Zum Inhalt der Seite

Savior

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Schneekönigin

Wieder an Bord der Shera betrachtete Tifa den Kompass von allen Seiten. „Cloud, was glaubst du? Woher hat dieser Alex den Kompass?“

Cloud zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung“, murmelte er leise.

Ihm war nicht nach reden zumute. Diese ganze Geschichte hatte ihn durcheinandergebracht. Vielleicht hatte dieser Mann sie auch nur angelogen... wer wusste schon, ob er wirklich die Wahrheit sagte?

Tifa wandte sich wieder ab und sah sich wieder den Kompass an. Sie machte sich eindeutig Sorgen um die Kinder, aber wollte sich auch vor den anderen keine Blöße geben. Immerhin schienen die anderen sich keine Sorgen zu machen.

Plötzlich trat Mediam neben Cloud. Sie sah ihn nicht einmal an, sondern starrte nur durch das Fenster nach draußen. „Ich kann dich verstehen.“

Cloud und Tifa sahen sie gleichermaßen erstaunt an. Das Mädchen sah immer noch keinen von beiden an, als sie fortfuhr: „Eine Geschichte, die so unglaublich ist, dass es den eigenen Verstand zu übersteigen scheint, wenn man darüber nachdenken will. Aber es ist alles wahr. Und ihr werdet es sehen, wenn wir da sind.“

„Woher weißt du das eigentlich?“, fragte Tifa.

Mediam schwieg.
 

***
 

Rude sah sich in dem halbdunklen Raum aufmerksam um. Die Sonnenbrille hatte er abgenommen, immerhin hatte sie alles noch mehr verfinstert.

„Ihr wohnt schon lange hier oben?“, fragte er plötzlich.

Alex nickte. „Ja, Nessy und Blanche haben mich hier oben gefunden. Am Anfang habe ich Nessy, ehrlich gesagt, nicht gemocht. Aber mit der Zeit hat sie mein Herz gewonnen.“

Rude wollte nicht darüber reden, deswegen wechselte er das Thema: „Dieser Kompass, woher hast du ihn? Und woher weißt du soviel über diese Geschichte?“

Der Wissenschaftler räusperte sich, er schien ein wenig verlegen zu sein, aber dennoch antwortete er: „Ifalna, Aeris' Mutter, hat Professor Gast den Kompass gegeben und ihm diese Geschichte erzählt. Und Professor Gast schickte mir einen Brief, gemeinsam mit dem Kompass. Er wusste, dass Hojo auf dem Weg war, um ihn zu töten, also...“

„Verstehe, aber woher kanntest du den Professor?“

„Ich war einer seiner Schüler. Sein Vielversprechendster, wie er immer sagte. Am Anfang konnte ich zwar nichts mit all den Informationen anfangen, aber irgendwann ergab alles einen Sinn...“

Die beiden schwiegen. Von draußen konnte man Stimmen hören.

Rude wandte den Kopf. „Vivi ist... ein sehr seltsames Mädchen, oder?“

Alex nickte. „Das liegt einfach daran, dass es hier keine anderen Kinder gibt. Sie hatte nur Erwachsene zum Reden. Etwas, was mir Leid tut, aber wir hatten keine andere Wahl.“

„Die Shinra, vor der du geflüchtet bist, existiert schon lange nicht mehr.“

Der Wissenschaftler seufzte und schloss seine Augen. „Danke, dass du mir das sagst, aber... ich verstecke mich hier nicht nur vor der Shinra. Es gibt noch andere, die mich verfolgen. Je intelligenter, desto mehr Verfolger hat man.“

Rude zuckte mit seinen Schultern. „Nun, davon habe ich keine Ahnung.“

Plötzlich fiel ihm eine Frage ein: „Sag, wie soll Mediam für Clouds Gruppe das Tor öffnen?“

„Nun, Mediams Kräfte sind an ihre Stimmbänder gekoppelt, aber es bringt nur etwas, wenn sie singt. Ihr Gesang beeinflusst den Fluss des Lebensstroms und dieser reagiert darauf. In diesem Fall wird ein Tor geöffnet.“

Alexander stand auf und lief ans Regal. „Hör mal, ich habe hier etwas für dich.“

Er griff ins Regal, zog etwas heraus und überreichte es Rude. Es war ein Bild und es war eindeutig Rudes Familie. Das Mädchen war Nessy, der kleine Junge er selbst und die beiden Erwachsenen mussten ihre Eltern sein. Er erinnerte sich nicht mehr sonderlich an sie, aber sie waren es eindeutig.

