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Egyptian Nights

Maliks POV
von

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Der Plan

In Zusammenarbeit mit LetoDeLaRazor
 

Der Plan
 

Den kleinen Ägypter hatte ein tiefer und fester Schlaf eingeholt, als Kura wieder zurückkam.

Er bekam nicht mit wie lange der Andere weg war und erst recht bekam er nicht mit, dass er wieder kam.

Malik hatte einen traumlosen Schlaf gehabt aus dem er jetzt durch die Sonne geweckt wurde. Die Fenster hatten keine Vorhänge und die Morgensonne konnte ungehindert hinein scheinen. Das Bett stand so dass die Strahlen direkt in sein Gesicht fielen. Malik drehte den Kopf zur Seite, denn eigentlich war er noch immer müde, doch da er jetzt schon mal halb wach war, konnte er auch direkt aufstehen.

Gähnend richtete er sich auf und strich sich sein Haar aus dem Gesicht. Sein Blick fiel auf den Boden, wo Kura friedlich schlief.

Maliks Kehle war trocken und so rutschte er an den Rand des Bettes und nahm seine Tonschale aus der er gestern noch getrunken hatte und goss sich einen Schluck Wasser hinein.

Es tat gut einen Schluck zu trinken, denn seine Kehle war ziemlich trocken. Er fragte sich was Kura wohl gemacht hatte, nachdem er die Gaststätte verlassen hatte und er fragte sich wann er wohl zurückgekommen war.

Doch noch etwas anderes machte ihm Sorgen... Was war das für ein Trumpf-Ass von dem Kura gesprochen hatte? Es ärgerte Malik, dass er ihm nicht darüber erzählen wollte. Wahrscheinlich würde genau das seine Konzentration bei der heutigen Aktion stören. Malik musste sich zusammen reißen, immerhin war er schon fast ein Profi und ein Profi erlaubte sich keine Fehler.

Ein Fehler und er wäre dran. Wieder begann sein Bauch vor Aufregung zu kribbeln. Das würde wohl die größte Herausforderung seines Lebens werden.

Ein wenig ungeduldig beobachtete er den Älteren wie dieser schlief. Ihm wäre es wohl nicht recht wenn er kurz auf den Markt ging um sich etwas zu essen zu kaufen, doch Malik langweilte sich in diesem stickigen Zimmer zu Tode und ein Schlafender war kein sehr anregender Gesprächspartner.

"Hm...", gab Malik von sich, als er feststellen musste das Kura auch noch auf seinem Mantel lag. Ohne diesen könnte er die Gaststätte erst recht nicht verlassen. Er überlegte kurz wie er Kura von seinem Kleindungsstück runter bekommen könnte, ohne ihn dabei zu wecken. Kura hatte einen leichten Schlaf da er immer wachsam war, also war dieses Vorhaben von vorne herein zum scheitern verurteilt.

Erneut seufzte der Kleinere tief und beobachtet weiter den Schlafenden Kura.

Das war nicht wirklich spannend, weswegen er sich vom Bett erhob und an das Fenster trat, aus dem er einen Blick riskierte. Auf den Straßen war auch noch nicht viel los und Spannendes gab es dort auch nicht zusehen, weswegen Malik beschloss sich wieder hinzulegen und darauf zu warten, dass Kura endlich erwachte.
 

Der Grabräuber hatte sehr wohl bemerkt wie Malik aufgestanden war. Er hatte seinen Körper darauf eingestellt, dass ein leichter Halbschlaf ihm reichte um ausgeruht zu sein. Die Nacht war ruhig verlaufen. Er bemerkte wie Malik zuerst vom Bett herunterstieg und sich schließlich wieder darauf legte. Er schien sich zu langweilen und da er auch auf Maliks Mantel lag konnte er auch die Unterkunft nicht verlassen, wobei Maliks Gesicht wohl nicht so sehr aufgefallen wäre wie das seine, aber es hieß lieber kein Risiko einzugehen. Kura überlegte was es heute noch zu erledigen gab, doch bis auf, dass sie am späten Nachmittag den Palastmauer umrunden würden um zu sehen wo es für sie am besten war um auf das Gelände und schließlich in den Palast zu kommen. Er musste heute noch Seile kaufen und auch ein neues Messer würde nicht schaden, Malik musste immerhin auch ausgerüstet werden. Mit seinem einfachen Messer würde er kaum jemand beeindrucken können. Kura setzte sich auf und streckte sich erstmal ausgiebig. Seine Knochen knackten dabei. Geschickt sprang er auf die Beine und streckte sich erneut. "Ich will ja nicht, dass du dich langweilst", sagte er grinsend zu Malik und hob die beiden Mäntel wieder vom Boden auf.

Malik erschrak leicht, als Kura plötzlich sich plötzlich erhoben hatte und ihn angrinste. Er saß sofort kerzengrade auf dem Bett, welches ein leises Knacken von sich gab.

"Hast du mich erschreckt...", keuchte er leicht außer Atem ´, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte.

"Mach das nie wieder", murrte er weiter und sah seinen Lehrmeister beleidigt an.

Kura grinste nur.

"Wir nehmen nur ein kurzes Frühstück zu uns, dann gehen wir auf den Markt. Ein paar Besorgungen machen..." Instinktiv griff er an seine Seite wo normalerweise sein Goldbeutel hing, doch diesmal war die Stelle leer. Kura hatte ganz vergessen dass er das Gold gestern Nacht als Bezahlung gebraucht hatte. "Gut, dass du bei Ankunft schon sehr fleißig warst." Kura wog Maliks Mantel in dem sich wohl einige Goldmünzen und auch ganze Säckchen befanden. Er holte eins heraus. "Das dürfte wohl reichen."
 

Malik erhob sich vom Bett und nahm den Mantel den Kura aufgehoben hatte aus dessen Händen, nachdem Kura einen der Goldsäckchen, die er gestohlen hatte, aus dem Mantel genommen hatte.

"Tja, ich denk eben mit", lächelte der Kleine unschuldig. Natürlich hatte er nicht daran gedacht, dass sie das Gold bald brauchen würden. Er hatte es zu seiner eigenen Freude gestohlen, weil ihn der Kick eventuell erwischt zu werden erregte. Auch wenn das nie geschah.

