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Der Ruf der Vergangenheit

von

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Vorwort und Prolog

Autorin: Sheela
 

Genre: Humor, Romantik & Abenteuer
 

Rating: Zwischen PG-12 und PG-16
 

Inhaltsangabe: Durch Zufall trifft das junge Mädchen Sahira auf den Elben Legolas, der ihr Leben von Grund auf verändern soll. Gefolgt von vielen Missgeschicken und neuen Freunden, findet sie auch Teile aus ihrer längst vergessenen Vergangenheit, welches sich allmählich wie ein Puzzle zusammenfügt und sie zu einer Entscheidung zwingt.
 

Disclaimer: Keine Personen in meiner Geschichte, die aus den Filmen bekannt sind gehören mir, sondern sind ein Werk von J.R.R. Tolkien und den genialen Erfindern und Mitwirkenden von Herr der Ringe.
 

Sonstige Anmerkungen:

Bei Kapitel in denen sexuelle Handlungen vorkommen, wird es im Vortext vermerkt.
 

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Prolog
 

Sie rannte.
 

Ihr Atem ging schwer und unregelmäßig, so dass ihre Lunge rasselnde Geräusch verlauten ließ. Der mit Steinen und Wurzeln benetzte Weg führte sie durch das dichte, harte Gestrüpp des Waldes. Ohne den Blick nach hinten zu richten, ahnte sie bereits, dass ihre Verfolger nicht weit entfernt waren. Die Äste und Sträucher peitschten ihr ins Gesicht und hinterließen tiefe Striemen auf ihrer elfenbein, weißen Haut. Das Herz schlug in einem viel zu schnellen Rhythmus und verursachte einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. Panik stieg in ihr auf. Sie waren zu nah! Viel zu nah! Das silberfarbene Amulett, welches sie um ihren Hals trug, schleuderte es bei jedem Schritt unachtsam umher. Übelkeit bahnte sich seinen Weg nach oben und rang deutlich um Oberhand.

Ihre Kehle schien jedoch wie zugeschnürt und lies es nicht zu. Ein Wundmal, das sich deutlich oberhalb ihres Fußknöchels abzeichnete, brannte wie tiefstes Feuer aus der Hölle und leuchtete in einem gefährlichen, bläulichen Schimmer auf. Schmerzvoll verzog sie das Gesicht.
 

Er hatte sie gewarnt. Ihr gesagt, er würde sie nicht noch einmal verschonen. Keine weitere Flucht verzeihen. Er würde sie finden. Immer und überall. Und doch musste sie die Chance nutzen, ihr Leben zu retten. Sie stürzte mehrmals in den aufgeweichten, lehmigen Boden, verweilte dort jedoch nicht lange. Der Vorsprung war zu gering. Sie durfte keine Zeit verlieren, nicht warten, bis seine Kreaturen, sie in die Finger bekamen. Nie wieder mochte sie diese Schmerzen erleiden, die sie bis zu ihrem Entkommen aus dem fleischzehrend und todbringenden Verlies ertragen musste. Und würden diese Unmenschen sie einholen, könnte sie sich und der Menschheit nur noch den Tod wünschen, nur, um freiwillig den Qualen ein Ende setzen zu können. Obwohl sie nur an ihre Flucht denken sollte, quälte sie immer der ein und derselbe Gedanke. Wie konnte er ihr das antun? Doch sie wusste die Antwort. Er war nicht mehr ihr Bruder. Sie hatte es an seinen Augen erkannt. Sein Blick, voller Hass und Liebe zugleich, nah an der Grenze zum Wahnsinn. Es hatte ihn bezwungen.
 

Sie warf ihren Verfolgern einen flüchtigen Blick zu und rannte ungehindert weiter. Sie konnte das laute Getrampel seiner Horde wahrnehmen. Jeder Schritt von ihnen spürte sie in ihrer Brust und vibrierte durch ihren Körper. Der Regen, welcher erbarmungslos vom Himmel nieder peitschte, durchnässte ihre Kleidung bis auf die Knochen und ließ sie vor Kälte erzittern. Und doch, vermischte sich ihr Schweiß, der ihr durch ihre hastigen Schritte über das Gesicht rannte, mit den Tränen, die sich ihren Weg über ihre Lippen bahnten. Schluchzende, verzweifelte Laute entdrangen ihrem Mund. Hilfe ... sie brauchte Hilfe! Ihre dunkelbraunen Locken waren zu wassertriefenden Strähnen gewandelt und erschwerten ihr die Sicht.
 

Dann geschah das Unglück. Mit ihrem Fuß blieb sie an einer, aus dem Boden gewachsenen Wurzel hängen und stürzte mit den Händen voraus in eine Schlammgrube. Dort blieb das junge Mädchen für einen kurzen Moment regungslos liegen, bis nur langsam das Bewusstsein wieder zu ihr durchdrang. Sie versuchte aufzustehen, weiter zu rennen, doch sie wusste, es war zu spät. Die Schmerzen, die durch ihre Gelenke fuhren, hinderten sie an einer weiteren Flucht. Weinend drehte sie sich um und blickte auf das scharfe Messer, welches ihr an die Kehle gehalten wurde. Ein lauter Blitz durchfuhr die regnerische Nacht und ein Schrei, welcher durch Qual und Pein geprägt wurde, hallte durch den dichten, schwarzen Wald.
 

Der Regen und das Gewitter verstummten. Das letzte Licht, welches die Nacht noch erhellte, trug einen blauen Schimmer und umhüllte den leblosen Körper des Mädchens, bis auch dieser, gänzlich verblasste und von der Dunkelheit verschlungen wurde.

Kapitel 1 - Begegnungen

Als erstes möchte ich meinen Dank an die Reviewschreiber aussprechen.
 

Es freut mich sehr, dass euch der Prolog bereits gefällt und hoffe natürlich, dass auch die Story euch gefallen wird.
 

@Sushi-KB

Ich danke dir für deine Wünsche! Ich wünsche mir das natürlich auch. Ein "Autor" freut sich immer über Resonanz! Danke dir ^^
 

@MeisterDiebin1412 Also deine Geschichte von Sailormoon gefällt mir gut (Zwar interessiert mich SailorMoon nicht so, aber dein Schreibstil gefällt mir dort sehr! Ich danke dir für das Review und hoffe natürlich, dass du auch weiterhin meine FF lesen wirst :)
 

@Sindarisch Sprache: Nun ja, ich versuche nicht allzuviel davon zu verwenden, da meine Sindarinkenntnisse sehr, sehr, SEHR gering sind. Sprich: Gar keine. Außer die Wörter die eigentlich bekannt sind. Deshalb, sollten die Wörter, oder die Übersetzungen nicht ganz stimmen, verzeiht es mir bitte!
 

Über weitere Reviews würde ich mich wahnsinnig freuen!
 

°------------°
 

Kapitel 1 - Begegnungen
 

Vier Jahre später ...
 

Die Sonne stand hoch oben am Himmel von Mittelerde und prallte auf den sich weit erstreckenden Wald, nahe Eldoras, nieder. Die Lichtstrahlen durchdrangen die saftig grünen Blätter der Bäume und fielen auf den bereits aufgewärmten Waldboden.
 

Ein leichter Windhauch ließ das Grün wie ein Spiel über die Wiesen tanzen, welches ein Elb mit einem amüsierten Lächeln beobachtete.
 

Er streckte sein Gesicht dem Licht entgegen und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die auf seiner Haut angenehm prickelten. Tief luftholend schloss er für einen Moment die Augen, um daraufhin auch gleich wieder seinen Blick in den Himmel richten zu können. Es würde wieder ein schöner Tag werden, da war er sich sicher. Nachdem Legolas mit seinen Freunden Aragorn und Gimli vor fünf Tagen losgeritten war, konnte er seine Vorfreude auf das Fest kaum verbergen und steigerte sich mit jedem Schritt, dem sie der Stadt näher kamen.
 

Die Gemeinschaft des Ringes war auf dem direkten Weg nach Eldoras unterwegs, um dort das alljährliche Blütenfest des Fürsten Malenon zu feiern. Seit der Bezwingung des Herrschers Sauron, vor etwa fünf Jahren, veranstaltete der Fürst der Stadt jährlich ein Fest, welches in der Jahreszeit stattfand, wo sich die Elben im ‚Zeichen der Blüte‘ befanden. Für Legolas und sein Volk, der Ursprung des Frühlings.
 

Und durch die tatkräftige Unterstützung, des damaligen Elbenvolkes, wollte der Fürst mit diesem Namen, dem Volk seinen Dank aussprechen. Jedes Jahr, zur gleichen Zeit, machten sich die Gefährten Aragorn, Legolas und Gimli auf den weiten Weg nach Eldoras auf, um dort ihre Freunde aus dem Auenland zu treffen.
 

Aragorn, der die ganze Zeit stumm vor sich her geritten war, drehte nun seinen Kopf zur Seite und musterte seinen elbischen Freund mit einem leichten Schmunzeln im Gesicht.
 

„Sag, Legolas, mein Freund ... hängst du wieder deinen Gedanken nach?“ Legolas Blick fiel nun auf Aragorn, der ihn durch seine Worte aus seinen Gedanken gerissen hatte.
 

„Ja tue ich, wie so oft in letzter Zeit. Ich habe nur so ein ungutes Gefühl. So, als ob uns etwas in Eldoras erwartet ...“ In den Augen des Elben konnte Aragorn eine Spur der Besorgnis lesen.
 

„Etwas Unangenehmes?“ Fragend zog er die Augenbrauen nach oben und schaute Legolas abwartend an.
 

„Ich befürchte ja. Es gab schon lange kein Regen mehr. Und wenn das Wetter so beständig ist, dann bedeutet dies oftmals nichts Gutes.“ Gedankenversunken blickte Legolas wieder in den Himmel, so dass Aragorn ebenfalls seinen Blick nach oben richtete. Auf Legolas‘ Gespür konnte man sich eigentlich immer gut verlassen. Doch er hoffte inständig, dass er dieses Mal nicht Recht behalten sollte. Es war ein Fest der Friedlichkeit und der Gemeinschaft. Er hoffte auf keinen unglücklichen Zwischenfall, welche die Stimmung zerstören könnte.
 

„Ach ihr Elben macht immer gleich aus jedem bisschen Regen ein Monsun! So als ob die Welt unterginge!“ Ein rauhes Lachen drang zu den beiden Reitern nach vorne und Gimli schloss zu ihnen auf. Bei dem Anblick des Zwergen auf seinem Pferd, musste Legolas schmunzeln. Er wirkte auf dem großen, braunen Tier genauso verloren, wie ein Elb in einer Höhle.
 

„Nur weil ihr Zwerge nicht so ein gutes Gespür habt, Gimli, muss nicht immer alles gleich überbewertet sein. So etwas nennt sich ‚Feingefühl‘“. Ein lautes Schnauben des Zwerges brachten Aragorn und Legolas zum Lachen, bis der Elb verstummte.

Sah sein Elbenauge richtig?
 

Er richtete seinen Blick gerade aus und schirmte die einfallende Sonne mit einer Hand ab, in der anderen noch die Zügel haltend. Ein schelmisches Grinsen zog sich über sein Gesicht. „LOS Arod!“ Wie aus dem Nichts gab der Elb seinem Pferd die Sporen, dass sich Aragorn und Gimli verwundert anschauten. Mal wieder hatte Legolas, mit seinen Elbenaugen, etwas vor ihnen erkannt. Doch er schien es jedesmal zu vergessen, dass eben Menschen und Zwerge nicht solch ein ausgeprägtes Sehvermögen hatten und somit in manch‘ einer Situation im Nachteil waren. „Verflixt, was hat der Junge jetzt schon wieder?“ Brummelnd versuchte Gimli etwas in der Ferne zu erkennen, doch Aragorn lachte nur über die Bemühungen des Zwerges. „Ich bezweifel stark, mein Freund, dass du etwas erkennen kannst. Legolas wird schon einen Grund für den überstürzten Aufbruch haben. Komm, lass uns zu ihm aufschließen, dann wissen wir mehr.“ Beide Reiter nickten sich zu und versuchten, so gut es ging, ihren Freund einzuholen.
 

Dieser ritt zügig über den lehmigen Waldweg. Die Hufe des Pferdes hinterließen tiefe Spuren im Boden und das Laub wurde durch den hastigen Ritt an den Pferdegebeinen aufgewirbelt. Erneut forcierte er seinen schwarzen Hengst und galoppierte auf einen klapprigen, alten Wagen zu, bis er ihn überholt und zum Stehen gebracht hatte.
 

„Mae Govannen*1, Gandalf der Graue, wohin des Weges?“ rief er bestimmend und doch mit engelsgleicher Stimme, von einer geringen Entfernung dem Zauberer entgegen.
 

Abrupt zog der ältere Mann die Zügel fest an, so dass die Pferde schnaubend zum Stehen kamen. Er griff nach seiner Pfeife und hauchte eine Wolke aus weißem Rauch in die Luft. „Mae Govannen mein elbischer Freund. Ihr wollt einem alten Mann doch nicht den Weg zu seinen Freunden verwehren?“ Er hob bedächtig seinen Kopf und lächelte Legolas an. „Sagt mir Gandalf, wie könnte er, wenn dieser ihn bereits freudig erwartet?“ Lachend sprang er vom Pferd und begrüßte seinen langjährigen Freund mit einer freundschaftlichen Umarmung.
 

Gerade wollte Legolas ihn nach seiner Reise und seinem Befinden fragen, als er vier bekannte Köpfe aus dem Wagen herausragen sah. „Die Hobbits sind also doch in deiner Gesellschaft gereist wie ich sehe.“ Freudig nahm er seine kleinen Freunde in die Arme. „Natürlich! Wo sonst hätten wir unseren ganzen Proviant aufbewahren sollen?“ Sam drehte sich um und begutachtete seine gut ausgestattete Kochausrüstung. Legolas musste schmunzeln. Sie hatten mal wieder an alles gedacht. Die Töpfe, Pfannen und Messbecher wurden nur noch von den vielen Säcken mit Kartoffeln, Rüben und vielen kleinen Säckchen mit Gewürzen übertroffen. Wenn man die Reiseverpflegung so betrachtete, hätte man annehmen können, dass es im Schloss von Eldoras für die Hobbits nicht zu essen gab.
 

„Er ließ sich nicht davon abbringen ...“ Seufzend und lachend zugleich amüsierte sich der Zauberer über die hartnäckige Ausdauer, die Sam an den Tag gelegt hatte, als Gandalf ihm das viele Gepäck versagen wollte. Doch der kleine Hobbit hatte sich dann doch gegen den weisen Zauberer durchgesetzt. Wie hätte er seinem Freund auch eine Bitte abschlagen können?
 

„Legolas, du musst verstehen: Wie sonst hätten wir auch nur ein Stückchen unseres gemütlichen Auenlandes mitnehmen können, wenn nicht so? Nachher schmeckt uns das Essen dort nicht!“ Da jeder wusste, dass die Hobbits einen regen Appetit hatten, und es noch nie vorgekommen war, dass es einem der Vieren nicht geschmeckt hatte, mussten alle im Kreis über diesen Einwand lachen.
 

„Bist du schon jemals hungrig nach Hause gereist, Pippin?“
 

Überrascht drehten sich die vier Köpfe der Hobbits zur Seite und erkannten, von wem die vertraute Stimme kam. „Aragorn! Gimli!“ Freudig sprangen sie aus dem Wagen und umarmten stürmisch die beiden Reiter, die nun vom Pferd gestiegen waren. „Es freut mich euch wieder zu sehen, ihr kleinen Hobbits!“ Tief lachend drückte Gimli Sam an die Brust.
 

„Wir hatten euch erst am Ende des Waldes erwartete Aragorn.“ Gandalf sichtlich erfreut über die beiden, begrüßte auch diese mit einer herzlichen Umarmung.
 

„Wir wären auch erst später angekommen, Gandalf. Aber das Jungchen hier meinte ja, er müsste uns beweisen wie gut er reiten kann!“ Der leicht beleidigte Unterton in Gimlis Stimme war dem Elben nicht entgangen. Er wusste, dass der Zwerg nicht der Beste Reiter war, und er machte sich gerne einen Spaß daraus, dieses ihm auch zu zeigen.
 

„Zumindest beherrsche ich die Reitkünste Gimli!“ Lachend klopfte Legolas ihm auf die Schulter.
 

Schelmisch grinsend richtet Aragorn sein Blick auf den Elben. „Du machst dir immer einen Spaß daraus uns abzuhängen? Nicht wahr Legolas?“ Dieser grinste in einem leichten Anflug von Stolz und schwang sich wieder auf seinen nachtschwarzen Hengst. „Ich weiß ja nicht was ihr nun macht, aber ich werde als Erster in Eldoras eintreffen!“ Legolas gab Arod wieder die Sporen und versuchte seine Freunde zu einem Wettreiten zu animieren. Das ließen sich der Zwerg und Aragorn nicht Zweimal sagen und versuchten, diesmal vor Legolas, das Ziel zu erreichen.
 

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Zeitgleich ritt eine junge Frau, mit einem enormen Tempo über die saftig grünen Wiesen, am Rande des Waldes. Das Fell ihres weißen Schimmels glänzte bereits vor Schweiß und schnaubte vor Erregung bei jedem Schritt. Doch seine Kraft, war noch längst nicht erschöpft und sie beschleunigte daher seine Geschwindigkeit nochmals um ein Weiteres.
 

Das Mädchen peitschte mit den Zügeln und feuerte ihre Stufe zu Höchstleistungen an, wo manch ein Pferd bereits aufgegeben hätte. „Los, Merill! Nur noch bis zu dem Baumstamm dort vorne.“ Ihre braunen Locken wirbelten ungezähmt in der Luft umher und ein silberfarbenes Amulett wurde beschützerisch in den Ausschnitt gesteckt, damit es nicht noch verloren ging. Immerhin hatte sie es von ihrem Vater zu ihrem 20. Geburtstag geschenkt bekommen und war daher umso kostbarer.
 

Gespannt auf ihren Sprung, durchbrach eine ihr sehr vertraute Stimme ihre Konzentration:
 

„SAHIRA! Nicht!“
 

Sahira verlangsamte die Geschwindigkeit ihres Pferdes und warf genervt ihren Kopf in den Nacken. Mit einem Dreh konnte sie von einer geringen Entfernung ein Mädchen, ungefähr ihres Alters, auf einem braunen Hengst erkennen. Sie trug das gleiche Reiterkostüm wie Sahira, hatte jedoch, im Gegensatz zu ihr, ihre blonden, langen Haare zu einem Zopf zusammengebunden, der ihr nun weit über die Schulter fiel.
 

Genervt verdrehte Sahira die Augen. „Melina ... Oh bitte nicht jetzt...“
 

Völlig außer Atem schloss ihre Schwester zu ihr auf. „Sahira! Was sollte das? Du weißt doch dass wir nicht ohne Begleitung ausreiten dürfen!“ Mit einem deutlichen Anflug von Sorge, verzog Melina das Gesicht und schaute ihre Schwester mit einem „Wieso-machst-du-das-immer Blick“ an. Diese grinste nur und antwortet frech: „Was machst du dann hier?“ Empört schnappte Melina nach Luft. „Was soll denn diese Frage? Du weißt genau, warum ich hier bin! Wenn Vater das mitbekommt, dass du ausgeritten bist, und auch noch mit DIESEM Pferd, dann wirst du gewaltigen Ärger bekommen. Du weißt, dass Vater bei dir mehr Vorsicht walten lässt als bei mir! Immerhin bin ich zwei Jahre älter als du!“
 

So gern Sahira ihre Schwester auch hatte, so konnte sie diese ewige Fürsorge von ihr bald nicht mehr ertragen. Immerhin war sie schon 20 Menschenjahre alt. Sie konnte sehr gut auf sich alleine aufpassen. Außerdem beherrschte sie die Reitkunst auf Merill tadellos und nur weil manch‘ Stallbursche nicht einfühlsam genug war, mit diesem temperamentvollen Pferd umgehen zu können, sollte sie es nun auch unterlassen?
 

Melina plapperte währenddessen ungehindert weiter: „Du kennst Vater doch! Du weißt wie er ist! Ach Sahira wieso machst du immer solche Sachen? ...“
 

Während Melina versuchte ihre Schwester ins Gewissen zu reden, rollte diese mit den Augen. Plötzlich kam dem jungen Mädchen eine Idee. In ihren Augen blitzte Entschlossenheit auf. Mit skeptischem Blick musterte Melina ihr Gesicht und ahnte bereits was nun folgen würde.
 

