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Blutsgeschwister

von

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Die gleichen grünen Augen

Januar bis März 1979
 

Mundungus schlenderte zügig an der Mühle und dem Weiher in der Nähe des Ordens vorbei. Er hatte sich noch einen tiefen Schluck Rum in dem kleinen Muggeldorfpub genehmigt. Es war das erste Treffen im neuen Jahr. Nüchtern hätte er Black wirklich nicht ertragen können.

Sein Blick streifte die alte Holzmühle in der letzten Sommer mit Hannah übernachtet hatte. Seine Innereien zogen sich zusammen.

Dung hatte immer noch nicht auf ihre Eule geantwortet.

Er wusste nicht, was sie sich dabei gedacht hatte, nachts mit Black durch die Gegend zu ziehen. Sie hatte nichts über Black geschrieben nur über Pettigrew.

Der doch überhaupt nicht dort gewesen war.

Sturgis hatte ihm im Tropfenden Kessel erzählt was passiert war. Das sie auf die dämliche Idee gekommen waren einen Alleingang zu starten – wirklich dämlich!

Hannah wusste das die Todesser noch in der Nacht zu vor nach ihr gesucht hatten. Mundungus erblickte bereits das alte Bahnhofsgebäude. Er hatte wirklich kein Lust auf Black zu treffen. Er hatte Hannah dieser Gefahr ausgesetzt, dabei hatte er in Hogsmead gesehen, was Bellatrix mit ihr gemacht hatte. Dort war sie nur ein Vogel gewesen.

Dung wollte sich nicht vorstellen, was sie mit Hannah tun würden, wenn sie sie als Mensch zufassen bekämen.

Er zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und kramte in seinem Umhang nach etwas Kautabak.

Der Wind wurde lauter und Dung begann zu zittern. Er genehmigte sich noch einen Schluck aus seinem Flachmann.

Der Schnee auf den schrägen Dachflächen des Bahnhofgebäudes hatte bereits begonnen zu schmelzen und um die Eingangstür herum war der Boden aus den Wasserpfützen zu Eis gefroren. Mundungus betrat den Bahnhof und fuhr widerwillig mit dem Aufzug hinunter in den Orden.

Die Versammlung hatte bereits begonnen und er ließ sich zügig in einem der Sessel nieder. Moody berichtete vorne etwas über einen Angriff auf die Kobolde und einen Aufstand von kleinen Gruppen. Bei Gringotts hatten mehrere Kobolde ihre Arbeit niedergelegt und streikten, wegen des Zauberstabs-Recht. Sie wollten die Möglichkeit haben sich gegen „Du weißt schon wer“ und seine Todesser zu wehren. Der Minister lehnte dies bisher ab und die magische Gesellschaft war deutlich aufgebracht, da sie nicht an ihr Geld kamen.

Mundungus hörte nicht zu.

Black saß ein paar Stühle Rechts von ihm. Er sah ziemlich müde aus, aber wirkte trotzdem zufrieden. Sein Grinsen in Richtung Potter machte Dung wütend.

Der war auch noch stolz darauf einen Todesser gefangen zu haben. Er war stolz darauf Hannah in Gefahr gebracht zu haben. Bestimmt hatte er ihr zeigen wollen, was er für ein toller Kerl war. Ein Auror.

Mundungus beobachtete Black aus den Augenwinkeln heraus. Intuitiv griff er nach seinem Flachmann. Hannahs Geschenk und genehmigte sich einen tiefen Schluck.

„Und was machen wir wegen der Kobolde, Sir?“, unterbrach Sturgis Moodys Vortrag.

Mr. Potter räusperte sich. „Da dies ein politisches Thema ist, haben wir wenig Einfluss. Die Befürchtung das Voldemordt die Kobolde rekrutiert müssen wir jedoch im Auge behalten. Peter wird die Verhandlungen begleiten und Dumbledore versucht Einfluss auf den Minister zu nehmen!“

Mr. Potter nickte Pettigrew zu, der ja in der Abteilung für internationale magische Zusammenarbeit arbeitete.

„Sonst gibt es nicht viel neues. Es sind drei muggelstämmige Schüler aus Hogwarts nach den Ferien nicht zurück gekommen.“ Moody seufzte.

„Die Häuser sind verlassen, wir gehen von Todesser angriffen aus. Noch haben wir sie nicht gefunden...es ist gerade erstaunlich ruhig. Dumbledore vermutet, dass Voldemordt nach etwas sucht. Haltet die Ohren offen.“

„Hat Rabastan schon etwas ausgespuckt?“, fragte der kleine Dädalus Diggel. Er war Black einen anerkennenden Blick zu und verschwand dann wieder hinter der Lehne seinen knallgrünen Ohrensessels, die ihn völlig verdeckte.

Moody blickte Black böse an.

„Bis zur offiziellen Anhörung nächste Woche sitzt er in Askaban. Bei der ersten Vernehmung hat er keine Namen ausgespuckt.“, brummte Moody. Mr. Potter schlug seine Akten zusammen.

„Das war es für heute!“

Die erste Welle an Leuten erhob sich und eilte in Etappen zum Aufzug. Mundungus starrte Black böse an und stellte sich vor ihn, als er sich auf den Weg zum Aufzug machte.

