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Du musst lernen zu vergeben

von

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Prolog

Dies hier ist meine erste FF überhaupt, also seid bitte gnädig.

Ich habe außerdem noch eine kleine, aber folgenschwere Veränderung vorgenommen,

denn bei mir hat Hao zwar auch einen Pakt mit den Dämonen geschlossen, dieser bietet ihm jedoch 3 Chancen im Austausch gegen seine Seele
 

Ich habe mir einige Charaktere von Hiroyuki Takei „ausgeliehen“, sie gehören mir nicht und ich will auch kein Geld mit ihnen verdienen.
 

Die Story spielt am Ende der Animeserie (basiert aber auch teilweise auf den schon in Deutschland erschienenen Mangas)
 

PROLOG
 

Er lag im Wüstensand, er, der eigentlich die Krone des Shamanenkönigs tragen sollte war geschlagen und doch nicht vernichtet, denn er war noch am Leben, gerade eben noch.

Er atmete ein und ein unglaublicher Schmerz durchfuhr seinen geschundenen Körper.

Aus einer tiefen Schnittwunde, die quer über seine Brust verlief quoll erneut ein Strom Blut hervor. Schmerz, so etwas menschliches, dabei hasste er die Menschen doch so abgrundtief für das, was sie der Natur, den Geistern und auch den Shamanen angetan hatten, taten und noch tun würden, er wusste es, er hatte es gesehen, diese Zerstörung.

Der Schmerz nahm noch zu, vernebelte ihm den Geist. Langsam begann alles vor seinen Augen zu verschwimmen und Dunkelheit kroch vom Rand seines Bewusstseins her auf ihn zu und drohte ihn zu verschlingen. Seine letzte Chance war vertan, nun würde er den Preis bezahlen müssen, denn er wusste, dass er nicht mehr lange zu Leben hatte.

Mit jeder Sekunde sickerte das Leben aus ihm heraus. Der Spirit of Fire war nur noch eine

kleine Flamme, die jeden Moment zu erlischen drohte und selbst wenn dem nicht so wäre, er hatte ohnehin kein Furyoku mehr übrig, zum ersten Mal seit so langer Zeit.

„S..so…en..det..es..also.“,

ein Keuchen, nicht mehr als ein Flüstern, begleitet von einem Schwall aus Blut.

Die Dunkelheit hatte ihn nun erreicht und begann sich an seinem Körper zu laben.

Schwarze Schatten machten sich am Rand seines Blickfeldes bemerkbar und nahmen ihm langsam die Sicht.

„Nein, noch nicht“,

die Stimme war leise, ganz leise und doch seltsam sanft und bestimmend, kurz glaubte er einen Schatten wahrzunehmen, dann versagten seine Sinne und er verlor sich in der Finsternis…..
 

Über Kommis würde ich mich ganz doll freuen, damit ich weiß ob euch die Story gefällt

Visionen werden Wirklichkeit

Visionen werden Wirklichkeit
 

Er sieht genauso aus, wie ich ihn in meinem Traum gesehen habe.

Sie hatte sich neben dem verletzten Jungen gekniet und betrachtete ihn nun eingehender,

die Wunde auf seiner Brust schien ziemlich schlimm zu sein, obwohl er auch so schon

ziemlich schwer verletzt zu sein schien.

Diese Augen, so dunkel, fast schwarz, wie ein Ozean in dem man sich verlieren kann und

doch so voller Trauer.

„Maruya, was muss ich tun?“, fragte sie ihren Schutzgeist, ohne den Blick von dem Jungen abwenden zu können. „Er ist sehr schwer verletzt, ich weiß nicht ob du noch etwas für ihn tun kannst.“ Nun wandte das Mädchen doch den Blick zu dem neben ihr „stehenden“ Geist. „Ich habe diese Dinge nicht gesehen, um sie so zu geschehen lassen, wie ich sie sah.

Ich kann etwas bewirken und verändern und ich werde etwas bewirken, aber ich brauche deine Hilfe, ich habe so etwas noch nie getan, aber bitte schnell!“, das Mädchen hatte schnell gesprochen und ihrer Stimme lag ein ungewohnt flehentlich Ton, den Maruya

noch nie bei ihr gehört hatte.

Maruya seufzte: „Lege deine Hände auf seine Brust und konzentriere dein Furyoku ganz und gar auf die Wunde, du musst ihm soviel geben wie du nur kannst, er wird jedes Bisschen brauchen können, das du ihm geben kannst, aber pass auf und verlier dich nicht!“

Das Mädchen nickte ihrem Schutzgeist dankbar zu, auch wenn sie den letzten Teil nicht so ganz verstanden hatte, aber es gab dringlichere Probleme.

Plötzlich ein Keuchen, sie wandte sich schnell dem Jungen zu und beugte sich über ihn, er murmelte etwas, worauf hin sie ihm auch etwas zu hauchte, dann verlor er das Bewusstsein.

Nun handelt sie blitzschnell, sie legte ihre Hände vorsichtig auf die Wunde und fokussierte ihr Furyoku in den Händen, die daraufhin in einem hellen Blau glühten.

Sie schickte ihr Furyoku dem Jungen und merkte wie anstrengend es doch war, der Junge nahm ihre Energie schneller auf als sie ihm die geben konnte.

Ihr Atem beschleunigte sich und Schweißperlen traten auf ihre Stirn, sie musste sich unglaublich anstrengen um das ganze Furyoku auch zum heilen der Wunde zu verwenden.

Doch plötzlich spürte sie wie Kälte ihre Finger empor kroch, sie breitete sich in ihrem gesamten Körper aus. Sie schickte nun noch mehr Furyoku, ihr Atem ging nun schwer, ihr Herz raste, Dunkelheit kroch in ihr Bewusstsein.

„Es..w..wi..wird..so..k.k.k.kalt.“, brachte sie schwach hervor, ihr Körper zitterte nun, dennoch hielt sie die Verbindung.

„Du spürst das was er spürt, schnell brich..“, doch den Rest bekam sie nicht mehr mit, die Dunkelheit hatte sie erreicht und sie spürte nur noch Leere und Verzweiflung.

Plötzlich zogen Bilder an ihrem inneren Auge vorbei, sie stand auf einem Fels über einen Wasserfall und bekämpfte einen Dämon, dann war sie plötzlich von dunklen Gestalten umringt „Wie stark er ist, was wenn er sich gegen uns wendet?!“, „Diese Brut wird immer gefährlicher!“, „Wir müssen etwas dagegen unternehmen“, „..töten…“.

Dann verschwamm erneut das Bild vor ihren Augen, nun stand sie inmitten einer Wüste,

vor ihr stand ein wie es aussah indianischer Krieger und um ihn herum mehrere Leichen.

„Willst du dich mir nicht doch noch anschließen, ansonsten kannst du auch ihr Schicksal teilen“, sagte eine kalte, gnadenlose Stimme, die aus ihrem Mund kam.

„NIEMALS!“, schrie der andere und griff an. Nun stand sie plötzlich einem Jungen gegenüber, der ein blau leuchtendes Schwert auf sie gerichtet hielt. Er sah genauso aus wie der andere Junge, nur hatte er kürzere Haare und seine Augen waren…anders.

Doch schon war das Bild erneut verschwunden und um sie herum herrschte nur noch Schwärze, so wie sie sie noch nie erlebt hatte.

Denn diese Dunkelheit war nicht nur um sie herum, sondern in ihr, sie war ein Teil von ihr.

Nein, ich will das nicht, ich will hier weg.

Sie kauerte sich zusammen und Tränen liefen über ihr Gesicht, sie wusste nicht einmal wirklich warum, dennoch konnte sie nichts dagegen unternehmen.

Es war als fühle sie den gesamten Schmerz der Welt und als wäre es ihr eigener.

Sie spürte wie sie mehr und mehr in der Dunkelheit versank, ohne auch nur den geringsten Hoffnungsschimmer, ja sie wollte sogar verschwinden, nicht mehr diesen Schmerz spüren.

Wie konnte er diesen Schmerz nur ertragen?

Moment mal, wer ist er, wen meine ich?

Auf einmal kamen erneut Erinnerungsfetzen in ihr hoch, doch diesmal waren es ihre eigenen, sie beugte sich über einen schwer verwundeten Jungen und…

Er ist es! Es sind seine Erinnerungen und Gefühle, nicht meine und..

Auf einmal war ihr Kopf wieder klar und diese Schmerzen waren nur noch ein leises Wehklagen in ihrem Hinterkopf.