Ein kleines Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Der Markt war bestimmt sehr voll und Malik freute sich schon darauf. Er war noch nie auf einem großen Markt gewesen und die Märkte hier in Theben sollen riesen groß und voller Attraktionen sein. Schon immer hatte er sich gewünscht herzukommen und dich das anzusehen.

Schnell zog er sich seinen Mantel über und verließ mit Kura das Zimmer. Unten in der Gaststätte nahmen sie ein knappes Mahl zu sich, welches auch nicht besonders die Geschmacksnerven befriedigte, doch es war besser als nichts.

Seufzend und noch mit leicht knurrendem Magen machten sie sich auf den Weg zum Markt. Als sie den Marktplatz erreichten, glaubte Malik seinen Augen nicht zu trauen. Er hatte gewusst dass es groß sein würde, doch so groß?

Menschenmassen. Anders konnte er e nicht beschreiben.

Überall waren Verkaufsstände, unter anderem für Stoff, Tongefäße, Obst und Gemüse. Frauen drängten sich an den Schmuckständen und Kinder tollten durch die Erwachsenen und spielten fangen.

Sein Blick wurde etwas traurig als er dies sah. Malik kannte solche Spiele nicht und konnte dich nicht erinnern jemals so glücklich gelacht zu haben, wie diese Kinder.

Seine Kapuze hatte er wie Kura weit ins Gesicht gezogen, so dass niemand die traurigen Blicke des Blonden bemerkte...
 

Kura war bei weitem nicht so beeindruckt wie Malik, um genau zu sein gar nicht. Es war nicht das erste Mal dass er in Theben war und so kannte er den Markt zur genüge. So wusste er auch wohin er gehen musste um qualitativ hochwertige Waren zu bekommen. Den Markt an sich konnte er aber nicht leiden. Es waren einfach zu viele Menschen hier und es roch unangenehm nach Schweiß und Tieren und das vermischt mit exotischen Kräutern und Gewürzen ergab einen Geruch der ihm den Magen umdrehte. Die Seile kaufte er bei einem der gewöhnlichen Straßenhändler, der ihm zuerst auch noch miese Ware andrehen wollte, doch nach einigen, nicht besonders freundlichen Worten, packte er ganz schnell seine besten Seile aus und aus lauter Angst bekam Kura sieh sogar zu einem Spotpreis. Malik fand es zu komisch wie Kura es schaffte den Händler in seine Schranken zu weisen und musste kaum hörbar lachen. Zufrieden mit sich selbst überreichte er sie Malik. "Hier trag das und pass auf dass du mich nicht verlierst."

Der Ältere drückte ihm die Seile in die Hand und Malik folgte ihm weiter.

Den nächsten Händler, den Kura aufsuchen wollte, den würden sie nicht auf dem Markt finden, zumindest nicht auf dem Öffentlichen. Er ließ seinen Blick über die Hauswände auf der rechten Seite gleiten und zählte die Seitengassen ab, die zwischen den Häuser lagen. Als er die gefunden hatte, die er suchte, drängte er sich zwischen den Menschen hindurch und tauchte dann in den Schatten eines Hauses ein. Sein Blick schweifte über die Masse von Menschen auf dem Markt. Niemand schenkte der Seitengasse die geringste Aufmerksamkeit.

Schweigend beobachtete der Kleiner Kura dabei, wie er den Blick zu den Gassen schweifen ließ und fragte sich was er vorhatte. Ohne ein Wort zu sagen ging er hinter Kura her und achtete darauf ihn im Menschengewirr nicht zu verlieren.

"Bleib ganz nah bei mir. Die nächsten Händler können sehr gefährlich werden", zischte er Malik zu und ging noch einige Meter tiefer in die Seitengasse bevor er eine Treppe hinunter schritt. Die Information, beunruhigte den Kleineren ein wenig. Wenn Kura das sagte, dann hatte das schon etwas zu bedeuten.

Als sie dann den kleinen Laden betraten, sah Malik sie neugierig um. Es war also ein Waffengeschäft. Die Leute die dort waren, sahen aus, als wäre mit ihnen nicht zu Spaßen, also hielt Malik sie dezent zurück.
 

Es brannte nur eine einzige kleine Kerze, die den Laden in ein bedrohliches Licht tauchte. Das Kerzenlicht spiegelte sich in einigen Messerklingen wider. Aus den Augenwinkeln heraus überprüfte Kura die Situation. Einer saß in der Ecke neben der Tür und zwei zu ihrer linken Seite. Unbeirrt ging er bis zum Tresen vor und klopfte zweimal auf das alte Holz. Ein Mann kam aus einem Nebenraum zu ihnen und musterte die Fremden. Sein Gesicht war im schummrigen Licht kaum zu erkennen, doch erkannte man deutlich dass ihm ein Teil der Oberlippe fehlte.

"Was wollt ihr?", herrschte er sie unfreundlich an.

"Wir sind auf der Suche nach guten Messern, ich habe einen Tipp bekommen dass es solche hier geben sollte", antwortet Kura mit ungewöhnlich freundlicher Stimme. Er konnte sich jetzt keine Reibereien leisten.

"Gute Messer wirst du hier keine finden. Hier gibt es nur die Besten." Seine unvollständigen Lippen verzogen sich zu einem unheimlichen Lächeln. Er deutete ihnen dass sie ihm folgen sollten. Kura warf einen kurzen Blick auf seinen Begleiter, doch wegen der Kapuze konnte er nichts erkennen.

Malik hatte sich leicht vor dem offensichtlichen Ladenbesitzer erschrocken. Der hatte wohl etwas zu viel mit den Messern gespielt. Seine Unterlippe war wirklich kein schöner Anblick, weswegen Malik den Blick senke und Kura in den hinteren Teil des Ladens folgte.

Im zweiten Raum standen nur ein Tisch, ein Stuhl und einige alte Kisten. Der Mann öffnete eine davon und holte eine Holzplatte mit Messern heraus, diesem einen folgten drei weitere. Kura ließ seinen Blick über die Waffen schweifen. Es schien gute Arbeit zu sein wie er das in dem schummrigen Licht erkennen konnte.

Er nahm eines nach dem anderen in die Hand, wog es ab und befühlte Griff und Klinge. "Ich werde dieses hier nehmen", erklärte er nach einigen Minuten und drehte es zufrieden in der Hand.