„Sahira hörst du mir überhaupt zu? Sahira? Oh nein! Ich kenne diesen Blick! Das wirst du schön bleiben lassen! Sahira? SAHIRA!!!“
 

Doch Sahira hörte ihrer Schwester schon längst nicht mehr zu, denn sie war mit Merill bereits auf und davon. Sie wusste, dass Melina es immer nur gut mit ihr meinte und im Nachhinein tat es ihr auch sehr leid, ihre Schwester einfach so stehen zu lassen. Aber diese ewige Bemutterung konnte sie einfach nicht ertragen. Sie schloss die Augen und flüsterte ihrer Stute ein paar unverständliche Worte zu, die sie dazu bewogen ihr Tempo vom vorigen Ritt wieder aufzunehmen. „So, meine Süße und jetzt zeig mir mal was du alles kannst!“
 

Sahira setzte zum Sprung an. Als die Hufe des Pferdes sich in die Lüfte begaben, spürte sie eine Welle der Erleichterung. Es fühlte sich an als würde sie fliegen. Es fühlte sich an ... nach Freiheit! Doch die Freiheit sollte ein baldiges Ende nehmen. Sahira öffnete die Augen erst wieder, als Merill kurz davor war, mit ihren Hufen auf dem Boden zu landen. Was sich als fatalen Fehler herausstellte ...
 

Sie hatten nicht einmal vollständig den Boden berührt, als von der Seite ein schwarzes Pferd, mit einem blonden Reiter, aus dem Gebüsch geritten kam und Merill sich vor Schreck aufbäumte. Mit einem lauten Schrei, wurde sie von dem Rücken ihres Pferdes geworfen und rutschte an der Seite des Pferderückens herunter. Schmerzvoll blieb sie an einem der Steigbügel hängen und landete anschließend unsanft auf dem Boden. Bis auf einen ihrer Füße. Dieser hing immer noch, etwas leicht verdreht, im Steigbügel ihres Pferdes fest. „AUA! Verdammt!“
 

„Mylady? Geht es Euch gut?“
 

‚Mylady?’ Erst jetzt wurde sie auf den Reiter aufmerksam, der sichtbar besorgt neben ihr stand und welcher, ihrer Einschätzung nach, ja schließlich auch Schuld an diesem Debakel war. Gerade wollte sie ihn wütend anschreien, was ihm eigentlich einfiele, so Gedankenlos durch den Wald zu reiten, als sie in die blauesten Augen blickte, die sie jemals gesehen hatte.
 

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Der Elb lachte herzlich auf. ‚Armer Gimli, er wird mich nie einholen können‘. Und er war sich sicher, dass auch der Zwerg dies wusste. Aragron stellte für ihn auch keine Gefahr da, denn er würde seinen Freund nie der Schmach aussetzen und ihn einfach zurücklassen. Dazu war er in zu tiefer Freundschaft mit ihm verbunden.

In Gedanken bestätigte der Elb seine Einschätzung über Aragorn. Ja, er war ein wahrer Freund. Dies hatte sich schon in hunderten von Schlachten bewiesen. Jeder der Gemeinschaft würde sein Leben für den anderen geben. War solch eine Verbindung allein unter den Menschen überhaupt noch möglich? Hatte er nicht einmal gehört, dass Menschen arrogant und selbstsüchtig waren? Wahrscheinlich. Doch bei Aragorn traf dies zum Glück nicht zu. Es rührte mit Sicherheit daher, dass Aragorn nicht wie gewöhnlich bei den Menschen, sondern bei den Elben aufgewachsen war und somit sein Empfinden gegenüber anderen Völker behutsam gestärkt wurde.
 

Ein Lächeln zog sich über Legolas Lippen und sein Blick gleitete in die Ferne. Von weitem konnte er bereits ein wenig Licht erkennen, welches durch die dichten Bäume des Waldes fiel. ‚Dort musste die Lichtung sein!’ stellte er in Gedanken erfreut fest. Somit war das Schloss von Fürst Malenon nicht mehr all zu fern. Welch Erleichterung und Vorfreude sein Herz ergriff, als er an das bevorstehende Fest dachte, bei dessen sicher viele aus seinem Volk anwesend sein würden. Wie lange hatte er Haldir, Elrond oder gar Glorfindel nicht mehr gesehen? Er wusste es schon nicht mehr. „Noro lim!*2 Arod! Noro lim!“ Er schloss die Augen und überließ seinem schwarzen Hengst die Führung. Er konnte es kaum erwarten, die ersten, direkten Sonnenstrahlen auf seiner Haut zu spüren, denn der düstere Wald nagte an seinem Wohlbefinden.
 

Mit geschlossenen Augen erwartete er bereits den Sprung von Arod, als er ein lautes Gewieher und einen entsetzten Schrei eines Mädchens wahrnahm. Erschrocken öffnete er die Augen.
 

Wäre der Elb in diesem Moment nicht in Sorge um das Mädchen gewesen, hätte er sicherlich bei diesem Anblick gelacht. Sie musste zeitgleich durch die Lichtung gekommen sein, als Arod zum Sprung ansetzen wollte. Ihr Pferd hatte sich aufgebäumt und dabei seine Reiterin zu Boden geworfen.

Nur, dass sie nicht völlig auf dem Boden lag, sondern mit einem ihrer Reitstiefel immer noch in einem der Steigbügel des Sattels festhing und nun am Körper des Pferdes baumelte.
 

Ende Kapitel 1
 


 

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*1 Gut, dass wir uns treffen! / Sei Gegrüßt!

*2 Lauf schnell!

Kapitel 2 - Neue Gäste kündigen sich an

Sooo, und wieder hab ich ein Kapitel geschafft. Ich hoffe es gefällt euch genauso gut wie das zuvor :D Wieder werden ein paar kleine Geheimnisse deutlicher *g*
 

@MeisterDiebin1412 Ich danke dir!! *mega freu* *ENS geschickt für neue Story*
 

@sushi.KB

Gimli ist auch einer meiner Lieblingscharakter. Wie Legolas und Gimli sich immer necken find ich einfach großartig. :D
 

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Kapitel 2 – Neue Gästen kündigen sich an
 

Sahira traute ihren Augen nicht. Konnte solch ein Blau wirklich bei einem Menschen existieren? Sie stutze. ‚Moment mal, dass ist ja gar kein Mensch!’ Nun erkannte sie auch die spitzen Ohren und die umwerfende Aura, die diesen „Fremden“ umgab. ‚Das ist ein Elb‘, schoss es ihr bei dem Anblick von Legolas durch den Kopf und war für einen Moment wie eingenommen. Als ihr gegenüber ein leichtes Lächeln auflegte, zuckte sie zusammen. ‚Verdammt nochmal, ich starr schon viel zu lange …’ Eine leichte Röte zeichnete sich auf ihren Wangen ab.
 

„Mylady? Seid ihr verletzt? Benötigt Ihr Hilfe?“ Mit einem verschmitzten Lächeln begutachtete er ihre Situation. Auch Sahira stellte nun schämend fest, in welcher misslichen Lage sie sich befand und ihr Gesicht verfärbte sich nun in ein auffälligeres Rot. „Hilfe?? Von Euch? Nein Danke! Ich schaff das auch alleine! Ihr habt schon genug ‚geholfen’!“
 

Schimpfend wrang und kämpfte sie mit dem Steigbügel, bis dieser endlich nachgab und Sahira die ersehnte Freiheit schenkte. Mit einem lauten, dumpfen Schlag landete ihr Fuß unsanft auf dem Boden. Legolas konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen. Seine melodische Stimme verunsicherte sie für einen Moment. Doch schnell verwandelte sich ihre Unsicherheit in Wut und fuhr ihn aufbrausend an.
 

„Was gibt es denn da zu lachen bitte? HÄÄ?“ Wütend richtete sie sich auf und klopfte sich den Staub aus den Kleidern. ‚Was bildet sich dieser blöde Elb eigentlich ein?’

Erst jetzt hatte sie die Gelegenheit, diesen ‚blöden Elben’ etwas genauer zu betrachten und musste feststellen, dass es auch noch ein besonders gutaussehender Elb war. Seine langen, blonden Haare erhielten von der leicht einfallenden Sonne einen zarten goldenen Schimmer. Seine Augen stachen durch das Blau noch heller hervor, als der Himmel selbst und das Lächeln hätte bestimmt die ein oder andere Frau aus dem Gleichgewicht gebracht.
 

„Seid ihr wirklich nicht verletzt? Euer Sturz sah ziemlich … schmerzhaft aus, wenn Ihr mich fragt …“ Legolas runzelte leicht die Stirn. Warum hatte er dieses Mädchen eigentlich nicht kommen hören? Hatten ihn seine elbischen Fähigkeiten nicht immer rechtzeitig vor solchen Missgeschicken gewarnt? Oder war er gar so abgelenkt gewesen, dass er auf sie nicht geachtete hatte?
 

Mit der Absicht helfen zu können, ging er einen Schritt auf sie zu, was Sahira sofort ablehnte. „Nein, ich bin nicht verletzt! Außerdem wem habe ich diesen Sturz denn zu verdanken? Doch wohl Euch!“
 

Legolas Grinsen wurde breiter. „Wirklich? Ihr seid doch genauso in mich hinein geritten und habt genauso wenig aufgepasst, wie ich!“ Sahira schnappte nach Luft. „BITTE? Das ist doch gar nicht wahr! Ihr seid in MICH rein geritten!“ Wütend trat sie einen Schritt auf ihn zu und tippte mit ihrem Finger auf seine Brust. Durch die energische Bewegung fielen ihr ihre braunen Haare wild ins Gesicht und brachten Legolas wieder zum Lachen. Er musste zugeben, dass sie für einen Menschen ziemlich hübsch aussah. An die Schönheit und die Eleganz der Elben kam sie zwar nicht ganz heran, aber sie zählte dennoch nicht gerade zu einer unansehlichen Sorte von Frau. Ihre braunen Haare waren zwar wild und ungebändigt, wirkten aber sehr gepflegt und ihre dunkelbraunen Augen, die scheints durch ihre Wut ziemlich aufleuchteten, strahlten etwas geheimnisvolles aus. Außerdem beeindruckte ihn ihr Temperament.
 

„SAHIRA?“
 

Erschrocken drehte sich das Mädchen um. „Melina! Die hab ich ja ganz vergessen! Die wird sich schon wundern wo ich bleibe.“ Mit diesen Worte holte sie Schwung und saß wieder auf ihren weißen Schimmel auf. Legolas, der immer noch vor ihrem Pferd stand, schaute sie musternd an.
 

„HMPF! Was ist? Was schaut Ihr so?“ Energisch griff sie nach den Zügeln. „Nichts, ich frage mich nur, ob Ihr immer so temperamentvoll seid, auch wenn einer Euch nichts böses will. Für ein Mädchen nicht gerade schicklich, oder?“
 

Etwas überrascht über seine Antwort, wusste sie erst nicht was sie erwidern sollte. Beleidigt antwortete sie ihm aber dann: „Ich wüsste nicht, was Euch das angeht. Und wenn Ihr mich jetzt bitte entschuldigt, es wartet meine Schwester auf mich. Vielleicht findet ihr ja eine andere Frau, die ihr vom Pferd werfen könnt!“ Mit diesen Worten peitschte sie mit den Zügeln und ritt in einem schnellen Galopp durch die Lichtung. Kopfschüttelnd blieb der Elb zurück. Sie schien für eine Frau eine ziemliche lose Zunge zu haben.
 

Immer noch auf die Lichtung starrend, hatten ihn Aragorn und Gilmi zwischenzeitlich eingeholt. Verwundert runzelte Aragron die Stirn. „Legolas? Was ist los?“ Neugierig darüber, warum der Elb nicht schon längst in Eldoras war, blieben die beiden Freunde neben ihm stehen und schauten in die selbe Richtung in der Legolas sein Blick gerichtet hatte.
 

„Hm?“ Erst jetzt nahm Legolas die Zwei richtig wahr und schenkte ihnen seine Aufmerksamkeit. „Was macht ihr denn hier?“ War er doch so abgelenkt gewesen, dass er nicht einmal mitbekam wie seine Freunde ihn eingeholt hatten?
 

„Legolas, geht es dir gut?“
 

„Du machst mir Sorgen, Jungchen.“ Auch Gimli musterte nun seinen Freund misstrauisch. Ihm sah es eigentlich nicht ähnlich so abwesend zu sein. „Nein, nein ... es ist nichts.“ Er schüttelte den Gedanken an das fremde Mädchen wieder ab und drehte sich Gilmi lächelnd zu. „Lasst uns weiter reiten. Und diesmal, mit weniger Eile!“
 

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Immer noch wütend ritt Sahira auf ihre große Schwester zu, die schon ungeduldig auf sie wartete. Was bildete sich dieser rücksichtslose Elb eigentlich ein? Zu beurteilen, was für sie schicklich war und was nicht! Und das, obwohl er sie überhaupt nicht kannte! Und diese Augen! Es sollte verboten sein mit solch umwerfende Augen in Mittelerde wandeln zu dürfen. ‚Da kann man ja nur abweisend sein.‘
 

Aber was interessierte sie es überhaupt was dieser Elb von ihr dachte? Sie kannte noch nicht einmal seinen Namen und würde ihn wahrscheinlich auch nie wieder sehen. Außerdem hegte sie schon von Grund auf eine persönliche Ablehnung gegen Elben. Dieses Volk hielt sich für etwas Besserers, was sich damals gezeigt hatte, als Sahira vor zwei Jahren interesse an einem Elbenjungen aus der Stadt gezeigt hatte. Mit den Worten ‚Du bist doch nur ein Mensch, warum sollte ich mich für dich interessieren?‘ hatte er sie abgefertigt und einfach stehen gelassen. Seither schwor sie sich, dass kein Elb es mehr schaffen würde, sie aus dem Gleichgewicht zu bringen!
 

„Sahira! Da bist du ja endlich! Mein Gott was hast du denn so lange im Wald gemacht? Und wie siehst du überhaupt aus?? Du bist ja völlig mit Dreck überzogen! Sieh dich mal an!“
 

Erst jetzt warf Sahira einen genaueren Blick auf ihre Kleidung und musste festellen, dass ihre Schwester Recht hatte. Einige Grasflecken zeichneten sich deutlich auf ihren Ellebogen ab und Moss und Äste hatten sich in ihren wirren, braunen Locken verfangen. Die Schürfwunde an ihrem Handgelenk verdeckte sie jedoch geschickt. Sie würde deswegen wahrscheinlich sofort den besten Arzt aus der Stadt holen lassen. Manchmal wunderte sie sich richtig, warum ihre Fürsorge für sie so enorm war.
 

„Oh nein! Sieh dir nur deine Hose an!“ Ein langer Riss zog sich durch den dunklen Stoff und lies nun ein wenig von Sahiras blasser Haut hervorscheinen.
 

„So ein Mist! Und alles nur wegen ...“ Aprupt brach sie ab. Doch Melins Neugierde war bereits geweckt. „Wegen was? Was um Himmels Willen ist denn passiert?“ Als Sahira, den ihr allzubekannten besorgten Ton in ihrer Stimme vernahm, empfand sie es für das Beste ihr kurz und knapp zu schildern, was passiert war. „Ein Elb hat etwas unvorsichtig meinen Weg gekreuzt und dann bin ich eben vom Pferd gefallen.“ Für Sahira war es nicht weiter bedeutent darauf einzugehen, doch ihre Schwester schnappte hörbar nach Luft. „Das ist nicht dein Ernst? Ist dir etwas passiert? Geht es dir gut?“ Desinteressiert wedelte Sahira mit der Hand. „Ja ja, mir geht es gut.“
 

Noch etwas misstrauisch begutachtete sie ihre kleine Schwester. Erst als sie keine größeren Wunden oder Verletzungen erkennen konnte, schenkte sie ihr Glauben.
 

„Ich hoffe du hast ihm ordentlich die Meinung gesagt!“ Suchend schaute sie sich um. Dachte sie vielleicht sie könnte den Elben noch irgendwo ausfindig machen? „Ja ... Nein .. ich mein ... Argh! Ach Melina, lass es doch gut sein. Es ist doch nichts passiert. Ich hätte ja auch etwas vorsichtiger reiten können.“
 

Ja, das hätte sie. Aber eingestehen, dass dieser blonde Elb somit Recht hatte, wollte sie sich auch nicht. Unruhig tippelte ihre Stute auf der Stelle umher. „Nun lass uns nach Hause reiten Melina. Merill wird schon ganz unruhig. Außerdem wird Vater schon auf uns warten. Immerhin müssen wir ihm noch bei einigen Vorbereitungen helfen. Du weißt, für das große Fest morgen.“ Etwas widerwillig stimmte Melina ihrer kleinen Schwester zu. Mit bestimmenden Tempo, jedoch ohne weitere Hektik, begannen sie sich auf den Rückweg zu machen. Während sie vor sich herritten, und jeder seinen Gedanken nachzuhängen schien, durchbrach Melina plötzlich die Stille:
 

„Wie sah der Elb eigentlich aus?“ Etwas verwirrt über die Frage schüttelte Sahira kurz mit dem Kopf. „Wie meinst du das, wie er aussah? Wie ein Elb eben?!“ Genervt verdrehte Melina die Augen. „Das mein ich nicht! Ich will wissen ob er gut aussah.“
 

Nun war es an Sahira die Augen zu verdrehen. Ihre Schwester hatte, wie sie selbst von sich behauptete, eine ‚Schwäche für gutaussehende Männer und Elben‘. Mit einem belanglosen Unterton gab sie ihr jedoch eine Antwort.
 

„Naja, wie ein Elb eben ...“ Und in Gedanken fügte sie ein ‚jedoch ein gutaussehender ...‘ noch hinzu.
 

„Ach Sahira, nun komm schon ...“ Melina machte eine kurze Pause und dachte nach. „Du weißt doch was man von Elben sagt? Sie würden wie engelsgleiche Wesen aussehen und einer schöner als der andere. Haare wie Seide, ein Gesicht so rein wie das Licht ...“
 

„Und Augen so leuchten wie die Sterne... Du meine Güte ... Ja ich kenn die Geschichten. Ein Elb eben!“ Sahira wollte das Thema so schnell wie möglich beenden, denn sie bemerkte bereits, dass ihre Schwester allmählich wieder in Schwämerei für dieses Volk fiel. Und von gutaussehenden Elben hatte sie für heute genug.
 

Melina versuchte jedoch weiterhin, den ganzen Weg über ein paar Details von Sahiras unbekannten Begegnung zu erfahren und löcherte sie mit Fragen, bis sie das große Tor der Stadt Eldoras passierten.
 

Eldoras war in den letzten Jahren recht erblüht und hatte sich durch Fürst Malenon zu einer großen Handelsstadt entwickelt. Auf den ersten Eindruck hin, würde man die Stadt wahrscheinlich als ‚gemütlich‘ bezeichnen. Es wirkte auf Besucher teilweise, als ob dort die Zeit stehen geblieben wäre. Die Bewohner von Eldoras lebten hauptsächlich vom Einzelhandel und somit florierten auch die Geschäfte unter den anliegenend Dörfern. Viele Menschen nahmen einige Meilen auf sich, nur um am Markttag, der einmal in der Woche stattfand, die teuersten und prächtigsten Waren einzukaufen.
 

Sahira steckte ihre Nase nach oben und schnupperte. In der Luft lag ein angenehmes Aroma. Die Straßen waren von einem herrlichen Duft von frisch gebackenem Brot und süßen Backwangen eingenommen, der Gemüsehändler verkauften an seinem Stand die prächtigsten Tomaten, Zwiebeln und Salatköpfe und der Marktschreier verhandelte mit seinen Kunden über die gerade erst gepflückten Äpfel. Der Schmied hämmerte hinter seiner Scheune auf ein Stück Eisen ein, und der Stadtgaukler erheiterte die laufende Kundschaft mit neuen Scherzen und beeindruckenden Kunsstücken. Angeregt wurde auf dem großen Markplatz Neuigkeiten ausgetauscht und nach dem Befinden von alten Bekannten gefragt.
 

Sahira liebte diese Stadt. Alle vertrugen sich im Großen und Ganzen und es war ein harmonisches Miteinander. Und jetzt, so kurz vom dem all jährlichen Blütenfest, waren die Bürger der Stadt sowieso überaus positiv gestimmt.
 

„Ach ich freu mich auf morgen! Die ganze Stadt wird bunt geschmückt sein und es wird die leckersten Sachen zu essen geben.“ Sahira strahlte über das ganze Gesicht. Melina dagegen schien sich mehr für die bevorstehenden Gäste zu interessieren. „Hast du eigentlich schon mitbekommen, welch hohen Gäste während der Feierlichkeiten bei uns im Schloss wohnen werden?“ Sahira schien überrascht. „Nein, habe ich nicht. Ich wusste nicht einmal, dass wir Gäste aufnehmen.“ Es verwunderte sie tatsächlich. Ihr Vater war ein sehr vorsichtiger Mensch und vertraute nur sehr wenigen Leuten. Und fremde Gäste im Schloss zu beehrbergen, kam ziemlich selten vor. Außer, ihr Vater kannte die Gäste schon seit längere Zeit. Woher seine Vorsicht wohl rührte?
 

