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Blutsgeschwister

von

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Onkel Tatze

Ein lauer Wind fuhr durch die riesige Trauerweide, die an den Friedhof von Godrics Hallow grenzte. Die Sonne schien, trotz all dem schien der Tag trist und leblos.

Eine leise Musik wehte über den Friedhof. Wenn man sie verfolgt hätte, wäre man an eine kleine Kapelle gekommen, die kein Muggel je gesehen hatte.

Sie grenzte an die äußerste Mauer des Friedhofes und die Trauerweide über ihr fing die Musik ab und trug sie durch die Luft.

Babys Schreie drangen nach draußen. Der Priester beendigte seine Predig und eine kleine Trauergemeinde verließ die Kapelle. Ihr voraus zwei Särge.

Schwarze Umhänge wehten im Wind und der Trauergemeinde folgten in einigem Abstand 3 Männer. Sehr formal gekleidet und sich der Farbe der Trauernden angepasst.

Der mittlere Mann war recht klein, sein Gesicht war von tiefen Narben durchzogen und seine Augen huschten immer wieder aufmerksam von einer Seite zur anderen. Man hätte denken können er wäre paranoid, wenn nicht die beiden Männer zur seiner Rechten und Linken gewesen wären, die seinen Blicken folgten und an seiner Seite wirkten wie Bodyguards.

„Das ist Wahnsinn“, grummelte Alastor Moody immer wieder.

„Völlig Lebensmüde eine öffentliche Beerdigung und auch noch in Godrics Hallow. Das sieht doch jeder.“

Der Schrei des Kindes ließ ihn verstummen, er lächelte kurz und Gideon Prewett versetzte seinem Kollegen einen kurzen Stoß in die Seite.

Frank Longbottem blickte auf und grinste, als Gideon flüsterte: „Der Alte hat eben doch ein Herz.“

„Und gute Ohren, Prewett. Sehr gute Ohren“, knurrte der Auror und die beiden Rekruten verstummten und blickten nach vorne.

Die Trauergemeinde hatte angehalten und beide Särge wurde nebeneinander in den Boden gelassen. Alles schwieg, bloß das Kind schrie.

Den Anfang der Trauergemeinde machten Joshua, Mr. und Mrs. Gonzales ebenso wie die Lupins, Remus und Hannah, die die kleine Ebony auf den Arm genommen hatte.

Ihnen folgte die Verwandtschaft von Joshua und Andrew, die Potters mit Sirius und Lily, Cheryl und ihre Eltern, die kleine dicke Mrs. Pettigrew und Peter und Yuko, die sich an den Händen hielten.

Eine Gruppe ehemaliger Schulkolleginnen von Deleisha bildete den Schluss.

Moody betrachtete das Baby, das nicht die geringsten Anstalten machte, mit dem Schreien aufzuhören.

„Sie hätten das Kind nicht mit nehmen dürfen“, bemerkte er trocken an seine Rekruten gewandt, doch beide vernahmen den sorgenvollen Unterton ihres Chefs deutlich.

„Niemand wird wissen, dass es das Kind von Miss Lupin ist“, bemerkte Frank.

Alastor wandte sich kühl um.

„Es ist offensichtlich, mehr als offensichtlich, Longbottem“, fuhr er seinen Rekruten an.

Gideon kam seinem Kollegen zu Hilfe: „Ich hab mich erkundigt. Niemand außer den engsten Bekannten wusste, dass sie schwanger war.“

„Aber Greyback wusste es, wenn sie es versteckt hat, hat er es gerochen und wer sollte hier bitte sonst ein Kind bekommen, Prewett? Miss Tyler? Mit 16? Sehr amüsant, Prewett. Wirklich. Vielleicht sollten sie ihre Vorstellung von einer Mutterschaft ein bisschen auffrischen. Beide“, fuhr er die Männer an.

Gideon fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und warf seinem Kameraden ein sehr zweideutiges Grinsen zu.

„Denken Sie nicht so engstirnig, Prewett.“

„Och Black, würde ich das durchaus zutrauen.“, warf Frank dazwischen.

Gideon musterte ihn fragend: „Das engstirnig Denken oder seine 16-jährige Freundin zu schwängern?“

„Beides!“

„Ruhe! Prewett, Longbottem! Das ist eine Trauerfeier und die nächsten Überstunden rufen förmlich nach ihren Namen“, donnerte Moody und die beiden Rekruten verstummen schlagartig. Die Musik wurde lauter und die sanfte Melodie ließ Sirius zusammen zucken. Er stand neben James, der einen Arm um Lily geschlungen hatte und sie fest an sich presste.

