Zum Inhalt der Seite

Weihnachten an der Osaka High

Sano's kleines Geheimnis
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Merry Christmas...?

‚Endlich ist bald Weihnachten! Ich liebe Weihnachten!’, dachte sich Mizuki, als sie auf den Kalender schaute. Bevor sie nach Japan kam, feierte sie immer mit ihrer Familie, es gab leckeres Essen und Geschenke.

In Japan ist es anders. Jetzt geht sie auf eine Jungenschule und es darf keiner erfahren dass sie ein Mädchen ist. Vor allem nicht der Grund, der sie dahin gebracht hat: Izumi Sano. Ein begabter Hochspringer, ihr Zimmergenosse und Schwarm.

Wenn sie nicht in Japan wären, würde sie ihn sicher fragen, ob er mit ihr zusammen Weihnachten feiern möchte. Aber das geht nicht, weil in Japan Weihnachten kein Familienfest ist, wie in den Staaten, sondern ein Fest für Pärchen. Und da sie jetzt ein Junge ist, und Sano sowieso, kann sie ihn nicht fragen. Dabei würde sie nichts mehr freuen.

Wie auch schon letztes Jahr fährt sie in den Winterferien nicht zu ihrer Familie und bleibt in Japan. Auch Sano fährt nicht nach Hause, da er sich mit seinem Vater zerstritten hat. Und Nakatsu, Sekime und Noe bleiben auch, und die Fünf haben beschlossen zusammen zu feiern.

Die Jungs staunten nicht schlecht, als Mizuki ihnen erklärte, dass Weihnachten in den USA ein Familienfest ist. Sie haben dann gleich beschlossen, ihr ihre Familie dieses Mal zu ersetzen, wobei Nakatsu davon nicht begeistert war, da er lieber mit ihr alleine feiern wollte…

Auf jeden Fall freute sie sich drauf, immerhin muss sie nicht alleine feiern, und Sano feiert auch mit. In letzter Zeit benimmt er sich jedoch merkwürdig. Seit dem Vorfall auf der Klassefahrt sieht er sie öfters mit diesem Blick an, von dem sie Herzklopfen bekommt. Und leider kann sie ihn nicht fragen, warum er sie so ansieht, da sie sich zum ersten nicht traut und zum zweiten Angst vor der Antwort hat. Hier siegt ihr Verstand über ihre Neugierde.

„Ashiya, wir gehen jetzt einkaufen, sonst haben wir morgen nichts da!“

„OK, ich komme!“
 

„Haben wir alles?“

„Ich glaube schon. Lasst uns zurückgehen.“

„Und ihr esst wirklich so viel in den USA an Weihnachten?“

Ja, die Jungs staunten nicht schlecht, als Mizuki ihnen gezeigt hat, was es an Weihnachten daheim alles Leckeres gibt.

„Ja, aber wir mussten es ja nicht alles kaufen, wir essen ja auch noch im Wohnheim etwas zu Abend, da wird man ja schon ziemlich satt.“

„Wo du Recht hast…Na ja, auf jeden Fall freu mich richtig drauf!“

Typisch, solang es einen Grund zum Feiern oder Saufen und Essen gibt, sind Sekime und Noe dabei…Jetzt fehlen nur noch Mädchen, dann wäre ihre Welt perfekt.
 

„Sano–kun, hier ist ein Anruf für dich.“

„Danke. Ja? Shin? Was ist passiert?“

‚Sano hat einen Anruf von daheim?’, dachte Mizuki etwas verdutzt.

„Wie?! Mutter liegt im Krankenhaus? Warum? Ein Unfall?“

Als Mizuki Sano so sah, blieb ihr das Herz vor Schmerz fast stehen. Er zitterte am ganzen Körper und wurde ganz blass.

„Ich komme so schnell ich kann!“

„Sano, was ist passiert?“

Natürlich weiß Nakatsu nicht von Sanos Familiensituation, aber sogar er sollte ihm ansehen, dass nichts Gutes passiert ist.