"Eine sehr gute Wahl", stimmte ihm der Verkäufer zu.

"Such dir auch eines aus", wandte Kura sich nun an seinen Begleiter. Malik besah sie sich neugierig die vor ihm ausgebreiteten Messer. Die Seile die er noch immer in der Hand hielt, übergab er dabei Kura und musterte kurz die Messer. Malik legte die Stirn in Falten und dachte nach. So wirklich Ahnung hatte er nicht von den Dingern, doch er musste sich für eines von ihnen entscheiden.

Nachdem er drei oder auch vier Messer zur Hand genommen hatte, entschied er sich für einen silbernen Dolch. Er hatte einen schönen Griff und lag gut in der Hand.

"Ich will dieses hier", gab er zu verstehen und zeigte es erst Kura, dann dem Händler.
 

Kura nahm seinem Schüler das Messer ab und betrachtete es ausgiebig. Er wollte ja schließlich nicht das Malik irgendwelchen Mist aussuchte, immerhin musste er dafür bezahlen. Es war ein handlicher Dolch mit einer zweischneidigen Klinge. Er war leicht und genau richtig für Malik. Kura nickte anerkennend.

"Wir kommen ins Geschäft", sagte Kura an den Verkäufer gewandt und dessen Lippen verzogen sich wieder zu einem abscheulichen Grinsen.

"Gut, das wären dann 250 Goldstücke", erklärte er Verkäufer sachlich.

"WAS?", zischte Kura bevor er darüber nachgedacht hatte. "250 GOLDSTÜCKE?! DAS IST WUCHER!"

"Ihr wolltet die besten Messer im Land und die haben nun mal ihren Preis", sagte der Mann mit ruhiger Stimme und seine Augen huschten für einen Augenblick auf einen Punkt hinter Kura bevor sie wieder den Grabräuber fixierten. Doch Kura hatte schon bemerkt dass sie nicht mehr allein waren. Zwei weitere Männer waren in den Raum gekommen und draußen wartete noch ein weiterer. Malik trat einen kleinen Schritt näher an Kura heran. es war nicht so der Kleinere angst hatte, doch geheuer waren ihm diese Kerle nicht. Kura kalkulierte ihre Chancen. Sie hatten zwar jetzt Messer, doch die Männer waren ohne Zweifel bis auf die Zähne bewaffnet. Alleine würde er es wahrscheinlich versuchen zu entkommen, doch er hatte Malik bei sich und er durfte ihn keinesfalls in Gefahr bringen. Es war seine Pflicht als Lehrer auf seinen Schüler Acht zu geben. Zwar war Malik doch alt genug um auf sich selbst aufzupassen, doch er hatte fast keine Erfahrung beim Umgang mit bewaffneten Männern, die auch noch sehr viel kräftiger als er waren. Kura beschloss, dass noch als Übungsaufgabe für die Zukunft hinzuzufügen. Er gab einen zischenden Laut von sich und spuckte. Ihm widerstrebte nichts mehr als diesem gierigen Händler sein Gold in den Rachen zu stopfen.

Kura löste das Goldsäckchen, welches an seiner Seite befestigt war und warf einen kurzen Blick hinein, dann schüttete er den Inhalt auf einem Tisch aus. Er sah den gierigen Blick des Verkäufers und knurrte. Wie gerne würde er ihm jetzt die Kehle durchschneiden um sein neues Messer gleich auszuprobieren. Mit Adleraugen beobachtete er wie der Händler das Gold abzählte, nicht dass er sich am Ende doch mehr einschob als ihm zustand, obwohl die 250 Stücke sowieso schon zu viel waren. Es blieben nicht viele Stücke auf dem Tisch liegen, vielleicht gerade einmal zwanzig. Kura stopfte sie zurück in sein Säckchen.

"Es war mir eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen." Kura knurrte nur, dann drehte er sich ohne ein Wort um und verließ den Laden. Draußen traf seine Faust erst einmal eine Hausmauer und er stieß einen lauten Fluch aus. Das würde diesem Händler noch teuer zu stehen bekommen ihn so abzuzocken. Er würde diese Woche nicht überleben. Kura würde ihm noch einen Besuch abstatten - ohne Malik, seine Hände waren noch nicht mit Blut besudelt und das sollte auch so bleiben. Es reichte wenn einer der Mörder unter ihnen war.
 

Der Kleinere zuckte leicht zusammen, als Kura gegen sie Hausmauer schlug und senkte den Blick. Er konnte sich denken was los war. Wäre er nicht dabei gewesen, hätte Kura es diesen Typen schon gezeigt, doch Kura wollte Malik nicht in Gefahr bringen.

In diesem Moment kam sich Malik ziemlich nutzlos, ja sogar ein wenig überflüssig vor.

War Kura nicht eigentlich ohne ihn besser dran? Malik dachte kurz nach. Wieso Kura ihn lehrte wusste er eigentlich nicht. Weil er das Potenzial in ihm gesehen hatte?

Was wenn Malik eines Tages so gut werden würde wie sein Meister selbst? Würden Kura und er sich dann feindlich gegenüberstehen? Dieser Gedanke macht ihn traurig. Kura war inzwischen etwas wie ein Bruder für ihn geworden, auch wenn er ihm das nicht sagen würde. Er hatte sich seiner angenommen und ihm beigebracht worauf es im Leben ankam. Wer weiß wo Malik heute ohne Kura wäre? Wahrscheinlich wäre er schon nicht mehr am Leben...

Schnell löste er sich aus seinen Gedanken in die er immer tiefer zu versinken drohte und sah Kura an. Eine Strähne seines blonden Haares war aus der Kapuze gerutscht, als er den Blick gesenkt hatte.

"Was kommt als nächstes?", wollte er mit leiser Stimme wissen und sah Kura kurz an. Was Kura wirklich vorhatte wusste Malik ja noch immer nicht...
 

