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Du musst lernen zu vergeben

von

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Mondkinder

Mondkinder
 

Schatten, Lichter, Geräusche, Gestalten, alles verschwommen und undeutlich.

Immer wieder glitt er zurück in die Schwärze der Ohnmacht, ohne auch nur einen klaren Gedanken fassen zu können.

Doch jetzt war es anders, sein Geist war nicht mehr vernebelt von irgendwelchen Hirngespinsten und Fieberfantasien, er war fast so klar wie immer und sein erster bewusster Gedanke war einfach nur:

Wieso bin ich nicht tot?

Nicht, das er besonders unglücklich darüber gewesen wäre, aber merkwürdig war das ganze schon, denn die Wunde war, nein wäre eigentlich tödlich gewesen, doch er war nicht tot,

denn wenn es einer wissen musste, dann er, hatte er das Ganze ja schon mehr als einmal "erlebt".

Er würde des Rätsellösung sowieso gleich erfahren, aber trotzdem war Vorsicht geboten.

Er lauschte in die Stille, die ihn umgab, zuerst war da gar nichts, doch als er sich konzentrierte, was im deutlich schwerer fiel als gewöhnlich, nahm er das Knistern eines Feuers und das gleichmäßige Atmen einer Person in seiner unmittelbaren Nähe war. Als er sich auf dieses Geräusch konzentrierte, merkte er, dass diese Person wohl schlief.

Nun wollte er auch seine Schamanenkräfte nutzen, um sich ein besseres Bild der Lage machen zu können, doch es wollte einfach nicht klappen, sein Furyoku war immer noch zu schwach.

Was ihn jedoch noch weitaus mehr beunruhigte war, dass er den Spirit of Fire nicht spürte, war dieser also vernichtet?

Wohl kaum, denn ansonsten wäre er ebenfalls tot, sie waren miteinander verbunden...

Eine weitere Frage auf seiner langen, unsichtbaren Liste.

Seine Augen hatte er bisher geschlossen gehalten, da er erst einmal "wach" werden wollte und sich eigentlich Unterstützung vom Spirit of Fire holen wollte, doch jetzt war dies erst einmal wohl ausgeschlossen.

Er öffnete die Augen, was gar nicht so einfach war und dann musste er mehrfach blinzeln, da ihn selbst das schwache Licht, welches hier herrschte, blendete.

Er lag auf einem Bett in einem kleinen Zimmer, es gab einen Kamin in dem ein kleines Feuer brannte, welches die einzige Lichtquelle zu sein schien, als er zu einem kleinen Fenster oberhalb seines Bettes sah, bemerkte er, dass es draußen wohl tiefste Nacht sein musste.

Wie lange er wohl bewusstlos war...

Er hörte ein leises Rascheln und wandte sich sofort in diese Richtung, neben ihm schlief eine zierliche Gestalt.

Sie saß halb auf einem Stuhl, halb lag sie auf seinem Bett.

Das Gesicht, welches von einem Wirrwarr aus langen, dunkelblau bzw. schwarzen Haaren verdeckt wurde, lag auf ihren Armen, sie musste wohl bei im gewartet haben und dann eben eingeschlafen sein.

Unsicher, was er nun tun sollte, versuchte er sich weiter aufzusetzen, ohne dieses Mädchen aufzuwecken.

Als er nun aufrecht saß, bemerkte er zu seiner Überraschung, dass er keinerlei Schmerzen verspürte.

Er sah an sich herab und sah, dass auf seinem nackten Oberkörper keine Wunde oder auch nur eine Narbe zu sehen war, eine weitere Frage, der er nachzugehen hatte.

"Na, endlich ausgeschlafen?", diese laute Stimme lies ihn zusammenfahren und sich hektisch umsehen.

Das Mädchen war es nicht, die gesprochen hatte, denn sie schlief seelenruhig weiter.

Als er sich weiter umsah, erblickte er einen Geist mit langem rotem Haar und smaragdgrüne Augen.

