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Totenstille

Keiner glaubt mir
von

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Unwahrheiten

Kapitel 1 Unwahrheiten
 

„ Oh du schöne Welt,

voll Tod und Leid.

Will dich zerhacken,

zerreißen zerbeißen.

Mit Feuerpracht schlag ich euch nieder,

Lass euch ersaufen, im Wasser mit allen Gliedern!“
 

Schweißgebadet war ich aufgewacht. Das wenige Licht, dass durch mein kleines Zellenfenster schien, schmerzte in meinen Augen. Ich spürte an meinen Gelenken,

Handschellen die tief ins Fleisch schnitten. An das was vor der Festnahme passierte konnte ich mich nicht erinnern, nur an das Schwarze dunkel um mich herum, während wir zum Zentralgefängnis in Tokio fuhren. Ich lag mit dem Gesicht zu Boden und atmete die feuchte moddrige Luft ein. Keuchend versuchte ich mich aufzusetzen, vergebens, ich war am ganzen Körper gefesselt. Dumpfe Klopfende Geräusche waren überall um mich herum zu hören. Mir war als würde ich gleich wieder das Bewusstsein verlieren. Noch einmal versuchte ich mich hinzusetzen, aber das Gehämmer in meinem Kopf ließ mich sofort wieder zu Boden sinken.

Langsam nahm die dunkle Zelle Gestalt an, meine Augen gewöhnten sich an das Dunkel. Dieser Raum sah nicht wie eine gewöhnliche Zelle aus, sie war trist und einfach ein Zimmerchen mit Stuhl, das einen an einen ausgeräumten Besenschrank erinnerte. Auf einmal musste ich husten, ich hatte das Gesicht vor mir von dem ich gerade geträumt hatte.

Genau diese Puppe mit den ergrauten Haaren, den Narben auf dem Gesicht und dem Blutbefleckten Puppenkleidchen. Sie starrte mich an rührte sich aber nicht. Das Lied, dass sie gesungen hatte kam aus einer Ecke der Zelle, dort stand eine weitere solche Puppe, die der anderen auf das Haar glich. Sie sang das Lied immer und immer wieder. Ich zitterte vor Angst, weil ich nicht wusste was jetzt geschehen würde. Das bisschen Licht das durch das Fenster schien konnte mir nicht sagen ob es Tag oder Nacht war. Ich gab es offen zu ich hatte furchtbare Angst im Dunklen. Eigentlich passt das gar nicht zu mir, ich war immer kühl und gab nie meine Gefühle preis. Etwas an diesem Ort kam mir seltsam vor. Als sei ich schon mal hier gewesen. Einiges kam mit bekannt vor. Wieder versuchte ich mich aufzusetzen, jetzt gelang es mir unter Mühe. Die Puppe hörte auf zu singen. Ich glaubte zu sehen wie sie blinzelte. Mir stockte der Atem. Ich sah zu der anderen Puppe rüber, auch sie blinzelte und löste die andere Pupe mit dem Lied ab, denn sie fing nun an zu singen. Erleichterung überkam mich, denn ich wusste, nein ich kannte diese Puppen genau sie waren mir schon einmal begegnet. Jetzt erinnerte ich mich auch wieder warum mir das hier alles so bekannt vorkam. Alles hier war eine getreue Nachbildung, der Kammer in der ich fast 10 Jahre meines Lebens verbracht hatte. Jedoch wusste ich genau dass ich nicht dort in der Abtei war sondern im Gefängnis. Früher hatte ich immer panische Angst vor den Puppen, mein Großvater wusste das und er wollte mich vermutlich auch noch im Gefängnis leiden lassen, aber in all den Jahren hatten die Puppen mir nichts getan und so vermochten sie es auch jetzt nicht zu tun. Ich lehnte mich gegen eine Wand und beobachtete das Licht.
 