„Was für Gäste werden denn eintreffen?“ Neugierig wartete sie von ihrer Schwester auf eine Antwort. Melina bäugte sich etwas zu ihr herüber und flüsterte in kaum hörbarer Lautstärke: „Wie es aussieht, wird die Gemeinschaft des Ringes hier eintreffen!“ Dann sagte sie, wieder gerade sitzend und freudenstrahlend den Blick nach vorne gerichtet: „Stell dir nur mal vor: Der König von Gondor in unserem Schloss!“
 

Sahira stutzt. Der König und seine Gemeinschaft? „Seit wann kommt uns denn der König besuchen? Ich könnte mich nicht erinnern, dass dieser schon jemals in unserer Stadt war.“ Sie verzog nachdenklich das Gesicht. Melina grinste daraufhin ihre kleine Schwester an und Sahira schloss daraus, dass sie auch auf diese Frage eine Antwort hatte.
 

„Vater hat mir erzählt, dass der König jedes Jahr zu dieser Zeit unsere Stadt besucht. Nur dieses Mal wird er bei uns im Schloss nächtigen. Anfangs wollte er sich nicht gleich als König bekannt geben und mischte sich daher unter das ‚einfache‘ Volk.“

Stolz, dass sie auch das gewusst hatte, strahlte sie nun über das ganze Gesicht.
 

Wie ihre Schwester das nur immer wieder schaffte, all diese Informationen aufzuschnappen? Anscheinend ging an ihr einiges Vorbei ... „Naja mir soll das egal sein! Ich werde eh die meiste Zeit in der Stadt sein.“ Zufrieden grinste sie in sich hinein.
 

Melina verzog stattdessen das Gesicht. „Wie kannst du sowas sagen? Der Elbenprinz wird auch mit der Gemeinschaft reisen! Hast du das gewusst? Und man munkelt sogar, dass auch Herr Haldir und Herr Elrond unser Schloss besuchen!“ Sahira verdrehte stöhnend die Augen. „Nicht schon wieder dieses Elbenthema! Mir ist es egal, welcher Elb uns besuchen kommt. Ob König oder Prinz!“ Damit war für Sahira dieses Thema beendet. In Gedanken dachte sie jedoch über ihre Worte nach und eine schlimme Vorahnung machte sich in ihr breit. ‚Das heißt, dass Melina die nächsten Tage nur noch diesen Elbenprinzen im Kopf haben wird.‘ Innerlich seufzte sie auf. Das konnte ja ein schönes Fest werden ...
 

Langsam näherten sie sich dem steinigen Pfad, welcher sie zum Schloss hinauf führte. Das Gemäuer war prachtvoll erbaut und durch die weißen Mauern und der einfallenden Sonne wurde die anliegende Stadt in ein silber-weiß schimmerndes Licht getaucht. Der traumhafte Anblick brachte Sahira zum Seufzen. „Was ist los Schwersterlein?“ Melina war die gedrückte Stimmung ihrer Schwester nicht entgangen und schaute sie nun fragend an. „Ach weißt du ... manchmal frage ich mich wirklich wie ich vergessen konnte, dass ich in solch einem wunderschönen Schloss gelebt habe ...“ Betroffen senkte sie den Kopf. Melina dagegen schwieg für einen Moment und dachte über ihre nächsten Worte nach. Sie mussten genau und vorallem bedacht sein. „Nun mach dir doch nichts draus! Die Erinnerung kommt schon noch wieder. Komm, lass uns zum Stall reiten und die Pferde wegbringen. Vater wartet sicher schon auf uns.“
 

Zufrieden über ihre Worte, ritt sie nun in einem leichten Trap zur Stallung. Doch Sahire seufzte erneut. Warum wollte ihre Schwester nie darüber reden? Hatte sie vor etwas Angst? ‚Wenn einer Angst haben müsste, dann ja wohl ich ...‘, ging es ihr durch den Kopf und die ersten Bilder aus ihrer Erinnerung drängten sich wieder in ihr Bewusstsein:
 

°°°°°°
 

„Wo bin ich?“
 

Helles Licht durchflutete den Raum. Ihre Augen schmerzen. Der Druck breitete sich auf ihre Gelenke aus. Doch mit schleichender Geschwindigkeit, kehrte das Augenlicht allmählich zurück. Eine warme Stimme gab dem zitternden, hilflosen Mädchen eine Antwort.
 

„Zuhause ...“
 

Den Kopf gedreht, schaute sie ihn an. Noch weitere zwei Gesichter bäugten sich über ihr Anlitz und trugen ein mittleidiges Lächeln auf dem Gesicht. Es war ein aufrichtiges Lächeln. Wieso lächelten sie?
 

„Wer seid Ihr?“
 

Jedes Wort verlangte ihr ein Teil ihrer Kraft. Ihr Kopf schmerzte. Arme und Beine fühlten sich wie gelöst, gelöst von ihrem Körper. Ein kurzer Blick ... und Erleichterung folgte. Wie albern von ihr. Sie waren noch da. Das Mädchen belächelte sich selbst.
 

„Deine Familie!“
 

Familie? Sie hatte keine Familie.

Dunkelheit erfüllte den Raum. Sie war wieder dem Schlaf verfallen.
 

°°°°°°°
 

Ihre Stute begann laut zu schnauben und riss sie aus ihren dunklen Gedanken. Lächelnd tätschelte sie den Hals ihres weißen Schimmels. „Ich weiß überhaupt nicht warum man dir nachsagt, du seist gefährlich. Ich kann mir beim Besten willen nicht vorstellen, wie du mich abwerfen konntest.“

‚Außer, es war mal wieder im Wald ein Elb unterwegs‘, dachte sie leicht belustigt an ihren ‚Unfall‘ zurück und ritt nun ebenfalls zu den Stallungen, ohne einen weiteren Gedanken an ihre Erinnerung zu verschwenden.
 

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Eine Stunde später trafen die Freunde Aragorn, Legolas und Gimli zusammen mit dem Zauberer und den Hobbits in Eldoras ein.
 

„Das nenn ich mal eine Baukunst! Davon könntet ihr Elben noch einiges Lernen!“ Beeindruckt begutachtete Gimli die alten Fachwerkhäuser, die das schöne Städchen zierten. „Einfach perfekt! Man sieht einfach, dass sie von Zwergenhand gebaut wurden!“ Die Euphorie hatte den Zwergen bereits eingenommen und versuchte nun, seine Freunde ebenfalls dafür zu begeistern. „Ach woran erkennt man denn einen Zwergenbau Gimli? Daran, dass die Leute sich bücken müssen um ihre Häuser betreten können?“ Ein schelmisches Grinsen zog sich über Legolas Gesicht und der Zwerg schnaupte verächtlich. Doch auch Aragorn und Gandalf musste bei Legolas‘ spitzen Kommentar schmunzeln. „Wir sind bald da! Dort oben ist das Schloss von Fürst Malenon.“ Aragorn deutete mit dem Finger in Richung Schloss. „Und wie immer, ein beeindruckendes Gebäude!“ Pippin bekam bei dem Anblick des weißen Gemäuer große Augen.
 

„Stimmt. Da müssen wir aufpassen, dass du uns nicht wieder verloren gehst, nur weil du dich mal wieder verlaufen hast, Pip!“ Merry grinste seinen Cousin vielsagen an. Letztes Jahr war Pippin auf dem Weg zur Küche plötzlich verschwunden und erst nach fast einer Stunde hatte man ihn im Ostflügel, kurz vor der Bibliothek, wieder gefunden. Mit der Begründung: Er hätte sich verlaufen.
 

„Ich sehne mich nach einer Pfeife mit gutem Wurzelkraut und einem warmen Bett. Ich kann diesen Pferderücken bald nicht mehr sehen.“ Grummelnd beäugte der Zwerg das braune Tier, welches gemütlich vor sich her trabte.
 

„Du wirst dich nie an ein Pferd gewöhnen können, nicht wahr Gimli?“ Der Zwerg warf Legolas einen bösen Blick zu. „Und ihr Elben nie an Höhlen!“ Wieder lachte die Gemeinschaft und machte sich nun auf den Weg, den steinigen Pfad zum Schloss empor zu reiten. Die lange Reise hatte die Freunde ziemlich geschafft und jeder fühlte sich ausgelaugt und sehnte sich nach einer Karaffe warmen Wein, einer Mahlzeit oder einfach nur nach Ruhe und Entspannung.
 

Als sie das große Tor passierten, kam ihnen bereits ein stattlicher, mit Umhängen bekleideter Mann entgegen. Freudig begrüßte der Herrscher Eldoras, Fürst Malenon, seine Gäste. „Seid mir gegrüßt, Hoheit! Auch gegrüßt seien die Herren aus dem Auenland, Gimli Gloinsohn, Legolas Grünblatt und Gandalf der Weise! Es ist mir eine Ehre Euch in meinem Schloss Willkommen zu heißen.“ Er verbeugte sich so tief, dass beinahe seine Nasenspitze den Boden berührte.
 

„Vielen Dank Fürst Malenon. Aber meinen Freunden und meiner selbst sehnten sich jetzt nur nach einem warmen Bett und vielleicht ein wenig zu Essen auf den Zimmern. Wir sind müde von der langen Reise und möchten uns gerne ein wenig zurückziehen.“ Aragorn bemerkte den leicht betroffenen Gesichtsausdruck des Fürsten und lenkte gleich wieder ein. „Aber wir freuen uns selbstverständlich an eurem Abendlichen Festmahl teilzunehmen, sofern das Euch recht ist.“ Das Gesicht des Fürsten erhellte sich wieder und strahlte nun seinen König an. „Selbstverständlich Hoheit! Ich lasse alles herrichten. Die Stallburschen werden sich um Eure Pferde kümmern und meine Dienstmägde werden Euch eure Zimmer zeigen! Bitte!“ Er deutete mit der Hand, dass die Gemeinschaft ihm folgen sollte. Er klatschte kurz darauf in die Hände und auch keinen Moment später erschienen fünf Stallburschen, die den Freunden die Tiere abnahmen. Gimli warf seinem Hengst noch einen kurzen erleichterten Blick zu und ging dann, hinter Aragorn und Legolas gefolgt, durch das prächtige Schlosstor.

Kapitel 3 - Auf dem Schleichpfad

Sooo, endlich geht es weiter mit dem dritten Kapitel *puh* mein Zeitfaktor ist gerade ziemlich gering, daher hat es leider auch so lange gedauert ^^" Ich bitte vielmals um Entschuldigung!!
 

@Sushi-KB - Ich bin froh dass dir "Sahira" als Person gefällt ^^ Das finde ich immer die schwierige Sache daran, einen Charakter zu erfinden der auch sympatisch wirkt :)
 

@Sironi19

Es freut mich dich auch bisher als Leserin gewonnen zu haben ^^ *freu* Ich hoffe auch dass dir weiterhin meine Kapitel gefallen werden :) Ich habe gesehen dass du einige Fanfics geschrieben hast. Werde demnächst bei dir mal auf Stöberkurs gehen *gggg*
 

Und nun geht es weiter mit Kapitel 3! Viel Spaß :)
 

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Kapitel 3 – Auf dem Schleichpfad
 

Hastig rannten die Dienstmädchen im Schlosse Eldoras durch die Gänge. Es hatte sich bereits herumgesprochen, dass die Gemeinschaft des Ringes die nächsten Tagen im Schloss nächtigen würde. Natürlich erhoffte sich die ein oder andere Magd, einen schüchternen Blick auf den König oder gar den Prinzen werfen zu können. Der König von Gondor war in seinem Selbstbild stattlich und daher erfreute er sich großer Beliebtheit bei den Frauen. Doch jeder von ihnen war es selbstverständlich bewusst, dass er nur Augen für seine wunderschöne Elbengemahlin hatte. Königin Arwen. Doch auch dass der Prinz von Düsterwald bisher noch nicht vermählt war, lockte großes Interesse unter den Dienstmädchen. Vielleicht geschah doch ein Wunder wie in eines der vielen Märchen und er könnte sich für eine einfache Magd entscheiden? Solche und noch viel mehr andere Vostellungen, brachten Marie, die Chefin der Angestellten, beinahe um den Verstand. Keine ihre Dienstmädchen verrichtete mehr anständig ihre Arbeit, ohne dass getuschelt, getratscht oder geträumt wurde.
 

Seufzend lies sich Marie auf einen großen, mit rotem Samt bezogene Sessel fallen. Ihre weiße Schürze breitete sich über ihren Schenkeln aus und ein grauer Strumpf, der eigentlich bis zu den Knien reichen sollte, rutschte ihr bis zu den Fußknöcheln herunter. Schnaufend krempelte sie die Ärmel ihrer weißen Dienstmagdbluse nach oben. „Diese Weiber machen mich noch Wahnsinnig!“ Erschöpft fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare und schloss dann ihre übermüdenden Augen. Wie oft hatte sie den Fürsten darum gebeten, nicht die jüngsten Frauen und jede dahergelaufene Magd einzustellen. Die Unreife, welche die Mädchen teilweise an den Tag legten, brachten Marie des öfteren in Schwierigkeiten. Erst neulich hatte sie dem Fürsten erklären müssen, wie rosa Unterwäsche in den Stall gelangen konnte. Natürlich hatte sich mal wieder einer ihrer Dienstmägde mit dem Stallburschen vergnügt. Nur mit großer Mühe hatte Marie den Fürsten mit einer Geschichte überzeugen können, die eigenermaßen plausibel klang. Die Strafe erhielt das Mädchen später von Marie selbst. Der vierwöchige Küchendienst würde sie schon wieder zur Vernunft bringen. Ihrer Ansicht nach musste Fürst Malenon ja nicht alles wissen. Immerhin war sie auch einmal jung und unerfahren gewesen.
 

„Guten Tag Herrin, ich bin nun mit den Zimmern fertig.“
 

Eine leise, piepsige Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Vor ihr stand Meliwa, eine Elbe und eine ihrer jüngsten Mädge.
 

„Vielen Dank Meliwa. Du kannst dich jetzt zurückziehen denn dein Dienst beginnt morgen in der Frühe.“
 

Das Gesicht der jungen Elbin erhellte sich. Mit den Worten ‚Vielen Dank, Herrin‘ machte sie einen Knicks und rannte wieder den Flur hinunter.
 

Lächelnd blickte Marie ihr nach. Auch wenn sich diese jungen Mädchen teilweise fort wünschte, erfuhr sie doch bei ihnen rechter Beliebtheit. Sie war für ihre Strenge bekannt, ebenso für ihre Toleranz und ihrer Gutmüdigkeit. Doch als Chefin war sie überaus fair, was wohl ihre meist geschätze Eigenschaft war, welche sie schon öfters gegenüber ihren Dienstmägden bewiesen hatte.
 

Warum konnte der Fürst sie nicht in seiner Auswahl des Schlosspersonals mehr miteinbeziehen? Sie war nun seit über 30 Jahren unter den Dächern dieses Gemäuers beschäftigt und hatte die 40 Menschenjahre bereits überschritten. Allmählich musste er ihrem Urteilsvermögen doch Glauben schenken. „Vielleicht geschehen ja noch Zeichen und Wunder ...“ Sie seufzte.
 

Für einen Augenblick verweilte sie in Ruhe bis ihr Name bereits wieder durch die Gänge schallte.
 

„MARIE!“
 

Erschrocken fuhr die Magdherrin hoch. „Ich ... ich komme mein Herr!“ Quälend erhob sie sich aus dem Sessel und lief, mehr humpelnd als gehend, zu ihrem Fürsten.
 

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Ungeduldig tippelte Fürst Malenon bereits mit seinem Fuß auf dem weißen Marmorboden, als er seine Madgherrin schnaufend um die Ecke bogen sah. Bei ihrem Anblick legte sich seine Stirn in Falten. „Marie, da bist du ja endlich! Und was ist das für ein Aufzug in dem du herumläufst? Zum Glück befinden sich unsere Gäste noch im Eingang!“ Sein Blick wanderte von ihrem Strumpf bis zu ihren hochgekrempelten Ärmeln, bishin zu ihren kurzen, verstrupelten, braunen Locken. Schnaufend stemmte die Magdherrin ihre Hände in die Hüfte. „Mein Lieber Fürst, ich renne den ganzen Tag durch die Gänge und scheuche die jungen Damen umher. Da darf man sich doch auch einmal etwas frische Luft verschaffen?“
 

Etwas verdutzt über die harsche Antwort starrte er die kleine dickliche Frau entsetzt an. Doch schnell breitet sich wieder ein Lächeln auf seinen Lippen aus. „Du hast Glück Marie dass du schon mehr zur Familie, als zu den Angestellten gehörst. Sonst müsste ich dich jetzt auf eine geordnete Ausdrucksweise aufmerksam machen.“
 

Doch Marie fuchtelte nur abweisend mit der Hand. „Was kann ich denn für Euch tun Herr?“
 

„Viel, ich habe im Eingang acht werte Herren stehen die gerne versorgt werden würden, meine Liebe. Vielleicht könntest du dich ihrer annehmen? Selbstverständlich nur, wenn es deine Zeit erlaubt.“ Ein verschmitzes Grinsen zierte das Gesicht des Fürsten und Marie schnaubte. „Ich habe schon verstanden. Natürlich werde ich mich um die Gäste kümmern.“ Sie war gerade dabei sich umzudrehen als sie vom Fürsten nochmals zurückgehalten wurde.
 

„Ach ja, und Marie?“
 

„Ja Herr?“
 

„Wähle bitte mit Bedacht die Mädchen aus, die unsere Gäste zu den Zimmer geleiten. Ich möchte nicht, dass mir nacher Beschwerden zu Ohren kommen.“
 

„Natürlich Herr“
 

„Ach ja und noch etwas Marie!“
 

Sie seufzte. „Ja Herr?“
 

„Zieh doch zumindest den Socken nach oben.“ Lachend kehrte er seiner Magd den Rücken und schritt den Gang entlang. Schmunzelnd schaute sie ihm nach. Er hatte Recht. Sie würde sich niemals die Freiheit herausnehmen in solch einem Ton mit dem Fürsten zu sprechen, wenn sie nicht genau wüsste, dass sie in seiner Familie jederzeit Willkommen war. Denn Malenon wusste genau, dass er ihren Respekt und ihre Hochachtung hatte.
 

Mit geschickten Händen und einer schnellen Bewegung hatte sie ihre Uniform wieder zurecht gerückt und hastete nun in Richtung Küche um noch die ein oder andere Magd her zu beordern.
 

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„SAHIRA! Nun komm schon! Wir sind schon zu spät dran!“ Genervt stand Melina vor dem Zimmer ihrer Schwester und wartete nun darauf, dass diese sich endlich durch den Türrahmen trat. Doch statt der Gestalt ihrer Schwester nahm sie den dumpfen Ton ihre Stimme wahr: „Geh schonmal vor! Ich werde mich verspäten!“
 

Seufzend rollte Melina mit den Augen. „Na gut, aber das kannst DU Vater dann erklären!“ Entschlossen drehte sie sich um und verschwand mit schnellen Schritten im Flur.
 

Sahira saß währendessen vor ihrem Spiegel und starrte betroffen hinein. Nur allein dieser Elb war schuld, dass sie jetzt aussah wie eine der Dienstmägde, welche immer im Schlossgarten arbeiten mussten. Trotz ihrer leichten Wut tauchten immer wieder die blauen Augen des Elben vor ihr auf. Ihre Schwester hätte ihn bestimmt gutaussehend und überaus charmant empfunden.
 

„Nur hätte sie dabei bestimmt nicht gleich den halben Wald in den Haaren gehabt ...“

Enttäuscht über ihren Anblick lies sie die Bürste sinken. Immerhin hatte sie es geschafft, das Moos und die Äste eigenermaßen aus den Haaren zu bekommen. Doch als die Tochter vom Fürsten durchzugehen, war sie noch weit entfernt.
 

„Wenn Vater mich so sieht, kann ich mir bestimmt wieder eine Moralpredigt anhören ...“ Ein großer Seufzer folgte ihrer Erkenntnis. Würde es wohl jemand bemerken, wenn sie sich heimlich in eines der großen Bäderzimmer schlich? Die Möglichkeit bestand natürlich. ‚Auf einen Versuch käme es aber an ...‘, beschloss sie in Gedanken, tappste mit ihren nackten Füßen an ihren Kleiderschrank und zog sich ein einfaches weißes Hemd über. Den langen grauen Wollrock, welcher neben den weit aus prächtigeren Kleidern hing, hatte sie vor einigen Jahren von Marie, ihrer persönlichen Kammermagd, geschenkt bekommen. Dieser Stoff war zwar lang nicht so bequem wie ihre anderen Kleider, doch Sahira fand, für den kurzen Besuch im Bad taugte er genauso gut. Ihre braunen Haare band sie sich locker mit einem dunkelblauen Band im Nacken zusammen und warf nochmals einen kurzen Blick in den Spiegel bevor sie summend das Zimmer verließ. So würde man sie auf den ersten Blick nicht als Tochter des Fürsten erkennen können.
 

°-----------°
 

„Sooo meine Herren, wenn ich nun bitten dürfte der jeweiligen Kammerzofe zu folgen ...“
 

Marie geleitete die Gemeinschaft mit sechs weiteren Mädchen bis zu dem Schlossflügel, in welchem sich die einzelnen Zimmer befanden. Ein Blick zu ihren Angestellten und ein ungutes Gefühl stellte sich bei ihr ein. Hatte sie die richtige Wahl getroffen?
 