Der Geist sah aus wie Mitte zwanzig und trug einen dunklen Mantel, so dass man nichts von ihrer Kleidung sah, Schätzungen wie "alt" dieser Frauen-Geist war, konnte er also kaum anstellen.

Freundlich sah ihn der Geist an und kam näher.

Als er keine Anstalten machte zu antworten, meinte der Geist nun:

"Hat es dir vor Schreck die Sprache verschlagen oder verstehst du mich nicht? Blöde Frage, wenn du mich nicht verstehst kannst du ja darauf gar nicht antworten."

Bisher hatte der Geist auf Japanisch gesprochen, doch nun wechselte er die Sprache ins Englische, mit einem undefinierbaren Dialekt meinte diese nun:

"«Verstehst du mich jetzt? Mein Name ist Maruya", dabei deutete sie noch einmal auf sich, um das Gesagte wohl noch einmal zu unterstreichen, "und das hier", nun deutete sie auf die Schlafende, "ist Sayuri."»

Nun wusste er zumindest, dass die Schlafende, Sayuri, wohl eine Schamanin oder ähnliches sein musste, wenn sie von einem Geist begleitet wurde, das war schon einmal erfreulich, wenigstens war er so keinem Menschen etwas schuldig.

"Du kannst mit mir ruhig auf Japanisch reden, aber was mache ich hier, wie bin ich hier her gekommen, warum bin ich unverletzt und wo ist mein Schutzgeist?", fragte er den Geist in einem nicht sehr höflichen, eher befehlenden Ton.

Dieser schien genau dieses nicht zu gefallen, denn sie verschenkte die Arme vor der Brust und schaute nun um einiges kühler und antwortete ziemlich pikiert:" Na von der höflichen Sorte bist du wohl nicht, hat dir denn niemand beigebracht, dass man sich erst vorstellt und in diesem Fall auch einmal Danke sagt, bevor man Fragen stellt? Dann auch noch in so einem Ton, ich bin nicht deine Dienerin, damit das hier gleich mal klar ist."

Dem Jungen stand die Verwirrung nun ins Gesicht geschrieben, so hatte schon lange keiner mehr mit ihm gesprochen, diese "Person" schien noch nicht einmal zu wissen, wer er überhaupt war!

So etwas war ihm nun auch schon lange nicht mehr untergekommen und wäre sein Spirit of Fire in der Nähe gewesen, hätte er diesen Geist auf der Stelle verbrennen lassen, wie konnte man ihn nur so behandeln?

Wie ein kleines freches Kind!

"Jetzt hat es uns wohl die Sprache verschlagen, was? Hat dich eigentlich noch nie jemand auf deine unfreundliche Art aufmerksam gemacht? Mit was für Leuten warst du denn bisher immer zusammen, also wirklich, ich weiß wirklich nicht was Sayuri an DIR findet."

Nun doch aufmerksam geworden fragte er diesmal, in einem etwas, wie er fand, höflicheren Ton:

"Und was kann man darunter verstehen?"

"Darunter versteht man, dass dieses Mädchen hier", sie deutete erneut auf das immer noch schlafende Mädchen, "der Grund ist, warum du immer noch unter den Lebenden weilst. Bei deiner Heilung wäre sie dir allerdings fast gefolgt!

Außerdem hat sie sich die letzten drei Tage um dich gekümmert! Kein Wunder, das sie jetzt vor Erschöpfung eingeschlafen ist, sie ist kaum von deiner Seite gewichen."

Das hatte er nun wirklich nicht erwartet.

Nicht nur, dass eine Heilung in dieser Größenordnung wahrlich schwierig war und eben auch gefährlich, dieses Mädchen hat es für ihn getan ohne zu wissen wer er war.

Warum nur?

+++

Stimmen weckten sie, zumindest eine davon kannte sie, das war die Stimme von Maruya, aber die andere Stimme, eine männliche Stimme, war ihr fremd.

Überhaupt, was machte sie eigentlich gerade?

Ich habe auf den Jungen aufgepasst, falls das Fieber noch einmal steigen sollte, ich war so müde, ich muss dann wohl eingeschlafen sein. Also müssen Maruya und der Junge sich unterhalten!

Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer, er war also wieder bei Bewusstsein.

Die beiden mussten wohl denken, dass sie noch schliefe, aber dazu war sie jetzt viel zu munter.

Sie richtete sich auf und strich sich das Haar aus dem Gesicht, wodurch sie die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog.

Lächelnd meinte sie nur: "Morgen", sie blickte kurz zum Fenster, "Oder eher Abend."

+++

Nun hielt dieser redselige Geist wenigsten einmal für ein paar Sekunden den Mund, es war wirklich kaum zu ertragen,

diese Maruya hatte wirklich an Allem und Jeden, insbesondere ihm, etwas zu kritisieren.

Das Mädchen, Sayuri, war wohl durch ihre kleine Auseinandersetzung aufgewacht, er musterte sie nun so weit, wie es ihre Positionen zuließen.

Ihr Haar hatte ungefähr hüftlänge, sie hatte ein hübsches Gesicht und blaue Augen, welche ihn nun ebenfalls aufmerksam musterten.

"Hallo, schön dass du aufgewacht bist, mein Name ist Sayuri Hittari, geht es dir besser?", ihre Stimme war voller Wärme und ehrlicher Anteilnahme. Sie hielt ihm ihre Hand hin und als er sie schüttelte spürte er deutlich Schwielen und auch so etwas wie leichte Verbrennungen.

Ganz so zart und unschuldig scheint sie wohl doch nicht zu sein oder zumindest nicht hilflos.

"Mein Name ist...", wollte er diesem Mädchen wirklich sagen wer er war, das konnte durchaus riskant werden, im Moment war er so gut wie hilflos, falls sie ihn angreifen würde. Sein Schutzgeist glänzte nur durch seine Abwesenheit und er hatte kaum Furyoku. Er wusste nicht, ob sie ihm auch geholfen hätte, wenn sie gewusst hätte, wem sie da half, er hatte zwar viele Verbündete, aber noch mehr Feinde.

"Ja?", fragte nun Maruya spitz, die schien immer noch schlecht auf ihn zu sprechen sein, man war die nachtragend.

Aber nur ein weiterer Grund zum Schweigen, oder immerhin so lange, bis er wieder stark genug war, sie buchstäblich zur Hölle zu schicken.

"Ähm..."

"Oh je, du hast doch nicht etwa vergessen wie du heißt, oder?", das Mädchen schien ernsthaft entsetzt, aber auch besorgt. Sie beugte sich zu ihm vor und fasste ihm an die Stirn. Unwillkürlich zuckte er unter der sanften Berührung zusammen, was sollte denn das schon wieder?

"Keine Sorge, ich will dir nichts tun, ich wollte nur sicher gehen, dass du kein Fieber mehr hast, aber es ist scheinbar gesunken, das ist schon einmal gut."

"Mach dir um den keine unnötigen Sorgen, der ist putz munter und unhöflich.", die musste wohl zu allem einen Kommentar abgeben.

Doch Sayuri schien das nicht sonderlich zu gefallen: "Du bist wirklich unverbesserlich Maruya, bei dir ist doch fast alles unhöflich, ignorant, dumm, dreist oder hinterlistig."

"Du bist einfach zu vertrauensvoll gegenüber allen anderen, ich will dich doch nur vor schlechten Entscheidungen beschützen."

"Ist ja schon gut, komm jetzt nicht wieder mit der Schlechtes-Gewissen-Tour, ich weiß ja, dass ich dir viel schulde,

jetzt zufrieden?"

Wohl eher nicht, denn der Geist verschwand schmollend durch die nächste Zimmerwand.

Sayuri seufzte und verdrehte nur theatralisch die Augen.

"Du musst wissen, dass sie eigentlich sehr nett ist, sie macht sich eben nur Sorgen um mich, eben wegen der Heilung…..ich glaube, dass sie einfach nur Angst hatte wieder alleine zu sein und sie gibt dir eben die Schuld, dass ich fast…na ja, egal“, schloss sie etwas verlegen.