Er konnte das nicht runter schlucken.

„Und, Black? Bis´ste stolz auf dich? Das du ´den Helden spielen konntest?“

Black grinste ihn an.

„Scheint ja zumindest gut angekommen zu sein? Den so sehr scheint sie dich ja nicht zu mögen, wenn sie mit mir im Mungo herumgeknutscht.“

Dung begann zu zittern.

„Du lügst!“

Blacks Grinsen wurde Breiter. „Frag Sie doch! Na ja, zumindest hab ich einen Todesser erwischt und du bist nur von einem abgehauen! Kein Wunder, also.“

Mundungus Magen zog sich zusammen. Noch bevor er überlegen konnte, holte er aus und schlug Black mit der Faust ins Gesicht. Black flog zurück und knallte gegen eine Vase. Die klirrend zu Boden flog und in tausend Scherben zerbrach.

„Du hast überhaupt nicht an ihre Sicherheit gedacht!“, fluchte er. Black reagierte binnen Sekunden und schlug zurück. Seine Faust traf ihn an der Nase und es gab ein ungesundes knacksendes Geräusch. Seine Faust traf mehrfach auf ihn ein und er fiel zu Boden.

Noch bevor er reagieren konnte bellte Moodys Stimme durch den Raum.

„Black, Fletcher! WAS SOLL DEN DER BLÖDSINN! Auseinander.“

Sturgis Podmore zog Dung zurück, während Potter Black aus dem Raum zog.

„Brackium Emendo!“, Sturgis richtete den Zauberstab gegen Mundungus Nase. Mit einem lauten Knacken heilte seine gebrochene Nase.

„Danke.“, brummte Dung. „Aye, du kann´s mich loslassen, Podmore.“

„Sicher?“ Sturgis reichte ihm ein Taschentuch und Mundungus wischte sich das Blut aus dem Gesicht.

„Warte besser bis Black draußen ist, Dung. Das war eine dumme Idee, der Junge hat viel mehr Kraft als du.“

Mundungus schnaubte.

„Das ist mir auch egal. Er hatte es verdient.“ Er gab Sturgis das blutbeschmierte Taschentuch zurück.

„Kannst du behalten.“ Dung nickte dankbar.

„Geht es immer noch um das Mädchen? Ihr solltet das Mal klären, Leute. Wir kämpfen alle auf einer Seite.“ Sturgis steckte den Kopf durch den Flur.

„Die sind weg. Du kannst gehen, Fletcher.“
 

Es war der Morgen des Valentinswochenende. Es war Hogsmeadwochenende. Hannah hatte ein mulmiges Gefühl. Von Sirius hatte sie nichts gehört. Dung hatte vor einer Woche eine kurze Eule geschickt, dass er gegen Mittag geschäftlich in den drei Besen sein würde. Hannah hatte ein flaumiges Gefühl im Magen. Sie würde ihm erklären können was in der Nacht im Mungo geschehen war. Sie musste doch ehrlich zu ihm sein. Ihm sagen, dass sie sich ihrer Gefühle nicht sicher war.

Als sie morgens zum Frühstück in die Große Halle kam, herrschte deutliche Unruhe am Slytherintisch. Alle hatten die Köpfe zusammen gesteckt und wirkten bedrückt.

Hannah suchte in der Menge nach Regulus Black. Doch sie fand ihn nicht.

„Was ist den da los?“, fragte sie Fabian, als sie ihn am Gryfindortisch gefunden hatte.

Fabian schluckte hastig seine Kürbispastete hinunter und verschluckte sich dabei.

Als er aufgehört hatte zu Husten, zog er den Tagespropheten hervor.

„Orion Black ist Tod.“, sagte er. „Ganz hinten bei den Todesanzeigen.“
 

Erlag den Folgen eines Fluches...Die Familie ist in ewiger Trauer...
 

Hannah überflog die Familienmitglieder und war nicht überrascht Sirius nicht unter ihnen zu finden.

Sie griff nach einem Sandwich und blickte nachdenklich zum Tisch der Slytherins hinüber. Deshalb hatte sie Regulus nicht gefunden.

Ob es Sirius gut ginge? Am liebsten hätte sie ihm eine Eule geschickt. Aber er hatte ihr nach der Nacht im Mungo nicht geantwortet.

Es wäre sicher unpassend gewesen. Aber immerhin war es sein Vater, er hatte sich nie mit ihm aussprechen können. Er hatte sich nicht verabschieden können. Auch wenn er ein reinblütiges Arschloch wach. Hannah griff nach einem zweiten Sandwich und gab Fabian den Tagespropheten zurück.

„Regulus ist bestimmt Nachhause gefahren. Dann kann er nach der Beerdigung noch einen Abstecher zu seinen Todesserfreunden machen.“

„Boa, Hannah.“ Fabian seufzte. „Den erwischen sie bestimmt nicht. Er ist viel zu jung, dass sie ihn überwachen.“

„Weißt du wer von Moodys Rekruten heute Wache in Hogsmead halten muss?“

Fabian schüttelte den Kopf und sie machten sich gemeinsam auf den Weg hinunter ins Dorf.