Sie wusste was sie nun zu tun hatte und fokussierte ihr Furyoku.

Und da ganz plötzlich fühlte sie erneut etwas, es war ein fremdes Gefühl, das ihr dennoch irgendwie vertraut erschien, doch sie wusste nicht woher…

Es wurde stärker, Wärme stieg in ihr auf und dann erkannte sie dieses Gefühl wieder, es war so einfach, das sie fast lachen musste nicht eher draufgekommen zu sein.

Leben

Ja sie spürte das pure Leben durch ihre Adern fließen, diese Energie, die man spürte wenn man etwas besonders gut hinbekommen hat, wenn man mit sehr lieben Menschen zusammen ist oder wenn man einfach glücklich ist.

Das Gefühl der reinen Lebenslust und der Freude am Leben an sich.

Dann verschwand das Gefühl ganz plötzlich und sie erschrak zunächst, dann bemerkte sie,

das sie wieder in ihren eigenen Körper war und sie spürte die warme Sonne auf ihrer Haut und einen leichten Wind, der zärtlich über ihr Gesicht strich.

Um sie herum war dennoch alles noch dunkel, nicht so finster wie gerade, aber dennoch unangenehm, es dauerte noch ein paar Sekunden, bis sie begriff, dass sie ihre Augen fest geschlossen hielt.

Sie holte tief Luft und öffnete ihre Augen.

Zuerst sah sie gar nichts, die Sonne blendete sie und sie musste mehrere Male blinzeln um überhaupt etwas erkennen zu können.

Das erste was sie sah war, dass sie immer noch neben diesen Jungen kniete und ihre Hände auf dessen Brust ruhten.

Erst erschrak sie, denn seine Brust war immer noch voller Blut, dann merkte sie jedoch, dass er atmete, ganz sacht hob und senkte sich seine Brust unter ihren Fingern.

Und als sie genauer hinsah bemerkte sie zu ihrer Freude, dass die Wunde verschlossen war und nur noch eine dünne Schicht Blut, die bereits zu gerinnen begann seine Brust bedeckte.

Sie wandte sich nun an Maruya, die sie besorgt musterte und lächelte diese matt an, sie war einfach so unglaublich erschöpft.

„Geschafft.“, murmelte sie schläfrig.

„Ja gerade eben so, aber das war reines Glück, beinahe wärst du ihm nämlich direkt gefolgt, mach so etwas ja nie wieder mit mir, sonst kannst du dir einen neuen Schutzgeist suchen!“, Maruyas Stimme klang vorwurfsvoll, dennoch konnte sie einen besorgten Unterton nicht verbergen, während sie das Mädchen streng anblickte.

„Ja, ja Mama, ich werde es nie wieder tun“, nuschelte sie, „zumindest fürs Erste.“, fügte sie sehr leise hinzu.

„Was soll ich bloß mit dir machen? Riskierst einfach dein Leben für jemanden, dessen Namen du nicht einmal kennst, du weißt doch eigentlich gar nichts über ihn!“, das Mädchen seufzte tief, jetzt würde sie erst einmal eine Standpauke über sich ergehen lassen müssen, konnte Maruya sie denn jetzt nicht einfach in Ruhe lassen, sie war doch so müde und ihr Körper fühlte sich so an, als hätte man zwischenzeitlich mit Blei gefüllt.

Sie wollte gerade aufstehen, als sich alles um sie herum zu drehen begann, ihr wurde schwindelig und schließlich viel sie neben dem Jungen in den Sand, doch davon bekam sie schon nichts mehr mit.

Ungemütliches Erwachen

Ungemütliches Erwachen
 

Das erste, was sie wahrnahm, war Kälte, sie fror.

Sie öffnete ihre Augen und blickte direkt in zwei smaragdgrüne Augen, die nicht gerade erfreut schauten.

Oh, oh

„Na endlich aufgewacht?“, die Stimme klang eiskalt und schneidend, so dass das Mädchen unwillkürlich zusammen zuckte und mit einem Schlag hell wach war.

Ein kurzes Nicken, mehr brachte sie nicht hervor, sie hatte ihren Schutzgeist wieder einmal gehörig auf die Palme gebracht. Das konnte ja was geben.

+++

Die zierliche Gestalt neben dem Jungen begann sich nun langsam zu rühren, sie zitterte.

Maruya viel ein Stein vom Herzen, nun da ihre Partnerin und Freundin endlich wieder ein Lebenszeichen von sich gab.

Mehrere Stunden verharrte sie nun schon hier, die Sonne war inzwischen untergegangen und nur noch ein flaches Glühen am Horizont und machte sich schreckliche Sorgen, während gleichzeitig Schuldgefühle an ihr nagten.

Wieso hab ich mich denn bloß überreden lassen ihr zu sagen was sie tun muss?

Ich hätte es besser wissen sollen, schließlich habe ich knapp 500 Jahre „Lebenserfahrung“ und sie gerade einmal 16, noch nicht einmal 16, wenn man genau ist.

Diese Frage war es, die sie sich immer wieder stellte, wieso, ja wieso eigentlich?

Es war ihr Blick gewesen und auch die Art mit der sie sie bat, so flehentlich fast schon verzweifelt, ihr kleiner Schützling war nicht der Typ von Mensch, der lange um etwas bat, wenn man der Bitte nicht sofort nachkam, machte sie es eben alleine.

Sie war eben verdammt selbstständig und hasste es, von jemandem abhängig zu sein,

so etwas wie Flehen oder gar Betteln war für sie keine Option.

Und doch hat sie sich überwunden, warum bloß, was hat sie gesehen, das sie so am Leben dieses Jungen hängt?

Natürlich ein normaler Mensch ist er nicht, er ist ein Schamane, das steht schon einmal fest, obwohl auch unter den Schamanen ist er etwas besonderes, denn obwohl sein Schutzgeist ziemlich schwach aussieht,

bei diesen Gedanken betrachtete sie das traurige kleine Flämmchen, das über dem Jungen schwebte sehr genau,

habe ich einen solchen Schutzgeist noch nie gesehen.

Erneut eine Bewegung, ihr Schützling schien langsam zu sich, zu kommen.

Wurde aber auch langsam Zeit!

Sie schwebte nun ganz dicht über dem Gesicht des Mädchens und auf einmal, war alle Sorge wie weggeblasen, sie konnte nun erkennen, dass die Kleine einfach nur ein kleines Erschöpfungs-Schläfchen gemacht hatte und nun war sie verdammt sauer.

Da hab ich mir ja mal wieder ganz umsonst Sorgen gemacht, diese Göre haut so schnell wohl nichts um.

+++

„Weißt du eigentlich was für Sorgen ich mir deinetwegen gemacht habe?! Ich sitze hier und sterbe fast vor Angst und machst einfach nur ein Nickerchen!“, Maruya war verdammt wütend und noch nicht einmal zu Unrecht, dennoch konnte sie sich eine freche Antwort nicht verkneifen: „Du bist doch schon tot, also kannst du nicht wegen mir sterben.“

Das saß und bremste Maruya für einige Augenblicke in ihrer Schimpftirade, allerdings konnte man nun förmlich sehen, wie sie nun noch wütender wurde.

Ich und meine freche Klappe, warum muss ich es immer darauf ankommen lassen?

„SAYURI HITTARI!...“

Oh je, sie benutzt meinen vollen Namen, schlechtes Zeichen.

Um nicht mehr in diese Augen schauen zu müssen, die fast schon Funken versprühten, und weil sie merkte, wie ihr Rücken schmerzte, setzte sie sich nun ächzend auf.

Es war nicht nur der Rücken, der jetzt schmerzte, sondern ihr ganzer Körper tat weh.

Üble Sache, so eine Heilung, da hat man ja noch… oh, oh.

Erschrocken drehte sie sich nun zu dem Jungen und gebot ihren schimpfenden Schutzgeist mit einer schnellen Handbewegung zu schweigen.

„Was ist mit ihm? Ist er auch inzwischen aufgewacht? Er lebt doch noch, ODER?“,

ihre Stimme wurde mit jedem Wort lauter und schriller, wie konnte sie ihn nur vergessen und sich mit Maruya kabbeln?

Maruya starrte sie eine Sekunde, ob des schnellen Themenwechsels, deutlich überrascht an, dann aber lächelte sie Sayuri beruhigend zu.

