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Stargate Atlantis - Die verborgenen Szenen

oder : Was in "Aufbruch in eine neue Welt"/"Rising" verschwiegen wurde...
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Das Erbe der Lantianer

Teil 2

Das Erbe der Lantianer
 

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Auf einem namenlosen Ringplaneten, Pegasus Galaxis

In einem Wraith-Mutterschiff

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„Die Lantianer?“ Die hochgewachsene Frau mit den langen roten Haaren fauchte den um zwei Fingerbreit kleineren Weißhaarigen an. „Diese feigen Kreaturen sollen zurück gekehrt sein? Zehntausend Jahre nachdem sie vor unserem Volk die Flucht ergriffen und sich seither nicht mehr gerührt haben?“

„Ja Herrin. Der Sender sandte ein klares und starkes Signal aus. So deutlich war es nie mehr, seit wir die letzten von ihnen töteten, sonst hätte ich euch nicht in Kenntnis davon gesetzt und wäre der Sache selbst nach gegangen.“

„Und doch kann es falscher Alarm sein. Wir hatten schon einmal einen solchen Vorfall, wie du sehr genau weißt...“ Die Hüterin knurrte. Ihre Augen funkelten, während sie den Weißhaarigen beäugte, der ihrem scharfen Blick einen Moment auswich, dann aber wieder zu ihr sah.

„Ja, meine Hüterin, das habe ich nicht vergessen. Aber ich bin mir sicher, diesmal folgen wir keiner falschen Spur.“

Die Hüterin musterte ihn kalt.

„Dann wirst auch du das überprüfen. Drei Jäger, nicht mehr. Blockiert das Tor des Planeten und fangt alle Menschen ohne Ausnahme ein. Sollten sich wirklich Lantianer unter ihnen befinden, dann werden wir sie bekommen, und das Volk, das sie vor uns verborgen hat, erhält seine gerechte Strafe. Aber enttäusche mich nicht.“

„Ja, meine Herrin!“ Der Weißhaarige verschwand mit einem ergebenen Nicken, während die Hüterin nachdenklich zu einer Konsole ging und dort lange nicht mehr begutachtete Daten abrief und studierte. Obwohl sie selbst noch von gefangenen Lantianern gekostet hatte, hatte sie vom Krieg selbst nicht viel mitbekommen.

Denn damals war sie selbst noch sehr jung gewesen, gerade erst von den kriegführenden Königinnen geschaffen, um das ehrenhafte Amt der Wächterin und Hüterin zu übernehmen, während ein Großteil des Volkes die Jahre verschlief, um die Nahrungsvorräte zu schonen.

Denn zehntausend Jahre regelmäßiger Ernte hatte die Herde ausgedünnt, und nicht einmal die Hälfte der Zeit würde vergehen, bis ihre Nahrungsquellen endgültig versiegt waren, es sei denn, sie fanden zuvor andere reichhaltigere Weidegründe.

Ihre Nasenflügel bebten vor Erregung.

Die Menschen, die nicht die wahre Macht zwischen diesen Sternen anerkannten, verehrten die Feiglinge, die sie im Stich gelassen hatten als „Vorfahren“ und träumten noch immer von deren Rückkehr und der Befreiung von ihnen, die sie die Wraith nannten.

Ja, sie hatte diese Hoffnung, die Träume oft genug in sich aufgenommen, während sie sich genährt hatte und dann in Verzweiflung verwandelt, wenn die Sterbenden in ihren letzten Augenblicken erkannt hatten, dass die, auf deren Rückkehr sie warteten, auch nur machtlose Feiglinge waren, die sich vor ihrer vermeintlichen Verantwortung gedrückt hatten.

Nun, auch diesmal würde sie die Flamme der Hoffnung im Keim ersticken.

Und vielleicht noch ein wenig mehr heraus holen können. Denn von irgend einem Ort, auf den das Volk bisher keinen Zugriff hatte, mussten diese angeblichen Lantianer ja stammen, und das konnte unmöglich, die im Meer versunkene letzte Zuflucht sein...

Und wenn doch....

Dann würde sie das auch herausfinden. Vorausgesetzt ihr Untergebener brachte ihr genau das mit, nach dem sie verlangt hatte...
 

