Zum Inhalt der Seite

Searching for the Fullmoon

Seth - oder Probleme kommen selten allein
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Prolog

Searching for the Fullmoon

- Blumen unterm Vollmond
 

Das ist meine erste FF, also seid bitte nicht so streng mit mir. Die Charakterbe-schreibung kommt noch, aber erst, wenn ich ein paar Kapitel hab.
 

*…* = die Person denkt
 


 

Prolog
 

„Ding dong, ding dong, dong ding ding dong.“

Ich blickte auf. Die große Uhr des Big Ben schlug acht Uhr. Mein Blick wanderte traurig zu dem großen, aus Weidenzweigen geflochtenen Korb, der an meinem linken Arm hing. Er hatte sich kaum geleert, seit ich mich heute früh zur Arbeit begeben hatte. Vierzehn Stunden hatte ich mir an der Ecke Parliament Street – Great George Street die Beine in den Bauch gestanden, nur für wenige Minuten unterbrochen durch ein kurzes Mittagessen.

Der alte John war mit seinem Karren auf den Platz gekommen. Ich glaubte, die heiße Bohnensuppe immer noch riechen zu können. Sie roch köstlich. Meine Finger waren langsam zu dem kleinen Lederbeutel an meinem Gürtel gewandert und hatten ihn befühlt. Viel war nicht drin, wie meistens. Aber für einen kleinen Teller voll würde es schon reichen. Und ich hatte so einen Hunger. In den letzten drei Wochen hatte ich kaum etwas anderes als trockenes Brot und ein wenig Käse gegessen. Die Geschäfte liefen in letzter Zeit nicht besonders gut und ich machte mir schon Gedanken, ob ich mir nicht einen anderen Standort suchen sollte.

Doch was sollte dann aus meinen wenigen, aber mir umso treueren Stammkunden werden?

„Wo ist Alina?“, würden sie fragen. Das kam also nicht infrage.

Als das Knurren meines Magens schließlich zu laut geworden war, um es noch weiter zu ignorieren, hatte ich mein Geld und meinen Mut zusammengenommen und war zu John an den Stand getreten. Er hatte mir ein warmes Lächeln geschenkt – oder es zumindest versucht. Ihm fehlten einige Zähne und über sein Gesicht zogen sich mehrere Narben. Die meisten Kinder, die ihn sahen, hatten Angst vor ihm, aber er war ein gutherziger und freundlicher alter Mann.

Als ich ihm das Geld reichen wollte, hatte er nur die Hälfte genommen und abgewinkt.

„Ne, is schon recht so, Mädchen. Lass dir’s schmecken.“

Und das hatte ich dann auch getan und mir beim ersten Bissen mächtig den Mund verbrannt. Aber die Suppe hatte meinen Magen gefüllt.

„Hey, Alina, willst du nicht langsam auch nach Hause?“

Der Ruf riss mich aus meinen Gedanken und ich schreckte hoch. Neben mir stand Maria, ein kleines schwarzhaariges Mädchen von neun Jahren. Sie verkaufte Streichhölzer, Nadeln, Zwirn und andere kleine Gegenstände. Ihr Korb war fast leer.

Mitleidig blickte sie auf meinen eigenen Korb. Die Blumen ließen mittlerweile die Köpfe hängen, besonders die rosafarbenen Rosen. Das Tuch, mit dem ich den Korbboden ausgepolstert hatte, war trocken geworden. Sie brauchten dringend frisches Wasser, damit sie sich bis morgen wieder erholen konnten.

Maria legte den Kopf schief und betrachtete mich.

„Wovon hast du geträumt, Alina?“, fragte sie mit ihrer hohen, piepsigen Kinderstimme.

„Nichts wichtiges, Maria“, erwiderte ich, kramte ein zweites Tuch hervor und schlug es über die Blumen, um sie vor der abendlichen Kühle zu schützen. Es war Anfang November, nicht mehr lange und die ersten Fröste würden beginnen.

Ich verabschiedete mich von Maria und drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die kleinen rosa Wangen. Dann zog ich den Umhang enger um mich, nahm meinen Korb fest in die Hand und machte mich auf den Heimweg.

Ich war fast eine Stunde später dran als sonst. Normalerweise verließ ich meinen Arbeitsplatz um sieben Uhr, aber da heute so wenig Kunden gekommen waren, hatte ich beschlossen, länger zu bleiben. Nur hatte dies leider wenig genützt. Wollten die Leute denn meine schönen Blumen nicht haben? Gut, im Moment sahen sie vielleicht nicht so schön aus, aber heute Morgen waren sie ein wunderschöner Anblick gewesen, als ich sie abgeschnitten hatte.
 

Der Wind frischte auf und zog an meinen langen braunen Haaren. Er brachte den Nebel von der Themse mit sich, der langsam und drohend wie ein Gespenst durch die Straßen von London kroch. Ich hasste dieses Wetter seit meiner Kindheit, es machte mir Angst. Wahrscheinlich, weil mir meine frühere Zimmernachbarin Ellie immer erzählt hatte, dass sich in den Schatten des Nebels die Mörder verstecken würden, bis für sie der Zeitpunkt zum Angriff gekommen war.

Ach ja, Ellie. Sie war schon lange nicht mehr da. Ich rechnete kurz nach. Vor drei Jahren war sie aus unserem kleinen Zimmer ausgezogen. Sie arbeitete jetzt bei Madam Melish in der Ashfield Street in Whitechapel als ... nennen wir es mal „Freudenmädchen“. Ich dachte nicht gern an das, was sie tat und ich hoffte inständig, niemals selbst so weit sinken zu müssen, dass ich meinen Körper verkaufen musste.