„Gideon sagt mir nichts. Ich wette, er ist sowieso da, um mich zu beobachten.“

Hannah grinste. Sie wusste das Fabian mit einem Mädchen aus Ravenclaw bei Madam Puddifoot verabredet war.

„Das könnte aber peinlich werden.“, Fabian sah sie wütend an. „Also, dann musst du dich aber anstrengen, damit er was zu gucken hat.“

„Hof du mal lieber, dass Black nicht dort ist, wenn du dich wieder mit Fletcher triffst.“

Hannah boxte ihn hart gegen die Schulter.

Fabian hatte ganz genau verstanden, in was für einem inneren Gefühlschaos sie sich befand. Eigentlich war er mit Schuld an ihrem Schlamassel. Er hatte sie zu Weihnachtsfeier im Orden überredet und er hatte sie zu Sirius unter den Mistelzweig geschubst.

Hannah und Fabian folgten den wenigen Schülern hinunter ins Dorf.

Nach dem letzten Wochenende hatten viele der Eltern ihre Einwilligung zurück gezogen, sodass fast nur noch volljährige Schüler hinunter ins Dorf gingen.

Das Ministerium und die Lehrer hatten die Sicherheitsmaßnahmen stark verschärft. Die Vertrauensschüler sicherten die Wege hinunter ins Dorf ab und Dumbledore hatte ihnen letzte Woche versichert, dass das Ministerium ausreichend Beamte ins Dorf schicken würde.

Hannah machte sich keine Sorgen. Die Todesser würden nicht zweimal am selben Ort zu schlagen. Das wäre irgendwie dumm.

Nachdem sie das Dorf erreicht hatten verabschiedete sich Fabian von ihr, um sich auf den Weg zu Madam Puddifoot zu machen.

„Viel Spaß!“, rief Hannah ihm grinsend hinter her.

Auf dem Weg zu den drei Besen hielt sie nach Sirius Ausschau, doch von den anwesenden Rekruten erkannte sie nur Frank Longbottem, der vor Zonkos hin und herlief.

Mundungus wartete bereits im drei Besen. Er saß an der Bar und unterhielt sich sichtlich angeheitert mit Madam Rosmerta. Die hübsche Bardame präsentierte ihm ihren Ausschnitt und Hannahs Magen zog sich zusammen. Vor Weihnachten hatte er keinen Blick für sie übrig gehabt.

„Ähh, Hallo?“, sie tippte ihm von hinten auf die Schulter.

Er wandte sich um. „Noch zwei Bier, Rosmerta, meine Liebe.“

Hannah fing seinen Blick auf und sie konnte ihn nicht deuten. Sie hatte ihm weh getan. Warum war sie nur mit Sirius mitgegangen?

Mundungus nahm das Bier entgegen, griff stumm nach Hannahs Hand und zog sie an einen Tisch in der hintersten Ecke des Schankraumes. Er setzte sich und reichte ihr das Bier.

„Danke.“, murmelte Hannah und nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Butterbier. Dung sagte nichts.

„Dung, das tut mir wirklich leid. Ich wollte nichts Dummes machen. Du warst nicht da, als meine Eltern weg waren und...“

„Ist das jetzt meine Schuld? Das du mit dem Bengel geknutscht hast´, aye?“

Hannah wurde sichtlich blass. Woher bei Merlins Bart wusste er das? Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. Sirius!

Er hatte es nicht für nötig gehalten ihr auf ihre Eule zu antworten, musste im Orden aber irgendeinen Kommentar losgelassen haben, um sie zu markieren. Wie ein kleines Kind. Anstatt, dass er ihr die Chance gab, selbst mit Dung zu sprechen.

„Nein, türlich nicht.“, Hannah blickte betreten zu Boden. „Ich hab nicht mit ihm geknutscht, er hat mich geküsst und ich war so durcheinander, ich hab ihn nicht weggeschubst. Und ich wollte dir das selber sagen.“

Mundungus blickte auf und sah sie niedergeschlagen an.

„Und was willst du jetzt?“

„Ich weiß es nicht...“

Seine Augen funkelten sie traurig an.

„Weißt du, Mädel? Du solltest dich Mal langsam entscheiden. Ich geh nicht weg von dir, wenn du mir nicht sagst das ich gehen soll. Aber dieses hin und her macht mich verrückt.“

Er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Butterbier und winkte Madam Rosmerta zu, damit sie ihm ein Neues brachte.

Seine Augen blieben weiterhin an ihrem Ausschnitt haften.

Hannah blickte ihn böse an, es war offensichtlich, dass er sie Ärgern wollte. Und es klappte.

„Was soll das?“

„Wenn du mit Black knutschst, werde ich wohl etwas gucken dürfen, aye? Stört´s dich?“

Hannah nickte bockig. Mundungus grinste sie an.

„Hab ich mir gedacht.“

Hannah grinste zurück.

„Ich wollte dir dass einfach nicht in einem Brief schreiben...“

Mundungus nickte. „Ist schon in Ordnung. Black hat es mir dann erzählt, während er mir die Nase gebrochen hat.“

„Er hat was?“ Hannah spuckte ihr Butterbier entsetzt aus.