„Ich muss sofort nach Hause!“

„Aber wir wollten doch für Mizuki alle zusammen Weihnachten feiern!“

„Ist schon in Ordnung, Nakatsu. Deine Mutter hatte einen Unfall? Dann musst du sofort zu ihr.“

„Danke. Es tut mir wirklich Leid.“

„Ist schon gut, du darfst nicht deine Mutter schon wieder auf dieselbe Art und Weise verlieren. Außerdem will ich nicht, dass du Schuldgefühle hast, wenn du nicht hinfährst.“

„Ich danke dir!“

Schon wieder dieser Blick.

„Tja, Jungs, sieht aus als ob wir unsere kleine Feier verschieben müssten bis Sano wieder da ist.“

„Solang du nichts dagegen hast.“

Die Enttäuschung war allen Dreien anzusehen.

„So, aber jetzt schnell Sano, ich komme mit zum Bahnhof. Hol schnell deine Sachen.“

„Ja, ich bin gleich wieder da.“

Warum musste das ausgerechnet heute passieren, wo morgen doch Weihnachten ist und sie ausgelassen feiern wollten. Am liebsten würde Mizuki ihn begleiten, damit er seinem Vater und Bruder nicht alleine gegenübersteht, aber sie kann nicht, manchmal kann sie nichts für ihn tun.
 

„So, der nächste Zug fährt in 15 Minuten. Soll ich noch hier bleiben?“

„Ja.“

Sano war richtig niedergeschlagen, Kein Wunder, wenn er bereits seine richtige Mutter bei einem Unfall verloren hat. Mizuki frage sich, ob er es ein zweites Mal verkraften könnte, wenn das Schlimmste eintritt.

„Holt dich dein Vater dann am Bahnhof ab?“

„Ich habe nicht mit ihm gesprochen, er schien auch nicht da zu sein. Shin war so aufgeregt und durcheinander, dass er mich damit angesteckt hat. Ich weiß nicht einmal, was genau passiert ist, wobei er das auch nicht zu wissen schien, sonst wäre er nicht so aufgeregt gewesen.“

„Ruf an wenn du angekommen bist.“

„Wie?“

„Du sollst mich anrufen, egal wie spät, ich will sicher sein, dass du angekommen bist und alles in Ordnung ist.“

„OK, das mach ich. Danke!“

„Wofür denn?“

„Dass du für mich da bist. Aber ich weiß nicht, wann ich zurück komme, also wartet nicht auf mich und feiert morgen ruhig Weihnachten, ich möchte euch nicht die Stimmung vermiesen.“

„Weißt du noch was ich dir auf der Klassenfahrt versprochen habe? Ich werde dir beweisen, dass ich dieses Versprechen einhalte, indem ich warte, bis du zurück bist.“

„Hmpf! Du bist wirklich merkwürdig, du kleiner Sturkopf!“

‚Ja, mach dich über mich lustig, solang du dabei nicht an deine Probleme denken musst, ist es mir sogar recht.’, Mizuki konnte ihm in diesem Moment einfach nicht böse sein.

„Da kommt dein Zug. Also, melde dich, wenn du angekommen bist und mehr weißt.“

„Ja, mache ich meine Kleine!“, mit diesen Worten küsste er sie auf die Stirn und stieg in den Zug.

‚Wie? Hat er eben kleine gesagt? Aber das kann nicht sein? Hat er sich vielleicht versprochen? Und was sollte dieser Abschied? Weiß er vielleicht, dass ich in Wirklichkeit ein Mädchen bin? Woher dann bloß?’, Mizuki war durch diese Aussage reichlich verwirrt.

‚Am besten, ich gehe wieder ins Wohnheim und schlafe erstmal eine Nacht drüber.’
 

‚Na toll, weil ich gerade gefühlsmäßig total daneben bin, ist es mir rausgerutscht. Ich bin so ein Idiot! Jetzt ist sie doch total durcheinander und zerbricht sich unnötig den Kopf. Da hab ich ja was Tolles hingekriegt…’, doch die Vorwürfe brachten Sano in dieser Situation nicht wieter.

