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Blutsgeschwister

von

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Blutender Himmel

Mitte Dezember, 1978
 

Die Drei Besen waren voll mit Schülern, die sich ein wärmendes Getränk gönnten oder mit Hexen und Zauberen, die ins Dorf gekommen waren, um Weihnachtsgeschenke einzukaufen.

Ein Chor von Gnomen, denen irgendwer Weihnachtsmützchen und Geschenkbündel angezaubert hatte, marschierte vor den Drei Besen auf und ab und schmetterte vielstimmig „Rudolf the Red Nose Reindeer“.

Ihre griesgrämigen Gesichter erinnerten Hannah an Kreacher, den Hauselfen der Familie Black.

„Dieser Typ Cliff, der hat nicht zufällig so etwas wie einen neuen Auftrag für dich.“, fragte Hannah, als Dung sie in die hinterste Ecke des Schankraumes zog.

Bereitwillig ließ sie sich neben ihm auf der gepolsterten Sitzbank nieder.

„Nee“, Dung legte einen Arm um sie „Cliff ist echt okay. Er hat ein schlechtes Gewissen, will´s wieder gut machen. Den ganzen Mist mit Askaban halt. Siehst gleich wie, Mädel.“

„Okay“, sagte sie und lehnte den Kopf gegen seine Schulter. Es war, als hätten die letzten drei Monate nie existiert und Dung hatte gesagt, dass sie seine Freundin wäre und er hatte sie geküsst. In ihrem Magen breitete sich ein ungewöhnlich flatterhaftes Gefühl aus. Fabian hatte Recht gehabt, es war Weihnachten. Zeit den Krieg zu übergehen und ein bisschen fröhlich zu sein.

Dung betrachtete sie grinsend. „Du has nich zufällig...“, er nickte in Richtung Bar. „Geld?“

Hannah kramte in ihrer Jeanstasche und zog fünf Sickel und ein paar vereinzelte Knuts heraus.

„Super, dann könn wir uns immerhin was zu trinken leisten.“ Er küsste sie und erhob sich, um an der Theke, bei der vollbusigen Madam Rosmerta etwas zu trinken zu bestellen.

Hannah beobachtete ihn im Spiegel hinter der Bar. Mit nüchternem Blick ließ er sich die Getränke servieren. Hannah war das Lächeln nicht mehr vom Gesicht zu wichen.

Dung kehrte um und stellte ihr einen Krug mit Butterbier vor die Nase.

„Dich stört´s doch nicht, wenn ich was alkoholisches trinke?“

Er deutete auf seinen Whiskey. Hannah schüttelte stürmisch den Kopf. „Absolut gar nicht“, sagte sie und griff nach seiner Flasche.

„Eyy“, protestierte Mundungus. Hannah nahm einen kurzen Schluck und prustete dann lachend los. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen. Wirklich!“

Dung legte einen Arm um ihre Taille und zog sie näher an sich. „Du bis mir eine, Mädel“, murmelte er. Hannah stockte.

„Sieh mal“, sie deutete auf den Spiegel. Yuko war herein gekommen, ohne ihre übliche Schar von kichernden Hufflepuffmädchen und in Begleitung von José Chang.

Er war in seinen schwarzen Winterumhang gehüllt und hielt Yuko galant die Tür auf.

„Ist das nicht die Freundin von dem Kleinen ausm Orden? Wie heißt er noch gleich?“, sagte Dung. Hannah zwang sich den Kiefer hoch zu drücken.

„Peter“, stammelte sie. „Peter Pettigrew. Bei Merlin, Würmchen...“, sie schüttelte sich. „Möchtest du...“, begann Dung, doch Hannah unterbrach ihn. „Das geht mich nichts mehr an. Sie kann tun und lassen was sie will“, ihre Worte waren klar und deutlich, aber ihre Stimme klang brüchig, so sehr Hannah sich auch bemühte, sie unter Kontrolle zu halten.

Er nickte und zog sie zu sich.

Dies war eine Zeit nur für sie beide.
 

„Sie können Feierabend machen, Diggory.“ Peter stöhnte genervt auf, während Amos seine Sachen zusammen packte und sich ihrem Vorgesetzten Mr. Oglive zu wandte.

„Danke, Sir!“

„Kein Problem“, er lächelte „ihre junge Frau wird sich sicherlich freuen sie zu sehen! Wo sie ja kaum Zeit finden zuhause zu sein. Grüßen Sie sie von mir!“

Diggory nickte und machte sich davon.

Er hatte vor wenigen Wochen geheiratet und sein Chef gab ihm ständig frei. Peter hingegen wurde ständig für Überstunden eingespannt.

Überhaupt waren die Zeitungen voll von Heirats- und Todesanzeigen. Ständig überstürzten die jungen Paare ihre Entscheidungen. Peter dachte an Yuko und sein Magen überschlug sich. Schon oft hatte er darüber nachgedacht sie zu fragen, aber dazu müsste er so mutig sein wie James und das konnte er nicht.

Peter zog seine Akte zu sich und murmelte einen Übersetzungszauber. Miesgelaunt betrachtete er das fehlerreiche Englisch.

Mr. Oglive verzog seine Lippen zu einem spöttischen Grinsen.

„Sie sollten das mittlerweile können, Pettigrew“, bemerkte er streng.

„Entschuldigung, Sir!“

Eine Woche zu vor hatte er einen Lehrgang besuchen müssen, er und alle anderen Auszubildenden.