„Aye, Mädel. Ich musste ihm doch was dazu sagen, dass er mein Mädchen in Gefahr gebracht hat.“ Hannah war froh das er sie so nannte.

Langsam berichtete sie von Peter und Yuko und dann von der dummen Idee sie selbst als Köder zu benutzen.

„Pettigrew war also eine Ratte?“ Hannah nickte. „Deshalb war er nicht dort.“

„Aye, jetzt verstehe ich deinen Brief.“

Dung griff nach ihrer Hand und zog sie auf der Sitzbank an sich heran.

„Das war trotzdem eine ziemliche dumme Idee, Mädel? Hat uns viel Zeit gekostet...“, er grinste sie an und Hannah glaubte zu wissen, was er meinte.

Sie hatten keine Zeit zur zweit gehabt und bis auf ein paar Küsse war zwischen ihnen noch nichts geschehen. Hannah wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte. Sirius hatte sich noch immer nicht gemeldet und Dung schien zu akzeptieren, dass sie sich unsicher war. Er nahm es einfach so hin.

Hannah nahm einen tiefen Schluck aus ihrem Butterbier. Dung schien nicht die Absicht zu haben, sie kampflos aufzugeben, aber es war klar, dass er irgendwann mehr von ihr wollte. Es wäre bestimmt längst dazu gekommen, wären ihre Eltern nicht aufgetaucht und hätte es die Nacht im Mungo nicht gegeben. Sie wusste nicht ob sie dazu bereit war.

Mundungus schien keine Antwort zu erwarten. Sie grinste unsicher zurück.

„Dir hätte was passieren könn, Mädel.“

„Dir könnte ständig etwas passieren.“

„Aye, aber mich sucht kein schwarzer Magier.“

„Ich kann auf mich aufpassen, Dung.“

„Aye, ich weiß.“

„Aber...“ er zog sie näher an sich und seine Augen glitzerten sie an „..du musst zu lassen, dass ich der letzte Mann war der dich geküsst hat.“ Hannahs Magen verzog sich angespannt. Sie nickte. Er schob die Hand um ihre Taille, zog sie nah an sich und beugte sich zu ihr hinunter.

Sein Bart kratzte und er schmeckte nach Tabak.

Es war nicht wie die letzten Male als er sie küsste, es war intensiver und er ließ sie nicht sofort wieder los. Seine Hand rutschte unter ihr T-Shirt und streichelte ihre nackte Haut.

Hannah drückte sich an ihn und hielt sich an ihm fest.

Ganz plötzlich ließ er sie los. Hannah schnappte nach Luft.

„Meine Fresse, ich will wirklich mit dir alleine sein, Kleines.“, flüsterte er.

Hannah versuchte sehr gezwungen zu Grinsen. Sie musste an Sirius denken und an die Nacht in seiner Garage. Ihr wurde fürchterlich schwindlig. Sein Gesichtsausdruck als sie ihm gesagt hatte, dass sie nicht mit Mundungus geschlafen hatte kam ihr in den Kopf.

„Ich weiß. Es ist nicht mehr lange bis zu den Osterferien!“

Es klang wie ein Versprechen.

Dung grinste sie an und nahm einen tiefen Schluck aus seinem Krug mit Butterbier.

Er nahm ihr zögernd und ihr gezwungenes Grinsen durch aus war. Er wollte sie nicht verlieren. Bisher war er sich sicher gewesen, dass es eines Tages soweit sein würde und er hätte damit Leben können, aber Black ging leichtfertig und unüberlegt mit ihrem Leben um.

Er hatte sie gar nicht verdient. Wahrscheinlich hatte Mundungus das auch nicht. In seinem Leben hatte sie nichts zu suchen. Nach dem Sommer würde sie ein Auror werden. Tag für Tag würde sie im Ministerium ausgehen und mit der Abteilung für magische Strafverfolgung Kooperieren. Sie würde ihn Jagen müssen und er wusste noch nicht wie das funktionieren sollte. Aber er wollte wirklich mit ihr zusammen sein.

„Was hast du den geschäftlich vor?“, fragte Hannah.

„Hab ein Geschäft mit dem alten Aberforth im Eberkopf. Der hat gesacht, er hat was jutes zu verkaufen. Nen Haufen Selbstgebrannten Feuerwhiskey, dafür kriegste in der Winkelgasse acht oder neun Sickel pro Flasche. Kommste mit?“

Hannah grinste und nickte ihm zu. Auch sie leerte ihr Butterbier.
 

Sirius warf wütend die Drahtpfeile auf Bellatrix´Gesicht. Bellatrix Fahndungsplakat schrie und wetterte ihn an. „BLUTSVERRÄTER; FREUND VON HALBBLÜTERN....“, ihre schrille Stimme kreischte durch den Rekrutenbereich, was Sirius dazu brachte seinen Drahtpfeile noch fester auf Bellatrix zu werfen. Die Holzwand hinter ihr knackste bedrohlich.

„Hast du nicht zu arbeiten?“, fragte James grinsend, als er mit einem großen Stapel verstaubter Akten aus der Mysterienabteilung zurück kam.

