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Muggelwoche

Eine Woche ein Muggel sein?! (HxD)
von

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Tag 5: "Einmal Pizza Mozzarella!" Teil 2

Muggelwoche
 

ÜBERARBEITET
 

Autor: Lalala *sing* Geheim! *pscht* XD~
 

Teil: 5/ 8 (plus jetz sogar 3 Specials!)
 

Disclaimer: *den üblichen Text runterleier* Mir gehört nichts, bis auf die Idee, mein Geldbeutel wird hierdurch nicht voller
 

Warnings: Shônen-ai, OCs, OoC (Logischerweise, oder nich..?)
 

Pairing: Black meets White! ;P
 

Kommentar von meiner einer:

Es ist da! Es ist da!

*freuz*

Dank meiner herzallerliebsten Beta geht es weida! *grin*
 

Special Thanks:

Nielle!! (sogar zweimal muss ich mich bei dir bedanken!!!)

common_angel

MikaChan88

Lexy

SuE

Dranza-chan

cherrri1986

Halb-Blut-Prinz

Yujiro85

Yami-san

-Black-Pearl-

Rees

Isa

-Lilly

-_-Pa-nDA_cHibi-O_O-

stoepsy
 

~> Jetz sind's scho 16 Kommis.. *gerührt desu*

Danke.. *schnüff*
 

Und nun viel Spaß! *doof kicher*
 

***
 

5. "Einmal Pizza Mozzarella!"

Teil 2

Untertitel (by Nielle): Sabber-Shopping
 

Darauf winkte sein Gegenüber ab. „Vergiss es.“ Harry tat ihm gern diesen

Gefallen und zuckte mit den Schultern.
 

Während der weiteren Fahrt schwiegen die beiden sich an. Dem Dunkelhaarigen mochte auch kein weiteres Gesprächsthema einfallen, so dass er lieber aus dem Fenster starrte und seinen eigenen Gedanken nachhing. Die sich vorwiegend um Malfoy drehten.

Wo war der denn abgeblieben? Er konnte doch nicht schon längst in dieser Stadt sein, oder? Außerdem war Joan auch nicht da gewesen, auf jeden Fall hatte Harry keinen der beiden gesehen.
 

Mit einem Aufheulen der Bremsen und polternden Reifen blieb das Gefährt schließlich stehen. Harry hatte gar nicht mitbekommen, dass sie bereits in der Nähe einer Stadt gefahren waren. Umso besser.

Als er aufstehen wollte, um den anderen Schülern zu folgen, die beinahe aus dem Bus flüchteten, erhaschte er einen Blick auf Nevilles Gesicht und stellte mit einem Grinsen fest, dass er seine Entscheidung, relativ weit vorne zu sitzen, nicht bereut hatte.

Rasch stieg auch Harry nun aus dem Reisebus. Ein lauwarmer Wind schlug ihm entgegen, zauberte ihm ein Lächeln auf die Lippen.

Herbstbunte Blätter wurden von den Bäumen gefegt, tanzten zu ihrer eigenen Melodie in der Luft.

Wenigstens schien das Wetter heute mitzuspielen. Das war für die anstehende Shopping-Tour wohl eine der besten Vorraussetzungen, denn Harry befürchtete, dass so etwas anstand. Parvati hatte auf dem Weg in die Eingangshalle sehr eindeutige Bemerkungen gemacht.

Jemand rammte ihn ziemlich unsanft den Ellbogen in die Seite. Er holte zischend Luft, wollte gerade Parvati anschnauzen, was das sollte – denn niemand anders war es gewesen, aber dann folgte er ihrem stummen Fingerzeig.

Dort, etwas abseits, standen die beiden vermissten Slytherin seelenruhig und unterhielten sich.

Der Blick von Harrys Augen wanderte desinteressiert Joans Figur ab, wechselte danach zu Malfoy über.

Bei ihm konnte er sich dafür gar nicht satt sehen.

Der Junge hatte sich für eine Bluejeans entschieden, ein Ledergürtel im Bund diente wohl nur der Verzierung, denn Harry glaubte kaum, dass dieser Junge Probleme hatte, eine passende Hose zu finden.

Der dunkelgraue Pullover, dessen Ärmel er hochgekrempelt hatte, lag eng an seinem Oberkörper an und brachte seine Brust noch mehr zur Geltung. Jeder einzelne Muskel schien sich darauf abzuzeichnen, ganz so als sei dieser Pullover einzig und allein für ihn und seinen anbetungswürdigen Oberkörper gefertigt worden. Dass manche dieser Merkmale lediglich seiner blühenden Fantasie entsprang, bemerkte er kaum.

Der Gryffindor musste aufpassen, dass er nicht anfing zu sabbern und das war bei diesem Anblick wirklich schwer. Ein kleines verträumtes Seufzen konnte er aber dennoch nicht unterdrücken.

Sein Blick glitt noch weiter nach oben, blieb schließlich an Malfoys Gesicht hängen. Oder wohl eher an den hellen Haaren.

Erst jetzt fiel Harry auf, dass der andere kein Gel in seinen Haaren hatte. Einzelne Strähnen umrahmten sein fein geschnittenes Gesicht.

Warum war ihm das die letzten Tage nicht aufgefallen? Oder hatte er da noch Gel benutzt?

Gerade als Harry wieder in seinen Gedanken über den eigenwilligen Slyterhin versinken wollte, blies ein kräftiger Windstoß dessen Mähne durcheinander. Und auch Joans, aber das war im Moment ja unwichtig.

Dem Gryffindor kam es so vor, als würde er bei den Dursleys in der Wohnzimmertüre stehen und ihnen beim Werbunganschauen zusehen – ein verkanntes Hobby von ihnen, wenn man Harry danach fragen würde. Und im Fernsehen würde gerade Shampoo-Werbung in Zeitlupe ablaufen. So eine, in der Glanz und Sprungkraft am besten zur Geltung kam und vor allem unterschwellig aufzeigte, was für schöne Models sich die Marke für diesen Dreißig-Sekunden-Spot leisten konnte.

„Wunderschön..“, murmelte er hingerissen.

Als hätte Malfoy erahnt, dass von ihm indirekt eine Regung erwartet wurde, um den Schein des Spots zu perfektionieren, hob er die Hand, strich sich damit eine Haarsträhne hinter das Ohr und schien leise zu lachen.

Harry konnte nur mit offenem Mund dastehen und starren. Noch nicht einmal das Mädchen neben ihm schien zu bemerken, dass er sich beinahe an dem Anblick des blonden Slytherin festgesaugt hatte.

Doch irgendwann gingen selbst die schönsten Momente zu Ende, so auch dieser. Denn Parvati hatte ihn am Arm gepackt und war dabei, ihn zu den beiden hinüberzuschleifen.

„Hey Joan!“, rief sie, fuchtelte wild mit ihrem freien Arm.

Joan blickte zu ihnen herüber, unterbrach somit ihr Gespräch mit Malfoy.

Auch sie winkte, der Junge beließ es bei einem Kopfnicken, was Harrys Herz einen Sprung machen ließ.