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Nur zwei der Jäger - einer davon angeschlagen - kehrten in das Mutterschiff zurück. Sie materialisierten ihre Beute, ehe sie ihre Plätze in den Landebuchten einnahmen. Was mit dem dritten geschehen war, wollten ihr die Piloten lieber persönlich übermitteln. Nun gut, wenn sie damit besser zurecht kamen...

Die Hüterin betrachtete ohne eine Miene zu verziehen die Menschen, die noch immer bewusstlos im Griff der gesichtslosen Soldaten hingen, während sie auf die Piloten der beiden Jäger wartete

Interessiert beobachtete sie die Fremdartigkeit einiger Waffen und Kleidung. Nur wenige Völker konnten Gewänder aus nicht natürlichen Materialien herstellen, keines aber so ausgefeilte und mächtige Waffen. Interessant und vielversprechend...

Erst dann trat sie näher an die Gefangenen heran und witterte. Der Duft der Menschenleiber kitzelte ihre Nase und erinnerte sie daran, dass sie bald wieder Nahrung brauchte.

Aber alles zu seiner Zeit.

Sie genoss es die Ausdünstungen von Angst und Furcht zu spüren. Diese Empfindungen regten normalerweise die Lebensgeister der Menschen noch einmal an. Doch wer von ihnen trug das lantianische Blut in sich, das den Sender aktiviert hatte?

Einige der Bewusstlosen unterschieden sich zwar von den anderen - nicht nur äußerlich, sondern auch durch einen ungewöhnlich starken Lebensfunken. Ah... ja, sich an ihnen zu nähren würde ein Fest sein...

Aber keiner war ein Lantianer oder ein direkter Nachfahre der verfluchten Rasse.

Wie traurig.

Dann wandte sie sich mit einem lauten Fauchen um, denn ihr Untergebener hatte es gewagt, sich ihr lautlos von hinten zu nähern. Er wirkte angespannt und nervös. „Herrin, sie setzten uns größeren Widerstand entgegen als gedacht. Ich weiß nicht, was sie verwendeten, aber es gelang ihnen einen der Jäger...“

Sie gebot ihm mit einer barschen Geste zu schweigen. „Ich sehe, dass die Waffen, die einige der Männer tragen weiter entwickelt sind, als gedacht. Wir werden die untersuchen ... und diese da später verhören. Doch nun bringt sie erst einmal in die Zelle.“

Sie ließ den Weißhaarigen dabei nicht aus den Augen. Als die Soldaten mit den Gefangenen verschwunden waren, drehte sie sich ganz zu ihm hin und zwang ihn mit ihrer überwältigenden Geisteskraft in die Knie.

Sie ließ ihren Zorn in seinen Geist fluten. “Doch nun zu dir... Du hast mir zwar interessante Gefangene gebracht, neben willkommener Nahrung - aber keinen Lantianer...“

„Herrin, ich...“

„Keiner der Gefangenen trägt den unverwechselbaren Duft dieses Volkes.“ Sie betrachtete den Knieenden kalt „Du hast versagt.“

Er fauchte schwächlich, versuchte jedoch nicht weiter, sich zu verteidigen. In seinem Geist las sie Furcht vor dem Kommenden, aber auch Resignation. Doch zuvor drang sie tief in seinen Geist ein und entriss ihm seine Beobachtungen und Erkenntnisse.

Dann begann seine Bestrafung. Es war kein Genuss, das einem Angehörigen des Volkes anzutun, aber manchmal bitter notwendig, um die Weißhaarigen in ihre Schranken zu verweisen. Denn es kam immer wieder vor, dass der ein oder andere von ihnen zu eigenmächtig handelte. Und das war nicht im Sinne der Königinnen und ihrer Völker. Das Kollektiv führten die Frauen an, und nicht die Drohnen.

Als sie mit ihm fertig war, wandte sie sich von dem schwach zuckenden Bündel auf dem Boden ab. Er verdankte nur dem Umstand sein Leben, dass einige der Gefangenen mehr als interessant waren.

Doch das alles hatte Kraft gekostet und sie würde sich erst einmal vernünftig stärken müssen. Sie würde den Soldaten befehlen, einen der schwächeren Gefangenen zu ihm zu bringen. Vielleicht den bartlosen jungen Mann. Ja, der würde ein angenehmer Appetitanreger sein, bevor sie sich dann den wirklich angenehmen Gerichten zuwenden würde...
 

