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Engel fliegen einsam, Drachen gemeinsam

von

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Ich fang dich!

Ein Sturm der Gefühle bricht über Seto ein. Ein kalter Schauer jagt ihn über den Rücken. Bereits als er das Tagebuch geöffnet hat fallen Bilder aus einer längst vergessenen Zeit heraus. Vorsichtig, als wären sie zerbrechlich, nahm er sie in die kalten Hände und begutachtete sie.
 

Da gibt es einen lachenden kleinen Joey, der im Schnee spielte. Dann noch, wie im Hundekostüm... Seto muss unweigerlich lächeln, bisher hatte er nur von seinen Verhalten ihm gegenüber geschlossen, das er wie ein Hund wirkte, aber das Kostüm zeigte es deutlich: er war einen Hund ähnlich, sehr ähnlich.
 

Doch nach diesen zwei Bildern verebbt Joey s Kindheit, andere Bilder tauchen auf, einige zeigen seine kleine Schwester. Verwirrt sieht er auf die Fotos. Warum? Gerade will er sich das letzte Bild ansehen, da…
 

Einsamkeit, ich scheine in ihr zu ertrinken. Meine ist schon lange verebbt, ich vermag nicht mal mehr zu wissen, was es heißt glücklich zu sein. Ich bin wie ein Vogel, dessen Flügel gebrochen sind und er sich zwingen muss aufzustehen. ZU viel Kraft kostet es. Und bald bringe ich sie nicht mehr auf…
 

Seto rollen Tränen über die Wangen, was er hier sieht ist ein Spiegelbild dessen, was er erlitten hat. Genau dasselbe Gefühl hatte er in sich, als Gozaburo ihn adoptiert und gefoltert hatte. Er konnte seit diesem Zeitpunkt nicht mehr Lächeln, alles wurde ihm genommen…
 

Meine Gefühle, Ängste versuche ich zu verstecken, bisher hat das niemand gemerkt und ich bin froh darüber. Zwar ist es schwer, aber ich werde diese Maske halten, die ich trage.
 

Seto beginnt schwer zu atmen. Genau DAS tut auch er. ER weiß, wie schwer es ist, diese Maske z halten, seinen Gefühlen nicht freien lauf zu geben und er rechnete es Joey hoch an, das er so lange durchhielt. Wie lange hielt er sie jetzt schon?
 

Sein Blick fiel auf das Datum, was rechts oben in der Ecke stand: 03.10. 2005
 

// So lange und ich habe nichts gemerkt…//
 

ER ist so tief in seine Leselektüre versunken, das er nicht merkt, wie…
 

Seto fällt vor Schreck das Buch aus der Hand, während der kleine Welpe laut bellend um sein Herrchen läuft. Sein Blick verfinstert sich. ,, Was- suchst- du- hier?“, fragt ein Joey.
 

Mit viel mühe zwingt er sich Ruhe zu bewahren, denn das, was er sieht erfüllt ihn nicht gerade mit positiven Gefühlen.
 

Seto Kaiba schnüffelt in SEINEM Tagebuch herum! Was suchte er überhaupt hier in SEINER Wohnung?
 

„Joey…“
 

// Merkwürdig, seine Stimme klingt sanft und irgendwie schaut er aus, als habe er geweint!//, stellt Joey fest und schließt die Tür.
 

Ein Fehler, schwerer Fehler. Im nächsten Moment bereut er es.
 

„ Joey… tu das nicht!“, sagt er traurig und kommt auf Joey zu, der sich, ohne sich groß zu wehren können, in den Armen von Seto Kaiba befindet.
 

Er riecht seinen unglaublichen Geruch, Seto Kaiba s Geruch….

Er spürt seine Wärme…
 

„ Kaiba… WAS MACHST DU HIER???“, brüllt er nun und schubst ihn von sich weg. In seinen Augen haben sich Tränen angesammelt und er kann sie kaum noch halten.

Wie konnte Seto Kaiba es nur wagen?!
 

„ Und überhaupt, …“, fährt er mit ruhigerer Stimme fort, „ … WAS soll ich nicht tun?“
 

Erst jetzt fällt ihm der Blick auf, den Kaiba trägt. Es ist kein kalter, kein hochnäsiger, kein naiver. Nein, DIESER Blick drückt Mitleid und Wärme aus.
 

Und gerade weil er Mitleid ausdrückte knallte Joey ihm eine. ER schien zu verzweifeln, im Normalfall hätten sie sich doch schon längst angekeift! Im Normalfall wäre Kaiba erst GAR NICHT in seine Wohnung gekommen!
 

Noch einmal fragt Joey, dieses Mal mit zitternder Stimme: „ Was machst du hier?“
 

Kaiba plagen Schweißausbrüche. Draußen hatte es angefangen zu regnen und das helle Oberteil klebte nur so an den Oberkörper von Joey, im Moment ist er gar nicht in der Lage zu antworten. Doch dann zwingt er sich darüber hinweg zu sehen und genau in Joey s braune Augen, die ihn mehr denn je an einen kleinen Hund erinnerten, der um Hilfe bellt, aber dessen Rufe verschluckt werden.
 

