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Sitz,Platz,AUS!!!

von

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Black Star

Adam öffnete die Augen und Viktor strich ihm sanft über die Haut. Seto hielt Joey noch immer fest im Arm und grinste Adam wissend an. Joey starrte Adam einfach nur erwartungsvoll an.

„Also Joey.“ Begann Adam leise mit einem diabolischen Grinsen.

„Willst du immer noch wissen was ich von dir will, um Seto seine Strafe zu erlassen?“ Joey zuckte zusammen, nickte dann aber.

„Ich will nicht viel von dir. Nur eine Woche deinen Gehorsam. Mehr nicht!“ Die letzten Worte betonte Adam besonders kalt. Joey schluckte schwer und schaute Viktor Hilfe suchend an. Doch dieser schüttelte nur den Kopf und grinste.

„Ich wusste doch, dass du Angst hast.“ Sagte Adam eiskalt, schloss die Augen und kuschelte sich sanft in Viktors Arme zurück.

„Ich hab keine Angst!“ fauchte Joey und richtete sich etwas auf. „Nenn mir deine Bedingungen!“

„Wheeler nicht!“ flüsterte Seto hinter ihm, doch Joey stieß ihn von sich weg. Adam öffnete wieder die Augen und sah Joey einfach nur Minutenlang an. Der Blonde wurde von Sekunde zu Sekunde nervöser.

„Spucks endlich aus!“ fauchte Joey und sprang auf.

„Gehorsam, nur Gehorsam Joseph! Mehr will ich nicht. Ich gebe dir einige einfache Anweisungen und du wirst ein lieber kleiner Junge sein und sie ausführen, ohne sie zu hinterfragen. Verstanden?“ Joey zögerte etwas und sah sich noch einmal nach Kaiba um. Dieser schüttelte nur den Kopf genau wie Viktor. Adam erhob sich langsam und baute sich vor Joey auf.

„Einverstanden!“ sagte Joey mit zitternder Stimme. Über Adams Gesicht legte sich ein breites undefinierbares Grinsen. „Und wann fangen wir an?“ fragte Joey mit seiner unschuldigen Art.

„Montagmorgen! Du wirst dich am Sonntagabend bei mit einfinden und ich werde dir deine erste Aufgabe geben.“ Joey nickte und Adam strich ihm durch die blonden Haare.

„Wir sollten auf unseren kleinen Pakt anstoßen.“
 

Ein leises Klingeln ließ die Vier aufschrecken. Jeder schaute jeden fragend an. Viktor schüttelte den Kopf, ebenso wie Kaiba.

„Meins!“ sagte Joey und flüchtete sich aus Adams Berührung zu seiner Jacke. Geschickt fischte er sein Handy aus der Tasche und lass die erhaltende SMS.
 

*Wo bleibst du denn? Wir warten im Black Star. Grüße Yugi!*
 

Joey sah kurz zu Seto auf, dann zu Adam. „Sorry!“

„Wer war das?“ fragte Seto.

„Yugi. Ich wollte mich mit ihm und den anderen heute ins Black Star. Sie warten. Ich sag besser ab.“

„Nein nein!“ kicherte Adam. „Etwas Gesellschaft wird dir gut tun und uns auch, oder Vic?“ grinste er seltsam zu dem Kleinen auf dem Bett hinüber. Viktor nickte und auch Seto erhob sich.

„Gut dann treffen wir uns in seiner Stunde im Club. Mein Fahrer bringt euch nach Hause. Willst du auch erst nach Hause Wheeler?“ Adam hielt Viktor erwartungsvoll die Hand hin und dieser sprang vom Bett und folgte seinem Herrn hinaus. Joey stand stumm im Raum.

„Hey Wheeler!“ fauchte Seto und schnippte kurz vor Joey Gesicht mit den Fingern. Joey zuckte erschrocken zusammen und schüttelte kurz den Kopf.

„Willst du vorher auch noch mal heim?“ wiederholte Seto seine Frage gelangweilt. Joey sah an sich herunter und begann sichtbar zu grübeln.

„In deiner Schuluniform kann ich schlecht gehen. Müsste zuhause noch was anderes haben!“ sagte Joey leise und drehte sich zur Tür. Seto begann hinter ihm zu lachen.

„Doch nicht den schwarzen Fetzen den du Hemd schimpfst? So lass ich dich nicht mehr auf die Strasse. Du bekommst Klamotten von mir und morgen gehen wir einkaufen.“ Joey riss erschrocken die Augen auf.

„Aber wieso ich… ich versteh das nicht.“

„Hör zu Wheeler. 1. Diesen Pakt schließt man nicht einfach so. Du wirst ne Weile mit Adam zu tun haben und da kannst du nicht mit dem Schmuddellook punkten. 2. Werdet ihr nicht nur irgendwo rumhängen, also wirst du einiges brauchen. Und 3. Habe ich das hier zu verantworten, also werde ich nicht zulassen das du mich blamierst und jetzt geh duschen, wir haben nicht ewig Zeit.“ Fauchte Seto gefährlich, sodass Joey sich keinen Widerspruch traute.
 

Sein Verstand hatte in den letzten Momenten den Halt verloren und brachte keinen klaren Gedanken mehr hervor. Der Blonde schlich beinahe ins Bad, strich sich die Schuluniform vom Leib, drehte das Wasser auf und lauschte dem fliesenden Wasser mit geschlossenen Augen. Das Wasser rann über seinen Körper und spülte alle verworren Gedanken fort.
 

Auf was hatte er sich da wohl eingelassen. Selbst Seto schien Angst um ihn zu haben. Seto hatte nie vor etwas Angst und schon gar nicht um jemanden. Gut neue Klamotten konnte er wirklich gebrauchen, doch was war an seinen sonstigen Sachen denn so verwerflich? Sicher Viktor rannte seit dieser Adam hier war, nur noch in edlem Zwirn rum, was Joey irgendwie auch nicht verstand. Ob er sich auch so sehr verändern würde wie Viktor. Selbst Seto hatte sich verändert. Er war irgendwie zugänglicher, menschlicher geworden. Nicht sein Verhalten an sich, mehr der Umgang mit den Anderen und selbst mit ihm hatte sich seltsam verändert. Joey konnte es nicht genau beschreiben aber er fühlte es. Jedes Mal wenn er Seto nah war, spürte er dieses seltsame Flimmern in dieser kalten Aura. Manchmal wenn sie lang allein waren, fiel die Kälte sogar ganz von Seto ab. So wie heute. Er hatte sich Seto noch nie so nahe gefühlt, noch nie war der Firmenchef so lebendig für Joey gewesen, wie in den letzten Stunden. Zwar freute sich Joey über diese Veränderung aber irgendwo hatte er auch Angst davor, aber er wusste nicht warum.
 