Noch immer konnte er sich kaum von dem Anblick des Slytherin losreißen. Einfach nur zum Anbeißen sah der liebe Junge aus.

„Was machen wir zuerst?“, fragte die Rothaarige und holte Harry damit vollständig aus seiner Starre.

Verwirrt von seinem überwältigenden Trancezustand schüttelte er den Kopf. Er sollte sich wirklich zusammenreißen. So konnte das ja nicht den ganzen Tag weitergehen.

Auf die Frage hin hüpfte die Gryffindor fröhlich auf der Stelle. Ein, zwei Passanten, die an ihnen vorbeiliefen, maßen sie mit einem skeptischen Blick.

„Ich will Klamotten kaufen gehen! Ich brauch unbedingt mal was Neues!“

Das andere Mädchen stimmte ihr mit glänzenden Augen zu, ließ sich aber nicht zu Freudensprüngen hinreißen, schließlich befanden sie sich in der Öffentlichkeit und sie war sich noch immer ihrer Angehörigkeit des Hauses Slytherin bewusst.

„Mir ist egal, was wir zuerst machen, ich will aber nachher noch in eine Buchhandlung.“, meinte Malfoy und Harry war es, als hätte ein Engel zu ihm gesprochen.

Übertrieben? Eindeutig. Denn Malfoy hatte noch nicht einmal ihn persönlich angesprochen, sondern es in die Runde gesagt. Außerdem entsprach seinem Wesen alles andere als einem Engel.

Aber solche kleinen Details ließ man einfach gerne außer Acht, wenn man gerade dabei war, seinen einstigen Rivalen anzuschmachten. Denn irgendwie und total verquer hatte er sich wohl ein ganz kleines bisschen in ihn verguckt – aber wirklich nur ein bisschen! Wenigstens so viel sollte er vor sich selbst zugeben.

„Na dann! Lasst uns die Stadt unsicher machen!“, lachte Parvati vergnügt, hakte sich bei Joan unter und stiefelte mit ihr vorneweg.

Malfoy stemmte die Hände in die Hüfte und grinste über die beiden, danach wandte er sich Harry zu, wobei er eine Augenbraue hob.

„Na, genug bestaunt? Wollen wir endlich?“

Angesprochener schreckte hoch, merkte, dass sein Kopf glühte. Das Blut hatte also schon den Weg zu seinen Wangen gefunden, wie wunderbar. Er musste rot wie eine Tomate sein!

Harry senkte schnell den Blick und schritt zielstrebig an dem Slytherin vorbei. Als er an ihm vorüberging, hörte er ein amüsiertes Lachen, aber es war nicht so laut, dass es noch andere mitbekommen hätten.
 

Die Innenstadt war klein und gemütlich, soweit man das bisher in Erfahrung bringen konnte. Die Fußgängerzone zog sich hindurch, an jeder Straßenseite drängten sich die verschiedensten Läden.

Blumengeschäfte, Optiker, Arztpraxen, Rechtsanwaltkanzleien, Fachgeschäfte für Computer und Handys, Bäckereien und Konditoreien, auch Restaurants, Eisdielen, Cafés, Buchhandlungen, in denen die vier einen Abstecher Malfoy zuliebe machten, und natürlich Geschäfte für Kleidung jeden Anlasses ohne Ende.

Um es noch deutlicher auszudrücken: Es war das Paradies für jeden shoppingbegeisterten Menschen. Dass es nun zu dieser Zeit auch viele Sonderangebote gab, da die Sommermode der des Herbstes weichen musste, veranlasste die Nervenzellen der Mädchen nur noch mehr dazu, Glückshormone auszustoßen.

In eine von diesen zuletzt genannten Boutiquen wurde Harry, dessen Laune mittlerweile einen derzeitigen Tiefpunkt erreicht hatte, hineingezerrt.

Denn, wie wahrscheinlich nicht anders zu erwarten gewesen war, war auch der blonde Slytherin total vernarrt in Kleidung jeder Art. Bei seinem fantastischen Aussehen hätte sich Harry das eigentlich auch denken können, aber so weit hatten es seine Gedankengänge am Ende ja nicht geschafft, so dass er nun mit der knallharten Wahrheit konfrontiert wurde. Manchmal tat das richtig weh.
 

Nun saß er auf einem der zahlreichen Sessel vor den Umkleidekabinen, die anscheinend eigens für solche gestressten Leute wie Harry von dem Innenarchitekt hierher beordert worden waren, und wartete darauf, dass die Mädchen sich ihm wieder präsentierten. Als wären die vorangegangenen sechzehn Male nicht schon ausreichend gewesen.

Er stützte seinen linken Ellbogen auf der Lehne ab und hatte seinen Kopf auf der Handinnenfläche gebettet, so ließ es sich wenigstens aushalten.

Gerade als er eindösen wollte, schwang der Vorhang direkt vor seiner Nase auf. Herausstolziert kam Parvati, die sich in ein rosa Kleid mit übergroßen blauen Blumen gezwängt hatte.

Harry ließ seinen Blick einmal über ihre Figur wandern, dann wartete er darauf, was das Mädchen von ihm wohl verlangen würde.

„Und?“, fragte sie unsicher, drehte sich vor einem Ganzkörperspiegel um die eigene Achse. „Wie sieht das aus?“ Hinter ihr erhaschte er einen Blick auf die bereits probierten Klamotten und beschloss in Sekundenschnelle, genau das zu sagen, was ihm in den Sinn kam.

„Beschissen.“, meinte der Dunkelhaarige gelangweilt, kratzte an der verkrusteten Lehne des Sessels herum. Da hatte wohl jemand mal etwas verleert und dies hatte sich nun abgesetzt. Na wenigstens hatte er durch dieses Missgeschick etwas zu tun.

Parvati schnappte nach Luft.

„Wie kannst du nur?!“, fauchte sie, wurde jedoch von Malfoy unterbrochen.

„Unerwartet ehrlich, Potter?“, fragte er, grinste. Er hatte zwei Oberteile über dem Arm, kam näher herangeschlendert und ließ sich auf der Lehne einer dieser Sitzgelegenheiten sinken.

Harry schnitt ihm nur eine Grimasse. „Unerwartet? Nein. Ehrlich? Ja. Gelangweilt und desinteressiert? Absolut.“

„Oh, der arme kleine Potty. Das tut mir jetzt aber Leid.“ Malfoy zog gespielt ein mitleidiges Gesicht. Der andere rollte mit den Augen.

„Ich kann mich auch alleine verarschen, also beeilt euch mal.“

Parvati verschränkte die Arme vor der Brust.

„Harry! Lass uns doch unseren Spaß haben! Schließlich haben wir heute einen freien Tag!“

„Und wo bleibt mein Spaß?“, erwiderte der Gryffindor darauf, verzog trotzig das Gesicht.

Aus den Augenwinkeln sah er, dass auch Joan aus ihrer Kabine herausgekommen war und sich scheinbar uninteressiert an dem Gespräch ihrem Spiegelbild zuwandte.

