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Blutrot und Eisblau

one-shots
von

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Weshalb man nie über einem Vertrag einschlafen sollte (Kaiba/Marie)

Diesmal hab ich mir andere opfer gesucht. Ich schreib unheimlich gerne über seto kaiba (meine erste ff ‚zwei seiten der gleichen medaille’, lohnt sich echt zum lesen, auch für nicht kaibafans ;D eigenlob stinkt! ;P) ich dachte mir, er braucht ein nettes mädel und deswegen setzt ich auf marie. Sie ist französin und wird den kalten japaner mit ihrer wunderbaren art auftauen (kommt eigentlich gar nicht vor in dieser ff, aber egal) Die beiden werden auch später nochmals vorkommen, aber es wird wahrscheinlich kein pairing (bloss freunde… blabla)

Ich werd euch jetzt nicht weiter vom lesen abhalten und wünsch nur noch viel vergnüngen.
 


 

Weshalb man nie über einem Vertrag einschlafen sollte
 

oder: Warum man dringend einen Stylisten braucht, der einen auf Schritt und Tritt begleitet! ;D
 

Marie blickte aus dem getönten Fenster der schwarzen Limousine. Langsam flogen Wiesen, Bäume und Häuser vorbei. Durch den seit Tagen nieder strömenden Regen verwandelte sich die nicht still stehende Landschaft in ein Gemälde, dass Van Goghs Malstil sehr nahe kam. Alles, was sich vor dem Fenster befand, schien in einem perfekten Einklang zu sein. Ruhe bekam eine völlig neue Bedeutung.

Doch diese Ruhe färbte leider nicht auf Marie ab, so sehr sie sich das auch wünschte. Während die Häuser grösser wurden und dichter zusammen standen, schweifte sie mit ihren Gedanken zurück zum letzten Treffen des Verwaltungsrates.

Ihr Schwager hatte ihr aufgetragen, nach Japan zu reisen, um diesen jungen, sturen Geschäftsmann endlich dazu zu bringen, den Vertrag zu unterschreiben, den sie schon vor Monaten in Hinblick auf ihre Zusammenarbeit entworfen hatten.

Eigentlich war klar gewesen, dass gerade sie diese Aufgabe erhalten würde. Immerhin war sie eine knallharte Verhandlungspartnerin. Und, als Mitglied des Verwaltungsrates und Leiterin der Finanzabteilung des Pharmaunternehmens ihres Schwagers, hatte sie ein sehr genaues Bild davon, was in den nächsten Jahren das Ziel des Unternehmens war. Die Zusammenarbeit mit den Japanern war unumgänglich! Und, das war ihrer Meinung nach ihr grösster Pluspunkt in den Augen ihres Schwagers, sie war eine schöne Frau im selben Alter wie der, den sie gleich treffen würde. So etwas nannte sich auch Ködern.

Der Regen hatte aufgehört. Die Limousine hielt vor einem besonders hohen Gebäude. Gerade als sie mit all ihren Akten aus dem Wagen steigen wollte, erhaschte sie einen aufmunternden Blick des Chauffeurs.

Die blonde Sekretärin erkannte sofort, wer da gerade in den Hauptsitz des Unternehmens spaziert war und führte Marie auch sogleich zum richtigen Fahrstuhl. Das war wirklich interessant. Hier hatte man Fahrstühle, die nur in ganz bestimmte Etagen fuhren.

Marie stand alleine in der Liftkabine und betrachtete sich gerade in den verspiegelten Wänden. Etwas war klar: Sie hatte schon bessere Tage als diesen hier erlebt. Doch sie war gestern noch lange über den Verträgen gesessen, um auch ja nichts übersehen zu haben. Leider hatte sich das sehr negativ auf ihr Aussehen ausgewirkt. Ihre sonst so glatten Haare hatten in alle Richtungen abgestanden und nicht einmal ein Glätteeisen hatte sie noch bändigen können. Also hatte Marie sich dazu durchgerungen, ihre störrische, braune Mähne zu einem festen Knoten zu binden. Ihre straff nach hinten gebundenen Haare sorgten nun dafür, dass ihre etwas zu hohen Wangenknochen hervorstachen.

Und da sie eingeschlafen war, ohne sich die Kontaktlinsen herauszunehmen, waren am nächsten Morgen ihre Augen auf die doppelte Grösse angeschwollen. So schwer sie es auch fand, ihr war klar, dass sie ihre Augen nicht noch mehr strapazieren konnte. Also griff sie schlussendlich zu ihrer riesigen Hornbrille mit den dicken Gläsern, die ihre geschwollenen Augen nicht unbedingt schmeichelhaft betonten. Und auch die graue Anzughose, die dazupassende Weste und die weisse Bluse waren nicht gerade das, was man von einer in ihrer hohen Position erwartete. Während des Fluges war alles geknittert und da Marie die Gabe der Zeiteinteilung eindeutig fehlte, hatte sie es nicht geschafft, ihre Sachen aufbügeln zu lassen.