„Französisch, Spanisch, Transsilvanisch – Übersetzungen in einem Spruch! Verstehen sie jede beliebige Sprache!“

Anfangs hatte er gehofft , Sirius, James und Lily würden auch daran teil nehmen. Er vermisste es mit ihnen zusammen zu arbeiten. Peter vermisste Hogwarts.

Die alte unbesonnene Zeit.

Er vermisste die Zeit in der sie alle noch zusammen gewesen waren. Natürlich hatten die Rekruten nicht an dem Lehrgang teilgenommen, denn sie waren mit wichtigeren Aufgaben beschäftigt. Peter verstand es, er selbst kannte das Chaos das in England herrschte. Er selbst war im Orden und trotzdem war er enttäuscht gewesen, dass seine Freunde alleine ohne ihn arbeiteten.

Ein Räuspern riss ihn aus seinen Gedanken. Eine junge Frau war eingetreten und wandte sich lächelnd an Mr. Oglive. Peter kannte sie. Er hatte sie fast zwei Jahre nicht gesehen.

„Hallo“, grüßte sie. „Ich komme vom französischen Ministerium und soll mich hier vorstellen.“

„Ah“, Oglive wirkte höchst erfreut. „Miss Juleianne Timeons? Ich habe Sie frühstens in ein paar Stunden erwartet.“

Jule erwiderte nichts und Oglive fummelte unwirsch an seinem Umhang herum.

„Ich habe noch zu tun, bevor ich sie einweisen kann“ Jules Lächeln verschwand. „Aber Mr. Pettigrew wird sie herumführen und ihnen das Ministerium zeigen“, fügte er hastig hinzu, denn auch er bemerkte ihren veränderten Gesichtsausdruck.

„Pettigrew“, Peter wurde rot und stammelte eine Begrüßungsfloskel.

Juleianne lächelte ihn freundlich an. „Peter, nicht wahr?“ Er nickte. „Wir kennen uns doch noch aus Hogwarts. Es freut mich sehr dich wiederzusehen.“

„Mich auch“, stotterte Peter. „Arbeiten die Anderen auch hier?“

Sie meinte James und Sirius, das wusste Peter. Niemand aus Hogwarts hätte ihn wiedererkannt wäre er kein Rumtreiber gewesen, aber Peter erblühte trotzdem vor Stolz, denn im Ministerium bedeutete es nicht viel ein Rumtreiber zu sein.

„Ja“, stotterte er. „In der Aurorenzentrale. Sie haben sicher bald Pause. Wollen wir unsere Führung dort beginnen?“

Jule war einverstanden. Peter grinste zufrieden. Endlich hatte er eine Aufgabe, die Diggory sicher gerne übernommen hätte.
 

Cliff Cutteridge fiel auf. Selbst Yuko und José hinter dem Weihnachtsbaum blickten auf, als der buntgekleidete Mann herein kam und bei Madam Rosmerta, die ihm offenbar sehr gut gefiel, einen Johannisbeerrum bestellte. Cliff grinste durch seine Zahnlücke hindurch und steuerte zielstrebig auf Dung und Hannah zu.

Sodass selbst der Letzte im Pub, einschließlich Yuko neben Chand und Hagrid an der Bar, das seltsame Trio entdeckt hatte.

Cliff setzte sich und nickte Hannah zur Begrüßung zu, die ließ peinlich berührt Dungs Hand los.

„Du bist also Hannah?“, stellte er fest. „Hab schon viel von dir gehört.“

Dung rieb sich über das abgeschorene Haar. „Cliff, lass mal“, brummte er.

„Ach, wieso?“ Sein Grinsen wurde breiter. „Stimmt´s nich was man sich so erzählt?“

Dung sah ihn missmutig an. „Das geht niemanden was an!“

„Auweia, Alter dich hat´s aber erwischt.“ Dungs Gesichtsfarbe veränderte sich.

„Lassen wir das“, nuschelte er. „Hast du´s?“ Cliff nickte.

Hannah fiel auf, dass dem gezeichneten Sucher auf seinem Schaal der Schnatz schon zweimal aus der Hand gerutscht war.

„Türlich, was ich verspreche halte ich auch“, sagte er stolz.

Seine blonden Locken erinnerten Hannah an das Plakat von Ludo Bagman, dem Treiber der Wisbourner Wespen, dass Fabian am Tag zuvor über sein Bett gehängt hatte.

Cliff zog einen Pappumschlag aus einer der grünleuchtenden Taschen seines Umhangs und reichte ihn Dung.

„Bombastisches Spiel“, kommentierte er. „Halbfinale. Hab extra geschaut, dass es in den Osterferien liegt“, Cliff zwinkerte Hannah zu. „War echt nicht billig!“

Hannah grinste. „Du hast EM-Karten besorgt?“, fragte sie fassungslos.

„Das hättest du ja auch mal sagen können.“

Er grinste zurück. „Dann wäre es keine Überraschung mehr gewesen, nich?“

Hannah hätte ihn am liebsten gleich wieder geküsst. Sie hatte noch nie ein richtiges Qudditchspiel gesehen. Natürlich, irgendwann hatte sie, ihres Kommentatorposten wegen, angefangen, sich über die „Britische Liga“ zu informieren. Außerdem war es schier unmöglich nichts über internationales Qudditch zu erfahren, wenn man mit James, Peter und Sirius befreundet war. Nur Remus hatte das Spiel nie interessiert.

„Wahnsinn, du bist echt ein Schatz. Wahnsinn...“, Dung wirkte zufrieden.

