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Angst vor Gefühlen

von

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Fünf Minuten

Tsubasa war immer noch durcheinander. Das Wirrwarr an Gefühlen, die durch Taros Betrug auftauchten, raubte ihm Selbstsicherheit und Ruhe. Immer wieder warf er misstrauische Blicke seinem Freund zu, als sie zu Genzos Haus spazierten. Was wollte Taro wirklich von Wakabayashi? Und warum? [Na ja, ich werde ja bei dem Gespräch dabeisein, also kann ich es auch kontrollieren. Das Wakabayashi mich so hintergehen konnte... sich hinter meinem Rücken einfach an Taro ranmachen... Das werde ich dir nie verzeihen Wakabayashi!]

Am Ziel angekommen klopfte Misaki an die Tür, doch es kam keine Antwort. Er versuchte es erneut.

„Vielleicht ist keiner da?“ fragte Tsubasa in Hoffnung Taro würde sein Vorhaben wieder verwerfen. Misaki klopfte noch einmal laut an und als zum wiederholten mal nur Stille ihm antwortete, drückte er die Türklinke nach unten. Die Tür war nicht verschlossen, also spazierte er ohne zu zögern ins Zimmer. Ozora stand einen Moment wie angewurzelt da, folgte aber schließlich seinem Freund.

Wakabayashi starrte halb verwundert, halb empört Richtung Tür, als Misaki und Ozora reinkamen.

„Sagt mal, habt ihr schon mal was von Privatsphäre gehört?“

„Du hast auf das klopfen nicht reagiert, was hätten wir den sonst tun sollen?“ fragte Misaki mit bedrückter Stimme.

Wakabayashi stand vom Bett auf und machte ein paar Schritte in ihre Richtung. Tsubasa fasste instinktiv Taro an der Hand, blickte Genzo herausfordernd an.

„Zum Beispiel hättet ihr mich in Ruhe lassen können! Wenn ich aufs klopfen nicht reagiere bedeutet das ja womöglich, dass ich keine Lust auf Besuch habe!“

„Aber ich... ich muss mit dir reden Genzo...“

„Worüber willst du denn mit mir reden Taro?! Darüber was gestern passiert ist?! Ich kann dir gerne erzählen was gestern war, falls du dich nicht mehr an alles erinnern kannst!“

„Nicht nötig, das hat Kojiro schon erledigt.“

„Kojiro?“ Wakabayashi packte Misaki am Hemd „Wo ist er?! War er bei dir?!“

Ozora schubste den Keeper sofort weg und stellte sich vor Misaki.

„Fass ihn nie wieder an Wakabayashi, hast du verstanden?!“

„Was soll das Tsubasa? Warum mischst du dich ein?“

„Ich werde nie wieder zulassen dass du dich an meinen Freund ranmachst, darauf kannst du Gift nehmen!“

Wakabayashi lachte spöttisch.

„So so, ich hab mich also an Taro rangemacht? Na das ist ja ein interessanter Vorwurf! Und was hat dir Taro noch so erzählt?“

„Ich hab Tsubasa gar nichts erzählt! Kojiro war heut Morgen bei uns und hat Tsubasa gesagt was gestern war... was ich getan habe...“

„So wie Tsubasa sich aufführt hab ich aber den Eindruck, dass er doch noch nicht alles weiß.“

„Doch, das tut er. Er weiß was mit Misugi war, er weiß auch was zwischen uns passiert ist.“

Wakabayashi sah Taro verwundert an.

„Weiß er dass wir miteinander geschlafen haben?“

Misaki nickte. Wieder schaltete sich Ozora ein:

„Ja, ich weiß von allem und ich habe Taro verziehen, aber was dich angeht Wakabayashi... ich dachte wir wären Freunde, ich hätte nie gedacht dass du zu so etwas fähig bist!“

„Du hast... du hast Taro verziehen? Einfach so?“ fragte der Keeper ungläubig.