Lange Zeit saß ich so dort, die Puppen sangen immer weiter. Ich hatte nicht mitbekommen dass sich die blassen Gesichter derer, sich zu mir gewandt hatten. Auch als ich sie anstarrte war mit nicht aufgefallen dass die Puppen aufgestanden waren. Dann ging alles sehr schnell die Puppen liefen auf mich zu und sprangen mir an den Hals. Ich war geschockt und mir stockte der Atem. Zum Glück wurde im gleichen Moment die Schwere Sicherheitstür geöffnet und ein Wachmann trat ein. Die Puppen fielen sofort zu Boden. Langsam fand ich meine Stimme zurück, während der Wachmann auf mich zutrat. „Ich bin unschuldig!“ nuschelte ich.

Der Mann packte mich am Arm und zerrte mich raus in den schwach beleuchteten Gang. An den Seiten des Ganges waren noch andere schwere Eisentüren zu sehen. Als wir an einer großen Gittertür vorbei kamen erhaschte ich ein Blick auf den Mann der daneben saß. Er saß auf einem gebrächlichen Stuhl daneben stand ein Tisch der ebenso aussah als würde er jeden Moment zerbersten. Der Wachmann der mich festhielt stupste seinen schlafenden Kollegen an der verwirrt die Augen aufschlug. Der nickte kurze zeit später nur und blickte mich mitleidig an. Der Blick machte mir Angst, ich riss meine Augen auf und starrte meinen Wachmann an, der grinste nur gehässig und ich konnte mir ein zittern nicht verkneifen. Er drückte noch fester zu und schleifte mich wieder mit sich, eine Treppe hinauf. Ich hatte Angst was jetzt mit mir geschehen würde, wollten sie mich töten? Mich foltern bis ich das sagte was sie hören wollten, die Wahrheit die nicht die Wahrheit war? Nach endlos langen Gängen und einigen Fahrstuhl Fahrten landeten wir vor einer Tür. Die Tür hatte ein Muster, das mir noch mehr Angst machte. Ich wusste sofort der Raum der sich dahinter befand sollte nicht mit Blümchen oder derweilen ausgestattet sein. Nein, hinter dieser Tür würde mich schrecklicheres erwarten. Das Muster auf der Tür war so grausam, noch schlimmer als der Tod. Nach dem Tod ist einfach alles vorbei. Aber wenn du gefoltert wirst, kannst du wahnsinnig werden oder die Schmerzen noch Jahre später spüren. Ich war an Schmerzen gewöhnt aber auch mir tat es nach einiger zeit weh. Und wie ich erwartete würden sie mich die ganze Nacht und den ganzen Tag lang leiden lassen, bis ich nicht mehr klar denken könnte. Der Wachmann betätigte einen Schalter an der Wand darauf hin kam eine Stimme aus einem Lautsprecher. „Gregory, hast du ihn dabei?“ fragte eine kalte Stimme am anderen Ende. „Ja!“ sagte Gregory. Die Tür quietschte und sprang auf. Beim Anblick was mich erwartete, riss ich die Augen auf und übergab mich gegen die Wand. Gregory schlug mich sodass ich in den Raum flog und hart auf dem Boden aufprallte, dann schloss sich die Tür wieder und ich war für einige Momente Allein in dem Raum.
 