Und wenn er sie anruft, damit sie sich keine Sorgen machen muss, wird es sehr peinlich werden…Vielleicht sollte er sie lieber nicht anrufen… Aber dann macht sie sich nur noch mehr Sorgen.

‚Na ja, ich hab ja noch genug Zeit, um darüber nachzudenken.’

Schlafen wäre jetzt schön, aber er darf ja seine Haltestelle nicht verpassen. Und er sollte am nächsten Bahnhof vielleicht mal daheim oder im Krankenhaus anrufen. Wenn seine Mutter stirbt, würde er es nicht verkraften, nicht noch einmal. Und dann auch noch wieder bei einem Unfall. Wenn es wieder seines Vaters Schuld ist, dann Gnade ihm Gott!
 

„He, Mizuki, ist alles in Ordnung? Oder bist du traurig, dass wir heute Abend nicht feiern?“

„Nein, ich mache mir nur Sorgen um Sano, er wollte sich melden, sobald er angekommen ist.“

„Vielleicht hat er einen Zug verpasst oder so, der wird sich schon noch melden. Freu dich lieber auf seine Rückkehr, denn dann feiern wir alle zusammen.“

„Wenn es ihm dann noch zum Feiern zu Mute ist…“

„Wie?“

„Ach nichts, ist schon gut.“

Wenn sie sich nur nicht so schreckliche Sorgen machen würde. Und dann noch sein Abschied… Woher weiß er denn, dass sie ein Mädchen ist? Und seit wann? Er hat es bis jetzt nie gezeigt, falls er es wirklich weiß.

Das war ihr zu viel, am liebsten würde sie alles auf der Stelle klären, aber das geht leider nicht. Wann kommt er denn wieder, damit sie mit ihm reden kann und ihn wieder um sich hat.
 

„Shin! Wie geht es Mutter?!“

„Izumi! Was machst du hier? Wie bist du hierher gekommen?“

„Das ist jetzt egal. Wie geht es ihr? Wo ist Vater?“

„Mutter schläft gerade. Sie hat sich ein Bein und einen Arm gebrochen, sonst ist alles in Ordnung. Und Vater hatte einen Nervenzusammenbruch, Großmutter hat ihn zu sich genommen und er ruht sich bei ihr aus.“

„Wer war an dem Unfall schuld?“

„Beruhige dich, es war nicht Vaters Schuld. Mutter wollte über die Straße, als ein PKW auf der Straße ins Schleudern geriet und sie anfuhr.“

„Izumi? Wie..?“

„Ich bin so schnell wie möglich gekommen, nachdem Shin mich angerufen hat. Aber so wie es aussieht hat Mutter nichts außer Knochenbrüchen, das beruhigt mich. Jetzt kann ich auch guten Gewissens zurück fahren, denn ich habe jemandem versprochen, so schnell wie möglich zurück zu kommen.“

„Warte! Bleib bitte hier! Zumindest bis sie aufwacht und mit dir gesprochen hat. Sie wünscht sich nichts sehnlicher als dich endlich wieder zu sehen.“

„Na gut, ihr zu liebe bleibe ich, aber ich muss bald wieder weg, wie ich schon gesagt habe. Ach ja, Shin, kannst du für mich bitte bei der Schule anrufen und Mizuki Ashiya ausrichten, dass ich gut angekommen bin und mich melde, wenn ich zurückkomme.“

„OK, mach ich.“

„Warum bleibst du nicht hier, Izumi? Deine Mutter würde sich sehr freuen.“

„Du weißt genau, warum ich nicht zurückkomme, Vater. Das muss ich dir nicht erklären.“

„Bleib ihr zu liebe, bitte! Es tut mir weh, sie so traurig zu sehen, nur weil wir beide viel zu stur sind, um uns zu vertragen.“

„Dass du noch etwas fühlen kannst, ist ein Wunder. Immerhin zählt für dich doch nichts auf der Welt mehr, als Erfolg und Rekorde, hab ich Recht?“