Einige Sekunden des Schweigens entstanden, in denen beide in verschiedene Richtungen schauten.

"Danke, mein Name ist Hao."

Ob ich das wohl noch bereuen werde?

Er wartete auf das, was jetzt wohl kommen musste, sie war schließlich eine Schamanin mit einem paranoiden, rechthaberischen und nachtragenden Schutzgeist.

Sayuri verzog das Gedicht, das war`s dann wohl, ich Idiot!

"Interessanter Name, kann mich nicht erinnern ihn schon mal gehört zu haben, ist er schon älter?"

Hao schaute nun mehr als verdutzt, das war zu viel für ihn, wo lebte dieses Kind denn nur, wusste sie überhaupt was der Shamanenkampf war?

"Hab ich was Falsches gesagt? Weißt du ich...", plötzlich schlug sie sich mit der flachen Hand gegen ihre Stirn.

Ist der Groschen jetzt doch noch gefallen?

Obwohl er sich eigentlich darüber freuen sollte, dass sie noch nichts von ihm gehört hatte, also auch nichts schlechtes, war er doch ein wenig enttäuscht.

Sie sprang plötzlich auf und meinte auf halbem Weg zur Tür:

"Du hast doch bestimmt Hunger, du hast schließlich die letzten Tage überhaupt nichts gegessen, wo war ich bloß mit den Gedanken, bin gleich wieder da."

Und schon war sie verschwunden.

Wo bin ich denn hier bloß gelandet? Nett ist sie ja, aber auch ein wenig verquer, aber immer noch besser als diese Maruya.

In Gedanken beschloss er, dass er später noch mit diesem unverschämten Geist abrechnen würde, aber Recht hatte Sayuri schon, bisher hatte er es noch nicht gemerkt, aber er war verdammt hungrig.

Er würde wohl noch bis nach dem Essen bleiben und dann den Spirit of Fire suchen, damit er das einfordern konnte, was ihm rechtmäßig zustand.

Er musste nicht lange warten, kaum zehn Minuten später kam Sayuri mit einem Tablett zurück.

Es war mit einem Teller Suppe, Brot, Besteck und einer Karaffe Wasser mit Glas beladen, doch ihr schien das überhaupt keine Probleme zubereiten.

Vorsichtig stellte sie es auf einen kleinen Tisch in einer Ecke ab und forderte ihn auf, sich zu setzten, was allerdings ein wenig länger dauerte, denn obwohl sein Körper eigentlich unverletzt war, musste er sich jedoch bemühen, damit seine Beine nicht einknickten.

Sie wollte ihm schon helfen, doch er winkte ab, wie er es doch hasste Schwäche vor anderen zu zeigen. Normalerweise überlebte es kaum einer einmal eine Schwäche bei ihm gesehen zu haben, doch dieses Mädchen erlebte ihn ja nur so, schrecklich.

+++

Ja er war schon ein merkwürdiger Junge, dieser Hao, natürlich hatte sie schon von ihm gehört, leider nicht viel Gutes, eher das Gegenteil war der Fall, aber sie wollte nicht, dass er es wusste,

denn aus eigener Erfahrung wusste sie, wie gemein und verletzend es war, verurteilt zu werden,

noch bevor man überhaupt einen Raum betrat und sie war ohnehin der Meinung, das jeder eine zweite Chance verdiente und besonders er.

Er war für sie ein Mysterium, ein Rätsel, das sie zu lösen gedachte, er war anders als alle Menschen, die sie bisher getroffen hatte und das aus vielerlei Gründen, sein Auftauchen, seine Erinnerungen, sein Schutzgeist, von dem sie sehr genau wusste, wo er war und da war auch noch etwas anderes, sie fühlte sich aus irgendeinem Grund zu ihm hingezogen.

Sie glaubte nicht daran verliebt zu sein, das wollte sie nicht, denn wenn einem jemand zu viel bedeutet, so war ihre Meinung klar, es bereitete nur noch mehr Schmerzen wenn diese Person gehen würde, das hatte sie schon viel zu oft erfahren müssen, sie wollte nicht mehr.