Wieder hatte ich das Bedürfnis zu kotzen. Konnte aber nicht wirklich was aus meinem Magen hervorbringen, denn schon seit 4 tagen hatte ich nichts mehr zu Essen bekommen. Als ich noch auf dem Revier war hatten sie mich täglich über das Verbrechen ausgefragt Und ich gab ihnen immer die gleiche Antwort. Hier würde es nicht anders sein, das wusste ich. Aber würden mich die Schmerzen die ich jetzt schon zu spüren anfing, letztendlich doch dazu bringen ihnen die Lüge zu erzählen? Ich schaute mich in dem Raum um, viele die Foltergegenstände waren schon nicht mehr erlaubt aber trotzdem wurden sie in vielen Länder trotzdem noch gehandhabt. Einige von ihnen kannte ich noch aus der Abtei, einige von ihnen hatte ich noch nie gesehen. Eins stimmte mich zuversichtlich die Geräte die ich kannte und auch schon miterlebt hatte waren längst nicht so schlimm wie die Folter die mich noch jetzt um den Verstand brachte. Täglich manchmal mehrmals geschieh das in der Abtei. Immer wieder wurde ich von Boris vergewaltigt das fing schon damals als ich gerade 6 geworden war an. Unerträgliche Schmerzen waren das, nicht nur Körperliche sondern auch Seelische. Immer hatte ich es stumm über mich ergehen lassen. Keine Träne hatte ich vergossen die meine Haut benetzten wollte. Daher war ich auch so eiskalt geworden. Früher war ich nicht so, aber seitdem mein Vater mich verlassen hatte wegen seiner Beyblades, konnte ich nicht mehr und schwor mir selbst dass ich nie mehr lächelte. Dann steckte mich mein Großvater in die Abtei und da war es mit der Entwicklung einer eigenen Persönlichkeit vorbei. Ich gab nie einen Ton von mir, tat immer das was gesagt wurde und bildete mich zu einem der besten Kämpfer der Abtei aus. Der Stolz meines Großvaters färbte ein wenig auf mich ab. Auch ich war stolz und gab niemals auf. Aber dann hatte ich sie kennen gelernt, die, die mir etwas anderes beibrachten seither spürte ich auch wieder Wärme in meinem Herzen. Die Maske fiel von meinem Gesicht ab und ein etwas freundlicherer Kai hatte sich den langen Weg tief aus dem schwarzen Herzen nach oben erkämpft. Trotzdem verlor ich meinen Stolz nicht und blieb immer noch ein kleiner Eisblock. Dennoch hatte ich nun Freunde die mir beistanden und denen ich deswegen auch sehr dankbar war. Leider hatte ich es ihnen nie gezeigt und schallte mich selbst dass ich jetzt keine Gelegenheit mehr dazu hatte. Ich wusste, dass sie mich foltern würden und dass ich langsam den verstand verlieren würde und ich irgendwann nicht mehr in der Lage sein werde mit jemanden zu reden, denn die Panik-Zustände die mich in der Zukunft erwarteten, ließen keine Personen mehr an mich ran. Ich zog einen Schlussstrich unter mein Leben, weil HIER nun alles vorbei sein würde. Eine Tür nahe eines großen Stuhls schwang auf. Ein grässlicher Mann trat ein. Sofort schlug mir ein verfaulter Geruch entgegen. Als er mich anlächelte mit seinen kleinen unter falten versteckten grünen Augen, wusste ich auch woher der miese Geruch kam. Alle seine Zähne waren ausgefallen und wenn er welche hatte waren sie schon braun und hatten überall schwarze Krater. Der Mann trat näher auf mich zu und packte mich am Kragen. In der nähe stand ein Stuhl. Der Mann zog mich auf die Füße und warf mich in den Stuhl. Der schwach beleuchtete Raum wurde von einem bläulichem Neonlicht erfüllt. Der Mann war verschwunden, ich konnte ihn nicht sehen, weil das Licht mich blendete. Plötzlich hallte eine kalte mordlustige Stimme durch den Raum. Ich zuckte zusammen bei dieser hasserfüllten Stimme. Dann folgte die Frage die ich schon Dutzend male gehört und gleich beantwortet hatte. „ Hast du diese 7 Mädchen umgebracht?“ Der Mann hielt Fotos von 7 Leichen hoch. Auf 3 der Bilder waren nackte Mädchen zu sehen deren Genick gebrochen wurde denn sie lagen auf dem Rücken, der Kopf war aber zum Boden gewandt. Auf 2 der Bilder sah man ebenfalls nackte Mädchen, ihnen aber fehlten einige Hautteilchen etwa in der Größe einer Orange. Auf dem 6 Bild war nur ein braun verkohlter Haufen zu erkennen. Das Mädchen schien verbrannt worden zu sein, bei lebendigem Leib, denn ihr Körper oder eher der Rest davon befand sich in einer sehr seltsamen Pose. Das letzte Bild sah ich nur angewidert an. Das Mädchen bestand aus sieben Stücken. Sie war zerteilt worden geronnenes Blut war auf ihren Körperteilen zu erkennen und einige Eingeweide waren ihr rausgerissen. Darunter konnte ich einen Satz erkennen “Gefunden am 12.6.2010.“ Das war ein Tag vor meiner Festnahme, mein Geburtstag. Wieder stellte mir der Zahnlose Mann die Frage „ Hast du diese 7 Mädchen umgebracht?“ Ich schaute ihn an und antwortete mit meinem Lieblingswort der letzen 5 Tage. „Nein!“ Nach diesem Wort nahm er mich wieder beim Kragen, sein Gesicht war nun unmittelbar vor mir und sein fauliger Atem schlug mir direkt ins Gesicht. „Ich warne dich Freundchen, sag die Wahrheit oder wir müssen sie aus dir Rausprügeln.“ Brüllte er. Ich verzog keine Miene und er lies wieder von mir ab. Er kramte in einer seiner Taschen und holte einen Sorgfältig geknickten Zettel heraus. Damit wedelte er mir vor dem Gesicht herum. „Hattest du mit all diesem Mädchen kurz bevor sie ermordet wurden Geschlechtsverkehr?“ fragte er neugierig. „Ich wüsste nicht was sie das angehen würde!“ motzte ich ihm ins Gesicht. „Oh das tut es!“ Er grinste, „Wir haben einige DNA-Proben genommen und sie mit deinen verglichen. Sie stimmen überein damit bist du unser erster und auch einziger mögliche Täter.“ „Ich bin aber unschuldig!“ rief ich. Der Mann schlug mich. An der Stelle wo er mich getroffen hatte kribbelte es und ich wusste dort blutete ich jetzt.
 