Er trat von einem Bein aufs andere. Oh, wie er Beerdigungen hasste. Gerade Mal zwei Tage waren vergangen seit Deleishas Tod und die Stimmung schien von Sekunde zu Sekunde trübseliger zu werden.

Der Pastor erzählte etwas, während die Angehörigen Blumen auf die Särge warfen, doch Sirius hörte nicht zu.

Alle lauschten betroffen den Worten, nur eine andere Person nicht, das Baby auf Hannahs Arm. Es blinzelte ihn über ihren Rücken hinweg an. Sirius ging in die Knie und warf dem kleinen Mädchen ein breites Grinsen zu. Das lachte und streckte giggelnd die Arme nach ihm aus. Er lachte und zwinkerte dem Baby zu.

Die Musik verstummte und der Prediger endete. Mr. und Mrs. Gonzales traten vor das Grab ihres Soh,nes und ließen ihre Blume fallen. Joshua folgte ihnen, er zuckte kurz mit der Wimper, als er den Sarg seines Bruders betrachtete und murmelte etwas.

Ihm folgten John und Mary. John verweilte lange am Grab seiner Tochter bevor er die Blume hinein warf.

Remus trat hinter seine Eltern. Er lächelte nicht und bereits von weitem konnte man sehen wie blass er war. Der Vollmond näherte sich und Remus körperliche Verfassung war schlechter den je. Er warf die Blume mit einer kurzen Bewegung ins Grab und legte einen Finger auf seinen Hals.

Sirius wusste dass er über die Narbe strich. Über Greybacks Narbe.

Seine Finger gruben sich eigenständig in sein Fleisch und er roch das Blut noch ehe es seine Haut überhaupt benetzte. Doch was war das schon? Körperlicher Schmerz? Ein leichtes Ziehen, ein kleines Unheil. Nichts.

Der metallische Geschmack von Blut stieg ihm in die Nase und er schien es förmlich auf seiner Zunge zu spüren. Das eisige Verlangen zu zerfleischen überkam Remus. Zu morden. Er schüttelte den Kopf und presste die Wunde zusammen, um die Blutung zu stoppen.

„Ich bin auch stolz auf dich, Schwesterchen“, murmelte er leise und folgte seinen Eltern.

Er drehte sich nicht um, um Hannah mit Ebony zu beobachten. Er wusste, dass er dann nicht hätte gehen können. Dass er Deleisha nicht allein in der Tiefe zurücklassen konnte. Es ging nicht. Er verschnellerte seine Schritte, um sicher zu gehen, dass er sich nicht umwandte.

Wenn er sich umwandte, wusste er, würde er am Grab seiner Schwester verweilen bis der Boden unter seinen Füßen noch nach gab und er in der Erde versank.

Ebony schrie und Remus erblickte Joshua wenige Meter vor sich. Er kniete ihm Gras und starrte zurück ans Grab. Josh schien nichts um sich herum wirklich wahrnahm. Remus blieb vor ihm stehen und Joshua zuckte abrupt zusammen. Ihre Blicke trafen einander.

„Entschuldigte. Ich hätte nicht...“, Joshua hob abwehrend die Hände. „Macht nichts!“, entgegnete er knapp. Ein Moment stillen Einverständnis herrschte zwischen ihnen und Remus wusste das er sich nicht weiter vor ihm erklären musste.

Er bot ihm seine Hand an und Josh ließ sich aufhelfen. „Lass uns gehen, ja?“, murmelte er niedergeschlagen. Remus nickte und warf einen kurzen Blick zurück.

„Ja.“, seufzte er. „Ja...lass uns gehen.“
 

Der „Totenschmaus“ fand im Potter Manor statt. Hannah hatte festgestellt, das sie diese Bezeichnung hasste, sie wusste nicht weshalb, aber sie hatte unwillkürlich den kleinen Regulus Black vor Augen, der begeistert und voller Elan von den Todessern berichtete, sodass sie den „Totenschmaus“ im Geiste umtaufte.

Fabia hatte den riesigen Salon der Potters hergerichtet. Hannah würde das dankbare Lächeln auf dem Gesicht ihrer Adoptivmutter nie mehr vergessen, denn es war das letzte, dass sie auf ihrem Gesicht sah.

„Miss Tyler“, begrüßte sie eine allzu bekannte Stimme, als sie in den Gang trat und sich erschöpft hat die Wand lehnte.

„Professor Dumbledore.“, erwiderte Hannah den Gruß und lächelte ihren Schulleiter traurig an. Der alte Mann funkelte sie über seine Halbmondbrille hinweg an.