Zähneknirschend musste sie mitansehen, wie vier ihrer Mägde dem Prinzen von Düsterwald schmachtende Blicke zuwarfen. Eine andere Magd wirkte in der Begleitung des Zwergen unsicher und leicht eingeschüchtert und bei der kichernden, weiblichen Begleitung des ehemligen Ringträgers Frodo konnte sie nur noch mit dem Kopf schütteln.
 

Doch auch sie musste sich eingestehen, dass sie ein klein wenig nervös in der Gegenwart des Königs war. ‚Toll Marie! Nun bist du schon genauso aufgeregt wie deine albernen Gänse.‘
 

Kopfschüttelnd ging sie mit den Freunden durch die beeindruckenden Flure. Überall hingen prachtvolle Teppiche mit hochwertigen Stickerein an den Wänden. Die vielen Personengemälde ließen auf eine lange Ahnensreihe schließen. Legoas war sichtlich beeindruckt. Doch an die Schönheit seines Schlosses kam die der Menschen einfach nicht ran. „Ich hoffe wir sind bald da. Ich kanns kaum erwarten mein Pfeifenkraut zu genießen!“ Die Worte schallte mit dröhnendem Laut durch die Gänge, dass Marie unter der Stimme des Zwerges zusammenzuckte. ‚Mein Gott Marie! Stell dich nicht so an!“ flüsterte sie in kaum hörbarer Lautstärke mehr zu sich selbst. Doch den guten Ohren des Elben waren diese Worte nicht entgangen. ‚Mir scheint es, wir bringen sogar die gute Magdherrin durcheinander, Aragorn.“ Die Bemerkung von Legolas erwiderte Aragorn mit einem Schmunzeln.
 

„So mein Herr, ab hier begleitet Euch mein Zimmermädchen.“ Marie deutete mit den Händen dem Zauberer an, welchem Mädchen er folgen sollte. Dieser verabschiedete sich bei seinen Freunden und verabredete sich erst wieder zum Abendessen. Das gleiche wurde Gimli, den vier Hobbits und dem König von Gondor zu teil.
 

„Euch mein Herr bringe ich selbst in Eure Räume, da sie weit hinten im Flur liegen. Ihr wollte ja ein Zimmer mit viel Licht und einem Balkon.“

Doch Legolas wedelte mit der Hand ab.
 

„Bitte nicht. Wenn Ihr mir sagt, welches Zimmer es genau ist, finde ich es auch alleine. Sorgt bitte nur dafür, dass ich ungestört ein Glas guten Wein trinken kann.“ Das Lächeln des Elben bachte sogar Marie aus der Fassung, die sonst nichts so schnell aus dem Gleichgewicht bringen konnte.
 

„I.. In Ordnung Hoheit ... Das letzte Zimmer auf der linken Seite, direkt hier um die Ecke. Ich werde eine Magd schicken, die Euch Euren Wein auf’s Zimmer bringt ...“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und lies den immer noch grinsenden Elben zurück.
 

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Leise tappste Sahira durch die Gänge des Schlosses in Richtung Bad. Wie sehr freute sie sich auf das warme Wasser, welches den ganzen Dreck und hoffentlich auch ihre ständigen Gedanken an die blauen Augen des Elben wegspühlten. Gerade bog sie um die Ecke, als sie die Stimmen von ihrer Kammerzofe vernahm. „Ohje, ich muss hier weg bevor Marie mich findet. Sie ist die Letzte die mich so sehen sollte!“ Nervös drehte sie sich um. Wo sollte sie sich hier verstecken? „Verflucht!“ Plötzlich kam ihr die Idee, in eines der Zimmer zu verschwinden. ‚Solch ein Pech werde ich schon nicht haben, dass man mich gerade dort findet‘. Schnell öffnete sie die Türe und sprang gerade noch rechtzeitig in das Zimmer, bevor eine Gestalt um die Ecke bog.
 

Mit hämmertem Herzen stand sie nun in einem fremden Zimmer mit dem Blick zur Tür gerichtet. Erst als sie ein leises Knistern vernahm, drehte sie sich um und erkannte das bereits für Gäste hergerichtete Zimmer. Da es allmählich draussen zu dämmern begann, hatte man den Kamin entzündet, der jetzt leise vor sich hin knisterte. Nervös biss sie sich auf die Lippen und lauschte den Schritten im Flur. „Bitte nicht dieses Zimmer ... bitte nicht dieses Zimmer ...“ Betend schloss sie die Augen.
 

Plötzlich verstummten die Geräusche. Erleichtert atmete Sahira aus. ‚Das ging ja gerade nochmal gut ...‘ Mit einem siegessicheren Grinsen trat sie auf die Türe zu, die in diesem Moment schwungvoll geöffnet wurde und Sahira mit voller Wucht auf den Boden beförderte.
 

„Auaaaaaa .... was zum ....?“ Doch weiter kam sie nicht, die Gestalt starrten sie genauso verwirrt an, wie sie den Elben, zu welchem die blauen Augen unweigerlich gehörten. Und welche ihr auch leider sehr bekannt vorkamen ...

Kapitel 4 - Verwechslung

Hallo zusammen!
 

Hui! hat ja gar keiner was zu meinem letzten Kapitel geschrieben :( Hat es denn nicht gefallen? Ich hoffe ja auf stille Leser ^^"
 

Aber ich lass mich nicht unterkriegen und schreibe weiter! So!
 

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Kapitel 4 – Verwechslung
 

Da war es wieder. Dieses unaufhörlich Herzklopfen wenn sie in diese blauen Augen blickte. Ein Blick der fesseln konnte. ‚Aber das kann nicht sein ...‘ Für einen Moment wirkte Sahira etwas verunsichert, ob sie nicht vielleicht einen zu starken Schlag auf den Kopf erhalten hatte. ‚Ich muss träumen ...‘ Sie blinzelte einmal, blinzelte zweimal, doch der Elb stand immer noch in voller Pracht vor ihr.
 

Auch Legolas starrte immer noch auf die junge Frau, die sich jetzt mühsam vom Boden hochquälte. Er musste kurz überlegen woher er dieses Gesicht kannte und plötzlich fiel ihm wieder das braunhaarige Mädchen ein, welches er vor kurzem noch im Wald angetroffen hatte. Unweigerlich musste er ein Lachen unterdrücken, was ihm aber nicht ganz gelingen wollte.
 

Wütend blitzten Sahiras Augen auf. „IHR!!!“ Wieso musste ihr Tag nur mit diesem Elben gesegnet werden? Schmerzvoll rieb sie sich die Stirn und ein gequälter Ausdruck zierte ihr Gesicht.
 

„Das gleiche könnte ich ebenfalls sagen. Anscheinend wart Ihr mal wieder schneller unterwegs als Eure Reaktion mithalten kann.“ Ein leichtes, schelmisches Grinsen zog sich über seine Lippen bis Legolas ihre kleine Beule mit den leicht rötlichen Spuren erkannte, die sich allmählich an ihrer Stirn abzeichneten. Sein Lächeln ebbte ab. „Ihr solltet die Wunde mal von jemandem anschauen lassen.“ Er ging einen Schritt auf sie zu und war im Begriff ihre Stirn zu berühren als Sahira erschrocken zurück zuckte. Legolas schaute sie verwirrt an. Warum wollte sie sich nicht helfen lassen?
 

„Nein! Oh ... Ihr ... ich ...“ stammelte sie und schaute sich etwas verlegen um. Wieso war sie plötzlich so nervös? Lag das etwa an diesem Elben? ‚Blödsinn ... immerhin befinde ich mich ja auch gerade in einem Zimmer, welches anscheind ihm zugeteilt ist ...‘, beruhigte sie sich in Gedanken selbst und atmete leise aus.
 

Eigentlich hätte er sich ihre Verletzung gerne einmal angesehen, doch anscheinend legte das Mädchen keinen Wert auf seine Hilfe. Schweigend standen sie beide nun im Raum bis Legolas sich räusperte: „Das wir uns so schnell wiedersehen hatte ich eigentlich nicht gedacht.“ Da! Wieder dieses freche Grinsen, wo jedermann annehmen sollte, dass es voll Spott und Hohn ist. Doch warum wirkte es bei ihm nicht so verachtend?
 

„Eigentlich versuche ich unangenehme Begegnungen zu vermeiden ...“ flüsterte sie leise vor sich hin, nichtsahnend, dass ja Elben ein gutes Gehör haben.
 

„So? Unangenehm ist es Euch also?“ Sie schluckte. Hatte sie das eben wirklich laut gesagt? Nun war Legolas Neugierde geweckt. „Wieso, wenn man fragen darf? Sagt bloß, ich bringen Euch aus dem Gleichgewicht?“
 

Ein Schmunzeln umspielte seine Lippen und Sahira zog scharf die Luft ein. Was bildete sich dieser Elb eigentlich immer wieder nur ein? „MICH? Aus dem Gleichgewicht? Das glaube ich kaum, das schafft keiner ...“ Eigentlich hatte sie beabsichtigt diese Worte mit fester Überzeugung rüber zu bringen, aber irgendwie war ihr das wohl nicht sehr gelungen, denn der Elb fing plötzlich an zu lachen. Dieses Lachen ... es hatte sie schon einmal verunsichert. ‚Das passiert dir noch nichmal Sahira! Reiss dich zusammen‘ ermahnte sie sich selbst und biss sich leicht nervös auf ihre Unterlippe.
 

„Dann will ich Euch einmal Glauben schenken.“ Sein Blick fiel auf Sahiras schlichte Kleidung. „Ach ja, werd‘ Ihr so freundlich und bringt mir noch eine Karaffe warmen Wein bevor Ihr Euren heutigen Dienst ablegt? Ich hatte es zwar schon der Magdherrin mitgeteilt, aber ich vermute mal, sie hat es vergessen ...“
 

Fassungslos starrte Sahira den Elben an. Hatte sie eben richtig gehört? SIE sollte IHM eine Karaffe warmen Wein bringen?
 

„Was erlaubt Ihr Euch eigentlich??“ Knurrend ging sie einen Schritt auf ihn zu. „Nur weil Ihr ein Elb seid, heißt es noch lange nicht, dass sich alle euch unterwerfen müssen!“
 

„Unterwerfen?“ Der Elb war sichtlich verwirrt.
 

„Eins will ich Euch mal sagen, werter Elb, Eure Arroganz ist einfach nur traurig! Ihr seid verwöhnt und Ihr benehmt Euch, als ob Euch das Elbenreich gehören würde! Holt Euch Euren Wein doch selbst oder klingelt nach jemand anderem der sie Euch bringt. Auf Wiedersehen!“ Mit diesen Worten lies sie den Elb stehen und brauste wutschnaubend an ihm vorbei. Legolas, der die Situation immer noch nicht ganz begriffen hatte, starrte der jungen Frau noch fassungslos hinterher. „Ich habe es doch gewusst ... Temperamentvoll ...“ Achselzuckend schloss er seine Zimmertüre und fragte sich noch, ob er jetzt wohl noch seinen warmen Wein erhalten würde ....
 

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‚Was glaubte er eigentlich wer er ist? Und was glaubt er wer ich bin?‘
 

Heißer Dampf stieg aus der Wanne empor und dämpfte das Badezimmer mit einem warmen Nebel ein. Doch Sahiras Wut war noch lange nicht verdampft. Die ganze Zeit hatte sie sich noch über seine Aroganz und Überheblichkeit aufgeregt. Nicht einmal sie, als Tochter des Fürsten, war so dermaßen überheblich, wie dieser dahergelaufene Elb.
 

Sie seufzte laut auf und schloss anschließend die Augen. „Ich rege mich schon viel zu viel über ihn auf. Hoffentlich bleibt er nicht allzulange im Schloss und ich laufe ihm nicht allzu oft über den Weg.“ Schnell schüttelte sie ihre Gedanken ab und rutschte noch einmal mit ihrem Körper tief in die Wanne, so dass ihr Gesicht von dem warmen Wasser umspült wurde. ‚Aaah, das tut gut ...‘ Ihre verspannten Glieder begannen sich zu entspannen und auch Sahira wurde langsam wieder etwas ruhiger. Nach so einem katastrophalen Tag freute sie sich nur noch mehr auf das kommende Fest. Zumindest dort würde sie bestimmt ihre Ruhe und Erholung finden. ‚Und kein verwöhnter Elb kann mir daran die Freude nehmen!‘
 

Sauber und zufrieden stieg sie anschließend aus dem dampfenden Behälter. Schnell rubbelte sie sich mit einem Wolltuch trocken und schlüpfte in ihre Kleidung. Ihre Haare lies sie, so feucht wie sie waren, locker über ihre Schulter fallen, damit sie gut trocknen konnte. Vor einem Spiegel blieb sie jedoch für einen Moment stehen. Dort, wo noch vor nicht mal einer Stunde eine kleine Wunde ihre Stirn zierte, war nur noch eine kleine Erhebung ihrer Haut zu sehen. Verwundert betrachtete sie ihre Stirn genauer. ‚Nanu ... wo ist denn die Verletzung hin?‘ Auch erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Schürfwunde an der Hand glänzlich verschwunden war. „Ich habe das doch gar nicht behandelt ...‘ murmelte sie geistesabwesend vor sich hin als ein Klopfen an der Türe ihre Gedanken unterbrachen. Immer noch leicht abwesend murmelte sie ein ‚Herein‘ und Melina stand mit schmunzelndem Gesicht im Türrahmen. „Na du Träumerin? Habe ich dich geweckt?“
 

„Was? Äh ... Nein ...“ Sie blickte kurz zu ihrer Schwester und starrte anschließend wieder auf ihre Hand. „Nein ...“ flüsterte sie jetzt eine Spur leiser. Dann fragte sie sich, was ihre Schwester hier eigentlich wollte:
 

„Melina, was kann ich für dich tun?“ Ihre Aufmerksamkeit galt nun ganz ihrer Schwester die sich mit einem leicht schmollenden Gesicht auf einen Hocker warf, wo eben noch Sahiras Kleider gelegen hatten. Stirnrunzelnt betrachtete sie ihre Schwester. „Also? Was ist los?“
 

„Ich war eben bei Vater ...“ begann sie leicht zögernd. In ihrer Stimme war Enttäuschung zu hören.
 

„Und? Hat er etwa das mit dem Ausritt rausbekommen?“ Ein ungutes Gefühl beschlich sie. „Nein ..., das nicht ...“ Genervt rollte Sahira nun mit den Augen. Warum musste sie immer so eine Dramatik in ihre Worte legen?
 

„Melina! ...“ knurrte sie. Ihr Geduldsfaden war heute besonders dünn. „Was. Ist. Los?“

Gernervt trommelte sie mit dem Fuß auf dem Boden herum.
 

„Vater hat gesagt, wir würden heute abend seperat essen und nicht am Festbankett teilnehmen.“ Ihre eigenen Worte brachten Melina zum Seufzen und lehnte sich dabei enttäuscht gegen die Wand.
 

„Nicht?“ Das erstaunte Sahira nun doch etwas. „Warum nicht? Ist Vater böse mit uns? Hat er doch das mit dem Ausritt mitbekommen??"
 

„Nun lass mich doch mal mit deinem dummen Ausritt in Frieden! Wir dürfen nicht dran teilhaben, weil Vater erst noch einige Dinge mit dem König besprechen möchte. Sie wollen irgendwas wegen den Geldern der Stadt reden.“ Gelangweilt wedelte Melina mit der Hand. Ihr waren diese königlichen Pflichten weit aus egal und verstand daher auch nichts davon. Für sie waren eher die Bälle, Feste und Gäste interessant die regelmäßig in ihre Stadt kamen. Sahira dagegen half oft ihrem Vater, wo sie konnte und hatte daher schon früh einen Einblick in die finanzielle Lage erhalten.
 

„Ach so ... ich nehme an es geht um die Steuereinnahmen und der Instandhaltung unserer Stadt.“ Verwirrt starrte Melina ihre kleine Schwester an. „Wie kommst du darauf?“
 

„Naja, ich zähle Eins und Eins eben zusammen. Warum sonst hätte der König auch die Zeit, unser schönes Städchen zu besuchen. Dann nimmt er das natürlich als Anlass die finanzielle Struktur einmal genauer zu betrachten.“ Sahira sprach diese Worte mit solch einer Überzeugungskraft aus, dass Melina nur noch erstaunt mit dem Kopf nicken konnte.
 

„Von mir aus ... Trotzdem finde ich das unfair! Wieder ein Tag länger bis ich den König und den Prinzen sehe ...“ Theatralisch seufzte sie erneut. Sahira konnte über ihren Auftritt nur schmunzeln. Daher kam also ihre enorme Enttäuschung. Sie war natürlich scharf darauf den Elben zu sehen ... Das hätte sie sich ja denken können!
 

„Stell dich nicht so an. Wir werden bestimmt noch die Gelegenheit haben den König kennenzulernen.“ Kopfschütteln ging sie an Melina vorbei und trat aus der Türe. „HEY! Warte auf mich!“ Hastig sprang Melina von ihrem Hocker auf und lief ihrer Schwester hinterher.
 

Vor lauter Prinz und König war Sahira entgangen, dass sie ein wichtiges Detail auf einem kleinen Tisch zurückgelassen hatte. Das Silber ihres Amuletts glänzte nun leicht im einfallenden Licht, welches durch die nun wieder geöffnete Badtüre herein schien.
 

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Schallendes Gelächter durchdrang die Gänge des Schlosses Eldoras. „Das ist nicht dein Ernst Legolas?“ In den Augen des Zwerges hatten sich bereits Lachtränen gesammelt, die er nun glucksend mit den Finger wegwischte.
 

„Doch Gimli! Wenn ich es dir doch sage. Dieses Dienstmädchen hatte tatsächlich gesagt, ich sei verwöhnt und ich solle mir meinen Wein selbst holen.“ Wieder prustete der Zwerg los. „Das kann ich kaum glauben. Eine junge Frau geigt unserem lieben Elbenprinzen die Meinung! Schade das ich nicht dabei war. Wie gern hätte ich sie kennengerlernt.“
 

‚Ohja, das glaube ich dir.‘ ging es Legolas bei den Worten seines kleinen Freundes durch den Kopf. Hätte Gimli vom ersten Treffen bereits gewusst, hätte er ihn wahrscheinlich noch den ganzen Aufenthalt im Schloss über damit aufgezogen. Daher beschloss Legolas, das vorerst für sich zu behalten. Außerdem dachte er eh schon viel zu viel über dieses Mädchen nach. Nun waren sie sich zweimal begegnet und jedesmal schien es in Ärger zu enden. Er musste sie wie einen Magneten förmlich anziehen.
 

Gemeinsam betraten nun die Beiden das Bad und Legolas legte sorgfältig seine zusammengefaltet Kleidung auf den nahe gelegenen Hocker ab. Gimli dagegen warf seine Bekleidung wild durch die Gegend wo er gerade stand. „Noch nie was von Ordnung gehört, Gimli?“ Schmunzelnd betrachtete Legolas das Chaos, welches Gimli an Ort und Stelle hinterlassen hatte.
 

„Nun hör mal! Ich bin ja nicht so ein ‚verwöhnter Elb‘ der sorgfältig auf seine Kleidung achtet.“ Wieder brach Gimli in schallendes Gelächter aus, als er an die Worte des Mädchen zurückdachte, die es seinem elbischen Freund an den Kopf geworfen hatte.
 

„Ist ja gut ... du musst mich ja nicht dauernd daran erinnern ...“ Nachdenklich warf er einen Blick aus dem Fenster. Dieses Mädchen hatte ihn ‚verwöhnt‘ genannt. Wie konnte sie so etwas behaupten, wo sie ihn doch überhaupt nicht kannte? Er war alles andere als verwöhnt und das wusste jeder, wo ihm schon einmal begegnet war. Aber warum zerbrach er sich eigentlich seinen Kopf über ihre Worte? Sie war immerhin irgendein Dienstmädchen, welches aufbrausend war und deutlich gezeigt hatte, dass sie auch keinen Funken von Anstand besaß. Und ER wollte ihr auch noch bei ihrer Wunde helfen. ‚Soll mir doch egal sein, wenn sie jetzt mit einer Beule herumrennt ...‘ redete er sich ein. Gerade wollte er sein letztes Kleidungsstück ablegen, als seine Aufmerksamkeit einem kleinen Gegenstand galt, der das einfallende Sonnelicht reflektierte. Neugierig näherte er sich dem kleinen Tisch, der in der Ecke des Badezimmers stand. „Was haben wir denn da?“ Interessiert nahm er das silberfarbende Amulett in die Hände und drehte es im Sonnenlicht, so dass es beindruckend schimmerte. „Was hast du denn da?“ Gimli war an seine Seite getreten und hüpfte nun zweimal auf und ab um sehen zu können, was der Elb in seinen Händen so interessiert musterte.
 

Als Legolas ihm das Amulett vor die Nase hielt, begann er zu grinsen.
 