„Ich hab es ja gesagt, so geht’s jetzt weiter bis du endlich mit der Wahrheit rausrückst.“ Ich kochte vor Wut, keiner glaubte mir. Ich stand den Tränen nahe, verbarg sie aber. Der Mann wedelte wieder mit dem Zettel vor mir herum. Wie ich immer die Wahrheit gesagt hatte sagte ich sie auch jetzt. „ Es stimmt ich hab mit all diesen Mädchen geschlafen, deswegen bin ich aber noch lange kein Mörder. Sie haben keinerlei beweise gegen mich in der Hand.“ Wieder grinste er. „Hast du denn Beweise, dass du unschuldig bist?“ Ich blickte zu Boden, Beweise hatte ich keine, ich hatte auch kein Alibi denn ich war in letzter Zeit oft allein gewesen, besonders zu besagten Zeiten in den die Morden geschehen waren. „Da siehst du!“ grunzte er. „Und jetzt sag schon, Hast du sie umgebracht? Und ich möchte jetzt nichts falsches hören!“ „Nein!“ nuschelte ich. Der Mann hielt sich eine Hand hinter Ohr „ Wie ich hab dich nicht verstanden?“ „NEIN!“ schrie ich. Wieder schlug er mich. „NEIN, NEIN, NEIN!“ schrie ich weiter und schüttelte Heftig den Kopf. Tränen drangen aus meinen Augen. In Strömen flossen sie mir die roten Wangen runter, denn jedes Mal wenn ich ihm eine Antwort gab, schlug er mich. Sein wutverzerrtes Gesicht konnte ich nicht erkennen, alles war verschwommen. Wenige Sekunden später spürte ich einen dicken Fuß in meinem Gesicht. Der Stuhl kippte nach hinten und ich mit ihm. Ich lag auf dem Boden und ließ ungehemmt meiner Wut freien Lauf. Ich schrie immer weiter und beleidigte den Mann auf Russisch während er weiter auf mich einprügelte.

