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Blind Fangs

Etwas für alle Wolf's Rain-Freunde
von

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- Der Anfang nach dem Ende -

... Wie lange ist es schon her, dass die Finsternis mich umhüllte? ...

... Wie lange liegt schon jener Tag zurück ...

... Jener Tag, an dem ich mein Augenlicht verlor ... ?

... Das muss schon ein ganzes Jahr sein ...

... Und noch immer sind wir auf der Suche ...

... Auf der Suche nach dem Paradies ...
 

"Kiba, aufwachen! Wir ziehen weiter!"
 

Ich lausche, es ist Toboes Stimme. In dem einen Jahr hat Toboe sich gewaltig verändert.

Von dem zitternden kleinen Wicht ist nichts mehr zu hören. Seine Stimme klingt kräftiger

und etwas tiefer als vorher und er ist vernünftiger geworden. Seit damals hat Tsume die Führung übernommen. Er meinte, dass er einem blinden Wolf nicht folgen wollte und dass er sowieso der bessere Anführer sei. Nun gut, ich stimmte ihm zu, schließlich wollte ich nie wirklich der Leitwolf sein. So war uns beiden geholfen.
 

"Kiba, hörst du mich nicht?" Wieder Toboe.

"Hey, Kiba... die anderen warten schon, willst du nicht aufstehen?"
 

Achja, genau... die anderen.. Wir sind lange nicht mehr das kleine Rudel, das wir einmal waren. Nicht mehr vier einfache Wölfe, sondern sind auf knapp zwei Dutzend Mitglieder

angewachsen. Klar, so eine große Gruppe fällt schneller auf aber bietet auch mehr Schutz für den Einzelnen vor Feinden. Das ist wohl auch einer der Gründe, wieso Tsume die Führung übernommen hat, er kennt sich mit großen Banden aus.

Ich erhebe meine müden Knochen. Ich weiß, das Rudel würde nie ohne mich weiterziehen. Auch in vielerlei anderer Hinsicht unterscheidet sich unser Rudel nach wie vor von anderen Clans, zum Beispiel eben darin, dass Verletzte oder Kranke niemals zurückgelassen werden. Einer nimmt auf den anderen Rücksicht, im Grunde haben wir unser Paradies längst gefunden. Eine Familie, ein Zuhause für unsere Herzen. Aber ein richtiges Zuhause fehlt uns noch. Deshalb sind wir noch immer auf der Suche, die vor anderthalb Jahren, dort, in der Stadt im Norden, begann.
 

"Kiba, was treibst du? Wir wollen los!"
 

Hige hat sich, wie Toboe, ziemlich verändert. Er wirkt nun ernster, nicht mehr ganz so albern wie zu Beginn unserer Reise. Auch hat er gelernt, mit seinem Hunger umzugehen, kann mithilfe des Mondlichts sogar etwas mehr als einen Monat ohne Nahrung auskommen und ist dementsprechend schmaler geworden. Tsume meinte mal, Hige sei kaum wiederzuerkennen. Klar, das kann ich nicht sagen, denn schließlich sehe ich ihn nicht. Deshalb bilden Hige und ich auch die Nachhut. Während Hige sieht und riecht, lausche ich auf die Geräusche des Windes. Bahnt sich Gefahr an, melden wir das Tsume. Doch gerade höre ich nur das aufgeregte Gejaule der anderen, die endlich aufbrechen wollen. Sie, nein, wir alle haben uns an das Vagabundenleben gewöhnt und so manch einer genießt es sogar noch. Aber genug davon. Ich springe von dem Gegenstand, auf dem ich gelegen hatte. Das alte Menschensofa knarrt und quietscht als ich herunterspringe und fast lautlos auf dem granitenen Boden lande.

Meine Pfoten tragen mich nach draußen, vor den Eingang der Ruine, die mir an jenem Tag vor dieser Nacht als Schlafplatz gedient hatte. Wir reisen nur nachts, Menschen begegnen wir so seltener und wenn der Mond auf unsere Rücken scheint ist es fast schon eine Freude zu reisen.
 

"Hallo Kiba, hast du schön geträumt?"
 

Es muss Cheza sein, ich erkenne ihre Stimme und ihren blumigen Geruch. Auch sie gehört, wenn sie auch eine Blume ist, zu unserem Clan. Ohne sie wäre unsere Suche sinnlos, wir wüssten nicht wohin wir gehen sollten. Auch hätten sich uns ohne sie nie soviele Wölfe angeschlossen, wie wir jetzt sind. Einem blinden Wolf, einem jüngeren, einem sturen Einzelgänger und einem Vielfraß wollte für gewöhnlich niemand folgen. Nur dem Blumenmädchen, jener sagenumwobenen Gestalt, wollten die meisten, die wir trafen, folgen.

Jeder kennt die Legende. Die Legende, die davon berichtet, dass durch uns und das Blumenmädchen das Paradies geöffnet werden soll. Natürlich glauben daran die Wenigsten, vor allem die Menschen halten das alles für ein Märchen, aber ich für meinen Teil glaube fest an dieses Märchen. Schließlich sind wir ja hier, wir leben in diesem Märchen. Man mag mich vielleicht verrückt schimpfen aber ich fühle nunmal so. Ich gehe bis zum Ende, bis ich falle.