„Also Potter, ich wüsste da schon was..“, meinte der Slytherin beiläufig, reichte Parvati ein Oberteil, das sie sich anschauen sollte. Selbiges hatte er aus einem Kleiderständer nahe der Kasse gezupft – Harry hatte es ganz genau vor sechs Minuten gesehen.

Als er zu dem anderen aufblickte und dieser im selben Moment ebenfalls zu ihm schaute, musste der Dunkelhaarige schlucken. Das Blut schoss wieder in seine Wangen.

Denn unbemerkt von den Mädchen hatte ihm Malfoy ein anzügliches Grinsen zugeworfen.

Was. Sollte. Das?!

Noch bevor Harry irgendetwas darauf als Antwort zusammenstottern konnte, kam ihm Joan zu Hilfe. Wahrscheinlich wusste sie noch nicht einmal, dass sie ihm gewaltig aus der Patsche half.

„Draco..?“, fragte sie gedehnt, klimperte ihm mit ihren getuschten Wimpern entgegen.

„Ja, Joan..?“, gab Malfoy ebenso lang gezogen zurück.

„Würdest du mir eventuell modisch beratend zur Seite stehen?“ An ihren Augen konnte man ganz genau den verzweifelten Hilfeschrei ablesen. Und zu allem Überfluss gesellte sich nun auch noch Parvati dazu.

„Bitte!“, bettelten die Mädchen im Chor. Da konnte noch nicht einmal Malfoy widerstehen.

Harry sah woanders hin. Er brauchte es sich nicht unbedingt anzutun, wie die Mädels den Slytherin anschmachteten.

Die Galle stieg ihm hoch, als Malfoy auch noch lachend zustimmte. Sollte er sich doch zum Teufel scheren!

Ungeduldig wippte er mit seinen Füßen auf und ab. Wie lange brauchten die denn für ein paar blöde Klamotten?

Harrys Laune war weiterhin gesunken und es schien auch nicht so, als würde sich seine Stimmung in den nächsten Minuten wieder anheben. Denn der Slytherin wuselte nur geschäftig zwischen den einzelnen Kleiderständern umher, schnappte sich da und dort mal ein Oberteil oder einen Rock, verwarf das ein oder andere wieder und schritt damit zu den Umkleidekabinen, wo Parvati und Joan schon gierig die Hände danach ausstreckten.

War er sauer, weil er gerade demonstrativ ignoriert wurde? Ja, allerdings.

Noch immer schmollte Harry, als die beiden Mädchen mit Malfoys Hilfe anscheinend endlich das passenden Outfit gefunden hatten.

Der Blick des Gryffindor war abwesend, so dass Malfoy ihn an der Schulter antippte.

„Potter. Aufwachen.“, meinte er trocken. Sofort schreckte Angesprochener hoch.

„Was..?“

„Modenschau.“, grinste der Slytherin, ließ sich in den Sessel links neben Harry fallen.

Es dauerte einige Sekunden, bis die Information „Modenschau“ bis in sein Gehirn durchgedrungen war.

Wie..?

Kaum, dass er Zeit gefunden hatte, noch genauer darüber nachzudenken, schwang der Vorhang der Kabine direkt vor ihm auf.

Parvati, die ihre Haare in einem Pferdeschwanz zurück gebunden hatte, posierte übertrieben, so dass nicht nur sie lachte. Der braune knielange Rock wehte ihr um die Beine, als sie eine Drehung machte und dramatisch aufseufzte, die Hand an die Stirn gelegt. Danach stolzierte sie gekonnt in ihren Sandaletten vor den beiden Jungs auf und ab.

Malfoy beobachtete sie genau, dann nickte er zufrieden.

Harry hatte genervt die Augenbrauen hochgezogen, fand, dass Parvati sich höchst albern aufführte.

Die Klamotten mochten ja noch ganz gut aussehen – schließlich hatte die Farbkombination braun türkis etwas sehr passendes -, aber dass die Gryffindor da so rumhampelte, ging ihm dann doch gegen den Strich. Vor allem, weil es schon wieder Zeit in Anspruch nahm, die er schon lange nicht mehr in diesem Laden verbringen wollte.

Nachdem sich Parvati genug präsentiert hatte, ließ sie sich zur Rechten von Harry sinken, spielte mit der Holzperlenkette, die sie zweimal um ihren Hals gewunden hatte.

Nun war Joan an der Reihe.

Im Gegensatz zu der Schwarzhaarigen trug sie eher zarte Farben, vorwiegend weiß. Ihre roten Haare hatte sie offen gelassen, um die auf ihrer Bluse gedruckten Blümchen in ihren Farbkombinationen zu unterstreichen.

Die Slytherin lief weniger schwungvoll vor den dreien umher, dennoch machte sie dem Stolz und der Kühle des Schlangenhauses alle Ehre.

Beim zweiten Mal, als sie an ihnen vorbei gegangen war, blieb sie stehen und stemmte die Hände in die Hüfte.

„Und wie sehen wir aus?“, sprach sie Harry an, der sich nun genötigt sah, seine Meinung kundzutun.

„Ihr seht klasse aus. Können wir jetzt endlich gehen?“ Zwar wussten die Mädels, dass dieses Lob nur halbherzig war, aber sie nahmen es dem Gryffindor nicht weiter übel. Denn als sie auf die Uhr sahen, bemerkten sie, dass sie mittlerweile drei Stunden in diesem Geschäft verbracht hatten. Für einen Jungen, der partout keine Lust auf Shoppen hatte, war das schon eine Qual gewesen.

Daher zeigten sie sich gnädig und nickten ihm zu.
 

Zu viert schlenderten sie durch die Straßen der Stadt.

Kurz zuvor hatten sie sich noch eine kleine Pause im Eiscafé „Vivaldi“ gegönnt und ihre Kraftreserven durch Eis, Kaffee und Cappuccino wieder aufgestockt.

Harry und Malfoy liefen ein paar Meter hinter den beiden Mädchen, die kicherten und gackerten. Typisch Mädchen eben.

Sie hatten noch immer ihre „Modenschaukleidung“ an und Harry gestand sich ein, dass Malfoy wirklich ein guter Modeberater war. Denn nun hatte der Gryffindor ja ein wenig Zeit zum Entspannen gehabt und sich die beiden Mädchen noch einmal genauer angesehen.

Während es bei den beiden Mädels in Sachen Reden und Plappern hoch herging, herrschte bei den Jungen absolutes Schweigen. Harry hatte auch keinen blassen Schimmer, was er mit dem Slytherin sprechen sollte. Ihm wollte auf Gedeih und Verderb einfach kein Gesprächsthema einfallen. Sonst fiel ihm ein bisschen Smalltalk nicht schwer, doch jetzt schien das irgendwie anders zu sein.

Auch lag es wohl an dem Kloß in seinem Hals, dass er kaum ein Wort herausbrachte. Und das Herzklopfen tat sein Übriges.

Malfoy dagegen schien gelassen und ausgeglichen zu sein. Oder bildete sich Harry das ein, weil er selbst so unter Strom stand?