,, ich habe mir Sorgen um dich gemacht!“, hört er seine melodische Stimme sagen.
 

Joey kann nur ironisch darüber lachen. ,, Du sollst mich nicht anlügen!“
 

,, Ich lüge nicht!“, erwidert Seto und sieht ihn in die Augen. Er muss arg schlucken, warum zeigt er auf einmal solch eine Schwäche für den kleinen? Weil er ihn beschützen will? Weil er ihn einfach leid tut?
 

Im nächsten Augenblick bekommt er von Joey eine verpasst. ,, Lass mich in Ruhe und vergiss das, was du gelesen hast! Werde wieder der Kaiba, der du warst, denn die Masche mit der Hilfsbereitschaft steht dir nicht!“
 

Störrisch schüttelt Seto den Kopf. ,, Du denkst ich spiele mit dir? Das ich zu meinen Spaß hier bin und nur darauf auf bin mit dem, was hier drin steht, dich aufzuziehen?“
 

,, Warum solltest du sonst hier sein?“
 

Allmählich verliert Seto die Geduld, das hier war schlimmer als eine Besprechung mit einen seiner Bearbeiter, die von nichts eine Ahnung hatten und das sollte schon was heißen.
 

,, Das habe ich dir schon mal gesagt, WEIL ICH MIR SORGEN MACHE!!“

Seine Stimme hat sich erhoben und er sieht ihn mit einen strengen Blick an.
 

,, Joey, das was du geschrieben hast… das ist nicht DER Joey, den ich kenne! Du hast gelebt wie ein kleines Kind, warst richtig naiv… doch du hast dich verändert. Es tut weh dich so leiden zu sehen, zu wissen, das man nichts dagegen tun kann ist für mich noch schlimmer als meine Firma zu verlieren!“
 

Joey sieht Kaiba entsetzt an, bevor er ein kleines Lächeln preisgab. ,, Das ist unmöglich der Kaiba, den ich kenne!“
 

,, Vielleicht trage ich auch eine Maske, wie du!“
 

Joey sieht nach dem Satz auf.
 

ER sieht in Seto s Augen und erkennt eine Wärme, Sorge in ihnen, wie er sie bisher nicht kannte. Überhaupt war das einzige, was sich in Seto Kaiba s Augen widerspiegelte Hass und Übermut. Warum konnte er also auf einmal so… liebevoll sein?
 

,, Die Vergangenheit Joey, prägt einen ungemein. Bis du eines Tages aufwachst und merkst, dass du nie gelebt hast vergehen Tage, Monate… Jahre.

Bevor du stirbst läuft es vor deinem inneren Auge vorbei. Deine Geburtstage, deine erste Liebe… Alles. Und dir wird schmerzlich bewusst, dass du die große Chance auf ein anderes Leben hast weglaufen lassen. Du hast immer andere beschützt Joey… Deine Schwester…

Aber wer beschützt dich Joey? Yugi? Der hat so viel mit seinen 2. ich zu tun, das er vergisst, wer er wirklich ist.“
 

Joey sieht betrübt zu Boden. ,, Aber ich konnte IHN nicht schützen!“

Er kommt auf Kaiba zu, nimmt ihn bestimmt das Bild aus der Hand und zeigt es ihm.
 

Ein kleiner Junge, mit ebenso blonden Haar, wie er es trug, schimmerte im Sonnenlicht und einzig und allein die Augen zeigten, das es nicht Joey war, der dort auf der Wiese mit einen Hund spielte.
 

,, Meinen kleinen Bruder konnte ich nicht schützen!“
 

Seto weiß nicht, was er machen soll, nimmt Joey in den Arm, erst da bemerkt er, wie heiß sein Schatz ist. Er glüht.
 

// was ist das? Eine Welle der Verzweiflung ist auf mich zugerollt, aber hat mich nicht erwischt… Jemand hat sie gebrochen… Beim näheren Hinsehen, erblicke ich denjenigen, der mir einen warmen Blick und Geborgenheit schenkt… Kaiba… aber wie kann das sein? Wie kann ein Mensch wie er nur so eine Wandlung durchmachen? Ich verstehe es nicht….//
 

Noch bevor Joey einen weiteren Gedanken ergreifen kann, spürt er, wie sein Körper schwächer wird und zusammen sackt. Er kann nicht mehr, er ist zu schwach die Bürde allein zu tragen….
 

Geschickt fängt ihn Seto auf.
 

,, Ja Joey, schlafe! Du wirst noch genügend Zeit finden ihn zu finden, aber jetzt nicht! Und nicht morgen!“….
 

Ende Kapitel 3
 

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