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Kapitel 1:Back...
Es dämmerte und Naruto war immer noch nicht da.
Sakura's Herz schlug schneller, wie immer, wenn der Tag sich von ihr verabschiedete und nichts als Dunkelheit zurück ließ.
//Verdammter Idiot, wo bleibt der nur?!//
Die Vögel verstummten, wie erstickt von der immer näher kommenden Nacht und die Umrisse der Häuser des Dorfes Konoha-Gakure färbten sich schwarz, als hätte die untergehende Sonne sie versengt. Bald würde die ganze Welt so kohlrabenschwarz aussehen, selbst das Gras unter Sakura's Füßen.
Und das machte ihr Angst, große Angst.
Schon als kleines Mädchen hatte sie die Dunkelheit gefürchtet und es war mit den Jahren nicht besser geworden.
Es gab nur einen Ort, wo Sakura sich sicher davor fühlte: dicht bei Sasuke, so dicht, dass sie seine Wärme und seinen ruhigen Atem spüren konnte.
Sasuke fürchtete so etwas banales wie die Nacht nicht, er liebte sie. Die perfekte Tarnung, die ihm ermöglichte ungesehen an einen Feind heran zu kommen und ihn zu erledigen.
Lautlos.
Spurenlos.
Doch schon lange fühlte sich Sakura nicht mehr sicher.
Schon seit 5 Jahren nicht mehr.
Seit der Nacht, in der Sasuke sie verlassen hatte.
„Na, Sakura-chan. Schlottern dir wieder die Knie? Gomen, ging einfach nicht schneller! Sensei Iruka hatte heute so ne richtige Spenderlaune und ich konnte einfach nicht "nein" sagen.."
Gegen einen Baum gelehnt, so stand er da und blickte sie erwartungsvoll an.
„Weißt du eigentlich wie spät es ist?", zischte sie scharf zurück und warf ihm einen Blick zu, so wie nur sie es konnte.
Daraufhin ging Naruto schon mal in Deckung und bereitete sich innerlich auf sein Ende vor.
//Jetzt geht's los...ich bin so gut wie tot...//
Eine dicke Ader pochte unheilverkündend auf ihrer hohen Stirn und sie hatte ihre zarten Hände zu Fäusten geballt.
„NARUTOOO!", blaffte sie wütend los. „ICH GEB DIR GLEICH SPENDIERLAUNE, WIR BEKOMMEN DEN ARSCH AUFGERISSEN WENN WIR NICHT RECHTZEITIG UNSERE SCHICHT ANTRETTEN UND DAS NÄCHSTE MAL REIß ICH DIR WAS AUF...NEIN, ICH REIß DIR WAS AB! ALSO SIEH DICH VOR, DOBE!!
//Nur die Ruhe bewahren und die Klappe halten, vielleicht überlebe ich ja dann die Nachtschicht?!//
Zornig stapfte sie an ihm vorbei und machte sich auf dem Weg zum Einganstor von Konoha, wo sie heute mit Naruto die Passanten kontrollieren würde.
Auf Samtpfoten folgte er ihr, immer darauf bedacht so viel Abstand zu ihr zu halten, dass wenn sie ihm eine drüberhauen wollte, noch genügend Zeit zum abhauen blieb.
Als die beiden an der Kontrollhüte angekommen waren, schien ihre Wut verflogen, sie setzte sich elegant auf den dort stehenden Tisch und legte ihre schwarzen Handschuhe auf ihren Schoss, immer dazu bereit sie blitzschnell anzuziehen und einen eventuellen Gegner in die Knie zu zwingen.
Ihre Rechte war ungemein hart und sie schickte sogar Sensei Kakashi problemlos zu Boden.
Naruto folgte ihrem Beispiel und sie starrten schweigsam in den immer dunkler werdenden Himmel.
Einige Zeit später, die Straßenlaternen warfen schon ihr spärliches Licht auf das Gelände, meldete sich Sakura's Magen zu Wort.