„Izumi, es tut mir Leid, wie ich dich und deinen Bruder behandelt habe, aber ich möchte mich wirklich ändern. Bitte, bleibe für ein paar Tage, mehr erwarte ich nicht von dir.“

„Ich habe doch schon gesagt, dass ich schnell wieder zurück muss. Aber wenn ich nur bis übermorgen bleibe, sollte es schon gehen.“

„Ich danke dir!“
 

„Ja, hier ist Ashiya. Shin? Ja, ich habe verstanden. Danke, auf Wiederhören.“

Er ist also heil angekommen. Nur, warum hat er nicht selber angerufen? Will er sie jetzt meiden? Vielleicht ist er ja bei seiner Mutter, und wollte ihr aber schnellstmöglich bescheid geben. Es hilft nichts sich den Kopf darüber zu zerbrechen, er wird schon bald zurück sein, dann kann sie alles klären.

„Hey Leute. Sano ist gut angekommen und seiner Mutter scheint es den Umständen entsprechend gut zu gehen. Er wird also wahrscheinlich schon bald zurück sein.“

„Das will ich nur für ihn hoffen. Sonst verlegen wir es nicht nur von Heiligabend auf die Weihnachtstage. Nein, am Ende müssen wir vielleicht sogar erst nach Weihnachten feiern.“

„Beruhige dich Nakatsu, er wird schon noch rechtzeitig zurück sein.“

Und Mizuki wird solange auf ihn warten, wie sie es ihm versprochen hat.
 

„Ihre Mutter bzw. Frau ist jetzt wach. Sie können sie sehen, aber nur kurz, sie darf sich nicht überanstrengen.“

„Ist gut. Dann gehst du am besten als Erster rein, Izumi.“

„OK.“

Er hatte Angst sie zu sehen. Was ist, wenn sie total entstellt aussieht, wie seine Mutter damals?

„Darf ich rein?“

„Izumi! Natürlich darfst du!“

„Wie geht es dir? Hast du schlimme Schmerzen?“

„Nein, die Schmerzmittel machen ihren Job sehr gut. Aber was machst du hier?“

„Als Shin mich anrief, bin ich sofort hergekommen. Ich habe schon das Schlimmste befürchtet.“

„Du bist nur wegen mir hierher gekommen? Das musste doch nicht sein.“

„Doch, ich wollte nicht noch eine Mutter verlieren, ohne ihr auf Wiedersehen zu sagen. Aber anscheinend ist das nicht nötig.“

„Du bist wirklich ein lieber Junge. Aber du hättest doch nicht herkommen brauchen, das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Aber wenn du nun einmal hier bist, hoffe ich, dass du die Ferien über hier bleibst.“

„Tut mir Leid, aber ich habe jemandem versprochen mit ihm Weihnachten zu feiern und muss spätestens übermorgen zurück.“

„Einem Mädchen?“

„So in der Art. Das ist zu kompliziert, um es dir in deinem Zustand zu erklären, du darfst dich nicht überanstrengen. Am besten legst du dich wieder schlafen und wir reden später noch miteinander.“

„Na ja, wenn du dein Versprechen einhalten willst, solltest du wirklich schnellstmöglich zurück. Am besten, du fährst jetzt nach Hause, isst was und schläfst dich aus, und morgen fährst du wieder zurück. Wie du siehst, geht es mir, den Umständen entsprechend, gut und außerdem sind Shin und dein Vater auch noch da. Du darfst dein Versprechen nicht brechen.“

„Danke, dann werde ich jetzt Heim fahren und morgen zurück. Ruf mich an, wenn du entlassen wirst, damit ich mir sicher sein kann, dass es dir wirklich gut geht.“

„Ja, das werde ich tun. Mach’s gut! Und enttäusch deine Freundin nicht!“

„Sie… Sie ist nicht meine Freundin... also…“

„Ist schon gut, du braucht nicht gleich rot zu werden. Und du musst mir nichts erklären. Mach mir nur keine Schande.“

„OK, ich verspreche es. Schlaf gut.“

Es ist toll eine so verständnisvolle Mutter zu haben, Ob seine richtige Mutter auch so wäre, wenn sie noch leben würde? Bestimmt.