Sie hatte keine Probleme damit nett zu anderen Leuten zu sein und auch so zu tun, als würde die Feindseligkeiten der anderen ihr nichts bedeuten.

Nicht einmal Maruya wusste so genau, was in ihr vorging, denn ihr Vertrauen in andere, das war schon zu oft missbraucht oder zerstört worden und sie hatte sich geschworen, nie wieder zu viel für jemanden zu empfinden, Ende. Hao machte sie nur neugierig, weil er ihr ähnlich war, das hatte sie schon lange gespürt und sie war nur so um ihn besorgt, weil sie ein schlechtes Gewissen wegen den Visionen hatte, genau, mehr war da nicht, mehr durfte da nicht sein.

Und wenn du nun die Vision hattest, damit du nicht nur ihn rettest, sondern er auch dich?,

fragte eine kleine Stimme leise. Warum willst du denn nicht zu geben, das du mehr in ihm siehst?

Das war schon verdammt mies, wenn man Situationen gut analysieren konnte und auch nicht gerade dumm war, das mit dem selbst belügen war irgendwie schwieriger.

Ich empfinde nichts der gleichen für ihn, so etwas kann ich nicht, Liebe ist irrational, warum sollten Liebende sonst so bescheuerte Sachen machen, daran sind nur die Hormone schuld und solche Liebesschnulzen. Ich bin nicht so, scheiß Pubertät. Musste ja so kommen, bleibt eben niemanden erspart, aber ich bin eben anders als die anderen und warum diskutiere ich eigentlich mit mir selber, wie bescheuert bin ich eigentlich? Wie konnte man es nur schaffen, sich selbst auf die Nerven zu gehen? Du weißt in deinem Inneren sehr wohl, dass du dich selbst belügst, um dich zu schützen. Sie gab es auf und schob alle lästigen Gedanken und diese kleine Stimme, die, auch wenn sie es sich nie eingestanden hätte, vielleicht doch die Wahrheit sprach, ganz weit nach hinten in ihrem Kopf und beschloss sich darüber später noch den Kopf zu zerbrechen, denn Hao war wohl gerade fertig mit dem Essen, denn er hatte den Löffel zur Seite gelegt und auch den Teller von sich geschoben. Sie saßen sich nun schweigend an diesem kleinen Tisch gegenüber, beide mit den Gedanken ganz wo anders. Sie hätte zu gerne gewusst, woran er gerade dachte.

+++

Die Suppe war nicht schlecht gewesen und zum Glück hatte Sayuri ihn in Ruhe gelassen, wenigstens sie wusste, wann man den Mund zu halten hatte, denn auf eine Unterhaltung war

er jetzt nicht gerade erpicht gewesen, worüber auch?

Er brauchte seine Ruhe um sich sammeln zu können und Ordnung in seine Gedanken zu bringen.

Während des Essens hatte er sich einen Plan zu Recht gelegt, was er jetzt tun wollte:

Zuerst würde er seinen Schutzgeist finden, dann würde er sich erholen, bis er seine alte Stärke oder zumindest einen beträchtlichen Teil dieser zurück gewonnen hätte, zu viele Seelen, die seine und die Kraft seines Geistes ausmachten, waren bei den Kampf „frei gekommen“, aber auch so war er stark. Dann würde er wieder seine Gefolgsleute um sich scharen, vielleicht würde sich diese Sayuri ja für seine Ziele begeistern lassen, sie war ihm sympathisch, auch wenn sie sich erst einmal einen neuen Schutzgeist würde suchen müssen, sein Plan besagte immerhin auch ein gewisses Versprechen, jemanden zur Hölle zu schicken, einzulösen. Der Schamanenkampf war nur unterbrochen, denn niemand war zum Schamanenkönig ernannt worden, das spürte er.

Er hatte also noch eine Chance und diesmal, würde er sein Ziel erreichen, sein Furyoku musste aufgrund seiner Todesnähe nochmals um einiges gestiegen sein und mit seinem Bruder würde er auch abrechnen, was ihm zustand, würde er sich auch holen!

