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Haus Nr 13

von

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Dicke, schwarze Regentropfen schlugen gegen die Fenster des Hauses Nummer 13.

Hinter diesen Fenstern, in diesem dunklen Gebäude, saß ein Mädchen. Sie kauerte in einer Ecke ihres Zimmers und weinte. Es herrschte absolute Stille, die nur durch vereinzelte Schluchzer ihrer unterbrochen wurde. Ihre Augen waren tief rot, durch die ununterbrochenen Tränen und ihre Fingernägel gruben sich tief in das Fleisch ihrer Arme, sodass Blut hinausströmte.

Sie hasste sich... Wie konnte sie nur so blöd gewesen sein!?

Unendlich tiefer Scham und Verzweiflung stiegen in ihr hoch und langsam floss das Blut. Sie würde nie wieder jemanden vertrauen! Wie oft hatte sie das getan und immer wieder wurde sie enttäuscht und betrogen!

Betrogen, von den Personen, denen sie vertraute und liebte, doch diese Liebe wurde nur ausgenutzt, von denen, den sie vertraute.

Sie wollte nicht mehr, sie konnte nicht mehr...

Es war doch nur sinnlos, was sie tat...

Langsam flossen ihre Tränen dahin und ihre Augen waren nun blutrot, wie die Flüssigkeit, die sich ihren Weg hinab bahnte.

Am Liebsten wäre sie weggerannt; weit, weit weg, dorthin, wo sie nicht betrogen und ausgenutzt werden würde. Doch gab es diesen Ort? Wohl nicht! Es war doch nur eine schöne Illusionswelt, in der sie lebte...Einsam, verlassen, blossgestellt...

Welchen Sinn hatte das Leben? Welchen Sinn hatte IHR Leben? Sie wusste es nicht...Dennoch, wenn sie jetzt alles beenden würde, würde es die Menschen um sie herum kümmern? Ihre Freunde und ihre Eltern, würden sie um sie weinen, die Menschen, die ihr so sehr wehgetan und sie benutz und gedemütigt hatten? Würden sie jegliche Trauer für sie empfinden?

Ihre Gedanken waren vom Scherz und der Einsamkeit der Leere betäubt. Sie konnte es nicht mehr realisieren...Sie wollte es auch nicht... Einsamkeit und Kälte zerfrass sie und der Schmerz ließ sie erschlafen...

Wenn sie jetzt eine Klinge nehmen würde, oder Tabletten, und allem ein Ende setzen würde, währe sie dann für immer befreit, oder würde selbst der Tod schrecklicher als das Leben werden? Doch was, wenn sie schon längst tot war und nur noch ein leerer Antlitz durch das Leben schritt ohne Sinn, Verstand und Perspektiven... Überhaupt, was hatte sie als unbedeutende Person für einen Platz auf einer Welt der Enttäuschung, Nutzlosigkeit und Verletzung? Gab es überhaupt so etwas wie Liebe auf dieser kalten, gottverdammten Welt oder war es nur ein schönes Trugbild der Menschen, die sich doch alle gegenseitig nur ausnutzen und hintergingen?

Sie ertrug das alles nicht mehr...Wie müde und schlaff es sie doch machte…

Der Regen dieser Nacht wurde immer heftiger, doch sie hörte schon längst nichts mehr, ihr Wahrnhemung war durch denn innerlichen Schmerz ihrer Seele gestorben sowie auch nur noch ein Schatten ihrer Selbst auf diesem willenlosen Planeten wandelte... Wozu ihn also noch länger so quälen, wenn er doch seine Aufgabe erfüllt hatte und bereit war für den Tod? Sowie die Seele sich schon längst nach der endgültigen Verdammnis sehnte und nur auf das Ende wartete?

Sie stand auf. Blickte in den Spiegel, der an der Wand gegenüber hing. Sie sah sich selbst dort, doch war das wirklich sie? Ihre betäubten Sinne konnten nicht mehr...

Sie hasste diesen Anblick. Er war hässlich, überflüssig, verdammt...

Zum Sterben geboren, zum Tod verdammt...



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