Da haben sich ja zwei Streithähne getroffen.

Touga, der so leicht auf 180 gebracht werden konnte wie ein überreiztes Kind mit ADHS und Chris, der auch keinerlei Konfrontation scheute.

Es brachte rein gar nichts dazwischenzugehen.
 

„Komm, Yagami. Gehen wir. Die beiden brauchen das jetzt. Denen hilft wohl nur ein heftiger Schlag auf den Hinterkopf“
 

Er ging zur Tür und wartete auf Tai, der unschlüssig zu sein schien.

Er sah zu den beiden Jungen, die sich gerade verbal fertig zu machen versuchten und bald auch ins körperliche übergehen würden.

War es so gut, sie alleine zu lassen?
 

„Kommst du, oder bleibst du hier, Kapitän?“
 

Tai entschied sich letztendlich dafür Yamato zu begleiten.

Die beiden schafften das schon und so konnte er auch mal alleine mit ihm sein, wenigstens die fünf Minuten bis sie auf dem Fußballplatz waren.
 

„Ich komme ja schon“
 

~~**~~
 

„Wo ist Chris, Yama-Chan?“, fragte Mimi, die wie immer auf der Bank saß um ihnen beim Training zuzusehen.
 

„Der prügelt sich gerade mit Touga.“
 

„Und du stehst hier? Geh zu ihnen und sorg dafür, dass sie aufhören!“, rief Mimi empört und war aufgestanden.
 

„Das brauch ich nicht mehr. Schau. Da drüben kommt Chris, er kann noch laufen, also ist es nicht so schlimm.“

Er kickte den Ball auf seine Knie und beförderte diesen damit immer wieder nach oben.
 

„Und? Wie? Alles gut, habt ihr euch eure Hörner abstoßen können?“, fragte Yamato seinen besten Freund, der ihm den Ball wegnahm und dann vor sich her kickte.
 

„Das hat echt gut getan. Touga ist ein feiner Kerl. Mit dem kann man sich richtig gut unterhalten und prügeln. Wir haben uns ausgesprochen.“
 

„Echt?“, kam es fast gleichzeitig von Mimi und Yamato.
 

„Ja, wir treffen uns heute nach dem Training und gehen zu einer Bar wo er ab zu am Tresen steht.“
 

Chris und Touga? Seelenverwandte im Geiste?

Oh man...

Yamato wusste nicht, ob er sich darüber freuen oder sorgen sollte.
 

~~**~~
 

So langsam normalisierte sich sein Leben wirklich.

Makoto schien ihn nicht mehr zu drangsalieren bzw. die Lust daran verloren zu haben, oder er schaffte es einfach nur unter dessen Radar durchzukommen.

Bei dessen Größe war es auch schwierig die kleinen und schmächtigen Jungs im Blick zu behalten.
 

Seine Familie war wieder komplett, auch wenn seine Mutter immer noch getrennt war von seinem Vater aber sie sahen sich jetzt öfter.
 

Er hatte Chris und Mimi, die ihm durch den Tag halfen und -
 

Ja, die einzige Baustelle war Tai Yagami.

Er wurde nicht schlau aus dem Jungen.

Warum gab sich jemand wie er mit jemandem wie Ayumi ab, wenn sie nicht zusammen waren?

Warum knutschte sie ihn ständig ab?
 

Yamato lag in seinem Bett und starrte an die Wand.

Das Laufen mit Chris am Abend tat gut, schlauchte aber ganz schön und so dauerte es nicht lange bis er einschlief.
 

Immerhin warteten seine wirren Träume wieder auf ihn.

Diese wollte er nicht enttäuschen~
 

TBC
 



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