„Nun sieh mal Legolas, ich bin wohl nicht der einzigste der hier irgendwelche Sachen achtlos umherwirft.“
 

„Ich glaube nicht, dass es hier achtlos umhergeworfen wurde, Gimli. Ich denke eher, dass es hier vergessen wurde. Dieses Schmuckstück sieht nicht gerade nach einem belanglosen Gegenstand aus.“
 

Legolas betrachtete es eine Spur genauer: Auf der Vorderseite waren Verschnörckelungen eingraviert, die sich um den Rand des Amuletts schlängelten. Es ähnelte leicht dem Elbischen, doch erinnern, solche Zeichen schon einmal gesehen zu haben, konnte er sich nicht. In der Mitte war ein Symbol abgebildet, was Legolas ebenfalls nicht deuten konnte. Als er es umdrehte, erkannte er einen feinlinigen Schriftzug der sich über das ganze Amulett zog. „Kannst du das lesen?“ Gimli schaute seinen elbischen Freund fragend an.
 

Zögerlich antwortete er: „Nein ...“ und verzog dabei leicht seine Lipppen. „Es ist auch keine Sprache die ich bisher irgendwo gelesen hätte.“ Während Legolas die Inschrift versuchte zu entziffern, interessierte sich Gimli viel mehr für die Form, die das Amulett auszeichnete. Es ähnelte einem Halbmond, der jedoch an beiden Seiten miteinander verbunden war. In der Mitte der Verbindung saß ein kleiner silberner Stein, der die ganze Form abrundete.
 

„Das erinnert mich an das Zwergenvolk. Man sieht viele solcher Halbmonde bei uns“, meinte Gimli und schaute Legolas dabei bestätigend an.
 

„Und ihr seid für eure Vorliebe von Edelsteinen bekannt“, ergänzte Legolas noch spöttisch.
 

„Natürlich das dass jetzt von Euch kommen musste, Herr ELB!“ Lachend klopfte Legolas seinem kleinen Freund auf die Schulter. „Komm Gimli, lass uns in die Wannen steigen, damit wir heute noch zum Abendessen kommen. Sonst ist das Wasser kalt und du frierst mir nacher noch.“
 

„Frieren? Zwerge? HA!“ Grummelnd ging Gimli zu seiner Wanne und brummelte Worte wie: ‚Zwerge frieren doch nicht‘ in seinen langen rötlichen Bart.
 

Legolas legte derweil das Amulett sorgfältig auf seinen Sachen ab und stieg in seine Wanne, die angrenzend zu der von Gimli lag.

Kapitel 5- Kapitel 5 - Auf den Boden der Tatsachen geholt

Hallo ihr Lieben!
 

Verzeiht die lange Wartezeit aber bei mir ist mal wieder völliger Stress *uff* Ich bemühe mich aber die Wartezeiten zu kürzen und nicht allzusehr hinauszuziehen! Ich danke euch für euer Verständnis!
 

@Tetsu-chan: Natürlich schreibe ich weiter! Ich habe noch so viele Ideen und ich kann verraten dass im nächsten Kapitel wieder ein kleines Stückchen mehr gelüftet wird ;)
 

Sushi-KB: Oh sorry! Ich hab da wahrscheinlich was durcheinander gebracht ^^" Ich danke dir für deine fleißigen Reviews und freue mich, dass dir die Charakter gefallen wie ich sie versuche zu formen ^^
 

So! Und jetzt zum 5. Teil :)
 

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Kapitel 5 - Auf den Boden der Tatsachen geholt
 

Den ganzen Weg über in Sahiras Zimmer hing ihr Melina in den Ohren, wie ungerecht die Entscheidung ihres Vaters doch sei. Mehrmals hatte Sahira genervt die Augen verdreht und Melina darum gebeten, sich doch endlich damit abzufinden. Wäre sie heute morgen doch nur im Bett geblieben. Irgendwie war das heute nicht ihr Tag.
 

Nun standen sie in Sahiras großen Zimmer und Melina faselte ununterbrochen weiter und klagte ihrer Schwester ‚ihr großes Leid‘, während Sahira hinter die Türe ihres Schranks verschwunden war und sich nun was passenderes, jedoch nicht zu prunkvolles, überzog.
 

„Melina, holst du auch irgendwann noch Luft?“ Grinsend schlüpfte sie in ein hellblaues, schlichtes Kleid mit einem dezenten V-Ausschnitt.
 

„Wieso macht dir das nichts aus Sahira? Wie kannst du da so ruhig bleiben? Immerhin könnte es doch sein, dass der Elbenprinz sich in eine von uns verliebt!“
 

Schwungvoll ließ sie sich mit einem Kissen in der Hand rückwärts ins Bett fallen und schaute nun traumversunken an die Decke. „Stell dir das nur vor ... Du, beziehungsweise ich und der Prinz von Düsterwald. Wäre das nicht einfach wundervoll?“
 

Bei den Worte ‚verliebt‘ und ‚Elbenprinz‘ rollte Sahira erneut mit den Augen. ‚Was soll ich denn bitte mit einem Prinzen?‘ Wie ein Wasserfall plapperte ihre große Schwester weiter und malte sich bereits eine Zukunft mit dem Elben aus, als Sahira allmählich zornig wurde.
 

‚Verdammt! Da ist ja nicht auszuhalten. Warum kann sie nicht einmal das Thema wechseln oder einfach nur ruhig sein? Elben, Elben, Elben!‘ Seufzend warf sie ihren Kopf in den Nacken. „Langt es denn nicht, dass auf dem Fest genügend Elben sind?“
 

Mit kritischem Blick begutachtete sie die zierlichen, hohen Schuhe, die passend zu dem Kleid auf dem Boden standen. ‚Die soll ich dazu anziehen? Elben können darin vielleicht laufen aber eine einfache Sterbliche wohl kaum.‘ Stöhnend schloss sie die Augen. Nun fing sie auch schon mit diesem Elbengerede an!
 

Kurzerhand entschied sie sich für die hellblauen Stoffschuhe, die ihr schon weitaus sympatischer waren und verstaute das andere Paar weit hinten im Schrank. Zufrieden begutachtete sie ihre persönliche Rebellion gegen die ‚Elbenschuhe‘ und schloss dabei die erste Schranktüre. Der Blick zu ihrer Rechten, auf ihre Schwester, blieb ihr jedoch noch durch die letzte offenen Schranktüre versperrt.
 

Erst jetzt fiel Sahira auf, dass es sonderlich ruhig um sie herum geworden war. Hatte Melina nicht eben noch wie ein Wasserfall geplappert? „Schwesterherz?“ Sie erhielt keine Antwort.
 

„Was ist los? Auf einmal so still?“ rief sie hinter der Türe ihrer Schwester zu. „Du kannst ruhig weitererzählen, ich höre dir zu!“ Lachend schloss sie die zweite Türe.
 

Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen begann Melina auch wieder zu erzählen und beendete ihren Satz. „Und du?“
 

„Was ich?“ Mit ungeschickten Bewegungen fummelte sie an ihren Haaren herum und bemühte sich, diese eigenermaßen anschaulich hochzustecken. Seufzend gab sie diesen Versuch jedoch schnell wieder auf und stellte sich fragend vor ihre Schwester. Dabei warf sie ihr einen ‚Wie-schaffst-du-das-immer-mit-deinen-Haaren-und-ich-nicht‘ Blick zu und blieb an ihrer geordneten Frisur hängen.
 

„Sag mal hast du mir gerade nicht zugehört? Ich habe dich gefragt was du morgen früh zu Tisch tragen wirst.“ Beleidigt verzog sie den Mund. Wofür hatte sie sich denn den Mund fusslig geredet, wenn ihr eh niemand Gehör schenkte?
 

„Oh ... ähm ... das muss ich überhört haben ... tut mir Leid Melina.“ stammmelte sie verlegen und dachte kurz nach. War sie gar so in Gedanken gewesen, dass sie die Worte ihrer Schwester überhört hatte? „Außerdem, da fragst du sowieso die Richtige. Sehe ich so aus, als ob es mich interessieren würde?“, Mit einem breiten Grinsen breitete sie ihre Arme aus, als ob sie ihrer Schwester damit zeigen wollte: ‚Das bin ich und das wirst du nicht ändern können‘.
 

Melina war im Begriff etwas über ihr äußeres Erscheinungsbild zu sagen, als ihr etwas an ihrer Schwester auffiel. Ihre Augen weiteten sich. „Sahira? Wo ist dein Amulett?“
 

„Was?“ Verdutzt starrte sie Melina an, die jetzt vom Bett aufgesprungen war und an sie herantrat. „Dein Amulett! Wo ist dein Amulett?“ Der ängstliche Ton, der in ihren Worten mitschwang, brachte Sahira erst dazu sich an das Dekollete zu fassen und erschrak dabei.
 

„Mist! Es ist weg! Ich hoffe ich habe es nicht verloren!“ Besorgt schaute sie wieder auf und drehte sich suchend nach ihrer Schwester um. Wo war sie plötzlich hin? „Hier ist es auch nicht!“ erklang es plötzlich dumpf aus der Richtung ihres Bettes. „Melina?? Um Himmels Willen, komm unter dem Bett hervor! Da wird es wohl kaum liegen!“

Schnaufend streckte Melina ihren Kopf über die Bettkante. Das durfte nicht wahr sein. „Wo hattest du es zuletzt Sahira? WO?“
 

„Ich ... ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich es bei unserem Ausritt verloren.“ Nachdenklich senkte sie den Kopf und dachte an die Begegnung mit dem Elben zurück. Konnte es sein, dass sie es bei ihrem Sturz verloren hatte? ‚Alles nur wegen diesem blöden Elben!‘
 

„Es wäre ziemlich Schade wenn ich es dort verloren hätte. Wie du weißt, war es ein Geschenk von Vater ...“ ergänzte sie noch ihre ausgesprochenen Gedanken.
 

„Schade??? Das ist eine Katastrophe!“ Verwirrt schaute Sahira ihre Schwester an die nun aufgebracht im Zimmer auf und ab ging.
 

„Nun übertreib doch nicht! Natürlich war es ein schönes Amulett, und die Tatsache, dass es von Vater ist macht es noch schlimmer, aber eine Katastrophe?“ Nachdenklich runzelte sie mit der Stirn und fragte sich zum 100ten Mal, warum ihre Schwester immer zur völligen Übertreibung neigte. ‚Das muss sie von Vater haben ...‘
 

Melinas Wangen verfärbten sich in ein leichtes Rot und die stammelten Worte ließen Sahira’s Verwirrung steigern. „Ach ... ähm ... weißt du ...“ Verlegen schaute sie erst auf den Boden, dann wieder in Sahiras Gesicht. „Du hast absolut Recht. Aber wir sollten es trotzdem finden. Ich glaube Vater wäre ziemlich enttäuscht darüber, wenn es nicht mehr auffindbar wäre ...“ Sie lächelte verlegen und brachte einen Vorschlag zur gemeinsamen Suche.
 

„Ich sehe vor dem Schloss einmal nach und du überlegst solange, wo du es vielleicht sonst liegen gelassen haben könntest! Und Vater sagen wir erst einmal nichts davon, ja?“ So schnell wie diese Worte aus ihr heraus gesprudeltelt waren, so schnell war sie auch schon an ihrer kleinen Schwester vorbeigehuscht und aus dem Zimmer verschwunden. „Hey! Melina! Du musst nicht ...“ Die Verwirrung war Sahira deutlich ins Gesicht geschrieben. Sie seufzte. ‚So ein Wirbel um ein Amulett ...‘ Doch Melinas Worte brachten sie zum Grübeln. Wo könnte sie es liegen gelassen haben? Schlagartig fiel es ihr wieder ein und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Im Badezimme! Ich habe es beim Baden abgenommen!“ Natürlich! Als sie ihre Klamotten zusammengelegt hatte, fand das Amulett ebenfalls seinen Platz auf dem Wäschehaufen. Vorallem war es für Sahira noch ein merkwürdiges Gefühl gewesen, da sie es bisher noch nie abgelegt hatte. Ihr Vater hatte sie darum gebeten es immer zu tragen. Seine Worte drangen wieder in ihr Gedächtnis: ‚Versprich mir, dass du es nie abnehmen wirst und immer an deinem Herzen trägst. Dann wird dir, mein Kind, das Glück immer hold sein und wir werden immer vereint sein, egal wohin das Schicksal dich auch trägt.‘
 

Bei den Worten ihres Vaters musste sie schmunzeln. Dieser neigte schon immer ein wenig zur Übertreibung. Doch seinen Gefallen war sie bisher immer nachgekommen. Bis heute ...
 

Das Amulett hatte genau wie sein Besitzer seine Spuren vom Zusammentreffen mit diesem Elben davon getragen. Also hatte sich Sahira mit einer Bürste bewaffnet und es wieder glänzend geschrubbt. ‚Und dann habe ich vergessen, es wieder anzuziehen! Oh bin ich eine dumme Gans!‘ Hoffentlich war es noch an seinem Platz.
 

Mit einem Satz war sie aus dem Zimmer gehüpft und rannte nun in Richtung Badezimmer.
 

°-----------°
 

Legolas öffnete seine Augen als er lautes Wassergeplätscher auf der anderen Seite der Wanne vernahm. ‚Was treibt der Zwerg jetzt schon wieder?‘ Er schaute auf. Gimli rubbelte sich gerade trocken und stampfte durch die große Wasserpfütze, die sich schleichend auf dem gesamten Boden verteilte. „Gimli du hast beim Aussteigen alles unter Wasser gesetzt!“ Tadelnd warf er dem Zwergen einen Blick zu und schüttelte mit dem Kopf. Doch dieser lachte nur über seinen Einwand.
 

„Ihr Elben seid doch so graziös. Du kannst doch sicherlich auch über so eine kleine Pfütze laufen ohne hinzufallen?“ neckte er den Elben. Legolas grinste. Natürlich machte ihm so eine Pfütze nichts aus und er würde sich hüten Gimli einen neuen Anlass zu geben, mit dem er ihn aufziehen konnte. Zum Beispiel mit dem Sturz eines Elben.
 

Mit wenigen Handgriffen hatte Gimli seine Klamotten übergeworfen und stand nun völlig Bekleidet vor Legolas‘ Wanne.
 

„Und wann gedenkt der werte Prinz aus der Wanne zu steigen? Wie du weißt, werden bald zum Abendessen erwartet.“ Der Zwerg schaute ihn abwartend an. Doch Legolas hatte eigentlich keine Lust aus der Wanne zu steigen. Das war nach dieser langen Reise einfach eine Wohltat. Er spürte jede Faser seines Körpers und auch wenn man es ihm nicht ansah, waren seine Muskeln ziemlich verspannt. Doch das warme Wasser sorgte für Linderung. Seufzend schloss er die Augen.
 

„Gib mir noch einen kurzen Moment, Gimli. Ich werde gleich nachkommen.“
 

„In Ordnung. Aber pass auf, dass du nicht völlig aufweichst! Ein Elb mit runzeliger Haut sieht bestimmt lustig aus.“ Gimli brach in schallendes Gelächter aus und verließ anschließend das Badezimmer. Als sich die Türe hinter ihm schloss, tauchte Legolas noch einmal unter und stieg anschließend schweren Herzens aus der Wanne.
 

Er war gerade im Begriff sich ein Handtuch um die Hüfte zu binden, als die Türe mit einem lauten Knall aufflog und ein braunhaariges Mädchen hereingerannt kam. Legolas konnte gerade noch erkennen, wie sie ihn entsetzt anstarrte bevor sie in der von Gimli verursachten Wasserlache das Gleichgewicht verlor. Mit einem lauten Schrei rutschten ihr die Beine nach vorne weg.
 

In diesem Moment sprang der Elb einen Satz auf sie zu und fing ihren Rücken mit seinem Arm auf. Doch diese plötzliche und hektische Bewegung brachte auch ihn aus dem Gleichgewicht und beide stürzten unsanft auf den Boden.
 

„Auuuuuuuuuuua ... menno ... wieso muss das immer mir passieren ....“ Stöhnend öffnete sie die Augen und erschrak. Lag dort wirklich auf ihrem Körper ein blonder Elb, der dem Anschein nach auch ziemlich zart bekleidet war? Nämlich überhaupt nicht? Durch die hektische Bewegung hatte Legolas sein Handtuch fallengelassen und sich nur auf das Abfangen des Sturzes konzentriert. Überrascht schaute er in die braunen Augen des Mädchen, welches ziemlich verwirrt drein blickte. Hitze stieg in ihr auf. ‚Das ... das kann doch nicht sein! Er schon wieder?!‘ Warum klebte dieser Elb eigentlich an ihr wie eine Klette? Apropos kleben: Erst jetzt bemerkte sie, wie nah sie ihm eigentlich war und wurde rot. „GEHT.VON.MIR.RUNTER! Sofort!“ Energisch klopfte sie mit der Hand auf Legolas Arm. „Nur, wenn Ihr die Augen schließt!“ Frech grinste er sie an. In diesem Moment wurde Sahira bewusst, dass er ja völlig entblößt auf ihr lag und wurde nun feuerrot. ‚Oh mein Gott, er ist ja völlig nackt. Wie peinlich! ...‘ Verschrocken hielt sie ihre Hände vor’s Gesicht. „Bitte! Zieht Euch etwas an!“
 

Beschämt schloss sie die Augen. Warum bei Eru mussten solche Dinge immer nur ihr passieren? Und wieso meinte das Schicksal es so schlecht mit ihr und begegnete andauernd diesem Elben? Vorsichtig lienste sie durch einen Fingerschlitz und warf einen prüfenden Blick auf Legolas. Dieser befand sich immer noch in der selben Position und grinste sie frech an. Er begann sich einen Spaß daraus zu machen. „Wisst Ihr, allmählich glaube ich, dass Ihr mich verfolgt.“ Seine Worte erziehlten ihre erhoffte Wirkung.
 

„WAAAAAS?“ Empört lies sie die Hände sinken und funkelte ihn an. „Überhaupt nicht von sich selbst überzeugt oder? Aber war ja klar! Immerhein seid Ihr ja ein Elb! Was anderes hätte ich eigentlich von Euch auch nicht erwarten. Das ist doch ... also ...!“
 

Sahira setzte gerade an weiter zu schimpfen, als die Türe mit Schwung aufflog. Beide Köpfte drehten sich synchron zur Türe. „Legolas, wo bleibst du denn? Wir ... Oh!“
 

Wenn Sahira nicht bereits eine dunkle Röte auf dem Gesicht getragen hätte, dann hätte es sich jetzt sicherlich noch tiefer verfärbt. Ensetzt starrte sie in das belustigte Gesicht eines Zwerges und in die neugierigen Gesichter zweier Hobbits. „Oh Nein!“

‚Bitte lass das alles nicht wahr sein!‘
 

Mit einem Satz war Legolas von Sahira herunter gesprungen und bedeckte nun zur Sahiras Erleichterung seine Hüften mit seinem Handtuch. „Verzeih Legolas, wir wollten dich nicht stören ...“ Glucksend betrachtete Gimli die Situation. „Legolas, wer ist das Mädchen?“ Pippin begutachtete Sahira und setzte dann ein Lächeln auf, was Sahira für einen Moment erwiderte. Doch dann wurde sie sich über die Worte des kleinen Hobbits bewusst. ‚Legolas? Wo hab ich diesen Namen schon einmal gehört?‘ Ihre Gedanken rasten, wärend sie sich aufrichtete. ‚Verflixt! Ich weiß genau, dass ich den Namen kenne ...‘ Ein kurzer Blick auf den Elben und auf die kleine Gruppe die in der Türe stand und sie wäre anschließend am liebsten im Erdboden versunken. Es war der Prinz von Düsterwald! Und die anderen mussten zu der Gemeinschaft gehören! Ihr wurde übel. Das Zusammentreffen im Wald, die peinliche Szene in seinem Gemach und jetzt auch noch der Auftritt im Badezimmer! ‚Verdammt!‘ Legolas bemerkte die plötzliche Unsicherheit von Sahira und schaute sie fragend an. Er war ihr nicht böse über ihr ungeschick. Doch trotzdem schien sie ihn, wenn auch unabsichtlich, zu verfolgen.
 

„Verzeiht bitte!“ Unfähig noch ein weiteres Wort zu sagen lief sie an Gimli und den beiden Hobbits vorbei und rannte den Gang entlang. Sie wollte nur noch weg. Denn das Lachen des Zwerges hallte immer noch in weiten Gängen des Schlosses.

Kapitel 6 - Eine neue Gefahr?

Hallo ihr Lieben!
 

Wahrscheinlich habt ihr die FF schon ganz vergessen ... kein Wunder bei der langen Wartezeit .. ich bin schlimm, ich weiß :( Es ist wirklich nicht fair, euch so lange warten zu lassen, aber es lässt sich wirklich nicht einrichten, dass ich eher fertig werde! Leider finde ich sehr selten in letzter Zeit zum Schreiben und wenn ich dann mal schreibe, müssen auch teilweise noch Korrekturen durchgeführt werden *seufz*
 

Dafür ist es jetzt auch um einiges länger geworden. Als MINI-Kleine Entschädigung zumindest ..
 