Dennoch fiel ihm auf, dass der Slytherin die beiden Mädchen genauestens unter die Lupe nahm und auch die Blicke der männlichen Gefolgschaft, die sich hier auf den Straßen tummelte, bemerkte.

Harry nahm es mit einem gestellten Grinsen zur Kenntnis. Er durfte sich ja schließlich nichts anmerken lassen, dass er Malfoy ein bisschen grollte.

„Bist du eifersüchtig oder was?“, fragte der Dunkelhaarige dann, als der andere auch noch damit anfing, den Männern giftige Blicke zuzuwerfen, wenn jene Parvati und Joan auch nur eine Sekunde zu lange angestarrt hatten.

Irgendwie passte Harry dies ganz und gar nicht. Daher auch die Frage, auch wenn er sie lieber nicht gestellt hätte. Sie klang doch eindeutig danach, dass es ihm nicht behagte, das würde ja sogar ein Tauber merken..

Entweder Malfoy war zu abgelenkt gewesen, um das zu registrieren, oder er übersah es geflissentlich, denn er gab ihm eine Antwort: „Nein, aber immerhin sind das meine Teamkameradinnen, die werden nicht einfach so von Fremden angeschmachtet.“

„Das ist kein Grund.“, gab Harry auch prompt zurück, „Oder bist du neidisch?“

Der Blonde zog die Augenbraue hoch.

„Und worauf, wenn ich fragen darf?“

„Dass sie mehr Aufmerksamkeit bekommen als du vielleicht?“

Er lachte, was Harry einerseits einen wohligen Schauer über den Rücken rieseln ließ, aber andererseits dazu veranlasste, die Lippen zu kräuseln. Lachte er ihn jetzt etwa aus?

„Ich habe schon die Aufmerksamkeit, die ich will. Mach dir darum mal keine Sorgen.“

Harry erwiderte nichts darauf. Vielmehr war er damit beschäftigt gegen das Blut anzukämpfen, das sich langsam aber sicher den Weg in seine Wangen suchte.

Was meinte der Slytherin damit?

Verstohlen sah sich der Dunkelhaarige um. Ebenso wenig wie Joan und Parvati ungesehen durch die Straßen spazierten, geschah dasselbe bei Malfoy. Denn es war sicherlich keine unerhebliche Zahl an Mädchen und Frauen, die ihm hinterher starrten.

Bedauernd schüttelte Harry innerlich den Kopf, zwang sich dazu, seinen Blick wieder auf den Weg nach vorne zu richten.

Auch wenn er es sich wünschte, Malfoy hatte ganz sicherlich nicht ihn gemeint. Das konnte ja doch nicht sein. Oder..?

Durch einen freudigen Aufschrei wurde Harry aus seiner eigenen kleinen Welt gezerrt. Sein Blick wanderte automatisch zu dem Blonden hinüber, der einige Schritte vorausgegangen war. Harry hatte gar nicht mitbekommen, dass er an Geschwindigkeit verloren hatte, während er seinen Gedanken nachgehangen war.

Harrys Laune machte wieder eine Fahrt gen Nullpunkt, als er sah, wen die beiden Mädchen getroffen hatten.

Parvati stand bei Lavender, schien deren Begeisterung für ein Thema zu teilen. Joan stand etwas abseits, beäugte die anderen drei der Gruppe missmutig. Malfoy tat dasselbige, nur mit einem abwertenden Ausdruck in den Augen und einem überheblichen Lächeln auf dem Gesicht. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

Und sah dabei wirklich verboten gut aus..

Nur langsam näherte sich Harry den paar Schülern von Hogwarts, denn in der Gruppe von Lavender war auch Cho Chang. Und auf dieses Mädchen hatte er überhaupt keine Lust. Weder sie zu sehen, noch sich von der anquatschen zu lassen.

Die Pleite vom vorigen Jahr musste er bei aller Liebe nicht wiederholen; und außerdem hatte er da jemanden kennen gelernt, der wesentlich besser küssen konnte als sie. Denn nass war nur etwas anderes gewesen.

Aber was kommen musste, war natürlich genau das.

Kaum dass er auf der Höhe von Malfoy war, streckte ein schwarzhaariges Mädchen den Kopf nach vorne, strahlte mit der nur wenig vorhandenen Sonne um die Wette.

„Hey Harry!“, quietschte die Asiatin, winkte überschwänglich. Harry grinste schief.

„Nein, ich will nicht, ich will nicht..“, jammerte er so leise, dass es nur eine Person in einer Entfernung von höchstens eineinhalb Metern hören konnte. Und dieser Mensch war zufälligerweise Draco Malfoy, der nun mühsam ein mitleidiges – oder war es doch ein süffisantes? – Grinsen unterdrückte.

„Und wie war dein Tag bis jetzt?“, fragte Cho sogleich, als sie sich vor ihn gestellt hatte. Der Gryffindor wich reflexartig einen Schritt nach hinten, versuchte sein klägliches Lächeln möglichst aufrecht zu erhalten. Er war ja ein netter Mensch.

„Ganz gut, und deiner?“ Eigentlich interessierte es ihn ja nicht, er wollte hier weg, so schnell wie es nur ging, aber es war nun einmal eine Frage der Höflichkeit. Und dies war wohl das erste Mal in seinem Leben, dass er sich dafür verfluchte, immer freundlich sein zu wollen.

Chos Augen fingen an zu strahlen und sie berichtete in ausschweifenden Erzählungen von ihrem Tag.

Nach zehn Minuten schien es aber dem Betrachter dieser Szenerie nicht mehr ganz so zu passen, wie sich Cho an Harrys Hals warf. Denn Malfoy, eben besagter ‚Spanner’, räusperte sich geräuschvoll, so dass auch Lavender aus ihrer Rede gerissen wurde.

„Gehen wir jetzt endlich weiter? Es ist kurz vor sechs. Wie wäre es mit Abendessen?“

Joan nickte, Parvati stimmte ihm ebenfalls lauthals zu und Harry atmete einfach nur erleichtert aus.

Keine weiteren Geschichten von irgendwelchen langweiligen Bummelabenteuern!

Denn so gern er die Asiatin letztes Schuljahr vielleicht gemocht hatte, so wenig wollte er nun mit ihr zu tun haben.

Lavender und Cho sahen enttäuscht zu ihren Gesprächspartnern, die sich bereits klammheimlich zu Joan und Malfoy gesellt hatten.

Beide Gryffindor hatten nur eins im Sinn: Nur weg hier!

Doch dann kam Lavender auf DIE Idee schlechthin: „Was haltet ihr davon, wenn wir zusammen Abendessen gehen? Wir waren auch noch nicht und heute ist es ja nicht verboten, etwas gemeinsam zu machen!“ Selbst die beiden anderen der Gruppe Eins schienen von dieser Idee etwas zu halten, obwohl sie sich zuvor kaum geäußert hatten.

Gruppe Drei war sich, ohne dass sie es mit einander beraten hatten, einig: Keine weiteren Gespräche mit den vier Personen vor ihnen.

Daher überließen sie es Malfoy, die vier abzuservieren. Schließlich hatte dieser ein Image zu wahren.

