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Enmity 2

...und es endet niemals
von

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Die Nachricht

Anstatt zu Hagrids Hütte zu gehen, machte ich mich auf den Weg zurück ins Schloss. Ich würde ihn noch besuchen, aber ich hatte gerade festgestellt, dass mir die Lust vergangen war, von Fang umgeschmissen und von Hagrid mit Steinkeksen durchgefüttert zu werden; dafür war ich einfach nicht in der Stimmung.

Stattdessen hoffte ich, im Schloss erneut auf Malfoy zu treffen, so unwahrscheinlich eine neuerliche zufällige Begegnung auch sein mochte. Ich sehnte mich nach seiner Nähe, seiner Stimme, seinen Augen von tiefem Blau, in dem man versinken konnte wie in einem endlos tiefen See, der die Abgründe seiner und meiner eigenen Seele offen legte, der Erinnerungen barg, die tiefer saßen als alle anderen. Ich vermisste, ihn zu umarmen, ihn zu küssen und mit ihm zu reden, ohne dass er in Tränen ausbrach oder floh – fliehen musste, ohne dass ich den Grund dafür kannte.

Ich vermisste einfach alles an ihm, aber am meisten vermisste ich sein Vertrauen, dass er mir entzogen hatte, als ich nicht fähig war, es zu registrieren. Unbemerkt hatte er mir den Boden unter den Füßen weggezogen, alles, woran unsere Liebe sich halten konnte.

Jetzt stand sie alleine, unsere Liebe, und wusste nicht, wohin. Und ich klammerte mich verzweifelt an sie, an das Wenige, das von uns übrig geblieben war, an die paar Dinge, an die ich noch glauben konnte. Ich wollte nicht, dass es zu Ende ging. Ich würde daran zerbrechen, wenn es soweit wäre, denn obwohl schon lange nicht mehr von beidseitigem Vertrauen untermauert, war meine Liebe doch zu groß, um sie aufzugeben. Um sie aufgeben zu können, selbst wenn ich es wollte.

Während meines Rundganges nach Wohin-auch-immer streifte ich den Wandteppich mit den Trollen. Ich hockte mich davor, aber nach einigen irritierten Blicken meiner Mitschüler und einer halben Stunde ereignislosen Wartens trat ich schließlich den Rückzug an. Den strategischen Rückzug, denn so ganz entfernte ich mich nicht von meinem Plan, Draco zu treffen. Ich dachte nur einfach besser nach.
 

An diesem Abend lag ich noch unruhiger in meinen Kissen, als ich es die Abende zuvor über Stunden hinweg getan hatte. Ich wälzte und drehte mich, zerzauste mir die wilde Mähne und war nicht fähig, auch nur kurz innezuhalten und tief durchzuatmen.

Die ganze Zeit über versuchte ich mir fieberhaft vorzustellen, wie Malfoy meine Eule bekommen hatte. Was hatte er für ein Gesicht gemacht, was hatte er gedacht, hatte er überhaupt darauf reagiert?

Ich dachte mir aus, wie er wohl den Zettel aufgefaltet hatte, auf dem in ordentlichen Lettern geschrieben stand:
 

Draco,
 

Heute Abend wird sich alles entscheiden.

Erscheine heute Nacht um 23 Uhr vor dem Raum der Wünsche.

Und komm allein.
 

Das Feld, in dem ich meinen Namen hätte eintragen sollen, hatte ich absichtlich freigelassen, weil ich nicht das Risiko eingehen wollte, dass jemand die Schriftrolle in die Finger bekam, für den sie keineswegs bestimmt war. Aber ich hoffte, ja, ich vertraute darauf, dass die Zeilen Malfoys Neugier wecken würden.

Als ich den kurzen Brief schrieb, der fast wie eine Kriegerklärung klang, hatte ich für einen kurzen Moment an früher zurückdenken müssen, an das Zaubererduell um Mitternacht, zu dem es nie gekommen war, weil Malfoy mir lediglich eine Falle gestellt hatte. Ein Lächeln hatte ich nicht mehr zurückhalten können.
 

„Bitte komm“ flehte ich stumm und presste meine Handflächen aneinander, bis meine Knochen weiß unter der Haut hervortraten.. „Du musst kommen!“

Wenn er nicht kam, war es vorbei. Mein Ideenreichtum war erschöpft, mein Herz müde von den rüden Schnitten, die ihm seit Wochen unerbittlich zugefügt wurden.

Ich vergrub mich in den Federbetten, als wolle ich vor dem Messer fliehen, das mir in die Brust gestoßen wurde – durch seine kalten Augen, seine abweisenden Worte und seine abwehrenden Gesten, wenn ich versuchte, ihn zu berühren. Er entzog sich mir wie Wüstensand, der durch meine Finger rann, ohne dass ich auch nur einen Teil der Körner zu fassen bekam.

Aber heute würde es anders kommen...hoffte ich...
 

Nachwort:

Verzeiht mir, liebe Leser, dass ich mir soviel Zeit lasse... <_<“

Ich schreibe momentan an einem Roman und dieser (und einige andere Dinge) machen ihren Anspruch auf meine Zeit geltend...

Jedenfalls gebe ich mir Mühe, aber versprechen kann ich nichts, was die Erscheinung des nächsten Pitels angeht...sry, besonders an dich, Sherry... Oo Gomen nasai.

Naja, ich verabschiede mich dann mal, meine anderen Stories, mein Manuskript, meine E-Gitarre und mein Wettbewerbsbild schreien nach mir…



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Angi-san
2007-06-21T14:25:56+00:00 21.06.2007 16:25
*heul* das is so traurig!! *schluchz*
ich hoffe draco kommt zu dem treffpunkt und es wird bald alles wieder gut.... *schnief*
sie sind beide so arm!! *mitleid hab*
aber irgendwann wirds schon wieder werden. ;)
lg
Von:  sammy-chan
2007-06-16T18:24:00+00:00 16.06.2007 20:24
Ui, ein schön-trauriges Kapitel irgendwie. Man merkt wie sehr Harry unter der Sache leidet! Hoffentlich erscheint Draco zu dem Treffpunkt! Bin schon sehr gespannt, was er sagen bzw. wie er reagieren wird.

LG
Sammy


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