Kura brauchte eine Weile bis er sich wieder beruhigt hatte. So etwas machte ihm immer ganz schön zu schaffen und er wusste auch er würde erst Ruhe finden, wenn er diesen Mistkerl mit seinen eigenen Messern an die Wand gepinnt hatte. Er wollte ihn um sein Leben betteln hören und er würde die Goldstücke, die er ihm abgenommen hatte, in sein Blut tauchen. Kuras Augen glänzten bei dem Gedanken daran und er spürte schon wie seine Fingerspitzen kribbelten. Doch er schob die Gedanken und die Mordlust beiseite. Sie hatten zuerst Wichtigeres zu erledigen. Er hatte jahrelang auf seine Rache gewartet und die würde er sich jetzt nicht durch so einen Wurm zunichte machen lassen.

"Jetzt? Jetzt brauch ich erst einmal ein kühles frisches Bier und was Anständiges zu essen. Den Fraß von heute morgen kann man ja kaum als so etwas bezeichnen." Er grinste.

"Während des Essens erkläre ich dir genauere Einzelheiten des Plans." Er strich Malik die Haarsträhne wieder zurück unter die Kapuze.

"Pass auf, dein blondes Haar würde hier schnell auffallen." Seine Stimme war sehr viel sanfter geworden.

Malik errötete leicht, als Kura ihm sein Haar zurück unter die Kapuze schob. Ja, wie ein großer Bruder und doch war er es nicht. Malik mochte es wenn Kura ihn umsorgte, denn das hatte zuvor nie jemand getan und der Kleinere genoss die Aufmerksamkeit, die er von dem Älteren bekam. Sonst war er immer allein gewesen und hatte niemanden, der sich um ihn kümmerte. Doch Kura war immer für ihn da, auch wenn er manchmal ziemlich geheimnisvoll tat. Eigentlich hatte Malik keine Ahnung wo er bei Kura stand, denn dieser redete nur selten über solche Dinge. Der kleine Ägypter war sein Schüler, ein Weggefährte, doch Malik wollte wissen ob er sich ihm genauso verbunden fühlte, wie es bei ihm der Fall war.

Bestimmt nicht...
 

Als Kura sich darüber versichert hatte, dass nicht auch noch die kleinste Strähne hervorschaute setzte er sich in Bewegung und sie mischten sich wieder unter die Leute auf dem Markt. Kura steuerte wieder das Viertel der Stadt an in dem sie auch ihren Unterschlupf hatten. Sie konnten sich kaum in eines der Gasthäuser in einem besseren Viertel setzen. Dort würden sie viel zu schnell auffallen und nur unnötige Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Aber Kura wusste auch so wo er das bekam was er wollte. Er musste sich zwar erst etwas umsehen, immerhin war es schon eine Weile her seit er das letzte Mal hier und die Hauptstadt veränderte sich ständig. Kura hatte Glück. Das Gasthaus "Zum goldenen Krug" stand immer noch dort wo es vor Jahren auch schon gestanden hatte. Das Schild jedoch war kaum mehr zu lesen und hing auch schon schief herunter. Kura trat ein und wählte gleich einen Tisch in einer der hinteren Ecken wo er in Ruhe mit Malik alles besprechen konnte. Er bestellte sich einen großen Krug Bier und gebratenes Fleisch.
 

Malik dachte etwas nach, als sie endlich in der Gaststätte ankamen. Kura hatte schon längst bestellt, doch Malik war sich noch unschlüssig.

Nach langem hin und her überlegen, bestellte er dasselbe wir Kura, nur das Bier ließ er aus und bekam dafür einen großen Krug Wasser. Immer noch das Beste um den Durst zu stillen und Malik mochte keinen Alkohol.

Das Essen duftet wirklich köstlich, als der Kellner es ihnen vor die Nasen setzte.

"Guten Hunger", wünschte er knapp und begann auch schon damit das Fleisch zu zerschneiden. Es schmeckte wirklich gut. das musste man Kura lassen. Er wusste wo man gutes Essen herbekam.

"Das ist wirklich lecker", bemerkte er nebenbei und betrachtete seinen Begleiter aufmerksam. Nur zu gespannt war er auf, den Plan den dieser hatte.
 

Kura nahm einen großen Schluck aus seinem Bierkrug und schloss genüsslich die Augen während das Bier seine Kehle hinunterlief. Der Sand hatte seine Kehle ziemlich ausgetrocknet und das obwohl sie kaum zwei Stunden auf dem Markt unterwegs gewesen waren. Zur Sommerzeit war die Hitze besonders unerträglich und doch hatte sich eine dichte Menschenmasse auf dem Platz bewegt. Das Fleisch stillte recht schnell seinen Hunger. Es war mehr als er gewöhnlich zu sich nahm, immerhin hatten sie nicht oft die Gelegenheit in Ruhe zu essen. Deshalb ließ er sich jetzt auch von nichts stören und wartete bis nach dem Essen um Malik seinen Plan zu erklären.

Als er schließlich fertig war beugte er sich zu seinem Begleiter, damit niemand anderes ihr Gespräch mitbekam.

„Also, es läuft folgendermaßen", wisperte er und sah sich verstohlen um. Es konnten überall Spitzel lauern. „Bevor es dunkel wird werden wir einen kleinen Rundgang um den Palast machen. Wir brauchen eine gute Stelle wo wir hineinkommen und zwar ungesehen. Wegen der Wachen brauchst du dir keine Sorgen zu machen, für die Ablenkung habe ich gesorgt." Kura nahm einen Schluck aus seinem Krug.

„Vorerst reicht es wenn wir uns nur umsehen. Ich will vor allem wissen wie der Thronsaal aufgebaut ist und wo sich das Gemach des Pharaos befindet. Mehr nicht. Solltest du einen schönes Stück entdecken, nun, dann nimm es ruhig mit, aber pass auf dass es dich nicht behindert. Sollte eine Wache unseren Weg kreuzen und uns entdecken dann kümmere ich mich darum. Was zu tun ist wenn uns der Halbbruder entdeckt sage ich dir sobald wir im Palast sind, es könnte dich zuvor zu sehr ablenken. Jedenfalls darf er nicht sterben, wir brauchen ihn noch. Er könnte uns eine große Hilfe sein." Kura lehnte sich zurück und trank seinen Krug leer. Seine Augen ruhten auf seinem Begleiter. Malik würde durchdrehen wenn er erfuhr was seine Aufgabe bei dem ganzen war, aber es blieb ihm keine andere Wahl. Er kannte den Ruf von Mariku und das musste er nutzen. Er brauchte alle Informationen über den Pharao die er kriegen konnte und Malik würde ihm dabei helfen. Er musste einfach. Er hatte die Macht alles aus Mariku rauszukitzeln was er wissen musste. Die Gewohnheiten des Pharaos, die Orte an denen er sich gerne aufhielt… Kura musste alles wissen, damit seine Rache komplett werden konnte.