„Und, was sagt sie?“

„Es geht ihr relativ gut, vielleicht weil die Schmerzmittel noch wirken. Außerdem hat sie mich Heim geschickt, damit ich mich erholen kann. Und ich soll morgen wieder zurück fahren.“

„Was? Aber du hast mir doch eben…“

„Vater, sie meint, dass ich zurück soll, also werde ich ihr diesen Wunsch erfüllen.“

„Dann tu das. Shin, du solltest auch wieder Heim und dich ausruhen, ihr zwei wart schließlich die ganze Nacht hier, während ich seelenruhig schlief.“

„OK, komm Izumi, wir müssen den nächsten Bus kriegen.“

„Ja, ich komme. Wiedersehen Vater, falls wir uns vor meiner Abreise nicht mehr sehen.“

„Ja, auf Wiedersehen.“

Komisch, er hat es sich viel schlimmer vorgestellt ihn wieder zu sehen. Vielleicht hat er seinen Fehler wirklich eingesehen und ändert sich zum Positiven.
 

„Ashiya, wieder ein Anruf für dich. Aber diesmal von deiner Familie.“

„Ja? Hi Mum! Wie geht’s euch? Habt ihr schön gefeiert? Mir geht’s gut, aber wir haben das Feiern verschoben, weil Sano was dazwischen gekommen ist. Nein, anscheinend ist alles in Ordnung, sein Bruder hat mich heute Morgen angerufen und alles erklärt. Ja, ich richte es ihm aus. Gut. Ich rufe euch bald mal wieder an. Bis dann!“

‚Die Frage, wann Sano zurückkommt bleibt trotzdem noch offen. Er hat sich nicht mehr gemeldet, also wird er noch eine Weile dort bleiben.*, dachte sie traurig.

Aber sie hat versprochen zu warten, und das wird sie auch tun. So naiv das auch klingen mag.

Wahrscheinlich ruht er sich erstmal aus, immerhin dauert so eine Reise und er hat bestimmt die ganze Nacht nicht geschlafen. Und DER braucht Schlaf.

Mittlerweile kennt sie ihn ziemlich gut, auch wenn er ihr sicher noch vieles verschweigt. Aber sie hat ja auch Geheimnisse, wahrscheinlich größere als er. Somit sind die Beiden quitt.

Er soll sich bloß so schnell wie möglich melden. Auch wenn sie weiß, dass alles soweit in Ordnung ist, macht sie sich Sorgen.

‚Ich glaube, das liegt in meiner Natur.’

Sie sollte mich ablenken. Am besten, sie sieht sich mal einen Film an. Aber zuerst schreibt sie einen Brief an Julia, sie hat sich schon lange nicht mehr bei ihr gemeldet, nicht mal eine Grußkarte zu Weihnachten hat sie ihr geschickt. Sie ist bestimmt total sauer auf Mizuki.

So, dann wäre ihre Zeit erstmal verplant.
 

‚Wie spät ist es denn? Es ist dunkel draußen. Man, hab ich einen Hunger. Mal gucken, ob etwas im Kühlschrank ist. Wahrscheinlich nichts Richtiges, nur Wurst, Käse und Co.’, dachte Sano leicht verschlafen.

„Na, endlich wach ‚Onii-chan’?“

„Ich hab ja kapiert, dass du noch immer sauer bist, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Wie spät ist es?“

„Halb 8. Du hast ziemlich lange geschlafen. Wenn du was essen willst, es ist noch Pizza da, ich habe mir vorhin welche bestellt.“

„OK, ich geh danach wieder schlafen, kannst du mir einen Wecker geben. Ich will morgen mit dem erst möglichen Zug zurück.“

„Ja, mach ich. Ich frag mich nur, wie man so viel schlafen kann.“

„Ich schlafe halt gerne, was dagegen…“

„Nein, natürlich nicht. Nur: Allein oder zu zweit?“

„Was soll das wieder heißen?“

„Na, die Kleine, die letzt dabei war. Das ist doch deine Freundin, nicht wahr?“

„Nein… Nein, ist sie nicht… Vor allem, weil es keine Kleine sondern ein Kleiner ist. Oder hast du vergessen, dass die Osaka High eine Jungenschule ist und er mein Klassenkamerad?“