„Ihm geht es den Umständen entsprechend und…“, setzte Maruya an, doch sie wurde sogleich von einer vollkommen aufgelösten Sayuri unterbrochen:

„Was heißt den Umständen entsprechend? Drück dich doch mal klarer aus!“

Nun wurde es Maruya zu viel, sie war schließlich immer noch sauer wegen gerade und das würde sich auch nicht so schnell ändern, man glaubt ja gar nicht wie nachtragend so ein 500 Jahre alter Geist sein kann, obwohl man so natürlich auch schlichtweg mehr Zeit hat, um nachtragend zu sein .

Der Geist verschränkte die Arme vor der Brust und gab nur ein Gegrummeltes:

„Sieh doch selbst nach.“, von sich, dann drehte sie sich um und präsentierte ihre Kehrseite.

Das Mädchen verdrehte nur stöhnend die Augen und beide dachten nun im selben Moment: Womit hab ich so jemanden verdient?

Sayuri ignorierte jedoch nun erst einmal den eingeschnappten Geist und wandte sich nun nervös den Jungen neben ihr zu und erst jetzt merkte sie wirklich, wie dunkel es inzwischen geworden war, sie konnte den Körper der neben ihr lag nur noch schwach erahnen, das Licht reichte kaum noch aus um die Hand vor Augen zu sehen.

Sie kniete sich nun ganz vorsichtig neben ihn hin und konnte ein leises Stöhnen jedoch nicht unterdrücken, man tat ihr Körper weh.

Ganz vorsichtig fasste sie in die Richtung, in der sie seinen Oberkörper vermutete,

nun doch froh über die Dunkelheit, denn so konnte niemand ihre zitternden Finger sehen.

Sie schluckte, so ein Zeichen von Schwäche oder gar von Angst war sie von sich nicht gewöhnt und innerlich schallte sie sich selbst einen Feigling.

Ihre Finger berührten etwas und sie zuckte unweigerlich zusammen, es war der Arm des Jungen, doch zu ihrem Entsetzen war er kalt, verdammt kalt.

Nun wurde sie panisch, hatte am Ende ihr Furyoku doch nicht ausgereicht und war er einfach so neben ihr gestorben? Das ging doch nicht, sie wollte ihn doch noch so viel fragen, sie wollte wissen, was das, was sie gesehen hatte zu bedeuten hatte, wer er war und vor allem, was diese Gefühle zu bedeuten hatten.

Sie atmete tief ein und rückte nun ein Stück näher an den Körper.

Ihre Finger glitten von seinem Arm zu seiner Brust und dort verspürte sie zu ihrer Erleichterung ein schwaches, aber dennoch stetiges Heben und Senken.

Er lebte, einen Moment war sie gelähmt vor Glück und auch ein Bisschen vor Stolz, denn immerhin war ihre erste Heilung ein Erfolg gewesen.

Dann aber holte die Realität sie wieder ein und ihr wurde Schlagartig bewusst, wie kalt er war und auch das sein Körper leicht zitterte.

Nun glitten ihre Hände zu seiner Stirn und sie spürte, dass er Fieber hatte.

Also war ich doch zu schwach, schoss es ihr nun durch den Kopf und sie wurde sich plötzlich dem Ernst der Lage vollkommen bewusst.

Wenn sie jetzt nichts unternahm hatte sie sein Leben nur um ein paar Stunden verlängert.

Kleine Einblicke

*Flashback* (Eine knappe Wochen zuvor)
 

„Nun sag schon was du gesehen hast, ich werde es ohnehin herausfinden, also kannst du es mir eben so gut jetzt sagen, oder bin ich nicht vertrauenswürdig.

Wenn nicht dann sag es mir gefälligst, dann werde ich verschwinden, aber einfach die ganze Zeit zu schweigen ist nur unhöflich und verletzend.

Wir haben doch so viel zusammen durch gestanden und…“

„Kannst du nicht einfach mal für ein paar Sekunden den Mund halten, du nervst.“

Sayuri hatte die Worte leise zwischen den Zähnen heraus gepresst, dennoch drehte sich die vor ihr stehende Frau um und meinte beleidigt:

„Ich habe überhaupt nichts gesagt, so eine Unverschämtheit.“

„Entschuldigen sie bitte, ich war gerade in Gedanken und, naja, ist mir eben so herausgerutscht.“

Mit einem wütenden Schnauben wandte sich die korpulente Frau wieder von ihr hab und murmelte etwas, was ganz nach: „Diese Jugend.“, klang.

Maruya, die das ganze beobachtet hatte, grinste nur schadenfroh und konnte ein Kichern nicht unterdrücken.

„Ja, ja, Recht hat sie, diese Jugend, einfach kein Benehmen, also zu meiner Zeit, da hätten wir solche frechen und vorlauten Kinder…“

„An die Dinosaurier verfüttert?“, war die patzige Ergänzung des Mädchens, diesmal jedoch noch leiser, damit von niemand anderen, außer von Maruya gehört wurde.

Es war manchmal echt lästig immer jemanden um sich zu haben, der einem permanent und ohne Luft zu holen voll redete und man die einzige war, die diese „Person“ sehen und hören konnte, Sayuri wollte gar nicht wissen, wie viele Menschen sie für geisteskrank und unzurechnungsfähig hielten.

Ständig kam es zu äußerst peinlichen Zwischenfällen, wenn sie mit Maruya redete und vergas, dass sie nicht alleine waren.

„Also so lange bin ich nun doch nicht tot. Aber ich werde dir in meiner unendlichen Güte, deine mangelnden Geschichtskenntnisse vergeben, denn nur so neben bei, die Dinosaurier sind schon etwas länger als 500 Jahre ausgestorben, du hast dich um ein paar Millionen Jahre verzählt.“

Sayuri verdrehte nur die Augen und wandte sich wieder der Schlange am Gepäckschalter des Flughafens zu.

Während der Geist nun irgendwelche Geschichtsdaten mit entsprechenden Ereignissen herunter betete, hörte das Mädchen überhaupt nicht mehr hin

Wie kann man nur so besserwisserisch sein, das war doch nur ein Witz, obwohl es eigentlich ganz gut ist, dass sie jetzt vielleicht nicht mehr die ganze Zeit fragt, warum ich hier bin.

Die Frau vor ihr trat an den Schalter und sie war die Nächste, sie nahm ihre Reisetasche und trat einen Schritt vor.

Blickte kurz zu Maruya „…da waren dann noch die…“ , nein, immer noch das selbe Programm.

Dennoch musste Sayuri leicht lächeln, auch wenn Maruya oft einfach nur aufdringlich, nervig und besserwisserisch war, war sie glücklich über die Anwesenheit ihrer Freundin.

Bevor sie sich vor knapp 3 Jahren trafen, war sie sonst immer alleine unterwegs, denn mit einer Irren, die ständig mit sich selbst redete und Geistergeschichten erzählte, wollte niemand etwas zu tun haben, nicht einmal ihre Großeltern, bei denen sie seit dem Tod ihrer Eltern lebte. Die waren froh darüber, dass sie über die Ferien wegflog, sie wollten nicht einmal wissen, was sie in Amerika wollte, ihnen war sogar egal, dass ihre 15-jährige Enkelin „alleine“ dort hinflog. Sie seufzte, wenigstens ein Vorteil, sie hatten ohne mit der Wimper zu zucken einen Flug für sie gebucht und ihr einen Scheck ausgestellt, damit sie dort über die Runden kam, an Geld mangelte es ihnen ja sowieso nicht und so wurden sie sie auch noch über die Sommerferien los, denn zu der Zeit konnte sie ja noch nicht einmal im Internat untergebracht werden, wo sie das gesamte restliche Jahr verbrachte. Ja, ja, was war sie doch für ein lästiges Übel, wahrscheinlich hofften die Beiden, dass sie gleich in Amerika blieb und sie gar nicht mehr mit ihrer Anwesenheit und Gerede von Geistern, Schamanen und dergleichen belästigte, zu wie viele Psychologen sie wohl schon geschickt worden war? Irgendwie schon traurig.

Aber was soll das schon groß bedeuten, anders kenne ich es doch nicht und Maruya hab ich ja noch und auch noch ein paar andere „Freunde“, so schlimm ist es auch nicht, dass die alle tot sind.

„Miss, sie sind an der Reihe.“, die laute Stimme der Flughafenangestellten schreckte sie aus ihren Gedanken und unterbrach Maruya wohl auch in ihrem Monolog, denn diese fügte überflüssigerweise noch hinzu: „Mach schon, du bist dran.“

Sie nickte nur, griff nach ihrer Reisetasche, trat an den Schalter und reichte der Dame ihr Ticket, sowie ihren Pass.