Nach endloser Zeit ließ er wieder von mir ab und ich öffnete die Augen. Er wollte in Richtung Tür marschieren, als er noch einmal kurz inne hielt. Er drehte sich um, kam noch einmal auf mich zu und trat mir voller Wucht in das beste Stück meines Körpers. Ich stöhnte laut auf, dann verschwand der Mann und ließ mich zurück. Dicke Tränen rannen mir über die Wangen. Vor Schmerz der meinen gesamten Körper übersäte konnte ich nicht mehr atmen. Die Tür durch die ich Stunden vorher gefeuert worden war öffnete sich wieder. Gregory kam auf mich zu „Los du Arsch steh auf!“ Ich kullerte über den Boden um irgendwie einen Halt zu bekommen, um aufzustehen. Ich ächzte kam aber nicht hoch. Gregory trat mir in die Magengrube und ich verkrampfte mich noch mehr. Mit den Fesseln hinten auf dem Rücken gelang es mir doch, dass ich mich aufsetzten konnte. Soweit war es nun geschafft aber auf die Beine kann ich trotzdem nicht. Gregory sah mich ungeduldig an und packte mich wieder am Kragen auf die Beine .

Neuer Gast

Kapitel 2 Neuer Gast
 

Ich war wieder in der Zelle und ließ mich an der Tür zu Boden sinken. Ich schaute mir den winzigen Raum noch einmal genau an und entdeckte die Puppen. Sie saßen in den Ecken wie zuvor, Angst stieg wieder in mir auf, war aber immer noch sauer weil mir keiner glaubte. Ich drängte mich weiter in eine Ecke weit weg von den Puppen, wann würden sie wohl das nächste mal angreifen? Einige zeit lang geschah nichts und alles war still, als die Puppen wieder anfingen zu singen. Wieder, ich glaubte es waren einige Stunden, war ein Geräusch zu vernehmen. Etwas schleifte über den Boden, dann verstummte das Geräusch. Etwas in einer Ecke blinkte auf. Ich dachte es waren die Puppen und der Schweiß ran nur so über mein Gesicht. Es blinkte immer wider, was mag das sein? Die Puppen waren es nicht das wusste ich jetzt. Ich wollte ein wenig näher herantreten und stand auf, die Wunden die mir zugefügt wurden während der stinkende Typ mich verprügelte, schmerzten. Ich lief dem blinkenden Licht entgegen an den Puppen vorbei, als ich plötzlich vor einem kleinen Fernseher stehen blieb. Er war in die Wand integriert und das kleine Stand by Lämpchen brannte. Es war ein kleines rot schimmerndes Licht, das ab und zu aufblitze. Ich fühlte über den Fernseher ob dort nicht irgendwo ein Knopf zu finden war. Enttäuscht ging ich zurück in die Ecke, nichts hatte ich gefunden. Ich wusste nicht mal warum ich das getan hatte, ich hatte einfach das Gefühl etwas finden zu müssen. Plötzlich waren die Schleifgeräusche wieder zu hören, diesmal waren sie lauter als zuvor. Die Tür zur meiner Zelle war erneut geöffnet worden, überrascht sprang ich auf. Ein grauer Sack war hinein geworfen worden, dann schloss sich die Zellentür wieder. Eine Zeit lang beobachtete ich den Klumpen. Für mich sah er nicht lebendig aus, also trat ich ein paar Schritte näher heran. Plötzlich zuckte das Graue Bündel heftig. Ich wollte schon wieder zurückweichen, als ich ein Schluchzen vernahm. Ich beugte mich über das Bündel und erkannte etwas menschliches, es war das Gesicht eines Jungen, etwa im gleichen Alter wie ich. Ich wollte ihn was fragen, aber da starrte mich das Gesicht angsterfüllt an. Augenblicklich blieben mir die Wörter im Halse stecken. Der Junge setzte sich panisch auf und robbte zu einer Wand wo eine der Puppen saß. Angeekelt verzog ich das Gesicht, erst jetzt war mir aufgefallen, dass der Junge und die Puppen in dem Schummrigen Licht verblüffende Ähnlichkeit hatten. Kein Geräusch war zu hören, außer der Gesang der Puppen. Der Junge starrte mich immer noch an während ich mich wieder in die Ecke setzte. „Wie heißt du?“ fragte mich der Junge. „Kai!“ antwortete ich dumpf. Das Gespräch erstarb, bis ich bemerkte, dass er was von mir wollte also fragte ich „ Und wie heißt du?“ Er antwortete mir jedoch nicht und fragte etwas anderes. „Wo bin ich?“ Überrascht sah ich ihn an.

