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Hundeyoukai Kurzgeschichten

Shiros (Ent-) Scheidung
von

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Arashi Teil 4

Der arme Welpe schiebt Panik und schwebt in Todesängsten - zu Recht?
 

4.
 

Arashi wollte schon eilfertig zur Tür, um hinauszugehen, seinem Großvater die Höhle zu zeigen, als ihn die Stimme des Hundefürsten stoppte:

„Warte. - Kannst du ein Portal dorthin erschaffen?“

„Nein, oyakata-sama. Nur…“ Mehr war nicht gefragt gewesen.

„Nur?“

„Nur zu dem Ort, an dem Fürst Uramaru mit mir auf Euch wartete.“

Der Inu no Taishou warf ihm einen forschenden Blick zu, nickte aber.

Arashi begriff, dass er vorangehen sollte, eine gewisse Sicherheitsmaßnahme des Fürsten, falls er fliehen wollte. Als ob er das vorgehabt hätte. Es war offensichtlich Krieg zwischen den Youkai und den Drachen. Und was die letzteren zu einem Hundejungen mit weißen Haaren sagen würden, der ihnen in die Hände lief, konnte er sich langsam vorstellen. Was für eine schreckliche Welt. Ohne weiteres Wort öffnete er ein Portal und befand sich fast augenblicklich an der gewünschten Stelle. Nur eine Sekunde später erschien auch sein Großvater.

Da ihn dieser anblickte, folgte er dem stummen Befehl und ging in den Wald. Als er die Stelle erreichte, wo die toten Youkai lagen, die ihn überfallen hatten, fiel das erste Wort.

„Du?“

„Fürst Uramaru, oyakata-sama.“ Eigentlich hätte er das doch wissen müssen? Oder war das schon wieder eine Überprüfung?

„Weiter.“

Der kleine Hundeprinz gehorchte. Seltsamerweise fühlte er sich in Gegenwart des Inu no Taishou eigentlich recht sicher. Der hatte ihn zwar gegen einen Pfosten befördert, ja, daran gedacht ihn umzubringen, aber dennoch hatte er etwas an sich, das vertrauenserweckend wirkte. Nun ja, es war sein Großvater, aber das war Fürst Uramaru auch und der hatte bei weitem nicht diese Souveränität ausgestrahlt, die irgendwie Schutz versprach. Allerdings machte sich Arashi keine Illusionen darüber, was passieren würde, glaubte ihm der Hundefürst bei der Höhle nicht.

Jetzt fand er seine eigene Spur und konnte ihr rascher folgen. Zugleich war er etwas erleichtert, denn das konnte der Inu no Taishou sicher auch wittern. Und würde ihm doch jetzt wohl Glauben schenken. Allerdings wäre es sehr unhöflich gewesen danach zu fragen und so beeilte sich der Hundeprinz nur den Hang hinauf zu gelangen.

„Warte.“

Die Stimme seines Großvaters ließ ihn vor der Höhle innehalten. Er bemerkte, dass dieser auf den Boden deutete. Was war da? Er konnte nichts sehen, nichts wittern….

Erst dann begriff er, dass das wohl eine stumme Aufforderung gewesen war, sich hinzuknien und gehorchte eilig. Vaters Erziehung musste mindestens so streng gewesen sein wie die seine. Und Mutters wohl noch mehr.

Eigentlich sollte er seinen Eltern dankbar sein, dass sie das schon mal entschärft hatten, dachte er plötzlich. Im Verhältnis zu ihren Kindertagen, die von Drill und Drachenkriegen geprägt waren, hatte er es wohl wirklich gut getroffen. Er neigte den Kopf und wagte nicht mehr auch nur einen Muskel zu bewegen. Falls es keinen Weg zurück gab, wäre er in dieser Zeit auf das Wohlwollen des Inu no Taishou angewiesen. Alles, was er dafür tun konnte, war, einen guten Eindruck zu machen, zeigen, dass er perfekt erzogen war, Selbstbeherrschung und Disziplin kannte.