„Noch irgendwelche Fragen?"
 

Gespannt lauschte der Kleinere nach dem Essen dem Plan des anderen. Es machte ihn eigentlich nur noch nervöser, dass er nicht wusste worum es sich bei seinem Teil der Aufgabe handelte. Immer wieder dachte er nach. Malik hatte keine Ahnung was der Bruder des Pharaos für ein Mensch war. Deswegen machte er sich auch keine Gedanken, obwohl dies wohl besser wäre.

„Soweit ist mir alles klar, nur wüsste ich gerne mehr darüber was ich tun soll. Es macht mich nervös, wenn ich ehrlich bin, es nicht zu wissen. Aber ich werde tun was immer du verlangst." Malik sah Kura bei diesen Worten direkt in die Augen. Er vertraute dem Älteren blind.

Wenn dieser der Ansicht war, er würde das schaffen, dann würde er es auch.

Ja, sie brauchten den Halbbruder des Pharaos, dass Einzige was er über ihn gehört hatte, war, dass er seinen Bruder nicht mochte. Aber wer tat das schon?

Auch Malik konnte den Pharao nicht leiden.

Seine Nerven waren ziemlich angespannt. Bald würde es soweit sein. Das war definitiv das Gefährlichste was er jemals getan hatte. Auch wenn Kura bei ihm war, ein wenig Bedenken hatte er schon. Oder war das nur seine Nervosität?

Eigentlich war Malik immer ziemlich ruhig und ging alles sehr gelassen an. Doch das war ein ganz anderes Kaliber, als die kleinen Diebstähle die er sonst tätigte. Immerhin sprachen sie hier vom Palast...

„Okay... Ich denke ich schaff das. Du hast mir alles beigebracht was ich wissen muss und ich weiß das ich ein guter Schüler bin", grinste Malik frech. Er würde Kura auf keinen Fall enttäuschen, soviel war klar. Das durfte er einfach nicht. Er hatte ihm viel zu viel zu verdanken, als das er sich einen Fehler erlauben konnte.

Es war grade erst Mittag und Malik wusste das die Zeit bis zum Abend viel zu schnell vergehen würde.
 

"So ist es brav", sagte Kura und nickte anerkennend. Er wusste genau dass Malik das nicht gesagt hätte wenn er wüsste was ihm noch bevorstand. Er würde ihm noch einige riesige Szene deswegen machen, das wusste er genau.

„Wir dürfen heute keinen Fehler machen, sonst..." Kura machte eine eindeutige Bewegung, indem er mit seinem Daumen über seine Kehle glitt.

„Wir gehen dann zurück und bereiten alles vor. Den Rest der Zeit ruhen wir uns aus." Kura lehnte sich zurück und schloss die Augen. Sie durften heute keinen Fehler machen. Heute und auch die anderen Tage nicht. Sie mussten den Palast blind kennen bis der Pharao zurückkehrte. Sein Tod stand kurz bevor.

„Komm." Kura stand auf und legte einige Münzen auf den Tisch. „Lass uns zurückgehen."
 

Der Nachmittag verging schnell. Kura saß auf dem Bett und begutachtete die Seile. Er zog immer wieder an ihnen und hatte sie entsprechend präpariert, damit sie über die Mauer steigen konnten. Sein Blick huschte hin und wieder zu Malik, der nervös zu sein schien.

„Ganz ruhig. Heute geht es um nichts. Wir schauen uns nur um. Die Gefahr dass wir erwischt werden ist eben nur höher." Kura ließ seine Fingerknochen knacksen und schaute aus dem Fenster.

„Es wird Zeit." Der Räuber befestigte seinen Dolch an seinem Gürtel. „Mach das Messer gut fest, damit du es nicht verlierst, aber leicht ziehen kannst", belehrte er seinen Schüler, dann zog er seine Kapuze ins Gesicht und schulterte das Seil. "Los geht's!"
 

Wie von Kura befohlen befestigte er sein Messer. Immer wieder prüfte er nach, ob es leicht zu ziehen sei.

"Ist es gut so?", fragte er und zeigte dem Anderen sein Machwerk.

Es schien in Ordnung zu sein, den Kura hatte nichts zu beanstanden.

Der Kleinere zog dich die Kapuze über den Kopf und folgte Kura.

Sie bewegten sich durch die Seitengassen bis vor den Palast. Immer noch war es hell und sie mussten vorsichtig sein.

„Wir schauen uns jetzt erst einmal die Mauer an und suchen eine geeignete Stelle zum drüber steigen. Vor der Dämmerung müssen wir jedoch wieder vor dem Palast sein", erklärte Kura.

Es irritierte Malik etwas das es noch hell war, aber bald würde die Sonne untergehen und dann würde er sich viel wohler fühlen.

„Ist gut", gab er zu verstehen, als Kura ihm das weitere Vorgehen erläuterte.

So nahe am Palast, schlug sein Herz noch schneller, als es das sowieso schon tat.

Neugierig betrachtet er die Palastmauern und suchte nach einer günstigen Position um in den Palast einzudringen.

„Hm, dort drüber", murmelte er und sah sich genau um.

Malik sah zu den Wachen und prägte sich ihre Positionen ein.

„Kura, dieser Punkt dort drüber, müsste im toten Winkel liegen, wir könnten dort ungesehen hochkommen."

Er war sich mit seiner Vermutung ziemlich sicher und sah den Älteren durchdringend an.
 

Kura folgte Maliks Fingerzeig mit seinem Blick und nickte anerkennend.