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Einen Tag später

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„Bringt ihn zu mir!“ fauchte die Hüterin in einer Mischung aus Wut und Erstaunen. Diese neu aufgetauchte Menschenvolk versetzte sie immer noch mehr in Erstaunen. Aber vielleicht lag es auch daran, dass sie die Macht ihres Volkes noch nie zu spüren bekommen hatten, ja sie nicht einmal wirklich kannten.

Nun, das würde ich ändern.

Kein Bewohner dieser Sterne würde es wagen, in die ureigene Domäne der Herren einzudringen. Diese Fremden taten es ohne zu zögern. Also war nicht nur ihr Lebenswille stark - sondern auch auch ihr Zusammenhalt.

Die Hüterin ließ noch einmal den Rausch der neuen Erkenntnisse über sich fluten und erfreute sich daran. Sie hatte das Wissen erst kurz zuvor dem Geist des Mannes entrissen, der nun als verschrumpelte Hülle vor ihr lag.

Und neben vielen verwirrenden Dingen, einer Technik und Denkweise, die mehr als fremd, und vielleicht sogar verrückt war, hatte sie auch anderes erfahren, etwas, was sie mit großer Zufriedenheit erfüllte.

Die Fremden kamen von einem Planeten, nein, einer Galaxis voller Menschen. Voller reicher Weidegründe, die auch in zehntausend Jahren nicht versiegt sein würden. Nicht nur Hunderte oder Tausende, sondern Millionen und Abermilliarden erwarteten sie dort..

Und das alles lag in Griffweite, wenn sie nur noch einmal die Gelegenheit bekam, einen dieser Menschen zu verhören. Vielleicht setzte sie das Verhör gleich mit dem Mann fort, den der Soldat in den Raum schleppte und nun unsanft auf den Tisch niederdrückte.

Er verdiente ohnehin Bestrafung. Denn er hatte sie nicht nur mit seiner Schusswaffe verletzt, sondern auch noch gewagt, ihr Mahl zu stören.

Sie trat näher heran. Augen von einer seltsamen Mischtonfarbe, die zuvor noch nie gesehen hatte, blickten sie trotzig an. Und doch konnte sie die Angst in den Ausdünstungen Ausdünstungen des Menschen riechen. Er wusste sehr wohl, was ihn erwartete und doch war er nicht bereit, seiner Angst nachzugeben.

Stärke oder Schwäche? Oder ein bemerkenswerter Zug, der diese neuen Menschen aus einer anderen Sternenwelt um so delikater machte?

„Oh, wie geht es Ihrer Hand?“

Sie musste unwillkürlich über seine Frage lächeln. Unverfroren war er also auch noch. Schade, dass er sterben würde. Oder vielleicht doch nicht...

Sie heilte das Loch mit einer nur geringen Kraftanstrengung und wandte sich ihm dann zu. „Schon viel besser.“

„Das tut mir aber leid!“

Erneut ergötzte sie sich an dieser köstlichen Mischung aus Willensstärke und Angst. Doch dann stutzte sie plötzlich. Etwas lag in dem Duft, den er ausströmte, was sie so schon lange nicht mehr wahr genommen hatte.

Süß wie das Blut der Menschen und doch mit einem Hauch angereichert, den sie nun wiedererkannte. Konnte es sein, dass ihr Untergebener doch recht gehabt hatte mit seinem Lantianer?

Ihre Augen bemerkten eine eckige Ausbeulung in seiner Jacke. Sofort griff sie danach und zog ein Gerät aus der Tasche, das sie ebenfalls vor zehntausend Jahren zuletzt gesehen hatte.

„Wie bist du daran gekommen?“ fragt sie scharf.

„Ich erinnere mich nicht mehr!“ Der Mensch stöhnte, als der Soldat grob seinen Kopf auf den Tisch zurück drückte.

Oh doch - und wie er es wusste. Auch wenn sein Blut vielleicht nicht rein, und mit dem der Menschen durchsetzt war, so trug er doch genug von dem Erbe der Lantianer in sich, um mit ihren Geräten umzugehen, um hierhin zu kommen. Das erklärte auch die Energiesignaturen, die sie erst vor kurzem am Tor im Orbit empfangen hatten.

Die Lantianer waren zurück gekehrt.

Wenn vielleicht auch anders als erwartet. Doch das genaue Wissen über die Umstände würde sie sich nun einfach von ihrem Gefangenen holen, der unter dem Griff des Gefangenen japste und sie noch immer mit verschleiertem Blick im Auge behielt.