Denn, wenn er sich recht entsann, würde doch wohl sein Vater niemanden töten, der unter dem Schutz seines eigenen stand. Und langsam war ihm bewusst geworden, dass der Hundeprinz ihn zuvor für die Ohrfeige oder vor allem um des Erbes willen hatte umbringen wollen. Seine Mutter hatte ihm sicher von dem unerwünschten Nebenbuhler berichtet. Und da es für sie keine Möglichkeit gab, den zweiten Sohn zu morden, ohne selbst zu sterben, hatte sie wohl ihrem Sohn dies angeraten. Als einziger überlebender Erbe konnte er vor der Todesstrafe sicher sein.
 

Er konnte riechen, dass der Hundefürst langsam die Höhle betrat, traute sich aber nicht aufzublicken.

Der Inu no Taishou blieb fast zehn Minuten in der Dunkelheit, ehe er zurückkehrte. „Arashi.“

Der kleine Prinz war unwillkürlich glücklich mit Namen angesprochen zu werden. Das bedeutete doch wohl, dass er ihm glaubte? „Oyakata-sama…“ flüsterte er freudig, ohne jedoch zu wagen, sich zu bewegen.

„Du bist der Sohn von Sesshoumaru und Shiro, sagst du.“

„Es ist die Wahrheit“, beteuerte der Hundejunge sofort.

„Du wolltest von hier in das Schloss im Westen, in der Hoffnung, ein Familienmitglied zu treffen?“

„Ja.“

„Und Fürst Uramaru traf dich rein zufällig.“

Arashi konnte den Unterton nicht deuten, meinte jedoch ehrlich: „Ich denke, diese ….Youkai, die mich überfallen hatten, haben seine Aufmerksamkeit erregt.“

„Das war das erste Mal, dass du ihn gesehen hast?“

„Ja, oyakata-sama.“ Seine Verwunderung über die scheinbar sinnlosen Fragen klang in seinem Satz. Aber er bemühte sich um Ruhe, darum, nicht aufzusehen. Er wollte doch ein braver Hundeprinz sein…

„Verstehst du wirklich nicht? So jung bist du doch auch nicht mehr.“

Der Kleine wartete, dass der Fürst weitersprechen würde, ehe er begriff, dass er etwas dazu sagen sollte. Wollte der Inu no Taishou überprüfen, wie klug er sei? „Ich…ich habe verstanden, dass Ihr mich zunächst für den Sohn Eurer Fürstengefährtin gehalten habt. Fürst Uramaru scheint das ebenfalls angenommen zu haben. Zuerst nannte er mich „Prinz Se…“, ehe er wohl erkannte, dass ich es nicht bin.“

„In der Tat. Ein Junge in der Hand von Räubern wäre ihm gewöhnlich vollkommen gleichgültig gewesen. Nur, weil er durch deinen Blutgeruch erkannte, dass es sich um einen Hundejungen handelte, ging er das überprüfen. Und nur, weil er dich für Sesshoumaru hielt und er mich durch dessen Rettung verpflichten könnte, half er dir. Dann vermutete er in dir …nun, einen Bastard. Und er nutzte unverzüglich diese Gelegenheit.“

„Ich bitte um Vergebung….“ Was meinte er nur?

„Wärst du es, würde ich sie und Sesshoumaru töten. Dich natürlich auch. Und der Weg für meinen teuren Schwager als meinem Nachfolger wäre frei. Aber ich glaube deine Geschichte. Du warst hier, das bezeugt deine Witterung – und dort in der Höhle befindet sich ein uraltes Portal. Drachenmagie. Du musst es unbeabsichtigt aktiviert haben. Und man kann ein derartiges Portal nur einmal durchschreiten.“

Arashi spürte, wie eine eiskalte Angst durch seine Adern strömte, und er blickte verzweifelt zu dem vor ihm Stehenden auf. Zum Teufel mit der höfischen Etikette: „Dann….dann kann ich nie mehr nach Hause?“ Er brachte es kaum hervor.

