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Happy even when sorrowful 悲傷也快樂 Bei Shang Ye Kuai Le

Der talentierte Mr. Ripley
von

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Vergebung

Peter erwachte.

Sein Hals brannte wie Feuer.

Er setzte sich auf und tastete mit der rechten Hand nach der Ursache des Schmerzes.

Als er die Blessuren fühlte, fiel ihm alles wieder ein.

Er sah erneut das grauenvoll verzerrte Gesicht seines Freundes Tom.

Wie er sich auf ihn gelegt hatte.

So sanft.

Und dann dieses Gesicht, das so gar nicht dazu passen wollte.

Und die Schlinge, die sich um seinen Hals schloß.

Sein eigener Schal, der ihm zu Verhängnis werden sollte.

Peter wusste nicht, warum Tom von ihm abgelassen hatte.

Noch immer dröhnte ihm sein "Oh mein Gott!" in den Ohren.

Er musste röcheln.

Langsam setzte er sich auf.

Am Fußende seines Bettes fand er ihn.

Den Schal.

Was sollte er jetzt tun?

Er nahm das Ding in die Hand und öffnete das Bullauge über seinem Bett.

Mit einem leisen Schluchzen warf er es über Bord.

Sein Kopf hämmerte.

Er war nicht tot.

Im Gegenteil.

Sein Herz drohte in seiner Brust zu zerspringen.

Langsam stand er auf.

Alles um ihn herum drehte sich.

Er musste Tom finden, unbedingt.
 

Als er an der Tür war, fiel ihm auf, dass er noch immer seinen Pyjama trug.

Schnell treifte er sich eine Hose über.

Wo war sein Mantel?

Er konnte ihn nicht finden.

Nicht am Haken, nicht auf dem Stuhl, nirgens.

"Ist jetzt auch egal.", dachte er bei sich.

Er torkelte immer noch ein wenig, als er aus der Tür trat und den Schlüssel im Schloss herum drehte.

Der Gang kam ihm unglaublich eng vor.

Tür an Tür.

Warum hatte man seine Todesschreie nicht vernommen?

Als er an Deck trat, glaubte er, eine Melodie zu vernehmen.

"From the silent of the night...." sang eine liebliche Männerstimme.

"Moment mal. Das ist Tom!", dachte Peter aufgeregt.

Er schlich sich zur Reling.

Und tatsächlich. Dort stand er.

Mit tränenüberstömten Gesicht.

In Peters Mantel, der sich viel zu weit um die schmalen Schultern schloss.

Peter erkannte das Lied-Lullaby for Cain.

Was hatte das zu bedeuten?

War Tom schon sicher, dass er ihn umgebracht hatte?

In Peters Kopf drehte sich alles.

Nein.

Er konnte Tom nicht hassen.

Dafür liebte er ihn viel zu sehr.

Er trat an ihn heran, ohne einen Laut von sich zu geben.

Tom bemerkte seine Anwesenheit erst, als Peter seine Arme um ihn legte.

"Erklär mir, warum ich sterben sollte, Bruder Cain...", flüsterte er ihm ins Ohr.

Tom wirbelte herum. "Pet...Peter? Wie ist das möglich?

Ich habe Halluzinationen, das ist es, ja das wird es sein.

Du-du bist nicht echt.

Du bist nur ein Geist.

Ein Geist, gekommen, um mich zu holen!", stotterte Tom.

Seine Augenlider flatterten.

Immer neue Tränen quollen aus seinen Augen.

"Tom-Ganz ruhig, Tom. Sieh mich an!", beruhigte ihn Peter.

"Wie kannst du so ruhig bleiben? Ich habe dich getötet, Peter! Du bist tot!", schrie Tom nun fast.

Peter wusste sich nicht mehr zu helfen.

Mit beiden Händen umfasste er Toms Gesicht, zwang ihn, zu ihm aufzusehen.

Tom zitterte unaufhörlich.

Sein ganzer Körper sträubte sich gegen die Berührung.

