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Dark Love

Fairy tale of the angels of the night
von

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Erstens

Kapitel 1
 

Nur langsam wachte Lyricielle aus seinem Schlaf auf. Es war angenehm warm um ihn und das Bettzeug fühlte sich wunderbar kühl auf der Haut an. Doch sein Kopf schmerzte unglaublich. Er wagte kaum, seine Augen zu öffnen, hatte Angst, dass ihn das unbarmherzige Sonnenlicht attackierte. Doch als er leicht blinzelnd die Augen öffnete, umfing ihn sanftes und warmes Kerzenlicht. Verwirrt setzte er sich auf, bereute es jedoch, denn ein pochender Schmerz hinter seiner Stirn meldete sich. Mit einem schmerzerfülltem Stöhnen presste er die Faust gegen die Stirn und kniff die Augen zusammen. Mehr oder weniger geduldig wartete er, bis der Schmerz nachgelassen hatte, ehe er die Augen langsam öffnete. Er sah sich um, versuchte seine Umgebung einzuordnen. Doch so wirklich wusste er nichts damit anzufangen.

Er lag in einem recht großen Bett, mit Bordeaux-roter Satinbettwäsche bezogen. Der Raum, in dem er war, war allgemein sehr dunkel gehalten. In dem Kerzenlicht konnte er nichts genaueres erkennen, nur, dass die Einrichtung im Barockstil gehalten war.

Was sollte das? Wo war er hier? Träumte er etwa noch?

Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen. Aus einer der dunkleren Ecken drang ein leises Lachen. Er sah auf, blickte angestrengt in die Ecke, sah jedoch nichts in der Dunkelheit. „Wer ist da?“, fragte er und man hörte ein leichtes zittern in seiner Stimme. Eine Zeit lang kam keine Antwort, doch als er schon zu einer weiteren Frage ansetzen wollte, kam wieder dieses Lachen aus der Dunkelheit hinter dem Kerzenschein.

„Hach, mein dunkler Engel... Tut dir der Kopf weh? Das war wohl zu viel gestern Nacht.“ Die Stimme war auf eine Seite fesselnd und unglaublich verlockend. Doch auf der anderen Seite war sie kalt und gefühllos. Ein eiskalter Schauer lief ihm über den Rücken bei deren Klang.

Die Stimme musste nicht lange Gesichtslos bleiben, denn aus der Dunkelheit trat ein hochgewachsener Mann, feingliedrig und durchaus anziehend. Das Gesicht war fein geschnitten, hatte einige Markante Merkmale. Doch am meisten fielen die Augen auf, eiskalt und blau wie Eis.

Unwillkürlich rückte Lyricielle etwas zurück. Doch der Fremde lachte nur wieder auf und hielt seine hand hoch, in der er ein Glas Wasser hielt. Dazu eine kleine Tabletten. „Kopfweh?“, sagte er mit leicht belustigtem Unterton, kam unbeirrt näher. Schließlich setzte er sich auf die Bettkante, hielt Lyricielle das Glas und die Tablette hin.

Nicht so ganz wissend, was er davon halten sollte, griff er nach ihnen und nahm die Tablette ein. Er hoffte nur, dass es nicht irgendeine Droge war. Doch daran verschwendete er keinen Gedanken. Hauptsache er wurde seine Kopfweh los. Während dessen ruhte der Blick des Mannes auf ihn, sah ihn mit einem schwer zu deutenden Blick an. Irgendwie ging eine seltsame, gefährliche Aura von ihm aus. Der Mann nahm ihm das Glas wieder aus der Hand und stellte es auf den kleinen Nachtschrank. „Wer sind sie, und wieso bin ich hier?“, fragte Lyricielle dann mit überraschender Ruhe. Wahrscheinlich war sein Kater einfach noch zu groß, als dass er sich großartig aufregen konnte. Der Fremde lächelte wieder dieses seltsame Lächeln. Seine blutleeren Lippen sahen irgendwie unheimlich aus, wenn sie so lächelten. Sie hätten eher zu einem Toten gepasst. „Mein Name ist Armand.“, sagte er. „Ich denke, das dürfte dir als mein Name reichen. Und du bist hier, weil ich dich hier haben will.“, fuhr er fort. Das verblüffte und entrüstete Gesicht des Jungen gefiel ihm irgendwie.