Der Inu no Taishou betrachtete den offenkundig vollkommen niedergeschmetterten Welpen vor sich. Sein Naturell ließ ihn nicht ungerührt und er meinte: „Es sieht nicht gut aus, nein. Nach allem, was ich weiß, gibt es nur eine einzige Möglichkeit – wenn du mutig und stark genug bist.“

„Das bin ich, oyakata-sama!“ schwor Arashi. Alles, nur wieder nach Hause! Zu Mutter, zu Vater…. Er würde jede erdenkliche Strafe schweigend auf sich nehmen: für die Ohrfeige zuvor, für seinen Ausflug in die Höhle, den er doch nur gut gemeint hatte…. Und er würde sich nie wieder über seine Ausbildung auch nur in Gedanken beschweren.

„Bei den Eltern möchte ich es glauben. Auch das ist ein Grund, warum ich nicht annehme, dass dich jemand zu mir schickte, um diese unglaubhafte Geschichte zu erzählen. Kaum irgendwer weiß um diese Verlobung.“ Für einen Moment zögerte er, ehe er fortfuhr: „Hat dein Vater viele Frauen?“

„Nein….Meine verehrte Mutter ist die einzige Youkai, die chichi-ue je würdigte.“ Das mit der Drachenkönigin sollte er wohl besser nicht erzählen, kämpften doch hier Youkai gegen Drachen. Oder doch, damit sein Großvater Hoffnung hatte? Ach, was war das für eine schwierige Lage! Aber er sollte sich wohl wirklich an Tante Kagomes Rat halten und so wenig wie möglich sagen. Immerhin war sie die Einzige, die regelmäßig zwischen zwei Zeiten gereist war. Und auch seine Eltern achteten sie.

„Du schätzt deine Eltern sehr.“ Das klang fast ein wenig amüsiert. Eigentlich war es eigenartig, dass zwei derart kühl erscheinende Youkai einen solch ungestümen, nur durch strenge Erziehung gebändigten, Sohn zeugen würden. Arashi, Sturm, war in der Tat ein passender Name. Nun, Sesshoumaru schien seine Pflicht gegenüber der Familie erfüllt und die Blutlinie weitergegeben zu haben. Das bedeutete für ihn selbst, dass er keinen zweiten, vollblütigen Sohn mehr haben musste, und seiner Gefährtin - und sich selbst - ein wenig …Abstand lassen konnte.

„Ja, oyakata-sama.“

„Nun gut, dann werden wir versuchen, ob du zu ihnen zurück kannst, Arashi. Komm.“ Der Hundejunge folgte seinem Großvater in die dunkle Höhle. Nur ein winziger Hauch der Magie lag noch darin. Der Inu no Taishou trat zu einer Stelle: „Hier ist das Portal. Ich werde es aufmachen, das müsste möglich sein, denn ich ging dort nie hindurch. In dem Moment, in dem sich das Tor öffnet, springst du hinein. Wenn du nicht schnell genug bist, wird sich das Portal wieder schließen – und nie mehr öffnen lassen. Selbst, wenn du hindurchgelangst… ich weiß nicht, ob du dann wirklich zurück in deiner Zeit bist.“

Arashi presste unwillkürlich kurz die Zähne zusammen, sagte aber tapfer: „Bitte, versucht es.“

Zu seiner Überraschung spürte er kurz die Hand des Hundefürsten auf seinem Kopf: „Ich werde an dich denken, wenn wir in wenigen Tagen gegen die Drachen ziehen, denn mancher Krieger wird nicht so mutig wie du sein. – Achte genau auf das Portal. Sobald du die Schwärze siehst, spring.“

„Ja.“ Arashi schluckte, ehe er aus übervollem Herzen gegen die Etikette hinzufügte: „Ojii-sama….“ Verehrter Großvater.

Der Inu no Taishou warf ihm einen seltsamen Blick zu, den er nicht deuten konnte, aber schwieg dazu und bückte sich nur, um sein Youki auf das Portal zu richten.