Sie hob die nun wieder vollständig geheilte Hand. Warum sich länger mit Geplänkel aufhalten, wenn die Antworten so nah lagen. Gleich würde sie ihn berühren und sein Leben, seine Erinnerungen und sein Wissen in sich aufnahmen?

Doch da zerfetzten kleine Explosionen die Luft um sie und den Körper des Soldaten, der den Menschen noch immer fest hielt. Die Hüterin schrie voller Wut, als ihr Diener getroffen zur Seite kippte und reglos liegen blieb und der Gefangene so vom Tisch rollte, das dieser sich nun genau zwischen ihnen befand.

An der Tür war ja noch einer von diesen lästigen kleinen Fremden! Und in seinen Händen hielt er eine Waffe, deren Wirkung sie nun mit eigenen Augen miterlebte.

Die Hüterin erkannte in einem Moment der Klarheit, dass sie diese Menschen aus einer fremden Galaxis mehr als unterschätzt hatte. Im Gegensatz zu ihrer Herde hier hatten sie sich frei im Geist und in ihrer Aggressivität entwickeln können.

Auch wenn sie vielleicht nicht das Wissen der Lantianier besaßen, so waren ihre Waffen doch die am höchsten entwickelten, die sie seit Jahrtausenden gesehen hatte. Und sie wussten damit gut umzugehen.

Als auch noch Explosionen das Mutterschiff erschütterten, wusste sie, dass sie diesen Fehler nur auf eine Weise wieder gut machen konnte: Es war an der Zeit ihre Aufgabe zu erfüllen.

Sie stieß den ultimativen Weckruf aus.

Die Erwachenden ihres Mutterschiffes verbanden sich instinktiv zu einem Kollektiv, das den Ruf hinaus zu den Sternen trug, zu den Königinnen und ihren Untergebenen. Der gemeinsame Geist der Wraith war stark und er überbrückte auch die große Leere zwischen den Planeten und den Monden, auf denen sie ruhten.

Die Hüterin verstärkte den Ruf. Ihr Geist lenkte die Seelen ihres Kollektivs, während sie all das, was sie erfahren hatte weiter gab und mit dem Rest ihres Volkes teilte:

*** Das Erbe der Lantianer ist erwacht. Erstickt die Flamme der Hoffnung, ehe sie sich als Brand über die Galaxis verbreiten kann.

Und folgt ihren Spuren in neue reiche Weidegründe, in der ihr in den nächsten Jahrtausenden genug Nahrung für alle finden werdet. Planeten mit Millionen und Millarden von Leben. Ihr werdet ein Festmahl von nie zuvor gesehener Größe halten können.

Der Schlüssel ist die alte Stadt der Lantianer.

Doch unterschätzt das Volk nicht, das sich ihrer bemächtigt hat. Es ist ungewöhnlich aggressiv, vor allem, wenn es in die Enge getrieben wird und benutzt Waffen, die in ihrer Entwicklung weit über denen liegen, mit denen euch andere Völker empfangen. Und einige von ihnen tragen das Blut ihrer Feinde ungewöhnlich stark in sich.

Aber das soll euch nicht schrecken. Die Beute macht jeden Preis wett.

Jeden... ***

Doch dann löste ein ein tiefer, nicht enden wollender Schmerz ihr Bewusstsein aus dem Verbund und sie fand sich auf dem Boden liegend wieder, ihr Körper durchbohrt vom spitzen Dorn einer Betäubungswaffe. Sie roch den Mann, der sich über sie beugte, mehr als sie ihn sah und hörte seine keuchende Stimme „Also gut, das sollte dich töten!“

Ja, vielleicht würde sie sterben, weil das Metall lebenswichtige Organe zerstörte, aber das würde sie hinnehmen können, denn sie hatte ihre Aufgabe erfüllt.

Armseliger junger Möchtegern-Lantianer.

Er verstand so wenig, und hatte doch so viel angerichtet. Vielleicht sollte sie ihn mit diesem Wissen zurück lassen?

Und so nahm sie alle Kraft zusammen und sah ihn an.

