Im Mondlicht
Keuchend blieb er vor der Eingangstür stehen. Von außen wirkte alles ruhig. Es war dunkel, der Mond warf nur einen fahlen Schimmer auf den Garten und das große weiße Gebäude. *Vielleicht hab ich einfach nur überreagiert…*, Sasuke wollte gerade die Türe öffnen, als er etwas spürte. Er drehte sich schnell um und suchte seine nähere Umgebung mit den Augen ab. Er war sich sicher, dass ihn gerade noch jemand beobachtet hatte. Aber er fand niemanden. Das Gefühl, beobachtet zu werden, ließ ihn aber nicht mehr los. Sasuke wurde noch unruhiger. War tatsächlich jemand da oder spielte ihm seine Müdigkeit nur einen Streich? Aber was es bedeuten würde, wenn da jemand war, wusste er genau. Er drehte sich schnell zurück zur Tür und stieß sie auf.
Noch bevor er in die Dunkelheit der Gänge eintrat, spürte er deutlich, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmte. Kein Mensch war zu sehen, die Lichter waren alle aus. Was war hier los? Mit einer bösen Vorahnung rannte Sasuke den Gang entlang. Vor dem Schwesternzimmer blieb er stehen. Als er die Tür öffnete, drang ihm eine Rauchwolke entgegen. „Schlafgas… Verdammt!“, er hielt sich seinen Ärmel vor Mund und Nase. Dann hörte er Schreie. Sie kamen aus dem vergasten Raum. „Mist!“, schnell band Sasuke sich ein Tuch um und eilte in das Zimmer. Er konnte so gut wie nichts sehen. Beinahe wäre er über eine am Boden liegende Person gestolpert, er konnte sich gerade noch fangen. Sasuke hob die Person auf und trug sie nach draußen. Die Frau hustete. „Was ist passiert?“, fragte er sie aufgebracht. „Da.. da war ein Junge… mit weißen Haaren… vor dem Fenster! Ich wollte ihn fragen, was er… da macht…. Da hat er die Rauchbombe reingeworfen. Ich war alleine….“, erschöpft sank die Krankenschwester zusammen. „Ein Junge mit weißen Haaren… Kabuto! Verdammt“, Sasuke sprang auf und rannte den Gang entlang.
Im Gang vor Sakuras Zimmer blieb er stehen. Der Anblick, der sich ihm bot, war grauenhaft. Jemand hatte alle Anbu Mitglieder erledigt. „Sakura!“, Sasuke sprang über die leblosen Körper und riss die Tür auf. Was er sah, ließ ihn erstarren. Mit einem im Mondlicht blitzenden Messer in der Hand stand Kabuto vor Sakuras Bett und grinste ihm entgegen.