„Danke“, sagte Rude leise.

„Kein Thema.“
 

***
 

Am Fuß von Gaeas Klippe hatte sich rein gar nichts verändert. Der Schnee türmte sich meterhoch, der eiskalte Wind biss in Clouds Augen und auch den anderen schien es nicht besser zu gehen.

Zumindest in Tifas Augen konnte er Tränen erkennen, die von der Kälte herrührten.

Sie hatte Vincent den Kompass überlassen. Dem finsteren Mann schien es nicht viel auszumachen.

Er betrachtete die tanzende Nadel eine Weile, dann deutete er in eine bestimmte Richtung. „Dort entlang.“

Widerwillig folgten alle ihm. Es war eisig und jeder von ihnen wäre am liebsten woanders gewesen. Aber was sollte man tun?

Immerhin mussten sie diesem Geheimnis auf die Spur kommen, um Topaz zu zerstören.

Auch wenn sich Cloud erneut fragte, warum das sein musste. Was bedeutete Mediam ihnen schon?

Erneut verwarf er den Gedanken wieder. Mediam war eine Freundin von Marlene und Denzel und allein dafür mussten sie das Mädchen beschützen.

Je länger sie liefen, desto mehr spürte Cloud die Hitze in sich aufsteigen. Das war immerhin besser als frieren, aber bei diesen Temperaturen auch nicht gesund.

Sie liefen einen Weg entlang, der Cloud durchaus bekannt vorkam, aber erst kurz vor ihrem Ziel erkannte er, wohin der Kompass sie geführt hatte. „Das ist...“

„... die Höhle, in der wir die Beschwörung Alexander erhalten haben“, beendete Vincent seinen Satz. „Ich habe mir doch gedacht, dass mir diese Richtung bekannt vorkommt.“

Ungeduldig und frierend lief Yuffie in der kleinen Höhle herum. „Aber hier ist doch gar nichts! Was soll denn das alles? Sind wir etwa ganz umsonst hier?“

Mediam schüttelte langsam ihren Kopf. Sie stellte sich vor eine der Wände. Als Cloud einen Blick auf den Kompass warf, merkte er, dass die Nadel genau auf diese Wand zeigte.

Der Blonde trat neben Mediam. Er erinnerte sich an die Worte ihres Vaters.

Wenn sie der Schlüssel ist, überlegte Cloud, dann wird sie uns hoffentlich die Tür öffnen.

„Also?“, fragte er laut. „Wie geht es weiter?“

Mediam faltete ihre Hände vor ihrer Brust und schloss ihre Augen. Als sie ihren Mund öffnete, erklang eine Melodie.
 

Ich werd nun ihr Schiff betreten, zu den Eisheiligen beten und dann leg

Ich meinen Kopf in ihren Schoss, Schnee fällt mitten in mein Herz

Sie lässt mich nie mehr los

Und der Kompass zeigt nach Norden, ich kehr zurück zu dir meine Schneekönigin,

Denn der Kompass zeigt zum Nordpol hin, der Kristall steckt tief im Herzen,

Das nur schlägt, der Kristall steckt tief im Herzen, das nur schlägt für

Meine Schneekönigin.
 

Sie schloss ihren Mund wieder, die Melodie verstummte, aber ihr Gesang hallte noch in der eisigen Höhle nach.