„Und was soll ich hier?“, fragte Lyricielle um einiges aggressiver.

„Immer schön langsam... Ich denke die Tablette wirkt noch nicht so sehr, oder? Da willst du doch sicherlich keine noch schlimmeren Kopfschmerzen haben.“ Der Tonfall Armands war spöttisch. Es amüsierte ihn schon auf diese weise mit dem Jungen zu spielen.

Armand stand auf und blickte noch einmal auf den Jungen hinab. „Ruh dich noch etwas aus. In einer Stunde komme ich wieder. Am Fußende liegen Sachen für dich.“ Mit diesen Worten ging er wieder in die Dunkelheit hinter dem Kerzenlicht und er hörte eine Tür zugehen.

Etwas verloren saß er auf dem Bett, sah sich um, doch seine Augen konnten in den Schatten nichts weiter erkennen. Er war sich sicher, dass er nur noch träumte und jeden Moment wieder aufwachte. Jedoch war da dieses kleine Stimmchen, welches ihm ziemlich sicher sagte, dass dies wirklich geschah. Seine Hand fuhr geistesabwesend über den Stoff der Decke, fühlte das kühle Satin. Vielleicht, wenn er sich wieder hinlegte und die Augen wieder schloss, würde er dann in seinem Bett wieder aufwachen und feststellen, dass es wirklich nur ein Traum war. Mit diesem kleinen Hoffnungsschimmer legte er sich wieder hin und schloss die Augen, zog die Decke über den Kopf. Allerdings war es ein Problem für ihn, einzuschlafen und auch seine Umgebung wollte sich nicht wirklich ändern. Noch immer lag der Satinstoff auf ihm. Als er, seiner Meinung nach eine Ewigkeit, sich wieder aufsetzte, waren seine Kopfschmerzen weg, jedoch fühlte er sich noch immer Ausgelaugt. Fahrig fuhr er sich durchs har und krabbelte zum Fußende des Bettes. Dort lagen sorgfältig zusammengelegt recht vornehm aussehenden Sachen. Er nahm das oberste Teil und hielt es vor sich, damit er es begutachten konnte. Es war ein Hemd, modern geschnitten und aus feinem Stoff. Unter seinen Händen fühlte er sich recht angenehm an. Und er war in seiner Lieblingsfarbe, schwarz. Dazu lagen dort noch eine Hose, Shorts und Socken. Mit einem Blick neben das Bett sah er noch schwarze Schaftstiefel. Naja... Geschmack hatte der Typ ja zumindest. Am besten würde er dessen Spielchen noch bis zu einem gewissen Grad mitspielen und dann sehen, dass er hier verschwand. Denn die Hoffnung, dass es nur ein Traum war, hatte er schon aufgegeben. Mit einem Seufzen schlug er die Decke zur Seite und machte sich daran, die Sachen anzuziehen. Die schwarze Hose war auch wunderbar angenehm auf der Haut. Doch was es für ein Stoff war, konnte er nicht sagen. Auf jeden Fall war er angenehm zu tragen und nicht zu schwer, wie seine Jeans manchmal. Gerade schnürte er sich die Stiefel, was etwas anstrengender war, als er wieder die Tür in der Dunkelheit hörte. Er hielt inne und spähte angestrengt in die Schatten. Er konnte spüren, dass man ihn beobachtete. Schnell schnürte er die Stiefel zuende zu, setzte sich dann aufrecht hin. Er wartete schweigend. Sicher war es wieder dieser Armand, der dort in den Schatten stand und ihn beobachtete.