„Natürlich! Wundert dich das?!“

„Das ist nicht fair... nicht fair...“ murmelte Genzo benommen vor sich hin „du... du hast ihm einfach so verziehen... als ob nichts passiert wäre... und Kojiro...“

„Ich liebe Taro also ist das doch wohl selbstverständlich, meinst du nicht auch?!“

Sofort kam Wakabayashi wieder zu sich:

„Willst du etwa damit sagen, dass Kojiro mich nicht liebt?! Oh doch Tsubasa, er liebt mich und zwar um einiges mehr als Taro dich liebt!“

„Genzo, bitte beruhige dich doch...“

„Machst du Witze?! Wie soll ich mich unter diesen Umständen beruhigen?! Hast du überhaupt eine Ahnung was du angerichtet hast?! Wenn Kojiro sich von mir trennt, dann ist das allein deine Schuld!“

„Hör auf Taro zu beschuldigen! Du hast Kojiro betrogen, wenn er also auf dich wütend ist...“

„Tsubasa! Hör gefälligst auf dich einzumischen und Taro ständig zu verteidigen! Das macht mich wahnsinnig! Wieso bist du überhaupt hier?! Das ist eine Sache zwischen mir und Misaki, wieso redest du ständig dazwischen?!“

„Die Sache geht mich genauso an wie euch zwei und Kojiro! Taro ist mein Freund!“

„Aber ja doch! Dein wundervoller Freund der keinerlei Schuld trägt und dich über alles liebt! Wie naiv kann man denn sein?!“

„Das reicht jetzt Genzo!“ Misaki stellte sich zwischen die beiden, drehte Wakabayashi den Rücken zu und umarmte Ozora. „Tsubasa, lass mich bitte für einen Augenblick mit Genzo allein.“

„Auf keinen Fall!“

„Liebling, so versteh doch! Ich muss mich mit ihm in Ruhe unterhalten, dieser Streit bringt uns nicht weiter.“

„Ich soll dich mit dem Kerl allein lassen, mit dem du mich betrogen hast?!“

„Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass einer von uns diese Situation wiederholen will, oder? Außerdem will ich doch nur, dass du uns für fünf Minuten allein lässt. Nur fünf Minuten! Ich will wissen, wie es zwischen ihm und Kojiro aussieht und ob ich ihnen irgendwie helfen kann, das ist alles. Ich hab furchtbare Gewissensbisse wegen dem was ich getan hab und ich will das wieder gutmachen. Die zwei gehören zusammen, so wie wir zusammen gehören. Bitte lass mich ihnen helfen...!“

Wenn es nach Tsubasa gegangen wäre, liese er Wakabayashi ruhig weiter leiden, aber Taro sah ihn mit einem so unglücklichen und bettelnden Blick an, dass er es nicht übers Herz brachte ihm diese Bitte abzuschlagen.

„Also gut Taro“ Ozora seufzte schwer. „Fünf Minuten.“

„Danke mein Liebling!“ Misaki lächelte ihn glücklich an. „Ich wusste, dass du mich verstehen wirst!“

Tsubasa warf dem Keeper noch einen letzten, hasserfüllten Blick zu, ging aus dem Zimmer und knallte die Tür hinter sich zu. Misaki sah Wakabayashi wieder in die Augen.

„So verlogen bist du also Taro – das hätt ich nicht von dir gedacht. Das du wirklich die Dreistigkeit besitzt ihn ‚Liebling‘ zu nennen, wenn du ihm gegenüber nicht mal was empfindest.“

„Du irrst dich Genzo; ich liebe Tsubasa wirklich.“

„Das ist ja ne Neuigkeit! Noch vor kurzem hast du mir aber was anderes gesagt! Und was du gestern abgezogen hast zeugt auch nicht unbedingt von deiner großen Liebe ihm gegenüber!“

„Ich war gestern nicht ich selbst...“

„Das ist doch wohl nicht meine Schuld! Lern Konsequenzen für das zu tragen, was du im besoffenen Zustand anstellst!“

„Das sagst ausgerechnet du! Wenn du so schlau bist dann trag doch auch Konsequenzen für die Nacht die du mit mir verbracht hast!“

„Du hast damit angefangen, ich wäre von allein nie drauf gekommen...“

„Aber du bist darauf eingegangen“ unterbrach ihn Misaki. „Lassen wir das endlich. Es bringt nichts, wenn wir uns jetzt gegenseitig die Schuld für das geben, was in dieser Nacht passiert ist. Wir haben beide unsere Freunde betrogen, das ist eine Tatsache die nichts und niemand ändern kann. Und früher oder später wären sie doch sowieso dahinter gekommen...“