Also, nun zu Punkt Eins, vielleicht konnte ihm diese Sayuri hierbei ja behilflich sein.

„Sayuri?“

+++

Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch, er hat ja so eine schöne Stimme, ach was denk` ich denn da, hallo jemand zu Hause? „Ja bitte? Alles in Ordnung soweit?“

„Ich wollte mich nur bei dir…bedanken, wegen allem.“ Oh man warum musste sie jetzt rot werden, was war nur mit ihr los? Gefühle zeigte sie doch sonst auch kaum, warum schaffte er es

Nur sie so aus der Bahn zu werfen, hoffentlich konnte er es nicht sehen, es war ja ohnehin ziemlich schummerig, denn das Feuer war weiterhin die einzige Lichtquelle.

„Ach keine Ursache…kein Problem.“ Was redete sie denn da. Hallo! Schon mal was von Rückrad gehört, Selbstvertrauen heute ausverkauft oder was? Mensch, das ist bloß ein Junge, wenn er auch verdammt gut aussieht und so süß ist und… oh nein nicht schon wieder, Ende, Punkt, Schluss und Aus, Thema erledigt, er nicht süß, du nicht verknallt, basta!

„Ich wollte dich nur fragen, ob du vielleicht meinen Schutzgeist gesehen hättest, er ist rot und besteht aus Feuer. Hast du vielleicht eine Ahnung, wo er sein könnte?“

Ok, heikles Thema, sie wusste sehr wohl wo er war, allerdings war sie auch nicht dämlich, vielleicht ein Bisschen durcheinander, aber nicht dämlich. Er wollte sich doch nur mit seinem Schutzgeist aus dem Staub machen und das war im Moment das letzte was sie wollte.

Aus zwei Gründen, der Erste war ganz sinnvoll und logisch, sie wusste wer er war und auch wenn sie ihn nicht verurteilte solange sie sich noch kein eigenes Bild gemacht hatte, war dennoch Vorsicht geboten, der zweite Grund war wohl eher persönlicher Natur, bestärkte sie aber in ihrem

Vorhaben nur noch mehr. Jetzt kam es darauf an alles genau richtig zu machen.

„Ja, so einen habe ich gesehen und bevor du fragst, ja ich weiß auch wo er sich im Moment befindet.“

+++

Das war ja besser als erwartet, dieses Mädchen war durchaus nützlich, sie wäre eine gute Dienerin und würde ihren Platz in seinem Königreich sicher finden.

„Das ist wunderbar und wo…“, setzte er an, doch er wurde je unterbrochen, als ein ziemlich finster schauen der Geist plötzlich zwischen ihnen auftauchte und hochnäsig verkündete:

„sie wird ihn dir nicht aushändigen Bürschchen, du willst dich doch dann nur aus den Staub machen, so aber nicht, erst wird erklärt, dann kannst du ihn vielleicht wieder haben.“

Ok, dieser Geist schrie ja förmlich danach zur Hölle geschickt zu werden, wie konnte es nur jemand wagen, SO mit ihm zu reden und was meinte sie damit, dass sie hin nicht herausrücken

Würden? Auf der anderen Seite des Tisches konnte man nun, trotz der spärlichen Beleuchtung erkennen, wie Sayuri dunkelrot anlief, aber nicht vor Scham, sondern aus Wut.

„Hast du uns etwa die ganze Zeit bespitzelt?!“, nun wandte sich der Geist an das Mädchen welches ihm diese Frage mehr entgegen geschrieen hatte. „Na viel gab es da ja wohl nicht zu belauschen, obwohl es einiges interessantes zu sehen gab, das muss man sagen.“ Maruya grinste das Mädchen auf höchst sonderbare Weise an, dieses wurde plötzlich weiß und schaute diese nur entsetzt an, dieses Schweigen hielt allerdings nur für einige Sekunden, dann hatte Sayuri sich offenbar wieder im Griff und schrie erneut den Geist an: „Und was soll das bitte schön heißen?