Nach einer schieren Ewigkeit trat dieser dann ins Kerzenlicht, ein leichtes Lächeln auf den blassen Lippen. „Wie ich sehe, scheinen dir die Sachen zuzusagen.“, stellte er fest und blieb einige Schritte entfernt vor Lyricielle stehen. Sein Blick wirkte belustigt. Der Trotz Lyricielles amüsierte ihn. Es ließ das wunderbare Grün seiner Augen aufblitzen. Der Junge schwieg, doch man merkte ihm an, dass er noch immer unsicher über diese Situation war.

„Du hast sicher Hunger.“, fing Armand jetzt an. „Komm, ich habe etwas für dich herrichten lassen.“ Er lief ohne zurückzusehen in die Schatten und wieder war das Geräusch der öffnenden Tür zu hören. Lyricielle stand leicht schwankend auf. Ihm wurde leicht schwindelig. Wieso verdammt nochmal war er so schwach? Das konnte doch nicht nur am Kater liegen. Langsam folgte er dem Geräusch in die Dunkelheit und fand sich dann im einen schwach beleuchteten Flur wieder. Neben ihm stand Armand, lächelte noch immer dieses humorlose Lächeln. Wortlos bedeutete er dem Jungen, ihm zu folgen und ging voraus durch die Gänge. Wie es ihm schien, hatte man ihn in eine riesige Villa gebracht. Armand führte ihn durch riesige Flure und an einer Menge Türen vorbei. Er kannte nur ein Gebäude in der Umgebung seiner Stadt, das so groß sein konnte. Und man sagte sich, ein alter, knauseriger Sack wohne dort. Doch anscheinend war es nicht so.

Sie gingen durch eine weitere hohe Tür und kamen in einen großen Saal. Hier hätte seine Wohnung locker reingepasst. Und auch die Einrichtung war recht ungewöhnlich. Wie alles, was er bisher gesehen hatte, war sie alt und barock, jedoch geschmackvoll. Armand führte ihn in eine Ecke des Saales, in der ein Tisch gedeckt war. Anscheinend für ihn, denn es war nur für einen hergerichtet. Der Tisch stand vor einem Kamin, der Einzige hier, soweit er sah. Schweigend bedeutete Armand ihm, dass er sich setzen sollte. Noch immer unsicher und verwirrt kam er dem Nach, betrachtete das Essen auf dem Tisch. Es mutete fast schon festlich an. „Greif zu.“, sagte Armand und setzte sich ihm gegenüber. Lyricielle hob kurz den Blick, sah wieder dieses Lächeln, was er ihm am liebsten aus dem Gesicht gewischt hätte. Irgendwie nervte es ihn. Unbehagen machte sich in ihm breit. Die Blicke des Anderen waren ihm nicht geheuer. Doch der Hunger siegte über das Unbehagen und er nahm sich etwas. Er musste sagen, es schmeckte durchaus, doch der Appetit fehlte ihm etwas.

So war er schon nach wenigen Bissen satt. Unter den Blicken des Anderen lehnte e sich etwas zurück, sah sich etwas um. Armand stand auf und ging zu eine Sitzecke und setzte sich in einen gemütlich aussehenden Sessel. Lyricielle folgte ihm, setzte sich ihm gegenüber, in gebührendem Abstand. „Also? Wieso bin ich hier?“, fragte er dann, ziemlich abweisend.

Armand lachte leicht. Es klang humorlos und eiskalt. „Weil ich dich will.“, sagte er schlicht. Lyricielle glaubte nicht, was er da hörte. Das war doch kein vernünftiger Grund! „Und was ist, wenn ich nicht will? Ich könnte doch jetzt einfach hier rausspazieren.“, gab der Junge gereizt zurück.