Die Nadel des Kompasses spielte verrückt, sie drehte sich wie wild im Kreis, als ob der Kompass vergessen hätte, wohin er zeigen musste.

Zuerst geschah gar nichts. Cloud wollte sich schon beschweren, aber plötzlich konnte er spüren, wie die Erde sacht bebte. Die Wand begann sich zu bewegen.

Yuffie wich zurück und versteckte sich hinter Vincents Rücken. Barret deutete mit seinem Gewehrarm auf die Wand.

„Ihr braucht keine Angst zu haben“, bemerkte Mediam mit einem leicht spöttischen Unterton. „Die Schneekönigin kann euch nichts mehr antun.“

Die Wand gab den Blick auf einen weiteren Raum frei. Ein seltsames Podest stand in der Mitte, alles war weiß. Im ersten Moment glaubte Cloud, dass es Eis war, aber es schien weißer Marmor zu sein.

Staunend trat die Gruppe ein.

„Woah!“, kam es sofort von Yuffie, die ihren Kopf in den Nacken gelegt hatte.

Cloud folgte ihrem Blick. Die Decke schien irgendwo in der Entfernung verloren zu gehen.

Was ihm nun auch auffiel: In diesem Raum war es nicht kalt. Es war auch nicht wirklich warm, aber durchaus angenehm.

Mediam lief zielstrebig auf das Podest in der Mitte zu. „Bevor ihr das Schwert bekommen könnt... ist es wichtig, dass ihr aus der Vergangenheit lernt. Und dafür ist diese Aufzeichnung da.“

Sie berührte das Podest, worauf etwas darauf zu flimmern begann.

Nach einigem Flackern war eine kleine Gestalt zu sehen.

„Ein Hologramm“, murmelte Vincent.

Yuffie ging in die Hocke, um die Gestalt näher zu betrachten. Es war eine Frau, doch ihr Gesicht war nicht zu erkennen, da sie ihre Kapuze tief in die Stirn gezogen hatte.

„Wer immer diese Aufzeichnung gefunden hat,“, begann sie, „ich hoffe, dass es nur durch Zufall geschah und nicht etwa, weil eine neue Bedrohung den Planeten heimsucht.“

Yuffie legte den Kopf schräg. „Wer ist diese Frau?“

Mediam lächelte, aber ihr Lächeln wirkte wie eine unheimliche Grimasse. „Das ist die Schneekönigin.“

Der Ninja lächelte verzückt.

Der Rest der Gruppe tauschte fragende Blicke miteinander.

Das Hologramm fuhr fort: „Ich war einst ein Mitglied der Gruppe des Saviors. Ich weiß nicht, ob euch dieser Name noch ein Begriff ist, aber darum geht es mir auch nicht. Wir haben unzählige Verluste erlitten, ich bin als einzige zurückgeblieben.“

Cloud hätte gern ihr Gesicht gesehen, aber sie schien die Kapuze nicht abnehmen zu wollen.

„Ich werde euch die Geschichte erzählen, wie ich sie mitbekommen habe. Nutzt das Wissen, das ich euch überliefern werde, um euren Feind zu schlagen.“

Plötzlich veränderte sich die weiße Wand am anderen Ende des Raums. Bilder wurden darauf projiziert. Die Gruppe setzte sich auf den warmen Boden, um sich anzusehen, was die Schneekönigin ihnen zeigen wollte.
 

*******************************************************************

Ich weiß, verdammt kurz, dafür wird die Wartezeit auf das nächste Kapitel nicht so lang dauern... hoffe ich.
 

NOTE: Hab den letzten Satz geändert, klang wirklich nach Kino. XD



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-03-13T08:40:52+00:00 13.03.2009 09:40
Guten morgen!

Wow, super tolles Kapitel und mich hat es nicht gestört, dass es so kurz war. Hast an der richtigen Stelle aufgehört und genau das macht wahnsinnig neugierig auf das nächste Kapitel. Das ist wirklich sehr spannend.