Joey verlor unter dem fliesenden Wasser jedes Zeitgefühl, bis ein plötzlicher eiskalter Schauer seine Haut überzog. Schreiend zuckte Joey zusammen und wollte einen Schritt zurück machen, doch er stieß nur an einen warmen Körper.

„Bleib bei der Sache Wheeler und starr nicht vor dich hin. Willst du rot oder schwarz?“ kicherte Seto, weil Joey zitternd unter dem kalten Wasser stand. Seto trat einen Schritt zur Seite und der Blonde flüchtete vor dem eiskalten Wasser. Er stellte das Wasser ab und ging aus dem Bad. Joey folgte ihm mit einem weichen Handtuch um die Hüften.

„Ist deine Strafe jetzt vorbei?“ fragte Joey vorsichtig und erntete gleich einen kalten Blick von Seto. Erschrocken blieb er stehen.

„Noch nicht. Erst wenn Adam es sagt. Er liebt es Leute warten zu lassen, aber das wirst du auch noch lernen. Was willst du nun? Schwarz oder rot?“ fragte Seto noch einmal.

„Rot, aber dunkel wenn du so was hast.“ Sagte Joey leise.

„Gut nimm dir was du willst. Ich geh duschen!“ Seto verschwand im Bad und ließ Joey verwirrt zurück.
 

Dieser ging hinüber zu Setos Kleiderschrank und sah sich wieder der Übermacht an Kleidungsstücken gegenüber. Vorsichtig schritt er die langen Reihen der Kleiderständer und Schubladen ab. Zögernd streckte er die Finger nach einigen aus, zuckt aber jedes Mal kurz vorher zurück.

„Kannst du dich nicht entscheiden?“ kicherte Seto auf einmal hinter ihm.

„Ich weiß nicht was mir steht. Das ist einfach nicht mein Stil.“

„Du solltest dich aber daran gewöhnen, Wheeler. Hier das passt ganz gut zu dir und das auch.“ Seto drückte ihm einen schwarze, eng geschnittene Hose und ein dunkelrotes Seidenhemd in die Arme. Joey zog die Sachen an und wartete dann in Setos Schlafzimmer bis auch der Firmenchef soweit war.

„Gut wir müssen uns langsam beeilen.“ Seto warf Joey seinen Lieblingsduft rüber und suchte in einem Schrank nach passendem Schmuck.

„Hoffentlich werde ich nicht so eitel wie du, Kaiba.“ Kicherte Joey und wieder wurde er mit einem kalten Blick erdolcht. Joey hob beschwichtigend die Hand und lächelte unschuldig. Seto schritt auf ihn zu und legte ihm ein keltisches Kreuz um den Hals.

„Für mich?“ fragte der Blonde verwirrt. Seto nickte nur, packte Joey am Arm und zog ihm aus dem Zimmer. Sein zweiter Fahrer wartete bereits in der Eingangshalle und trat ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. „Wo hin, Sir?“

„Black Star.“ Gab Seto kalt zurück und schritt an ihm stolz vorbei. Die Fahrt zu Club würde nur knapp 20 Minuten dauern, doch das würde Joey reichen. Er stieg zu dem Firmenchef in den Wagen, setzte sich aber nicht wie das letzte Mal ganz nahe zu ihm.

„Kaiba?“ setzte der Blonde vorsichtig an. Der Brünette musterte ihn seltsam kühl aus dem Augenwinkel. „Was wird mich erwarten?“ Joeys Stimme zitterte hörbar. Um Setos Mundwinkel spielte ein unterkühltes Lächeln und dann schüttelte er nur den Kopf. Joey starrte ihn verwirrt an.

„Glaubst du wirklich ich werde dir von der Hölle erzählen? Die Erfahrung darfst du ganz allein machen, Wheeler. So wolltest du es doch!“ gab Kaiba kalt zurück und lehnte sich in die weichen Sitze zurück.

„Entspann dich einfach die nächsten Stunden. Komm zur Ruhe und vor allem hör auf dir unnötige Fragen zu stellen. Deine Antworten bekommst du früh genug auch ohne dich vorher fertig zu machen!“ Seto beendete das Thema mit einem falschen Lächeln und Joey wusste das von dem Firmenchef keine Hilfe mehr zu bekommen war.

„Ach und Viktor würde ich gar nicht erst fragen.“ Bemerkte er kurz bevor sie am Club ankamen. Joey nickte verstehend und stieg dann mit Seto aus.
 

Setos anderer Fahrer stand gelangweilte, rauchend vor dem Club und schaute missmutig drein. Als er seinen Chef erblickte warf er die Zigarette weg und nahm Haltung an. Seto nickte ihm kurz zu und dann betraten Joey und er den Club. Gewohnt kalt ließ der Firmenchef seinen Blick über die Anwesenden schweifen und blieb prompt an der Kingergartenkrabbelgruppe hängen.

„Da drüben sind sie!“ fauchte er Joey böse am Ohr vorbei und wendete sich dann in die andere Richtung ab.

„Amüsier dich, Wheeler. Vielleicht ist es das letzte Mal!“

„Danke du verstehst es echt einem Mut zu machen, Kaiba.“ Joey setzte sein sicherstes Lächeln auf und schritt auf die anderen zu. Er schob all seine Fragen in den Hintergrund, atmete tief durch und lächelte.
 

Kaiba schritt selbstsicher durch die Anwesenden bis zu einem er ruhigeren Tische im VIP-Bereich des Clubs. Adam und Viktor saßen eng kuschelnd in einer der dunklen Ecken und kicherten miteinander.

„Wird das bei euch jetzt zum Dauerzustand.“ Brummte Seto böse als er am Tisch ankam. Adam blickte unschuldig zu ihm auf.

„Wenn du nicht da bist, muss ich doch meine Hände andersweiter beschäftigen.“ Kicherte er und Viktor knuffte ihn schmerzhaft in die Seite.

„Los Kleiner zieh ab. Kindergartenparty ist heut unten!“ Viktor zuckte zusammen und blitzte Kaiba verächtlich an.

„Schon gut Engel. Geh lieber! Viel Spaß!“ hauchte Adam ihm am Ohr vorbei, küsste Viktor noch einmal und schob ihn dann von sich weg. Seto ließ sich mit dunklem Blick auf die weichen Polster fallen und starrte Adam an.

„Was ist?“ kicherte Adam.

„Du hast jemanden auf mich angesetzt!“ stellte Kaiba böse fest. Adam legte unschuldig den Kopf schief und grinste ihn an.

„Japp. Ich sag doch ich hab meine Augen und Ohren überall, oder was glaubst du, wieso ich jeden deiner Fehltritte kenne, Kaiba!“ flötete Adam amüsiert. Der Kellner kam vorbei und stellte Kaiba einen Drink vor die Nase.