Der junge Prinz ließ die Hand des Hundefürsten nicht aus den Augen, als er darum das seltsame bläuliche Leuchten erkannte, das er auch in der Höhle in seiner Zeit gesehen hatte, als sich das Tor geöffnet hatte. Im nächsten Moment bemerkte er eine schwarze Stelle, die sich rasch vergrößerte – das Portal. Ohne weiter nachzudenken gehorchte er seiner Anweisung und sprang hinein. Etwas traf seinen Kopf schmerzlich, ehe alles um ihn in Dunkelheit und Stille verschwand.
 

„Oji-sama….Arashi-sama…nun wacht doch endlich auf, ich bitte Euch!“

Nur langsam drang die flehende Stimme in Arashis Bewusstsein. Das war doch...? Er öffnete die Augen. Tatsächlich. Das war Shodai, sein Biologielehrer. Dann war er zurück!

„Oh, endlich. Ich fürchtete schon…Die Höhle ist eingestürzt, Arashi-sama, und hat Euch unter sich begraben.“

Die Höhle? Mühsam richtete sich der Hundeprinz auf. Tatsächlich. Der gesamte Spalt war zugeschüttet und er lag auf der Wiese davor. „Wie…Habt Ihr mich herausgeholt?“

„Ja. Das war nicht einfach. Immer wieder rutschte Geröll nach, als ich nach Euch grub. Aber Ihr scheint nicht verletzt zu sein, bis auf die Kratzer im Gesicht und an der Schulter.“

Da hatten ihn diese ehrlosen Youkai verletzt, als sie ihn überfallen hatten. Oder hatte er das nur geträumt? War er durch den Steinschlag betäubt worden und hatte sich diese seltsame Zeitreise nur eingebildet? Oder hatte er in Wahrheit seine Großväter getroffen?

Ein wenig beschwerlich erhob er sich. Was auch immer in dieser Höhle gewesen war, lag nun tief begraben. Eine Möglichkeit zu erfahren, ob er je in der Vergangenheit gewesen war, wäre wohl seine Großmutter zu befragen. Aber das würde in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um eine für sie äußerst peinliche Situation gehandelt hatte, sicher ohne Antwort bleiben. Überdies schien seine Oma niemand zu sein, der besonders freundlich war…

Und die andere, noch unpassendere, Möglichkeit wäre, Vater zu fragen, ob er ihm eine Ohrfeige gegeben hatte. Nein, das wäre wohl auch äußerst unklug, wenn es nicht passiert war oder chichi-ue es auch nur vergessen hatte.

„Ich bin in Ordnung, Sensei“, sagte er automatisch. Als er bemerkte, wie sehr sein Lehrer aufatmete, fügte er mit etwas schlechtem Gewissen hinzu: „Ich danke Euch, dass Ihr mich da herausgeholt habt.“

Shodai nickte nur, da er nicht erwähnen wollte, dass er sich schon vor dem Fürsten hatte knien sehen, um zu beichten, dass dessen Erbe tödlich verunglückt wäre. Vermutlich die letzten Worte in dieser Welt…. „Konntet Ihr noch etwas feststellen, ehe die Höhle einstürzte?“

„Es war ein Portal aus Drachenmagie. Sehr alt. Ich werde meinem verehrten Herrn und Vater davon berichten.“

„Ja, tut das, aber…“ Natürlich, das war bestimmt wichtig.
 

So baten Lehrer und Schüler bald bei dem Herrn der westlichen Länder um Audienz, die ihnen überraschend schnell bewilligt wurde.

Arashi berichtete sachlich von dem Drachenportal, das ihn angelockt hatte, wie es ausgesehen hatte – und, dass dann die Höhle eingestürzt war: „Sensei Shodai half mir, wieder herauszukommen“, schloss er. Hoffentlich hatte Vater vergessen…oder noch besser, war es nur ein Traum gewesen…

„Du bist verletzt.“

„Es ist schon verheilt.“ Sah man die Kratzer etwa noch so deutlich? Er hatte gedacht, sie seien schon gut abgeheilt. Hoffentlich hielt ihn chichi-ue jetzt nicht für einen Schwächling.