Peter konnte sich nicht mehr zurückhalten.

Er küsste ihn zärtlich.

Sofort erstarb die Gegenwehr.

Sanft umfasste er Toms Hinterkopf, spürte die weichen Haare.

"Könnte ein Geist dich so küssen?", flüsterte Peter ihm ins Ohr.

"Oh, Peter! Es ist kein Traum!", schluchzte Tom.

Doch im nächsten Moment verkrampfte er sich wieder.

"Aber du warst tot! Du hast dich nicht mehr gerührt!"

"Anscheinend war ich nur ohnmächtig. Willst du mir nicht erklären, warum ich sterben sollte?"

"Ich.. Ich kann nicht!", verwehrte Tom.

"Aber wie soll ich dich sonst aus dem Keller holen?"

"Ich habe den Schlüssel verloren, Peter. In dem Moment, als du mich auf Meredith angesprochen hast..."

"Dann lass ihn uns wiederfinden. In Athen, wenn du willst. Abseits von allen Menschen, die uns kennen.", versicherte ihm Peter.

Tom sah Peter an.

Er hatte wieder dieses unwiderstehlich naive Lächeln aufgesetzt.

Das Lächeln, in das sich Tom vom ersten Augenblick an verliebt hatte.

"Oh Peter...Zu gern würde ich das tun. Mit dir zusammen."

Peter nahm ihn in seine Arme.

Tom legte seinen Kopf auf die warme Brust.

Er hörte den Herzschlag.

Ja, dies war Peter.

Und er lebte.

Peter streichelte seinen Kopf, küsste die Haare.

Wie konnte er so viel Liebe für seinen Mörder empfinden?

"Mir ist eiskalt, Tom. Lass uns runtergehen."

Tom schluchzte auf.

Dieselben Worte, die er vor wenigen Stunden gehört hatte.

Bevor Meredith alles verkompliziert hatte.

Ein Zittern durchlief ihn.

Meredith!

Sie durfte sie auf keinen Fall zusammen sehen!

In seinem Kopf ratterte es.

Ohne es zu wollen, schmiedete er Pläne, wie er alles umgehen konnte.

Würde Peter die Wahrheit über sein Lügenkonstrukt vertragen?

Dieser fröstelte.

Tom fiel jetzt auf, dass er immer noch Peters Mantel trug.

Umständlich zog er ihn aus und legte ihm seinem Freund um die Schultern.

"Ja, lass uns reingehen.", gab er nach.

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05.08.06/07.08.06/03.01.07

Annäherung

Vor Peters Kabine angekommen, versteifte sich Tom.

Nein.

Raus.

Weg.

Nichts würde ihn zurück in dieses Zimmer bekommen.

Zu frisch war die Erinnerung.

Er zog Peter in seine eigene Kabine.

Dieser war ein wenig überrascht, konnte sich aber denken,

warum Tom keinen Fuß in die Kabine setzen wollte, in der er fast einem Leben ein Ende gesetzt hatte.

Tom seufzte.

Die Türwände schaukelten immer noch im Takt der Wellen, gaben ab und zu den Spiegel frei, der im Bad aufgehängt war.

Für einen Moment spiegelte sich Dickies Gesicht im Glas.

Der traurige Gesichtsausdruck verzog sich zu einem höhnischen Grinsen,

als wollte er sagen: "Ich weiß, was du getan hast und werde es auch nie vergessen!"

Tom erstarrte.

Schnell strich er seinen Scheitel auf die andere Seite und setzte seine Hornbrille auf.

Schon war Dickie verschwunden und Toms eigenes Gesicht sah ihm verzweifelt entgegen.

Peter hatte die Szene stumm beobachtet.

Langsam begann er zu verstehen.

Toms Ähnlichkeit mit seinem Jugendfreund Dickie war unübersehbar.

Könnte es sein, dass...?

Schnell verwarf Peter den Gedanken wieder.

Er würde Tom nicht durch voreilige Schlüsse in Verlegenheit bringen.