„Du freust dich also?“ Hannah nickte begeistert.

Cliff blickte vom Einem zum Anderem. Er schien nicht richtig zu wissen, was er von der Lage halten sollte.

„War ja das Mindeste“, sagte er schließlich. „Otto hat mir noch ne Vermittlung geschuldet und er hat gute Beziehungen, wenn auch zum falschen Team.“ Hannah wusste nicht, wovon er sprach.

„Hoffen wir mal, dass die Catapults gewinnen. Wir haben schon viel zu lange keinen Titel mehr geholt.“

„Zweiundzwanzig Jahre“, brummte Dung. Cliff schüttelte den Kopf. „Im Sommer sind es dreiundzwanzig.“

Hannah war es ziemlich gleich wer spielen und wer gewinnen würde. Die Hauptsache war, dass Dung spontan auf die Idee gekommen war mit ihr zu diesem Spiel zu gehen. Nicht mit Harris oder Will, um sie abzuzocken, sondern nur mit ihr allein.

Hannahs glücksseliges Kribbeln in der Magengegen machte all das Elend der letzten Monate zu Nichte.

„Und ihr wollt wirklich nicht mit rüber in den Eberkopf?“, fragte Cliff, als er seine Qudditchrede beendet hatte und nach seinem Mantel griff.

Dung schüttelte entschieden den Kopf. Hannah wollte für einen Moment protestieren, schließlich tat er es nur, weil seine Welt nicht die ihre war. Noch nicht.

Doch dann gab sie nach. Vielleicht war es wirklich ganz gut einmal mit Dung alleine zu sein. Ihr Blick streifte Yuko und ihr Magen zog sich zusammen.

Chang hielt ihre Hand. Mit aller Konzentration versuchte Hannah den Gedanken an Peter und die kommende Übelkeit in ihrem Bauch zu verdrängen.

Cliff zog sich Mantel und Schaal über. Grinste Hannah an und nahm den Hut ab.

„Die Dame“, er nickte. „Wir sehen uns.“

Er zwinkerte Dung zu und grinste ihn lüstern an. „Viel Spaß noch.“

„Wie meint der das?“, fragte Hannah und blickte Cliff nach, der den Pub verließ.

„Och“, Dung verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Mundungus“, Hannah drückte ihm einen Daumen in die Seite und stach auf ihn ein.

„Ja, Mädel?“ Er grinste sie mit lachenden Augen an und Hannah konnte nicht anders, sie grinste zurück.

„Idiot“, beleidigte sie ihn. Er schob die Hand um ihre Schulter und drückte sie an sich. Hannah ließ den Kopf auf seine Brust fallen und genoss wie seine Finger über ihre Schulter tänzelten.

Sie hätte nicht sagen können wie die Zeit verging, aber sie verging zu schnell. Jede Minute, die sie genoss, verging.

Hannah wusste, dass sie noch Stunden haben mussten, doch es war zu wenig. Der Tag würde ein Ende haben und die Ferien auch. Sie sah es schon kommen.

Ihr Magen verkrampfte sich und das flatterhafte Gefühl wurde stärker.

Es war zu plötzlich, um eine Reaktion genau zu bestimmen.

Hannah hörte Schreie von draußen aus der Hauptstraße. Menschen sprangen hastig auf und liefen durch einander. Erst als Chang die Scheibe einschlug, um eine Panik zu ersticken und die Hexen und Zauberer heraus liefen oder davon apparierten, sah Hannah die Ursache der Unruhe: Todesser.

Dung zerrte an ihrer Hand. Hannah war wie versteinert. Sie konnte nicht gehen, Yuko war irgendwo in diesem Chaos. Was, wenn ihr etwas passierte?

„Komm, Mädel. Komm! Wir müssen hier weg.“

Dung zog sie durch die aufgewühlte Menschenmenge. Er stolperte über die Glasscherben und sein Mantel blieb hängen, doch er riss ihn ab und lief weiter. Hannah konnte seine Angst spüren. Sie hörte die Flüche der Todesser, über Zonkos folterten die Todesser ein paar Schüler in der Luft. Sie hingen Kopf über nach unten. Ihre Schreie waren schrecklich.

Hannah erkannte einen roten Haarschopf unter ihnen. „Fabian“, sie wollte in die Richtung rennen, doch Dung hielt sie fest.

„Das ist nicht Prewett, du kannst ihnen nicht helfen! Du musst zurück ins Schloss“, sie rannten weiter und es war nicht einfach, denn die Menschen konnten sich für keine Richtung entscheiden und versanken im Durcheinander, sodass Hannah und Dung keinem Menschenstrom folgen konnten.

Die Panik stieg ihr zu Kopf. Hannah konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ihr war kalt und sie spürte das andauernde Bedürfnis sich übergeben zu müssen. Doch die Emotionen der um ihr Leben rennenden Menschen rissen sie mit sich und ließen ihr weder Zeit Luft zu hohlen, noch nach Yuko in der Menge zu suchen.

Erst die Stimme ihrer Lehrerin riss sie aus der Trance.

„Alle Schüler zurück zum Schloss!“

McGonagall und Flitwick standen an der Ecke zur Eulerei und lotsten die Schüler in den Geheimgang des Gegengemäldes von Adrian, dem Incubus.

Die Rumtreiber hatten diesen Gang nie benutzt, denn es war einer derjenigen, den Filch kannte und somit strengstens bewacht wurde.