Aber dieser erhob sich: „Zeige mir die Höhle.“

„Ja, verehrter Vater.“ Aber der kleine Hundeprinz hatte plötzlich das Gefühl, als ob sich etwas wiederhole.

Nur wenig später standen Sesshoumaru und Arashi vor dem verschütteten Spalt. In Erinnerung daran, was sein Großvater in seinem Traum von ihm gefordert hatte, kniete sich der Hundejunge nieder und senkte den Kopf.

Sein Vater betrachtete minutenlang den Spalt, ehe er sagte: „Was würdest du tun, Arashi?“

Dieser wusste, dass sich das darauf bezog, wenn er der Herr wäre – das war ein Teil seiner Ausbildung als Erbprinz: „Ich würde Königin Sora bitten, einen Drachenschamanen herzusenden, um die Sache zu untersuchen und ebenso die verehrte Tante Myu. Das Portal wurde aktiviert, ehe ich es fand. Also könnte jemand hindurchgelangt sein.“ Das Schweigen schien zu bedeuten, dass er Recht hatte.

Sesshoumaru senkte den Blick zu ihm: „Was geschah, während Shodai dich suchte?“

Arashi schluckte: „Ich…ich träumte.“

„Was?“

Nun, es half wohl nichts, wollte er sich keine Strafe einhandeln, aber das war eigentlich genau die Lage, in die er nicht hatte kommen wollen. Heute war eindeutig nicht sein Tag. Man konnte chichi-ue nicht anlügen. So berichtete der Kleine möglichst genau – mit Ausnahme einer einzigen Situation. Schließlich konnte er doch unmöglich seinem verehrten Vater erzählen, dass er davon träumte, ihm eine Ohrfeige zu geben.

Für einen Moment herrschte Schweigen, ehe Sesshoumaru nüchtern feststellte: „Du hast mich geschlagen.“

Arashi konnte nicht anders – sein Kopf fuhr ruckartig in die Höhe, um seinem Vater in das Gesicht zu sehen. Er wusste….aber wieso...? Dann war es doch wirklich die Vergangenheit gewesen? Warum hatte er dann noch keine Strafe erhalten? Oder kam das jetzt?

„Du bist der Einzige, der das unternahm und noch lebt.“

Noch.

Der kleine Hundejunge senkte in jäher Furcht sein Haupt und sah zu Boden. Er dachte daran, dass er sich geschworen hatte, jede Strafe auf sich zu nehmen, käme er nur wieder nach Hause. Aber das sah jetzt so aus, als ob ihn zwar nicht sein Großvater, aber dann doch sein eigener Vater töten würde. Er entsann sich plötzlich der Worte seiner Mutter: „Ich bin jederzeit bereit zu sterben, wenn ich einen Fehler begehe.“ Mühsam nahm sich der Prinz zusammen, in Erinnerung daran, aber vor allem an eine Hand, die sich anerkennend auf seinen Kopf gelegt hatte. Der Inu no Taishou hatte ihn für mutig gehalten – vielleicht sollte er es wirklich sein, auch seinem Vater zeigen, dass er nicht nur der jämmerliche, unfähige Versager war, der von einer Klemme in die andere geriet, dass er dazugelernt hatte. So stand er gegen die höfische Sitte auf und sah Sesshoumaru in die Augen:

„Ich habe nur eine einzige Bitte, chichi-ue.“

„Gnade?“

Arashi zuckte unter der Spur Verächtlichkeit wie unter einem Schlag zusammen: „Ich bitte um die Ehre mit dem Schwert in der Hand sterben zu dürfen.“ Täuschte er sich oder trat gewisse Anerkennung in die goldenen Augen? Aber dann wurde ihm eiskalt, denn um den Mund seines Gegenübers huschte ein Lächeln. Und nicht nur Jaken hatte gesagt, wen Sesshoumaru-sama anlächle, sollte seinen Grabstein schon bereit haben.