„Du weißt nicht, was du getan hast, Mensch...“, zischte sie und verzog die Lippen, als sie merkte, dass sie seine Aufmerksamkeit gewonnen hatte. „Wir sind nur die Beschützer und Hüter der anderen. Wenn ich sterbe, dann werden die anderen erwachen...“ Ja, er verstand genau, was sie ihm damit sagen wollte und fügte triumphierend einen letzten Satz hinzu. „Alle von uns.“

Dann holte sie noch ein letztes Mal Luft und weidete sich genüßlich an dem Entsetzen in seinen Augen, an der Schuld, die sie mit ihren Worten in ihn gepflanzt hatte.

So fiel es ihr leicht los zu lassen und sich der ewigen Dunkelheit zu ergeben. Denn ihr Volk würde es schon richten. Dessen war sie sich sicher. Und das würde ihre Rache an dem Mann sein, der das Erbe der Lantianer so stark in sich trug, das sie es noch immer riechen konnte...
 

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Auf Atlantis, John Sheppards Quartier

Drei Monate später

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Du weißt nicht, was du getan hast, Mensch. Sie werden erwachen. Alle von ihnen. Und es ist deine Schuld. Alles ist deine Schuld. Von Anfang an.

Die Worte - kaum verständlich gezischt - hallten noch immer durch seinen Geist, als John Sheppard schweißgebadet aus dem Schlag erwachte. Heftig atmend saß er aufrecht im Bett und starrte blicklos auf die Wand, auf die die Sichtblenden der Fenster Muster malten.

Erschöpft rieb er sich die Augen.

‚Eigentlich müsste ich das endlich gewöhnt sein nach all den Monaten‘, dachte er resigniert und stützte den Kopf in die Hände. Doch diesmal war der Traum anders gewesen als sonst. Er hatte nicht das gesehen,w as ihn sonst immer ...

John verdrängte die Bilder, die sich vor sein geistiges Auge schoben und ließ den Traum - so weit er sich an ihn erinnerte, noch einmal Revue passieren.

Er hatte sich noch einmal der rothaarigen Wraith gegenüber gesehen und die Augenblicke danach erlebt. Doch warum hatte die Kreatur diesmal Teylas Halsband getragen? Wieso hatte der Traum in den Katakomben mit den Felszeichnungen begonnen? Und dem...

‚Ich habe es gefunden!‘

Das waren die Worte, mit denen er Teyla gegenüber Elisabeth entlastet hatte, nachdem Sergeant Bates die persönlichen Habseligkeiten der Athosianerin konfisziert hatte, um sie von McKay untersuchen zu lassen. Nachdem sie bei mehr als der Hälfte ihrer Außenweltmissionen von Wraith angegriffen worden waren, hatte der Verdacht nahe gelegen, dass einer von ihnen ein Verräter war - vornehmlich ein Athosianer.

Und das hatte Misstrauen erweckt, einen Keil zwischen die Mitglieder der Expedition und Teylas Volk getrieben, der so leicht nicht mehr zu entfernen sein würde. Die Herzlichkeit und das Vertrauen, das sie in den letzten Monaten geteilt hatten, würde so nicht wiederkehren

McKay hatte schließlich den wahren Schuldigen gefunden. Denn das zentrale Schmuckstück der Kette hatte sich als ein Sender entpuppt, der durch eine ganz bestimmte Berührung aktiviert worden war.

Die stärksten Feinde der Wraith waren immer die Bewohner von Atlantis gewesen, und nur die Tatsache, dass sie ihnen zahlenmäßig weit unterlegen waren, hatte die Lebenskraft-Vampire schließlich siegen lassen. Dennoch war es nur logisch, dass sie daran interessiert waren, die mächtigen Gegenspieler, wann immer einer aufgetaucht war, auszuschalten.

Plötzlich fuhr ein eisiger Schauer durch Johns Körper und die Muskeln verkrampften sich. „Oh, nein!“

Die Erkenntnis, das die Wraith nicht zufällig aufgetaucht waren, ließ ihn den Atem anhalten. Er hatte den Sender aktiviert und sie nach Athos gelockt. Und damit eine Kette von Ereignissen los getreten, die sie in diese Lage gebracht hatten...

Jetzt verstand John um so mehr, warum er sich über die Rettung der noch lebenden Gefangenen nicht wirklich hatte freuen können. Nicht allein die letzten Worte der Hüterin der Wraith nagten damals an ihm, vielleicht hatte er auch schon damals eine Ahnung von dem gehabt, was er nun wusste.