Nachdem sie dann ihr Gepäck aufgegeben hatte, hatte sie noch eine gute Stunde, bis sie in den Flieger steigen konnte und allmählich hatte sie keine Lust mehr auf das Gedränge und Geschupse in diesen überfüllten Flughafen, also zog sie sich in ein kleines Cafe zurück.

Dort bestellte sie schnell eine Cola und setzte sich dann so weit es ging von allen anderen Kunden, an einen Tisch in der hintersten Ecke.

Sie blickte sich verstohlen um, ob sie auch wirklich niemand hören konnte, dann entspannte sie sich ein wenig und musterte Maruya, die sich ihr gegenüber niedergelassen hatte, nun interessiert, denn der Geist hatte seit einer ganzen Weile geschwiegen, was höchst sonderbar war.

„Was ist denn los, warum starrst de mich so an?“, Maruya fühlte sich sichtlich unwohl unter den Blicken ihrer Freundin.

Die lächelte nur und gab dann in gespielt besorgten Ton zurück: „Ach, ich habe mir nur Sorgen gemacht, du hast so lange nichts mehr gesagt und da dachte ich mir, dass irgendetwas vielleicht nicht in Ordnung ist, schließlich redest du schon den ganzen Tag ohne Unterlass, also stimmt etwas nicht.“

„Ja, jetzt wo du fragst, ich bin ziemlich enttäuscht von dir.“

„Wieso denn?“, fragte die andere nun mit echtem Interesse.

„Weil du mir immer noch nicht gesagt hast, was wir hier eigentlich tun. Ich weiß, dass du wieder einen dieser Träume gehabt hast, doch warum müssen wir jetzt deswegen nach Amerika? Was hast du gesehen, das so wichtig ist, dass du sogar freiwillig deine Großeltern um etwas gebeten hast, sonst tust du das doch nie.

Wenn man genau ist wechselst du sonst nie ein Wort mit ihnen oder hältst dich mit ihnen freiwillig im selben Raum auf. Also? Ich höre.“

Die Gefragte, der das Thema sichtlich unangenehm war, rutschte nur unruhig auf ihren Platz herum und schien auf einmal sehr viel Interesse für ihre Cola zu haben.

Maruya wusste, dass Sayuri nie gerne über diese Träume sprach, denn schon als sie noch sehr jung gewesen war hatte sie ebenfalls solche Träume gehabt. Sayuri schon ein paar Visionen gehabt, die dann auch dementsprechend eintrafen, nur waren es leider meist keine schönen Dinge, die sie sah. Sie hatte den Autounfall ihrer Eltern „gesehen“, das war ihre erste Vision gewesen, immer noch, das wusste der Geist, machte das Mädchen sich Vorwürfe, denn sie glaubte fest daran, dass sie den Unfall hätte verhindern sollen. Doch zum Glück hatte sie solche Visionen nur sehr selten, soweit Maruya wusste, waren es bisher nur 4 gewesen und nun wohl 5, leider waren all diese auch so eingetreten, wie Sayuri sie geträumt hatte.

Ihre Eltern und der Unfall, der Herzinfarkt ihrer Tante, eine brennende Schule und der Selbstmord einer Mitschülerin, keine erfreulichen Sachen, aber Sayuri hatte es jedes Mal nicht verhindern können, obwohl sie es versucht hatte.

Aber seit Maruya bei ihr war, hatte sie bisher keinen solchen Traum gehabt, sie wusste nur davon, weil es ihre Freundin im Vertrauen gesagt hatte, weil einige Leute in ihrem Umfeld merkwürdige Andeutungen gemacht hatten.

Denen war Sayuris Verhalten wahrscheinlich damals aufgefallen, vielleicht glaubten sie ja sogar, dass sie an allem Schuld wäre, Maruya wusste es nicht, doch es vergrößerte die Kluft zwischen ihrer Freundin und den anderen Menschen nur noch mehr, denn alle hielten Abstand von dem liebenswerten Mädchen. Die sich dadurch nur noch mehr bestärkt in der Annahme sah, dass sie an allem Schuld wäre.

Also ließ Maruya ihr nun, da sie offensichtlich erzählen wollte, die Zeit, die sie brauchte.

Manchmal wusste sie nämlich genau, wann es besser war, den Mund zu halten, aber eben nur manchmal.

„Nun“, begann das Mädchen zögernd, „du hast Recht, ich hatte wieder einen Traum und du weißt, dass ich sonst ja nicht träume, wenn ich schlafe, warum auch immer und diesmal war es allerdings doch ein wenig anders als die letzten Male. Sonst sind die Sachen immer in meinem Umfeld passiert, diesmal jedoch war es ein Ort, der ziemlich weit weg ist und es wird auch nicht direkt am nächsten Tag geschehen, wie sonst, sondern erst in knapp einer Woche, glaube ich zumindest, könnten ein, zwei Tage mehr oder weniger sein.

Frag mich lieber nicht woher ich das weiß, ich weiß es selbst nicht so wirklich, ich fühle es eben nur, als ich aufgewacht bin wusste ich es eben. Was ich geträumt habe im Einzelnen, nun ähm…“

Nun staunte Maruya nicht schlecht, denn ein leichter Rotschimmer erschien auf dem Gesicht ihres Schützlings.

„Ja?“, hakte Maruya nach. „Also ich habe irgendwelche undefinierbaren Sachen gesehen, das waren nur einzelne Bilder, die konnte ich nicht wirklich einordnen, eine große Lichtsäule, Geister und so etwas, dann aber habe ich auch etwas genau erkannt, was schwer zu missdeuten war, nämlich eine Ortschaft. Da ich ein Schild gesehen hatte, habe ich gleich nachdem ich aufgewacht bin, ein paar Nachforschungen angestellt und so fand ich heraus, dass dieser Ort in Amerika liegt und eben auch wo dort.

In einer Wüste, ziemlich abgelegen, aber eigentlich müssen wir zu einem Ort, der in der Nähe, dieser Ortschaft liegt, denn dort muss ich jemanden helfen.“

„Und wem musst du helfen?“, fragte der Geist, als das Mädchen keine Anstalten machte weiter zu erzählen.

„Ich weiß es nicht, ich weiß nur, dass ich jemanden helfen muss, verstehst du ich muss einfach.“, dabei zeigte sich erneut ein zarter Hauch von Rot auf ihrem blassen Gesicht.

„Aha, na wenn das so ist und es dir so wichtig ist werde ich dir helfen diesen Mister X zu helfen.“, dabei betonte sie das Mister sehr deutlich und das Mädchen zuckte unwillkürlich zusammen und wurde schlagartig noch röter.

Es ist also ein Er und er scheint ihr nicht ganz gleichgültig zu sein.

„Wer hat gesagt, dass es ein Mister ist, denn ich meine es könnte doch auch eine Frau sein und…“, sie brach ab und war nun feuerrot im Gesicht und schaute verlegen auf irgendeinen Punkt im Raum, der möglichst weit weg von Maruya war.

„Natürlich könnte es auch eine Frau sein, ich hab mich wohl nur versprochen.“

Treffer versengt. Tja Maruya, unsere Kleine hat sich wohl verguckt oder verträumt, wie dem auch sei. Aber wenn sie mir nicht mehr sagen will, werde ich wohl nicht mehr erfahren, Sayuri ist, wenn es darum geht Geheimnisse für sich zu behalten, ja eh stumm wie ein Fisch. Aber bald wissen wir ja sowieso wer es ist.

Die Durchsage, dass sie nun einchecken konnten war für Sayuri nun die Erlösung, wer weiß auf welche Gedanken Maruya sonst noch gekommen wäre.

„Komm, Amerika wartet nicht auf uns.“, sagte sie nur noch, bezahlte ihre Cola und ging nun schneller als es nötig gewesen wäre, um einzuchecken.

Nach einem verdammt langen Flug, landeten sie und als sie ausstiegen, schlug ihnen erst einmal eine schier unerträgliche Hitze entgegen, es war eben Sommer, doch war es in Tokio trotzdem deutlich kühler gewesen.

Nachdem sie dann nach einigen Kontrollen und längeren Wartezeiten mit dem Gepäck vor dem Flughafen stand, wartete bereits ein Wagen auf sie, Sayuri hatte eben vorgesorgt.

Sie stieg dann in den, zu ihrer großen Freude, klimatisierten und geräumigen Ford.

Der Fahrer sprach sie in makellosen japanisch an: „Herzlich Willkommen in Amerika Miss Hittari, ich hoffe, sie hatten einen angenehmen Flug, meine Name ist Cameron Benson.“

„Schönen guten Tag Mr Benson, ja der Flug war erträglich und haben sie die Sachen, die ich bestellt hatte dabei?“, Sayuri, die nur sehr wenig mit anderen (lebenden) Menschen redete, fasste sich äußerst kurz, war wohl die Macht der Gewohnheit.