„Nein! Sie hätten nie davon erfahren wenn du dich unter Kontrolle gehabt hättest!“

„Selbst wenn es so wäre, wenn wir es tatsächlich geschafft hätten das vor ihnen geheim zu halten – wärst du damit glücklich gewesen? Du hättest es Kojiro nie gesagt, es ihm für immer verheimlicht?“

„Nein ich... ich hätte es ihm gesagt, irgendwann mal, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen wäre...“

„Irgendwann mal? Der richtige Zeitpunkt? Genzo, du machst dir doch selbst etwas vor. Du hättest es ihm nie gesagt und selbst wenn – glaubst du, dass seine Reaktion anders wäre als jetzt? Vielleicht wäre er noch wütender, gerade aus dem Grund dass du so lange darüber geschwiegen hast...“

„Das kannst du nicht wissen! Und so wie er es erfahren hat... einen schlechteren Weg ihm das mitzuteilen kann ich mir nicht vorstellen.“

„Es tut mir wirklich leid Genzo, ich wollte dir keine Probleme machen. Glaub mir, ich fühle mich wirklich schrecklich deswegen und ich verstehe dass du mich dafür hasst...“

Wakabayashi setzte sich bedrückt aufs Bett und seufzte.

„Nein. Nein ich... ich hasse dich nicht. Du hast Recht, ich kann dir allein nicht die Schuld dafür geben... aber ich weiß jetzt nicht was ich tun soll, damit Kojiro mir verzeiht...“

„Ich werde mit ihm reden Genzo...“

„Kannst du dir sparen, er hört dir sowieso nicht zu. Du solltest dich lieber von ihm fernhalten, sonst bringt er dich noch um.“

„Er war heute Morgen schon bei mir und wie du siehst hab ich seinen Wutanfall überlebt. Ich werde versuchen auf ihn einzureden, schaden wird es bestimmt nicht und vielleicht hilft es ja...“

„War er sehr wütend?“

„Ein ‚nein‘ wäre gelogen, das weißt du doch selbst.“

„Hat er was über mich gesagt?“

„Nicht wirklich. Er war nur darauf konzentriert Tsubasa klar zu machen was für ein Mistkerl ich bin.“

„Und Tsubasa hat dir trotz allem verziehen?“

„Ja, das hat er.“

„Er muss dich wirklich lieben wenn er das einfach so hinnimmt. Weißt du eigentlich was für ein Glück du hast?“

„Ja, das wurde mir aber erst heute bewusst. Ich habe endlich verstanden dass ich ihn liebe und bereit bin alles zu tun, um ihn nicht zu verlieren.“

„Schön für euch. Für mich wird‘s wohl kein solches Happy End geben...“

„Kojiro liebt dich und auch wenn er jetzt wütend ist, er wird sich wieder beruhigen.“

Auf einmal ging die Tür auf und Ozora blickte ins Zimmer.

„Die fünf Minuten sind vorbei. Kommst du Taro?“

Misaki ging zu Tsubasa rüber, sah noch kurz zu Wakabayashi.

„Ich werde mit Kojiro reden. Mach dir keine Sorgen Genzo, das wird wieder...“

Wakabayashi starrte regungslos auf den Fußboden und antwortete nicht, also ging Taro mit Tsubasa auf den Flur und schloß leise die Tür.

„Und? Bist du jetzt glücklich?“ fragte Tsubasa mit bitterem Unterton.

Misaki sah ihm sanft in die Augen und küsste ihn zärtlich.