Ich kann leider auch nicht sagen, wann das nächste Kap on kommt, aber zumindest den Anfang habe ich schon. Ehrenwort! Ich hoffe ihr lest sie trotzdem noch ;(
 

Auf jeden Fall geht es jetzt weiter, und wieder (wie versprochen) wird ein Teil gelüftet! Es bleibt spannend ;)
 

Viel Spaß - und, ach ja: Bitte Reviewen! Ich würde mich wirklich über Kommis freuen!
 

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Kapitel 6 Eine neue Gefahr?
 

Teil 1

Vor 20 Jahren ...
 

In einem Waldstück, am Rande des Fangorn Wald, kämpfte sich eine junge Frau durch das dichte Geäst. Die Körperhaltung war krümmend und verkrampf, so sehr schmerze ihr der Bauch, auf den sie beschützerisch ihre Hände gelegt hatte.
 

Panische Angst übermannte sie in dem dunklen Wald, der nach Erzählungen von lebenden Bäumen und fremden Wesen heimgesucht wurde. Das einzige Licht, welches ihr in dieser regnerischen, stürmischen Nacht den Weg weisten mochte, war das Licht des Mondes und der zahlreichen Sterne am Himmel von Mittelerde.
 

Ihr Atem ging schwerer, das Laufen schier unmöglich und plötzlich brach die junge Frau schreiend zusammen. Vor Schmerzen krümmend lag sie im lehmigen Boden, beide Hände auf den Bauch gepresst, Tränen benetzten die Erde. So sollte es doch nicht enden.
 

Dann plötzlich fuhr sie herum. Ein lautes Knacken war hinter den Büschen zu vernehmen. Ihr Herz schlug schneller, ihre Tränen flossen vermehrt. Waren sie schon da? Hatten sie ihre Flucht bereits bemerkt? Sie hielt die Luft an ...
 

Eine Frau, ein paar Jahre älter als sie, stieg über die Wurzeln und kniete sich neben Sie in den aufgeweichten Waldboden. ‚Schhh ... keine Angst ... Schhh ... Wie ist Euer Name?‘, waren ihre Worte und streichelte ihr dabei über ihr mit Blut und Schweiß verklebtes Haar.

Die Frau war eine Reisende und auf dem langen Weg nach Rohan unterwegs.
 

„Solanda ...“ presste die junge Frau mühsam hervor und die Reisende nickte verständlich.
 

„Helft mir ... helft mir!“, flehte die junge Frau, presste ihre Hände wieder auf ihren Bauch und schrie plötzlich unter Schmerzen erneut auf. Die Reisende beruhigte Solanda, riss sich ihren Mantel vom Körper und legte ihn behutsam unter ihren Kopf. Dann begann die Frau mit einer flüchtigen Untersuchung.
 

Solanda war sichtlich aufgelöst und am Rande der Erschöpfung. Tiefe Schnittwunden zierten ihren zierlichen und ersichtlich abgemagerten Körper. Ihre Haare klebten an ihrem Haupt und das Blut floss an ihren knochigen Beinen hinab. Die Reisende erkannte es sofort: Diese Frau stand kurz vor der Geburt!
 

Ihre körperliche Verfassung ließ die Reisende jedoch zuerst zurückschrecken. Sollte Sie fliehen? Sie ihrem Schicksal überlassen? Wer weiß, was dieser Frau alles geschehen ist und welches Unheil an ihr haftetete.
 

Eigentlich wollte sie nur eine Arbeitstelle beziehen ... Doch dann war sie diesem Schrei gefolgt und als die werdende Mutter in Tränen ausbrach und sie anflehte ihr zu helfen, erbarmte sich die junge Reisende und versuchte sich als gute Hebamme.
 

„Ihr müsst pressen, Solanda! Fest pressen! Ihr schafft es!“ Ein lauter Schrei zerschnitt die Stille der Nacht, die nur vom Regen übertönt wurde.
 

Mit letzter Kraft brachte die erschöpfte Mutter eine Tochter zur Welt. Sie war gesund und erfreute sich dem Leben. Doch Solanda wusste, dass sie ihre Tochter ein letztes Mal in die Arme nehmen würde. Die junge Reisende kämpfte um den Lebenwillen der Mutter und ermutigte sie. ‚Ihr schafft es‘ waren immer wieder ihre Worte. Doch die Mutter schüttelte nur mit dem Kopf. Im Fiebertrance begann sie immmer die selben Worte zu sprechen. Wiederholte sie mehrmals bis sie der junge Reisende das gut vor Wind und Regen geschützte, eingepackte Bündel entgegenstreckte.
 

„Er hat schon den Sohn. Er darf nicht auch noch die Tochter bekommen.“
 

Immer und immer wieder wiederholte sie ihre Worte und entnahm ihr abermals mehr von ihrer Kraft.
 

„Wer nimmt euch die Tochter? Wer hat euren Sohn?“ Doch die frisch gewordene Mutter stöhnte nur auf. Ihre Kraft langte nicht für Erklärungen. Mit zitternden Händen griff sie nach ihrem silbernen Amulett, welches sie um den Hals trug, und riss es mit der letzten Kraft von sich. Die Tränen verschmischten sich mit ihrem Schweiß, der ihr ganzes Gesicht bedeckte. „Dies ist für meine Tochter. Das ... das... Einzige, was ich ihr geben kann ...“ Ihre Stimme glich nur noch einem Flüstern. „Nehmt es! Gebt es meiner Tochter wenn sie erwachsen ist! Sie soll es immer tragen, hört ihr? IMMER! Dann wird er keine Macht über sie haben und das Ende ist nicht dem Tod und dem Verderben geweiht.“
 

Die junge Reisende nahm ihr das Amulett ab und drehte es im Mondlicht. Dann zog sie hörbar die Luft ein, was der sterbenden Frau nicht entging. Sie wusste es also. Sie kannte das Zeichen ...
 

Dann sah die Reisende auf die frisch gewordene Mutter herab.
 

Die junge Frau brachte ihre letzte Kraft zu einem Lächeln auf, streckte ihre Hand nach den kleinen Fingern ihres Babys aus, eine vereinzelte Tränen bahnte sich über die zitternde Wange der Mutter.
 

„Sie soll Sahira heißen ...“ brachte sie weinend hervor und die Reisende nickte.
 

"Versprecht mir, dafür zu sorgen, dass ER mein Kind nicht bekommt ...“ Dann hielt sie in ihrer Bewegung inne. Ein letztes leises Stöhnen entdrang ihrem Mund, und der Arm sank leblos zurück auf den Boden. Ihre Augen starrten in das kalte, dunkle Nichts.
 

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„VERFLUCHT!“ Rumms. Mit einem lauten Knall fiel die Türe ins Schloss und die Zwillingsschmerlinge schlugen aufgeregt mit den Flügeln, die es sich in der warmen Abendsonne von Sahiras Balkon gemütlich gemacht hatten. „Verdammt! Verflucht! Verflixter Elb! Das ist doch ...“ Aufgebracht ging Sahira in ihrem Zimmer auf und ab und ließ sich dann stöhnend in ihr Bett fallen. Dann strich sie seufzend mit ihrer Hand über ihren Arm. Sie verspürte wieder dieses Kribbeln in ihrem ganzen Körper; das Kribbeln, welches in letzter Zeit immer häufiger auftauchte, wenn sie sich aufregte und erst wieder nachließ, wenn sie sich beruhigt hatte. Erneut stieß sie mehrer Flüche aus, bis sie einmal tief durchatmete und dann spürte wie langsam das Kribbeln nachließ.
 

‚Warum passieren solche Missgeschicke immer nur mir? Warum nie Melina, oder jemand anderem? Nein, immer nur mir ... ARGH!... Und dann ... Ist es auch noch ein Prinz!‘
 

Bei dem Gedanken an den ‚nackten‘ Elben schoss ihr wieder die Röte ins Gesicht und verlegen hielt sie beide Hände an ihre Wangen. ‚Oh Gott ... ich habe eine Elben nackt gesehen ... naja ... nicht ganz nackt ... immerhin hab ich weggeschaut, aber ... ohje ... beinahe nackt langt ja auch ... und dann noch ein Prinz!“ Sie seufzte auf. DER PRINZ! Er war der Thronerbe von Düsterwald! Zukünfiger König und was machte sie? Sie blamierte sich bis auf die Knochen ... Dabei hätte sie es besser wissen müssen! ‚Warum sollte Vater auch irgendwelche fremden Leute aufnehmen? Es MUSSTE ja förmlich jemand adeliges sein ...‘ Sie seufzte auf.
 

„Da hast du dir ja was schönes eingebrockt Sahira ...“ murmelte sie gedankenversunken vor sich hin und stand wieder von ihrem Bett auf. Wie er sie angesehen hatte. So erstaunt und doch amüsiert! Er hatte sich über sie lustig gemacht – ja – so musste es sein! Verflixter Elb!
 

Am Besten sie ging jetzt ein wenig an die frische Luft. Vielleicht würde es ihr dann ja besser gehen und den Kopf frei bekommen. Sie schnappte sich ein Buch aus dem Regal, spickelte mit dem Kopf durch die Türe und schlug den Weg in Richtung Schlossgarten ein. Vielleicht fand sie dort einen Moment Ruhe, denn der Bedarf nach Essen, war nach dieser Begegnung gründlich gedeckt. Und hoffentlich blieb ihr die Begegnung mit Melina erspart, die ihr nur wieder vorschwärmte, wie toll die Elben doch waren. Wenn sie wüsste ...
 

Grummelnd ging sie den Gang entlang, und vergaß dabei völlig, das kleine silberne Medaillon, welches sich nun im Besitzt des Elbenprinzen befand.
 

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Währenddessen musste sich Legolas den ganzen Weg zum Speisesaal über, die wiederholte Version seiner Geschichte anhören, wieso er nackt auf dem ihn nach Gimlis Theorie bereits schon zu verfolgenden Dienstmädchen lag. Zähneknirschend folgte Legolas Gimli und Pippin, die sich schon seit dem Badezimmer einfach nicht dran satt reden konnten – oder wollten.
 

„Ich dachte immer unser Herr Elb wäre so verklemmt! Aber anscheinend haben wir uns da alle wohl in ihm getäuscht!“, posaunte Gimli durch die Gänge, gefolgt von einem schallenden Gelächter. Auch Pippin amüsierte sich darüber und stieg in die provokanten Witzeleien von Gimli mit ein.
 

„Ja, er macht sich nicht einmal mehr die Mühe die Türe abzuschließen. Sag mal Legolas, war das vielleicht ... ähm ... Absicht?“ Beide glucksten und Legolas stöhnte genervt auf.
 

„Hört ihr vielleicht auch irgendwann mal wieder damit auf? Das ist mir wirklich unangenehm!“
 

„Tut mir Leid mein Freund, aber das hast du dir selbst zuzuschreiben! Der stolze Elb, der immer so tönt er habe ein sicheres Gleichgewicht. PAH! Das ich nicht lache! Wo war denn deine Graziösheit und Eleganz gerade eben?“ Wieder lachte der Zwerg, so dass Legolas nicht zum ersten Mal, seit sie hier waren, den Drang verspürte, ihm mit all seiner Kraft auf den Fuß zu treten. Von der Ruhe der Elben, was diesem Volk ja nachgesagt wurde, war seit ihrer Ankunft weit und breit keine Spur mehr zu sehen ...
 

Legolas, Gimli und Pippin waren bereits vor der großen Eingangshalle zum Festsaal, als Legolas‘ Elbenauge durch die große Fensterflügeltüre ein ihm sehr bekannten Haarschopf im Garten des Schlosses ausmachte. Schweigend blieb er stehen und bebachtet Sahira, die von der Spionage des Elben nichts mitbekam, wie sie es sich auf einer Bank gemütlich machte und ihr Buch auf den Knien aufschlug.
 

„Freunde, entschuldigt mich bitte noch einen Moment beim Fürsten. Ich komme gleich nach!“ sprach er zu seinen Freunden und verließ den Raum durch die große Flügeltüre, die nach draussen zur Terasse führte.
 

„LEGOLAS! JUNGE!“ Gimli rief ihm noch hinterher, doch der Elb machte keine Anstalten wieder umzudrehen. Er hielt kurz am Geländer inne, und lief dann die steinernen, mit Rosen behangenen Treppenstufen hinunter, bis er gänzlich verschwunden war. Kopfschütteln blickte der Zwerg ihm nach.
 

„Was hat er denn?“ fragte Pippin und schaute ebenfalls verwundert seinem elbischen Freund hinterher.
 

„Keine Ahnung.“ Der Zwerg zuckte mit den Schultern. „Erst kommt er nicht aus der Wanne, dann muss man ewig auf ihn warten, und jetzt haut der Elb auch noch einfach ab! Irgendwie ist er nicht mehr Herr seiner selbst zur Zeit ...“
 

„Mag sein! Aber mein Hunger ist immer noch der Gleiche! Daher lass uns gehen Gimli! Bitteeee ....“, flehte der kleine Hobbit und schaute Gimli mit großen, hungernden Augen an.
 

Gimli lachte auf und klopfte seinem kleinen Freund auf die Schulter. „Ihr Hobbits ... Ihr schafft mich noch irgendwann, wenns der Elb nicht tun sollte!“
 

Pippin grinste den Zwergen an und betrat endlich mit ihm gemeinsam den prunkvoll eingerichteten Speiseraum, in dem ihre Freunde bereits ungeduldig mit einer dringenden Nachricht auf sie warteten.
 

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Legolas schmunzelte. Er hatte sich leise an Sahira herangeschlichen und beobachtete sie nun von einem Baum aus, den er mit zwei leichten Sätzen hinaufgestiegen war. Sie hatte von seiner Anwesenheit noch nicht bemerkt und Legolas hatte nun die Gelegenheit, sein heute an ihm haftendes Schicksal näher zu betrachten. Das abendliche Sonnenlicht fiel günstig durch die dichten Blätter der Bäume auf ihre braunen Haare, die nun wie die schönsten Kastanien in einem tiefen Braunton leuchteten. Ihre ebenso leicht gebräunte Haut schimmerte bei jeder Bewegung genauso intensiv wie ihre Haare. Sie waren zu einem provisorischen Zopf an ihrem Hinterkopf zusammengebunden, doch einzelne wellige Strähnen fielen ihr beim Lesen ins Gesicht. Sie hatte ihre Kniee eng an ihren Körper gezogen, auf denen sie ihr Buch etwas wackeltig plaziert hatte. Nebenher sang sie leise eine Melodie vor sich her, welches für das menschliche Gehör kaum wahr zunehmen war. Doch Legolas Ohren waren ja ja dafür bekannt, Dinge wahrzunehmen, die manch einer nicht hören konnte. Er schloss die Augen und lauschte ihrer Melodie. Sie klang traurig und irgendwie doch sinnlich ... Und aus irgendeinem Grund spürte er, wie diese Melodie sein Herz ergriff und er sich den Tönen ganz hingab.
 

Auch Sahira hatte für einen kurzen Moment die Augen geschlossen, während sie diese Melodie, welche ihr schon seit einiger Zeit im Kopf herum spukte, vor sich her sang. Und als sie sich tiefer darauf konzentrierte, sah sie eine hellen Schein vor ihrem inneren Auge, welches einen zierlichen Körper umspielte, den sie aber erkannte. ‚Komisch ..., dass ich ausgerechnet jetzt diese Bilder sehe ... Und doch weiß ich sie nicht zuzuordnen ...‘
 

Sie hatte es schon lange nicht mehr gesungen. Einen Text besaß es nicht, nur eine Melodie. Sie wusste nicht einmal ob diesen Lied überhaupt eins war. Oder einfach nur sinnlos Töne anneinander gereit, die sich irgendwie alle aufeinander einfügen wollten. Und trotzdem ... wenn sie dieses Lied vor sich her sang, kam es ihr vor, als ob die ganze Welt still stand und allen Ärger und Trauer verschwinden würde. Den Ärger über ihren Sturz, die Trauer über die Dinge die sie vergessen hatte, und an die sie sich wahrscheinlich nie wieder daran erinnern würde. Bei dem Gedanken daran wurde sie traurig.
 

Sahira beendete das Lied und seufzte auf. Dann streckte sie ihr Gesicht in die einfallende Sonne.
 

„Das war wunderschön. Woher kennt Ihr diese wundervollen Klänge?“
 

Vor lauter Schreck, über die plötzlich heinbrechenden Worte, zuckte sie zusammen und ließ sie das Buch fallen. Langsam drehte sich ihr Kopf zu der ziemlich bekannten Stimme und ein Zittern durchfuhr ihren Körper, als sie den Elbenprinzen in der Abenddämmerung vor sich stehen sah.
 

Nachdem Sahira das Lied beendet hatte, war Legolas leise vom Baum gesprungen und ein paar Schritte auf sie zugegangen. Jetzt stand er in all seiner Pracht in der abendlichen Sonne vor ihr und lächelte sie offenherzig an. Bei den zahlreichen Zusammentreffen mit diesem Prinzen war ihr noch nicht aufgefallen, dass die Elben, wie die Erzählungen es immer sagen, wirklich sehr schön waren ...
 

Sein Haar glänzte wie fein gesponnenes Gold, seine helle Haut war reiner als die Wolken am Himmel und seine blauen Augen stachen unter seinem ebenmäßigen Gesicht und den feinen Zügen strahlend hervor. Bei genauem Betrachten, erschien es ihr sogar so, als ob seine Haut von feinstem Diamantenstaub überzogen war, so sehr glitzerte seine Haut im dämmernden Licht. Für einen Moment öffnete sie den Mund und betrachtete Legolas staunend, der ihren Blick nur mit einem Schmunzeln begegnete.
 

Sahira musste, wenn auch sehr widerwillig, zugeben, dass Elben durchaus schöne Wesen waren. Und auch dieser Elb hier schien ein ganz besonderes Exemplar zu sein, denn irgendwie konnte Sahira für einen Moment ihren Blick nicht mehr abwenden. Erst nachdem er seinen Kopf leicht schief hielt und sie frech angrinste, erwachte sie aus ihrer Starre und lief rot an. Zitternd griff sie nach dem Buch, welches auf dem Boden lag und presste es aufgeregt an ihren Körper. Warum, verflixt nochmal, hatte sie ihn eben angestarrt?? ‚Oh Gott, Sahira, nun bist du völlig übergeschnappt ...‘ Sie räusperte sich und sah ihn aufmüpfig an.
 

„Ach Ihr wieder? Solltet Ihr nicht beim Abendbankett sein ... Ho~heit?“ Das Wörtchen ‚Hoheit‘ brachte sie absichtlich betont gedehnt über die Lippen. Nervös setzte sie sich in eine aufrechte Position und kaute auf ihrer Unterlippe herum. Ungewollt strömten ihr wieder die Bilder aus dem Badezimmer in ihr Gedächtnis und lief daraufhin im Gesicht noch mehr an. Sie hatte ihn nackt gesehen! Nackt! ‚Mein Gott Sahira! Du bist tatsächlich ... verklemmt!‘
 

„Ein sehr schönes Lied, welches Ihr gerade gesungen habt. Trägt es einen Namen?“ Er überging ihre Frage geschickt, was Sahira dennoch nicht entgangen war und trat nochmals einen Schritt auf sie zu. Ihre Unruhe steigerte sich.

„Es ... es hat keinen Namen.“, antwortete sie ihm erst etwas verlegen. Dann aber provozierte sie seine Neugierde: „Selbst wenn: Seid Ihr der Annahme ich würde ihn Euch dann nennen?“, brachte sie spitz und kurz angebunden hervor und schaute dann provozierend fort. Sie würde doch nicht klein beigeben vor einem Elben oder gar einem Prinzen! Immerhin war sie ebenfalls die Tochter eines Fürsten und daher nicht minder zu behandeln. Und dieser Elb hatte bisher sichtlich Freude daran gehabt, sie neckisch aufzuziehen oder auszulachen. Zumindest hielt sie an dieser Einschätzung fest. Selbst wenn es der Tatsachen nicht ganz so entsprach ...
 

Trotzdem! Er hatte sie umgeritten, sie wie eine Dienstmagt behandelt - einmal abgesehen davon, dass er nicht wusste wer sie in Wirklichkeit war, aber das tat hier nichts zu Sache - und als ob das nicht langen würde, hatte er sie sogar beim Singen belauscht!
 

„Schade, es klang wirklich sehr schön.“
 

Sahira stuzte. ‚Es hat ihm gefallen?‘ Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Eigentlich hatte sie auf einen spitzen Kommentar gewartet und nun wurde sie enttäuscht und der Elb hatte sogar freundliche Worte für sie übrig.
 

„Wieso fragt Ihr?“ Neugierig richtete sie ihren Blick wieder auf Legolas, der sie nun genau musterte.
 

„Nur so. Sagt mir bitte, wie ist Euer Name?“
 

Sollte sie ihm ihren Namen nennen? ‚Warum aber eigentlich nicht? Ich bezweifel, dass er mit meinem Namen etwas anfangen kann ... Aber geht ihn der überhaupt etwas an?‘

Sie dachte einen Moment nach, antwortete ihm dann aber doch zögernd:
 

„Sahira ...“ Dann begann sie seltsamerweise nervös ihre Hände zu kneten.
 