Er verbarg das Gesicht in den Händen und verfluchte das Gen der Antiker in seinem Körper. Verdammte auch das Schicksal, das ihn genötigt hatte, an diesen Ort zu kommen. Wozu? Um alles schlimmer zu machen?

Er haderte mit sich und spürte den Druck, der auf seiner Seele lastete, so das es ihm schwer fiel, Atem zu holen. Doch dann bekam er sich endlich wieder unter Kontrolle.

Nein. er durfte sich nicht von seinen Schuldgefühlen zerfressen lassen und alles auf sich nehmen. Damit war weder ihm, noch den ihm anvertrauten Menschen gedient.

Er musste lernen, mit all dem, was er erfahren hatte, zu leben und sie in Stärke zu verwandeln, denn sonst würden die Wraith das bekommen, nach dem sie verlangten. Wie ihm der Gefangene so schön deutlich gemacht hatte. Nein. Derjenige, der am Ende als letzter lachen würde, das würde er sein. Daran würde er arbeiten, und das würde er durchsetzen. Und wenn es das letzte wäre, was er täte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  silberpheil
2014-01-20T22:38:46+00:00 20.01.2014 23:38
Hallo:D

Ich habe gerade deine Geschichte gefunden und musste sie sofort lesen und war dann enttäuscht, weil du nicht weiter geschrieben hast :(
Weil ich sie einfach nur genial finde! Dein Schreibstil finde ich wunderschön *-* Diese Idee und die Umsetzung einfach ein Traum und die ganzen Fragen, die noch offen sind. Was jetzt mit John ist, was es mit dem Satz zu tun hat, den er gehört hat, als er auf dem Stuhl saß und und und. Es gibt so vieles, was schon wieder zu viel ist, um es zu schreiben ;)
Ich musste mich auch extra für diesen Kommie anmelden, da ich zu blöd war ein Review zu schreiben xD Aber ich denke dafür hat es sich auf jeden Fall gelohnt! Ich stimme den anderen schreibern auch zu. Du hast einfach ein Talent zu schreiben und so eines besitzen nicht viele.
Es wäre so was von schön, wenn du weiter schreiben könntest*-* So eine FF, wie diese gehört vollendet! Also ich finde diese FF sehr, sehr, sehr toll! Und ich würde es schade finden, wenn sie hier so versauern würde ^^
Vielleicht schreibst du weiter :*
Achja. Ich saß fast fünf Stunden (mit Unterbrechungen ) dran^^

glg silberpheil
Von:  Sakurajima
2009-11-19T02:44:01+00:00 19.11.2009 03:44
Als ich den Titel las, dachte ich mir schon "hey! Endlich mal das, was ich mir schon immer mal wünschte zu sehen"
Also rauf mit dir auf die FF und durchlesen! Seit paar Tagen saß ich nun dran, kam nicht mehr von los, bin einmal fast zuspät zur Arbeit gekommen (da ich auch morgens noch schnell gelesen habe XD) und wollt gar nicht schlafen gehen, weil ich weiterlesen wollte @.@
nun, 3:34 uhr bin ich fertig, muss in 3 Stunden zur Arbeit und konnte einfach nicht aufhören, zuende zu lesen :3
ich finde deine FF einfach nur toll! Deine Schreibweise ist herrlich zu lesen, und erlich gesagt, wenn diese Schreibweise dieselbe ist, wie in deinen Büchern, dann muss ich wohl demnächst mal einen Umweg zum Bücherladen machen ^_~
Obwohl ich die Serie ja schon kenne, ist es schön, alles einfach nochmal zu erleben, nur halt mit Zwischensequenzen und den Gedanken der Personen. Deswegen würde ich mich so unendlich freuen, wenn du weiterschreiben würdest... auch wenn es schon 2007 her ist o.o
es gäbe viiiiieeeel nachzuholen :3
sicherheitshalber hab ich mir deine FF schon unter die Favs genommen (in denen ich erst eine Andere habe, trotz meines vielen lesens ^.~), für den Fall der Fälle, du würdest weiterschreiben.
also auf jeden Fall ein ganz fettes Lob!! ^.^

Von:  Tat
2007-05-04T13:22:29+00:00 04.05.2007 15:22
Mal wieder eine super Kapitel^^
Ich will wissen wie es weiter geht^^

Tat


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