„Ich liebe dich Tsubasa und ich kann dir nicht genug dafür danken, dass du so verständnisvoll mir gegenüber bist. Das ich dich habe ist das beste, was mir im Leben passieren konnte.“

Ozora versuchte möglichst unbeeindruckt zu wirken, doch tief in seinem Innern verspürte er ein warmes Glücksgefühl, dass sich langsam in seinem ganzen Körper ausbreitete und ihn beruhigte. Er glaubte fest daran, dass Taro ihn liebte und sein Versprechen ihm treu zu sein auch wirklich einhalten wird.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-08-18T22:00:53+00:00 19.08.2007 00:00
Das Kapitel war toll!
Von Taro weiß ich nicht ganz, was ich halten soll: Auf der einen Seite zeigt er recht positive Aspekte: Er versucht Genzo zu helfen und ist irgendwie der einzige dort, der die Gabe besitzt andere Leute wieder auf den Boden der Tatsachen zu bringen.
Diese Rationalität zeigt mir aber irgendwie, dass ihn das nicht alles so berührt und das ist natürlich nicht grade ein positives Zeichen für die Liebe...
Denn auf der anderen Seite, hat er leichte Arschlochqualitäten: Ob er sich um Tsubasas Liebe bemühen würde, wenn der nicht so verständnisvoll wäre? Und kann seine Meinung über Gefühle wirklich so schnell ändern?

LG Jarna-chan
Von:  Yranna
2007-07-16T20:16:12+00:00 16.07.2007 22:16
Ich bin mal wieder spät dran mit dem Kommentar... *schäm*

Hmn Genzo... ich muss Winter Recht geben, in diesem Kapitel war er gar nicht so übel ^^'
Er hat mir sogar ein wenig leid getan... aber nur ein wenig, schlißlich ist er ja selbst Schuld !

Ich kann einfach nicht glauben, dass zwischen Tsubasa und Taro alles wieder in Ordnung ist... Taro hat Tsubasa so weh getan, dass kann nicht einfach vergeben und vergessen sein. Ich bin mir sicher, dass sich an Tsubasa's Verhalten noch des Öfteren zeigen wird, wie tief die Wunden sind... auch wenn er selber glaubt, dass er Taro voll und ganz verziehen hat.
Ich weigere mich, zu glauben, dass für ihn alles in Ordnung ist ! xDD

Bin gespannt, wie es dem armen Kojiro noch ergehen wird... ich hoffe, er wird noch glücklich, aber nicht mit Genzo ;P

*zum nächsten kapitel hüpf*
Von:  Temari-nee-chan
2007-07-08T22:57:55+00:00 09.07.2007 00:57
Also zu allen Kapiteln jetzt mal nen Kommi zu schreiben wäre sicherlich zu lang.
Deswegen geb ich jetz mal meine Meinung bis hier hin ab.

Erstens: Genzo und der Tiger ein absolut süsses Paar.

zweitens: Armer Tsubasa, der hat sich da nen richties a..loch aus gesucht als freund. Hätte nie gedacht dass man taro mal so hinstellen kann aber auch sowas muss es geben.

drittens: Also mal ehrlich ich trinke niemals so viel alkohol dass ich nicht mehr weiss was ich tue und was nicht. Anscheinend müssen dass einige noch lernen dort.

viertens: Der einzige der mir so richtig leid tut is kojiro. Ich hoffe für ihn er findet noch einen ausweg und ein happy end mit genzo.

fünftens: tsubasat tut mir zwar auch leid aber er ist selber so doof wenn er nicht merkt wie er ausgenutzt wird. Auch wenn ihm taro(so wie es taro klar wurde) ja gesagt hat er liebt ihn. in meinen augen ist die einsicht etwas spät.

sechstens: bin gespannt wies weitergeht

bis denne ihr lieben;)
Von:  Kathryn24
2007-07-08T16:16:45+00:00 08.07.2007 18:16
Wo soll das alles noch hinführen?
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung....

Schönes Kapitel, LG Kath
Von: abgemeldet
2007-07-06T18:28:00+00:00 06.07.2007 20:28
ja war schon besser

trotzdem.....*heul* verdammter Taro!

diesmal hat mir Genzo SEHR GUT GEFALLEN *sichwunder* XD
mit dem was er gesagt hat......wegen Taros Verhalten....*nicknick*

*seufz*

ja okey Taro&Tsubasa sind wieder glücklich

das macht mich auch froh

nur noch immer mit son bitteren Beigeschmack.....*seufz* was solls

ich bin jetzt gespannt wies mit Kojiro&Genzo weiter geht =)

sehr sogar O.O


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