‚Verdammt nochmal! Reiss dich zusammen .... Aber warum ist er nur nur so ... so ... argh!‘
 

Seine blauen Augen sahen sie so durchdringend an, dass Sahira instinktiv ihre Arme um ihren Körper schlang und noch eine Spur nervöser wurde. ‚Was muss er mich auch so mustern ..‘
 

„Es ist ein schönes Wetter, nicht wahr?“ Legolas wand seinen Blick von ihr ab, richtete ihn stattdessen in den dämmernden Himmel und genoss das das warme Sonnenlicht, welches ihm auf sein Gesicht schien. Dabei beobachte Sahira den Elben, schaute anschließend ebenfalls in den Himmel und begann zu lächeln. Der Prinz hatte Recht. Das Wetter war wirklich sehr schön.
 

„Es bringt wieder Licht in das Herz und lässt die Schatten verschwinden, die sich leider immer an den regnerischen Tagen bei mir bemerkbar machen ...“ Er hielt kurz inne und Sahira fragte sich, wann ein Elb mal nicht glücklich war. Immerhin waren sie ja Elben, oder?
 

„Wisst Ihr, ich mag keinen Regen ...“ Er lachte leise auf, klangvoll und melodisch, dass Sahira beinahe vergessen konnte, dass sie mit ihrem bis vor kurzem noch schlimmsten Albtraum in ihrem Garten stand, und schaute dann in sein lächelndes Gesicht.
 

„Zumindest nicht, wenn ich zwischen Sonnenschein wählen kann.“
 

Sahira seufzte. „Ja, an solchen Tagen vergesse sogar ich manchmal die Traurigkeit in meinem Herzen.“
 

Legolas öffnete die Augen und drehte seinen Kopf zu Sahira, die nun erst bemerkte, was sie gesagt hatte und schlug die Hände vor den Mund. Sie hatte das eben nicht wirklich laut ausgesprochen??
 

„Ist Euer Herz etwa betrübt?“ Sahira wurde es heiß. Was hatte sie dazu bewogen ihm ihre Gefühle mitzuteilen? War sie nun völlig übergeschnappt? Dieser Elb brachte sie wirklich zum Verzweifeln. Vor ein paar Stunden wäre sie ihm am Liebsten an die Gurgel gesprungen und jetzt, wo er einfach nur so dastand und sich mit ihr unterhielt, fand sie ihn trotz der vielen Missgeschicke und trotz der hitzigen Worte nicht mehr ganz so fürchterlich. Zumindest nur noch ein bisschen ...
 

„Nein! Nein ... natürlich nicht ...“ Sie versummte und trat von einem Fuß auf den anderen. Ob er ihr wohl Glauben schenkte? Es war still und Sahira wusste nicht, ob der Prinz nun über ihre Worte nachdachte oder einfach nicht wusste, was er ihr sagen sollte. Nach einer kurzen Schweigeminute durchbrach seine warme Stimme die Stille.
 

„Ihr arbeitet hier im Schloss, habe ich Recht?“ Der Elb bemerkte nicht, wie Sahira für einen Moment zusammenzuckte. ‚Arbeiten? Im Schloss? Hab‘ ich mich eben verhört??‘

Sie wollte ihn gerade anmotzen, wie er immer noch annehmen konnte, dass sie eine Dienstmagd war, als ihr etwas einfiel ...
 

„Eine Dienstmagd, meint Ihr? Ähm ... nein, nicht direkt. Ich helfe meinem Vater ab und an ... aber hier arbeiten könnte man das nicht nennen ...Ha ..haha ..“
 

Nun war Sahira einiges klar ... Deswegen hatte er sie neulich darum gebeten, ihm eine Karaffe Wein zu bringen! Er hielt sie für ein Dienstmädchen aus dem Schloss! ‚Oh Sahira, was bist du auch für ein Schaf! Und ich habe ihn auch noch dumm angemacht, was ihm einfällt so mit mir zu sprechen ... Was trotzdem nicht angebracht gewesen wäre!‘
 

„Oh, wie großzügig von Euch, Eurem Vater zu helfen.“ Bemerkte Legolas und Sahira lief bei seinen freundlichen Worten rot an. ‚Wenn du wüsstest ...‘
 

„Ja ... das ist ist wohl.“ Langsam löste sich die Anspannung in ihrem Körper, als sie einen warmen Ton in seinen Augen bemerkte. Der Blick war nun nicht mehr belustigend oder gar albern, sondern vielmehr herzlich und warm. Als er ihren Blick bemerkte, lächelte er sie an, was Sahira schüchtern erwiderte. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund, machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer. Dabei konnte sie sich dieses Gefühlschaos überhaupt nicht erklären.
 

„LEGOLAS?“
 

Der Elb folgte der Stimme, die ihn gerufen hatte, mit dem Kopf und konnte in der Ferne seinen Freund Aragorn ausmachen, der auf der großen Terasse stand und sich suchend nach ihm im Garten umsah „ICH BIN UNTERWEGS!“, rief ihm Legolas entgegen und wand sich wieder Sahira zu, die nun ihr Buch fest an ihrer Brust gedrückt hielt und auf den Boden schaute. Ihre Wangen glühten. Warum war ihr nur so heiß?? Und warum wurde sie nur so albern und verklemmt in seiner Gegenwart? Sonst war sie ja auch nicht auf den Mund gefallen?! Und ihre Freundlichkeit und Schüchternheit hatte er eigentlich gar nicht verdient.
 

„Ich muss gehen ...“
 

„Ja, ich habe Euren Freund gehört. Dann wünsche ich ein angenehmes Beisammensein Hoheit ...“ Sie machte einen leichten Knicks, drehte sich um und lief in windeseile davon. Zurück blieb ein verwunderter Elb. ‚Diese Ausdrucksweise ... keinerlei Vergleich mit den Dienstmädchen, die ich sonst bisher getroffen habe ...‘ Kopfschütteln drehte er sich um, und stieg die Stufen zur Terasse hoch, auf der Aragorn bereits lächelnd wartete.
 

„Wo warst du denn Mîllon Nîn?*“ Aragorn bemerkte den nachdenklichen Ausdruck im Gesicht seines Freundes und das Lächeln auf den Lippen wurde minder. War etwas geschehen?
 

„Ist alles in Ordnung?“ fragte er besorgt doch Legolas murmelte etwas von ‚Nichts ... es ist nichts ..‘ vor sich her und ging ohne ein weiteres Wort an Aragorn zu richten, in Richtung Speisesaal. Aragorn blieb noch eine Sekunde stehen, folgte dann aber stirnrunzelnd dem Elben. Sein junger Freund war doch sonst nicht so abwesend. Doch dann verwarf er die Sorge um Legolas wieder, denn nun standen möglicherweise neue Probleme vor der Türe, die gelöst werden mussten. Er dachte dabei an die Nachricht zurück, die er eben von Fürst Malenon erhalten hatte. Sie war mehr als beunruhigend und sollte sich dieser Verdacht bestätigen, mussten neue Überlegungen und Pläne angestellt werden.

Kapitel 7 - Schlechte Neuigkeiten

So meine Lieben!
 

Wieder ein neues Kapitel! Vielen Dank für eure Reviews! Es freut mich immer wahnsinnig wenn ich mich einlogge und sehe, dass ich wieder jemand mit meiner FF Begeistern konnte!
 

In diesem Kapitel steigt die Spannung wieder etwas und unsere Sahira erlebt auch ein paar Dinge ;) Auch neue Fragen werden aufgeworfen.
 

Also: viel Spaß und ja ein Review da lassen, ja? ^_^
 

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Kapitel 7 Schlechte Neuigkeiten
 

„Was sollen wir nur tun?“ Liebevoll strich Melina über das weiße, weiche Gefieder und lauschte dem zaghaften Gurren, welches sich den Streicheleinheiten seiner Herrin anpasste. Die dunklen Knopfaugen schauten sie aufmerksam an.
 

„Wenn ich Malenon davon berichte, wird er überaus zornig sein ...“ Bei dem Gedanken daran verzog Melina das Gesicht.
 

„Ich wäre glaub auch zornig, sogar mehr als das, wenn ich Schuld daran hätte, dass das Gleichgewicht gestört wird ...“ Der weiße, rabenähnliche Vogel auf ihrer Fensterbank krächzte. „Ich weiß Abraxas. Ich weiß. Nicht nur das ...“ Erneut folgte ein Krächzer des Vogels, der sich kurz darauf in ihrem Zimmer in die Lüfte erhob um sich anschließend gleich auf dem Holzpfosten von Melinas Bett niederlassen zu können.
 

„Ich weiß, dass ich in junger Zeit dafür ausgewählt wurde! Das brauchst du mir nicht zu sagen, Abraxas!“ beschwerte sich die junge Blonde und verschränkte die Arme vor der Brust. „Glaubst du mir macht das Spaß? Seit Jahren war immer alles so wie ich es mir immer gewünscht hatte! ...“ Sie stand auf und setzte sich vor ihren Spiegelschrank. Schweigend betrachtete sie ihr Spiegelbild. „Der Wunsch nach einer Famile ...“

Zaghaft führte sie ihre Hand an das Glas und berührte ihr gespiegeltes Gesicht.
 

„... einer Schwester ...“ Sie legte den Kopf schief und belächelte sich selbst.
 

„Feanuirthêl ...“ Langsam zog sie ihre Hand zurück und legte sie gefaltet in ihren Schoß.
 

„Der Wunsch nach einem neuen Leben, Abraxas!“ Mit Schwung stand sie wieder von ihrer Komode auf und ließ sich seufzend neben dem Federtier auf das Bett fallen, welches daraufhin vom Bettpfosten hüpfte und sich an seine Herrin herantastete, nur um anschließend wieder von ihr gestreichelt zu werden.
 

Melina lächelte. „Auch du brauchst Zuneigung Abraxas, ich weiß.“ Melina streichelte ihren vertrauten Freund und seufzte auf. Er war ihr Bester Freund, seit sie denken konnte. Er war ihr Begleiter und ihre treue Seele, die sie nie verlassen würde. Egal was passieren würde. Leider konnte sie ihn im Schloss nicht wohnen lassen. Das weiße Gefieder, welches heller war als jedes Licht würde sofort auffallen und unnötige Fragen aufwerfen. Und Fragen durften erst gar nicht gestellt, geschweige denn die Antworten darauf gegeben werden!
 

Melina strich sich durch ihr weißblondes Haar und ließ anschließend einen Schrei los.
 

„ARGH! Warum musste sie auch das Medaillon verlieren! Warum konnte sie nicht einfach immer so problemlos bleiben ... Sie war so ein nettes Mädchen ...“ Spielerisch legte sie einen leicht heulenden Ton in ihre Stimme. Plötzlich stand sie auf, was ihr treuer Begleiter mit einem dezenten Beschwerdekrächzer begegnete und drehte sich, die Händen zusammen gefaltet, zu ihrem weißen Freund um. „Tut mir Leid Abraxas, ich muss sie suchen! Solange das Medaillon nicht wieder um ihren Hals hängt und die schlechten Neuigkeiten, die du mir gebracht hast nicht beseitigt sind, kann ich keine Minute ruhig schlafen!“ Genervt schlug sie die Hände vors Gesicht und schnaufte kurz auf.
 

„Diese widerlichen Gestalten haben mir auch gerade noch gefehlt. Woher haben die das so schnell gewusst? Hat er das etwa vorausgesehen?“ Der Vogel legte seinen Kopf schief.
 

„Warum eigentlich immer ich? Gab es denn keine anderen Halbelben die das erledigen konnten?“
 

Mit diesen Worten und ein paar ausgesprochenen Flüchen, verließ Melina das Zimmer und Abraxas schaute seiner Herrin nur noch mit geneigtem Kopf hinterher. Ja, ja. Sein Frauchen hatte es wirklich nicht einfach ...
 

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Als Legolas und Aragorn den Saal betraten, bemerkte der Elb erst nicht die Sorgen, die sich auf den Gesichtern seiner Freunde und auch dem des Fürsten abzeichnete.

Gedankenversunken setzte er sich an den Tisch und murmelte etwas von ‚Tut mir Leid für die Verspätung‘ vor sich her. Erst als er nicht wie erwartet, eine Anwort von seinen Freunden bekam, hob er den Kopf und schaute mit verwundertem Blick in die besorgten Gesichter seiner Gefährten.
 

„Was ist denn geschehen?“
 

Die Hobbits warfen sich gegenseitig besorgte Blicke zu, der Zauberer hatte die Augen geschlossen und schwieg und auch der Zwerg schien nicht so belustigt wie sonst zu sein und schnaubte laut auf.
 

„Die Wachen von Fürst Malenon haben im Umkreis von etwa 20 Meilen Späher und Orks gesichtet ... 15 an der Zahl. In den weißen Gebirgen, westlich von Edoras ...“ Bei den Worten des Zauberers wurde die Augen des blonden Elben groß. Späher? Hier?
 

„Es wurden doch schon seit Jahre keinerlei Orks mehr außerhalb den Grenzen Mordors gesehen. Warum sollten sie ausgerechnet jetzt wieder in den Wäldern unserer Reiche eindringen?“
 

„Also wenn ihr mich fragt, dann glaube ich, die Wachen hatten etwas mit den Augen! Jeder weiß doch, dass Sauron vor über vier Jahren vernichtet wurde und somit die ganze Bande mit dazu!“, tönte der Zweg grummelnd über den Tisch und erntete dafür einen tadelnden Blick von Gandalf der nun das Wort ergriff. Der Zwerg hatte nämlich immer eine eigenartige Art und Weise die Dinge beim Namen zu nennen.
 

„Wir sollten das Ganze nicht so auf die leichte Schulter nehmen, Gimli. WENN Späher tatsächlich hier in Edoras Gebirge herumstreifen, besteht eine Gefahr für alle Menschen nahe der Stadt und vielleicht noch weiters.“
 

Die Hobbits Merry und Pippin warfen sich besorgte Blicke zu. Sie waren nicht umsonst Cousins, um zu wissen was der andere jeweils dachte und auch ohne Worte waren ihre Befürchtungen deutlich zu erkennen: Sollte das Blütenfest etwa ausfallen?
 

„Aragorn, was meinst du?“ Der Blick des Elben ruhte auf Aragorn, der aufseufzte und sich mit der Hand über das Gesicht fuhr. Waren die schlimmen Zeiten denn nie vergessen? Dann sah er zu Fürst Malenon hinüber, der ebenso besorgt und gedankenversunken dreinblickte und am anderen Ende der Tafel saß. Er konnte sich gut vorstellen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen. Immerhin war die Sicherheit seines Volkes die oberste Priorität. Zum Glück war Arwen in Sicherheit und nicht wie zuerste gewünscht mitgereist. Er hatte sie mit dem Argument überzeugen können, dass die lange und zährende Reise zu viel anstrengend für sie und das Kind gewesen wäre, welches sie seit einigen Monaten unter dem Herzen trug. Bei dem Gedanken an seine Gemahlin erfüllte es das Herz von Aragorn mit Wärme.
 

Doch jetzt musste er einen klaren Gedanken fassen!
 

„Ich denke, wir sollten selbst in die Wälder reiten und uns ein Bild von der Situation machen. Nur so kann ich eine vernünftigen Rat erteilen, wobei das auch keine Sicherheit für das richtige Handeln ist. Aber alles andere wäre glatter Wahnsinn. Die Situation könnte über- oder unterschätzt werden ...“
 

„Dann sollten wir gleich aufbrechen. Sonst verlieren wir kostbare Zeit und vielleicht gar noch ihre Spur.“, beschloss der Zauberer und richtete sich, auf seinen Stab gestützt, auf. Gefolgt von den Hobbits und dem Zwergen, der impulsiv seine Axt herum schwang.
 

„Jawohl! Auf in das Gebirge! Dann werdet ihr sehen, dass das ganze reine Zeitverschwendung ist und die Wachen falsch lagen! Und wenn doch diese Ungeheuer es doch tatsächlich gewagt haben sollten, einen Fuß aus Mordor rauszubewegen, dann können die sich auf etwas gefasst machen!“ Das rauhe Lachen drang durch die große Halle und die Gefährten nickten sich gegenseitig mit entschlossener Miene zu.

Dann war es beschlossen: Sie ritten in das weiße Gebirge.
 

Legolas schaute wieder aus dem Fenster auf den blühenden Garten und seufzte leise auf. Seine Gedanken waren wieder fern und beachtete erst gar nicht, wie Gimli mit dem Zauberer eine heftige Diskussion über die Impulsivität von Zwergen diskutierte.

Warum fühlte er sich nur so betrübt, seit er in diese Stadt geritten war. Er hatte es schon auf der Hinreise gepürt, dass etwas unheilvolles über sie hereinbrechen würde. Aber die Worte des Zwergen hatten ihn wieder aufblicken lassen, dass er sich vielleicht doch getäuscht hatte. Und aus irgendeinem Grund, befürchtete er, dass mit den Spähern eine neue Ära eingeläutet wurde, die das ganze Dasein verändern könnten.

Aber vielleicht sah er das ganze auch nur zu schwarz? Vielleicht machte er sich ja auch nur viel zu viel Gedanken und diese Späher waren mit einem kurzen Kampf in die Flucht geschlagen? Legolas seufzte auf. Dann war da noch dieses Mädchen, welches ihn seit seiner Ankunft, nein – halt: Noch vor seiner Ankunft zu verfolgen schien. Und wenn sie ihm gerade nicht zufällig in die Arme lief, dann suchte er ihren Kontakt. ‚Was ist nur los mit mir?‘ Er fuhr sich mit gespreizen Fingern durch sein goldblondes Haar und verweilte dann mit seiner Hand in seinem Nacken.
 

Aragorn bemerkte den abwesenden Blick von Legolas und fragte sich erneut, was seinen elbischen Freund wohl so sehr bewegte, dass er mit solcher geistigen Abwesenheit glänzte. Immerhin stand ihnen eventuell einen Kampf bevor, da musste er sich darauf verlassen können, dass sein Freund mit voller Konzentration anwesend war.
 

Zumindest hoffte er das ...
 

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Unterdessen streifte Sahira gedankenversunken durch das Schloss und grübelte über den an ihr haftenden Elbenprinzen. Was war nur eben mir ihr losgewesen? ‚Ich kann diesen Elben doch überhaupt nicht leiden ... warum verdammt nochmal erzähle ich ihm dann auch noch wie es mir zeitweise geht? Das ... argh ... was ist nur los mit mir!‘
 

„ARGH!“ Der laute Schrei ließ ein Fußgetrampel in den Nachbargängen erst verstummen, dann lauter werden. Sahira blieb stehen und lauschte den Geräuschen. Irgendwer würde gleich um die Ecke biegen. „Wenn das wieder dieser Elb ist ... dann Gnade ihm Eru ...“ Genervt blieb sie stehen und wartete darauf, dass die durch die Schritte angekünigte Gestalt um die Ecke bog. Fast schon erleichtert atmete sie auf, als sie Melina erkannte. Soviel Pech an einem Tag konnte ein Mensch ja nicht haben. Oder?
 

„Sahira! Da bist du ja!“ Erleichtert darüber, dass sie Sahira nach langer Suche endlich gefunden hatte - und dieses Schloss hatte sehr viele Möglichkeiten sich aufzuhalten! - fiel sie ihr um den Hals. Verwirrt schaute Sahira auf den blonden Haarschopf, der ihr beinahe die Luft wegdrückte.
 

„Melina! Ich ... bekomme ... keine Luft mehr ...“ Erschrocken ließ sie Sahira los, die sie nun frech angrinste.
 

„Ich war doch nur eine halbe Stunde nicht auffindbar. Soll ich hier etwa verloren gehen?“
 

„Tut mir Leid. Apropos verloren - hast du es wieder gefunden??? Ich war leider erfolglos ...“ Eine Spur von Enttäuschung schwang in ihren Worten mit.
 

„Hä? Verloren? Gefunden? Was soll ich ... Ach du grüner Elb! Das Amulett!“ Mit einer Hand klatschte sie sich an die Stirn und seufzte auf. Wo hatte sie nur andauernd ihren Kopf? Ein tadelnder Blick von ihrer Schwester ließ Sahira eine Spur erröten.
 

„Tut mir Leid ... An das hab ich ja überhaupt nicht mehr gedacht ... Verflixter Elb ... der macht mich noch wahnsinnig ...“
 

„Hä? Ich höre dauernd nur Elben aus deinem Mund?! Hab‘ ich etwas verpasst???“ Neugierig musterte ihre große Schwester Sahira und zog fragend die Augenbrauen in die Stirn. Dann öffnete sie den Mund um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder als sie den bitterbösen Blick ihrer Schwester sah. Doch dann übermannte sie doch noch die Neugierde.
 

„Was ist los? Du machst ein Gesicht wie ein verärgerter Zwerg ... Wir finden es schon wieder, keine Sorge!“ Ups. Wieder hatte sie das Falsche gesagt, denn ein erneutes ‚ARGH‘ hallte durch die Gänge.
 