Eine breite Schaar von Schülern drängte sich dort hinein. Hannah versuchte fieberhaft Fabian oder Yuko in der Menge zu finden, doch sie hatte keine Zeit.

„Du musst dahin“, zischte Dung.

„Nein!“ Er zog sie in die Richtung und ihr Protest ging im Lärm unter.

„Ich lass dich hier nicht allein“, schrie sie ihn an und versuchte sich von seiner Hand los zu reißen. Doch sie scheiterte.

Dung war um einiges stärker als sie und er tat gut daran gelegen, Hannah im Ernst vor sich selbst zu schützen. Sie rannten zu der Häuserfront und Hannah hatte Mühe die Todesser, die brutal auf die Passanten los gingen, zu ignorieren.

„Ich geh nicht weg“, protestierte sie verzweifelt. „Ich laufe nicht weg, Dung! Ich bin auch im Orden. Ich werde kämpfen!“

Dung drängte sie in eine Nische in der zerstörten Häuserfront. Er duckte sich hastig und zog sie mit sich nach unten, denn ein Fluch hatte die Dachgiebel hinunter stürzen lassen.

Er zog sie wieder auf die Beine und schüttelte den Kopf.

„Ich kann dich doch nicht alleine lassen!“, murmelte Hannah und senkte den Blick. Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen.

„Du kämpfst nicht, Mädel.“

Hannah schüttelte verzweifelt den Kopf. Sie hatte Mühe die Tränen zurück zu halten.

„Hannah“, vorsichtig strich Dung über ihr Kinn und drückte es hoch, sodass sie ihn ansehen musste. „Du musst hier weg. Die suchen nicht nur Muggelgeborene. Du stehst auf ihrer Abschussliste. Was hätte der Orden davon, wenn du ihnen in die Arme fallen würdest?“

Hannah schwieg.

„Aber...“

„Kein aber, Kleines. Das ist zu gefährlich. Was soll ich denn ohne dich da draußen anfangen?“ Sie schluckte und versuchte ihn anzusehen. Sie konnte ihn nicht anlügen.

„Okay, ich versuche zurück zum Schloss zu kommen!“

Dung lächelte und griff nach ihrer Hand. „Bereit?“ Sie sog nach Luft und nickte. Dann zog er sie hinaus in das Chaos.
 

Sirius fiel die Kinnlade runter, als Peter mit Juleianne im Aufenthaltsraum auftauchte. Mit ihr hätte er nicht gerechnet.

Sie hatte sich tatsächlich kaum verändert. Ihr goldblondes Haar fiel ihr glatt bis zu Taille und ihre Beine schienen länger denn je.

James entging der Blick seines Freundes nicht, doch er sagte nichts und begrüßte Jule freundlich. Lily schwieg. Sie hatte nicht vor mit Jule zu sprechen, während Sirius offenbar mehr vor hatte als nur mit ihr zu reden.

Sein Grinsen sagte alles.

„Ach und Peter führt dich jetzt herum?“, Jule nickte und musterte Sirius von unten bis oben. „Sieht so aus, oder?“

Sirius nickte. „Was führt dich denn zurück nach England?“

Jule zuckte mit den Schultern. „Och, wir suchen eben Kontakte und Verbündete. Auch wir haben Probleme mit den Kobolden.“ Sie grinste ihn an.

„Jedenfalls ist es vielleicht gar nicht so schlecht sich wieder einmal zuhause aufzuhalten.“

Sirius Grinsen wurde breiter.

„Tatsächlich, was gibt es denn für positive Nebeneffekte?“, er stieß mit dem Ellenbogen gegen einen der Ordner auf James Schreibtisch und versuchte sich möglichst lässig aufzusetzen.

„Och, gute alte Schulkameraden wiederzutreffen?“, Jule zwinkerte und Sirius Blick richtete sich eindeutig auf ihre Oberweite. Er rutschte zur Seite und stieß den Ordner achtlos auf den Boden. Lily kicherte spöttisch. Peter versank hinter dem Schreibtisch und James wandte sich ab.

„Ups“, stotterte Sirius und lief rot an, während er sich hinunter beugte und die Papiere aufsammelte.

„Da war ich wohl abgelenkt“, erklärte er. Jule schien es nicht zu stören, dass sie sich praktisch mit seinem Hintern unterhielt, während er auf dem Boden rumrutschte.

„Hat sich denn viel verändert in London?“

„Hmm...mir fällt nichts ein“, sagte Sirius und erhob sich. „Allerdings könnten wir das natürlich zusammen überprüfen.“

„Ahja?“

„Natürlich. Sofern du Lust hast mit mir Essen zu gehen, während du hier bist.“ Er zwinkerte. Jule nickte. „Sehr gern.“

Die Tür wurde aufgestoßen und Moody stürmte herein.

„Wir haben einen Hinweis!“, donnerte er ohne auf Jule und Peter zu achten.

Lily hob überrascht den Kopf, denn ihr Chef war normalerweise sehr vorsichtig und sprach nie unbedacht etwas vor Fremden aus. Moody entdeckte Peter und verzog das Gesicht. Aufgebracht schepperte er einen Stapel Akten auf den Tisch.

„Raus Pettigrew!“

„Ja, Sir. Natürlich, Sir!“, quiekte Peter und nickte Jule rasch zu.

James überprüfte, ob die Tür hinter Peter fest verschlossen war, dann wandte er sich um. „Von wem, Sir?“

Moody warf einen prüfenden Blick auf die Türklinke, dann formte er lautlos die Worte „Cathy Lestrange“ mit den Lippen. Sirius schüttelte sich zornig.