„Er lässt mich nicht einmal nach Hogsmead und den Anti-Fluch-Kurs nächste Woche hat er mir auch gestrichen.“

Sirius hämmerte den nächsten Pfeil gegen die Wand und verfehlte Bellatrix Auge knapp.

Moody hatte Sirius nach der Aktion im Mungo nicht mehr vom Schreibtisch weggelassen. Er durfte niemanden beschatten, nirgendwo patrouillieren, alle Außeneinsätze waren gestrichen. Kurz um – er war Stink sauer. Unüberlegtes Verhalten hasste er wie die Pest.

Sirius hing seit über einem Monat am Schreibtisch fest.

Die Akten sämtlicher Rekruten stapelten sich turmhoch auf Sirius Schreibtisch und kippten schon fast zu Boden. Sirius machte bereits seit letzter Woche keinerlei Anstalten sie abzuwarten.

James überlegte kurz, dass Sirius wirklich großes Glück hatte das Lily diese Woche im Labor war. Sie hätte ihm dieses Chaos niemals durchgehen lassen.

„Alles in Ordnung mit dir, Tatze? Ich mein wegen der Sache mit deinem Vater...“

Sirius zuckte gleichgültig mit den Schultern.

„Hat er verdient, der alte Dreckssack.“ Seine Stimme klang fürchterlich verbittert.

„Willst du...“

„Auf die Beerdigung?“ Sirius sah James an als hätte er den Verstand verloren.

„Und mit ein Haufen Todessern Tee trinken? Hast du sie noch alle?“

James grinste ihn an.

„Auf jedenfalls hättest du etwas Abwechslung.“

Sirius warf einen Drahtpfeil nach ihm. James wich ihm blitzschnell aus.

„Was ich will ist nach Hogsmead!“ Er griff an die zerbeulte rechte Tasche in seiner Jeans.

James wusste, dass er Hannahs Brief mit sich herumtrug.

„Schreib ihr doch endlich, Tatze.“, sagte James ungefähr zum hundertsten Mal.

„Tatze, alles in Ordnung?“, äffte er sie nach. „Mehr ist ihr echt nicht eingefallen?“

James verdrehte die Augen.

„Ich hab sie geküsst, Krone. Ich bin auf sie zugegangen, obwohl sie mit diesem Penner rummacht. Da hätte ihr Mal ein bisschen mehr einfallen können. Wegen ihr hänge ich seit einem Monat am Schreibtisch fest und schiebe Doppelschichten.“

James seufzte laut auf. Diese Unterhaltung machte überhaupt keinen Sinn. Er wusste selber nicht, warum er sie schon wieder angefangen hatte.

Müde ließ er sich an seinem Schreibtischstuhl nieder und legte die Füße lässig auf den Tisch.

„Ich wette Fletcher ist in Hogsmead.“

Der nächste Pfeil traf Bellatrix rechtes Ohr.

„BLACK!“, Moodys Stimme donnerte durch das Büro und Sirius ließ vor Schock die Pfeile fallen.

„´Schuldigung, Sir. Ich dachte sie seien in Hogsmead!“

Moody funkelte ihn bedrohlich an.

„Holen Sie ihren Umhang und komm sie mit. Potter sie übernehmen die Verwaltung.“ Moodys Blick huschte auf Sirius chaotischen Schreibtisch.

Neben dem großen Stapel Akten flogen Schokofroschkarten und Süßigkeitspapierchen über den Tisch. Sirius Tintenfass war umgekippt und die Feder steckte in Bellatrix Nase.

„Und räumen sie auf.“

Sirius holte hastigen seinen Umhang und hastete bellend vor Freude zu Moody in den Korridor.

„Danke, Sir. Wirklich vielen Dank, dass sie...“

„Kein Grund zu Danken, Black. Ich hatte keine Wahl Longbottem und Prewett sind in Hogsmead. Und Potter und Evans kann ich nicht zu diesem Einsatz mitnehmen.“

Moodys Stimme klang fürchterlich zornig und Sirius Euphorie verschwand schlagartig.

Es war etwas schlimmes geschehen.
 

Unter dem schmelzendem Schnee der ordentlich gepflegten Vorgärten begannen bereits die ersten Blumen ihren Weg ins Licht zu finden. Die Sonne reflektierte den tauenden Schnee und es glänzte und schimmerte hell in jedem Wassertropfen.

Die Boardsteine waren frei geschaufelt und die Reihenhäuser lagen friedlich neben einander. Moody hastete die Straße hinunter und Sirius hatte keine Gelegenheit mehr sich zu fragen, warum er keine Muggelkleidung hatte anziehen müssen.

Moody und er waren ganz offensichtlich in eine Muggelsiedlung appariert. Hier machte nichts – rein gar nichts – den Eindruck als würde ihr ein Zaubererleben.

Bereits von weitem entdeckte Sirius die knallgrünen Umhänge der Vergiss-Michs umringt von einer riesigen Schar Muggel – sie hatten offenbar jede Menge zu tun.

Den Grund für den Menschenauflauf erblickte Sirius sofort.

Mitten in den ordentlichen Reihenhäusern fehlte ein Haus.

