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Der Ruf der Vergangenheit

von

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Kapitel 3 - Auf dem Schleichpfad

Sooo, endlich geht es weiter mit dem dritten Kapitel *puh* mein Zeitfaktor ist gerade ziemlich gering, daher hat es leider auch so lange gedauert ^^" Ich bitte vielmals um Entschuldigung!!
 

@Sushi-KB - Ich bin froh dass dir "Sahira" als Person gefällt ^^ Das finde ich immer die schwierige Sache daran, einen Charakter zu erfinden der auch sympatisch wirkt :)
 

@Sironi19

Es freut mich dich auch bisher als Leserin gewonnen zu haben ^^ *freu* Ich hoffe auch dass dir weiterhin meine Kapitel gefallen werden :) Ich habe gesehen dass du einige Fanfics geschrieben hast. Werde demnächst bei dir mal auf Stöberkurs gehen *gggg*
 

Und nun geht es weiter mit Kapitel 3! Viel Spaß :)
 

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Kapitel 3 – Auf dem Schleichpfad
 

Hastig rannten die Dienstmädchen im Schlosse Eldoras durch die Gänge. Es hatte sich bereits herumgesprochen, dass die Gemeinschaft des Ringes die nächsten Tagen im Schloss nächtigen würde. Natürlich erhoffte sich die ein oder andere Magd, einen schüchternen Blick auf den König oder gar den Prinzen werfen zu können. Der König von Gondor war in seinem Selbstbild stattlich und daher erfreute er sich großer Beliebtheit bei den Frauen. Doch jeder von ihnen war es selbstverständlich bewusst, dass er nur Augen für seine wunderschöne Elbengemahlin hatte. Königin Arwen. Doch auch dass der Prinz von Düsterwald bisher noch nicht vermählt war, lockte großes Interesse unter den Dienstmädchen. Vielleicht geschah doch ein Wunder wie in eines der vielen Märchen und er könnte sich für eine einfache Magd entscheiden? Solche und noch viel mehr andere Vostellungen, brachten Marie, die Chefin der Angestellten, beinahe um den Verstand. Keine ihre Dienstmädchen verrichtete mehr anständig ihre Arbeit, ohne dass getuschelt, getratscht oder geträumt wurde.
 

Seufzend lies sich Marie auf einen großen, mit rotem Samt bezogene Sessel fallen. Ihre weiße Schürze breitete sich über ihren Schenkeln aus und ein grauer Strumpf, der eigentlich bis zu den Knien reichen sollte, rutschte ihr bis zu den Fußknöcheln herunter. Schnaufend krempelte sie die Ärmel ihrer weißen Dienstmagdbluse nach oben. „Diese Weiber machen mich noch Wahnsinnig!“ Erschöpft fuhr sie sich mit der Hand durch die Haare und schloss dann ihre übermüdenden Augen. Wie oft hatte sie den Fürsten darum gebeten, nicht die jüngsten Frauen und jede dahergelaufene Magd einzustellen. Die Unreife, welche die Mädchen teilweise an den Tag legten, brachten Marie des öfteren in Schwierigkeiten. Erst neulich hatte sie dem Fürsten erklären müssen, wie rosa Unterwäsche in den Stall gelangen konnte. Natürlich hatte sich mal wieder einer ihrer Dienstmägde mit dem Stallburschen vergnügt. Nur mit großer Mühe hatte Marie den Fürsten mit einer Geschichte überzeugen können, die eigenermaßen plausibel klang. Die Strafe erhielt das Mädchen später von Marie selbst. Der vierwöchige Küchendienst würde sie schon wieder zur Vernunft bringen. Ihrer Ansicht nach musste Fürst Malenon ja nicht alles wissen. Immerhin war sie auch einmal jung und unerfahren gewesen.
 

„Guten Tag Herrin, ich bin nun mit den Zimmern fertig.“
 

Eine leise, piepsige Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Vor ihr stand Meliwa, eine Elbe und eine ihrer jüngsten Mädge.
 

„Vielen Dank Meliwa. Du kannst dich jetzt zurückziehen denn dein Dienst beginnt morgen in der Frühe.“
 

Das Gesicht der jungen Elbin erhellte sich. Mit den Worten ‚Vielen Dank, Herrin‘ machte sie einen Knicks und rannte wieder den Flur hinunter.
 