Er hatte Mühe seine Stimme zu bändigen. „Ich traue ihr nicht“, behauptete er trotzig.

Moodys Augen verengten sich gefährlich. Er humpelte auf seinen Rekruten zu, griff nach seinem T-Shirt und zog ihn am Kragen hoch. Sirius schnappte erschrocken nach Luft, während sich Moodys knochige Finger fester um seinen Hals drückten. Grimmig blickte er auf ihn hinab. Sirius erschauderte, dass war Moodys unbarmherzige Seite.

„Sie trauen ihr nicht?“

„Nein“, röchelte Sirius.

„Das sollten sie aber, denn es geht um dieses Mädchen“, Sirius drückte die Handflächen zusammen. Die Narbe brannte. „Um Hannah Tyler!“

James lies seine Kaffeetasse fallen. Lily umklammerte Gideons Stuhl, der wankend zur Seite kippte.

„Was ist mit ihr?“, fragte James. Moody ließ Sirius los, der wortlos zu Boden sank.

„Sie planen einen Angriff....“, Moody betrachtete Sirius ernst „auf Hogsmead.“

Im Nachhinein hätte Sirius nicht genau sagen können, welcher Moment es gewesen war, doch es war diese Minute, in dem ihm bewusst wurde was er noch für Hannah empfand. Vielleicht würde er ihr nie wieder trauen können wie zuvor. Vielleicht würde er sie nie wieder verstehen können wie zuvor und vielleicht würde er sie nie wieder seine Freundin nennen können. Doch ganz sicher fürchtete er noch um ihr Leben und ihre Sicherheit und nichts an alldem hatte die Tatsache geändert, dass er bedingungslos sein Leben für sie geben würde, wie er es auch für James und die Anderen tun würde.

„Was machen wir dann noch hier?“ Sirius griff nach seinem Umhang und seinen Zauberstab. Moody musterte ihn streng.

„Sind Sie einsatzfähig, Black?“, fragte er ernst.

„Ja, ja, natürlich. Sir! Wir verlieren Zeit. Da draußen sterben Kinder.“

„PETTIGREW!“, donnerte Moody erneut. Ein lautes Geräusch hinter der Tür ließ darauf schließen, dass Peter zu Boden gerutscht war. Moody zog die Tür auf.

Jule war nicht mehr anwesend, aber Peter hatte mit absoluter Sicherheit gelauscht.

Er war blass. Yuko war in Hogsmead und die Todesser jagten Hannah.

Peter zitterte. „Kommen Sie rein. Über dieses unsittliche Benehmen sprechen wir später!“

Er gehorchte wortlos. Sein Atem ging unregelmäßig.

„Sie und Miss Evans werden den Orden informieren. Evans? Sie machen Fabia ausfindig! Sie wird Ihnen helfen. Pettigrew? Gehen Sie zu Bones. Zittern Sie nicht so, Junge, er wird Ihnen nicht den Kopf abhacken und danach werden sie Emily und Podmore informieren? Verstanden?“

Lily und Peter nickten und Peter verschwand hinaus in den Gang, während Lily davon apparierte.

„Minerva und Dumbledore werden ohnehin vor Ort sein.“

„Fletcher wird auch da sein“, erinnerte James hastig. Sirius knurrte etwas unverständliches vor sich hin. Abermals wurde die Tür aufgestoßen und Gideon stürzte Hals über Kopf hinein. „Sir, ich hab Peter getroffen. Hogsmead...“, er keuchte „mein Bruder ist da.“

Gideons Haar wirkte merkwürdig farblos und auch er zitterte. Sirius schluckte, die Angst, die er spürte, musste jeder in diesem Krieg spüren. Niemand blieb verschont.

Fabian war Gideons Bruder. Die beiden waren ein Herz und eine Seele. Eine Familie. Und ein Teil seiner eigenen Familie war da draußen in Gefahr: Hannah.

Denn sie alle hatten sich Treue geschworen. Blut verband sie.

Aber nicht dieses Gelöbnis ließ ihn handeln, sondern seine Freundschaft.

„Sie können mitkommen, Prewett. Apparieren Sie!“

Es war ein Befehl und Sirius kannte diese Tonlage. Es wurde Ernst. Es war eine der Situationen, in der jeder von ihnen sein Leben lassen konnte. Eine Situation, in der es um alles ging.
 

Bellatrix und Rabastan hatten die Schülermenge am Eingang der Eulerei entdeckt. Dumbledore war ein solcher Narr.

Jeder Blinde hätte die Menschenmenge als ein wunderbares Ziel ausfindig gemacht. Aber Rabastan ging es nicht darum Kinder zu töten.

Bella, in ihrem Wahnsinn, mochte vielleicht Gefallen daran finden Schlammblüter zu töten, doch Rabastan suchte nach Hannah Tyler. Er wollte seinen Herren nicht noch einmal enttäuschen und er wusste, dass sein Herr das Mädchen wollte.

Sie musste hier sein und auch sie würde versuchen zurück ins Schloss zu kommen.

„Oh, wie erbärmlich. Sie versuchen zu fliehen“, lachte Bella, während sie gemeinsam die Schülerschaar umkreisten. Mehrere Lehrer hoben drohend die Zauberstäbe, doch Bella lachte nur.