Das hab ich mir geschworen, mir und dem, der mich einst großzog. Aber davon vielleicht später was. Jetzt schließe ich mich erstmal wieder meinem Rudel an und bleibe hinter Kazaan stehen, dem, der in seinem vorherigen Rudel als Außenseiter bekannt war, weil sein Fell nicht den gleichen Grauton besaß wie das der anderen Wölfe. Er war buchstäblich das schwarze Schaf seines Clans gewesen und auch bei uns wirkte er eher zurückgezogen denn aufgeschlossen.
 

"Alles okay? Du hast so lang gebraucht um rauszukommen..."
 

Fragt er mit seiner kehligen Stimme und stubst mich zur Begrüßung an. Kazaan hat sich erst kürzlich unserem Rudel angschlossen und so ist es nicht verwunderlich, dass er mich ebenfalls für einen Außenseiter hält. Er spricht es niemals laut aus, aber seine Gedanken schreien zum Himmel auf. Und ich behaupte nie das Gegenteil, wieso auch, ganz Unrecht hat er nicht. Ich laufe immer an letzter Stelle, so wie es in anderen Rudel immer die Rangniedrigsten tun. Und doch... Dank Hige, Toboe und Tsume, vor allem durch Cheza, aber auch dank dem Rest des Rudels bin ich eigentlich nie allein.

Wir durchqueren eine weite Landschaft. Ich höre, wie der Wind über die Ebene fegt, vermutlich stehen hier nicht viele Bäume. Und tatsächlich, ich wittere in diesem Moment einige vermodernde Stämme. Unter meinen Pfoten spüre ich, wie der Boden aufstäubt. Gegenden wie diese gibt es heute viele, auch wenn damals hier noch viele Wälder standen. Sie alle wurden zu Aschewüsten, toten Gebieten, die von Menschenhand niedergebrannt wurden. Warum habe ich bis heute nicht verstanden. Vielleicht wollen sie so ihren, nein, unser aller Planet zerstören, oder aber sie verfolgen ein ganz anderes Ziel. Uns. Wölfe. Die Angst.

Wir tragen tausend Namen, alle mit dem selben Sinn. Über unserem Rudel gleitet ein Falke durch die Luft. Einer der letzten, so wie wir. Ein weiterer Seelenverwandter.
 

Wir ziehen weiter, weiter durch tote Wälder, stille Aschewüsten und übel riechende Menschenreviere. Schon lange wundere ich mich, warum wir nicht verfolgt werden. Wissen die Menschen nicht, dass wir hier sind? Ein so großes Rudel Wölfe müsste Aufsehen erregen aber nein. Nichts, weder der brennend salzige Geruch von Menschenschweiß noch das verdächtige Knacken brechender Äste, nur absolute Stille. Selbst unsere Schritte scheinen zu verklingen.
 

Was ist hier los? Meinem Gefühl zufolge ist hier irgendwo eine der letzten größeren Städte, in der mehr Menschen leben als man Sterne am Himmel sehen kann... Doch hier ist es so leer, dass selbst der scharfe Wind eine bessere Gesellschaft bietet als diese Stille. Was mich aber stört, ist, dass selbst der Wind nun schweigt und eine seltsame Stimmung den geräuschlosen Raum zu erfüllen scheint.
 

"Kiba.. Was ist das?", höre ich Toboe nervös fragen, er ging die ganze Zeit neben mir her, ohne dass ich ihn bemerkt hatte. Auf seine Frage hin blicke ich nach oben, zum Himmel, versuche mit meinen toten Augen etwas zu erspähen, sehe aber natürlich nichts. Auch hätte ich Toboe gern eine Antwort auf seine Frage gegeben aber selbst mir war diese Atmosphäre fremd.
 

Ein entferntes Beben.
 

Risse, die sich krachend durch den Boden fressen.
 

Der Boden, der unter meinen Pfoten verschwindet und nur Luft zurücklässt.
 

Und schließlich; Eiswasser, dass auf meine von der kalten Luft gefrorenen Pfoten trifft und meinen schon steifen Leib in die Tiefe zieht, mich gefangen nimmt, mir die Luft zum Atmen nimmt. Entfernt höre ich die panischen Rufe meiner Freunde, sie rufen meinen Namen... Aber ich kann mich nicht mehr bewegen..
 

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So das war Kappi 1 ^^ Auf zum nächsten Kapitel!

Ach, PS: Ich bitte um Kommis ^,...,^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  AlcoholHero
2007-07-17T00:19:51+00:00 17.07.2007 02:19
hammer ff *_* *in favos steck* ich les sofort das 2. kapi
Von: abgemeldet
2007-07-05T09:17:14+00:00 05.07.2007 11:17
*_*
ich schlag dich gleich zu Tode, Kiba darf nicht abkratzen +heulend in ecke verkriech+
bitte, bitte lass ihn überleben T^T (ich weiß, das zweite kapitel ist schon fertig (oder angefangen) aber ich hab's noch nicht gelsen und rate dir, dass du ihn nicht hast sterben lassen XD

aber auf jeden fall ist deine schreibweise so hammer klasse, die geschichte will ich bis zum ende verfolgen *~* +in favoliste pack+
Von:  Phoca
2006-12-20T15:55:38+00:00 20.12.2006 16:55
hi^^

ich bin zwar nicht unbedingt ein Fan von den Mangas (mag die dvd´s lieber), aber deine Fortsetzung ist echt schön geworden^^
Auch der Satzbau und die Wortwahl sind dir sehr gut gelungen und es hat mir richtig Spaß gemacht deine FF zu lesen^.-
Hoffe es gibt eine Fortsetzung, würde mich jedenfalls darüber freuen.

Bye dat Nezu


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