Das Temperament Lyricielles gefiel Armand. Es amüsierte ihn machte ihn schon neugierig auf mehr. „Ja, du könntest gehen. Doch du würdest maximal eine Woche ohne mich überleben. Selbst wenn du zum Arzt gehen würdest.“, sagte er ungerührt und schlug die Beine übereinander. Auf den fragenden Blick hin stand Armand auf und ging zu Lyricielle, beugte sich zu ihm hinunter. Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und bei dem Blick in die eiskalten Augen Armands lief es Lyricielle wieder kalt den Rücken hinunter. Sanft, fast schon zärtlich fuhr Armand mit den Fingern über den Hals, koste die zarte Haut. An der rechten Seite verharrten seine Finger, dort, wo die Halsschlagader unter der Haut pulsierte. Er lächelte leicht triumphierend, während er seine hand wieder zurückzog und Lyricielle leicht erschrocken mit seinen eigenen Fingern über die Stelle tastete. Er fühlte zwei kleine Wunden, dicht nebeneinander. Zwar waren sie nicht tief, hätten die Halsschlagader nicht wirklich verletzen können, doch irgendetwas sagte ihm, was geschehen war. Das würde auch erklären wieso er sich so ausgelaugt fühlte. Doch glauben wollte er es nicht.

Armand beobachtete den Jungen genau. Es schien so, als würde er erkennen, was geschehen war. „Ganz recht...“, sagte Armand kalt lächelnd. „Du bist jetzt mein. Mit einem Biss habe ich dich abhängig gemacht, habe von deinem Blut genommen und dir etwas von mir gegeben.“

„Ein Vampir?“, fragte er ungläubig. Es waren doch nur Wesen aus alten Geschichten, um den abergläubischen Angst zu machen.

Armand nickte. Anscheinend war der Junge ziemlich aufgeschlossen oder hatte einfach nur einen Sinn für Logik. Die meisten Menschen leugneten, dass es noch andere Wesen gab. „Du kannst dich natürlich frei im Haus bewegen, doch ich rate dir davon ab alleine das Haus zu verlassen.“, sagte Armand vorrausahnend. Er hatte Lyricielle angesehen, dass er am liebsten sofort abgehauen wäre.

Wütend funkelte er Armand an. Was hatte er getan, dass er von einem Vampir verschleppt wurde? Seine Hand lag auf der Bisswunde. „Was sollte mich davon abhalten zu verschwinden?“, fragte er beherrscht.

„Ich würde sagen die Tatsache, dass du nicht mehr als wenige Kilometer weit weg von mir entfernt überleben kannst. Schon allein Die Entfernung von hier zu deiner Wohnung würde bei dir für Unwohlsein und Schwächeanfällen führen.“ Armands Ton war im Moment wenig mitfühlend. Wenn er sich ein neues Spielzeug ausgesucht hatte, gab er es nicht mehr so schnell her und ließ auch nicht zu, dass es einfach so abhaute. Lyricielle würde es nicht einmal bis zum Tor des Anwesens schaffen.

Armands Blick fiel auf die Uhr. Bald würde die Sonne aufgehen. Nicht, dass ihm das Sonnenlicht noch schaden könnte, immerhin war er einer der Ältesten, doch die Müdigkeit überkam ihn. Er bräuchte nur ein, zwei Stunden zu ruhen, dann würde er wieder einige Tage ohne Schlaf auskommen. Doch den Jungen jetzt alleine lassen schien ihm auch riskant. Der Vampir streckte sich kurz und elegant. „Es ist besser, wenn ich dich jetzt zurück in das Zimmer bringe. Es wird vorübergehend deines sein.“, sagte er und ging los. Er zweifelte nicht daran, dass Lyricielle ihm folgen würde. Er führte ihn zurück in das Zimmer, welches jetzt um einiges heller war, wenn auch nicht gerade hell erleuchtet. Die Kerzen standen immer noch, schienen keinen Millimeter geschrumpft zu sein. Und die Vorhänge waren offen, sodass das Licht der Morgendämmerung hereinkam und die Schatten verscheuchte. Armand ließ Lyricielle eintreten, sah ihn durchdringend an. „Mach es dir gemütlich. In ein oder zwei Stunden bin ich wieder da.“ Mit diesen Worten schloss er die Tür und ließ Lyricielle alleine im Zimmer zurück.