„Crucio!“, schrie sie und deutete auf ein kleineres Mädchen. Ihr Körper krümmte sich vor Schmerzen, doch Bellas hysterisches Gelächter übertönte ihre Schreie.

Rabastan wandte sich desinteressiert ab und ließ die Blicke über die Menge schweifen. Wenn sein Bruder doch bloß nicht mit dieser Frau verheiratet wär, dann müsste er sich nur halb so viel mit ihr abgeben.

Sie lenkte ihn lediglich von seiner Aufgabe ab.

„Da!“, schrie sie plötzlich.

„Schau, Bastian. Da ist Fletcher.“

Auch Rabastan entdeckte den Tagelöhner in der Menge. Das rostrote Haar war deutlich zu erkennen.

„Das Mädchen kann nicht weit sein. Er würde sie nicht ungeschützt lassen.“

Hannah hatte ihre Kapuze übergezogen und hatte beschlossen zu rennen. Sollte Dung ruhig denken, dass er auf sie hörte. In ihr hatte sich längst ein Entschluss geformt.

Sie würde bleiben. Wenn sie es nicht als Mensch konnte, dann musste sie es als Tier.

Dung würde sie in der Menge verlieren. Er würde davon überzeugt sein, dass sie zurück ins Schloss wollte.

Hannah konnte ihn nicht alleine lassen. Sie konnte nicht flüchten, solange er nicht in Sicherheit war. Mit ihm würde sie alles verlieren was sie noch hatte.

„Mädel“, hörte sie Dung hinter sich rufen. Das war die Gelegenheit. Sie schlug einen Hacken und versteckte sich in der Menge der Touristen. Ihr dunkler Winterumhang fiel in der Menge nicht weiter auf, da das Wetter umgeschwungen war und es angefangen hatte zu regnen.

Der Schnee wurde matschig und Hannah schlug sich in die nächste Seitengasse. Ihre Handfläche juckte schrecklich. Auf der Straße hörte sie die Geräusche von heranapparierenden Personen. Sicher den Auroren. Hannahs Magen drehte sich um. Was, wenn Sirius hier war...er würde sie sofort erkennen.

Sie hatte keine Wahl.

Sie musste sich verwandeln. Alleine. Egal wie lange sie es nicht getan hatte. Zitternd zog sie ihren Zauberstab und murmelte leise vor sich hin. Es war eine Affekthandlung und doch spürte Hannah ihre Verwandlung bewusster denn je.

Ihr Körper schrumpfte, die Federn wuchsen und ihre Flügel formten sich neu. Sie spannte sie weit aus noch bevor Schnabel und Augen ihre Gestalt angenommen hatten.

Lange war es her, dass sie durch die Augen eines Raubvogels gesehen hatte. Sie hatte sich danach gesehnt. Ihr ganzer Geist hatte danach geschrien.

Mit einer kurzen gewohnten Bewegung hob sie ab und flatterte hinauf. Wie hatte sie die Freiheit des Windes vermisst. Eine Euphorie durchfuhr sie, die sie lange nicht gespürt hatte. Sie übertrumpfte fast den Schmerz des Blutsschwures und die Angst um Mundungus.

Feder flog höher über die unebenen Dächer und tatsächlich, sie entdeckte Sirius und James in der Menschenmenge. Der Adler stieß einen protestierenden Schrei aus, als Rabastan das Duell mit James aufnahm und sein Todesfluch den Rumtreiber knapp verfehlte.

Langsam kreiste sie über das Schlachtfeld und suchte Dung. Er war in der Menge nicht zu erkennen und ihr Farbbild hatte sich mit ihrer Verwandlung verändert. So stachen Dungs rote Haare nicht mehr aus der Menger heraus.

Doch der Blutsschwur stach ihr durch alle Federn. Sie wusste, dass sie sich falsch verhielt. Das Blut zerrte sie Richtung Boden.

Sirius hatte den Adler längst entdeckt. Die Panik, die in ihm Aufstieg war nicht vergleichbar, denn er war ein gutes Ziel für Bellatrix Wahnsinn.

Schon immer hatte sie eine Vorliebe für Tierquälerei gehabt. Er wich einem der Flüche aus und kämpfte sich zu James. Rücken an Rücken duellierten sie sich mit einem der Todesser. Der Adler war in einen merkwürdigen Sturzflug verfallen und Sirius Sorge raubte ihm die nötige Aufmerksamkeit.

Erst als der Todesser bewusstlos zu Boden sank, merkte er, dass Bellatrix sich zu ihm durchgekämpft hatte. Sie trug keine Kapuze mehr und ein wahnsinniger Ausdruck machte sich in ihren Augen breit.

„Sirilein“, kicherte sie. „Oh, natürlich finde ich dich unter den Auroren!“ Sie lachte höhnisch.

„Immer zum Trotz handeln, nicht wahr, Cousin? Immer auf der Seite der Gegner stehen“, sie hob den Zauberstab und versetzte Rabastan, der ihr entgegen stolperte, einen Tritt.

„Sei kein Feigling, Bastian. Kämpfe einmal wie ein Mann deines Blutes“, spottete sie und wandte sich wieder Sirius zu.

„Ah, wären wir wieder bei deinem Lieblingsthema, Bella?“, höhnte Sirius.

„Dem Wahn des reinen Blutes!“

Seinen sorgenerfüllter Blick huschte immer wieder hinauf zu dem Adler. Irgendwas stimmte nicht mit dem Tier. Feder war noch nie so unsicher geflogen. Seine Handfläche begann zu brennen. Er musste Bellatrix ablenken und er musste den stürzenden Vogel retten.