„Sehr gut Malik." Er legte ihm die Hand auf die Schulter. Er selbst hatte nicht gedacht, dass sie so schnell eine geeignete Stelle finden würden. Gut, dass Malik so wachsame Augen hatte. Kura verstaute das Seil in einem nahen Gebüsch. So mussten sie es nicht die ganze Zeit mitschleppen und sie würden auch weniger auffallen. Kura ging einige Schritte zurück und schützte seine Augen mit der Hand vor der Sonne, während er den Palast hochsah, immerhin musste sie auch noch in diesen hinein. In einem dieser Räume lag das Gemach des Pharaos, den Mann, den er aus tiefsten Herzen und mit jeder Faser seines Körpers verabscheute. Er würde es genießen sein Leben auszulöschen. Am liebsten würde er nach dem Anschlag dort bleiben und zusehen wie langsam das Lebenslicht in seinen Augen erlosch und sie stumpf wurden, doch das konnte er sich nicht leisten, immerhin wollte er nicht erwischt werden. Da Atemu keine Kinder hatte würde der Thron wohl an seinen Halbbruder Mariku übergehen und mit diesem an der Herrschaft blieb gar nichts anderes übrig, als das Ägypten unterging.

Er warf einen kurzen Blick zu seinem Begleiter. Es tat ihm Leid, dass er Malik so schändlich für seinen Plan missbrauchte. Er würde ihn deswegen noch um Verzeihung bitten. Es gefiel ihm nicht Malik diesem Mistkerl auszuliefern, aber es blieb ihm gar nichts anderes übrig. Er würde es ja selbst tun, wenn er ihn Marikus Jagdschema passen würde, aber das tat er nicht. Kura hatte auch über ihn Erkundungen machen lassen, immerhin konnte Mariku sich noch als nützlich erweisen.

„Komm, lass uns zurückgehen. Die Sonne geht bald unter, wir müssen uns sputen." Schnellen Schrittes ging er den Weg zurück und erkannte schon von weitem seine alte Bekannte.

„Schätzchen!" Sie winkte ihm und Kura verdrehte die Augen. Musste dass auch noch auf offener Straße sein?

„Seid ihr bereit?", fragte er ohne Umschweife.

„Aber natürlich Schätzchen, du würdest nicht glauben wie viele von uns dir gerne einen Dienst erweisen." Gut, das Kura seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte und niemand den Rotschimmer auf seinen Wangen sah. Eigentlich war es ihm nur peinlich das Malik das alles mitbekam.

„Wir warten nur noch auf den Kommando, dann heizen wir den Wachen so richtig ein." Die Frau zwinkerte und Kura seufzte.

„Gut, ich hoffe das klappt."

„Aber natürlich, wo denkst du hin? Du hast es hier immerhin mit Profis zu tun!"

Kura blickte zur untergehenden Sonne und beobachtete die länger werdenden Schatten. Er zog mit dem Fuß eine Linie in den Sand.

„Sobald dieser Schatten diese Linie erreicht, beginnt ihr mit dem Aufruhr. Versucht die Wachen möglichst lange in Schach zu halten."

Die Dirne nickt und Kura bedankte sich bei ihr.
 

„Also los Malik, wir gehen wieder zurück." Kura beeilte sich, denn es würde nicht mehr lange dauern bis der Schatten seine Linie erreicht hatte und bis dahin mussten sie schon bereit sein. Schnell holte Kura das Seil aus dem Versteck und wartete schließlich. Zuerst war es noch still und man konnte ihren Atem hören, doch dann brach plötzlich lautes Geschrei los und sie hörten Füße trampeln.

"Es geht los", sagte er knapp und warf das Seil über die Mauer. Er hatte Glück, schon beim ersten Wurf verhakte es sich und sie konnten es zum Rüberklettern benutzen.

„Du zuerst." Mit diesen Worten scheuchte er Malik das Seil nach oben. Sie hatten nicht viel Zeit um zu reden. Jetzt musste alles schnell gehen - sie mussten im Palast sein, solange vor dem Tor noch der Aufruhr herrschte. Kura folgte seinem Schüler sofort und er war froh als sie im Garten landeten. Die erste Hürde war überwunden.

„Jetzt heißt es wirklich Vorsicht. Es wimmelt hier nur so von Wachen." Er zog das Seil zurück und versteckte es. Sie schlichen durch den Garten und fanden Schutz im Schatten der Bäume. Hier waren sie sicher nicht leicht zu entdecken. Kura zog Malik regelrecht bis zum Palast. Sie durften jetzt keine Zeit verlieren. Zu ihrem Glück hatte ein achtloser Diener wohl ein Fenster offen gelassen und so konnten sie ungehindert in den Palast eindringen. Da das Fenster etwas höher lag half Kura Malik beim Hochsteigen und schwang sich schließlich selbst in das Innere. Kura atmete durch. Sie hatten es geschafft! Sie waren im Inneren des Palastes!

Kura schlug seine Kapuze zurück und atmete noch einmal tief durch, dann fasste er Malik an den Schultern und sah ihn ernst an.

„Sollten wir von einer Wache entdeckt werden dann überlass sie mir, ich will nicht dass du dir die Hände schmutzig machst", erklärte der Ältere.

„Was Mariku angeht..." Er stockte. „Es wird dir nicht gefallen, aber bitte reg dich jetzt nicht auf. Du darfst mich danach gerne verprügeln, aber bitte bleib jetzt ganz ruhig", flüsterte er eindringlich.

„Um es kurz zu machen: Mariku ist ein bekannter Lustmolch, der Männer bevorzugt." Kura drückte vorsorglich seine Hand auf Maliks Mund. Er wusste, dass dieser gleich ausrasten würde.

„Ich würde es ja selbst machen, aber du entsprichst eben viel mehr seinem Geschmack. Also sollte er uns entdecken dann schmeiß dich an ihn ran. Du musst ja nicht gleich mit ihm schlafen, aber lass ihn ein wenig fummeln, bitte. Wir brauchen ihn. Er kann uns wertvolle Informationen geben." Kura sah Malik in die Augen. Dieser starrte mit einem undefinierbaren Ausdruck zurück.

„Ich nehme jetzt meine Hand weg und versuch nicht zu schreien", sagte der Grabräuber und zog seine Hand zurück.
 

Was erzählte Kura Malik da eigentlich?

Nur langsam drangen die Informationen zu seinem Großhirn durch und die Wut kochte in ihm hoch. Kura hatte ihm die Hand auf den Mund gelegt und bat ihm darum nicht zu schreien.

Er sollte ihn anmachen? Den Prinzen? Diesen Mariku, den er nicht mal kannte?

