Aus Rache wird ein großer Gefallen
Note: Hätte mir denken können, dass ihr euch für die „kurz aber oft“ Variante entscheidet ^^ Gut, ich werde dann also versuchen wieder kürzere Kapitel zu schreiben, die aber dann auch in kürzeren Zeitabständen on zu stellen. Wünscht mir Glück *g* In dem Kap geht es erst mal weiter mit der Taro-Tsubasa Sache. Taro kommt ein wenig zu exaltiert rüber, aber na ja :P Ab und zu kann man doch auch was kitschiges schreiben, oder? XD
Tsubasa und Taro blickten zu tiefst erstaunt in Hyugas Richtung.
„Kojiro? Was soll das? Wieso platzt du hier so plötzlich rein?“
Hyuga antwortete auf Tsubasas Frage nicht; mit entschlossenen Schritten marschierte er zu Taro rüber, packte ihn am Arm und schleuderte ihn gegen die Wand. Misaki prallte schmerzhaft an ihr ab und sank in die Knie.
„Hast du sie noch alle Hyuga?! Was willst du von mir?!“
„Du kleine Ratte besitzt noch tatsächlich die Frechheit den Unschuldigen zu spielen?!“ Kojiro schlug ihm ins Gesicht. Ozora sprang sofort aus dem Bett und stellte sich vor Misaki.
„Lass meinen Taro in Ruhe!“
„Deinen Taro? Tut mir leid Tsubasa, aber dir ist wohl nicht bewusst, dass du DEINEN Taro auch noch mit anderen teilen musst! Erzähl mal Misaki, mit wie vielen Mannschaftskameraden hast du denn schon geschlafen? Misugi zählt nicht, du wolltest es zwar, aber Genzo hat dich davon abgehalten.“
Ozora sah seinen Freund fragend an.
„Was meint er damit?“
„Keine Ahnung.“ Misaki zuckte mit den Schultern. „Vielleicht ist er ja durchgedreht...“
„Durchgedreht?! Na warte!“ Hyuga schubste Tsubasa zur Seite, packte Taro am Kragen und drückte ihn gegen die Wand. „So, und jetzt wirst du Tsubasa alles schön beichten! Erzähl ihm von Genzo, von Misugi und von allen anderen die du ins Bett geschleift hast!“
Misakis Augen weiteten sich. [Er weiß von Genzo? Woher?! Hat Genzo ihm davon erzählt?! Aber was meint er mit Misugi? Mit Jun war doch nichts...] Plötzlich erschienen in seinen Gedanken Erinnerungen, deren er sich bis zu diesem Moment nicht bewusst war. [Jun... wir saßen gestern zusammen... Ja, wir haben uns unterhalten... aber worüber? Ich weiß es nicht mehr...]
„Ich warte auf eine Antwort Misaki! Rück endlich mit der Wahrheit raus!“
„Ich weiß gar nicht, was du von mir willst Hyuga! Hat dir Genzo irgendwas erzählt? Und wieso redest du andauernd von Misugi?“
„Ich will das du auf der Stelle Tsubasa erzählst, was gestern passiert ist!“
„Was passiert ist? Aber... ich weiß es nicht mehr...“
„Hör auf mit diesen Lügengeschichten!“
„Das ist keine Lüge!“ erwiderte Taro zornig. „Ich kann mich nicht mehr an gestern erinnern!“
Hyuga sah ihn eine Weile aufmerksam an, lies ihn dann mit einem spöttischen Lächeln los.
„Du kannst dich nicht erinnern? Nun gut, sagen wir, dass ich dir glaube. Aber keine Sorge, ich werde dir helfen dich zu erinnern.“ Er drehte sich zu Tsubasa um und sprach weiter: „Als ich dich gestern mit Genzo in dein Zimmer brachte und wir wieder zurück zur Feier gingen, wollte Genzo unbedingt deinen ‚Geliebten‘ finden um zu sehen, was er im Augenblick macht. Und weißt du, womit er beschäftigt war? Dieser Mistkerl“ Kojiro deutete auf Taro „lag zusammen mit Misugi auf einem Sofa! Sie haben sich zwar nur geküsst, aber wenn wir sie nicht gestört hätten, wäre es sicher nicht dabei geblieben!“
[Wir haben... Was haben wir?!] Misaki starrte Hyuga ungläubig an. [Das kann doch nicht wahr sein... oder?!] Derweil fuhr Kojiro fort:
„Sie wollten zusammen auf Misugis Zimmer gehen, aber Genzo hielt deinen geliebten Taro auf und weißt du, was der dann gemacht hat? Er hatte doch tatsächlich vor anstatt mit Misugi mit Genzo zu schlafen! Dabei ist ihm auch noch rausgerutscht, dass dies nicht das erste mal sein sollte. Tsubasa, dein Freund hat dich mit Genzo betrogen!“
Kojiro stoppte und beobachtete Ozoras Reaktion. Ozora sah seinen Freund enttäuscht an.
„Ist das wahr Taro?“ fragte er leise. „Hast du wirklich... mit Genzo geschlafen?“
Misaki senkte resigniert den Kopf.