Bella gackerte. „Du kannst es nicht leugnen, Sirius. Auch du hast diesen Wahn vom reinen Blut in dir“, ihr Augen wurden größer. „Erinnere dich an unsere Kindheit, Sirius!“

Sirius hörte ihr nicht mehr zu. Er hatte den stürzenden Adler aus den Augen verloren.

„Oh, hast du alles verdrängt, kleiner Rekrut. Wissen deine Freunde nicht, dass du von Grund auf so bist wie wir. Du warst nicht immer so ein Verräter.“
 

Feder schwankte. Stürzend war sie auf eines der Hausdächer geprallt. Sie konnte sich ihren Zustand nicht erklären, denn kein Fluch hatte sie getroffen.

Ein Jucken ging ihr durch das ganze Gefieder und sie spürte ihre Schwingen kaum mehr. Sie hatte die Kontrolle über sich gänzlich verloren.

Es war der Blutsschwur, das wurde Hannah plötzlich schmerzlich bewusst, es war ihr eigener Fehler. Denn sie hatten auf ihr Dasein als Animagie geschworen. Auf ihre Freundschaft. Feders Blick trübte. Ihre Krallen hatten Mühe einen sicheren Halt zu finden.

In der Ferne erkannte sie die unklaren Konturen der heulenden Hütte. Die kämpfenden Menschen hatten ihre Aufmerksamkeit längst verloren. Selbst Dung war aus ihren Gedanken verschwunden. Es gab keine Prioritäten mehr.

Nur eines war ihr klar. Sie musste zurückkehren. Nach Hause. Zu ihren Freunden. Zu ihrem eigenen Blut.

Der Adler breitete wie in Trance seine prachtvollen Schwingen aus. Einen Moment lang spürte sie die Luft durch ihre Federn gleiten, dann stürzte sie in die Tiefe.

Mundungus hätte den Vogel nicht bemerkt, wäre er nicht unter lautem Krachen gegen die Regenrinne des nächsten Hauses geprallt.

Es war ein Zufall, dass das Tier auf seiner Schulter landete. Ein Zufall, der Hannah eine Chance geben sollte, die Blutsstrafe zu überleben.

Der Vogel war schwer, sein Gefieder musste einst wunderschön gewesen sein, doch nun wirkten die braun-weißen Feder abgestumpft und krank. Dung bemerkte den blutenden Flügel erst, als das Tier einen erstickten Schrei von sich gab.

Er klammerte es an sich. Er würde dem Tier nicht helfen können, er musste Hannah finden. Er war so dumm gewesen, sie in der Menschenmenge zu verlieren. Was, wenn ihr etwas geschah, was, wenn die Todesser sie fanden. Er wurde verrückt bei dem Gedanken.

Dung schwankte, Rabastan hatte sein Bein aufgeschlitzt, doch er spürte keinen Schmerz. Seine Gedanken kreisten nur noch um ein verzweifeltes Ziel. Er musste sie finden.

Am wolkenverhangenen Himmel trat die blutrote Sonne hervor und tränkte die verregneten Straßen in ein seltsames Licht. Es wirkte völlig unwirklich auf Mundungus, der sich durch die Straßen schlug.

Er musste Hilfe finden. Die Wege waren leerer, denn die meisten Schüler waren ins Schloss gebracht wurden. Dung stolperte über einen leblosen Körper, der unter dem Werbeschild der Drei Besen vergraben war. Es war jemand gestorben. Ein lautes Pochen donnerte unentwegt gegen seine Schläfe. Jemand war Tod. Die Nachricht drang nicht bis an sein Hirn. Hannah. Er musste sie finden. Er musste sie beschützen.

Das Chaos auf den Straßen hatte sich aufgelöst. Dung war nicht in der Lage die Ausmaße der Zerstörung zu erkennen, doch auf der Kreuzung kämpften die Todesser immer noch gegen die Lehrer, Ordensmitglieder und Auroren.

Zahlenmäßig waren die Todesser ihnen reichlich überlegen. Dungs Blick streifte das dunkle Mal am Himmel. Wo war Hannah?`

Eine innere Hoffnung sagte ihm, dass sie es zurück ins Schloss geschafft haben musste. Er konnte auf ihre Vernunft und ihren Kampfgeist hoffen. Doch Mundungus musste sicher sein.

Was, wenn Hannah noch hier war?

Es war Black, der ihm als erstes in die Arme rannte und ihn mit all seiner Kraft gegen die Trümmer schleuderte.

Mundungus hatte nicht mit dem Aufprall gerechnet. Er spürte keinen Schmerz mehr.

Der Vogel in seinen Armen schrie nicht mehr und einen momentlang war Dung sicher, er wäre tot. Doch sein blutiger Brustkorb bewegte sich noch und das stolze Tier verbarg seinen Kopf in Dungs Mantel.

Was für ein seltsamer Vogel...Sirius riss ihn auf die Beine, bevor er den Gedanken zu Ende denken konnte.

„Wo ist Han...“, Black verstummte. Er hatte den Adler entdeckt und Dung konnte nicht verstehen warum, sich sein Blick derart veränderte. Jeglicher Hass war aus seinen Augen gewichen und angsterfüllt betrachtete er den verletzten Vogel.

Dung zog das Tier etwas ruppig aus seiner Umarmung.

„Lass doch denn blöden Vogel! Black, Hannah, sie ist...“ Sirius unterbrach ihn und knallte ihm am Kragen gegen die nächstgelegene Wand. Die Wut war zurück gekehrt.