„Verboten? Nein, aber das sollte es sein. Kommt, lasst uns gehen.“

Und schon wurden Harry und Parvati von den beiden Slytherin davon geschoben, ohne dass sie noch etwas Weiteres dazu hätten sagen können.

Malfoy war der erste, der an der Gruppe vorbeiging, hatte ein abschätzendes Grinsen im Gesicht: „Man sieht sich.“
 

Um zwischen ihnen und den beiden gesprächswütigen Mädchen einen möglichst großen Abstand zu bringen, gingen sie erst noch eine halbe Stunde durch die Stadt, schlichen sich dabei wie Verbrecher durch Gassen und warfen jede zwei Minuten Blick über die Schultern, um sicher zu gehen, dass sie nicht verfolgt wurden.

Schließlich entschieden sie sich dazu, in die nächste Pizzeria zu gehen, an der sie vorbei kommen würden.

Die Pizzeria hieß „Da Silvio“ und schien einen recht gemütlichen Eindruck zu machen.

„Gehen wir hier rein? Mein Magen knurrt!“, äußerte sich Parvati und hielt sich den grummelnden Bauch. Harry grinste. Danach schritt er auf die Tür zu, zog sie auf und wartete bis die drei an ihm vorbei hineingegangen waren, bevor er ihnen folgte. Ganz gentlemanlike.

Drinnen herrschte eine wohlige Atmosphäre.

Die karierten Decken verliehen dem Lokal das typische italienische Flair. Die Kerzen, die sich in Weinflaschen befanden, brannten herunter und verbreiteten ein warmes Licht. Die wenigen Gäste ließen das Restaurant nicht zu überfüllt oder leer erscheinen und das leise Gemurmel wirkte überraschend beruhigend.

Sofort erspähte Joan einen Tisch in einer Ecke, mit Eckbank demzufolge, den sie dazu auserkoren hatte, ihr „Speiseort“ zu sein. Ohne auf jegliche Einwände des anderen Slytherin zu hören, schleifte sie die drei dorthin, besetzte einen Sitzplatz auf der Bank.

Die anderen drei setzten sich jeweils an eine Tischlänge.

Kaum, dass sie es sich auf ihren Stühlen bequem gemacht hatten, kam eine Kellnerin angewuselt.

Ihre dunklen fast schwarzen Haare schimmerten in dem Licht, ihre braunen Augen musterten die neuen Gäste. Vier Menükarten lagen auf ihrem Arm.

„Was darf ich Ihnen zu trinken bringen?“, fragte sie mit italienischem Akzent. Nebenher verteilte sie an die vier Jugendlichen die Speisekarten.

Harrys Blick huschte von der Bedienung zu Malfoy hinüber und wieder zurück. Na wenigstens schien diese ihm nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig zu schenken..

„Ich nehme eine große Cola.“, sagte Parvati, studierte danach die angebotenen Speisen. Die rothaarige Slytherin nahm dasselbe Getränk, Malfoy hingegen nahm ein Mineralwasser. Nun war es an Harry zu wählen.

„Und Sie? Was möchten Sie gerne?“, die Italienerin wandte sich nun voll und ganz ihm zu, den Stift in der linken Hand, um die Bestellung zu notieren.

„Ich nehme eine Apfelsaftschorle.“, meinte er nach einer Minute Bedenkzeit. Ihm schien es, als bräuchte er heute sowieso für alles mehr Zeit als gewöhnlich.

Die dunkelhaarige Frau nickte und schrieb Gesagtes auf ihren Block. Danach schaute sie auf, zwinkerte Harry zu, der dies mit einem Grinsen erwiderte.

Da Joan und Parvati schon wieder in ein Gespräch vertieft waren, hatten sie davon scheinbar nichts mitbekommen. Der letzte am Tisch jedoch schon.

Beherrscht stand der Slytherin vom Tisch auf und grollte etwas von „Toilette“, bevor er sich mit schnellen Schritten entfernte.

Harry blickte ihm verwundert nach.

„Was ist denn mit dem los?“

Die beiden Mädchen kicherten leise, lehnten sich dann verschwörerisch näher zu ihm.

„Vielleicht solltest du nicht so auffällig mit der Kellnerin flirten. Passt ihm wohl nicht so oder was meinst du?“ Sie sahen sich an, ein unterdrücktes Grinsen auf ihren Lippen.

„Bitte..?!“, krächzte er. Seine Stimme klang merkwürdig hoch.

Er sollte doch irgendwie versuchen, mehr Schlaf zu bekommen oder eher gesagt noch mehr Schlaf. Sein ganzer Körper spielte ja verrückt. Seine Blutpumpe in der Brust schien ja schon bald einen Herzkasper zu kriegen! Von seiner Stimme und seinen Gefühlen mal ganz abgesehen.

Ohne auf Harrys Kampf zu achten, der sich nur allzu genau auf seinem Gesicht widerspiegelte, sprach Parvati in die Runde: „Lavender hat mir vorhin was von einer Karaoke-Bar erzählt! Wäre das nicht ein schöner Abschluss für den heutigen Tag, wenn wir da hin gehen würden?“

Harry hatte sich mittlerweile aus seinen Gedanken wieder herausgekämpft und musterte die Schwarzhaarige skeptisch.

„Karaoke?“, wiederholte er noch einmal, um sicher zugehen, dass sie es auch ernst meinte. Bevor sie jedoch antworten konnte, kam die Kellnerin mit den Getränken zurück.

Dieses Mal blickte der Gryffindor zwanghaft in eine andere Richtung, um ja nicht wieder ungewollt mit der Italienerin zu flirten. Schließlich könnte es ja sein, dass Malfoy schon wieder auf dem Weg zu ihrem Tisch war und da wollte er lieber nichts riskieren.

Doch anstatt dass sich die Frau gleich wieder auf den Weg gemacht hätte, blieb sie neben Harrys Stuhl stehen und fragte: „Haben Sie schon gewählt?“

„Ich nehme eine Calzone.“, sagte die Rothaarige, reichte der Bedienung die Speisekarte.

„Pizza Diavolo.“ Auch diejenige von Parvati wanderte zurück in die Hände der dunkelhaarigen Schönheit.

„Einmal Pizza Mozzarella!“, kam es von hinten.

Harry wandte sich um und sah, wie Malfoy zu ihrem Tisch herstolziert kam. Beinahe hätte sich der Gryffindor die Blöße gegeben und weiterhin zu ihm gestarrt, doch die Kellnerin kam ihm zuvor.

„Natürlich.“, ihre Stimme klang kühl, danach blickte sie Harry auffordernd an. Dieser beging den Fehler und sah zu ihr hoch. Augenblicklich strahlte sie ihm entgegen, präsentierte allen und vor allem ihm ihre schneeweißen Zähne.

Harry machte nur den Mund auf und zu, wusste nicht mehr, was er hatte sagen wollen.

Statt seiner übernahm nun Malfoy das Wort.

Dieser stand mit verschränkten Armen neben seinem Stuhl, taxierte die Frau mit eisigen Blicken.