Frustriert fluchend schmiss Lyricielle sich auf das Bett und starrte an die Decke. Das konnte doch einfach nicht wahr sein... Wieso immer er? Was hatte er verdammt noch mal getan, dass ihm immer irgendetwas passierte?

In Gedanken versunken fuhr er sich wieder über die kleine Bisswunde. Er hatte zwar oft daran geglaubt, dass es Vampire gab, doch dass er einmal einen treffen würde, hätte er nicht gedacht. Zumal ihn dieser Vampir an sich gebunden hatte. Er wusste nicht recht, was er davon halten sollte, doch mitspielen würde er wohl auf keinen Fall. Er hatte dem Typen schon angesehen, dass er ihn nicht nur zum Ansehen zu sich geholt hat. Leicht angeekelt schüttelte er sich und verzog das Gesicht. Soweit kam es ja noch. Seufzend stand er auf und ging zum Fenster. Er sah hinunter, um abzuschätzen wie hoch es war. Doch er befand sich wohl im obersten Stock, viel zu hoch um hinunterzuspringen. Sein Blick glitt an den Horizont. Er sah das Panorama seiner Stadt, in blutrotes Licht getaucht. Die Sonne stieg gerade aus diesem roten Meer auf, eroberte sich den Himmel. Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte. Doch bestimmt hatte er einen Tag verschlafen. Seine Freunde hatten bestimmt schon bei ihm geklingelt um zu sehen, ob er die Party gut überstanden hatte. Doch sie haben wohl oder übel vor verschlossener Tür gestanden. Seufzend lehnte er sich an die Fensterscheibe. Er wollte hier nicht sein. Er wollte zurück. Doch Armand hatte die Tür verschlossen und es war zu hoch zum Springen. Wütend wandte er sich vom Fenster ab und begann unruhig im Raum umherzugehen.

In einiger Entfernung, am Ende des Korridors, lag Armand in seinem Bett. Das Zimmer war abgedunkelt und erfüllt von Schwärze. Er spürte die Unruhe des Jungen bis hierher. Mit dem Jungen würde er noch eine Menge Spaß haben. Dieses Mal schien er sich jemand extrem widerspenstigen geholt zu haben. Doch gerade das machte das Ganze ja spannend. Zufrieden lächelnd glitt er in einen tiefen Schlaf. Sein Gesicht wurde entspannt und regungslos. Nur noch das leichte Heben und Senken seiner Brust verriet, dass er noch lebte, oder zumindest atmete.
 

Es waren nur wenige Stunden vergangen, doch für Lyricielle waren sie wie Jahre erschienen. In diesem Zimmer hatte er keinerlei Möglichkeiten gefunden, um abzuhauen. Nichteinmal eine kleine Ablenkung war hier zu finden. So war er auf dem Bett liegengeblieben, nachdem er sich nach langem Umhertigern vor dem Fenster darauf hingelegt hatte. Leichte Müdigkeit war über ihn gekommen und er war eingedöst. Auf das leise Knarren der Tür reagierte er nicht, auch wenn er es hörte. Er war einfach schlichtweg zu faul dazu. Er hörte, wie etwas auf dem nahegelegenen Tisch abgestellt wurde, kurz darauf wurde die Tür wieder geschlossen. Der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee stieg ihm in die Nase und veranlasste ihn nun doch dazu, die Augen zu öffnen. Ein Tablett mit Essen stand auf dem Tisch. Unwillkürlich musste er lachen, auch wenn es humorlos war. Wieso er das tat, wusste er auch nicht. Lyricielle schloss wieder die Augen und drehte sich auf die Seite, starrte aus dem Fenster. Die Sonne schien, wurde jedoch von dichten Wolken hin und wieder verdeckt. Anscheinend würde heute noch etwas runterkommen, einige der Wolken waren grau. Wieder ging die Tür auf und Lyricielle schloss unwillkürlich die Augen. Schritte waren zu vernehmen, sie kamen direkt auf das Bett zu. Die Matratze gab unter dem Gewicht des Ankömmlings nach. Eine weiche Hand griff nach seinen Haaren und strich sie ihm aus dem Gesicht.