„Wonach siehst denn aus, bestimmt nicht nach nem Schloss!“ verwirrt schaute sich der Junge um. „ Was ist passiert, was mach ich hier?“ Wie ein kleines Kind umklammerte er das Graue Tuch in das er eingewickelt war. „Ich schätze du hast wohl irgendwas angestellt sonst wärst du ja nicht umsonst hier!“

Der verwirrte Blick des Jungen ließ mich nicht los und er stotterte „ Wo ist hier… was mach… ich hier und…. wer bist du?“ genervt, eigentlich keine Lust auf so eine Unterhaltung, antwortete ich „ Das habe ich dir doch gerade erst gesagt… kannst du dich nicht erinnern?“ Er schüttelte den Kopf. Ich lief auf ihn zu, worauf er zusammen zuckte. Das beeindruckte mich wenig und ich setzte mich neben ihn. Ich wiederholte noch einmal meine erste Antwort „ Mein Name ist Kai, und wie heißt du?“ er antwortete mir wieder nicht und zeigte auf die Puppen „Was machen die hier!“ Murmelte er nervös. Etwas durchzuckte meinen Körper, ein Schmerz, großer Schmerz. „Du kennst diese Dinger?“ er nickte. Mein Magen verkrampfte sich. Was soll denn das, das ergibt doch keinen Sinn. Ist er es wirklich? ich schaute dem Jungen in die Augen und erkannte gleich wieder dieses widerliche Grinsen dass ich damals immer gesehen hatte. Nun schaute ich auch die Puppen an, deren Blick und das Grinsen waren dasselbe. Wie konnte das sein? Was machte er hier? Die wichtigste Frage die ich mir aber stellte war ’Wieso hatte er mich vergessen, das ist doch nicht möglich!’ Dann stockte mir der Atem. Überall in meinem Gedächtnis suchte ich nach seinem Namen. Egal wo ich kramte ich konnte keine Erinnerung an seinen Namen finden. Ich erinnerte mich nur an Bruchteile, wo ich nur sein Gesicht gesehen hatte. Wieder wandte ich mich an ihn und fragte noch einmal „Wie heißt du?“ Er schüttelte den Kopf „ Ich… ich erinnere mich nicht!... Alles ist weg ich weiß nicht mal wie ich hergekommen bin.“ Besorgt sah ich ihn an. Ich hatte ihn noch nie so verwirrt und ängstlich gesehen, glaubte ich jedenfalls, denn auch ich hatte kaum eine Erinnerung an ihn. Aus meinen Gedanken kannte ich ihn nur als Gefühlskaltes Arschloch, ein ebenbild von mir. Ich entschloss mich ihn eine Weile in Ruhe zu lassen, damit er die jetzigen Ereignisse verarbeiten durfte. Ich schlurfte wieder in die Ecke zurück. Zitternd starrte der Junge immer noch die Puppen an. Er kannte sie genau wie ich… vermutlich hatte er die gleichen Erfahrungen gemacht wie ich vor einigen Stunden. Wie auf Knopfdruck hörten beide Puppen auf zu singen und standen auf. Ich nahm das alles nur verschwommen war, denn ich döste ein wenig vor mich hin. Konnte nicht schlafen denn die Wunden schmerzten zu sehr. Dann fiel es mir wie Schuppen von dem Augen. Panisch blickte er im ganzen Raum herum. Der Junge war nicht mehr da. Ich zitterte, ich schwitzte, ich erinnerte mich. Sein Name war „Kok…!“ ’DUMPF’ ehe ich seinen Namen aussprechen konnte, traf mich etwas hartes am Hinterkopf und alles um mich wurde schwarz.
 