„Ich war so frei!“ kicherte Adam, als der Firmenchef gerade den Kellner zusammenstauchen wollte. Die Bedienung schaute nur ungläubig und ging dann wieder. „Komm schon Dragon. Willst du jetzt so tun als wärst du böse auf mit?“

„…“ Kaiba schenkte sich seine Antwort.

„Komm her!“ kicherte Adam, schlang seinen Arm um Kaibas Körper und zog ihn zu sich heran. Dieser legte sich in die fordernden Arme zurück und schloss die Augen. Hier oben war die Musik nicht halb so laut wie unten, aber selbst wenn, in diesen Armen konnte man immer entspannen, dass wusste der Firmenchef.

„Soll ich dir deine Strafe erlassen?“ flüsterte Adam leise an Setos Ohr und hauchte ihm einen Kuss auf die Nase.

„Wozu?“

„Damit du mit Joey allein sein kannst!“ kicherte Adam und Seto schlug die Augen wieder auf. Zwar wollte er sich aufsetzen aber Adam hielt ihn mit hartem Griff in seiner Position.

„Ihr seht so süß zusammen aus.“ Lächelte Adam in die funkelnden, kalten Augen.

„Willst du ihn oder nicht?“ fragte er nach einer kleinen Pause.

„Ich weiß es nicht!“ flüsterte Seto leise zurück.

„Hast du immer noch Angst?“ Kaiba nickte vorsichtig.

„Vor was hast du Angst, Dragon?“ Kaiba legte den Kopf auf die Seite und Adam umarmte ihn ein wenig fester.

„Schon ok.“ Flüsterte Adam dann und Kaiba schenkte dem Fotographen sein kaltes, mechanisches Alles-Gut-Lächeln. Adam wusste das sich die Gedanken von Kaiba immer nur um das Glück derer drehte die ihm wichtig waren und niemals um sein eigenes. Schweigend strich er dem Firmenchef übers Haar und schloss die Augen. Wie oft hatten sie diese Situationen in den letzten Monaten schon hergestellt und waren nicht wirklich zu einem Ergebnis gelangt. Adam atmete schwer ein und aus. Er hatte zu Beginn gedacht, das Seto nur ein verzogener, reicher Bengel war, doch bald zeigte der Firmenchef sein wahres Ich. Er war so unendlich allein und das nur weil er glaubte allen anderen Unglück zu bringen. Wie oft hatte er nun schon versucht Seto das begreifbar zu machen. Er war wichtig für die Menschen die ihn umgaben, doch der stille junge Mann dessen Kopf gerade auf Adams Schoss ruhte, sah das ganz anders. Vorsichtig küsste er dem anderen die Stirn und erntete endlich ein dankbares, aber vor allem ehrliches Lächeln. Einige Minuten vergingen ohne das sich einer der beiden bewegte.

Adam spürte auf einmal einen fremden Blick auf sich ruhen und drehte leicht den Kopf in die entsprechende Richtung. Gelbe Augen funkelten ihn neckisch an.

„Stör ich euch gerade!“ flüsterte eine zarte Stimme.

„Ja! Zieh ab!“ fauchte Seto kalt ohne sich zu erheben oder auch nur die Augen zu öffnen. Ein leises Kichern kam von dem ungebetenen Gast als einzige Antwort.

„Bist du allein hier, Alex?“ fragte Adam den anderen und Seto knurrte missbilligend weil dadurch klar wurde das der Störenfried nicht allzu bald verschwinden würde.

„Nein, mein Herr kommt gleich noch.“ Kicherte wieder diese unschuldige Stimme die Seto irgendwoher kannte.

„Kingston geht doch sonst nie hierher!“ stellte Adam verwundert fest und noch verwunderte war er, als Seto aufschreckte und den jungen Mann der am Tisch stand, jetzt anstarrte.

„Du bist das?“ fragte Seto ungläubig. Der andere grinste ihn offen an.

„Ich bin was, Mr. Kaiba?“

„Du bist der Spion. Du bist der Sklave von diesem Kingston.“ Stellte Seto verzweifelt fest.

An seinem Verstand zweifelnd musterte er den jungen Mann der ihm gegenüber stand. Er war rechte schmal geschnitten, aber nicht dürr und sein Körperbau glich sehr dem von Viktor, nur das er vielleicht etwas größer war. Seine Kleidung war sehr geschmackvoll und sah nicht gerade billig aus. Seine Augen funkelten gelb und bedrohlich unter den dunkelblauen, kurzen Haaren hervor. Das glatte, porzellanbleiche Gesicht wirkte benahe unmenschlich und das Lächeln darin irgendwie böse. Alex schaute zu Adam hinüber und grinste.

„Ja der bin ich!“ gab die warme Stimme zurück. Seto setzte sich richtig hin und starrte sein Gegenüber nur an.

„Aber wie…“ begann Kaiba nach Worten zu suchen. Adam rückte gerade ein Stück näher an den verwirrten Firmenchef heran und strich ihm mit dem Fingern über den Nacken.

„Ruhig Dragon. Erst überlegen dann reden!“ kicherte er und Alex grinste noch breiter.

„Setz dich endlich! Du machst Kaiba nervös!“ fauchte Adam kichernd und Alex nahm sich einen Stuhl. Er drehte ihn mit der Lehne zum Tisch und setzte sich breitbeinig darauf. Die Arme auf die Lehne gelegt und den Kopf darauf abgestützt, musterte er den verwirrten Firmenchef.

„Wie was?“ fragte er unschuldig.

„Die Haare, die Augen, einfach alles.“ Alex schaute prüfend an sich hinunter und grinste dann wieder.

„Gefällt es dir denn nicht?“ fragte er dann.

Seto schreckte zusammen. Dieses Bild gefiel ihm durchaus. Adam hatte wirklich Recht, das dieser Junge einem den Atem rauben konnte, nur durch seinen Anblick. Aber das war doch nicht der Junge der vor ca. 4 Monaten neu in ihre Klasse gekommen war. Der Neue wie er nur genannt wurde, war doch ein ganz anderer. Dessen Haare waren dunkelbraun und ungepflegt, die Augen ebenso dunkelbraun und ohne jeden Ausdruck. Er war unscheinbar beinahe unsichtbar, wenn er nicht ab und zu etwas sagen würde. Das konnten doch nie und nimmer ein und dieselbe Person sein. Gut von der Figur kam es hin, aber sonst hatten sie nichts gemein. Noch immer starrte Seto Alex an und dieser schien das wirklich amüsant zu finden.

„Nun das ist doch ganz einfach. Ein guter Stilist, Make-up, Kontaktlinsen und schon bist du vollkommen verändert.“ Kicherte Alex und langsam ging Seto ein Licht auf.