In Lyricielle fuhr etwas auf und er schlug die Hand bei Seite. Wütend öffnete er die Augen und wollte den Besitzer der Hand anfahren, als die Worte ihm im Halse stecken blieben. Es war nicht, wie erwartet, Armand gewesen, der gerade das Zimmer betreten hatte, sondern jemand anderes. Er starrte in das Gesicht eines Jungen, wohl nicht älter als er selbst. Oder war es gar kein Junge? Leicht verwirrt musterte er sein Gegenüber. Er mutete sehr feminin an, doch musste es ein Junge sein. Als er ihm wieder ins Gesicht sah, lächelte dieser. „Schön, du bist doch wach.“, sagte er. Lyricielle sah ihn unverständlich an. „Ich bin Lucas.“, fuhr er fort. Doch noch immer schwieg Lyricielle. Ihm schien es irgendwie unwirklich, dass hier jemand sein konnte, und so fröhlich war.

Der Andere ließ sich offensichtlich von seinem Schweigen nicht aus der Ruhe bringen. Er stand vom Bett auf und ging zum Tablett, beäugte es neugierig. „Hm... Armand lässt dir gute Sachen bringen,. Wieso isst du es dann nicht?“, fragte er und sah zu Lyricielle hinüber, der noch immer schweigend auf dem Bett saß und misstrauisch zu ihm hinüber starrte. „Keinen Hunger.“, log er. Natürlich hatte er Hunger, doch er wollte nichts essen. Er wollte nur so schnell wie möglich hier weg. „Hm... Ich würde es an deiner Stelle essen. Armand hat auch andere Methoden, dich am Leben zu erhalten, als mit Menschennahrung.“, gab Lucas froh gelaunt zurück. Lyricielle zog fragend die Stirn kraus. „Andere Methoden?“

Lucas nickte und nahm sich etwas von dem Obst, was auf dem Tablett lag, und aß es genüsslich. „Ja, zum Beispiel würde er die von seinem Blut geben. Das würde dich genauso gut an deinem jämmerlichen Leben halten.“ Mit einem gut gelaunten Lächeln ging er wieder zur Tür. „Aber es ist ja deine Entscheidung.“ Mit diesen Worten verabschiedete er sich wieder und schloss die Tür sorgfältig hinter sich und hinterließ einen sehr verwirrten Lyricielle.

War das jetzt ernstgemeint gewesen? Würde Armand ihm Blut geben, wenn er das Essen verweigern würde? Und noch eine weitere Frage schlich sich bei ihm ein. War dieser Lucas ein Mensch oder auch ein Vampir? So, wie dieser geredet hatte, war er sich sicher gewesen, dass er ein Vampir war. Dieser Gedanke machte ihn nur noch mehr nervös. Jedoch befolgte er den Rat des anderen und ging zum Tisch, um etwas zu essen. Jedoch aß er nicht viel.

Draußen vor der Tür stand noch Lucas und lächelte leicht. Der Junge, den Armand da mitgebracht hatte, war wirklich amüsant. Dessen Widerspenstigkeit war schon zu spüren, bevor man ihn überhaupt sah. Das würde wirklich noch lustig werden.
 

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So, hier ist das erste Kapitel. Ich bin mir eigendlich ziemlich sicher, dass sich die rechtschreib und grammatikfehler in Grenzen halten, auch, wenn ich das ganze in geistiger Umnachtung geschrieben habe.

Ich binnte euch, nicht zu verschweigen, wenn ihr irgendwelche Fehler sieht ^^ danke schoneinmal im vorraus für die Kommis.

greetz, da _Luzifer_



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-12-26T08:01:51+00:00 26.12.2006 09:01
wirklich gut geschrieben.^^ Ich hoffe du schreibst schnell weiter! Ich bin schon total gespannt wie es weitergeht!


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