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Busfahrt mit Folgen

von

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Prolog

„....“ Gesprochen

[....] Gedacht
 

»

Habt ihr schon mal darüber nachgedacht was eigentlich normal ist und was nicht?

Nein?

Nun, dann geht es euch wohl wie dem größten Teil unserer Bevölkerung.

Ich kann es euch nicht verdenken.

Bis vor einiger Zeit hätte ich selbst nicht geglaubt das ich mal darüber nachdenken würde. Warum auch?

Ist unser Leben wie wir es führen nicht normal? Das dachte ich zumindest immer.

Ich hatte ein völlig normales Leben.

Normale Freunde, normale Schule und eine normale Familie.

Ihr wisst schon, im Schnitt 2 Autos und 1,3 Kinder. Ganz normal eben.

Bis zu jenem Tag zumindest, ich weiß zwar nicht mehr wie lange das nun schon her ist, aber ich erinnere mich daran als wäre es gestern gewesen.

Eigentlich war es so ein richtig durchschnittlicher Freitag.

Früh aufstehen, zur Schule gehen, das Übliche eben. Und trotzdem, irgendwie war mir unwohl.

Ich konnte es nicht erklären, es war einfach da, so ein unbestimmtes Gefühl.

Ich versuchte mir nicht allzuviele Gedanken darüber zu machen.

Warum auch? Es war ja schließlich alles wie immer. Weshalb hätte ich also mißtrauisch sein sollen?

Um 7.11 Uhr sollte unser Bus zur Schule kommen. Natürlich kam er zu spät, auch wie immer.

Diese Zeit nutzten meine Freundinnen und ich für gewöhnlich uns über den gestrigen Tag zu unterhalten.

Kaum stand ich an der Bushaltestelle kam auch schon meine Freundin Asuka auf mich zu, auch normal. Sie hatte wie immer eine Menge zu erzählen.

Das soll nicht heißen das sie eine quasseltante gewesen wäre, sie konnte auch unheimlich gut zuhören, außer am frühen morgen, wenn sie am Tag zuvor etwas besonderes erlebt hatte. Und das war eigentlich immer der Fall.

So stiegen wir also in unseren verspäteten Bus und fuhren los.

Auch daran gab es nichts besonderes, es sei den man betrachtet es als besonders zehn Minuten lang Ölsardine zu spielen. Wie das geht? Ganz einfach. Ihr nehmt einfach etwa die doppelte Anzahl an Menschen die in einem Bus fahren dürfen und quetscht sie in eben jenen.

Und dann kann’s auch schon losgehen. Die Regeln sind einfach, wer’s als erster schafft Luft zu holen ohne dabei die auf Zehenspitzen stehende Person neben ihm umzuwerfen hat gewonnen. Einfach denkt ihr? Naja wie man´s nimmt.

Hätte jeder beteiligte etwa drei Zentimeter zu seinem Stehnachbarn würde ich euch recht geben. Da dies aber nun mal nicht der Fall ist muss man jeden Morgen aufs neue auf Tuchfühlung mit irgendwelchen Fremden gehen und versuchen nicht bei jeder Unebenheit in der Straße, oder jeder Kurve diese noch zu verstärken.

Fürs um die eigene Achse drehen gibt’s übrigens extra Punkte.

Aber der absolute Sieger ist der, der es schafft noch vor dem aussteigen seine Füße zu sehen.

Ok, aber nun genug von solchen Spinnereien. Eigentlich wollte ich euch ja meine Geschichte erzählen.

Nun gut, wir fuhren also wie jeden Morgen mit dem Bus zur Schule und von unseren kleinen Spinnereien mal abgesehen ist das auch nicht weiter interessant.

Wir waren schon fast an unserem Ziel, nur noch eine Haltestelle und wir wären fürs erste erlöst.

Diese besagte letzte Haltestelle befindet sich nun aber leider an einer etwas ungünstigen Stelle. Zumindest wenn man, wie unser Busfahrer, nicht in seine Außenspiegel sehen kann.