„Wird Kingston länger bleiben oder nur die Geschäfte kontrollieren.“ Fragte Adam um das Thema wechseln zu können. Der Blick von Alexander veränderte sich sofort und wurde noch kühler. „Keine Ahnung. Er ist hinten und hat nur gemeint, ich sollte mich etwas umsehen. Ich denke mal der Geschäftsführer wird ihm schon gesagt haben, dass du hier bist.“

Seto starrte Alex noch immer zweifelnd an. Das war doch nie und nimmer der gleiche Kerl. Schoss es ihm immer wieder durch den Kopf.

„Was ist den Mr. Kaiba? Verwirre ich Sie so sehr?“ Seto schreckte auf und zu seinem eigenen Erstaunen nickte er sogar. Alex begann zu kichern und auch Adam begann leise zu feixen. Seto wollte gerade zu einer Frage ansetzten als sich Alex lauschend vom ihm wegdrehte und noch blasser wurde als er eh schon war.

„Er kommt!“ flüsterte er leise und Adam und Seto schauten sich nur verwundert um. Die Kellner die hier hinten bedienten, gingen von Tisch zu Tisch, sprachen kurz mit den Gästen, welche sich dann erhoben und in den vorderen Teil gingen. Seto hob fragend die Augenbraue und er spürte wie Adam unruhig neben ihm wurde. Alex erhob sich, schob den Stuhl zurück an den richtigen Tisch und lies sich dann auf die Knie fallen. Kaiba schaute ihn mit großen Augen an und wollte gerade etwas sagen, doch Adam schüttelte nur den Kopf.

„Ignoriere ihn einfach und bleib ganz ruhig. Kingston kann Angst riechen und er wird das ausnutzen.“ Flüsterte Adam leise und zog Seto noch näher zu sich heran. Dieser atmete noch mal durch, drehte seine Beine wieder aufs Polster und legte seinen Kopf wieder auf den Schoss von Adam. Mit kalten Augen lächelte er den Fotographen an und schloss sie dann. Adam legte ihm die Hand auf die Brust und zog zärtliche Kreise auf dem Seidenstoff. Adam lächelte matt und schloss dann auch die Augen. Gespannt warteten die drei Männer auf Kingston. Seto hörte wie die schweren Vorhänge zugezogen wurden und somit diesen Teil vom Rest des Clubs abtrennten. Die Musik wurde noch leiser und er konnte hören wie Adams Herz schlug. Schwere Schritte kamen die Treppe hinauf geschritten und näherten sich dann dem Tisch. Adams Herz setzte kurz aus und die Finger auf Setos Brust krampften sich kurz zusammen.

„Guten Abend die Herren!“ grüßte eine dunkle, freundliche Stimme. Adam hob den Blick und lächelte matt.

„Hallo Kingston!“ antwortete er mit zitternder Stimme.

„Wie ich sehe geniest du den Abend, Adam!“ Noch immer war die Stimme freundlich aber dieser Freundlichkeit war aufgesetzt und wurde mit jedem Wort kälter.

„Es war ne harte Woche!“ sagte Adam bemüht ruhig zu klingen und strich Seto sanft übers Haar.

Schwer lehnte sich Kingston auf den Tisch und späte hinüber. Genau in diesem Moment schlug Seto die Augen auf und funkelte ihn böse an. Er kannte Kingston aber woher das wollte er lieber vergessen.

„Ah, Mr. Kaiba. Es freut mich Sie in so guter Gesellschaft anzutreffen.“ Grinste der Ältere und Seto schloss einfach wieder die Augen.

„Wenn Sie ein Gespräch wünschen, Mr. Kingston macht ihnen meine Sekretärin sicher gern einen Termin.“ Sagte Kaiba kalt und spürte wie Adam unter ihm zusammenzuckte.

„Oh ich bin durchaus nicht nur Geschäftlich hier. Wenn ich den Herren wohl Gesellschaft leisten dürfte, würde mir das wirklich den Abend erheitern.“ Seto öffnete kurz die Augen. Kingston Gesicht über ihm war verschwunden.

„Dagegen habe ich nichts. Was ist mit dir Adam.“ Fragte er mit einem leichten siegessicheren Lächeln. Dieser schüttelte nur den Kopf und Kingston setzte sich ihm gegenüber auf die weichen Lederpolster. Seto blieb noch einen Moment auf Adams Schoss liegen bis ihm dieser einen Finger so schmerzhaft in die Schulter krallte das er beinahe geschrieen hätte. Er setzte sich also langsam auf, schlug die Beine übereinander und schaute missmutig zu Kingston hinüber. Dieser schnippte kurz mit den Fingern und schon kam Bewegung in die Statue in die sich Alex verwandelt hatte. Mit gesenktem Blick schritt er zu Kingston hinüber, setze sich zum ihm und lehnte vorsichtig den Kopf an die Schulter des Älteren. Kingston strich ihm langsam und bedacht übers Haar doch der vorher so blitzende Blick war irgendwie stumpf. Kingston grinste falsch als er Setos erstaunten Blick sah.

„Nun Mr. Kaiba ich würde lügen wenn ich behaupte, nicht schon seit langem Interesse daran zu haben, Sie näher kennen zulernen.“ Seto lächelte knapp und Adam reichte ihm eine Zigarette. Kaiba nahm sie entgegen und erhielt umgehend Feuer. Kingston Gesicht blieb unverändert kalt, doch seine Augen verrieten wie interessant er diese Szene fand.

„Was könnte einen Mann in ihrer Position schon an mir interessieren?“ fragte er nach einigen Zügen ohne seinen Gegenüber anzusehen.

„Sie sind ein aufstrebender, junger Geschäftsmann da können Kontakte in alle Richtungen von Nutzen sein.“ Lächelte Kingston verschlagen und seine Augen funkelten im Halbdunklen.

„Sie wollen ja doch über Geschäfte reden!“ fauchte Kaiba gemein und nippte gelangweilt an seinem Glas. Kingston lachte entschuldigend, aber falsch auf.

„Alte Angewohnheit. Verzeihen Sie mir!“ Seto nickte knapp und strich sich mit den Fingern über die schmalen Lippen.

„Alte Angewohnheiten sollte man ablegen wenn sich eine Möglichkeit dazu bietet, Mr. Kingston.“ Fauchte Kaiba böse, drückte seine Zigarette aus und erhob sich. Kingston hatte sich zurück gelehnt und musterte den jungen Mann, der auf ihn zuschritt, mit gierigen Augen.

Langsam kam Seto auf den Älteren zu, hielt vor ihm an und ein seltsames Grinsen legte sich über sein Gesicht. Er beugte sich etwas nach vor und sah dem Älteren in die kalten gierigen Augen. Das rechte Knie stützte er auf die Polster zwischen Kingstons Beinen ab und lehnte sich noch näher zu ihm heran. Nur wenige Zentimeter trennten die Gesichter noch voneinander.