Plötzlich bemerkte ich, wie der Wind noch etwas anderes zu mir trug als den Nebel. Ich hörte das Tapsen von Schritten, wenn auch nur ganz leise. Das gefiel mir nicht.

Die Straße war fast völlig dunkel, nur an einigen Stellen spendeten die Kerzen in den Hauslaternen etwas Licht. Meine Schritte beschleunigten sich etwas und ich hörte, wie auch die anderen Schritte schneller wurden. Ich blieb abrupt stehen. Noch ein Schritt und das andere Geräusch verklang. Ich machte mich wieder auf den Weg und da war es wieder. Es konnte kein Zweifel bestehen. Jemand verfolgte mich. Im Gehen tastete ich nach dem Dolch, den ich immer an der Taille zwischen den Schichten meines Kleides verborgen trug. Und das aus gutem Grund.

Kurz nach meinem dreizehnten Geburtstag hatte mich auf dem Nachhauseweg ein betrunkener Kerl angefallen. Ich war mir sicher, dass er mich vergewaltigt hätte, hätte ich ihn nicht mit ein paar gut gezielten Treffern in die Weichteile außer Gefecht gesetzt und wäre geflohen. Sein Schimpfen hatte mich noch minutenlang verfolgt. Seitdem waren vier Jahre vergangen und ich ging nie unbewaffnet aus dem Haus. Mochten auch noch so viele Polizisten unterwegs sein, wir wussten es besser. Wir, das waren all jene, die auf der Straße oder wie ich in kleinen Hinterzimmern lebten und kleine Dinge verkauften oder stahlen, um zu überleben.

Ich bog um eine Ecke und erreichte die Cannon Street, die im Stadtteil City of London lag. Vor mir konnte ich schon das Haus sehen. Es war ein Gebäude aus Fachwerk und über zweihundert Jahre alt. Davor hatte hier ein Haus gestanden, das ganz ähnlich ausgesehen hatte. Das wusste ich aus einer Zeichnung, die im Hausflur an der Wand hing. Es war wie so viele andere seiner Art im Jahre 1666 dem großen Brand von London zum Opfer gefallen.

Ich wandte kurz den Kopf um und sah gerade noch aus den Augenwinkeln eine Person, die hinter einer Hausecke verschwand. Ich hatte mich nicht geirrt, jemand war mir gefolgt. Und nun wusste dieser Jemand auch, wo ich wohnte. Mir schoss der Gedanke durch den Kopf, mich abzuwenden und weiterzugehen, ihn von meinem Haus fortzulocken. Aber es war schon spät, die Straßen lagen weitestgehend verlassen dar. Wenn ich angegriffen wurde, konnte ich nicht unbedingt damit rechnen, dass mir jemand zu Hilfe kam. *Und wenn man dann am nächsten Tag meine Leiche findet ... Nein, Alina, Schluss mit solchen Gedanken.*

Während ich die Stufen hinaufstieg, zog ich den Schlüssel aus der Innentasche meines Umhangs. Er drehte sich mit leisem Quietschen im Schloss und die Tür schwang auf. Im Flur war es dunkel und noch dunkler wurde es, als ich die Tür schloss und absperrte. Ich ging langsam die Treppen rauf.

Mein Zimmer lag im dritten Stock, direkt unter dem Dach. Eigentlich konnte man es nicht wirklich ein Zimmer nennen, es war mehr eine kleine Kammer, doch mir reichte der Platz. Ich war schon froh, ein Dach über dem Kopf zu haben und nicht draußen auf der Straße schlafen zu müssen.

Die Frau, bei der ich wohnte, hieß Lucille Kingsley und war eine schrullige kleine Frau von siebenundfünfzig Jahren. Ihr Mann war vor ein paar Jahren gestorben und hatte ihr das Haus, früher eine Pension, hinterlassen. Es war sehr verschachtelt gebaut und wenn man das erste Mal drin war, musste man aufpassen, wenn man sich nicht verlaufen wollte. Wir, also die anderen Hausbewohner und ich, nannten es unser kleines Labyrinth.

Ich stellte den Korb auf einem Schemel ab und nahm die Blumen heraus, um sie in einen großen Eimer mit frischem Wasser zu stellen. Dann hängte ich den Umhang an einen Haken neben der Tür. Auf dem Tisch stand mein Abendessen, ein Stück Schwarzbrot.

Ich schlang es hungrig hinunter, zog mich aus und legte mich dann schlafen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lady_Moonlight
2009-04-12T18:13:13+00:00 12.04.2009 20:13
Wow
Echt cool die Storys XD
Ich habe eh immer gerne Vampire, auch vor allem, wenn es mit Yami zu tun hatte.
War oder besser ist eine geile Idee^^
Ich freu mich schon auf ein Neues Kapitel^^
Von: abgemeldet
2007-01-20T19:53:38+00:00 20.01.2007 20:53
Eine wirkliche gute ff ist das ihr bin gespannt wie das weiter geht was alle so auf alina zu tereffen wird als Vampir!
Ich würde mich genauso bei so einem gut ausehenden vampir beissen lassen!^^MAchter wo und hoffe es geth bald weiter kleines !^^v
By Seli
Von: abgemeldet
2007-01-01T23:24:11+00:00 02.01.2007 00:24
Also ich muss ehrlich gestehen, dass du mich verflucht neugierig gemacht hast.^^
Denn wenn ich 'London' & '1888' in einen Zusammenhang bringe, fällt mir nur eins ein. Ich lasse mich einfach mal überraschen. =)
Ich mag deine Art zu schreiben. Es lässt sich gut lesen und man hört einfach nicht auf. Also ich bin sehr gespannt auf die folgenden Kapitel.

~Lady Vendetta~


Zurück