„Hätten Sie gerade einen Moment für einen alten Herren, Miss Tyler?“

Hannah nickte überrascht. „Sicherlich“, stammelte sie zögernd.

Dumbledore lächelte und Hannah folgte ihm erwartungsvoll.

In einen Raum nahe der Küchen, indem John, Mary und Remus bereits warteten. Letztere stand an den Türrahmen gelehnt, ganz in schwarz und musterte Alastor Moody grimmig.

Der Auror trat an einem Regal auf und ab.

„Was ist los?“, erkundigte sich Hannah rasch. Die Frage kam ihr merkwürdig hohl vor sobald sie sie ausgesprochen hatte. Was war schon los? Leisha war tot. Sie würde nie wieder lachend in einen Raum voller Leute treten und jeden Anwesenden mit ihrer fröhlichen Art zum Grinsen bringen. Sie würde nie wieder ihren Kopf einfach so zu Tür herein stecken und John mit einer aufregenden Nachricht überraschen.

Leisha würde nie mehr einfach Mal herapperieren und James und Sirius zur Weißglut treiben. Nie mehr. Ihr Lachen war gestorben. Es war mit ihr gegangen.

Mary unterbrach ihre Gedanken. „Mr. Moody verlangt, dass wir auswandern, um uns vor dem dessen Name nicht genannt werden darf zu verstecken“, berichtete sie entmutigt.

„Wie? Wir alle?, fragte Hannah verwundert.

Moody an der gegenüberliegenden Seite des Raumes schüttelte den Kopf.

„Sie nicht, Miss Tyler und der Junge auch nicht.“

„Ich verstehe nicht“, stotterte Remus.

Moody starrte ihn an, als wäre er von allen guten Geistern verlassen.

„Ihre Mutter stammt von Muggeln ab, nicht wahr Mr. Lupin?“, Remus blickte seine Mutter an und nickte. „Ja, natürlich aber...“ Moody ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Kein aber, Junge. Ein Reinblüte,r der eine Muggelstämmige heiratete, und der noch dazu auf Greybacks Futterliste ganz oben steht. Das reicht, Junge. Glaub mir“, knurrte er.

John sprang auf. Zornig blickte er den Auror an.

„Wo sind wir den hier? Das unser Ministerium nicht mehr fähig ist einem verrückten Stümper Einhalt zu gebieten. Stattdessen vertreiben Sie harmlose Bürger. Ist das Ihre neue Arbeit, Mr. Moody? Reicht es nicht das sie und ihre Rekruten nicht fähig waren meine Tochter vor ihrem Mörder zu beschützen?“

Zornesröte stand ihm ins Gesicht geschrieben. Mary neben ihm versuchte stumm ihren Mann zu beruhigen.

„Aber ich verstehe nicht, Sir. Warum bloß meine Familie, warum ich nicht?“, stotterte Remus.

Moody wandte sich Dumbledore zu und knurrte etwas unverständliches. Dumbledore versank tief im Polster seines Sessels. Er zückte etwas aus seinem marineblauen Umhang und lächelte freundlich in die Runde. „Zitronenbonbon?“, er blinzelte und erntete einstimmiges Kopfschütteln.

„Wie schade“, bemerkte er beiläufig und wählte hochkonzentriert ein Bonbon aus.

„Sehen Sie, Mr. Lupin. Greyback spielt gerne mit seinem Opfer. Oh, für ihn wird es ein Vergnügen sein, zu sehen wie jemand, sagen wir seiner Art, versucht sich in die menschliche Gesellschaft zu intrigieren. Doch sie amüsieren ihn seit geraumer Zeit wohl nicht mehr. Also greift er zu seinen Waffen, jetzt, wo Voldemort ihm die Möglichkeit bietet und versucht Ihnen das Leben so schwer zu machen wie es geht.“

Remus blickte zu Boden. Moody grummelte etwas, das sich anhörte wie „Nicht unterkriegen lassen.“

Remus schien ihn nicht zu hören. „Das hat er geschafft“, murmelte er mit gesenkter Stimme, „er macht mir alles so schwer wie möglich.“

Dumbledore blickte hinter seiner Halbmondbrille auf, er blinzelte traurig und nahm sich ein weiteres Zitronenbonbon. „Tut er das?“, fragte er ernst. Remus schwieg, ehe er die entscheidende Frage stellte.

„Was ist mit dem Baby, Sir? Was ist mit Ebony?“
 

Die Rumtreiber hatten sich in James’ Zimmer zurückgezogen. Bedrücktes Schweigen beherrschte den Raum.