„Meine Geschäfte gehen Sie überhaupt nichts an und mit wem ich in Kontakt trete entscheide ich allein!“ hauchte Kaiba sanft und leckte dem Älteren langsam über die Lippen. Kingston erstarrte innerlich und seine Augen weiteten sich sichtbar.

„Und selbst wenn sie etwas hätten das mich interessieren könnte, würden sie das niemals erfahren, Mr. Kingston!“ die letzten Worte fauchte Kaiba an Kingston Ohr vorbei, während seine Finger nach dem Kinn von Alex griffen und dann schob der Firmenchef dem jungen Mann die Zunge in den Mund. Mit der rechten Hand stützte er sich schwer auf Kingston Brust ab, welcher einfach nur überrumpelt wurde.

Nach schier endlosen Sekunden trennten sich die Lippen wieder und Alex keuchte schwer neben seinem Herrn. Erschrocken hatte er die Augen aufgerissen, doch er blickte nur in kalte, funkelnde unendlich tiefe blaue Augen.

„Sie entschuldigen mich dann, Mr. Kingston!“ sagte Seto total nüchtern und ging dann stolz hinaus.
 

Adam saß zitternd und kerzengerade Kingston gegenüber und sah seinen Ziehvater das erste Mal im Leben fassungslos. Alex zitterte genauso, leckte sich aber über die frisch berührten Lippen. Kingston Atem presste sich stoßweise aus seinen Lungen, doch langsam fand er seine Kälte wieder und begann seltsam zu lächeln.

„Was für ein Charakter!“ flüsterte er leise und sah Adam in die zweifelnden Augen. Vorsichtig strich er sich mit den Fingern über die Lippen und lächelte. So etwas hatte sich noch nie jemand gewagt.

„Bitte!“ flüsterte Adam leise und riss Kingston aus seiner Verzauberung.

„Bitte was?“ fragte er leise ohne Adam anzusehen.

„Bitte. Er hat das nicht so gemeint. Er ist verwirrt und weis nicht was er tut. Bitte! Bitte bestrafe ihn nicht.“ Kingston sah Adam jetzt in die flehenden Augen und zu dessen Verwunderung lächelte er.

„Das wirst du für mich übernehmen, Kleiner.“ Kicherte Kingston und zog Alex noch ein Stück zu sich heran.

„Na wie schmeckt er?“ fragte Kingston leise und leckte Alex über den Hals.

„Gigantisch!“ wisperte der leise und vollkommen verträumt zurück.

„Wir werden langsam gehen. Die Nacht ist noch lang, genau wie unser Besuchsliste.“ Kingstons Stimme hatte zur alten Härte zurückgefunden und langsam erhob er sich.

„Ein seltsames Spielzeug hast du dir da zugelegt Adam. Seltsam aber einzigartig.“ Kingston richtete sich seinen Anzug und verschwand hinter dem schweren Vorhang. Alexander folgte ihm in gebührendem Abstand. Adam sackte auf den weichen Polstern zusammen und schüttelte nur ungläubig den Kopf.
 

Kingston ging mit kaltem Blick durch die Menge, welche sich vor ihm wie von selbst trennte. In einer der Ecken auf der unteren Ebene stand eine kleine Gruppe von vielleicht 10 Personen und sie schwatzten aufgeregt miteinander. Kingston lächelte merkwürdig als ihn aus genau dieser Gruppe die kalten blauen Augen des jungen Firmenchefs selbstsicher anlächelten. Er hatte ein neues Glas in der Hand und nippte kurz daran. Irgendwie schien er nicht zu der Gruppe zu gehören und doch war er Teil von ihr. Kingston fand das alles irgendwie verwirrend und das ihn etwas verwirrte kam mehr als selten vor. Er erwiderte das Lächeln des jungen Mannes anerkennend und verließ dann den Club.
 

Seto Kaiba schritt mit zitternden Knien die Treppe zur unteren Ebene hinunter und seine Augen suchten nervös nach den Mitgliedern des Kindergartens.
 

Was hat er da gerade getan und warum? Er hatte einen stadtbekannten Gangster über die Lippen geleckt und sich an seinem Eigentum vergriffen. Da hätte er auch gleich sein Todesurteil unterschreiben und vollstrecken können. Was war nur mit ihm los. Kaiba zitterte am ganzen Körper. Er brauchte jetzt etwas um sich abzulenken, sonst würde sein Verstand sich vollkommen verabschieden. Er brauchte jemanden an dem er sich festhalten konnte.
 

Langsam schritt er zu seinen Klassenkameraden hinüber. Joey stand mit dem Rücken zu ihm und unterhielt sich aufgeregt mit Yugi, Yami und Viktor. Vorsichtig schlang Kaiba seine Arme um die schmale Hüfte des Jungen und vergrub sein Gesicht an dessen Hals. Vorsichtig liebkoste er die zarte, erhitzte Haut und fühlte sich gleich ein wenig ruhiger. Joey begann zu kichern.

„Hey, Kaiba.“ Flötete er fröhlich, doch Kaiba beschäftigte sich ungerührt mit seinem Hals.

„Alles ok? Du bist so seltsam kalt.“ Flüsterte er leise und Kaiba hob endlich den Kopf.

„Ja alles gut!“ hauchte er leise und löste sich vorsichtig von dem warmen Körper.
 

Die anderen bis auf Viktor starrten die beiden einfach nur an. Scheinbar hatten Yugi und Yami ihnen nichts erzählt und auch Joey hatte es wohl vergessen denn als ihm die Blicke bewusst wurden, bekam sein Gesicht einen leichten roten Ton. Seto drehte Joey zu sich herum und küsste ihn vorsichtig. Dieser ließ das ohne Gegenwehr über sich ergehen und leckte sich danach kurz über die Lippen. Vorsichtig streckte er sich zum Ohr des Größeren hoch und flüsterte dann leise.

„Seit wann schmeckst du nach Apfel?“ Erschrocken riss Kaiba die Augen auf, doch dann lächelte er mild.

„Tu ich das, ja?“ fragte er zurück und bekam ein freudiges Lächeln als Antwort.

Irgendetwas zupfte an Joeys Arm herum und den beiden wurde wieder bewusst, dass sie nicht allein war.

„Ist das deine?“ fragte Seto kurz und deute auf ein Glas mit dunklem Inhalt. Joey nickte und wendete sich endlich wieder den anderen zu. Seto lehnte sich gegen die nächste Wand und versucht verzweifelt seine Verwirrung abzuschütteln. Er lauschte nur mit halbem Ohr den Worten von Joey der gerade mit Fragen über sich und Kaiba bestürmt wurde.

„Na da hast du dir ja einen schönen Fisch geangelt.“ Kicherte Bakura von der Seite und Malik stand grinsend hinter ihm.