Wenn es etwas zu beichten gab, würde er warten, bis Tom von sich aus sprach.

Er wollte ihn nicht verlieren.

Nicht noch einmal.

Peter schloss die Tür zum Bad, während Tom sich sein Schlafzeug anzog.

Peter konnte nicht anders.

Er musste Tom einfach ansehen.

Er war überrascht, wie muskulös sein Freund wirklich war.

Bisher hatte er es nur erahnen können.

Tom legte seine Brille ab, um sich sein Hemd überstreifen zu können, sein Haar geriet dabei wieder durcheinander.

Als er zu Peter aufsah, erschrak dieser.

"Dickie!", schoss es ihm durch den Kopf.

Er wollte nicht ständig seine Jugendliebe vor sich haben, wenn er Tom ansah.

Er ging auf ihn zu und verwuschelte das dunkelblonde Haar.

Besser.

Tom musste lachen: "Was soll das, Peter? Ich kann dich ja kaum noch sehen!"

"Das macht nichts, solange du mich noch spüren kannst.", flüsterte Peter und küsste Toms Augenlider.

Dieser zog ihn aufs Bett.

Tom zitterte.

Wahrscheinlich hatte er das zuvor noch nie gemacht.

Peter wurde angenehm warm.

Während Tom unter die Bettdecke kroch, zog er sich seinen schweren Mantel, seine Hose und den Pullover aus.

Er war erstaunt, wie kalt es eigentlich in dem Raum war, als er, nur noch mit seinem Pyjama bekleidet, auf dem Bett saß.

"Komm schon rein.", forderte Tom ihn auf.

Nur zu gern gab Peter dem Drängen nach.

Sofort wurde es heiß um ihn.

Toms Körper verströmte eine wohlige Wärme.

Sie erinnerte ihn an den ersten Tag, an dem er in Venedig ankam.

Eine Wärme, die das Herz berührte.

Niemals würde er wieder für längere Zeit ins kalte Irland zurückkehren.

Mit einem kalten Schauer dachte er an seine Besitztümer in dem jetzt so fremd scheinenden Land,

die nebelverhangenen Wiesen und sein Schloss,

das mit keinem Feuer der Welt warm zu bekommen war.

Auch wenn sie ihm von seinem geliebten Großonkel überschrieben worden waren,

würde ihn vorerst nichts dorthin zurückbringen.

Tom riss ihn aus seinen Erinnerungen.

Zitternd legte er einen Arm um Peter.

War ihm immer noch kalt?

Peter fühlte die Unsicherheit seines Freundes.

Ihm ging ein Licht auf.

Tom hatte so etwas noch nie gemacht, weder mit einem Mann noch mit einer Frau.

Sein Zittern war das einer Jungfrau.

Zärtlich küsste er Tom auf die Stirn.

Dieser zuckte leicht zusammen.

"Schsch... Ich tu dir doch nichts.", versicherte Peter ihm.

Tom entspannte sich wieder.

Hörte auf das gleichmäßige Pochen aus Peters Brust.

Wie konnte dieser so ruhig bleiben?

Tom hatte das Gefühl, sein eigenes Herz in tausend Stücke zerbersten zu hören.

Als Peter seinen rechten Arm um Toms Taille legte, kuschelte sich Tom an ihn.

Das Zittern hörte auf und sein Herz schlug ruhiger.

Tom beobachtete Peter, dessen Augen inzwischen geschlossen waren.

Er schämte sich für seine Unerfahrenheit.

Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.

Eine halbe Stunde später war Peter eingeschlafen.

Toms Augen flackerten.

Er fing wieder an zu weinen.

Die Hellenes glitt unaufhörlich dem Athener Hafen entgegen.

Einem neuen Morgen, mit einer neuen Sonne,

vielleicht sogar endlich dem neuen Leben entgegen, dass Tom sich so sehr wünschte.

Ein Leben an Peters Seite.

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03.01.07

Vertrauensprobe

Tom träumte schlecht.

Er wälzte sich im Bett hin und her.

