Ich lese das Gedicht zehn mal und kann es nicht greifen. Aber irgendetwas fasziniert mich daran so sehr, das ich es immer und immer wieder lese und versuche zu analysieren, was dahinter steht. Mir reichen die Interpretationsansätze am Ende nicht aus, weil ich an Beton und Stein kleben bleiben, am Undurchbrechbarem, an Stahl und Granit, an Unbeweglichkeit bis zum Exzess. Eine Unbeweglichkeit, in die man sich hineinlegt – freiwillig hineinbegibt, man tut es allen gleich– und in die man hineinschläft, das man nicht mehr hinausfindet. Und da schlafen alle anderen neben einem und sterben dabei.
da ist alles falsch, alles verkehrt in diesen Menschen, die nur tote Materie sind. Und es spiegelt sich in jeder Zeile wieder, wird ausformuliert in diesem letzten Vers: alles was warm und weich sein sollte, ist kalt und hart und fest und unnachgiebig. Ist das ein Hinweis darauf, das etwas grundsätzlich nicht funktioniert? Ist da das nicht begreifen der Welt, wie sie ist, oder wie sie sein sollte und eben gerade nicht ist.
Oder geht es darum sich schön zu reden, was nicht schön ist? Bleibt man an der Oberflächlichkeit kleben und blickt nicht tiefer? Da ist ein Kissen, es ist zwar kalt und hart und aus Beton, aber es sieht aus wie eines, also muss es eines sein. Leg dich drauf und tu so als wäre alles so, wie es sein soll. Da ist ein Kissen, das kein Kissen ist und niemand merkt es, weil sich alle darauf legen. Was stimmt nicht mit denen, die nicht wissen, dass Liebe warm ist (und nicht wissen, was warm überhaupt bedeutet)? Sind sie blind? sind sie selber gar nicht Mensch? Tun nur so, wollen nur Mensch sein und spielen es nach mit Stein und Stahl?
Und Augen die aus Gold sind schauen Edelsteine an, aber edel oder nicht, nur - Stein.
Der Pyjama, den man sich doch selber anzieht, getrockneter Zement, war mal weich und ist jetzt steinhart, das man ihn nicht mehr ausziehen kann. Hineingeschlafen, sich selbst hineingelegt.
Alles klingt danach, als wären sie selber schuld, weil sie nicht hinsehen, nicht fühlen könne, weil sie die Welt alle hassen, die ja kalt und leer ist, aber sie ruhen sich darauf aus.
Alles Bilder, die mich faszinieren, mich berühren, da ist Kritik an allen Ecken, da sind Chiffren, Symbole und da ist immer diese fragwürdige Menschlichkeit, die hinter den Bildern von Stahl und Stein liegen.
Aber was, was bedeutet es? WAS? Ich durchblicke es nicht und es klingt alles rund und perfekt und ist ein Gedicht, das ich Zehntausend mal lesen kann, nur begreifen... ich glaube ich begreife es nicht ganz.
Was ich vermute: das sie ihr kaltes tristes Dasein, in das sie ihre eigenen Blindheit getrieben hat, wohl verlassen könnten, wenn sie begreifen würden, was liebe ist. Wenn sie wärme greifen könnten, würden sie die Falschheit erkennen und sich nicht mehr so von ihr fesseln lassen.
Aber für was das alles genau steht.... ist für mich nur zu raten. Da ist nur diese Grundstimmung, die mich ganz gefangen nimmt.
Ich kann wirklich ernsthaft behaupten: ich liebe dieses Gedicht. Und vielleicht ist es deswegen auch ganz egal, dass ich es nicht so verstanden habe. Es berührt mich. Irgendwie. Da lese ich es dann auch gerne noch zehntausend mal. Bis ich es begreife und auch, wenn nie. ^^