Der Fahrer erwiderte nun um einiges kühler:“ Ja, die Sachen sind im Kofferraum, Campingausrüstung, Proviant und alles andere, was sie haben wollten.“

„Danke und nun bringen sie mich bitte dort hin.“ Sie reichte ihm eine Karte mit einer Markierung, die ihr Ziel anzeigte.

„Wenn sie es so wünschen.“, erwiderte der Fahrer und fuhr los.

Maruya, die sich neben dem Mädchen niedergelassen hatte meinte nur sarkastisch:

„Na wir sind aber heute wieder freundlich, du hättest dem Mann doch nicht gleich deine ganze Lebensgeschichte erzählen müssen. Manchmal musst du dich wirklich mehr zurückhalten.“

Die Antwort war eine gezischte und nicht sehr freundliche Aussage seitens des Mädchens.

Wer kann denn schon freundlich sein, wenn man den ganzen Flug über an einer verdammt einseitigen Unterhaltung teilnehmen musste, wobei Maruya natürlich diesen Part des Alleinunterhalters übernommen hatte, dabei war sie doch so müde gewesen und hatte eigentlich schlafen wollen. Dann noch dieses Warten und Herumstehen, sie hatte schon in Japan kaum geschlafen und war nun gereizt und müde, da hatte man eben keine Lust auf höfliche Konversationen. Sie nahm ihre Jacke, die sie wegen dieser Hitze ausgezogen hatte und machte es sich so bequem wie möglich und dann dauerte es nicht mehr lange bis sie eingeschlafen war.

Nach einer langen Fahrt und einem geruhsamen Schläfchen, waren sie an ihrem Ziel angekommen. Sayuri gab dem Fahrer ein besonders großes Trinkgeld, um sich zu entschuldigen, denn er konnte ja nichts für ihre Stimmung und ging dann in das einzige Hotel, eine kleine Pension, dieser Siedlung.

Dort verbrachte sie dann die nächsten Tage und erkundete die Gegend.

Dann lies sie sich schließlich vom Pensionsbesitzer hinaus in die Wüste bringen und schlug dort ihr Lager auf, sie wusste ganz sicher, dass der Junge bald auftauchen würde, wie, wusste sie nicht, doch deutlich gesehen hatte sie ihn in ihrer Vision und sie wusste, dass er ihre Hilfe brauchen würde, warum wusste sie auch nicht und auch nicht seinen Namen oder sonst irgendetwas.

Doch seine Augen, könnte sie nie wieder vergessen, dessen war sie sich sicher.
 

*Flashback Ende*

Mondkinder

Mondkinder
 

Schatten, Lichter, Geräusche, Gestalten, alles verschwommen und undeutlich.

Immer wieder glitt er zurück in die Schwärze der Ohnmacht, ohne auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können.

Doch jetzt war es anders, sein Geist war nicht mehr vernebelt von irgendwelchen Hirngespinsten und Fieberfantasien, er war fast so klar wie immer und sein erster bewusster Gedanke war einfach nur:

Wieso bin ich nicht tot?

Nicht, das er besonders unglücklich darüber gewesen wäre, aber merkwürdig war das ganze schon, denn die Wunde war, nein wäre eigentlich tödlich gewesen, doch er war nicht tot,

denn wenn es einer wissen musste, dann er, hatte er das Ganze ja schon mehr als einmal "erlebt".

Er würde des Rätsellösung sowieso gleich erfahren, aber trotzdem war Vorsicht geboten.

Er lauschte in die Stille, die ihn umgab, zuerst war da gar nichts, doch als er sich konzentrierte, was im deutlich schwerer fiel als gewöhnlich, nahm er das Knistern eines Feuers und das gleichmäßige Atmen einer Person in seiner unmittelbaren Nähe war. Als er sich auf dieses Geräusch konzentrierte, merkte er, dass diese Person wohl schlief.

Nun wollte er auch seine Schamanenkräfte nutzen, um sich ein besseres Bild der Lage machen zu können, doch es wollte einfach nicht klappen, sein Furyoku war immer noch zu schwach.

Was ihn jedoch noch weitaus mehr beunruhigte war, dass er den Spirit of Fire nicht spürte, war dieser also vernichtet?

Wohl kaum, denn ansonsten wäre er ebenfalls tot, sie waren miteinander verbunden...

Eine weitere Frage auf seiner langen, unsichtbaren Liste.

Seine Augen hatte er bisher geschlossen gehalten, da er erst einmal "wach" werden wollte und sich eigentlich Unterstützung vom Spirit of Fire holen wollte, doch jetzt war dies erst einmal wohl ausgeschlossen.

Er öffnete die Augen, was gar nicht so einfach war und dann musste er mehrfach blinzeln, da ihn selbst das schwache Licht, welches hier herrschte, blendete.

Er lag auf einem Bett in einem kleinen Zimmer, es gab einen Kamin in dem ein kleines Feuer brannte, welches die einzige Lichtquelle zu sein schien, als er zu einem kleinen Fenster oberhalb seines Bettes sah, bemerkte er, dass es draußen wohl tiefste Nacht sein musste.

Wie lange er wohl bewusstlos war...

Er hörte ein leises Rascheln und wandte sich sofort in diese Richtung, neben ihm schlief eine zierliche Gestalt.

Sie saß halb auf einem Stuhl, halb lag sie auf seinem Bett.

Das Gesicht, welches von einem Wirrwarr aus langen, dunkelblau bzw. schwarzen Haaren verdeckt wurde, lag auf ihren Armen, sie musste wohl bei im gewartet haben und dann eben eingeschlafen sein.

Unsicher, was er nun tun sollte, versuchte er sich weiter aufzusetzen, ohne dieses Mädchen aufzuwecken.

Als er nun aufrecht saß, bemerkte er zu seiner Überraschung, dass er keinerlei Schmerzen verspürte.

Er sah an sich herab und sah, dass auf seinem nackten Oberkörper keine Wunde oder auch nur eine Narbe zu sehen war, eine weitere Frage, der er nachzugehen hatte.

"Na, endlich ausgeschlafen?", diese laute Stimme lies ihn zusammenfahren und sich hektisch umsehen.

Das Mädchen war es nicht, die gesprochen hatte, denn sie schlief seelenruhig weiter.

Als er sich weiter umsah, erblickte er einen Geist mit langem rotem Haar und smaragdgrüne Augen.

Der Geist sah aus wie Mitte zwanzig und trug einen dunklen Mantel, so dass man nichts von ihrer Kleidung sah, Schätzungen wie "alt" dieser Frauen-Geist war, konnte er also kaum anstellen.

Freundlich sah ihn der Geist an und kam näher.

Als er keine Anstalten machte zu antworten, meinte der Geist nun:

"Hat es dir vor Schreck die Sprache verschlagen oder verstehst du mich nicht? Blöde Frage, wenn du mich nicht verstehst kannst du ja darauf gar nicht antworten."

Bisher hatte der Geist auf Japanisch gesprochen, doch nun wechselte er die Sprache ins Englische, mit einem undefinierbaren Dialekt meinte diese nun:

"«Verstehst du mich jetzt? Mein Name ist Maruya", dabei deutete sie noch einmal auf sich, um das Gesagte wohl noch einmal zu unterstreichen, "und das hier", nun deutete sie auf die Schlafende, "ist Sayuri."»

Nun wusste er zumindest, dass die Schlafende, Sayuri, wohl eine Schamanin oder ähnliches sein musste, wenn sie von einem Geist begleitet wurde, das war schon einmal erfreulich, wenigstens war er so keinem Menschen etwas schuldig.

"Du kannst mit mir ruhig auf Japanisch reden, aber was mache ich hier, wie bin ich hier her gekommen, warum bin ich unverletzt und wo ist mein Schutzgeist?", fragte er den Geist in einem nicht sehr höflichen, eher befehlenden Ton.

Dieser schien genau dieses nicht zu gefallen, denn sie verschenkte die Arme vor der Brust und schaute nun um einiges kühler und antwortete ziemlich pikiert:" Na von der höflichen Sorte bist du wohl nicht, hat dir denn niemand beigebracht, dass man sich erst vorstellt und in diesem Fall auch einmal Danke sagt, bevor man Fragen stellt? Dann auch noch in so einem Ton, ich bin nicht deine Dienerin, damit das hier gleich mal klar ist."