Eine laute Geräuschkulisse umgab mich. Ich war diese Lautstärke nicht gewohnt und das bereitete mir Kopfschmerzen vielleicht lag es auch an dem Schlag auf dem Kopf der mich für eine Geraune Zeit bewusstlos gemacht hatte. Ich lag auf dem Rücken, das stellte ich schon mal fest. Und der Untergrund auf dem ich mich befand bewegte sich. Motorgeräusche waren zu vernehmen. Ich versuchte etwas zu sagen, Fehlschlag. Die Augen aufzumachen, Fehlschlag. Stricke und Augenbinden verboten mir diese Funktionen meines Körpers. „Ich glaube er wacht auf.“ Hörte ich eine kratzige Stimme sagen. „Dann ändere das!“ antwortete jemand bissig. „Jawohl!“ ich hatte Angst was jetzt wohl passieren würde. Etwas piekste mich und es tat höllisch weh. Wenige Minuten später wurde ich müde und mir war unendlich heiß. Dann befiel mich wieder die Bewusstlosigkeit.
 

Kurze Zeit später spürte ich eiskaltes Wasser in meinem Gesicht. Geschockt schlug ich die Augen auf. Ich befand mich wieder in der Zelle, aber die Puppen waren verschwunden. Ein lautes Niesen groll aus einer dunklen Ecke. Dort sah ich ihn. „Kokatsu.“ flüsterte ich. Sein kleiner roter Haarschopf hob sich von seinen Knien und er starrte mich ängstlich an. „Was sagst du da?“ Fragte er. „Kokatsu… Kokatsu, das ist dein Name!“ sagte ich. Ich setzte mich auf und lehnte mich gegen die Wand. Ich wusste nicht wie ich wieder hier gelandet war oder was diese beiden Männer gleich wie viele es waren mit mir gemacht hatten. Ich fixierte Kokatsu während ich versuchte eine angemessene Position zu finden die mir nicht die Luft abschnüren würde. Kokatsu fing an heftig zu zittern und versuchte den Blickkontakt zwischen uns beiden zu verwerfen. Seine Augen wurden mit einem Mal klarer. „Ich kann dir sagen was sie gemacht haben.“ rief er aus der Ecke heraus, „Sie haben versucht deine Erinnerung zu löschen, so wie sie es bei mir gemacht haben. Aber wie bei mir ist es auch bei dir fehlgeschlagen.“ Geschockt saß ich dort. „Aber wieso, was bringt ihnen das?“ Überrascht schaute er mir in die Augen. „Na um dir ein anderes Gedächtnis Einzupflanzen. Eine sog. Gehirnwäsche.“ Sein Blick wurde etwas trauriger doch er fuhr fort. „Vor 2 Jahren als ich aus der Abtei geflohen war, nachdem diese abscheulichen Puppen versucht haben mich bei lebendigem Leibe aufzufressen, nahmen sie mich in einer Seitengasse fest. Sie beschuldigtem mich eines Serienmordes in Moskau. 7 Frauen sollte ich ermordet haben innerhalb 3 Monate. Alle waren nach dem gleichen Muster ermordet worden, doch sie starben eines unterschiedlichen Todes.“ Kokatsu machte eine Pause um meine Reaktion abzuwarten. Meine Augen waren weit aufgerissen und in meinem Kopf wand sich alles hin und her. Was sollte der ganze Dreck, es ist genau wie bei mir. Ich hob meine zitternde Stimme und quälte ein paar Worte heraus. „ Wie ist… die letzte… gestorben?“ Er antwortete sofort, als hätte er gewusst ich würde die Frage stellen, „An das Bild erinnere ich mich genau, dieses Mädchen war zerteilt worden in 7 Stücke, glaube ich.“ Der Schreck war mir in alle Glieder gefahren. „Wann wurde sie gefunden? Hast du mit ihnen geschlafen? Was ist passiert nachdem sie dich festgenommen haben?