„Ich bin doch nicht blind! Das sieht ein blinder mit ’nem Krückstock, dass es ein Mädchen ist. Und dass du in sie verschossen bist ist auch klar. Warum sonst hättest du eben so ein langes Gesicht gezogen, weil du nicht mir ihr zusammen bist. Und was ist wohl der Grund, weshalb du so schnell wie möglich zurück willst. Ich bin nicht blöd!“

„Ich hab’s kapiert, du bist der Oberschlaueste. Das solltest du allerdings zeigen, indem du dich nicht mehr mit jedem beliebigen prügelst.“

„Am besten, wir beenden das Gespräch an dieser Stelle, sonst fließt am Ende noch Blut. Ich stell dir einen Wecker hin, einstellen musst du ihn selber. Ich treffe mich noch mit ein paar Kumpels. Wir sehen uns, wenn du das nächste Mal hier bist.“

„Ja, wahrscheinlich. Viel Spaß!“

Ungewohnt hier zu sein. Die haben hier viel verändert. Viele neue Möbel und umgestellt haben sie auch. Aber sein Zimmer haben sie nicht angerührt. Es ist bloß sauber gehalten, wahrscheinlich war das Mutter, damit er immer kommen kann und ein sauberes Zimmer hat.

Sie hat also tatsächlich immer auf ihn gewartet. Und er bleibt nicht mal für ein paar Tage, ziemlich undankbar. Aber er muss und will schnellstmöglich zurück und alles klären. Wäre es ihm bloß nicht rausgerutscht.

‚Ich bin wirklich ein Idiot!’

Aber was passiert, wenn er ihr die Wahrheit sagt? Solang sie ihn nicht für sein Schweigen hasst und es ihm nicht übel nimmt, kann sie sogar ruhig mit Nakatsu zusammen sein, das wäre als Strafe mehr als gerecht.

Am besten, er ruft sie nicht an und kommt einfach, dann kann sie sich gar nicht so viele Gedanken machen.
 

„Hey Mizuki! Hat Sano sich mal wieder gemeldet?“

„Nein, hat er nicht.“

„Jetzt guck doch nicht so niedergeschlagen, er taucht schon noch auf. Du siehst müde aus…“

„Ja, ich hab nicht schlafen können.“

„Nur weil der sich nicht meldet? Na ja, wie auch immer. Am besten du legst dich jetzt hin und schläfst erstmal etwas, ich wecke dich zum Abendesse.“

„OK, danke Nakatsu.“

„Ja, ich bin nun mal ein guter Kerl. Hehe.“

Wahrscheinlich wäre sie sowieso bald eingeschlafen. Aber er sollte sich endlich melden, sie macht sich nun mal Sorgen um ihn. Und Geduld ist auch nicht gerade ihre größte Stärke.

‚Hm, Sano ist nicht da, und ich bin zu faul um in mein Bett zu klettern. Er hat bestimmt nichts dagegen, wenn ich ein Nickerchen in seinem Bett mache. Nakatsu weckt mich ja außerdem, und Sano wird des nie erfahren. Nicht dass es ihn stören würde, das glaube ich nicht. Na ja, auch egal, ich bin zu müde um über irgendwas nach zu denken.’, und mit diesem Gedanken schlief sie sofort ein.
 

„Mizu..“

‚Sei stark mein Herz. Jetzt liegt er da und schläft wie ein Engel. Tut mir Leid Mizuki, aber wenn ich jetzt näher zu dir komme, garantiere ich für nichts mehr. Sieht aus, als ob du das Abendessen auslassen musst. Tut mir echt Leid.’, mit diesem Entschluss ging Nakatsu zum Abendessen und kam auch nicht noch einmal.
 

Als Sano ankam, war es früher morgen. Er hat einen Zug verpasst, und musste deshalb einige Stunden auf den nächsten warten, die anderen fuhren ihm zu große Umwege.