„Wenn dem Vogel was passiert, bring ich dich um!“, schrie er Mundungus an. Mundungus schien ihn nicht zuhören und doch klammerte er den verletzten Vogel fest an sich. Der Adler schrie immer wieder zaghaft auf.

„Du verstehst nicht“, brüllte Dung durch das Chaos zurück. „Hannah ist verschwuverschwunde n. Mir ist egal was du von ihr denkst, aber sie ist verschwunden, wenn die Todesser sie haben“, Mundungus unterbrach sich und entkam nur knapp einem Fluch.

Der verletzte Flügel des Adlers knirschte unheilvoll und das Tier schrie auf. Sirius drückte Dung mit einem jähen Aufschrei gegen die Wand. Er ignorierte die kämpfenden Todesser und Rekruten in seinem Rücken.

Und ignorierte Moodys Befehl „Wachsam, Black!“

Dung röchelte. Sirius hatte Mühe den schreienden Adler nicht zu verletzen.

„Black, bitte Hannah...“, krächzte Dung.

„Verstehst du eigentlich, der Adler“, er wurde lauter „dieser Adler ist Hannah und wenn ihr auch nur eine Feder fehlt, wenn wir das Schloss erreichen, dann reiß ich dir alle Eingeweide aus!“

Der Vogel schrie protestierend. Sirius löste den Griff zornig.

Seine Hand streifte eine Feder des Adlers und dessen Schrei klang schmerzlicher als der Tod.

Es war Sirius Berührung, die Feder total verstörte. Sie hatte nicht mit dieser Reaktion seinerseits gerechnet. Ihr Blut benetzte seine Finger und das Jucken ließ nach. Hannah spürte nur mehr den Schmerz ihres gebrochenen Flügels und des geprellten Brustkorbs. Die seelischen Leiden waren verschwunden.

Dung stotterte etwas zusammenhangloses. Sirius hörte ihm nicht zu. Der Schmerz in seiner Hand klang ab. Sie war nicht mehr in Lebensgefahr. Es war die Strafe des Blutes gewesen. Sirius konnte nicht sagen, woher er es wusste, aber er wusste es.

„Dann habt ihr...bei Merlin, sie ist ein Animagie?“ Sirius antwortete Dungs Gerede nicht.

„Wenn sie Hannah so finden, wenn sie sie erwischen....“ Dungs Lippen formten ein stummes Wort „Askaban.“

Sirius verstand. Feder musste sich zurück verwandeln bevor sie sie in den Krankenflügel bringen konnten.

Ein mulmiges Gefühl überkam ihn, es tat ihm nicht leid, Fletcher ins Gefängnis gebracht zu haben, aber der Ausdruck in Fletchers Augen machte ihm Angst.

„Ich mein, ihr Leben ist wichtiger als dat Gesetz“, stotterte Dung. „Was, wenn sie nicht genug Kraft hat?“

Sirius zögerte. Seine Hand umklammerte den Zauberstab fester denn nötig. Er streckte die andere Hand aus und berühre Feders Flügel.

„Butterfly...“, murmelte er leise. „Halt durch!“

Der Vogel atmete ganz ruhig.

„Sie schafft das!“ Sie musste es einfach schaffen.

„Rückzug!“, brüllte Moody, über die Kreuzung. „Bring euch in Sicherheit!“ Sirius hob den Zauberstab. Die Zeit wurde knapp.
 


 


 

Otto Bagman, Arthur erwähnt Otto in Band 4 vor der Weltmeisterschaft. (Feuerkelch, S. 66 unten) "Ich mag Ludo", sagte Mr. Weasley sachte. "Er hat uns nämlich die guten Plätze für das Endspiel besorgt. Hab ihm einen kleinen Gefallen getan: sein Bruder, Otto, hatte sich ein kleines Problem eingehandelt - einen Rasenmäher mit übernatürlichen Kräften - und ich hab die Sache gerade gebogen."

Zwar könnte es ein Ausrutscher sein, aber da wir außer Dung und Aberforth nicht so wirklich viele Kleinkriminelle kennen, dachte ich ein bekannter Name könnte nicht schaden.
 

Geheimgang Eulerei, (GVA, S.202) "-geradewegs nach Hogsmeade", sagte Fred und fuhr mit dem Finger eine der Linien entlang. "Insgesamt sieben Geheimgänge. Filch kennt diese vier -", er zeigte sie Harry, "- aber wir sind sicher, die Einzigen, die diese hier kennen.(...")

Soo...dass nennt sich dann Wohl künstlerische Freiheit, da wir keinen der Geheimgänge kennen die Filch kennt hab ich mir einen ausgedacht. Ich habe ja vorher gewarnt das Adrian, der Incubus noch eine Rolle spielt. Taucht aber noch einmal auf.
 


 

Ministerium, ich habe Juleianne im Ministerium einquartiert. Warum? Naja, es herrscht Krieg. England ist im Ausnahmezustand, versucht aber zwanghaft die Normalität bei zu behalten, darunter gehört der Kontakt zum Ausladen und normale politische Kontakte.

Ihre Rolle hat natürlich noch eine andere Aufgabe. Falls ihr euch nicht mehr an sie erinnert. Zu Anfang war sie Lilys Freundin und später mit James auf dem Weihnachtsball.

Aber letztendlich habe ich vor die politische Situation etwas komplexer zu beschreiben.



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