„Warum können deine Mum und dein Dad die Kleine nicht mitnehmen?“, quiekte Peter.

Sirius, der am offenen Fenster stand und eine Zigarette rauchte, wandte sich um.

„Bei Merlin, Würmchen. Bist du so doof oder machst du einen auf ich bin der perfekte Schauspieler?“, lässig zog er an der Zigarette. Lily rümpfte die Nase und ließ sich die langen, roten Haare wie einen Schleier vors Gesicht fallen.

Sirius fuhr unbeirrt fort und störte sich nicht im geringsten an Lilys Reaktion.

„Würmchen, die sind hinter Moonys Familie her. Deleisha´s...“, er brach kurz ab und richtete den Blick aus dem Fenster über das Gelände der Potters. Er musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, das Remus vor Schmerz zusammen gefahren war „...Kind wäre in Gefahr, wenn die wüssten, dass es den Angriff überlebt hat. Folglich Wurmschwanz, ist das Baby am sichersten, wenn niemand erfährt, wer es ist und wenn Mr. und Mrs. Lupin es mitnehmen würden, wäre es mehr als offensichtlich.“, erklärte er und schnippte die Zigarette aus dem Fenster.

„Aber..aber ich dachte sie verstecken sich...“, wandte Peter hastig ein und warf Remus einen kurzen Blick zu,

der schweißend neben Cheryl saß. Sie hielt seine Hand und streichelte sie sanft. Er machte keine Anstalten etwas zu entgegnen und so ergriff Sirius erneut das Wort, während er in seinem düstersten Festumhang nach der Zigarettenschachtel suchte.

„Klar, fliehen sie. Aber sie werden verfolgt, Würmchen und eine Flucht mit einem kleinen Kind, das jede Nacht weint und schreit und Zeit und Liebe beansprucht? Das wäre Selbstmord“, bitter verzog er sein übliches Grinsen zu einer Grimasse und fingerte eine neue Zigarette aus seiner Schachtel, mit einer gekonnten Bewegung seinen Zauberstabes entzündete er sie.

Lily seufzte und musterte Sirius kritisch. Er lehnte sich aus dem Fenster und zog genüsslich an der Kippe.

„Könntest du diese verdammte Raucherei endlich lassen, Sirius.“, schimpfte Lily wütend.

„Das ist verdammt ungesund.“

Sirius beugte sich zu ihr hinüber und pustete ihr den Rauch ins Gesicht.

„Tatze...“, begann James drohend, doch Sirius wandte sich kess grinsend von Lily ab.

„Stört´s dich, Schatz?“, fragte er, seine Freundin.

Hannah versuchte ein Lächeln und hob dann gleichgültig die Schultern an. „Nicht wirklich.“ Sirius seufzte und drückte den Zigarettenstummel aus.

„Also ganz allein für dich, Lily-Darling.“, Lily nickte zufrieden, ein fröhliches Lächeln wollte ihr bei bestem Willen nicht gelingen.

„Braver, Tatze.“, lobte sie.

„Und was geschieht jetzt mit Ebony?“, raunte Cheryl und musterte ihre Freunde vergeblich.

„Oh...“, Lily seufzte. „James und ich wir...wir haben bereits zu gesagt. Neben der Ausbildung...Blocku nterricht in Paris, es ist nicht oft und nicht lange...aber es ist verbindlich.“, berichtete sie ernsthaft niedergeschlagen. „Es tut mir leid, aber wir können gar nichts für die Kleine tun.“, gestand sie traurig und strich sich das lange rote Haar aus den Augen.

Peter nuschelte etwas und Sirius dessen Finger abermals zu seinen Zigaretten geschnellt waren, zogen sich blitzschnell zurück. „Was ist, Würmchen?“

„Ich...kann auch nicht. Habe ein Stellenangebot vom Ministerium in der Aufsicht zu Beaufsichtigung magischer Geschöpfe“, gestand er und lief hell rosa an. „Als Auszubildender, wollte es euch eigentlich anders sagen“, murmelte er und blickte beschämt zu Boden. Lily lächelte ihm zu: „Das ist doch Spitze, Peter“, lobte sie ihn herzlich, sodass seine Ohren ein noch dunkleres Rot annahmen.

„Danke“, stammelte er mit einer Spur von Stolz in der Stimme. Cheryl neben Remus blickte auf, sie blickte müde zu Boden. „Ich kann auch nicht, auf dem Campus habe ich keine Zeit für ein Kind und Remus doch sicher auch nicht?“, wandte sie sich zaghaft an ihren Freund. Remus zog seine Hand weg, als wäre ihm ihre Berührung unangenehm.