Du weißt, dass ich es hasse wenn du wieder überall herumstöberst und wie lange beobachtest du uns schon? Außerdem kannst du doch nicht einfach so mit Hao reden! Und du beschwerst dich immer, dass die anderen unhöflich wären, dass ich nicht lache, fass dir doch mal an die eigene Nase! Also jetzt, nein ich, OH!“, ihr schien einfach nichts mehr einzufallen, was ihrer Wut noch Ausdruck verleihen konnte. Doch Maruya schrie nicht zurück, Hao hätte wetten können, dass der Geist nun ebenfalls loslegen würde, doch nein, der schwieg und dieses merkwürdig wissende Lächeln wurde immer breiter, dann schließlich sagte sie ruhig und zuckersüß:

„Na ich werde noch einmal Gnade vor Recht ergehen lassen, du weißt ja gar nicht was du tust, in dieser ungewohnten Lage, ich bin ja nicht gemein und herzlos, ich kann mich durchaus in dich hinein versetzen, keine Sorge, es bleibt auch unter uns.“, die letzten Worte waren zwischen dem Gekicher kaum noch zu verstehen. Wenn das überhaupt noch möglich war, dann wurde das Mädchen nun noch röter und schrie in einer beeindruckenden Lautstärke: „RAUS HIER!“

Offenbar höchst zufrieden mit sich und der Welt schwebte der Geist, weiterhin über irgendetwas kichernd, von dannen. Sein Gegenüber vergrub nun ihr Gesicht in ihren Händen und verfluchte Maruya auf das Schlimmste, Hao musste unwillkürlich lächeln, so ganz hatte er das gerade eben nicht verstanden, war wohl etwas zwischen den beiden. Tja, er war eben ein Mann, der, auch wenn er über tausend Jahre alt war und einer, wenn nicht sogar der stärkste Schamanen, auf dem Planeten war, genau so ahnungslos war, wie der Rest seines Geschlechts, zumindest wenn es um Kommunikation unter Frauen ging.

Doch dann verging ihm plötzlich das Lächeln, was hatte diese Maruya am Anfang gesagt?

Diese beiden wussten, wo der Spirit of Fire war und wenn er sich, nach Maruyas Aussage, auch vielleicht weit aus dem Fenster lehnt „besaßen“ sie ihn. Dem würde er nachgehen müssen und zwar dringend!

+++

Maruya in des, saß auf dem Dach des kleinen Hauses und beobachtete kichernd den Vollmond,

der die Wüste und die kleine Stadt in sein kühles Licht tauchte, ja da hatten sich zwei gefunden,

so selten sie auch waren, Mondkinder fanden immer zusammen und sobald sich Sayuri beruhigt

haben würde, würde sie es ihr vielleicht auch erklären, aber nur vielleicht.

Während sie so gedankenverloren den Mond betrachtete, fielen ihr ein paar Verse ein:
 

Wir leben im Schatten und doch auch im Licht,

wir bilden und halten so ein Gleichgewicht,

zwischen Licht und Schatten, Böse und Gut,

das erfordert von uns einigen Mut,

denn während die anderen ganz genau wissen, was sie denn wollen,

müssen wir erst entscheiden, bringen damit alles ins rollen.

Wir sind die Kinder Nacht,

wir lieben die Dunkelheit,

durch sie erhalten wir macht,

nun macht euch alle bereit.

Jedoch sind wir anders, als die Finsternis,

für uns stellt die Helligkeit kein Hindernis,

so wandeln wir in dieser Lücke,

werden so dann, zu jener Brücke.

Wir brauchen beides und doch wieder nicht,

wir bilden zu allem das Gleichgewicht.
 

Maruya lächelte nun traurig, ja Mondkinder waren selten, denn ihr Schicksal war nicht vorherbestimmt, so wie das der anderen, sie standen jenseits von Gut und Böse, bildeten die Waage, doch leider zu oft wurden diese verführt, vom Guten, wie auch vom Bösen und durch ihr Schicksal waren sie mächtig, das brachte Chaos.

