Vorwort und Prolog
Autorin: Sheela
Genre: Humor, Romantik & Abenteuer
Rating: Zwischen PG-12 und PG-16
Inhaltsangabe: Durch Zufall trifft das junge Mädchen Sahira auf den Elben Legolas, der ihr Leben von Grund auf verändern soll. Gefolgt von vielen Missgeschicken und neuen Freunden, findet sie auch Teile aus ihrer längst vergessenen Vergangenheit, welches sich allmählich wie ein Puzzle zusammenfügt und sie zu einer Entscheidung zwingt.
Disclaimer: Keine Personen in meiner Geschichte, die aus den Filmen bekannt sind gehören mir, sondern sind ein Werk von J.R.R. Tolkien und den genialen Erfindern und Mitwirkenden von Herr der Ringe.
Sonstige Anmerkungen:
Bei Kapitel in denen sexuelle Handlungen vorkommen, wird es im Vortext vermerkt.
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Prolog
Sie rannte.
Ihr Atem ging schwer und unregelmäßig, so dass ihre Lunge rasselnde Geräusch verlauten ließ. Der mit Steinen und Wurzeln benetzte Weg führte sie durch das dichte, harte Gestrüpp des Waldes. Ohne den Blick nach hinten zu richten, ahnte sie bereits, dass ihre Verfolger nicht weit entfernt waren. Die Äste und Sträucher peitschten ihr ins Gesicht und hinterließen tiefe Striemen auf ihrer elfenbein, weißen Haut. Das Herz schlug in einem viel zu schnellen Rhythmus und verursachte einen stechenden Schmerz in ihrer Brust. Panik stieg in ihr auf. Sie waren zu nah! Viel zu nah! Das silberfarbene Amulett, welches sie um ihren Hals trug, schleuderte es bei jedem Schritt unachtsam umher. Übelkeit bahnte sich seinen Weg nach oben und rang deutlich um Oberhand.
Ihre Kehle schien jedoch wie zugeschnürt und lies es nicht zu. Ein Wundmal, das sich deutlich oberhalb ihres Fußknöchels abzeichnete, brannte wie tiefstes Feuer aus der Hölle und leuchtete in einem gefährlichen, bläulichen Schimmer auf. Schmerzvoll verzog sie das Gesicht.
Er hatte sie gewarnt. Ihr gesagt, er würde sie nicht noch einmal verschonen. Keine weitere Flucht verzeihen. Er würde sie finden. Immer und überall. Und doch musste sie die Chance nutzen, ihr Leben zu retten. Sie stürzte mehrmals in den aufgeweichten, lehmigen Boden, verweilte dort jedoch nicht lange. Der Vorsprung war zu gering. Sie durfte keine Zeit verlieren, nicht warten, bis seine Kreaturen, sie in die Finger bekamen. Nie wieder mochte sie diese Schmerzen erleiden, die sie bis zu ihrem Entkommen aus dem fleischzehrend und todbringenden Verlies ertragen musste. Und würden diese Unmenschen sie einholen, könnte sie sich und der Menschheit nur noch den Tod wünschen, nur, um freiwillig den Qualen ein Ende setzen zu können. Obwohl sie nur an ihre Flucht denken sollte, quälte sie immer der ein und derselbe Gedanke. Wie konnte er ihr das antun? Doch sie wusste die Antwort. Er war nicht mehr ihr Bruder. Sie hatte es an seinen Augen erkannt. Sein Blick, voller Hass und Liebe zugleich, nah an der Grenze zum Wahnsinn. Es hatte ihn bezwungen.
Sie warf ihren Verfolgern einen flüchtigen Blick zu und rannte ungehindert weiter. Sie konnte das laute Getrampel seiner Horde wahrnehmen. Jeder Schritt von ihnen spürte sie in ihrer Brust und vibrierte durch ihren Körper. Der Regen, welcher erbarmungslos vom Himmel nieder peitschte, durchnässte ihre Kleidung bis auf die Knochen und ließ sie vor Kälte erzittern. Und doch, vermischte sich ihr Schweiß, der ihr durch ihre hastigen Schritte über das Gesicht rannte, mit den Tränen, die sich ihren Weg über ihre Lippen bahnten. Schluchzende, verzweifelte Laute entdrangen ihrem Mund. Hilfe ... sie brauchte Hilfe! Ihre dunkelbraunen Locken waren zu wassertriefenden Strähnen gewandelt und erschwerten ihr die Sicht.
Dann geschah das Unglück. Mit ihrem Fuß blieb sie an einer, aus dem Boden gewachsenen Wurzel hängen und stürzte mit den Händen voraus in eine Schlammgrube. Dort blieb das junge Mädchen für einen kurzen Moment regungslos liegen, bis nur langsam das Bewusstsein wieder zu ihr durchdrang. Sie versuchte aufzustehen, weiter zu rennen, doch sie wusste, es war zu spät. Die Schmerzen, die durch ihre Gelenke fuhren, hinderten sie an einer weiteren Flucht. Weinend drehte sie sich um und blickte auf das scharfe Messer, welches ihr an die Kehle gehalten wurde. Ein lauter Blitz durchfuhr die regnerische Nacht und ein Schrei, welcher durch Qual und Pein geprägt wurde, hallte durch den dichten, schwarzen Wald.
Der Regen und das Gewitter verstummten. Das letzte Licht, welches die Nacht noch erhellte, trug einen blauen Schimmer und umhüllte den leblosen Körper des Mädchens, bis auch dieser, gänzlich verblasste und von der Dunkelheit verschlungen wurde.