„Das ist Deleishas Kind.“, sagte er mit fester Stimme.

Er konnte doch das Kind seiner Schwester nicht alleine lassen. Er konnte das Kind seiner Schwester nicht in die Hände anderer Leute geben. Er konnte nicht.

Aber Cambridge? Er dachte an Deleishas letzte Worte, die sie an ihn gewandt hatte. An das letzte Lächeln das in ihrem Gesicht für ihn bestimmt war.

An das unwillkürliche Funkeln in ihrem Blick. Dieses herzliche, menschliche Funkeln was ihre lebendigen Augen ausgemacht hatte. Und jetzt? Er schluckte, jetzt war dieses Funkeln für immer erloschen. Er hörte ihre Stimme, als wären ihre Worte erst vor Sekunden an seine Ohren gedrungen: „Ich bin stolz auf dich, kleiner Bruder“, Doch schien es als wäre es eine Ewigkeit her, dass sie verstummte. Er schüttelte den Kopf.

„Sie ist Leishas Kind.“, murmelte er abwesend, mehr zu sich selbst als zu seinen Freunden.

„Remus.“, Cheryl hatte einen Arm auf seine Schulter gelegt und strich liebevoll über seinen Rücken. „Du hast so hart gekämpft, Remus. Du kannst nicht aufgeben. Leisha wollte, dass du da hin gehst! Sie hat es sich gewünscht.“

Zornig funkelte er sie an. „Nicht um diesen Preis, Che.“, entgegnete er bitter. Schweigen trat ein.

„Ich kann auch nicht.“, bemerkte Yuko, als hätte die Debatte nie stattgefunden. „Wenn ich ehrlich bin, ich bin 16 und es dauert noch eine halbe Ewigkeit bis ich Volljährig werde. Ich mein Hannah hat bloß noch zwei Wochen und ich...ist das nicht ein bisschen jung, um sich um ein Kind zu ringen?“, rechtfertigte sie sich, ungewöhnlich hastig. Ihr schwarzer Pony viel ihr dicht in die Augen und sie trat beschämt von einem Bein aufs andere.

Ihre braunen Rehaugen blickten immer wieder nervös nach oben. Schuldbewusst kaute sie auf ihrer Zunge herum und faltete die Hände zusammen.

Hannah neben ihr saß auf der Sessellehne neben Sirius und hatte die Beine quer überflogen. Sie stemmte energisch die Hände in die Hüften.

„Was schaut ihr mich alle so an?“, fragte sie gereizt. „Ich kann ja wohl schlecht ein kleinen Baby mit nach Hogwarts nehmen. Ich mein wie stellt ihr euch das vor, soll ich Ebony ihre Nuckel geben, während ich meine UTZ schreibe? Freilich“, schnaubte sie und schüttelte ihre blonden Locken, sodass sie ihn alle Richtung flogen. Zerzauster denn je senkte sie den Blick und ließ die Hände fallen. Sie stützte die Elle auf ihr Knie und barg ihr Gesicht in beiden Hände. „Entschuldigt“, murmelte sie.

„War nicht so gemeint, aber es ist alles so verdammt kompliziert.“ Hannah lehnte sich zurück und eine gespannte Stille trat ein. Jeder der sieben dachte dasselbe. Plötzlich richteten sich alle Blicke auf Sirius. James brach die Stille, als erstes.

„Sag mal, Tatze?“, begann James und neigte sich grinsend vor. „Ja?“, stammelte Sirius mehr als zögernd.

„Was machst eigentlich du jetzt?"

„Äh!“ entsetzt drückte er sich tiefer in sein Kissen. Hannah und James tauschten ein kurzen Blick, beide grinsten. Bedrohlich.

„Tatze?“, flöteten sie ihm Chor.

„Oh nein!“, Sirius riss abwehrend die Arme hoch und saß ganz plötzlich aufrecht in seinem Sessel. „Oh nein, oh nein, oh nein.“, er schüttelte hektisch den Kopf. „Ihr könnt nicht. Ihr wollt nicht...oh nein vergesst es.“
 

„Oh, Sirius. Das ist ja so entzückend von dir.“, fand Fabia und schloss ihren Pflegesohn in die Arme. „Dass du so verantwortungsbewus st bist, mein Junge.“, freute sie sich.