„Er nimmt dasselbe.“, bestimmte er mit rauchiger Stimme, die keinen Widerspruch duldete.

Somit war für die Italienerin das Spiel verloren, denn unzufriedene Gäste waren das Letzte, was sie ihren Job kosten lassen wollte.

„Aber sicher.“

Brüsk drehte sie sich auf dem Absatz um und stiefelte, wesentlich uneleganter als der Slytherin es Momente zuvor getan hatte, dem Tresen entgegen.

Mit einem letzten Zischen der Kellnerin hinterher setzte sich der Blonde wieder an den Tisch.

Harry war noch immer sprachlos und verblüfft darüber, was gerade geschehen war.

Ohne seine Wenigkeit zu beachten, plapperte Parvati wieder los.

„Also, Malfoy! Wir wollen nachher noch in eine Karaoke-Bar gehen! Was hältst du davon? Wir müssen ja sowieso erst um elf zum Bus.“

Joan pflichtete ihr bei.

Auf den Gryffindor wurde abermals keine Rücksicht genommen, obwohl er jetzt seine Stimme wieder gefunden hatte und zu protestieren begann.

Mafloy sah ihn mit einem langen, komischen Blick an, danach nickte er.

„Ich denke, wir sollten ein wenig singen gehen.“, meinte er langsam, so dass die beiden Mädels freudig aufjauchzten und Harry entnervt den Kopf auf den Tisch fallen ließ.

„Warum habt ihr euch alle nur gegen mich verschworen?“, jammerte er.

Einige Zeit sprachen sie über belanglose Dinge, wie zum Beispiel Mutmaßungen darüber, welche Aufgaben wohl noch auf sie zu kommen würden.

Kaum eine halbe Stunde später kam ein älterer Herr zu ihrem Tisch und setzte ihnen die jeweiligen Bestellungen vor die Nase. Die dunkelhaarige Italienerin würde sich auch den restlichen Abend nicht mehr zu ihnen wagen.

Hungrig machte sich Harry über seine Pizza her und musste sich eingestehen, dass es eine gute Entscheidung gewesen war, sich das Essen von Malfoy bestellen zu lassen. Er hatte anscheinend nicht nur Geschmack bei der Wahl der Kleidung.

Schweigend verleibte er sich die Pizza ein, beobachtete derweil aus den Augenwinkeln den blonden Slytherin. Zwar hatte er ihn schon bei den Frühstücken und bei den Abendessen sehen, aber niemals schien er so ausgelassen und entspannt zu sein.

Er ging auf die Scherze von Parvati und Joan auf seine etwas überheblich, arrogante Art und Weise ein, besprach mit den beiden ihre bisherigen Ergebnisse.

„Professor Snape hat gemeint, dass wir uns ganz gut schlagen würden.“, meinte er gerade, so dass die Schwarzhaarige aufhorchte.

„Wart ihr beiden deshalb nicht im Bus? Wir haben euch vermisst.“

„Oh, habt ihr das?“ Malfoy zog eine Augenbraue in die Höhe, seine grauen Augen wanderten zu Harry. Dieser sah die Gryffindor böse an.

„Eine ja.“, meinte er trocken, biss in das nächste Stück Pizza.

Mahnend hob Parvati den Zeigefinger, ließ gleich darauf jedoch ungeschickt die Gabel zu Boden fallen.

„Na na, wer von uns beiden hat sich denn beinahe den Hals ausgerenkt? Du oder ich?“, kam es gedämpft unter der Holzplatte hervor, da Parvati sich ja gerade auf Tauchgang befand.

Da die Antwort auf der Hand lag, begnügte sich Harry damit, rot anzulaufen und in eine andere Richtung zu stieren.

Wusste denn Parvati nicht, in was für eine Situation sie ihn damit brachte?!

Joan begriff die Unannehmlichkeit Harrys, bewahrte ihn somit vor einer weiteren Blöße, indem sie das Wort ergriff: „Ja, Professor Snape wollte mit uns sprechen. Wir sind dann durch ein Taxi von Hogsmeade aus hierher fahren. Der Professor hat die Kosten übernommen.“

„Was wollte er mit euch bereden?“, fragte die Gryffindor zwischen zwei Bissen ihrer Diavolo, hatte anscheinend das vorherige Gesprächsthema bereits vergessen.

„Ich denke nicht, dass es euch was angeht.“, kam es eisig von Malfoy zurück.

Verwundert sahen ihn die beiden Gryffindor an, doch Joan winkte nur ab.

„War nicht so sein Gespräch heute.“, raunte sie, legte Messer und Gabel auf den leeren Teller.

Auch Parvati lehnte sich mit voll geschlagenem Magen auf ihrem Stuhl zurück.

„Das war jetzt lecker!“

Harry nickte nur, musterte wieder einmal den Slytherin.

Was hatten die zwei wohl mit Snape zu besprechen gehabt? War es wirklich nur wegen ihren Leistungen bei dieser Projektwoche? Oder war es noch wegen etwas anderem gewesen?
 

Die Sonne versteckte sich mittlerweile schon hinter dem Horizont, nur das Abendrot zeugte davon, dass sie noch anwesend war.

Harry seufzte leise, setzte sich auf die Bank, die neben einer Laterne stand.

Die anderen drei machten noch einen kurzen Ausflug in eine weitere Buchhandlung ihm gegenüber, die zu ihrer Überraschung bis neun Uhr geöffnet hatte.

Die Bücher waren auf kleinen Tischen gestapelt, die draußen vor der Türe standen. Im Grunde wirkte das Geschäft schon einladend, doch er war der Ansicht, dass er mal wieder zwei, drei Minuten für sich bräuchte.

Als der Junge auf die Uhr blickte, war es kurz nach acht.

Die Pizzeria hatten sie nach ihrem Mahl noch eine dreiviertel Stunde mit ihrer Anwesenheit beehrt, bis Parvati gemeint hatte, sie sollten sich doch so langsam auf den Weg machen, damit sie die Karaoke-Bar auch noch rechtzeitig finden würden.

Harry legte den Kopf in den Nacken, versuchte aus den rosaroten Wolkengebilden Formen zu deuten, doch es gelang ihm nur mäßig. Stattdessen schweiften seine Gedanken ab.

Erst beim Essen war ihm aufgefallen, dass die beiden Mädchen dieser merkwürdigen Beziehung, die zwischen ihm und Malfoy bestand, sehr locker gegenüberstanden, wenn nicht sogar unterstützten. War so etwas denn normal?

Er hatte sich bisher nie damit auseinandergesetzt. Aber bis dato hatte es auch noch keinen Grund dazu gegeben.

In der Muggelwelt herrschten da ja die kuriosesten Vorurteile, soweit er das mitbekommen hatte.

„Hey.“ Harry schlug die Augen auf, die er unbewusst geschlossen hatte.

Vor ihm stand Joan und lächelte ihm milde zu.

„Kann ich mich setzen?“

„Klar, warum nicht?“, entgegnete der Gryffindor, brachte ein halbherziges Grinsen zustande.