Lächelnd blickte Marie ihr nach. Auch wenn sich diese jungen Mädchen teilweise fort wünschte, erfuhr sie doch bei ihnen rechter Beliebtheit. Sie war für ihre Strenge bekannt, ebenso für ihre Toleranz und ihrer Gutmüdigkeit. Doch als Chefin war sie überaus fair, was wohl ihre meist geschätze Eigenschaft war, welche sie schon öfters gegenüber ihren Dienstmägden bewiesen hatte.
 

Warum konnte der Fürst sie nicht in seiner Auswahl des Schlosspersonals mehr miteinbeziehen? Sie war nun seit über 30 Jahren unter den Dächern dieses Gemäuers beschäftigt und hatte die 40 Menschenjahre bereits überschritten. Allmählich musste er ihrem Urteilsvermögen doch Glauben schenken. „Vielleicht geschehen ja noch Zeichen und Wunder ...“ Sie seufzte.
 

Für einen Augenblick verweilte sie in Ruhe bis ihr Name bereits wieder durch die Gänge schallte.
 

„MARIE!“
 

Erschrocken fuhr die Magdherrin hoch. „Ich ... ich komme mein Herr!“ Quälend erhob sie sich aus dem Sessel und lief, mehr humpelnd als gehend, zu ihrem Fürsten.
 

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Ungeduldig tippelte Fürst Malenon bereits mit seinem Fuß auf dem weißen Marmorboden, als er seine Madgherrin schnaufend um die Ecke bogen sah. Bei ihrem Anblick legte sich seine Stirn in Falten. „Marie, da bist du ja endlich! Und was ist das für ein Aufzug in dem du herumläufst? Zum Glück befinden sich unsere Gäste noch im Eingang!“ Sein Blick wanderte von ihrem Strumpf bis zu ihren hochgekrempelten Ärmeln, bishin zu ihren kurzen, verstrupelten, braunen Locken. Schnaufend stemmte die Magdherrin ihre Hände in die Hüfte. „Mein Lieber Fürst, ich renne den ganzen Tag durch die Gänge und scheuche die jungen Damen umher. Da darf man sich doch auch einmal etwas frische Luft verschaffen?“
 

Etwas verdutzt über die harsche Antwort starrte er die kleine dickliche Frau entsetzt an. Doch schnell breitet sich wieder ein Lächeln auf seinen Lippen aus. „Du hast Glück Marie dass du schon mehr zur Familie, als zu den Angestellten gehörst. Sonst müsste ich dich jetzt auf eine geordnete Ausdrucksweise aufmerksam machen.“
 

Doch Marie fuchtelte nur abweisend mit der Hand. „Was kann ich denn für Euch tun Herr?“
 

„Viel, ich habe im Eingang acht werte Herren stehen die gerne versorgt werden würden, meine Liebe. Vielleicht könntest du dich ihrer annehmen? Selbstverständlich nur, wenn es deine Zeit erlaubt.“ Ein verschmitzes Grinsen zierte das Gesicht des Fürsten und Marie schnaubte. „Ich habe schon verstanden. Natürlich werde ich mich um die Gäste kümmern.“ Sie war gerade dabei sich umzudrehen als sie vom Fürsten nochmals zurückgehalten wurde.
 

„Ach ja, und Marie?“
 

„Ja Herr?“
 

„Wähle bitte mit Bedacht die Mädchen aus, die unsere Gäste zu den Zimmer geleiten. Ich möchte nicht, dass mir nacher Beschwerden zu Ohren kommen.“
 

„Natürlich Herr“
 

„Ach ja und noch etwas Marie!“
 

Sie seufzte. „Ja Herr?“
 

„Zieh doch zumindest den Socken nach oben.“ Lachend kehrte er seiner Magd den Rücken und schritt den Gang entlang. Schmunzelnd schaute sie ihm nach. Er hatte Recht. Sie würde sich niemals die Freiheit herausnehmen in solch einem Ton mit dem Fürsten zu sprechen, wenn sie nicht genau wüsste, dass sie in seiner Familie jederzeit Willkommen war. Denn Malenon wusste genau, dass er ihren Respekt und ihre Hochachtung hatte.
 