Die Umgebung hast du sehr schön beschrieben, man konnte sich das alles richtig gut vorstellen. Und ich musste bei dem Titel des Kapitels irgendwie an Shiva denken. Ich weiß auch nicht genau, warum. Ist halt so. Ich bin schon sehr gespannt, was die Schneekönigen ihnen zeigen wird.

Und wieder habe ich mich einen Schritt dem Ende genähert. Die Geschichte könnte ruhig ewig so weiter gehen, ich lese sie unglaublich gerne.

Bis zum nächsten Kapitel. ;)

LG, Phoenix
Von: abgemeldet
2007-08-29T12:25:38+00:00 29.08.2007 14:25
Uff...
tolles Kapitel *nick*
Kurz aber gut - und ich möchte weiterlesen...
*nick*
Das mach ich denn man gleich...
Hach~ Rude~
*nick*
*weiterwusel*
Von:  SamAzo
2007-08-05T17:19:13+00:00 05.08.2007 19:19
Ich hab ganz vergessen nen Kommi zu schreiben.. passiert mir oft in letzter Zeit..

Wie du den Raum erklärt hast gefiel mir gut. Aber ich habe keine Ahnung wieso sie (hab den namen vergessen) überhaupt ne Kaputze auf hat..
Naja.. wird seine Gründe haben..

nun denn.. ich hab es wenigstens noch nachgeholt..
Von:  Priotess
2007-08-02T09:55:55+00:00 02.08.2007 11:55
morgen^^

en bisschen kurz für meinen Geschmack. Hätte gerne etwas mehr gelsen *snüff*
naja... kann man nix machen. hattest sicher nen guten Grund an der Stelle aufzuhören ;)
Bin schon mal gespannt wie's weitergeht.

Wie immer hast du sehr gut geschrieben und alles schön beschrieben. Genau wie jenki wurde mir gleich ein "bisschen" kühler als du die Eislandschaft geschrieben hast. (und das hat kein bisschen geschadet bei dem wetter)

Das war's auch schon wieder von meiner Wenigekit^^
mach schnell und genauso gut weiter

byebye
Tess
Von: abgemeldet
2007-08-01T12:40:56+00:00 01.08.2007 14:40
Der letzte Satz stört mich etwas. >_<
Wie Leana schon sagte... klingt wie Kinovorstellung, aber wenn man bedenkt, wie ernst die Lage ist, ist es vielleicht etwas unpassend. ;)
Jedenfalls.
Yuffies Reaktion war ja knuffig. Hach... ich hat die richtig vor mir, wie sie sich so hinter Vincent versteckt, aber gleichzeitig auch voll fasziniert ist.
Die Umgebung und die Umstände hast du gut beschrieben. Konnte man sich gut vorstellen, mir ist gleich etwas kühler geworden. >_<
Aber natürlich hörst du wieder mal an der spannendsten Stelle auf. >_<
Bin echt gespannt, was die da so zu sehen bekommen, aber warum wollte Cloud ihr Gesicht sehen?? Oo
Kam dem die Stimme bekannt vor oder so? Das hat mich nen wenig irritiert, aber mal schaun^^
Schneekönigin war jedenfalls nen toller Titel und im Zusammenhang wie sie hier auftaucht, kommts auch echt gut.
Erinnert mich nen wenig an Shiva. Zumindest musste ich an sie denken, als es um die Schneekönigin ging. *smile*
Na dann schreib ma fix weiter~
Ich bin ja so gespannt. O___O
*mit fingern rumspiel*

jenki
Von:  LeanaCole
2007-07-31T19:48:51+00:00 31.07.2007 21:48
Das war echt mega kurz oO Und gerade, wo es so spannend war.

Also da kann ich jetzt nicht viel sagen. Aber der Satz, wo stand das sie sich auf den Boden setzten und sich die Vorstellung ansahen. Da muss ich ans Kino denken -lach-
Und wie immer toll geschrieben (irgendwie sage ich das in jedem Kommi XD).


-knuddel-
Deine Lea-chan ^^


Zurück