Es musste mit einem unheimlich lauten Lärm explodiert sein. Die Fenster waren bis mitten auf die Straße gesplittert und das Backsteinhaus war komplett in sich zusammen gestürzt. Der Dachstock lag im Vorgarten und die Dachziegeln waren drei Häuser weiter noch verstreut.

Nicolas Potter stand in dem völlig verwüsteten Vorgarten neben ihm eine hysterische blonde Frau. Ihr Gesicht war sehr schmal und sie selbst sehr dürr.

Sie schrie, fluchte und weinte fürchterlich laut.

Überall aus dem Schutt des Hauses qualmte und dampfte es. Sirius Blick war zunächst auf Mr. Potter konzentriert erst als Moody neben ihm laut fluchend in den Himmel starte entdeckte er das dunkle Mal.

Es prangte finster über den Überresten des Hauses und war für alle Muggel gut sichtbar.

Sirius kletterte über den umgestürzten Gartenzaun. Unter dem Schutt des Hauses erkannte er bereits von weitem einen leblosen menschlichen Körper. Es musste ein Mann gewesen sein.

Es schauderte ihm. Sirius würde sich nie daran gewöhnen einen toten Menschen zu sehen.

Warum bei Merlins Bart, hatte er sich noch einmal gefreut vom Schreibtisch wegzubekommen? Sirius bemerkte, dass er in Gedanken stehen geblieben war und eilte hastig durch den Vorgarten, um mit Moody Schritt zu halten.

Dabei stolperte er ungeschickt über den Briefkasten und fiel zu Boden. Es war einfach nicht sein Tag – er brauchte endlich schlaf.

Erst jetzt fiel sein Blick auf den Namen auf dem Briefkasten. Das Blech war verbogen und die bunte schöne Schrift war voller Staub, doch den Namen konnte man deutlich erkennen.
 

Familie Evans
 

Ein Schaudern fuhr ihm durch den ganzen Körper und augenblicklich verstand er, warum Moody James und Lily nicht gebrauchen konnte.

Dies war Lilys Elternhaus und der Mann unter den Trümmern musste Lilys Vater sein.

„Miss Evans“, Nicolas Potter klang völlig verzweifelt „Miss Evans, beruhigen sie sich doch bitte.“

Die blonde schreiende Frau musste Lilys Schwester Petunia sein.

Sirius brauchte einen Moment bis er seine Worte wieder fand. Lilys Eltern waren Tod und ihr Elternhaus war völlig zerstört. Ihr Zuhause.

Lily liebte ihre Eltern. Einen Moment hatte er dass Gefühl, dass ihn das mehr traf als der Tod seines eigenes Vaters. Er schluckte. Er hatte noch gar keinen Grund gehabt über Orion nachzudenken.

Sein Blick fiel auf Petunia.

„Können wir ihr Gedächtnis nicht ändern? Zerstörte Gasleitung oder so? Sie wird Lily die Schuld geben.“

„Nicht ihre Entscheidung, Black.“, brummte Moody. Er deutete auf Nicolas.

„Das muss er entscheiden. Wir müssen Mrs. Evans finden.“, er starrte wütend auf den Trümmerhaufen.

„Das diese verdammten Vergiss-Michs nie gründlich anfangen.“, Moodys Zauber flog stumm in den Himmel und das dunkle Mal löste sich in Luft auf.

Sirius hatte das Gefühl, dass er durch Lilys zerstörtes Leben kletterte, während er durch die Trümmer kletterte und nach ihrer Mutter suchte.

Nur das Lily noch gar nichts davon wusste. Ihre Welt war noch heil.

Aus den Augenwinkeln beobachtete er wie Moody den Körper von Mr. Evans befreite.

Sirius ließ die zertrümmerten Wände aus seinem Weg schweben und kletterte durch den Staub und die Asche. Irgendwann erreichte er den Bereich der Mal das Wohnzimmer gewesen sein musste.

Auf dem Boden fand er ein fasst verkohltes Foto. Vorsichtig zog er es aus dem zertrümmerte Glas hervor, welches einmal der Rahmen gewesen sein musste.

Die Personen auf dem Foto bewegten sich nicht wie es bei den Muggeln üblich war. Wirklich seltsam.

Eine ungefähr dreijährige Lily Evans lächelte ihn an. Ihre größere Schwester hatte den Arm um sie gelegt und lächelte glücklich in die Kamera.

Rechts und links neben ihnen saßen Mr. Und Mrs. Evans. Sirius erschrak. Mrs. Evans freundliches und hübsches Gesicht sah der Erwachsenen-Lily ausgesprochen ähnlich. Beide hatten die selben grünen Augen.

Und nun war es Sirius´Job nach ihrer Leiche zu suchen. Sirius ballte die Fäuste zusammen. Er schob das Foto in seine Jeans Tasche zu dem Zettel von Hannah. Er würde es für Lily mitnehmen.

Sirius stolperte weiter und unter den Überresten der Treppe entdeckte er ein Bein.

Sein Magen verkrampfte sich, während er die Trümmer und die Treppe hinüber in den Garten fliegen lies unter ihnen kam Mrs. Evans lebloser Körper zum Vorschein.

Er hatte gehofft sie wäre nicht im Haus gewesen.