Jedoch war es auch ein Schicksal von Mondkindern meist einsam zu sein, denn sie waren nun einmal anders, das merkten sie selber und alle anderen, wenn sich jedoch zwei trafen, dann war Großes zu erwarten, ob gut oder schlecht würde sich noch zeigen und Maruya war mehr als nur neugierig, sie wünschte es ihrer Freundin so sehr endlich glücklich zu werden und Frieden zu finden. Aber dieser Hao war gefährlich, kein reines Mondkind mehr, ein gefallener Engel würden manche sagen, doch diese konnten gerettet werden oder alles in ihrem Umfeld mit sich ziehen.

„Pass auf dich auf kleine Sayuri und verlier dich nicht erneut in ihm, das wäre nicht gut, überhaupt nicht.“, murmelte der Schutzgeist leise und vergoss eine einzelne silberne Träne,

ein fallender Diamant im Mondlicht, ob aus Freude oder Schmerz würde sich noch zeigen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Jaquie-chan
2008-06-27T15:57:25+00:00 27.06.2008 17:57
Hii
Deine FF ist klasse ich würde mich freuen wenn du
weiter schreiben würdest.^^
lg. zutara_fan92
Von:  Rumina-Larissa
2007-06-10T07:29:51+00:00 10.06.2007 09:29
Hi,
erste inmal ein großes großes sorry von mir das meine Kommsi erst jetzt kommen. Hätte schwören können dir geschrieben zu haben aber leider sehe ich jetzt des öfteren das mir das bei mehrere FFs durchgegangen ist. Daher wie gesagt großes großes sorry weis nicht wie mir das passieren konnte ^^°
Aber nun zur FF. dein Schreibstyl etc ist alles klasse, hoffe es geht schenllw eiter hier und du schickst mir eine EBNS wennd as neue Kappi on ist -.^
Von:  Miralana
2007-04-08T09:14:23+00:00 08.04.2007 11:14
Ich habs doch tatsächlich gemacht-.-
Ich hab dir zu jedem Kapitel ein kommi hinterlassen, das mach ich sonst nicht, aber deine story ist einafch zu geil^^
Schick mir doch bitte ne ENS wenn du ein neues Kapi on hast.
Bis zum nächsten man
Mira
Von:  japaneseangel
2007-04-03T21:42:43+00:00 03.04.2007 23:42
huhu!!^^
*wink*
das is echt deine erste ff???also,ich muss sagen,meine erste war lange nicht so gut wie die hier!!!ich find die idee total interessant!!! (mit dem ende vom anime war ich mehr als unzufrieden...*sfz*)
also,wie gesagt,ich find sie gut und versteh i-wie nicht so ganz,warum du noch keine kommis gekriegt hast...*kopfkratz*

aber jetzt mal zum kappi!^^ (leicht abgeschweift... XD)
ich finds gut,dass die beiden die sache mit der heilung gut überstanden haben (wär fast vor aufregung gestorben,als noch nicht raus war,ob hao überlebt hat oder nicht...(nur mal so am rande bemerkt...^^)ich bin zwar jetzt nicht sooooo der fan,aber mitgerissen hats mich trotzdem! <-gut geschrieben)
*lol*
seine gedanken waren auch total witzig...ich mein da,als er dachte, sie hätte noch nie was über ihn gehört.stimmt schon,man sollte jedem eine chance geben,egal,was man schon schlechtes über ihn gehört hat...
wie süß,dass jeder stirbt,der ihn mal schwach gesehn hat,nur sie kennt ihn NUR so...
ihre gedanken,als er sie anspricht sind ja auch knuffig...*grins*^^
*rofl*, maruya versteht es wirklich gut,andere leute auf die palme zu brinen...XDDDDDD
oh ja,männer und ihre planlosigkeit,davon kann frau ja bekanntlich ein liedchen singen...*sfz*
das mit den mondkindern ist wieder so eine interessante idee,ich bin mal gespannt,wie sich das noch entwickelt...^^
hoffe,du schreibst bald weiter!!^^

*wink*
deine
japaneseangel^^


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