„Euren Neid könnt ihr an der Garderobe abgeben.“ Fauchte Seto nur und fixierte die Treppe, welche er gerade herunter gekommen war.
 

Gerade öffnete sich der schwere Vorhang und Kingston trat mit Alex ihm Schlepptau hindurch. Augenblicklich stieg Panik in dem Firmenchef auf doch seine kalte Maske veränderte sich kein Stück. Ein gewohnt kühles Lächeln zog sich über sein Gesicht und er sah Kingston direkt in die Augen. Vorsichtig nippte er an dem Glas in seiner Hand. Kingston hielt kurz inne und schenkte ihm ein anerkennendes Lächeln bevor er den Club verließ.
 

Erleichtert atmete Seto innerlich auf. Viktor hatte ihn die ganze Zeit neugierig beobachtet und zupfte ihm jetzt vorsichtig am Ärmel.

„Hä?“ hauchte der Firmenchef.

„Ist was vorgefallen!“ fragte er leise. Kaiba sah ihm in die grünen. unschuldigen Augen und antwortete ohne zu überlege.

„Ich hab gerade meinen Tod besiegelt!“ hauchte er kaum hörbar, doch die grünen Augen weiteten sich panisch.

„Ich hab ihn geküsst.“ Flüsterte Kaiba weiter.

„Wen?“ fragte Viktor zögerlich.

„Kingstons Spielzeug. Ich hab Alexander geküsst.“ Hauchte der Brünette weiter.

Viktor zuckte erschrocken zusammen, schaute hinauf zu dem dunkeln Vorhang wo Kaiba hinstarrte und dann rannte er los.

Panisch riss er den Vorhang zur Seite und sah Adam zitternd in einer Ecke sitzen.

„Das hat er nicht!“ keuchte der Kleine vollkommen außer Atem, doch Adam nickte nur.

„Doch hat er!“

„Was machen wir jetzt? Wie hat er reagiert? Er ist doch gerade gegangen oder?“ Viktor begann Adam mit Fragen zu bestürmen, doch der zitterte nur auf den weichen Polstern.

„Er hat gelächelte!“ flüsterte Adam leise.

„Gelächelte!“ wiederholte er immer wieder zweifelnd. Viktor ließ sich neben seinem Herrn nieder und kuschelte sich an ihn. Noch nie hatte er Adam so zittern sehen. Vorsichtig strich er ihm über den Nacken und versuchte ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen.

„Herr?“ flüsterte er leise, doch Adam reagierte gar nicht.

„Adam!“ flüsterte er noch einmal und der Körper neben ihm erzitterte.

„Was machen wir jetzt!“ fragte eine leise Stimme in Adams Gedanken die er irgendwoher kannte. Adam blinzelte kurz und zuckte dann erschrocken zusammen.

„Was denkst du dir eigentlich? Ist dir deine Leben so wenig wert?“ schrie Adam auf einmal Seto entgegen. Mit Panik in den Augen stürmte er auf Seto zu. der zitternd vor dem dunklen Vorhang stand. Der Firmenchef sah Adam nur auf sich zukommen und dann durchzuckte ihn ein brennender Schmerz. Mit einem gekonnten Schlag in den Magen streckte der Fotograph Kaiba zu Boden, doch nur um sofort auf die Knie zu fallen und die Arme um den schmalen Körper zu klammern. Minuten lang hockten die beiden Männer regungslos am Boden und Adam hielt Kaiba nur zitternd fest.

„Was machen wir nun?“ fragte Seto wieder.
 

Zur selben Zeit fragte sich Daniel Kingston dasselbe wie Seto Kaiba.

„Was machen wir nun?“ flüsterte er leise. Alexander saß neben ihm und beobachtete seinen Herrn mit seinen gelben, unergründlichen Augen. Kingston sah ohne Blick zu ihm hinüber und lächelte seltsam. Normalerweis saß Alex auf dem Boden und lehnte sich an das Bein seines Herrn doch als sie eingestiegen waren, hatte Kingston ihn einfach zu sich hochgezogen und streichelte ihm seit dem verträumt den Kopf.

„Ob er überhaupt wusste das er da getan hat?“ flüsterte der Ältere weiter.

„Glaubst du Adam hat es ihm erklärt?“ Alexander schreckte auf.

„Nein, Herr!“ gab er kaum hörbar zurück.

„Und wenn doch? Das kann er niemals ernst gemeint haben! Wir sprechen hier von Seto Kaiba!“ Kingston lachte bitter.

„Vielleicht sollten wir warten was als nächstes geschieht.“ Die Blicke der beiden trafen sich und der Ältere knurrte verstimmt.

„Ich hasse es zu warten!“ grinste er und küsse Alexander. Dieser grinste zurück und dann lachten sie.

„Aber gut wir werden warten. Das wird sicher spannend!“

Der Rest der Nacht verlief für die beiden Männer ohne besondere Zwischenfälle, jedenfalls keinem so seltsamen.
 

Adam hockte da wie ein umgekipptes Wasserglas und starrte Seto einfach nur an. Die Drei waren noch immer allein hier oben.

„Ich glaub es nicht, dass ich das vergessen habe!“ fluchte Adam plötzlich und sowohl Seto als auch Viktor sahen ihn erschrocken an.

„Weißt du was du da gerade getan hast, Kaiba?“ fauchte er Fotograph. Kaiba tat so als überlege er kurz und nickte dann.

„Ich hab Alexander geküsst, vor den Augen seines Herrn.“ Adam schüttelte den Kopf.

„Nein das meine ich nicht. Das davor! Das was du davor getan hast!“ Wieder sah Seto nach oben als müsste er wirklich überlegen. Er zuckte dann kurz mit den Schultern und schaute Adam erwartungsvoll an.

„Dann ist ja gut! Dann haben wir vielleicht eine Chance die Sache schnell zu bereinigen. Eigentlich hab ich dafür gar keine Zeit, wenn ich mich um Joey kümmern muss, aber das bekomm ich schon hin.“ Seto sah ihn nur verwundert an. „Mach das niemals wieder Kaiba. Verstehst Du? Niemals!“ flehte Adam in einem seltsam bösen Ton und Seto nickte nur verwirrt.
 

Viktor hatte sich entfernt und kam gerade mit drei Gläsern wieder. Er stellte sich gekonnt auf dem Tisch ab und wartet bis Adam und Seto ihn endlich bemerkten. Adams Augen blitzen gleich auf und er begann zu wieder grinsen.

„Gute Idee!“ flötete er und erhob sich, wobei er Seto gleich mitzog. Der schaute nur komisch zwischen den Gläsern, Viktor und Adam hin und her. Die Drei setzen sich um den Tisch und alle starrten gebannt auf die kleinen Gläser. Adam warf Viktor grinsend Streichhölzer hin und der grinste zurück.