Im nächsten Moment stand sein Vater vor ihm und schlug zu. Der Schlag eines Daiyoukai hatte es in sich und der Hundeprinz flog durch die Luft, prallte hart auf den Boden.

„Jetzt ist es ausgeglichen“, stellte der Herr der westlichen Länder sachlich fest. Lange hatte er darüber gegrübelt, wer der unbekannte, unverschämte Junge gewesen war, zumal seine beiden Eltern nie mehr eine Silbe über diesen Zwischenfall verloren hatten, und so hatte er schließlich angenommen, er habe seltsamerweise geträumt. Und den Vorfall schließlich vergessen. Während Arashis Bericht war ihm bewusst geworden, dass es wohl tatsächlich passiert war – in dieser Zeit und in der Vergangenheit. Wäre sein Sohn jetzt zu feig gewesen, die Folgen seiner Handlung auf sich zu nehmen, wäre die Strafe härter ausgefallen. Aber dieser schien tatsächlich geglaubt zu haben, er wolle ihn dafür töten – und wäre dazu bereit gewesen. Vielleicht sollte er sich noch mehr um ihn kümmern. Er schien dazugelernt zu haben, in der Tat: „Komm, mein Sohn.“ Er verwandelte sich bereits in seine wahre Gestalt – eine Einladung zu einem nie zuvor gespielten Welpenspiel.
 

Arashi holte erleichtert tief Atem, während er zu dem verschütteten Spalt blickte., sich bereits selbst verwandelnd. Er hatte ein seltsames, warmes Gefühl, als er an seinen Großvater dachte. Jetzt wusste er noch jemanden, außer seinem Vater, dem er nacheifern konnte.

Danke, ojii-sama.
 

*********************************
 

Das war es mal wieder von der Hundefamilie. Wenn mir wieder etwas einfällt, werde ich es euch sagen.
 

An dieser Stelle kommt nächsten Freitag eine kleine AU-Geschichte aus der Moderne, in der sich die Halbbrüder auf beiden Seiten des Gesetzes bewegen: Gefahr ist sein Geschäft. Und natürlich läuft Verworrene Pfade: Schatten weiter.
 

Ich würde mich freuen, euch wieder als Leser begrüssen zu dürfen.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (15)
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Von:  angel-sama
2009-09-23T15:38:50+00:00 23.09.2009 17:38
Das war mal wieder ne super tolle FF, zwar kurz, aber dafür nicht minder spannend.

Arashi hat echt noch Glück gehabt mit seiner Strafe, schließlich ist er, wie Sesshoumaru so schön gesagt hat, der einzigste der ihn je geschlagen hat und noch lebt. Auch wenn ich es doch ziemlich brutal finde einen kleinen Jungen so zu schlagen das er durch die Luft fliegt. Aber die sind eben aus einem härteren Holz geschnitzt.

Würd mich freuen, wenn es noch eine Fortsetzung gibt:)
Von:  Rockfairy
2009-09-22T17:23:07+00:00 22.09.2009 19:23
awwweee...ich fand das weihnatsspezial toll...xD
ich musse in dem moment an sessy denken der mit lustlosem blick konfeti wirft un lametta in den haarn hat...xD
ich fänds toll mal was mehr über myu zu lesen...bzw fänd ich natürlich schön wenn die saga bald wieder fortgesetzt wird!^^
Und ein Osterspezial wär auch cool...wie man vor super hundenasen wohl schokoeier verstecken kann???Oo
lg Rockfairy
Von:  ayakoshino
2009-09-15T16:48:16+00:00 15.09.2009 18:48
Oh, das Kapitel war voll toll!! Arashis Großfater hat ihm geglaubt und ihm die Möglichkeit gegeben um wieder zurück zu kommen. Der kleine hat auch dazugelernt und hat seine Strafe so angenommen wie es sich für ihn gehört. Das hat auch Papi überzeugt das Arashi lernt und er will sich mehr kümmern. Ich finde es ja total niedlich das die beiden spielen! Das hätte ich zu gerne gesehen!!!^^
lg ayako
Von:  Teilchenzoo
2009-09-14T20:17:38+00:00 14.09.2009 22:17
Tja, die Zeit ist ein sehr komplexes Gebilde ... dieser kleine Ausflug in die Vergangenheit war wohl nötig, um die Geschichte genau so passieren zu lassen, wie wir sie kennen.