Hoffentlich schlief Mizuki, denn er wollte dem Gespräch so lange wie möglich aus dem Weg gehen. Aber er konnte jetzt auch nicht mehr kneifen, er hatte sich die Suppe selbst eingebrockt.

Als er den Gang zu seinem Zimmer runter lief, bemerkte er, dass das Licht brannte.

‚Ist sie etwa wach oder hat sie das Licht nicht ausgeschalten und ist eingeschlafen?’, und schon öffnete er die Tür.

Doch als er reinguckte, sah er niemand. Vielleicht hat Mizuki ja bei den Anderen geschlafen, auch wenn er es nicht wirklich glaubte. Doch nun hörte er deutlich, dass jemand im Bad war.

‚Also ist sie doch da… Tja, jetzt wird’s ernst…’

Er stellte seine Tasche ab und schon ging die Badtür auf und Mizuki kam raus.

„Sano, was…“

„Ich bin wieder da!“

Als er das sagte, kam er ihr plötzlich ziemlich nah und sie musste sich beim Ausweichen gegen die Wand lehnen.

„Warum… Warum hast du denn nicht angerufen? Ich hätte dich am Bahnhof abgeholt.“

„Ich wusste, dass du dein Versprächen hältst und auf mich wartest, aber ich wusste auch, dass du deshalb wenig schläfst, also wollte ich dich nicht aufwecken oder vom Schlafen abhalten.“

Er kam ihr immer näher und nun konnte sie nirgends mehr hin ausweichen, denn er hatte seine Arme an die Wand gestemmt und sie konnte nur noch Richtung Boden flüchten, was nicht viel bringen würde.

„Es tut mir Leid!“

„Wie?“, Mizuki war nun reichlich verwirrt.

„Ich habe es die ganze Zeit verschwiegen, obwohl ich wusste, dass du ein Mädchen bist. Ich dachte, dass wenn ich es dir nicht sage, es das Beste ist, weil ich dich nicht verlieren möchte.“

„Sano…“

„Bitte sei mir nicht böse. Ich habe es wirklich niemandem verraten und werde es auch nicht wenn du willst. Ich will nur…“

„Ist schon gut, ich bin dir nicht böse. Ich versteh nur nicht, warum du es mir nicht gleich gesagt hast, als du es raus gefunden hast.“

„Nun ja, ich wollte, dass du bei mir bleibst. Ich dachte, dass du dann vielleicht von mir weggehen würdest. Außerdem fand ich es schon am ersten Tag heraus, als ich dich ins Krankenzimmer gebracht habe, da war ich selber ziemlich durcheinander. Aber ich will nicht, dass du jetzt gehst, nur weil ich es raus gefunden habe, Bitte bleib bei mir. Ich liebe dich!“

Das hat Mizuki endgültig den Rest gegeben. Sie merkte, wie sie rot wurde und ihr Herz schneller schlug. Was sollte sie bloß tun?

„Hast du mich nicht verstanden? Ich liebe dich!“

„I… Ich habe dich verstanden…nur…“

„Nur was?“

„Ich weiß nicht was ich dazu sagen soll…“

„Wie wäre es mit der Wahrheit? Das würde mir reichen.“

Nun musste sie lächeln. Er hatte Recht, sie sagt ihm einfach die Wahrheit.

„Tja, dann muss ich dir sagen…“

„Ja?“

„Ich…Ich liebe dich auch.“

So, nun war es raus. Sie konnte nichts mehr daran ändern.

„Das ist gut!“

Dieser Blick! Derselbe Blick, mit dem er sie seit der Klassenfahrt ansieht! Das bedeutet er also.

„Da fällt mir ein, dass ich dir gar kein Geschenk mitgebracht habe… Aber ich kann es entschädigen.“

Was sollte nun dieses etwas hinterhältige Lächeln?