Deshalb muss das normalerweise einer der Fahrgäste übernehmen. Und ab diesem Punkt begann der Tag von seiner üblichen Norm abzuweichen.

Heute hatte es nämlich niemand so richtig registriert das der Busfahrer Hilfe benötigte. Eben dieser wartete auf ein Zeichen nun aus der Seitenstraße auf die Hauptstraße ausscheren zu dürfen. Und was glaubt ihr ist passiert? Genau er ist natürlich zu früh aus der Straße gefahren und wurde sogleich von einem vorbeifahrenden LKW gerammt.

So plötzlich durch den dumpfen Schlag, der irgendwie verdächtig metallisch klang, aus meinem Gespräch gerissen begriff ich erst gar nicht was da eigentlich gerade passiert war.

Das nächste was ich mitbekam waren Schreie aus dem vorderen Teil des Busses und dann,...Wasser.

Erst reichte es uns nur bis zu den Knöcheln, doch dann begann es schneller und schneller zu steigen.

Wir versanken.

Der LKW hatte uns mit seinem Stoß von der Straße direkt in den Fluß gedrängt.

Die Leute versuchten von der Fahrerkabiene aus weiter zu uns nach hinten zu rücken.

Vergeblich.

Es war kein Platz mehr. Ich zitterte am ganzen Körper, war wie erstarrt.

Überall um mich herum Schreie, doch selbst schreien konnte ich nicht.

Die Angst hatte mir die Kehle zugeschnürt.

Da spürte ich plötzlich etwas an meinem Arm. Asuka hatte sich fest an mich geklammert und weinte.

Wäre ich nicht so benommen gewesen hätte ich vielleicht gemerkt das auch mir die Tränen in Sturzbächen die Wangen hinunter liefen.

Aber selbst wenn ich es bemerkt hätte. Was hätte das geändert.

Ich konnte nur noch einen einzigen klaren Gedanken fassen.

Wir werden sterben. Ertrinken. Mit einem Mal wurde es still um mich herum.

Eine tosende Welle aus Wasser strömte auf uns ein und verschlang uns.

Die Frontscheibe des Busses war unter dem enormen Druck gebrochen und das Wasser konnte ungehindert zu uns vordringen.

Es war bitterkalt, schließlich hatten wir Anfang Januar.

Das sollten sie also sein. Meinen letzten Minuten in dieser Welt.

Ich konnte Asukas Hand noch immer in der meinen spüren, wie sie sich versucht an mir festzuhalten und ich an ihr.

Wir waren bestimmt schon eine Minute unter Wasser und ich spürte das ich die Luft nicht mehr lange anhalten könnte.

Als mir das bewußt wurde strömten plötzlich eine Unmenge an Bildern und Gedanken auf mich ein.

Erinnerungen an schöne und schlechte Zeiten. Gedanken an Dinge die ich noch tun wollte und Dinge die ich nie den Leuten gesagt habe denen ich sie sagen wollte.

Nachdem diese Flutwelle über mich hinweg gegangen war wurde ich merklich ruhiger.

Ich weiß nicht mehr ob es am Sauerstoffmangel lag, oder nicht.

Jedenfalls war die Angst mit einem Mal weg.

Es war so weit. In diesem Moment ließ ich die bereits schlaffe Hand meiner besten Freundin los und öffnete den Mund.

Ein stechender Schmerz wie von tausend Nadeln erfüllte meine Lungen und ich riß die Augen auf. Doch alles was ich sehen konnte waren die schemenhaften Umrisse einiger Personen. Der Rest war dunkel. Zuerst ein bißchen, dann immer mehr.

Um mich herum wurde es schwarz.

Und dann endlose Kälte.«



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2007-05-17T21:59:41+00:00 17.05.2007 23:59
wow ÖÖ
btte schreib schnell weiter, okay? ich finde deine ff toll
Von: abgemeldet
2007-05-12T18:18:36+00:00 12.05.2007 20:18
Ich sag nur CCCCCCOOOOOOOOLLLLLLLLL!!!!!!!!!!!


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