Ihr Gesicht war völlig zerquetscht und getrocknetes Blut klebte an ihrem Kopf.

Sirius wusste das sie Tod war und trotzdem kniete er sich zu ihr auf den Boden und horchte verzweifelt nach einem Atemgeräusch.

Alles war still.

Er strich vorsichtig über ihr Gesicht und schloss ihre Augen. Lilys Augen.

Langsam lies er ihren Körper hinüber zu Moody und der Leiche ihres Mannes schweben.

„Muuuum“, schrie Petunia. Nicolas versuchte sie fest zu halten, doch es machte keinen Sinn. Er ließ sie los und sie stürmte weinend auf ihren Körper zu.

„Mr. Moody...Mr. Moody...“ Es war die Stimme von Rebecca Jones vom Tagespropheten.

„Stimmt es, dass dies die Eltern einer ihrer Rekruten sind? Einer muggelgeborenen Hexe?“

Moody reagierte nicht.

„Wollen Sie keine Stellung beziehen? Warum war die Aurorenzentrale wieder einmal zu spät? Können Sie den nichts tun, um die magische Gemeinschaft zu schützen?“

Sirius sah wie Moodys Gesicht knallrot anlief. Sie hatte einen Wundenpunkt getroffen. Ständig waren sie zu spät. Nie konnten sie etwas nützliches tun. Voldemordt war ihnen stets einen Schritt vorraus.

Moody drehte sich wütend zu der Reporterin um und zückte seinen Zauberstab.

„LASSEN SIE MICH VERDAMMT NOCH MAL MEINE ARBEIT MACHEN!“; brüllte er los.

KNIPS.

Der schlaksige Fotograf neben ihr, hatte Moody mitten vor seine Linse bekommen.

Sirius war sich sicher, dass er ihn verfluchen würde, in dem Moment ging Nicolas dazwischen.

„Alastor, beruhige dich!“

Rebecca Jones grinste Moody feixend an.

„Schon gut! Wir gehen.“

Mit einem lauten Plopp disapparierten sie und der Fotograf.

Währendessen hatte sich Petunia von den leblosen Körpern ihrer Eltern aufgerichtet. Sie hatte aufgehört zu weinen und stürzte sich auf Mr. Potter.

„Ihr seit schuld! Abnormale verrückte Missgeburten.“

Moody schnappte nach Luft.

„Wir sollten ihr Gedächtnis löschen, Nicolas. Gasleitung hat Black vorgeschlagen.“

Nicolas nickte und zog seinen Zauberstab.

„Komm mit, Black!“, bellte Moody.

„Wohin?“ Sirius stand völlig reglos da.

„Wir bringen die Toten ins Leichenhaus und dann müssen wir mit Miss. Evans reden.“

Sirius folgte ihm.
 

Es war Fabia die an der Tür zum Cottage leutete. James öffnete erschöpft die Tür.

„Ich bring euch Suppe, mein Schatz.“

Fabia zog sich den Schal aus dem Gesicht und trat in die Küche, in der Sirius mit der kleinen Ebony an dem massiven Holztisch saß und versuchte sie mit Apfelmus zu füttern.

Ebony schien keinerlei Lust auf Apfelmus zu haben und verschmierte den Brei in Sirius Haaren.

Drei Wochen waren vergangen seit Lilys Eltern ermordet worden waren.

James konnte sich an die grausam angespannte Stimmung zwischen Petunia und Lily auf der Beerdigung erinnern.

Petunia hatte ihr vorgeworfen ohnehin kein Mitglied ihrer Familie mehr zu sein. Das hatte Lily schwer getroffen. Sie war Schuld – sie war eine Hexe – dadurch waren ihre Eltern zur Zielscheibe geworden. Sie hatte es nicht verhindern können.

„Wo ist Lily?“ Fabia legte den Mantel ab und hängte den Kessel mit der Suppe übers Feuer.

James seufzte und deutete mit dem Finger nach oben.

Lily hatte noch nicht wieder angefangen zu arbeiten. Das war ungewöhnlich, normalerweise konnte sie nicht untätig herumsitzen.

Die meiste Zeit des Tages lag sie in dem abgedunkeltem Schlafzimmer. Sie redete nicht viel und essen wollte sie auch nicht.

„Langsam muss sie daraus kommen.“ Fabia seufzte tief und rührte den Kessel um. Der Geruch von frischer Gulaschsuppe verbreitete sich in der Küche.

„James bring mir noch etwas Holz.“

James gehorchte und brachte ein paar Holzscheide aus der Diele herein und schacherte das Kaminfeuer neu an.

„Ich weiß nicht mehr wie ich ihr helfen kann.“, James klang völlig verzweifelt.

Mrs. Potter streichelte ihrem Sohn sanft durch die Haare.

„Ich weiß, mein Schatz. Du musst einfach da sein.“

Sirius versuchte weiterhin Ebony den Apfelmus in den Mund zu stopfen, während sie ihm den Löffel aus der Hand hebelte und der Apfelmus gegen die Küchenwand klatschte.

Mrs. Potter reichte ihm ein Tuch.

„Hör auf zu matschen, Sirius.“, wies sie ihn an.