„Es ist zwar falsch seine Probleme im Alkohol zu ertränken, aber heute Abend gelangen wir eh zu keiner Lösung mehr. Also hoch die Tassen!“ Kicherte Adam und nickte Viktor zu. Seto sah gespannt dem Treiben der beiden zu. Elegant strichen Viktors Finger das Streichholz an und er tippte damit kurz auf jedes der drei Gläser. Sofort flammte deren Inhalt blau auf. Adam grinst Seto an. „Auspusten, Strohhalm rein, Austrinken! Verstanden!“ kicherte er und Seto nickte nur. Alle drei lehnten sich zu ihren Gläsern heran, bliesen die Flamme aus und zogen den Inhalt dann mit dem Strohhalm aus dem Glas. Adam und Viktor lehnten sich kichernd zurück und Seto begann zu husten. Mit einem seltsamen Gesichtsausdruck schluckte er noch mal schwer und sah die anderen beiden dann fragend an.

„Guter Stoff oder?“ kicherte Adam und Seto nickte nur.

„Noch mal?“ Wieder nickte Seto. Viktor erhob sich und nach kurzer Zeit kehrte er mit einer neuen Runde zurück.
 

Schon jetzt fühlte Seto wie sich eine seltsame Schwere über seinen Geist legte. Normal vertrug er Alkohol ganz gut, doch das hier ging wirklich sofort in den Kopf. Trotz des seltsamen Gefühls und seiner sonstigen Bedenken wiederholten die Drei das Trinkritual noch drei Mal. Erschöpft und kichernd sanken die drei in die Sitzbank zurück. Seto schloss kurz die Augen und langsam kroch die Müdigkeit in Kaibas Hirn. Auch die beiden anderen sahen nicht gerade wacher aus.
 

„Wir sollten langsam Schluss machen. Der Tag war echt hart!“ sagte Kaiba matt und warf einen Blick auf seine Uhr. Adam tat es ihm gleich und nickte zustimmend.

„Ich werd morgen oder besser heute mit Joey noch einkaufen gehen. Soll ich auf was bestimmtes achten?“ Adam hob grinsend den Kopf.

„Er soll sich ein Halsband aussuchen und ansonsten mach es etwas edler. Ich mag seinen bisherigen Stil nicht besonders.“ Seto grinste zurück und lehnte sich noch einmal zu Adam herüber. Dieser küsste ihn sanft.

„Nacht Dragon!“ flüsterte Adam leise und auch Viktor bekam einen Kuss von Seto.

„Die Strafe ist beendet!“ kicherte Adam ihm noch hinterher.
 

Seto musste sich wirklich konzentrieren um klar denken zu können. Dennoch schritt er stolz und sicher die Treppe herunter und niemand hätte gemerkt das er wirklich mehr als leicht angeheitert war. Sein kalter Blick suchte seinen Blondschopf. Die Kindergartengruppe war auf 5 Personen geschrumpft und hang irgendwie müde in der gewählten Ecke rum. Yugi und Yami kuschelten schlaftrunken miteinander, während Joey, Bakura und Malik hitzig miteinander diskutierten. Seto war viel zu müde und seine Gedanken waren auch ganz wo anders, als das ihn interessiert hätte worum es ging. Geschmeidig kuschelte er sich an Joey und wieder musste der Hals des Kleineren herhalten. Joey begann wieder zu kichern. Wieso der Kleine jetzt noch so munter war, würde Seto wohl nie verstehen, aber irgendwie war ihm das auch egal. Ihm war seit Kingston den Club verlassen hatte irgendwie alles egal. Er zog den Wirbelwind zu sich heran und der diskutierte munter weiter.

„Bett!“ knurrte Seto leise als Joey weiter 20 Minuten seine Meinung verteidigt hatte. Joey drehte sich ein Stück zu ihm herum und schreckt auf einmal zurück.

„Du bist ja betrunken!“ sagte er vorwurfsvoll. Seto grinste ihn nur mit glasigem Blick an und nickte. Joey erhob sich und drehte sich richtig zu Seto herum.

„Toll jetzt darf ich dich auch noch nach Hause schleifen.“ Fauchte der Blonde.

„Ich kann alleine gehen!“ antwortete Setos matte Stimme und er richtete sich schwankend auf. Mit ungewöhnlich sicherem Schritt ging er Richtung Ausgang davon.

„Hey, warte auf mich!“ rief Joey ihm hinterher, verabschiedete sich kurz bei den anderen und lief Seto dann nach. Die anderen Vier kicherten leise. Yugi sah sich noch einmal um.

„Ich glaub wir sind die letzten.“ Kicherte er leise.
 

Adam und Viktor kamen bedacht die Treppe herunter geschritten. Matt lächelnd lehnte er sich über die Bar zu dem letzen verbliebenen Kellner herüber.

„Was bekommst du, Jack!“ fragte er leicht grinsend.

„Nix!“ antworte ihm der junge Mann und grinste ihn offen an. Fragend hob Adam die Augenbraue.

„Kingston bezahlt den Abend. Übrigens für die Gruppe von deinem Süßen auch. Irgendwie war er vorhin extrem gut, aber auch seltsam gelaunt als er gegangen ist.“ Grinste Jack.

Yami kam gerade zur Bar hinüber und sah nicht gerade fröhlich aus.

„Wieder bleibt der Abend an meiner Kasse hängen.“ Fauchte er zu sich selbst.

„Lass mal Kleiner. Das ist schon geregelt.“ Kicherte Adam und ließ den erstaunten Yami einfach stehen. Viktor grinste ihn an, verabschiedete sich von den übrig gebliebenen und dann verschwanden die zwei in die kalte Nacht. Yami zuckte grinsend mit den Schultern.
 

Joey sah sich nach dem Fahrer von Seto um. Dieser stand rauchend an den schwarzen Wagen gelehnt und hob leicht die Finger als Joey in seine Richtung sah. Joey nickte ihm zu und keine Minute später, hielt der schwarze Wagen vor ihm. Joey öffnete Seto die Tür und dieser stieg gewohnt geschmeidig ein. Niemand hätte bemerkt, dass der Firmenchef wirklich betrunken war, außer dieser jemand hätte ihm in die Augen gesehen. Joey setzte sich neben Seto und der kuschelte sich gleich an den Blonden. Joey lächelte matt und schloss bis zur Kaibavilla die Augen und lauschte dem ruhigen Atem seines Gegenübers.

Genauso geschmeidig stieg Seto wieder aus dem Wagen aus, schritt stolz hinauf in sein Zimmer, strich sich die Kleider vom Leib und warf sich müde aufs Bett.
 

Joey war ihm einfach hinterher gegangen und stand und unschlüssig an den Türrahmen gelehnt.

„Willst du da festwachsen?“ fauchte der Brünette vom Bett her und Joey schreckte zusammen.