Mit geschickten Händen und einer schnellen Bewegung hatte sie ihre Uniform wieder zurecht gerückt und hastete nun in Richtung Küche um noch die ein oder andere Magd her zu beordern.
 

°-----------°
 

„SAHIRA! Nun komm schon! Wir sind schon zu spät dran!“ Genervt stand Melina vor dem Zimmer ihrer Schwester und wartete nun darauf, dass diese sich endlich durch den Türrahmen trat. Doch statt der Gestalt ihrer Schwester nahm sie den dumpfen Ton ihre Stimme wahr: „Geh schonmal vor! Ich werde mich verspäten!“
 

Seufzend rollte Melina mit den Augen. „Na gut, aber das kannst DU Vater dann erklären!“ Entschlossen drehte sie sich um und verschwand mit schnellen Schritten im Flur.
 

Sahira saß währendessen vor ihrem Spiegel und starrte betroffen hinein. Nur allein dieser Elb war schuld, dass sie jetzt aussah wie eine der Dienstmägde, welche immer im Schlossgarten arbeiten mussten. Trotz ihrer leichten Wut tauchten immer wieder die blauen Augen des Elben vor ihr auf. Ihre Schwester hätte ihn bestimmt gutaussehend und überaus charmant empfunden.
 

„Nur hätte sie dabei bestimmt nicht gleich den halben Wald in den Haaren gehabt ...“

Enttäuscht über ihren Anblick lies sie die Bürste sinken. Immerhin hatte sie es geschafft, das Moos und die Äste eigenermaßen aus den Haaren zu bekommen. Doch als die Tochter vom Fürsten durchzugehen, war sie noch weit entfernt.
 

„Wenn Vater mich so sieht, kann ich mir bestimmt wieder eine Moralpredigt anhören ...“ Ein großer Seufzer folgte ihrer Erkenntnis. Würde es wohl jemand bemerken, wenn sie sich heimlich in eines der großen Bäderzimmer schlich? Die Möglichkeit bestand natürlich. ‚Auf einen Versuch käme es aber an ...‘, beschloss sie in Gedanken, tappste mit ihren nackten Füßen an ihren Kleiderschrank und zog sich ein einfaches weißes Hemd über. Den langen grauen Wollrock, welcher neben den weit aus prächtigeren Kleidern hing, hatte sie vor einigen Jahren von Marie, ihrer persönlichen Kammermagd, geschenkt bekommen. Dieser Stoff war zwar lang nicht so bequem wie ihre anderen Kleider, doch Sahira fand, für den kurzen Besuch im Bad taugte er genauso gut. Ihre braunen Haare band sie sich locker mit einem dunkelblauen Band im Nacken zusammen und warf nochmals einen kurzen Blick in den Spiegel bevor sie summend das Zimmer verließ. So würde man sie auf den ersten Blick nicht als Tochter des Fürsten erkennen können.
 

°-----------°
 

„Sooo meine Herren, wenn ich nun bitten dürfte der jeweiligen Kammerzofe zu folgen ...“
 

Marie geleitete die Gemeinschaft mit sechs weiteren Mädchen bis zu dem Schlossflügel, in welchem sich die einzelnen Zimmer befanden. Ein Blick zu ihren Angestellten und ein ungutes Gefühl stellte sich bei ihr ein. Hatte sie die richtige Wahl getroffen?
 

Zähneknirschend musste sie mitansehen, wie vier ihrer Mägde dem Prinzen von Düsterwald schmachtende Blicke zuwarfen. Eine andere Magd wirkte in der Begleitung des Zwergen unsicher und leicht eingeschüchtert und bei der kichernden, weiblichen Begleitung des ehemligen Ringträgers Frodo konnte sie nur noch mit dem Kopf schütteln.
 