Der Rotschopf ließ sich neben ihm nieder, rieb sich mit den Handflächen über die Oberschenkel, bevor sie ihm antwortete. „Ich weiß nicht. Vielleicht wolltest du allein sein.“

Es herrschte eine Weile Stille zwischen ihnen. Entfernt konnte man das Brummen von Automotoren hören. Die Laterne sprang flackernd an, warf ungemütliches Licht auf den Boden.

„Joan? Kann ich dich was fragen?“, wollte Harry nach diesen vergangenen Minuten wissen, war sich jedoch nicht ganz sicher, wie er sich am besten ausdrücken konnte.

„Natürlich, tu dir keinen Zwang an.“ Ihre Stimme klang ernst trotz der lockeren Wortwahl. Wahrscheinlich war dies der Auslöser dafür, dass Harry sich einen Ruck gab und seine Frage einfach aussprach.

„Warum seid ihr beiden, du und Parvati, so.. so locker? Ich weiß auch nicht genau, wie ich das beschreiben soll.“

„Ich weiß schon, was du meinst. Du willst wissen, weshalb wir dich und Draco nicht wie Aussätzige behandeln, obwohl ihr euch mögt? Weil wir der Homosexualität offen gegenüber sind?“

Ohne den Mund aufzumachen, nickte der Dunkelhaarige und sah ein bisschen unbehaglich auf den Boden. Das Mädchen neben ihm, sah ihm einen Moment ins Gesicht und wandte danach ihren Blick gen Himmel. Kurz darauf begann sie ihre kleine Geschichte.

„Ich hatte mal einen Bekannten, mittlerweile haben wir uns aus den Augen verloren, aber ich mochte ihn sehr. So eine Teenie-Verliebtheit eben.

Irgendwann eröffnete er mir, dass er nicht an mir interessiert sei.“ Sie lachte, strich sich eine Ponysträhne aus der Stirn.

„Ich war so wütend und kaum einen Tag später bekam ich den Schock meines Lebens! Mein Schwarm knutschte mit einem anderen Kerl herum! Ich war wie paralysiert. Da hatte ich dann verstanden, dass sein Interesse keinem Mädchen galt, also nicht nur speziell mir.“

Ihr Fuß schabte über das Kopfsteinpflaster, ganz so, als wäre Joan ihr damaliges Verhalten peinlich.

„Mit meiner Freundin habe ich Rachepläne geschmiedet, wollte ihn verletzten. Ihm seine Widerwärtigkeit vor die Füße spucken.

Meine Slytherinader war mit da sehr hilfreich, wenn du verstehst.“ Sie zwinkerte dem Jungen unbeholfen zu, atmete danach jedoch wehmütig aus.

„Erst nachdem es fast zu spät war, habe ich eingesehen, dass es doch auch nur eine Form von Liebe ist, das gleiche Geschlecht zu mögen.

Wegen seiner offenherzigen Art, mit der er mir immer wieder entgegentrat, obwohl er mir eine Abfuhr erteilt hatte und ihm klar sein musste, dass ich sauer war, konnte ich ihm einfach nicht zornig sein. Ich schaffte es einfach nicht. Steven war mir immer noch sympathisch, es machte aus ihm ja keinen anderen Menschen, nur weil er einen Mann liebte.

Meine Freundin wollte den Plan immer noch ausführen, aber ich habe mich geweigert.“

Joan strich sich den Rock glatt. „Daran ist dann letztendlich unsere Freundschaft zerbrochen.“

Ihr Blick glitt hinüber zum Buchladen, blieb dort gedankenverloren hängen.

„Das tut mir Leid.“, meinte Harry leise, doch das Mädchen schüttelte nur den Kopf.

„Manchmal ist so etwas notwendig. Auf jeden Fall habe ich dadurch gelernt, dass nicht jeder Mensch gleich tickt. Ich bin manchmal etwas schwer von Begriff.

Daher ist es für mich kein Problem, wenn ein Junge einen anderen liebt oder ein Mädchen ein anderes. Nur weil Muggel und Zauberer da so ihre Vorurteile haben und das ekelerregend finden, heißt das ja nicht, dass das auf jeden zutrifft.“

Auf einmal sprang sie auf, stellte sich vor Harry und grinste ihn breit an. Der Junge hatte erschrocken aufgeschaut und Joan mit großen Augen angesehen.

„Und außerdem find ich es einfach nur süß! Ihr seid so goldig!“

Peinlich berührt und mit roten Wangen versuchte der Gryffindor vom Thema abzulenken. Die Rothaarige kicherte vergnügt.

„Und was ist mit Parvati?“, wagte er den letzten Rettungsversuch, was auch sogleich Wirkung zeigte. Joan stoppte in ihren Bemühungen, dem Jungen noch mehr Details zu entlocken und ließ sich wieder neben ihn fallen.

„Sie hatte mich darauf angesprochen. Nur ganz vage, wir wussten ja noch nichts Genaues. Auch jetzt macht ihr euch ja noch ziemlich rar!“ Sie stupste ihn spielerisch in die Seite, doch noch bevor seiner Empörung Luft machen konnte, sprach sie weiter: „Ihr war es unangenehm. Aber du weißt gar nicht, wie hilfreich ein Gespräch sein kann!“

Ihr Lachen klang noch aus, als die zwei Nachzügler zu ihnen kamen.

Joan hatte Unrecht – er wusste es. Er wusste, was für eine Hilfe ein einziges Gespräch sein konnte.

Das hatte er gerade gelernt.
 

Kurz vor elf torkelte Gruppe Drei in ausgelassener Stimmung dem Reisebus entgegen, dessen grelles Gelb auch noch in der Dunkelheit gut zu erkennen war.

Harry taten von dem ganzen Rumgerenne die Beine weh, dennoch fand er, dass es ein schöner Tag gewesen war, bis auf sein Karaoke-Singen vielleicht.

Immer noch schwirrte Dracos raue Stimme durch seinen Kopf, begleitet von einzelnen Wortfetzen des Songs, den der Slytherin hatte singen müssen.

We live our lives on different sides, but we keep together you und I..”, summte der Gryffindor leise vor sich hin, bemerkte dabei nicht das Schmunzeln, das sich auf den Lippen seiner Teamkameradin Parvati legte.

Er selbst lächelte verträumt, denn er bezog diese Zeilen ganz auf sich. Die kleine nervtötende Stimme in seinen Gedanken, die ihn andauernd mahnte, dass er es nur einfach so gesungen hatte, überhörte er. Niemand konnte solche Zeilen so wunderschön singen, ohne niemanden im Hinterkopf zu haben.

Die Stimme zischte, dass Draco auch jemand ganz anderen gemeint haben könnte, aber auch das ging in den anderen schönen Gedanken Harrys unter.

„Harry? Komm, lass uns Heim fahren.“, sagte Parvati, fasste ihn am Arm und zog ihn die Stufen in den Bus hinauf.

Das alles ließ er ohne Gegenwehr mit sich geschehen. Im Moment bekam er sowieso kaum etwas mit.