“ noch tausend andere Fragen wollte ich ihm stellen, aber diese drei waren wohl vorerst die wichtigsten. „Hm, ich glaube sie wurde an meinem Geburtstag gefunden, sie nahmen mich direkt danach fest, ob ich mit allen geschlafen hatte weiß ich nicht mehr, aber ich glaube schon. Die letzte Frage hättest du nicht stellen dürfen, ich rede nicht gern darüber. Aber was soll’s geteiltes Leid ist halbes Leid.“ Ich war total überrascht wie er so ocker über so was schreckliches berichten konnte, als hätte er sich eine Phantasiewelt geschaffen und wäre ganz woanders „Als sie mich ständig gefragt hatten, bin ich irre geworden und ich hab ein ganzes Jahr in so einer Gummizelle verbracht. An manches kann ich mich nicht erinnern, es ist wie ein Black out. Das hatte ich ziemlich oft. Ich wurde nur rausgeholt wenn sie mich wieder foltern wollten. Ich erinnere mich noch gut an die lachenden Gesichter wenn mir Nägel oder Messer in Fleisch stachen. Tagelang hatte ich überall nur Blut gesehen. Es war schrecklich. Teilweise fütterten sie mich sogar mit Hundekot. Das war das schlimmste Jahr in meinem Leben, bis jetzt. Ich weiß was mich erwarten wird und das wird kein Zuckerschlecken.“ Er zuckte mit den Schultern. Die Angst und die Furcht waren wie weggeblasen, stattdessen waren sie auf mich übergegangen und ich kam nicht so locker damit klar. Ich zitterte und mir war übel. Kokatsu starrte mich nur an, ich würdigte ihn keines Blickes. Zu beschäftigt war ich damit, was ich erfahren hatte. Würde mir das gleiche widerfahren. Oder würde der stinkende alte Sack doch noch zu Vernunft kommen. Das war jedoch sehr unwahrscheinlich, denn ich hatte kein Alibi und alle Beweise sprachen gegen mich. Doch ich war unschuldig. Hasste Gott mich denn so sehr? Ich hatte es nie zugegeben aber ich war schon immer sehr religiös. Ich ging zwar nicht in die Kirche, aber das wurde auch nicht von einem Gläubigen erwartet. Die Kirche war nur ein Materielles Symbol für Gottesglaube. Das hatte nichts mit dem inneren Glauben des Herzens zu tun. Mein Schädel brummte und immer mehr Angst und Panik stieg mir ins Gesicht. Der Schweiß und einzelne einsam Tränen rannen mir über die fiebrigen Wangen. Kokatsu beobachtete mich. „Dich beschuldigen sie, des gleichen Mordes oder?“ Irgendwie war sein verzogenes hässliches Gesicht in ein glückliches übergegangen. „Nicht ganz.“ erwiderte ich, „Mich beschuldigen sie des Serienmordes in Tokyo.“ Kokatsu lachte. Ich war geschockt über diese Reaktion. Zuvor hatte er noch leicht zittrig über die Sache gesprochen und jetzt kam es so rüber als würde er mich auslachen. Ich war ein wenig gekrängt. „Schade, das es nicht der gleiche Mord ist, sonst würden sie mich freilassen.“
 

Wie geht es wohl weiter….

Nach ein paar kommis wisst ihrs *gierig gugg-erpress*

LE ChibiKaiHi



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von: lunalinn
2007-03-23T18:38:38+00:00 23.03.2007 19:38
man das kapi hat mich ganz schön geschockt ôô
aba es is gut geschrieben
sehr gut ^^
schreib schnell weiter die ff is super :D
cu
Von: lunalinn
2007-02-19T18:18:42+00:00 19.02.2007 19:18
ôô
*geschockt is*
mein armes kai-chan Q.Q
aba eine super story
dein schreibstil is ziemlich gut lässt sich schön lesen ^^
bin echt gespannt wie es jetzt weitergeht =)
schickst du mir ne ens wenns weitergeht?
cucu ^^


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