Doch auch sie musste sich eingestehen, dass sie ein klein wenig nervös in der Gegenwart des Königs war. ‚Toll Marie! Nun bist du schon genauso aufgeregt wie deine albernen Gänse.‘
 

Kopfschüttelnd ging sie mit den Freunden durch die beeindruckenden Flure. Überall hingen prachtvolle Teppiche mit hochwertigen Stickerein an den Wänden. Die vielen Personengemälde ließen auf eine lange Ahnensreihe schließen. Legoas war sichtlich beeindruckt. Doch an die Schönheit seines Schlosses kam die der Menschen einfach nicht ran. „Ich hoffe wir sind bald da. Ich kanns kaum erwarten mein Pfeifenkraut zu genießen!“ Die Worte schallte mit dröhnendem Laut durch die Gänge, dass Marie unter der Stimme des Zwerges zusammenzuckte. ‚Mein Gott Marie! Stell dich nicht so an!“ flüsterte sie in kaum hörbarer Lautstärke mehr zu sich selbst. Doch den guten Ohren des Elben waren diese Worte nicht entgangen. ‚Mir scheint es, wir bringen sogar die gute Magdherrin durcheinander, Aragorn.“ Die Bemerkung von Legolas erwiderte Aragorn mit einem Schmunzeln.
 

„So mein Herr, ab hier begleitet Euch mein Zimmermädchen.“ Marie deutete mit den Händen dem Zauberer an, welchem Mädchen er folgen sollte. Dieser verabschiedete sich bei seinen Freunden und verabredete sich erst wieder zum Abendessen. Das gleiche wurde Gimli, den vier Hobbits und dem König von Gondor zu teil.
 

„Euch mein Herr bringe ich selbst in Eure Räume, da sie weit hinten im Flur liegen. Ihr wollte ja ein Zimmer mit viel Licht und einem Balkon.“

Doch Legolas wedelte mit der Hand ab.
 

„Bitte nicht. Wenn Ihr mir sagt, welches Zimmer es genau ist, finde ich es auch alleine. Sorgt bitte nur dafür, dass ich ungestört ein Glas guten Wein trinken kann.“ Das Lächeln des Elben bachte sogar Marie aus der Fassung, die sonst nichts so schnell aus dem Gleichgewicht bringen konnte.
 

„I.. In Ordnung Hoheit ... Das letzte Zimmer auf der linken Seite, direkt hier um die Ecke. Ich werde eine Magd schicken, die Euch Euren Wein auf’s Zimmer bringt ...“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und lies den immer noch grinsenden Elben zurück.
 

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Leise tappste Sahira durch die Gänge des Schlosses in Richtung Bad. Wie sehr freute sie sich auf das warme Wasser, welches den ganzen Dreck und hoffentlich auch ihre ständigen Gedanken an die blauen Augen des Elben wegspühlten. Gerade bog sie um die Ecke, als sie die Stimmen von ihrer Kammerzofe vernahm. „Ohje, ich muss hier weg bevor Marie mich findet. Sie ist die Letzte die mich so sehen sollte!“ Nervös drehte sie sich um. Wo sollte sie sich hier verstecken? „Verflucht!“ Plötzlich kam ihr die Idee, in eines der Zimmer zu verschwinden. ‚Solch ein Pech werde ich schon nicht haben, dass man mich gerade dort findet‘. Schnell öffnete sie die Türe und sprang gerade noch rechtzeitig in das Zimmer, bevor eine Gestalt um die Ecke bog.
 

Mit hämmertem Herzen stand sie nun in einem fremden Zimmer mit dem Blick zur Tür gerichtet. Erst als sie ein leises Knistern vernahm, drehte sie sich um und erkannte das bereits für Gäste hergerichtete Zimmer. Da es allmählich draussen zu dämmern begann, hatte man den Kamin entzündet, der jetzt leise vor sich hin knisterte. Nervös biss sie sich auf die Lippen und lauschte den Schritten im Flur. „Bitte nicht dieses Zimmer ... bitte nicht dieses Zimmer ...“ Betend schloss sie die Augen.
 

Plötzlich verstummten die Geräusche. Erleichtert atmete Sahira aus. ‚Das ging ja gerade nochmal gut ...‘ Mit einem siegessicheren Grinsen trat sie auf die Türe zu, die in diesem Moment schwungvoll geöffnet wurde und Sahira mit voller Wucht auf den Boden beförderte.
 

„Auaaaaaa .... was zum ....?“ Doch weiter kam sie nicht, die Gestalt starrten sie genauso verwirrt an, wie sie den Elben, zu welchem die blauen Augen unweigerlich gehörten. Und welche ihr auch leider sehr bekannt vorkamen ...



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