Auch nicht, dass sich Neville im Bus neben ihn setzte und ihm berichtete, dass der Zoobesuch, den er am Morgen mit seiner Gruppe gemacht hatte, doch viel besser gewesen war, als er sich das ausgemalt hatte.

„Ich hatte von einem Zoobesuch immer so eine Idealvorstellung, weißt du? Mit Freunden hingehen, lustige Fotos machen, rumalbern. Und ich dachte, das hätte ich jetzt alles nicht, aber da hab ich mich, Merlin sei Dank, ganz schön geirrt!“ Neville lachte.

Harry nickte nur abwesend, widerstand in der letzten Sekunde noch dem Drang sich im Sitz umzudrehen und die blonden Haare seines Slytherin-Schönlings zu suchen. Das wäre doch arg auffällig.

Hinter ihm hörte er das Geschnatter von Lavender und Cho, doch auch das ging an ihm vorbei.

Seine eigene Gesangseinlage hatte er sofort wieder vergessen, als er sich an das fantastische Bild von Draco erinnerte, wie er mit dem Mikro in der Hand auf der provisorischen Bühne stand und seine Ballade sang. Mit geschmeidigen Bewegungen hatte er sich zum Takt der Musik bewegt und Harry voll und ganz in seinen Bann gezogen.

Ein verliebtes Seufzen stahl sich aus seinem Mund, so dass Neville ihn verwundert von der Seite betrachtete. Aber als er den träumerischen Ausdruck auf den Gesichtszügen des dunkelhaarigen Gryffindors sah, beschloss Neville, ihn nicht danach zu fragen und ihn in seinen anscheinend sehr angenehmen Erinnerungen schwelgen zu lassen.

Das Gefährt ruckte, setzte sich in Bewegung.

Die lauten, lachenden Stimmen klangen langsam aus, Ruhe kehrte in den Bus ein.

Der Tag hatte wohl alle angestrengt und ein jeder war froh, in der nächsten Stunde sein Bett in Hogwarts beziehen zu können.
 

***



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Kommentare zu diesem Kapitel (21)
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Von:  Kanji
2009-08-06T14:27:00+00:00 06.08.2009 16:27
xDDDDDDD
JETZT versteh ich den Titel! >DD
aber es passt x3
und Malfoy ist soo süß wenn er eifersüchtig ist :D
Ich freu mich schon auf's Karaoke Special x3~
Von: abgemeldet
2009-03-31T19:26:07+00:00 31.03.2009 21:26
wenn die anderen schon von paasanten angestarrt werden, darf harry auch von einer kellnerin begutachtet werden, haha xD
*smilü*
von wem ist denn der song, den malfoy gesungen hat? ich will ihn hören^^
Von: abgemeldet
2007-09-03T16:58:40+00:00 03.09.2007 18:58

Das ist aber mal geil~
XDD
Ein eifersüchtiger Malfoy~
Herrlich!!! <3~

Ich bin schon total gespannt, was du im nächsten Kapitel bringst~

||3

Von: abgemeldet
2007-08-27T15:28:33+00:00 27.08.2007 17:28
oh wie geil, die liedzeile is aus dem lied "stigmatized" von The Calling!!!! hach, ein wundervolles lied!!! *vor sich hinträum*
übrigens, super ff!!! ^^ gefällt mir sehr gut, hast'n schönen stil!!! *thumbs up* ich fand die szene am besten, in der draco für harry bestellt. als wenn er ihn beschützen will... und diese eifersuchtsandeutungen beiderseits!!! zum totlachen!!!!!!!!!
weiter so!!!
freu mich schon auf die fortsetzung!!! ^^

=^-.-^=
Von:  Dranza-chan
2007-08-25T21:15:21+00:00 25.08.2007 23:15
Echt ein klasse Kapi!!
Malfoys Andeutungen und seine Eifersucht sind ja so süß!
Schreib bitte schnell weiter!
Bye Dranza-chan
Von:  Rees
2007-08-25T10:08:23+00:00 25.08.2007 12:08
hi du^^
jetzt bekommst du dein 102. kommi. aber nun mal zur story:^^
also es hat mir mal wieder sehr viel spass gemacht dieses neue kapitel zu lesen. ich hab mich teilweise vor lachen schon aufm fußboden gekugelt. die beschreibung von draco war echt hammer. ich würde ihn gerne mal in echt so sehen. ist bestimmt zum anbeißen. *lecker* *lippenleck* und der vergleich mit der werbung einfach zum wegschmeißen

dann hat mit auch noch gefallen, dass dray eifersüchtig ist auf diese dumme kellnerin. *lach* und das shoppen war auch toll. ich kann harry verstehen. ich geh auch nicht so gerne. und dann als dray gesagt hat, dass er von der person die aufmerksamkeit hat, von der er sie will. einfach nur putzig. es ist bestimmt harrys. nachdem kuss^^ *grins*
und wie dray für harry dann auch noch die pizza bestellt hat. *knuddel*
auch wie dray sie dann vor der anderen gruppe rettet. er hat eindeutig was dagegen, wenn harry mit cho redet. *fg*

ich kann das nächste kap schon gar nicht mehr abwarten. *hibbeligsei*
bis denne
lg Rees
Von: abgemeldet
2007-08-24T08:45:43+00:00 24.08.2007 10:45
deine FF is echt genial ^^
der eifersüchtige draco... *freu*
und draco als modeberater hat wirklich gut gepasst
harry kann einem ja schon fast leid tun...
aber nur fast ^^
mach weiter so
und schreib ganz schnell weiter
würde gern ne ens von dir bekommen wenn'S weitergeht ^^'''
danke ^^

mach weiter so

LG isi
Von: abgemeldet
2007-08-23T17:48:02+00:00 23.08.2007 19:48
*khihi

mach ich etwa die goldene hundert?
<.<
*muaha
weiß ga net, ob ich schonma nen kommi hinterlassen hab..
aber jetz auf jedn fall *die FF auf ihrer favo hat*xD

auf ejdnfall richtig entzückend.. *-*
ich liiiieeebe draco.. *sabba*
und ich find die storyline wirklich niedlich..><
freu mich schon aufs nächste kappi <33

Großes lob an dich :D
ich bin nämlich n bisserl pingelig was hp-geschichten angeht..
in den meisten wird immer so unglaublich übertrieben.. das geht mir ständig gegen den strich
aber deine gefällt mir :D

kk.. ich laber scho wieder zuviel.. xD
supi gemacht!*daumen hoch*xD

liebste grüßeeee
moi ^^

Von:  MikaChan88
2007-08-23T14:58:36+00:00 23.08.2007 16:58
amer harry... ich hab echt mit ihm gefühlt. ich weis wie langweilig das ist wenn man zum shoppen geschleift wird!
das kapi war echt super! mach bitte schnell weiter, bin schon total gespannt wie es weiter geht! ^.^

cu,
MikaChan
Von:  killabunnya
2007-08-22T18:45:05+00:00 22.08.2007 20:45
Man, wie machst du das immer bloß???
Deine KApitel sind immer so genial geschrieben!!
Bitte mach bald weiter !!

1st girl


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