„Ich werd dann mal gehen. Gute Nacht Seto.“ Flüsterte Joey leise und schob sich vom Türrahmen weg.

„Komm her!“ fauchte es wieder vom Bett. Joey folgte der Aufforderung mit einem mulmigen Gefühl.

„Was ist denn noch?“ fragte er und lehnte sich zu dem Firmenchef hinunter. Kaiba bäumte sich kurz auf, schlang den Arm um Joeys Oberkörper und zog ihn zu sich herunter.

„Wieso willst du mich allein lassen, Wheeler?“ Joey quiekte kurz auf.

„Weil du betrunken bist, Seto.“ Flüsterte er dann leise und stützte sich über dem Brünetten ab. Dieser zog den Blonden noch näher heran.

„Bitte lass mich nicht allein.“ Flüsterte er mit bebender Stimme an Joeys Ohr vorbei. Kurz überlegte der Blonde und dann lächelte er matt.

„Gut aber dann musst du mich wieder loslassen.“ Setos Arme fielen von Joeys Oberkörper ab und er richtete sich wieder auf. Vorsichtig zog er den Brünetten hoch und legte ihn richtig ins Bett. Leise knurrend kuschelte sich Seto in die weiche Decke und schloss die Augen.
 

Joey ging noch einmal ins Bad. Hier befeuchtete er sich die Hände und strich sich schwer atmend über das müde Gesicht. Dann grinste er sich falsch im Spiegel an und kehrte zu Seto zurück. Dieser atmete schwer und war anscheinend schon eingeschlafen. Vorsichtig legte er sich ins Bett und kaum das er bemerkt wurde, schmiegte sich der Körper des Firmenchefs auch schon an ihn.
 

Joey atmete schwer und starrte mit offenen Augen gen Decke. Die Ereignisse der letzen Minuten hatte ihn zum Grübeln gebracht. Wie automatisch das alles abgelaufen war. In Setos Augen konnte man sehen, wie stark alkoholisiert er war und doch hatte er nicht einen Augenblick lang geschwankt oder auch nur komisch geredet. Seine Stimme war kalt wie immer und seine Haltung genauso stolz. Wie lang man wohl diese Rollen spielen musste, um sie selbst in so einem Zustand perfekt abzuliefern. Nur gerade eben war seine Stimme beinah ein Flehen gewesen. Joey zuckte leicht zusammen, als der Körper neben ihm sich bewegte. Er sah in das friedliche Gesicht von Seto und lächelte matt. Noch einmal strich er dem Firmenchef übers Haar und bekam ein leises Schluchzen als Antwort.

„Bitte lass mich dich glücklich machen, mein Dragon!“ flüsterte er leise, rutsche ein Stück herunter und kuschelte sich an. Er spürte Setos Körperwärme und dessen Atem hauchte leicht über seine Hals. Mit einem Lächeln schloss Joey die Augen und schlief endlich ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  jyorie
2013-07-22T10:06:28+00:00 22.07.2013 12:06
Kapitel 12 dritter Teil


Hey ^_^

was passiert denn mit einem Spielzeug, wenn es das tut, was Kaiba getan hat? (Also es ungefragt an einen anderen Dom geht) Es war ziemlich krass, wie Seto da auf Kingston „los gegangen“ ist – er ist also doch ein Gangsterboss (hätte mir eigentlich klar sein sollen, als er bei Victor so belanglos über den Mord geredet hat, ein „normaler Bürger“ würde das nicht tun) ... die Konzequenzen die es für Kaiba hat müssen sehr hart sein, so wie Adam reagiert hat und sich die drei hinterher betrunken haben.

Aber es schien so als wenn es Kingston eher amüsiert hätte als das er wirklich sauer war.

Wie Seto mit Joey danach gekuschelt war schön. Er scheint ein Ruhepol für ihn zu sein, jetzt wo beide wissen, das sie einander zugetan sind :D Mir hat es sehr gefallen, wie sich der kleine um ihn gekümmert hat^^

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-22T03:32:34+00:00 22.07.2013 05:32
Kapitel 12 zweiter Teil


Hey ^_^

Man man das ist echt schlimm! Ich komme und komme von deiner ff nicht los. ~.^

*schnurr* das hast du gut beschrieben, wie sehr sich Alex die Nähe seines gern gewünscht hat, und wie Leidenschaftlich die beiden miteinander geschlafen haben >.< auch wie der Direx später überredet würde, den neuen Schüler anzunehmen *ggg*

Und dann sind wir schon in der Gegenwart. Ich mag die gefährliche Spannung bei der alles knistert und wie Adam sich aufgebaut hat, um Joey nochmal zu fragen, ob er sich wirklich für seto einsetzen will. Was den kleinen wohl in dieser einen Woche Gehorsam erwarten wird, wenn seto und Viktor ihm davon abraten? Oder soll es nur geheimnisvoll klingen? Und joeys Ehrgeiz wecken?

Außerdem ist es interessant, wie deine Doms einen offiziellen Teil machen. Und dann hinter her ihre kleinen noch mal extra zu rede stellen und nachfragen :)

Wie sehr mir deine ff gefällt muss ich hier nicht nochmal betonen oder? Du siehst ja wie ich Schlinge :D

Außerdem bin ich sehr neugierig, wieso seto seinen blonden jetzt neu einkleiden muss und was Joey alles erwartet.

CuCu Jyorie

Von:  jyorie
2013-07-22T03:31:32+00:00 22.07.2013 05:31
Kapitel 12 erster Teil


Hey ^_^

Das wird ja immer verknoteter. Also hat Viktor so einen prass auf Kingston, weil dieser jemand ermordet hat, der ihm an die Wäsche gegangen ist, trotz dessen Verbotes, also ist es eher Angst die er vor ihm hat statt Wut. Je mehr man liest, um so mehr Wege erschaffst du.

Okay... Und wieder wurde eine frage beantwortet ^^"
Bei der Unterredung zwischen Alex und Kingston ist wieder herausgeblitzt, das er auch anders sein kann. Und sein Wolf ihn wohl genauso vergöttert wie Viktor seinen Herrn.

Das wird sicher interessant, wenn Alex zur Schule muss.

Und bei der Reaktion auf den auktionspreis, hätte ich auch Angst um Viktor, aber andererseits kann er ja nix für die Höhe des Angebots :)

CuCu Jyorie

Von:  feuerregen
2007-08-01T03:28:16+00:00 01.08.2007 05:28
wow, die story ist so klasse!!
wie du stärke und schwäche in einer person vereinst, ist hammer!
dein schreibstil hat mich sehr angesprochen, nur waren die flashbacks manchmal etwas unübersichtlich angebracht....aber man konnte sie herauslesen! ^^
ansonsten einfach nur großes lob!!

ich bin gespannt aufs nächste kappi!
lg, feuerregen


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