"Langweiler! Langweiler!", dröhnte es in seinem Kopf.

Dickies Stimme geisterte um ihn, wurde lauter, leiser und wieder lauter.

Er sah sich selbst unter Dickie in dem kleinen Boot liegen.

Dickie blutete stark aus dem Kopf.

Tom fürchtete, das Blut würde den Ozean um ihn herum ausfüllen,

nachdem es ihn selbst ertränkt hatte.

Überall Rot.

Dickie presste seinen Körper auf den von Tom, würgte seinen Hals.

Tom wunderte sich, dass er keinen Schmerz verspürte.

Da war nur eine riesige Hitze, die von dem sterbenden Körper ausging.

Und Angst, furchtbare Angst.

Plötzlich war kein Boot mehr unter ihnen.

Die rote See verschluckte sie.

Tom schnappte nach Luft, merkte aber im nächsten Augenblick,

dass er ganz normal atmen konnte.

Dickies Gesicht war wutverzerrt.

Seine Wunde war vollkommen aufgerissen,

kleine Fetzen Haut lösten sich von seinem einst so schönen Gesicht.

Tom blinzelte.

Nun sah ihn ein grotesk grinsender Schädel an, der aber eindeutig Dickies Züge trug.

Die kahlen Knochenarme des Toten rissen an ihm, zogen ihn immer tiefer.

Es wurde kalt um ihn herum.

Das blutrote Meer klarte auf.

Was blieb, war glasklares Wasser, dessen Lichtspiegelung Tom in den Augen wehtat.

Mit einer großen Kraftanstrengung riss Tom an Dickies Leib,

der jetzt wieder so voller Leben war, wie Tom ihn in Erinnerung hatte.

Schmerzlich war es, an den Schachabend in der Badewanne zu denken,

an dem Tom ihn verstohlenen Blickes nackt gesehen hatte.

Doch Dickie tat etwas Seltsames-er lächelte!
 

Tom fiel.

Ehe er richtig wach war, hörte er Peters schmerzerfülltes Stöhnen.

Tom hatte ihn aus Versehen mit aus dem Bett gerissen.

"Na dann guten Morgen, Sonnenschein.", scherzte er, während er sich seinen Hinterkopf rieb.

Tom musste gegen den grellen Strahl der Morgensonne ankämpfen.

Peter, so sah er jetzt, lag unter ihm und schaute ihn fragend an.

"Tom hat Alpträume.", wiederholte er den Satz vom vorigen Abend.

"Ja, aber das ist jetzt nicht so wichtig.", tat Tom mit einer Handbewegung ab.

Er zog Peter näher an sich heran.

"Solange du mich weckst."

Tom küsste ihn zärtlich.

Peter wusste nicht, wie ihm geschah.

Zögernd drückte er Tom von sich und stand auf.

Tom war sichtlich enttäuscht und wusste nicht,

wie er das Verhalten seines Freundes zu deuten hatte.

Peter stand am Bullauge der Kabine.

Das helle Licht umrandete seinen Körper und ließ ihn wie einen Engel erscheinen.

Tom erhob sich vorsichtig.

Langsam ging er auf Peter zu.

In Peters Augen glitzerte es.

Er war den Tränen nahe.

Tom legte zitternd die Arme um ihn.

"Bitte versteh´ mich..."

Peter drehte sich zu ihm herum, sodass sie genau voreinander standen.

Schweigend nahm er Toms Kuss hin.

"Ich werde mich dir anvertrauen, aber nicht hier und jetzt.", flüsterte Tom.

Peter nickte.

"Wirst du auf mich warten?"

Erneutes Nicken.

Tom musste lächeln.

Er war noch nie so glücklich und gleichzeitig so unglücklich gewesen.

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26.02.07

Wahrheit?

Peter war traurig.

Er zweifelte an sich und seinen Fähigkeiten.

Bis jetzt hatte er immer allen Menschen helfen können, allen um ihn herum Glück gebracht.

Doch mit Tom war es gänzlich anders.