„Nein, ich habe jetzt keine Lust zu suchen. Und NEIN, du hast nichts verpasst und NEIN! Ich will heute nichts mehr von Elben, Zwergen oder sonstigen Lebewesen wissen! Auf Wiedersehen!“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und stapfte frustriert in die entgegengesetzte Richtung aus der sie gekommen war. Melina starrte ihrer Schwester verdutzt hinter her. Was war denn das eben gewesen? Dann kam ihr das Medaillon wieder in den Sinn.
 

Das waren keine gute Nachrichten ... Und solange es nicht auffindbar war, wurde es ihr zuteil, auf Sahira acht zu geben. Wer wusste schon, zu was sie sonst fähig war, wenn der Schutz nicht eintreffen konnte? Ihre Möglichkeiten waren auch nur begrenzt, zumindest was das kämpferische anging ... Und an die anderen Dingen wollte sie erst gar nicht dran denken ...
 

Mit schnellen Schritten folgte sie Sahira nach draussen. Sie blieb für einen moment kurz stehen und sah sich auf dem Hof um.

Da! Ein braune Haarbüschel war eben im Stall verschwunden. Sie wollte doch nicht etwa ausreiten? Zu dieser Zeit noch? Immerhin wurde es bald dunkel. Das war gar nicht gut ...
 

„Sahira! Warte!“ Schnell verfolgte sie das aufgebrachte Mädchen, das nach mehrmaligem Rufen immer noch nicht reagierte und öffnete dann das quietschende Scheunentor. „Sahira ...?“ Zaghaft flüsterte sie in den Stall, um die angrenzenden Pferde nicht zu verschrecken und blickte sich um bis Sahira in einer Box erkannte. Sie hatte nicht lange suchen müssen, um zu wissen im welcher Box sie sich aufhalten würde.

Sie war gerade dabei ihre Stute Merill zu satteln und verärgert musste Melina feststellen, dass sie tatsächlich noch ausreiten wollte. Dieses Mädchen war schwerer zu bewachen als eine Horde Orks! Apropos Orks: Da war ja noch ein größerers Problem!
 

„Sahira was machst du da??“ Sahira hielt kurz bei ihrer Frage in ihren Bewegungen inne, dann sattelte sie ohne aufzuschauen ihre Stute weiter. Was wollte sie hier?
 

„Geh wieder Melina. Ich habe jetzt keine Lust mich mit dir zu unterhalten.“ Mit diesen Worten zog sie den Sattel mit einem lauten Surren fest und stieg dann entschlossen auf. Ihr Blick war abweisend und gereizt.
 

„Sag mal was hab ich dir eigentlich getan? Du hast eine ziemlich schlechte Laune, für das, dass du keinen Grund hast.“ Schmollend verschränkte sie die Arme vor der Brust und blickte strafend zur Reiterin hinauf.
 

„Ich habe meine Gründe, Melina. Und jetzt geh mir bitte aus dem Weg.“ Sahiras Pferd begann bereits vor sich her zu schnauben und instinktiv ging Melina einen Schritt zur Seite. Doch so einfach ließ sie Sahira nicht davon kommen und bereitete ihre Standpauke vor:
 

„Erstens weißt du, dass du nicht alleine ausreiten darfst! Zweitens, haben wir das Medaillon nicht gefunden, was wir jetzt noch suchen müssen und Drittens, dämmert es be...“
 

„LOS MERILL!“ Ohne die letzten Worte ihrer Schwester abzuwarten, peitschte sie die Zügel und Merill ritt mit einem lauten begeiserten Schnauben los. Gefolgt von Melina die ihrer Schwester vergeblich noch bis zum Hof hinterher rannte. „SAHIRA! DAS GIBT ÄRGER!“ Doch die Worte beindruckten Sahira wenig. Sie musste weg. Warum, wusste sie selber nicht, aber sie wusste, wenn sie jetzt bleiben würde, dann würde sie innerlich unruhig werden und nur noch schlechtere Laune bekommen. Warum ließ sie denn verdammt nochmal keiner in Ruhe?!
 

Melina starrte ihrer Schwester hinterher und stapfte dann mit dem Fuß auf den Boden auf. „Das ist doch ... also wirklich ... ARGH! SAHIRA!“ Verdammt ... warum musste sie nur so ein Sturkopf sein. Aber das hatte sie im Blut. Ohne diese Sturheit wäre ihre ehmalige Familie sicher nicht so mächtig geworden, was ihnen jetzt vielleicht noch zum Verhängnis werden konnte ...
 

Seufzend ließ sie die Schultern fallen und wägte ihre Entscheidungen ab. Sollte sie ihr hinter her reiten und drauf acht geben, dass sie keinen Unfug anstellte, oder sollte sie wieder ins Schloss zurück kehren und abwarten, was Malenon zu der ganzen Sache zu sagen hatte? Ein kurzer Blick in den Himmel ließ sie einen weißen, großen, ihr nur allzubekannten Vogel erkennen.
 

Und dann, ohne noch lange zu überlegen, rannte sie in den Stall.
 

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Die kühle Abendluft peitschte ihr ins Gesicht und zufrieden seufzte Sahira auf, als Merill ihre Höchstgeschwindkeit auf dem öden Feldland erreicht hatte. Sie war von nichts weiterem, außer Steinen, vereinzelte Büschen und einer stillen Einöde umgeben.

Der Ritt wurde nur von vereinzeltem Vogelgeschrei begleitet, der von dem großen, weißen Vogel am Himmel ertönte. ‚Man könnte fast denken, der Vogel begleitet uns. Ach Blödsinn! Denk dir nicht wieder so einen Schwachsinn aus!‘
 

In der Ferne konnte Sahira bereits das weiße Gebirge erkennen, welches prachtvoll in der Abendsonne beleuchtet wurde. Ja, wenn sie sich so frei und unbehagen bewegen konnte, fühlte sie sich wohl! Jedesmal wenn sie wieder in das Schloss und zu ihrer Familie zurückkehrte, übermannte sie ein Gefühl von Zwänge und innerlicher Traurigkeit. Manchmal übermannte sie sogar etwas Wut, die sie aber nicht einordnen konnte. Was die Situation eben gerade mal wieder bewiesen hatte. Sie war ungern auf ihre Schwester oder auf ihren Vater wütend und Melina meinte es ja immer nur gut mit ihr. Aber in letzter Zeit, war ihr Geduldsfaden ziemlich kurz geknüpft und bei der kleinsten Dingen regte sie sich so sehr auf, dass irgendwann nach einem heftigen Streit mit ihrem Vater, diese Kribbeln plötzlich aufgetaucht war und seitdem nicht mehr wegzubekommen war, wenn sie sich aufregte.
 

‚Doch jetzt, und wenn auch nur für diesen Moment, bin ich frei! So sollte es immer sein!‘ Sie lachte glücklich auf und gab ihrer Stute das Zeichen zum schnelleren Ritt. Merill wirbelte den Staub vom Lande Rohan auf und zog eine Nebelwolke hinter sich her, während sie vergnügt vor sich her schnaubte. Merill wusste, dass wieder eine Belohnung ihrer Herrin folgen würde, wenn sie ihr Bestes gab. Erneut schnaubte sie auf und legte eine Spur an Geschwindigkeit zu, bis sie an die Grenzen von Edoras gelangten und der Wald am Fuße des westlichen Gebirges anfing.
 

„Hoooh ... Langsam Merill!“ Mit einem festen Zug der Zügel brachte sie ihre Stute zum stehen. „Sollen wir in den Wald reiten?“, fragte sie liebevoll ihr Pferd, welches auf ihre Worte hin leise zu wiehern begann. Sahira deudete es einfach mal als ein ‚ja‘ und ritt im langsamen Schritt in den Wald.
 

„Wir müssen nur Acht geben, dass wir uns nicht verirren, meine Liebe. Sonst haben wir ein Problem.“ Merills Ohren begannen zu wackeln und richteten sich konzentriert auf. Bei dem Anblick ihres Pferdes begann Sahira zu schmunzeln.
 

Die letzten Sonnenstrahlen des Tages drangen durch die dichten Blätter und Sahira lachte vergnügt auf, als sie die Vögel im Wald zwitschern hörte. „Ich kann gut verstehen, dass die Elben der Natur so verbunden sind ... Immerhin ist es auch etwas Wunderschönes. Findest du nicht auch Merill?“ Sie tätschelte den Pferdehals und richtet sich wieder auf. Dann fiel ihr Legolas wieder ein. ‚Jetzt denk ich schon wieder über diese Elben nach!‘ Grummelnd blickte sie auf die Pferdemähne und versank in ihre Gedanken. ‚Aber der Prinz kann richtig freundlich sein, wenn er will. Kaum zu glauben ... Dabei dachte ich immer alle Elben sind arrogant und überheblich ... Aber vorhin ... Diese lächeln. Nein! Es war trotzdem arrogant, überheblich, liebenwert, freundlich ... halt! Was denke ich denn da?! Wo kommt das denn her?“ Liebenswert??? Freundlich???‘
 

„ARGH!“ Dieser Elb tauchte immer und immer wieder in ihren Gedanken auf. Und trotz mehrmaligen Versuchen in nicht leiden zu können, bemerkte sie eine Welle von Zuneigung gegenüber dem Prinzen.
 

‚So schlimm ist er vielleicht überhaupt nicht? Vielleicht hatten wir nur eine unglückliche Begegnung?‘ Dachte die eine Sahira in ihrem Kopf, die von der anderen Seite sofort eines Besseren belehrt wurde. ‚Blödsinn! Er war mehrmals ungehobelt und frech. Und wahrscheinlich war er nur freundlich zu dir, weil er wieder irgendeine Gemeinheit im Kopf hat.‘ Sahira nickte sich stumm zu. Ja so musste es sein! Immerhin war er ein Elb. Und kein Elb hatte etwas für einen Menschen übrig. Genau!

Aber warum wollte sie dann das nicht so recht glauben?
 

„Und warum denke ich jetzt schon wieder an ihn! MENNO!“ rief sie plötzlich laut aus, dass Merill zu schnauben begann.
 

Sahira war so tief in ihre Gedanken um den Elbenprinzen versunken, dass sie nicht einmal mitbekam, wie sie und Merill immer tiefer in den Wald gelangten.
 

Erst als die Sonne schon gut vor einer Stunde vom Horizont verschwunden und stattdessen der große Mond an ihre Stelle getreten war, sah Sahira vom Pferderücken auf.
 

„Huch! Schon so spät? Wo sind wir?“ Suchen sah sie sich um und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Vergeblich. Denn das Mondlicht war nur noch die einzigste Lichtquelle, welche Sahira ein klein wenig Übersicht spendete.
 

„Oh man ... wie konnte ich nur so dumm sein und alleine so tief in den Wald reiten ... Hätt‘ ich doch nur auf Melina gehört ... Ich dumme Gans ...“
 

Mit einem leisen ‚Halt‘ brachte sie Merill zum Stehen und begutachtete das fleckchen Erde. Dann stieg sie von ihrer Stute ab. Sie behielt die Zügel in ihrer Hand und tätschelte den Hals ihres Pferdes, welches allmählich durch die unbekannten Geräusche im Wald unruhig wurde. Wie lange waren sie schon unterwegs? Eine Stunde? Zwei? Und suchte man sie vielleicht bereits? Bestimmt ...
 

Sahira seufzte auf.
 

„Ich glaube kaum, dass wir den Weg hier noch herausfinden ... Zumindest nicht bei Dunkelheit. Oder was meinst du?“ Erneut bekam sie ein Schnauben von ihrer Stute zur Antwort.
 

„Also gut. Dann bleiben wir hier ...“ Was sollte sie auch anderes tun? Den Weg würde sie bei Dunkelheit sowieso nicht mehr zurückfinden und so bestand nur die Gefahr, dass sie tiefer in den Wald gelangten, als beabsichtigt. Sie schaute sich um, fand einen passenden Baum, an den sie Merill anbinden konnte und ließ sich dann anschließend ins weiche Moos fallen. Merill schnaubte.
 

„Ein schöner Mist ...“ Ein Grummeln in ihrem Bauch machte ihr schmerzlichst bewusst, dass sie ja noch nicht einmal zu Abend gegessen hatte.
 

„Na Toll, auch das noch ...“ Und abgesehen davon, war die laue Nacht, was sie eigentlich vom angebrochenen Tag erwartet hätte, ziemlich schnell einer enormen Temperaturschwankung ausgesetzt. Zähneklappernd saß sie auf dem Boden und schlang ihre Arme um ihren Körper.
 

„Verflucht! Jetzt wird es auch noch kalt! Warum hab ich auch immer so ein Pech?“ Sie seufzte auf und blickte zu ihrer Stute, die sie mit treuen Augen anblitze.
 

„Hätten wir nur auf Melina gehört. Dann säßen wir jetzt nicht hier. Du hast sicherlich auch Hunger, nicht wahr meine Gute?“ Die Ohren der Pferdes begannen zu wackeln. Sahira unterdrückte ein aufsteigendes Gähnen und hielt sich die Hand vor den Mund.
 

„Toll ... jetzt werde ich auch noch müde ...“ Sie lehnte sich an den Baumstamm an und war daran bedacht, nur für einen kurzen Moment die Augen zu schließen. Doch die Müdigkeit holte sie ein und Sahira sank kurz darauf in einen tiefen, festen Schlaf.
 

-----------
 

„Amarth!“
 

Ein hämisches Lachen ließ sie aufschrecken. Noch halb benommen rieb sich Sahira die Augen und schaute sich schlaftrunken um. Wo war sie?
 

Dann fiel es ihr wieder ein: Sie war im Wald. Doch halt! Irgendetwas war anders ... Und wer hatte dort eben gesprochen? Sie brauchte einen Moment um die Situation zu erfassen. Doch dann hörte sie erneut die dunkle grauenhafte Stimme, die seltsamerweise direkt in ihren Kopf drang und ein plötzlich stechender Schmerz durchfuhr ihren Fußknöchel.
 

„Ich finde Dich, Amarth ...“
 

Keuchend drückte sie ihre Finger auf ihren Fußfessel, bis die Schmerzen nachließen und blinzelte anschließend ins Dunkle.
 

Dann hörte sie ein Wiehern. Langsam ließ sie ihren Blick zu Merill schweifen und schrie panisch auf, als sie das Wesen neben sich stehen sah. Nein! Das war nicht Merill! Nie und nimmer! Dieses Wesen war ... Scheußlich! Am Baum angebunden stand ein tiefschwarzes Pferd, welches mit dunklen Eisenrüstungen fast komplett überzogen war. Aus der dunklen Blässe tropfte Speichel und die blutroten Augen lenkten nicht von den Hautfetzen ab, die an ihrem zuvor makelosen Köper herab hingen. „Me...Merill?“ Mit ausgestreckter Hand ging sie einen Schritt auf das Pferd zu. Doch als es zu Wiehern begann und sich dabei aufrichtet, sprang Sahira schreiend einen Schritt zurück. Der Schweiß stand ihr auf der Stirn. ‚Was ist hier los?‘
 

Erst jetzt betrachtete sie ihre Umgebung etwas genauer und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Nicht nur das Pferd, sondern auch alles andere um sie herum hatte sich verändert und war mit pechschwarzer Farbe überzogen. Alles wirkte kalt, schwer und verdorben. Abgestorbene Bäume standen noch auf der ebenso schwarzen Erde, die von Rissen durchzogen und von Nebel bedeckt war. Sahira begann zu zittern.
 

„Oh mein Gott ... was ist hier nur los ...“
 

„Amarth!“
 

„Nein ...“ Da war sie wieder! Diese Stimme. Erneut begann ihr Fuß höllisch zu brennen.
 

„ICH FINDE DICH!“
 

„Neeeeeiiin ....“ Es war die Stimme, die sich in ihrem Kopf eingenistet hatte.
 

„Versteck dich nicht! Wehr dich nicht!“
 

Die Stimme wurde lauter und Sahira schrie auf. Dabei presste sie ihre Hände an ihre Schläfen. Sie sollte aufhören! Merkte sie denn nicht, dass sie sie quälte?
 

„Hör auf! HÖR AUF!“, schrie sie und sank dabei auf die Knie.
 

„Du kannst mir nicht entkommen. Das weißt du! Es ist an der Zeit!“
 

„Nein ...“ Kraftlos ließ sie ihre Arme neben ihrem Körper hängen. Die Augen weit aufgerissen, die Pupillen in einem stechenden blau verfärbt. Ihr Blick war verschleiert.

Von den braunen, warmen Augen war nichts mehr zu sehen. Die Schmerzen in ihrem Kopf und ihrem Fuß wurden schlimmer doch sie reagierte nicht. Immer noch auf den Knien abgestütz saß sie auf dem harten, schwarzen Boden, aussichtslos sich zu bewegen.
 

„Lass mich in Ruhe ...“ brachte sie noch mit letzter Kraft hervor.
 

„Ich bin auf deiner Seite Amarth!“, drang es in ihren Kopf und Sahira begann zu taumeln. Das letzte was sie noch vernahm war eine warme, sehr vertraute Stimme, die ihren Namen rief.
 

Dann brach sie zusammen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Von:  Finithel
2007-11-25T21:56:17+00:00 25.11.2007 22:56
Hey!
deine story ist ja soo suuuper!
ein großes lob an dich!
du hast echt einenj tollen chcreibstil und es macht einfach nur unglaublichen spaß deine geschichte zu lesen ^^
außerdem sind manche stllen einfach nur lustig ^^
ich sag ja nur mal nackiger legolas ^^
also ich hätte glaub ich egrne mit ihr getauscht xD ^^
hach, aber warum musstest du gerade an sooo einer spannenden stelle aufhören ?
das ist echt voll gemein ^^
naja, cich hoffe mal, du schreibst ganz schnell weiter
freu mich scho aufs nächste kappi ^^
kannst du mir vielleicht ne ens schicken, wenn das neue on ist?
wäre echt zu nett ^^
lg
Fin
Von:  Seki-sesshy
2007-09-01T19:27:21+00:00 01.09.2007 21:27
uaaaaah ist das spannend!!
ausgerechnet hier hörst du auf!!das is fies *heul*
wieder gut geschrieben.
gib mir lesestoff!!(zombiemäßig)
XD
Von:  Caleniell
2007-09-01T18:56:45+00:00 01.09.2007 20:56
Heyyyyyyyyyyyyyy!!! O.O!! Du kannst doch jetzt nicht aufhören!!!
Bitte niiicht!! *fleh* Weiter, das war super!! Hab richtig mitgefiebert!
Wird Sahira von Legolas gerettet??? BITTEEEEE!!!! ^^
Von:  HexenLady
2007-08-31T19:50:54+00:00 31.08.2007 21:50
hiiiiiiiiii
ich hoffe doch du schreiobst bald weiter
denn ich mag deinen stil und bin gespannt wie es weitergeht ^^
Von:  Seki-sesshy
2007-08-18T23:43:32+00:00 19.08.2007 01:43
hi^^ich wollte dir mal sagen das deine ff sehr schön und detailrecih ist^^
ich mag sie und man kann sich über alles ein bild an...nun die gefährten, da weiß ja jeder wie die assehen XD
du hast einen schönen schreibstil und ich würde mich freuen wenn du mich benachichtigst wenn es weiter geht!^-^
Lg, deine seki
Von:  Seki-sesshy
2007-08-18T23:43:30+00:00 19.08.2007 01:43
hi^^ich wollte dir mal sagen das deine ff sehr schön und detailrecih ist^^
ich mag sie und man kann sich über alles ein bild an...nun die gefährten, da weiß ja jeder wie die assehen XD
du hast einen schönen schreibstil und ich würde mich freuen wenn du mich benachichtigst wenn es weiter geht!^-^
Lg, deine seki
Von:  Suzame
2007-08-11T12:18:09+00:00 11.08.2007 14:18
Hi
schön das du ein neues Kappi hochgeladen hast^^. Ich fand es wieder super. Bin schon gespannt wann Legolas endlich raus bekommt wer Sahira ist^^ und was es mit ihrer Vergangenheit und em Amulett auf sich hat. Ich hoffe du schreibst bald weiter, ich freue mich auf das nächste Kapitel.
Lg Suzame
Von:  Sironi19
2007-08-10T22:51:33+00:00 11.08.2007 00:51
Hallo! Hab mich ja lange nicht bei dir gemeldet.
*Sich in eine Ecke stell*
Tut mir leid, aber im Moment herrscht bei mir das reinste Chaos.
*Seufz*
Ich bin mal wieder begeistert von deiner FF.
Hat genau meinen Geschmack getroffen und ich hoffe, es geht bald wieder weiter. Fals du Lust und Zeit hast, kannst du ja auch mal in meinen stöbern^^
Von:  Caleniell
2007-08-10T12:19:57+00:00 10.08.2007 14:19
SUUUUUUUUUUUPAAA, wie immer!! Du hast wieder mal meinen Geschmack getroffen! ^^ Das Flashback ist auch gut geschrieben, sehr mitreißend!
Weiter so!!!
Von:  Suzame
2007-07-11T09:59:21+00:00 11.07.2007 11:59
ich finde deine FF einfach super. die szene im Bad ist einfach genial^^. ich hoffe du schreibst bald weiter und freue mich aufs nächste kappi. könntest du mir dann bitte eine ENS schicken? thx.
lg Suzame


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