Dem Jungen stand die Verwirrung nun ins Gesicht geschrieben, so hatte schon lange keiner mehr mit ihm gesprochen, diese "Person" schien noch nicht einmal zu wissen, wer er überhaupt war!

So etwas war ihm nun auch schon lange nicht mehr untergekommen und wäre sein Spirit of Fire in der Nähe gewesen, hätte er diesen Geist auf der Stelle verbrennen lassen, wie konnte man ihn nur so behandeln?

Wie ein kleines freches Kind!

"Jetzt hat es uns wohl die Sprache verschlagen, was? Hat dich eigentlich noch nie jemand auf deine unfreundliche Art aufmerksam gemacht? Mit was für Leuten warst du denn bisher immer zusammen, also wirklich, ich weiß wirklich nicht was Sayuri an DIR findet."

Nun doch aufmerksam geworden fragte er diesmal, in einem etwas, wie er fand, höflicheren Ton:

"Und was kann man darunter verstehen?"

"Darunter versteht man, dass dieses Mädchen hier", sie deutete erneut auf das immer noch schlafende Mädchen, "der Grund ist, warum du immer noch unter den Lebenden weilst. Bei deiner Heilung wäre sie dir allerdings fast gefolgt!

Außerdem hat sie sich die letzten drei Tage um dich gekümmert! Kein Wunder, das sie jetzt vor Erschöpfung eingeschlafen ist, sie ist kaum von deiner Seite gewichen."

Das hatte er nun wirklich nicht erwartet.

Nicht nur, dass eine Heilung in dieser Größenordnung wahrlich schwierig war und eben auch gefährlich, dieses Mädchen hat es für ihn getan ohne zu wissen wer er war.

Warum nur?

+++

Stimmen weckten sie, zumindest eine davon kannte sie, das war die Stimme von Maruya, aber die andere Stimme, eine männliche Stimme, war ihr fremd.

Überhaupt, was machte sie eigentlich gerade?

Ich habe auf den Jungen aufgepasst, falls das Fieber noch einmal steigen sollte, ich war so müde, ich muss dann wohl eingeschlafen sein. Also müssen Maruya und der Junge sich unterhalten!

Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, er war also wieder bei Bewusstsein.

Die beiden mussten wohl denken, dass sie noch schliefe, aber dazu war sie jetzt viel zu munter.

Sie richtete sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht, wodurch sie die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Lächelnd meinte sie nur: "Morgen", sie blickte kurz zum Fenster, "Oder eher Abend."

+++

Nun hielt dieser redselige Geist wenigsten einmal für ein paar Sekunden den Mund, es war wirklich kaum zu ertragen,

diese Maruya hatte wirklich an Allem und Jeden, insbesondere ihm, etwas zu kritisieren.

Das Mädchen, Sayuri, war wohl durch ihre kleine Auseinandersetzung aufgewacht, er musterte sie nun so weit, wie es ihre Positionen zuließen.

Ihr Haar hatte ungefähr hüftlänge, sie hatte ein hübsches Gesicht und blaue Augen, welche ihn nun ebenfalls aufmerksam musterten.

"Hallo, schön dass du aufgewacht bist, mein Name ist Sayuri Hittari, geht es dir besser?", ihre Stimme war voller Wärme und ehrlicher Anteilnahme. Sie hielt ihm ihre Hand hin und als er sie schüttelte spürte er deutlich Schwielen und auch so etwas wie leichte Verbrennungen.

Ganz so zart und unschuldig scheint sie wohl doch nicht zu sein oder zumindest nicht hilflos.

"Mein Name ist...", wollte er diesem Mädchen wirklich sagen wer er war, das konnte durchaus riskant werden, im Moment war er so gut wie hilflos, falls sie ihn angreifen würde. Sein Schutzgeist glänzte nur durch seine Abwesenheit und er hatte kaum Furyoku. Er wusste nicht, ob sie ihm auch geholfen hätte, wenn sie gewusst hätte, wem sie da half, er hatte zwar viele Verbündete, aber noch mehr Feinde.

"Ja?", fragte nun Maruya spitz, die schien immer noch schlecht auf ihn zu sprechen sein, man war die nachtragend.

Aber nur ein weiterer Grund zum Schweigen, oder immerhin so lange, bis er wieder stark genug war, sie buchstäblich zur Hölle zu schicken.

"Ähm..."

"Oh je, du hast doch nicht etwa vergessen wie du heißt, oder?", das Mädchen schien ernsthaft entsetzt, aber auch besorgt. Sie beugte sich zu ihm vor und fasste ihm an die Stirn. Unwillkürlich zuckte er unter der sanften Berührung zusammen, was sollte denn das schon wieder?

"Keine Sorge, ich will dir nichts tun, ich wollte nur sicher gehen, dass du kein Fieber mehr hast, aber es ist scheinbar gesunken, das ist schon einmal gut."

"Mach dir um den keine unnötigen Sorgen, der ist putz munter und unhöflich.", die musste wohl zu allem einen Kommentar abgeben.

Doch Sayuri schien das nicht sonderlich zu gefallen: "Du bist wirklich unverbesserlich Maruya, bei dir ist doch fast alles unhöflich, ignorant, dumm, dreist oder hinterlistig."

"Du bist einfach zu vertrauensvoll gegenüber allen anderen, ich will dich doch nur vor schlechten Entscheidungen beschützen."

"Ist ja schon gut, komm jetzt nicht wieder mit der Schlechtes-Gewissen-Tour, ich weiß ja, dass ich dir viel schulde,

jetzt zufrieden?"

Wohl eher nicht, denn der Geist verschwand schmollend durch die nächste Zimmerwand.

Sayuri seufzte und verdrehte nur theatralisch die Augen.

"Du musst wissen, dass sie eigentlich sehr nett ist, sie macht sich eben nur Sorgen um mich, eben wegen der Heilung…..ich glaube, dass sie einfach nur Angst hatte wieder alleine zu sein und sie gibt dir eben die Schuld, dass ich fast…na ja, egal“, schloss sie etwas verlegen.

Einige Sekunden des Schweigens entstanden, in denen beide in verschiedene Richtungen schauten.

"Danke, mein Name ist Hao."

Ob ich das wohl noch bereuen werde?

Er wartete auf das, was jetzt wohl kommen musste, sie war schließlich eine Schamanin mit einem paranoiden, rechthaberischen und nachtragenden Schutzgeist.

Sayuri verzog das Gedicht, das war`s dann wohl, ich Idiot!

"Interessanter Name, kann mich nicht erinnern ihn schon mal gehört zu haben, ist er schon älter?"

Hao schaute nun mehr als verdutzt, das war zu viel für ihn, wo lebte dieses Kind denn nur, wusste sie überhaupt was der Shamanenkampf war?

"Hab ich was Falsches gesagt? Weißt du ich...", plötzlich schlug sie sich mit der flachen Hand gegen ihre Stirn.

Ist der Groschen jetzt doch noch gefallen?

Obwohl er sich eigentlich darüber freuen sollte, dass sie noch nichts von ihm gehört hatte, also auch nichts schlechtes, war er doch ein wenig enttäuscht.

Sie sprang plötzlich auf und meinte auf halbem Weg zur Tür:

"Du hast doch bestimmt Hunger, du hast schließlich die letzten Tage überhaupt nichts gegessen, wo war ich bloß mit den Gedanken, bin gleich wieder da."

Und schon war sie verschwunden.

Wo bin ich denn hier bloß gelandet? Nett ist sie ja, aber auch ein wenig verquer, aber immer noch besser als diese Maruya.

In Gedanken beschloss er, dass er später noch mit diesem unverschämten Geist abrechnen würde, aber Recht hatte Sayuri schon, bisher hatte er es noch nicht gemerkt, aber er war verdammt hungrig.

Er würde wohl noch bis nach dem Essen bleiben und dann den Spirit of Fire suchen, damit er das einfordern konnte, was ihm rechtmäßig zustand.

Er musste nicht lange warten, kaum zehn Minuten später kam Sayuri mit einem Tablett zurück.

Es war mit einem Teller Suppe, Brot, Besteck und einer Karaffe Wasser mit Glas beladen, doch ihr schien das überhaupt keine Probleme zubereiten.

Vorsichtig stellte sie es auf einen kleinen Tisch in einer Ecke ab und forderte ihn auf, sich zu setzten, was allerdings ein wenig länger dauerte, denn obwohl sein Körper eigentlich unverletzt war, musste er sich jedoch bemühen, damit seine Beine nicht einknickten.