Seine verletzte Seele hatte noch viele offene Wunden, die er mit unbewusster Gewalt verteidigte.

Peter hatte lange Jahre als Seelsorger gedient,

aber diese Intensität an menschlichem Leid war ihm noch nicht untergekommen.

Während er in Toms hellgraue Augen blickte, füllten sich diese mit Tränen.

"Es tut mir Leid, Peter..."

Tom ließ ihn los und gab den Weg frei.

Schweigend ging Peter an ihm vorbei, nahm seine Sachen vom Boden

und zog sie über seinen Pyjama.

Mit einem leisen Klicken der Tür verließ er Toms Kabine.

Seine eigene Kabine war nur wenige Schritte entfernt.

Im Flur traf er auf Mr. Logue Senior, den Vater von Meredith.

"Guten Morgen, Mr. Smith-Kingsley! Sie sind also doch auf diesem Schiff!"

Peter stutzte, grüßte aber dennoch freundlich zurück:

"Einen schönen guten Morgen, Mr. Logue. Warum sollte ich denn nicht hier sein?"

Mr. Logue machte eine wegwerfende Geste. "Ach wissen Sie, meine Tochter hat erzählt,

Dickie Greenleaf hier getroffen zu haben.

Und der behauptet steif und fest, weder mit ihnen zu reisen noch sie gesehen zu haben.

Ich meine, seien wir mal ehrlich, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit,

auf einem Schiff mittlerer Größe und drei Decks

unter 47 anderen Passagieren nicht seinen alten Freund wiederzuerkennen?

Ich meine, früher oder später muss man sich doch begegnen,

Sie sind schließlich nicht menschenfremd!

Peter wollte antworten, dass er mit Tom Ripley reise, unterließ es dann aber, weil ihm ein Licht aufging.

Tom musste sich als Dickie ausgegeben haben, um Meredith näher zu kommen!

Peters Herz krampfte sich zusammen, doch er antwortete. "Gewiss."

"Wissen Sie, mein kleines Mädchen ist ja so verliebt.

Redet von Heirat und einer Zukunft in Rom.

Aber ich habe mich schlau gemacht.

Dieser Dickie mag zwar Ihr Freund sein, aber mir scheint, er ist ein ganz krummer Hund.

Dieses Dolce Vita in Mongibello hat ihn ganz faul und verschlagen gemacht. Und jetzt noch diese Mordgerüchte.

Was soll man als Vater dazu sagen, frage ich Sie?"

"Ich bin sicher, das wird sich alles aufklären.", versicherte Peter diplomatisch.

Der alte Mr. Logue mochte ein schlauer Kopf sein und mit Sicherheit ein herzensguter Mensch,

doch dass er so schlecht über Dickie sprach, konnte Peter nicht hinnehmen.

Er fragte sich seit Monaten, wo sein Jugendfreund abgeblieben war.

Dem Abschiedsbrief, der ihm und Tom in Venedig unterbreitet wurde,

hatte er zumindest wenig Glauben geschenkt.

Peter konnte sich vorstellen,

dass Dickie schlicht und ergreifend Angst hatte,

sich den Untersuchungen im Mordfall Miles zu stellen.

Doch dass er Freddie wirklich umgebracht haben sollte,

konnte Peter einfach nicht glauben.

Zwar war Miles teilweise eine Nervensäge gewesen,

der Peters Homosexualität früh erkannt

und immer wieder in Dickies Gegenwart darauf angespielt hatte,

jedoch konnte Peter sich nicht vorstellen,

dass er Dickie bis zum Äußersten gebracht haben sollte.

Peter überlegte, wie die Dinge zusammen passen könnten.

Ihm wurden immer wieder kleine Brocken eines riesigen Rätsels zugeworfen,

vor dessen Lösung er sich fürchtete.

Mr. Logue schaltete sich mitfühlend ein:

"Vielleicht hat ihr Kumpan auch nur einen Scherz gemacht,

um seine Liebste zu verwirren,

ohne zu wissen, wie viele Sorgen Sie sich um ihn machen?