Das schlug dem Fass wirklich den Boden aus und Malik knurrte unverständliche Verwünschungen in Kuras Hand, die noch immer auf seinem Mund lag.

Geduldig hörte er Kura zu und versuchte dabei seine Wut zu unterdrücken, die ihn innerlich zu zerfressen drohte.

Malik nickte nur, als Kura sagte er würde die Hand jetzt wegnehmen und atmete erst einmal tief durch, als er dies dann tat.

Auch musste Malik den Drang, Kura zu schlagen unterdrücken, doch er konnte es sich nicht verkneifen ihm gegen sein Schienbein zu treten.

Das beruhigte ihn ein wenig, auch wenn Kura dadurch einen gequälten Laut von sich gab. Allerdings erstickt durch seine Hand, die er sich schnell auf den Mund presste um keine Aufmerksamkeit zu erregen.

„Okay... Sollte uns dieser Mariku in die Quere kommen, werde ich mich um ihn kümmern, aber ich schwöre dir, dass wird dir noch leid tun", knurrte er und baute sich vor Kura auf, was etwas lächerlich aussah, da Malik um so vieles kleiner war, als der Ältere.

Malik hatte ein gutes Gemüt und ertrug viel, doch bei so was war er sehr reizbar und Kura hatte Glück, dass Malik nicht erwischt werden wollte, sonst hätte er wohl den gesamten Palast zusammen geschrieen.

Wie sauer Malik in diesem Moment auf den Ägypter war, konnte er nicht mal in Worte fassen. Was wenn dieser Mariku es nicht beim Fummeln belassen würde? Nein, daran durfte er nicht mal denken.

Er wollte auch nicht von einem wildfremden befummelt werden. Maliks Stolz war viel zu groß um sich durch solche Dinge erniedrigen zu lassen.

Mist, mist, mist!

Malik verfluchte sich innerlich.

Er hatte Kura versprochen alles für ihn zu tun, das diese Mission ein Erfolg würde und wenn es so weit sein würde, musste er tun was Kura verlangte.

„Scheiße...", flüsterte er leise und sah Kura an.

„Okay... dann lass uns weiter gehen, ich lass mir schon was einfallen", meinte er jetzt schon etwas ruhiger.
 

Kura erholte sich erstmal von dem Tritt. Das hatte wehgetan.

Ihm würde noch viel Schlimmeres bevorstehen, wenn er mit Malik erstmal wieder draußen war. Es tat ihm ja Leid dass er das alles einfach so über Maliks Kopf hinweg entschieden hatte, aber es blieb ihm nichts anderes übrig. Seine Rache ging ihm über alles, da konnte er auf Malik keine Rücksicht nehmen. Auch wenn ihm nichts mehr widerstrebte als Malik in die Arme dieses Lustmolchs zu treiben, immerhin war der Blonde immer wie ein Bruder für ihn gewesen. Er war der einzige Mensch dem er wirklich vertraute.

„Danke.“ Er war erleichtert, das Malik im Moment ruhig blieb und nicht gleich wieder umdrehte, auch wenn Kura sich sicher war dass der Kleinere innerlich kochte vor Wut.

Wie Schatten schlichen sie durch den Palast. Von draußen war immer noch das Geschrei der Huren und Wachen zu hören. Kura war zufrieden. Sie waren das Gold wirklich wert gewesen. Die Palastgänge waren nur spärlich beleuchtet und so kamen sie gut vorwärts. Wachen waren zu ihrem Glück keine zu sehen. Diese schienen alle vor dem Tor beschäftigt zu sein.

„Ah.“ Sie waren auf einer Brüstung gelandet und unter ihnen war der Thronsaal zu sehen. Der Thron stand direkt an der hinteren Wand. Kura ging die Brüstung entlang. Es wäre riskant den Pharao im Thronsaal zu erledigen. Er konnte zwar hinter den breiten Säulen in Deckung gehen und durch die Fensteröffnungen fliehen, doch die Priesterin mit der Millenniumskette könnte die Tat noch vereiteln, immerhin konnte sie in die Zukunft sehen.

Kura kniff die Augen zusammen und schätzte die Entfernung ab. Ein gezielter und ruhig ausgeführter Wurf könnte das Leben des Pharaos beenden, aber dazu musste er erst einmal die Zeit finden. Wahrscheinlich war es doch besser ihn direkt in seinem Gemach anzugreifen.

„Komm, wir müssen das Gemach finden“, flüsterte er Malik zu. Kura wusste nicht wo er anfangen sollte zu suchen, aber sie hatten ja noch eine Weile Zeit. Er spitzte die Ohren und war zufrieden dass draußen immer noch Lärm zu hören war. Die beiden Diebe stiegen einige Stockwerke höher. Es war mehr eine Vermutung als Wissen das ihn nach oben trieb. Kura lauschte. Der Flur lag ruhig vor ihnen. Wachen schien es wohl kaum zu geben wenn sich der Pharao nicht im Palast aufhielt.

„Es bleibt uns wohl nichts anderes übrig als hinter jede Tür zu sehen. Wenn du einen sehr prunkvollen Raum findest sag bescheid“, sagte er zu Malik und wollte sich schon abwenden als ein Geräusch ihn zusammenzucken ließ. Reflexartig packte er Malik und zog ihn in den Schatten einer Säule. Er drückte sich gegen die Wand und hielt den Atem an. Jemand kam näher! Er konnte Schritte und Stimmen hören. Kura wollte nicht unbedingt Leichen hinterlassen und so hoffte er nicht entdeckt zu werden.
 

Malik folge Kura die ganze Zeit über und sah sich genau um.

Der Palast war wirklich riesig und die Suche nach diesem einen bestimmten Raum würde nicht einfach werden.

Der Thronsaal war zu riskant, das wusste Malik, wegen der Priesterin.

Noch immer grummelte Malik vor sich hin. Die ganze Sache schmeckte ihm überhaupt nicht.

Kura und er waren grade dabei ihr weiteres vorgehen abzusprechen als Kura offenbar Schritte hörte und ihn hinter eine Säule zog.

Dann hörte er auch schon Stimmen. Was war da los. Sie schienen sie nicht bemerkt zu haben und Kura flüsterte leise: „Mariku..."