Nicolas legte eine Hand auf ihre Schulter und nickte zustimmend. „Wir sind wirklich sehr stolz auf dich, Sirius.“

Sirius stand da, als würde er jeden Moment umkippen. Er war käse bleich. „Ich...“, stammelte er, doch Fabia ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Das du die kleine Ebony aufnehmen willst und deine Ausbildung dafür später antrittst...“, sie seufzte mädchenhaft auf und fuhr Sirius durch die Haare. Der rührte sich nicht und sie lächelte. „James lässt mich gar nicht mehr an seine Haare, man könnte meinen ihr wäret beide so eitel, aber nein. Er ist ein ganz anderer Mensch geworden, seit er Lily hat und du besserst dich auch, Sirius mein Lieber.“ Sirius schwieg.

„Keine Sorge, wir werden dir so gut helfen wie wir können.“, erklärte sie. Nicolas lächelte kurz. „Ich werde mit Alastor reden, sodass du deine Ausbildung bereits in Schichten antreten kannst. In denen dir Fabia die Arbeit mit dem Kind abnimmt“, er zwinkerte, „das lässt sich schon machen.“

John neben ihm, schien seine anfängliche Skepsis überwunden zu haben. Er nickte Sirius gezwungen zu. Sein Gesicht war von tiefer Trauer geprägt, doch die Dankbarkeit war unverkennbar. „Danke, mein Junge“, er lächelte wacker. Tiefe Falten durchzogen sein markantes eckiges Kinn und er holte tief Luft. um etwas zu sagen, zu dem er sich offenbar lange hatte überwinden müssen. „Falls du jemals um die Hand meine Tochter anhälst, hast du mein vollstes Zutun. Du bist ein Teil unserer Familie, Sirius. Für Hannah und für Remus und für mich mittlerweile auch. Pass auf meine Enkelin auf. Ich bitte dich aus ganzem Herzen kümmere dich gut um sie. Sie ist das letzte...“, er stockte schmerzlich „...das uns von Deleisha geblieben ist“, väterlich klopfte er ihm auf die Schulter.

„Auf Wiedersehen, Sirius!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Friedi
2008-12-04T17:21:34+00:00 04.12.2008 18:21
Hi^^
Und da bin ich wieder^^ *gänsehaut hat* Bin grad absolut gefesselt^^ und die Überschrift ist mal wieder hübsch^^

>>„Sie hätten das Kind nicht mit nehmen dürfen“, bemerkte er trocken an seine Rekruten gewandt, doch beide vernahmen den sorgenvollen Unterton ihres Chefs deutlich.
„Niemand wird wissen, dass es das Kind von Miss Lupin ist“, bemerkte Frank.
Alastor wandte sich kühl um.
„Es ist offensichtlich, mehr als offensichtlich, Longbottem“, fuhr er seinen Rekruten an.
Gideon kam seinem Kollegen zu Hilfe: „Ich hab mich erkundigt. Niemand außer den engsten Bekannten wusste, dass sie schwanger war.“
„Aber Greyback wusste es, wenn sie es versteckt hat, hat er es gerochen und wer sollte hier bitte sonst ein Kind bekommen, Prewett? Miss Tyler? Mit 16? Sehr amüsant, Prewett. Wirklich. Vielleicht sollten sie ihre Vorstellung von einer Mutterschaft ein bisschen auffrischen. Beide“, fuhr er die Männer an.
Gideon fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und warf seinem Kameraden ein sehr zweideutiges Grinsen zu.
„Denken Sie nicht so engstirnig, Prewett.“
„Och Black, würde ich das durchaus zutrauen.“, warf Frank dazwischen.
Gideon musterte ihn fragend: „Das engstirnig Denken oder seine 16-jährige Freundin zu schwängern?“
„Beides!“
„Ruhe! Prewett, Longbottem! Das ist eine Trauerfeier und die nächsten Überstunden rufen förmlich nach ihren Namen“<<
--> *Unterkiefer runter klappt* Boah, dass die Sirius sowas zutraun! ... *lol* ich würde es ihm auch zutraun XD, aber dieses Gespräch ist unglaublich interessant Ôò
>>Alle lauschten betroffen den Worten, nur eine andere Person nicht, das Baby auf Hannahs Arm. Es blinzelte ihn über ihren Rücken hinweg an. Sirius ging in die Knie und warf dem kleinen Mädchen ein breites Grinsen zu. Das lachte und streckte giggelnd die Arme nach ihm aus. Er lachte und zwinkerte dem Baby zu.<<
--> Und jetzt traue ich ihm es erst Recht zu. Well, es ist ja prinzipiell nichts gegen Derartige Späßchen einzuwenden, aber auf ner Trauerfeier? Ô.ò Und kann ein Baby, das erst zwei Tage alt ist schon allein sein Köpfchen halten?...