Sirius blickte sie empört an.

„Ich war das gar nicht!“, protestierte er und funkelte Ebony böse an. Die brabbelte los, während Sirius erst versuchte den Apfelmus aus seinen Haaren zu wischen und dann Ebony das Gesicht abputzte.

Fabia holte ein paar Schüsseln aus dem Schrank und schüttete sie ein.

„James bring der lieben Lily eine Suppe.“ Sie reichte ihm eine heiße Schale.

„Sirius hast du Hunger?“

„Was für eine Frage!“

James stieg die Treppe hinauf, während Fabia die kleine Ebony in den Laufstall setzte und Sirius eine Suppe hinstellte.

Die schweren Vorhänge im Schlafzimmer waren zu gezogen. Lily lag im Bett und zog die Decke über den Kopf als James hinein kam.

James wusste wirklich nicht mehr was er tun sollte. Er stellte die Schüssel mit der Suppe auf Lilys Nachttisch ab und schritt ans Fenster.

Zielstrebig zog er die schweren Vorhänge auseinander und öffnete die Fenster. Draußen kündigten die zwitschernden Vögel den ersten Frühling an. Überall begann es grün zu werden und die Sonnenstrahlen bahnten sich einen Weg in das düstere Zimmer.

James setzte sich vorsichtig zu Lily auf die Bettkante und zog ihr die Decke auf dem Gesicht.

Ihr schönen Augen waren von den Tränen völlig gerötet.

„Flower, du musst endlich etwas essen.“ Er deutete auf die Suppe.

Lily schwieg.

„Bitte!“

„Ich hab keinen Hunger, James. Wirklich nicht.“

„Dann komm etwas runter und setzt dich zu uns.“

Lily schüttelte den Kopf. Ihr feuerrotes Haar fiel ihr vor die Augen und James strich ihr die Haarsträhnen aus dem Gesicht.

„Ich will wirklich nicht. Lasst mich einfach noch etwas in Ruhe.“

„Es ist drei Wochen her.“

„Es ist egal wie lange es her ist. Es wird nie mehr gut sein.“

Wieder stiegen Tränen in ihre glitzernden grünen Augen. James griff nach ihrer Hand, doch Lily zog sie weg.

Er wollte nicht schon wieder tatenlos hinunter gehen, also legte er sich neben sie ins Bett und starrte an die Decke.

„Es ist nicht deine Schuld.“

Lily schluchzte leise in das Kissen.

„Wenn ich keine Hexe wäre, wenn ich ein Muggel gewesen wäre wie sie, dann hätten Voldemordt und die Todesser sie niemals angegriffen. Es würde ihnen gut gehen. Es ist meine Schuld, James.“

James fuhr sich durch die zerzausten schwarzen Haare.

„Voldemordt ist schuld und niemand anderes.“

Lily schluchzte und drehte sich zu ihm um.

„Wir werden ihn kriegen, Flower. Er darf so etwas keiner Familie mehr an tun.“

„James, keiner weiß wo er ist. Er ist dem Orden und dem Ministerium immer mindestens drei Schritte voraus.“

James versuchte zu grinsen.

„Na ja, bisher war er noch irgendwo in Sicherheit, da hat er meiner Lily noch nichts angetan.“

Lily wischte die Tränen aus dem Gesicht.

„Du bist die schlauste Hexe die ich kenne, mein Schatz und ich bin auch nicht ganz so dämlich Wir kriegen ihn.“

Lily versuchte zu lächeln. Es war das erste Mal seit drei Wochen, dass sie das tat.

Es fühlte sich falsch an, aber James war so geduldig, er gab sich solche Mühe.

Vielleicht musste sie anfangen wieder zu kämpfen.

„Ich wollte das mein Dad mich zum Altar führt.“ Sie schluchzte und die Tränen traten ihr wieder ins Gesicht.

James zog sie zu sich heran und nahm sie in den Arm.

„Ich weiß, mein Schatz.“, flüsterte er und küsste ihr rotes Haar.

Lily versuchte gegen die Tränen zu kämpfen. Irgendwann musste ihr Körper nicht mehr weinen können, doch es kamen immer mehr.

Eine Weile lag sie einfach nur da und weinte in James Arme. Es fühlte sich so fürchterlich leer an. Jede Faser ihres Körpers wollte schreien und weinen zu gleich.

Nie wieder würde sie Nachhause gehen können. Nie wieder würde sie das Lachen ihrer Mutter hören oder wie sie über die Pfeifen ihres Vaters schimpfte.

Vielleicht hatte James Recht. Vielleicht müsste sie kämpfen. Sie würden Voldemordt aufhalten.

„Jetzt ist die Suppe kalt.“, sagte James irgendwann, als sie zu weinen aufgehört hatte.

Lily versuchte zu lachen.

„Daran denkst du?“

„Mum, bringt mich um, wenn du nichts ist.“

James hatte noch eine Mum. Lily versuchte nicht neidisch auf ihn zu sein.

„Kommst du mit runter und wir fangen wieder an und kämpfen gegen dieses Ungeheuer?“

James hatte sich aufgesetzt und hielt ihr seine Hand hin und Lily nahm sie.



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