Wie in Trance war sie bis zur Tür des Konferenzraumes gelaufen. Erst als sie davor stand, wurde ihr bewusst, dass sie sich nun allein würde durchschlagen müssen. Ihr Schwager war der Meinung gewesen, dass männliche Begleitung ihre Erscheinung stören würde. Doch da ihr Erscheinungsbild momentan sowieso im Arsch war, wäre auch das egal gewesen.

Mit einem letzten verzweifelten Atemzug öffnete sie die Tür. An einem gewaltigen Mahagonitisch sass, flankiert von einigen Anwälten und anderen Arschkriechern, Seto Kaiba. Marie schluckte. Sie konnte an seinem kalten, musternden Blick erkennen, was er dachte. Er machte keinen Hehl aus seiner Verachtung. Wieso auch? Immerhin sah sie momentan aus wie eine zweitklassige Sekretärin.

Moment! Auf einmal machte es in ihrem Kopf klick. Sonst hatte sie sich auch nie so herablassend ansehen lassen! Gut, sie hatte wahrscheinlich noch nie so schlimm ausgesehen, wenn sie in die Öffentlichkeit getreten war, doch liess sich daran jetzt nichts mehr ändern. Sie würde ihm nun in einem einzigen Satz zeigen, dass sie nicht so leicht einzuschüchtern war, wie er sich das vielleicht gedacht hatte. Marie würde diesen Raum erst verlassen, wenn sie diese verdammte Unterschrift hatte!

Selbstsicher richtete sie sich zu ihrer vollen Grösse auf, nahm die Schultern zurück und hob das Kinn. Vollkommen gelassen schritt sie auf den ihr zugewiesenen Platz zu.
 

Es hatte beinahe zwei Stunden gedauert, bis sie die Unterschrift endlich unter dem Vertrag hatte. Kaiba hatte einfach nicht sofort aufgeben wollen. Das konnte sie sogar verstehen. Doch hatte sie bemerkt, dass er ihr immer mehr Respekt zukommen liess, je länger die ganze Prozedur ging. Zum Schluss schien es ihr, dass er sogar eine Ebenbürtige in ihr sah. Aber das war ihr eigentlich im Moment egal. Marie stand vor der Fahrstuhltür und wartete. Um ihren Augen endlich eine Pause zu gönnen, zog sie die Brille von der Nase. Wie sehr sie sich doch gerade ein Bett und Eiswürfel wünschte.

Ein leises Pling verkündete die Ankunft des Fahrstuhles. Während sie hineinging, wählte sie die Nummer ihres Schwagers. Zwar bemerkte sie, dass gerade noch jemand in den Fahrstuhl sprang, bevor sich die Türen schlossen, doch konnte sie ohne Brille beim besten Willen nicht erkennen, wer es war.

„Ja, ich hab die Unterschrift. Ja, alles so wie du es wolltest. Keine Unstimmigkeiten. Noch was, wenn du das nächste Mal meinen weiblichen Charme einsetzen willst, dann gib mir bitte einen Fall, der mich nicht an meinem Schönheitsschlaf hindert. Nein. Nein, ich habe schrecklich ausgesehen. Du kannst von Glück reden, dass ich auch noch einen kleinen Funken Talent im Körper hab. Brille, zerknitterter Anzug und hochgesteckte Haare. Haha, danke. Worüber beschwerst du dich? Ich hab die Unterschrift! Ja, ok. Wir sehen uns.“, beendete Marie das Telephonat mit ihrem Schwager.

„Was denkt der sich eigentlich?“, flüsterte sie leicht schnaubend. Sie hasste es einfach, wenn ihr Schwager sie runterputzte. Und seit er ihr Schwager war, tat er es sogar noch öfters als sonst. Vielleicht sollte sie sich langsam einen Mann suchen, der ihn gehörig einschüchtern würde. „Ich bin schliesslich nicht sein persönliches Spielzeug!“

„Nein, das sind Sie sicher nicht. Würde mich nicht wundern, wenn er das tut, weil er sich vor ihrem Können fürchtet. Und überhaupt, wieso sollten Sie ihren Charme bei einem langweiligen Meeting verschwenden? Begleiten Sie mich lieber heute Abend in die Oper. Es ist die Premiere einer neu entdeckten Mozartoper.“, sprach auf einmal die andere Person im Lift. Marie musste schlucken. Sie kannte diese Stimme. Und als ihr plötzlich die Brille aus der Hand genommen und auf die Nase gesetzt wurde, bestätigte sich ihr Verdacht. Das Blut schoss ihr in den Kopf und mit einem Gesicht, das einer Tomate Konkurrenz machte, blickte sie Seto Kaiba an.
 

ok, ich weiss, seto würde sie nie einfach so in die Oper einladen, aber irgendwie gefiel mir die vorstellung. Er sieht vielleicht einfach mehr in ihr, als das püppchen, dass sie für ihren schwager ist.

Hoffe, es hat jemandem gefallen!!!! Und wenn nicht, dann behaltet es für euch ;D

Freu mich aber wirklich über kritik. Nur mit kritik kann man sich verbessern!!!!
 

Liebe alle kommischreiber ;D (alle anderen: raus!!! Hehehe ;P)
 

Kiwi



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