Maliks Herz schien still zu stehen. Warum musste der jetzt aufkreuzen?

Der Kleinere hoffte inständig, dass der Prinz sie nicht bemerkte. Sehen konnte er ihn nicht, da es zu riskant wäre hinter der Säule hervor zu schauen.

Da hallte auch schon Marikus Stimme im Gang wieder, mit der Aufforderung sie sollten sich zeigen.

Malik warf einen etwas ängstlichen Blick zu Kura. Was sollten sie tun?

Dieser allerdings verlor keine Zeit.

„Los!", flüsterte er und gab Malik einen kleinen Schubs. Sein Herz pochte aufgeregt und in seinen Gedanken legten sich seine Hände um Kuras Kehle und drückten diese fest zu.
 

Da stand er nun. Sein Blick war auf den Boden gerichtet und nur langsam hab er den Kopf. Was sollte er tun? Was sagen?

Er sah Mariku an und einen Weißehaarigen Jungen von dem Malik keine Ahnung hatte wer dieser war, was ihn auch nicht groß interessierte.

Was mach ich? Ich soll ich anmachen... okay... die niedliche Tour? Die niedliche Tour...

Malik schluckte schwer und sah den Prinzen schüchtern und entschuldigend an.

"Ver... verzeiht Prinz... ich... ich habe mich im Palast verlaufen. Ich sollte etwas abholen..."

Ja, das war gut. Weiter so Malik, versuchte er sich selbst anzustacheln und warf Mariku einen unschuldigen Blick zu. Nur was sollte er abholen? Irgendwas von einem Diener vielleicht? Sein Kopf schwirrte etwas, doch er versuchte es sich nicht anmerken zu lassen.
 

Fortsetzung folgt…



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  jyorie
2012-10-22T21:26:42+00:00 22.10.2012 23:26
Hi^^

die FF verzauberte einem in eine anere Welt,
du hast ein unglaublich schönes Universum hier
erschaffen für die Geschichte. Und ausgerechnet
an der spannendsten Stelle ist es zu ende. Bei dieser
FF kann man wirklich trauen, das sie auf abgebrochen
steht. *schief*

LG Jyorie

Von: abgemeldet
2007-08-28T09:18:07+00:00 28.08.2007 11:18
Hi, du...
Ich hatte ja versprochen ich les hier auch und kommentiere danach brav. Da mein Schatz grad für einige Stunden beschäftigt ist, konnte ich mal an ihren PC...
*lächel*
Die Story ist super... Und Malik ist echt süß, wenn er diese niedliche Tour benutzt...
*fiebs*
Kura ist auch klasse drauf...
Bin mal gespannt wie es weiter geht. So... Ich les dann jetzt mal Letos Version...
*winks*
*knuddelz*
Meli
Von:  MrsYam0s
2007-08-26T18:06:13+00:00 26.08.2007 20:06
spannung pur!!!! =)
hehe ich wusste doch das kura das vorhatte xDD
die niedliche toer... echt süß^^

aba jetzt hoff ich doch mal malik hat glücj mit dieser tour *gg*
Von:  PsYcHoBeLLa
2007-06-30T14:03:12+00:00 30.06.2007 16:03
**'
Ich weiß gar nicht wen ich mehr anhimmeln soll- Mariku, weil er ein lustmolch ist; Malik, weil er so putzig ist; oder Kura, weil er so ... Kura like ist °°~
Und ich hab übrigens nicht vergessen zu kommentieren, ich habs einfach noch nicht gelesen @@ ... Was genau betrachtet viel schlimmer ist QQ
Von: abgemeldet
2007-06-04T07:48:35+00:00 04.06.2007 09:48
Wie war das? Prfis brauchen keine Planung?!

Die Spannung als die Beiden sich in den Palast eingeschlichen haben, war zu spüren.
Ich hab noch nie so mitgefiebert. Das war sehr gut beschrieben und die Stimmung war zum Greifen nahe.

^^ Malik soll Mariku anmachen? Na auf die Nummer bin ich gespannt.

Kura is so süß zu Malik, aber dasmit Mariku.
Da würde man doch gerne zusehen wie er Kura verhaut^^

Ich bin gespannt was ihr aus dem Rest macht.
Von:  Leto
2007-06-01T19:44:32+00:00 01.06.2007 21:44
Das du's aber auch immer übertreiben musst mit der Kapitellänge xD

> Instinktiv griff er an seine Seite wo normalerweise sein Goldbeutel hing, doch diesmal war die Stelle leer. Kura hatte ganz vergessen dass er das Gold gestern Nacht als Bezahlung gebraucht hatte. <
Frag mich nicht warum, aber der Teil gefällt mir °°

Woah, irgendwie ist es schwer was zu kommentieren was man selbst mitgeschrieben hat xD
Ich tu mich da jedenfalls schwer. Ich mag die Szene beim Waffenhändler *hehe*
Armer Kura - muss völlig überteuerte Messer kaufen xD
Jaja, immer diese Schwarzhändler ûu'''

> Draußen traf seine Faust erst einmal eine Hausmauer <
Da fällt mir ein - das muss ja scheißewehtun °°'''
Aber naja Kura hat nen Körper aus Stahl ûu''

Und ich find das so süß, wie Kura Mariku die Strähne wieder unter die Kapuze schiebt >/////<
Das ist so LOVE >////<

> Da Atemu keine Kinder hatte würde der Thron wohl an seinen Halbbruder Mariku übergehen und mit diesem an der Herrschaft blieb gar nichts anderes übrig, als das Ägypten unterging. <
XDDDDDDDDDD
*muhahahaha*
Ich liebe das Wort "Schätzchen" xDD
Und ich mag meine Huren xDDD

> Es wird dir nicht gefallen, aber bitte reg dich jetzt nicht auf. Du darfst mich danach gerne verprügeln, aber bitte bleib jetzt ganz ruhig <
*muhahahahaha*
xDDDDDD

> baute sich vor Kura auf, was etwas lächerlich aussah, da Malik um so vieles kleiner war, als der Ältere. <
Wie süß x333

Die niedliche Tour - awww~ das ist so süß ^///////^

Diva-Schatz, ich muss sagen wir sind wirklich gut *stolz auf uns ist*
Aber der schwerste Teil kommt jetzt noch °°V


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