Sie wollte ihm schon helfen, doch er winkte ab, wie er es doch hasste Schwäche vor anderen zu zeigen. Normalerweise überlebte es kaum einer einmal eine Schwäche bei ihm gesehen zu haben, doch dieses Mädchen erlebte ihn ja nur so, schrecklich.

+++

Ja er war schon ein merkwürdiger Junge, dieser Hao, natürlich hatte sie schon von ihm gehört, leider nicht viel Gutes, eher das Gegenteil war der Fall, aber sie wollte nicht, dass er es wusste,

denn aus eigener Erfahrung wusste sie, wie gemein und verletzend es war, verurteilt zu werden,

noch bevor man überhaupt einen Raum betrat und sie war ohnehin der Meinung, das jeder eine zweite Chance verdiente und besonders er.

Er war für sie ein Mysterium, ein Rätsel, das sie zu lösen gedachte, er war anders als alle Menschen, die sie bisher getroffen hatte und das aus vielerlei Gründen, sein Auftauchen, seine Erinnerungen, sein Schutzgeist, von dem sie sehr genau wusste, wo er war und da war auch noch etwas anderes, sie fühlte sich aus irgendeinem Grund zu ihm hingezogen.

Sie glaubte nicht daran verliebt zu sein, das wollte sie nicht, denn wenn einem jemand zu viel bedeutet, so war ihre Meinung klar, es bereitete nur noch mehr Schmerzen wenn diese Person gehen würde, das hatte sie schon viel zu oft erfahren müssen, sie wollte nicht mehr.

Sie hatte keine Probleme damit nett zu anderen Leuten zu sein und auch so zu tun, als würde die Feindseligkeiten der anderen ihr nichts bedeuten.

Nicht einmal Maruya wusste so genau, was in ihr vorging, denn ihr Vertrauen in andere, das war schon zu oft missbraucht oder zerstört worden und sie hatte sich geschworen, nie wieder zu viel für jemanden zu empfinden, Ende. Hao machte sie nur neugierig, weil er ihr ähnlich war, das hatte sie schon lange gespürt und sie war nur so um ihn besorgt, weil sie ein schlechtes Gewissen wegen den Visionen hatte, genau, mehr war da nicht, mehr durfte da nicht sein.

Und wenn du nun die Vision hattest, damit du nicht nur ihn rettest, sondern er auch dich?,

fragte eine kleine Stimme leise. Warum willst du denn nicht zu geben, das du mehr in ihm siehst?

Das war schon verdammt mies, wenn man Situationen gut analysieren konnte und auch nicht gerade dumm war, das mit dem selbst belügen war irgendwie schwieriger.

Ich empfinde nichts der gleichen für ihn, so etwas kann ich nicht, Liebe ist irrational, warum sollten Liebende sonst so bescheuerte Sachen machen, daran sind nur die Hormone schuld und solche Liebesschnulzen. Ich bin nicht so, scheiß Pubertät. Musste ja so kommen, bleibt eben niemanden erspart, aber ich bin eben anders als die anderen und warum diskutiere ich eigentlich mit mir selber, wie bescheuert bin ich eigentlich? Wie konnte man es nur schaffen, sich selbst auf die Nerven zu gehen? Du weißt in deinem Inneren sehr wohl, dass du dich selbst belügst, um dich zu schützen. Sie gab es auf und schob alle lästigen Gedanken und diese kleine Stimme, die, auch wenn sie es sich nie eingestanden hätte, vielleicht doch die Wahrheit sprach, ganz weit nach hinten in ihrem Kopf und beschloss sich darüber später noch den Kopf zu zerbrechen, denn Hao war wohl gerade fertig mit dem Essen, denn er hatte den Löffel zur Seite gelegt und auch den Teller von sich geschoben. Sie saßen sich nun schweigend an diesem kleinen Tisch gegenüber, beide mit den Gedanken ganz wo anders. Sie hätte zu gerne gewusst, woran er gerade dachte.

+++

Die Suppe war nicht schlecht gewesen und zum Glück hatte Sayuri ihn in Ruhe gelassen, wenigstens sie wusste, wann man den Mund zu halten hatte, denn auf eine Unterhaltung war

er jetzt nicht gerade erpicht gewesen, worüber auch?

Er brauchte seine Ruhe um sich sammeln zu können und Ordnung in seine Gedanken zu bringen.

Während des Essens hatte er sich einen Plan zu Recht gelegt, was er jetzt tun wollte:

Zuerst würde er seinen Schutzgeist finden, dann würde er sich erholen, bis er seine alte Stärke oder zumindest einen beträchtlichen Teil dieser zurück gewonnen hätte, zu viele Seelen, die seine und die Kraft seines Geistes ausmachten, waren bei den Kampf „frei gekommen“, aber auch so war er stark. Dann würde er wieder seine Gefolgsleute um sich scharen, vielleicht würde sich diese Sayuri ja für seine Ziele begeistern lassen, sie war ihm sympathisch, auch wenn sie sich erst einmal einen neuen Schutzgeist würde suchen müssen, sein Plan besagte immerhin auch ein gewisses Versprechen, jemanden zur Hölle zu schicken, einzulösen. Der Schamanenkampf war nur unterbrochen, denn niemand war zum Schamanenkönig ernannt worden, das spürte er.

Er hatte also noch eine Chance und diesmal, würde er sein Ziel erreichen, sein Furyoku musste aufgrund seiner Todesnähe nochmals um einiges gestiegen sein und mit seinem Bruder würde er auch abrechnen, was ihm zustand, würde er sich auch holen!

Also, nun zu Punkt Eins, vielleicht konnte ihm diese Sayuri hierbei ja behilflich sein.

„Sayuri?“

+++

Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch, er hat ja so eine schöne Stimme, ach was denk` ich denn da, hallo jemand zu Hause? „Ja bitte? Alles in Ordnung soweit?“

„Ich wollte mich nur bei dir…bedanken, wegen allem.“ Oh man warum musste sie jetzt rot werden, was war nur mit ihr los? Gefühle zeigte sie doch sonst auch kaum, warum schaffte er es

Nur sie so aus der Bahn zu werfen, hoffentlich konnte er es nicht sehen, es war ja ohnehin ziemlich schummerig, denn das Feuer war weiterhin die einzige Lichtquelle.

„Ach keine Ursache…kein Problem.“ Was redete sie denn da. Hallo! Schon mal was von Rückrad gehört, Selbstvertrauen heute ausverkauft oder was? Mensch, das ist bloß ein Junge, wenn er auch verdammt gut aussieht und so süß ist und… oh nein nicht schon wieder, Ende, Punkt, Schluss und Aus, Thema erledigt, er nicht süß, du nicht verknallt, basta!

„Ich wollte dich nur fragen, ob du vielleicht meinen Schutzgeist gesehen hättest, er ist rot und besteht aus Feuer. Hast du vielleicht eine Ahnung, wo er sein könnte?“

Ok, heikles Thema, sie wusste sehr wohl wo er war, allerdings war sie auch nicht dämlich, vielleicht ein Bisschen durcheinander, aber nicht dämlich. Er wollte sich doch nur mit seinem Schutzgeist aus dem Staub machen und das war im Moment das letzte was sie wollte.

Aus zwei Gründen, der Erste war ganz sinnvoll und logisch, sie wusste wer er war und auch wenn sie ihn nicht verurteilte solange sie sich noch kein eigenes Bild gemacht hatte, war dennoch Vorsicht geboten, der zweite Grund war wohl eher persönlicher Natur, bestärkte sie aber in ihrem

Vorhaben nur noch mehr. Jetzt kam es darauf an alles genau richtig zu machen.

„Ja, so einen habe ich gesehen und bevor du fragst, ja ich weiß auch wo er sich im Moment befindet.“

+++

Das war ja besser als erwartet, dieses Mädchen war durchaus nützlich, sie wäre eine gute Dienerin und würde ihren Platz in seinem Königreich sicher finden.

„Das ist wunderbar und wo…“, setzte er an, doch er wurde je unterbrochen, als ein ziemlich finster schauen der Geist plötzlich zwischen ihnen auftauchte und hochnäsig verkündete:

„sie wird ihn dir nicht aushändigen Bürschchen, du willst dich doch dann nur aus den Staub machen, so aber nicht, erst wird erklärt, dann kannst du ihn vielleicht wieder haben.“

Ok, dieser Geist schrie ja förmlich danach zur Hölle geschickt zu werden, wie konnte es nur jemand wagen, SO mit ihm zu reden und was meinte sie damit, dass sie hin nicht herausrücken

Würden? Auf der anderen Seite des Tisches konnte man nun, trotz der spärlichen Beleuchtung erkennen, wie Sayuri dunkelrot anlief, aber nicht vor Scham, sondern aus Wut.