„Wie…“

Und bevor Mizuki sich versah, küsste Sano sie. Und diesmal war er nicht betrunken, und sie waren auch nicht in ein Erdloch gefallen. Er küsste sie richtig leidenschaftlich, dass es ihr schwindelig wurde. Aber er wollte ihr mit diesem Kuss zeigen, wie ernst er seine Worte vorhin meinte. Außerdem musste er sich oft genug zurückhalten und konnte nun der Versuchung nicht mehr widerstehen.

„Das ist das schönste Weihnachtsgeschenk, das mir jemals gemacht wurde!“



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (17)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cornflower
2010-07-14T15:28:49+00:00 14.07.2010 17:28
Die Idee ist voooll süüß!
Nur die Umsetztung ist nicht so dolle...
Manchmal wusste ich nicht einmal wer mit wem spricht. z.B. wo Shin und Sano grade darüber sprechen, was mit deren Vater los ist und plötzlich war er da, oder?
Wie gesagt, ich hab nicht ganz durch geblickt, wer spricht...
Und irgendwie ging alles so schnell... grade waren sie noch am freuen wegen weihnachten und dann steht sano ganz plötzlich vor dem bett seiner mutter...
ist jetzt ein bissi übertrieben, aber an manchen stellen ging das echt schnell, da kannst du ruhig ein wenig ins detail gehen, selbst wenn das kapitel länger wird ^^
und das ende ging mir ein wenig fix... so sano kommt rein und schwubb knutschen die schon... bissi mehr ins detail gehen und wenn sie mehr reden xD
und ruhig auch längere dialoge ^^
aber wie gesagt, die idee ist sau süß! ich find sie toll ^^
hast ja selbst gesagt, das die grund idee in die richtung ging, nur nicht nach weihnachten ^^

und ne fortsetztung wär auch supi ^^
vllt wo sano mizuki mit zu seiner famy nimmt oda so xD so die weihnachtstage oder silvester ^^
auch wenn es dafür nicht die zeit ist xD

Also viel Spaß noch beim Schreiben ^^

LG
Cornflower
Von: abgemeldet
2009-08-20T22:59:40+00:00 21.08.2009 00:59
haha.. die gespräche mit der mutter und shin sind echt lustig..
Von: abgemeldet
2009-02-23T10:12:30+00:00 23.02.2009 11:12
OHHHH WIE SÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜÜSS

wieso magst du denn nicht weiterschreiben ...
die ist doch so schöön *schwärm*
vllt magst du ja ^^
Von: abgemeldet
2008-04-27T12:36:54+00:00 27.04.2008 14:36
hihi

ist zwar nicht mehr Wheinachten, aber deine FF ist echt total süß!
:)

Liebe Grüße Socke
Von:  Spielzeugkaiser
2008-02-01T19:03:25+00:00 01.02.2008 20:03
Das ist echt sooooooooooooo sweet^^
Ich finde die Story echt soooo goldig^^
Nur das einte mit Nakatsu hab ich nich geblickt...was war da?
Na ja egal^^
Es war aufjedenfall echt geil!
Mach weiter so!
*knuddel*
Von: abgemeldet
2008-01-09T15:41:33+00:00 09.01.2008 16:41
schöööööön :)
einfach herrlich :)
hihi

Von:  xXMomokoXx
2007-10-29T22:57:00+00:00 29.10.2007 23:57
Wie süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß ... *heul*
ich find deine ff totaaaaaaal klasse, echt jetzt...*schniff*

lg momo
Von: abgemeldet
2007-09-28T22:21:48+00:00 29.09.2007 00:21
ooh doll!!! *o* voll kuhl! *freu* hier mag einer hana kimi *hops*
Von: abgemeldet
2007-08-14T20:21:17+00:00 14.08.2007 22:21
*quietsch*
das ist so süüüüüüüüüüüßßßßßßßßßßßß!
ich find die storry so schön1
*schluchz*
schade das sie schon vorbei ist!
Von: abgemeldet
2007-05-31T20:11:00+00:00 31.05.2007 22:11
also ne serie gibt es dazu leider noch nich aber die mangas und die sind echt geil.
und deine FF is auch mega supi geilo geworden. is nur schade das sie schon wieder zu enden is.


Zurück