//Oh man, ich hätte doch noch was essen sollen ~.~"...scheiß Diät!//
„Naruto, ich schaff das hier auch alleine...Geh bitte zu Ichiraku´s Ramenbar und hol mir ne Schüssel Nudelsuppe, ich sterbe noch vor Hunger..und wehe du bist in 10min nicht zurück, Freundchen, dann kannst du was erleben!"
Knurzig sprang er vom Tisch auf, hob zum Abschied die Hand und ging grummelnd von dannen.
//Endlich mal meine wohlverdiente Ruhe!//
Sie stand auf, streckte sich genüsslich und warf genervt ihren Blick wieder zurück auf die Straße. Heute war nicht sonderlich viel los, noch kein einziger Mensch hatte sich hier blicken lassen und da wir schon irgendwas mit 23 Uhr haben musste, erwartete Sakura auch niemanden mehr, eigentlich war das hier alles pure Zeitverschwendung!
Doch Tsunade bestand auf die Nachtwache, Konoha sei nicht mehr das friedliche Dorf von damals, wir müssten ihrer Meinung nach aller auf der Hut sein.
Dann spürte sie etwas.
Ein Chakra.
Zwar unterdrückt, aber mit ihren feinen Sinnen konnte sie es dennoch wahrnehmen.
Es kam näher.
Leider war es zu schwach, um es zuordnen zu können, doch es kam ihr irgendwie schrecklich bekannt vor.
Wer kam da auf sie zu?
Auf jeden Fall wollte er nicht frühzeitig entdeckt werden.
Es passte alles zusammen, es musste ein Feind sein, jemand der es auf eine blutige Tat abgesehen hatte. Warum sollte er sonst im Schutze der Dunkelheit kommen und sein Chakra unterdrücken?
Aber er hatte nicht mit Sakura's gutem Gespür gerechnet.
Sie entspannte ihre Miene wieder.
//Ich darf mir nichts anmerken lassen..//
Langsam zog sie die Handschuhe über ihre feingliedrigen Hände und warf die schulterlangen Haare in den Nacken.
//Nicht mit mir, Baka...Dich mach ich auch ohne Naruto fertig!//
Und dann sah sie etwas.
Zwischen den Bäumen kam eine große Gestalt hervor und trat auf die Straße, die zu dem Eingangstor führte.
Als sie in das Licht der Scheinwerfer trat, erkannte Sakura das es sich um einen Mann handeln musste, mehr konnte sie jedoch nicht sagen, da er einen langen, schwarzen Umhang mit einer Kapuze trug, die ihm ins Gesicht gezogen war.
Der Mann war ungefähr 1,80m groß und unter dem Stoff zeichneten sich geschmeidige Muskel ab, nicht zu stark, genau richtig, so dass es nicht zu aufgepumpt wirkte.
Sein Gang war bestimmt, er ging direkt auf die Haruno zu, war nur noch 10m von ihr entfernt.
//Wohl doch keine Lust auf Verstecken spielen, okay, dann auf die harte Tour!!//
„Hey, Wanderer! Nenn mir deinen Namen und den Grund deiner Einreise! Wenn er nicht trifftig genug ist, kann ich dich leider nicht passieren lassen und wenn du mir zudem auch noch dumm kommst, kannst du was erleben!"
Die Gestalt erwiderte nichts, ging immer noch stur auf sie zu, jetzt lagen nur noch 5m zwischen ihnen und das übertraf Sakura's Schmerzgrenze um Längen.
„SAG MAL BIST DU SCHWERHÖRIG? STEHEN BLEIBEN, NAMEN UND GRUND NENNEN, SONST LERNST DU MICH MAL RICHTIG KENNEN!!"
Er blieb 2m vor ihr stehen, der Kopf gesenkt.
Wie in Zeitlupe packte seine rechte Hand die Kapuze und zog sie nach hinten, sein Blick immer noch gesenkt.
Schwarze Haare, makellose Haut..
//Das...kann nicht sein!//
Er wand ihr sein Gesicht zu.
Onyxfarbene, kalte Augen...
„Ich glaub ich kenne dich schon gut genug, Sakura..."