„Hast du uns etwa die ganze Zeit bespitzelt?!“, nun wandte sich der Geist an das Mädchen welches ihm diese Frage mehr entgegen geschrieen hatte. „Na viel gab es da ja wohl nicht zu belauschen, obwohl es einiges interessantes zu sehen gab, das muss man sagen.“ Maruya grinste das Mädchen auf höchst sonderbare Weise an, dieses wurde plötzlich weiß und schaute diese nur entsetzt an, dieses Schweigen hielt allerdings nur für einige Sekunden, dann hatte Sayuri sich offenbar wieder im Griff und schrie erneut den Geist an: „Und was soll das bitte schön heißen?

Du weißt, dass ich es hasse wenn du wieder überall herumstöberst und wie lange beobachtest du uns schon? Außerdem kannst du doch nicht einfach so mit Hao reden! Und du beschwerst dich immer, dass die anderen unhöflich wären, dass ich nicht lache, fass dir doch mal an die eigene Nase! Also jetzt, nein ich, OH!“, ihr schien einfach nichts mehr einzufallen, was ihrer Wut noch Ausdruck verleihen konnte. Doch Maruya schrie nicht zurück, Hao hätte wetten können, dass der Geist nun ebenfalls loslegen würde, doch nein, der schwieg und dieses merkwürdig wissende Lächeln wurde immer breiter, dann schließlich sagte sie ruhig und zuckersüß:

„Na ich werde noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen, du weißt ja gar nicht was du tust, in dieser ungewohnten Lage, ich bin ja nicht gemein und herzlos, ich kann mich durchaus in dich hinein versetzen, keine Sorge, es bleibt auch unter uns.“, die letzten Worte waren zwischen dem Gekicher kaum noch zu verstehen. Wenn das überhaupt noch möglich war, dann wurde das Mädchen nun noch röter und schrie in einer beeindruckenden Lautstärke: „RAUS HIER!“

Offenbar höchst zufrieden mit sich und der Welt schwebte der Geist, weiterhin über irgendetwas kichernd, von dannen. Sein Gegenüber vergrub nun ihr Gesicht in ihren Händen und verfluchte Maruya auf das Schlimmste, Hao musste unwillkürlich lächeln, so ganz hatte er das gerade eben nicht verstanden, war wohl etwas zwischen den beiden. Tja, er war eben ein Mann, der, auch wenn er über tausend Jahre alt war und einer, wenn nicht sogar der stärkste Schamanen, auf dem Planeten war, genau so ahnungslos war, wie der Rest seines Geschlechts, zumindest wenn es um Kommunikation unter Frauen ging.

Doch dann verging ihm plötzlich das Lächeln, was hatte diese Maruya am Anfang gesagt?

Diese beiden wussten, wo der Spirit of Fire war und wenn er sich, nach Maruyas Aussage, auch vielleicht weit aus dem Fenster lehnt „besaßen“ sie ihn. Dem würde er nachgehen müssen und zwar dringend!

+++

Maruya in des, saß auf dem Dach des kleinen Hauses und beobachtete kichernd den Vollmond,

der die Wüste und die kleine Stadt in sein kühles Licht tauchte, ja da hatten sich zwei gefunden,

so selten sie auch waren, Mondkinder fanden immer zusammen und sobald sich Sayuri beruhigt

haben würde, würde sie es ihr vielleicht auch erklären, aber nur vielleicht.

Während sie so gedankenverloren den Mond betrachtete, fielen ihr ein paar Verse ein:
 

Wir leben im Schatten und doch auch im Licht,

wir bilden und halten so ein Gleichgewicht,

zwischen Licht und Schatten, Böse und Gut,

das erfordert von uns einigen Mut,

denn während die anderen ganz genau wissen, was sie denn wollen,

müssen wir erst entscheiden, bringen damit alles ins rollen.

Wir sind die Kinder Nacht,

wir lieben die Dunkelheit,

durch sie erhalten wir macht,

nun macht euch alle bereit.

Jedoch sind wir anders, als die Finsternis,

für uns stellt die Helligkeit kein Hindernis,

so wandeln wir in dieser Lücke,

werden so dann, zu jener Brücke.

Wir brauchen beides und doch wieder nicht,

wir bilden zu allem das Gleichgewicht.
 

Maruya lächelte nun traurig, ja Mondkinder waren selten, denn ihr Schicksal war nicht vorherbestimmt, so wie das der anderen, sie standen jenseits von Gut und Böse, bildeten die Waage, doch leider zu oft wurden diese verführt, vom Guten, wie auch vom Bösen und durch ihr Schicksal waren sie mächtig, das brachte Chaos.

Jedoch war es auch ein Schicksal von Mondkindern meist einsam zu sein, denn sie waren nun einmal anders, das merkten sie selber und alle anderen, wenn sich jedoch zwei trafen, dann war Großes zu erwarten, ob gut oder schlecht würde sich noch zeigen und Maruya war mehr als nur neugierig, sie wünschte es ihrer Freundin so sehr endlich glücklich zu werden und Frieden zu finden. Aber dieser Hao war gefährlich, kein reines Mondkind mehr, ein gefallener Engel würden manche sagen, doch diese konnten gerettet werden oder alles in ihrem Umfeld mit sich ziehen.

„Pass auf dich auf kleine Sayuri und verlier dich nicht erneut in ihm, das wäre nicht gut, überhaupt nicht.“, murmelte der Schutzgeist leise und vergoss eine einzelne silberne Träne,

ein fallender Diamant im Mondlicht, ob aus Freude oder Schmerz würde sich noch zeigen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (12)
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Von:  Jaquie-chan
2008-06-27T15:57:25+00:00 27.06.2008 17:57
Hii
Deine FF ist klasse ich würde mich freuen wenn du
weiter schreiben würdest.^^
lg. zutara_fan92
Von:  Rumina-Larissa
2007-06-10T07:33:38+00:00 10.06.2007 09:33
So nun sind alle Kappis komentiert. Sag wiedre nur schreib schnellw eiter und sag dann bescheid ^^
Von:  Rumina-Larissa
2007-06-10T07:33:02+00:00 10.06.2007 09:33
Total tolles Kappi bin angetan von der FF. Hoffw wirklich dui schreibst schnellw eiter udn sagst mir dann ebscheid. Ansonsten wäre es totale Talent- und Ideenverschwendung.
Von:  Rumina-Larissa
2007-06-10T07:32:06+00:00 10.06.2007 09:32
Schick schick, stimme Miralana-sama voll zu bsi zum nächsten Kommi
Von:  Rumina-Larissa
2007-06-10T07:31:25+00:00 10.06.2007 09:31
Aber fangen wir erst einmal von vorme mit den Kommis an. Auch heir war das Kappi klasse, denkie ich habs verpeilt weil ich die FF in einen Stück durchlesen musste.
Von:  Rumina-Larissa
2007-06-10T07:29:51+00:00 10.06.2007 09:29
Hi,
erste inmal ein großes großes sorry von mir das meine Kommsi erst jetzt kommen. Hätte schwören können dir geschrieben zu haben aber leider sehe ich jetzt des öfteren das mir das bei mehrere FFs durchgegangen ist. Daher wie gesagt großes großes sorry weis nicht wie mir das passieren konnte ^^°
Aber nun zur FF. dein Schreibstyl etc ist alles klasse, hoffe es geht schenllw eiter hier und du schickst mir eine EBNS wennd as neue Kappi on ist -.^
Von:  Miralana
2007-04-08T09:14:23+00:00 08.04.2007 11:14
Ich habs doch tatsächlich gemacht-.-
Ich hab dir zu jedem Kapitel ein kommi hinterlassen, das mach ich sonst nicht, aber deine story ist einafch zu geil^^
Schick mir doch bitte ne ENS wenn du ein neues Kapi on hast.
Bis zum nächsten man
Mira
Von:  Miralana
2007-04-08T09:13:09+00:00 08.04.2007 11:13
Noch mals so super,
nächstes kapi ich komme^^
Mira
Von:  Miralana
2007-04-08T09:12:39+00:00 08.04.2007 11:12
Und da bin ich wieder,
es war wieder voll geil^^
Mira
Von:  Miralana
2007-04-08T09:12:11+00:00 08.04.2007 11:12
Schon wieder so cool^^
bis zum nächsten Kommi
Mira


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