>>Sirius wusste dass er über die Narbe strich. Über Greybacks Narbe.
Seine Finger gruben sich eigenständig in sein Fleisch und er roch das Blut noch ehe es seine Haut überhaupt benetzte. Doch was war das schon? Körperlicher Schmerz? Ein leichtes Ziehen, ein kleines Unheil. Nichts.<<
--> Ô___Ô Ich glaub das Wort "Dramatik" dürfte dir schon zum Halse raushängen, so oft, wie ich das allein in meinen letzten Kommis bereits erwähnt hab... Well, ich glaube mehr muss dazu nicht gesagt werden, oder?
>>„Ich bin auch stolz auf dich, Schwesterchen“, murmelte er leise und folgte seinen Eltern.
Er drehte sich nicht um, um Hannah mit Ebony zu beobachten. Er wusste, dass er dann nicht hätte gehen können. Dass er Deleisha nicht allein in der Tiefe zurücklassen konnte. Es ging nicht. Er verschnellerte seine Schritte, um sicher zu gehen, dass er sich nicht umwandte.
Wenn er sich umwandte, wusste er, würde er am Grab seiner Schwester verweilen bis der Boden unter seinen Füßen noch nach gab und er in der Erde versank.<<
--> Nein, ich will mich nicht noch mal wiederholen *zitter* Ich glaube das wirkt ganz gut für sich selbst... *mit Gänsehaut vor dem Kapi sitzt*

>>Der „Totenschmaus“ fand im Potter Manor statt. Hannah hatte festgestellt, das sie diese Bezeichnung hasste, sie wusste nicht weshalb, aber sie hatte unwillkürlich den kleinen Regulus Black vor Augen, der begeistert und voller Elan von den Todessern berichtete, sodass sie den „Totenschmaus“ im Geiste umtaufte.<<
--> Ich glaube das lasse ich auch so wirken wie es ist... Uah *gefesselt ist*

>>„Kein aber, Junge. Ein Reinblüte,r der eine Muggelstämmige heiratete, und der noch dazu auf Greybacks Futterliste ganz oben steht. Das reicht, Junge. Glaub mir“, knurrte er.
John sprang auf. Zornig blickte er den Auror an.
„Wo sind wir den hier? Das unser Ministerium nicht mehr fähig ist einem verrückten Stümper Einhalt zu gebieten. Stattdessen vertreiben Sie harmlose Bürger. Ist das Ihre neue Arbeit, Mr. Moody? Reicht es nicht das sie und ihre Rekruten nicht fähig waren meine Tochter vor ihrem Mörder zu beschützen?“<<
--> Ja, ich glaube ich wäre auch ausgerastet... *schauder* Mehr kann ich dazu i-wie überhaupt nicht sagen.

>>Die Rumtreiber hatten sich in James’ Zimmer zurückgezogen. Bedrücktes Schweigen beherrschte den Raum.
„Warum können deine Mum und dein Dad die Kleine nicht mitnehmen?“, quiekte Peter.
Sirius, der am offenen Fenster stand und eine Zigarette rauchte, wandte sich um.
„Bei Merlin, Würmchen. Bist du so doof oder machst du einen auf ich bin der perfekte Schauspieler?“, lässig zog er an der Zigarette.<<
--> Ich hab mir schon fast gedacht, dass die kleine Ebony natürlich nicht mit zu ihren Großeltern darf...
--> *bäh* Elendes gequarze! Also ich bin ja ein tolleranter Mensch, aber Rauchen... *Nase rümpf* *ekel* Wann hat er damit angefangen? Schön, dass es Lily offensichtlich genauso geht, wie mir...
>>Lily seufzte und musterte Sirius kritisch. Er lehnte sich aus dem Fenster und zog genüsslich an der Kippe.
„Könntest du diese verdammte Raucherei endlich lassen, Sirius.“, schimpfte Lily wütend.<<
--> Genau! *Lily anfeuer* Genau so hat das zu sein^^ Und am besten gleich nen Kaugummi hinterher! Man riecht ja leider hinterher immer noch, wenn jemand gequarzt hat... *schauder*
>>Sirius beugte sich zu ihr hinüber und pustete ihr den Rauch ins Gesicht.
„Tatze...“, begann James drohend, doch Sirius wandte sich kess grinsend von Lily ab.<<
--> Irx, ich hasse es, wenn Leute sowas machen. *Sirius eine runter haut* Schlimm genug, dass sie sich selbst die Lunge zuteern, sie müssen auch noch dafür sorgen, dass alle, dies stört, noch schlimmer dran sind! *ekel* *schüttel*
>>Sirius seufzte und drückte den Zigarettenstummel aus.
„Also ganz allein für dich, Lily-Darling.“, Lily nickte zufrieden, ein fröhliches Lächeln wollte ihr bei bestem Willen nicht gelingen.
„Braver, Tatze.“, lobte sie.
„Und was geschieht jetzt mit Ebony?“<<
--> Immerhin ne Anfang. Aber ganz allein für Lily? Bitte, lass Sirius nie Kinder haben. Das arme Ding tut mir jetzt schon leid! Und hoffentlich wird er bis zu Harrys Geburt von irgendjemanden zum Entzug gezwungen, sonst wäre seine Patenschaft für den Jungen völlig unverantwortlich.