Es wird sich wohl wirklich alles aufklären, wie Sie meinten.

Zuallererst ist mir aber wichtig, Ihnen zu sagen,

dass wir Ihnen in Athen lauschen werden.

Meredith ist schon ganz aufgeregt,

Sie wissen ja, wie das mit den Frauen ist."

Peter lächelte dem älteren Mann freundlich zu.

"Sie sollten heute unbedingt mal an die Reling gehen, dass Wasser ist so klar wie nie!",

empfahl Mr. Logue und verabschiedete sich.

Man konnte es seinem schönen Gesicht nicht ansehen, doch innerlich kämpfte Peter mit sich selbst.

Er sah dem Mann noch hinterher, dann verschwand er in seiner Kabine. Gegen die Tür gelehnt,

schluchzte er herzzereißend auf.

Das war zuviel für ihn gewesen.

Meredith hier, Meredith da.

Und dann die Sache mit Dickie.

Peter glaubte jetzt mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit zu wissen, dass Tom sich als Dickie ausgeben hatte.

Es lag freilich auf der Hand- wenn Tom seinen Scheitel auf die andere Seite legte und die Hornbrille abnahm,

sah er seinem Jugendfreund wirklich zum Verwechseln ähnlich.

Doch er wusste immer noch nicht, warum er das tat.

Peter stieg aus seiner Kleidung und warf sich im Bad einen Schwall Wasser über den Körper und ins Gesicht.

Beim Zähneputzen liefen ihm heiße Tränen übers Gesicht.

Er sah in den Spiegel vor ihm und erkannte sich selbst nicht.

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26.02.07

Zukunft auf Probe?

Plötzlich klopfte es an der Tür zu seiner Kabine.

Schnell streifte Peter sich ein Handtuch über die Hüften und rief: "Einen Moment, bin gleich da!"

Das Handtuch war zu kurz, sodass Peter es mit einer Hand festhalten musste.

Er öffnete mit der linken Hand und versteckte sich ein wenig hinter der Tür,

damit nicht von ihm angenommen würde, er öffne jedem halbnackt.

Tom stand vor ihm: "Darf ich reinkommen?"

Peter wollte nicht unhöflich sein und bat ihn herein.

Tom passte kurz nicht auf und stolperte über die Türschwelle.

Peter ließ vor Schreck das Handtuch fallen und versuchte ihn aufzufangen.

Doch Tom war schon so sehr im Fallen begriffen, dass er Peter schlichtweg mitriss.

Peter errötete heftig, als er Toms Kopf auf seiner Brust spürte.

Tom entschuldigte sich ungeschickt.

Er sprang auf und vergewisserte sich, das niemand sie beobachtet hatte und schloss die Kabinentür.

Doch was er nicht sehen konnte, war Meredith, die die ganze Szene in einiger Entfernung mitbekommen hatte.

Diese atmete erstaunt aus und versteckte sich schnell.

Peter bemerkte, dass er im Adamskostüm vor Tom lag.

Flink griff er nach dem Handtuch und bedeckte seine Blöße.

"Das tut mir furchtbar Leid,...ich, ähm...Ich wollte das bestimmt nicht...Ich bin so verdammt tollpatschig!",

stotterte Tom, während er beschämt wegsah.

Erst jetzt wurde ihm klar, dass er Peter nur zu gerne so sehen wollte.
 

_to be continued-



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  KC8
2008-05-01T12:41:54+00:00 01.05.2008 14:41
ich kenne den Film nur zu gut, ich habe ihn sogar auf dvd.
Es freut mich riesig, das sich jemand mal diesem angenommen hat
weil das Ende wirklich komplett offen gelassen wird.
sehr schöner Fic!
*wink* KC8
Von:  littlekoophoria
2007-05-14T17:04:25+00:00 14.05.2007 19:04
ich kenne den film nicht, aber die ff ist bisher gut geschrieben.
ich lese es auf jeden fall weiter, versprochen ^^

LG, Sera


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