Und Papa sieht, dass sein Junge zwar immer noch sehr stürmisch, aber auch vernünftiger ist. Würdiger.

Schön, zu sehen, in welche Richtung es mit Arashis Charakter geht - Eiseskälte ist nicht sein Ding, selbst nach der Erziehung seiner Eltern. Jeder ist anders.

Lg neko
Von:  kiji-chan
2009-09-14T12:00:24+00:00 14.09.2009 14:00
Das Ende ist jetzt vieeel besser.
Ok, den Papa zu treffen ist schon klissschehaft und irgendwie zu erwarten. Aber die Unsetzung hat es in sich!! Mit der Frage, mit der Erklärung, mit dem Schlag und allem. Ich liebe es!!!!!

Arashilein hat dazu gelernt, ist gewachsen und hat ein neues Vorbild.
*I love Papi-Fähnchen schwenk*
der Teil mit 'Abstand gönnen' ist nett ausgedrückt.

Freu mich auf die nächste Kurzgeschichte.

ncha!
Kiji
Von:  Krylia
2009-09-14T11:00:51+00:00 14.09.2009 13:00
Ich glaube es schon mehrfach erwähnt zu haben, aber was soll's: ICH LIEBE DEN INU NO TAISHOU!


Und die Bestrafung war doch sehr gerecht.


P.S.: Ich würde Arashi gerne mal knuddeln.
Von:  Cistus
2009-09-13T05:47:08+00:00 13.09.2009 07:47
Eine tolle Story!
Irgendwie beantwortet das auch einige Fragen die bislang ungeklärt waren.
Zum einen warum der Taishou sich nicht für den Verrat des allierten Fürsten rächen wollte und auch die Verbindung zwischen Shiro und Sesshoumaru bestehen ließ. Das kam mir früher immer etwas merkwürdig vor, auch wenn der Taishou ein sehr umgänglicher und freundlicher Youkai war. Wenn er von Arashi und dessen Geschichte wusste, dann wird klar warum er so handelte. Einem so weisen Dämon musste auch klar sein, das man sich nicht in den Lauf der Geschichte einmischen sollte und mit dem ursprünglichen Ergebnis war er offenbar sehr zufrieden. Ich müsste mich sehr täuschen wenn ihm sein Enkel nicht gefallen hätte.

Zudem hat Arashi wohl dafür gesorgt das sein Onkel Inuyasha geboren werden konnte, denn nun wollte der Taishou ja sich und seiner Gefährtin mehr Abstand gönnen. Alles in allem hat der kleine Youkai wohl dafür gesorgt, das die Familie letztlich zu der Einigkeit findet die sie nun hat. Seine Eltern können Stolz auf ihn sein!

mfg
Cistus
Von:  dice70391
2009-09-12T21:45:27+00:00 12.09.2009 23:45
...das ist ja gerade nochmal gut gegangen...
aber Arashi ist durch dieses Abenteuer sicher sehr gereift...
ich freu mich schon auf die neue Geschichte in der Moderne...

dice
Von:  Sasuke_Uchiha
2009-09-12T19:19:39+00:00 12.09.2009 21:19
War wirklich eine schöne Geschichte.
Da hat Arashi aber mal ein richtiges Abenteuer erlebt.
Von: abgemeldet
2009-09-12T18:34:36+00:00 12.09.2009 20:34
Oh man...ich hab für einen Moment echt geglaubt der bringt ihn um!!! Puh nochmal Glück gehabt....aber das mit dem ausgleichen war ich glaub ne gerechte Strafe...

Das Ende war ja so sssssssssssssüüüüüüüüüüüüßßßßßß!!!!!!!!!!!!!

lini


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