Ui, Lily und James gehen zeitweise nach Paris zurück? Ô.ò klingt spannend. Aber ist natürlich schade, dass sie sich nicht um Ebony kümmern können...

>>Peter nuschelte etwas und Sirius dessen Finger abermals zu seinen Zigaretten geschnellt waren, zogen sich blitzschnell zurück<<
--> Sirius, ich schlag dich!

>>„Ich...kann auch nicht. Habe ein Stellenangebot vom Ministerium in der Aufsicht zu Beaufsichtigung magischer Geschöpfe“<<
--> ^^ Wow^^ Ist ne nette Idee b^^d Ich weiß noch nicht, was er bei mir machen wird, aber ich hab ja auch noch Zeit XD

>>„Sag mal, Tatze?“, begann James und neigte sich grinsend vor. „Ja?“, stammelte Sirius mehr als zögernd.
„Was machst eigentlich du jetzt?"
„Äh!“ entsetzt drückte er sich tiefer in sein Kissen. Hannah und James tauschten ein kurzen Blick, beide grinsten. Bedrohlich.
„Tatze?“, flöteten sie ihm Chor.
„Oh nein!“, Sirius riss abwehrend die Arme hoch und saß ganz plötzlich aufrecht in seinem Sessel. „Oh nein, oh nein, oh nein.“, er schüttelte hektisch den Kopf. „Ihr könnt nicht. Ihr wollt nicht...oh nein vergesst es.“<<
--> Uah! *vom Schlag getroffen wird* Also auch, wenn Sirius ja das Wort Verantwortung nur theoretisch kennt, aber hier handelt er durchaus mal verantwortlich. Das arme Kind!
>>Nicolas legte eine Hand auf ihre Schulter und nickte zustimmend. „Wir sind wirklich sehr stolz auf dich, Sirius.“
Sirius stand da, als würde er jeden Moment umkippen. Er war käse bleich. „Ich...“, stammelte er, doch Fabia ließ ihn nicht zu Wort kommen.
„Das du die kleine Ebony aufnehmen willst und deine Ausbildung dafür später antrittst...“, sie seufzte mädchenhaft auf und fuhr Sirius durch die Haare.<<
--> -_-" Wie war das mit dem Qualm-Entzug? Bitte, lass es ihn zum Anlass nehmen! *fleh*
Ich hätte James für Verantwortungsbewusster gehalten...

>>„Keine Sorge, wir werden dir so gut helfen wie wir können.“, erklärte sie. Nicolas lächelte kurz. „Ich werde mit Alastor reden, sodass du deine Ausbildung bereits in Schichten antreten kannst. In denen dir Fabia die Arbeit mit dem Kind abnimmt“, er zwinkerte, „das lässt sich schon machen.“<<
--> Ja, doch wirklich nett^^ Also James' Eltern sind mir voll sympatisch^^

>>„Danke, mein Junge“, er lächelte wacker. Tiefe Falten durchzogen sein markantes eckiges Kinn und er holte tief Luft. um etwas zu sagen, zu dem er sich offenbar lange hatte überwinden müssen. „Falls du jemals um die Hand meine Tochter anhälst, hast du mein vollstes Zutun. Du bist ein Teil unserer Familie, Sirius. ...<<
--> Ui John ist auch toll^^ Wenn ich deine Andeutungen noch nicht kennen würde, würde ich jetzt sagen: Weg geebnet XD ... *drop* Schade aber auch...

Well, also alles in allem mal wieder ein herrlich spannendes Kapi^^ *immernoch Gänsehaut hat*
Sorry, dass ich meine Ansichten bzgl. Rauchen derart breit getreten habe^^" Kann sein, dass ich manchmal übertreibe, aber mir geht das da voll wie Lily.

Na denne^^
Bis vielleicht nachher in der heulenden Hütte^^
lg
Haily


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