„Ja Tsubasa, es ist wahr. Es tut mir leid.“
„Es tut dir leid?!“ Kojiro packte ihn wieder am Hemd. „Wenn es dir wirklich leid tun würde, hättest du nicht versucht es noch einmal zu machen! Und das mit Misugi?! Willst du jetzt vielleicht behaupten, dass Misugi dich gezwungen hat mit ihm rumzumachen?!“
„Ich wusste doch nicht... ich war betrunken...“
„Ja klar! Jetzt kommt wieder das ‚ich war betrunken‘ Argument! Ist ja ne tolle Entschuldigung!“
„Lass uns doch endlich in Ruhe Hyuga. Siehst du nicht, was du schon angerichtet hast?“ Misaki blickte deprimiert zu Tsubasa, der regungslos auf den Boden starrte. „Du bist wütend wegen Genzo und du wolltest dich deswegen rächen, das ist mir bewusst. Du hast es ja auch geschafft, also warum gehst du nicht wieder? Lass mich mit Tsubasa allein.“
„Das könnte dir so passen, was?!“
„Kojiro!“ Ozora sah ihn entschlossen an. „Geh jetzt bitte.“
„Ich bin mit Misaki noch lange nicht...“
„Geh jetzt endlich!“ forderte Tsubasa mit erhobener Stimme. „Du hast genug getan. Lass uns endlich allein.“
Hyuga beruhigte sich ein wenig, sah Tsubasa selbstsicher an.
„Es war nur zu deinem Besten. Ich bin der Meinung, dass du wissen solltest, was Misaki hinter deinem Rücken abzieht.“ Kojiro warf Taro noch einen zornigen Blick zu, dann spazierte er aus dem Zimmer.
Tsubasa setze sich mit gesenktem Kopf aufs Bett. Taro stand immer noch an der Wand, beobachtete seinen Freund bedrückt. Zum ersten Mal hatte er wegen dieser Nacht mit Genzo Gewissensbisse... Nach einer Weile fand er den Mut sich neben seinen Freund hinzuknien und seine Hand zu fassen.
„Liebling... es tut mir so sehr leid... es bricht mir das Herz dich so traurig zu sehen...“
„Du hast...“ Ozoras Stimme zitterte, er hielt sich mit Mühe davon ab zu weinen. „Du hast bei Genzo zweimal übernachtet...“
„Ja mein Liebling, aber glaub jetzt bitte nicht, dass jedesmal etwas zwischen uns passierte. Ich habe nur einmal mit ihm geschlafen, das schwöre ich dir.“
„Und... dann Jun?“
„Ich... ich weiß doch selbst nicht mehr, was mit Jun war! Ich war gestern in so einem Zustand, dass ich wirklich nicht mehr imstande war mich zu kontrollieren. Ich kann mich an diese Situation nicht erinnern, es kann ja auch sein, dass Hyuga uns angelogen oder etwas falsch verstanden hat. Aber glaub mir: ich will und wollte nie was von Jun. Nur du bist mir wichtig.“
„Wenn das wirklich wahr ist, warum...“ Tsubasa sah ihn mit glasigen Augen an. „Warum hast du das dann getan? Warum hast du überhaupt das zwischen uns angefangen? Wenn du damals nicht diese Gefühle in mir wachgerufen hättest... Du wolltest es doch, du wolltest mit mir zusammen sein... oder wenigstens mit mir schlafen... Wenn ich nur einer von vielen sein sollte, wieso hast du nicht gleich klar und deutlich gesagt, was das zwischen uns wird?!“
„Weil du nicht einer von vielen bist!“ Taro war auch den Tränen nahe. „Es gibt niemanden, der mir wichtiger ist als du! Ich liebe dich! Ich liebe NUR dich Tsubasa! Über alles!“
Es war nicht das erste Mal, dass Misaki Tsubasa so etwas sagte... aber zum ersten Mal meinte er es auch so. Erst in diesem Moment wurden ihm seine Gefühle klar. [Ich dachte, ich kann niemanden lieben, ich war überzeugt, dass ich dich niemals lieben könnte... Aber jetzt wurde es mir klar, jetzt weiß ich endlich, was du mir bedeutest. Ich liebe dich wirklich Tsubasa und ich will dich nicht verlieren!]
„Du hast mich dazu gebracht dir bedingungslos zu vertrauen, du hast dich gewundert, dass ich dir nicht vertraue... ich hab‘s doch geahnt...“
Misaki küsste ein paar mal Ozoras Hand, fühlte, wie eine panische Angst ihn einnimmt. Er hat so lange gebraucht, um sich seiner Gefühle bewusst zu werden und kaum drang die Erkenntnis endlich zu ihm durch, war er kurz davor seine Liebe wieder zu verlieren.
„Bitte vergib mir Liebling, ich war so ein Idiot... unsere Beziehung aufs Spiel zu setzen... Bitte verlass mich nicht...“
[Dich verlassen? Ich könnte dich nie verlassen Taro, ich kann ohne dich nicht leben... aber...]
„Aber solltest du mir noch einmal so etwas antun, werde ich es nicht überleben...“
„Das werde ich bestimmt nie wieder tun, glaub mir! Tsubasa... du liebst mich doch auch, oder?“ flüsterte Taro verzweifelt „So sehr, wie ich dich liebe? Kannst du mir denn verzeihen? Ich bin bereit alles zu tun, damit du mir verzeihst! Ich brauche dich doch! Ohne dich... ich kann ohne dich nicht mehr sein...“
„Taro... ich würde dir das so gerne glauben...“
„Dann tu es doch einfach Liebling!“ Misaki warf sich Ozora um den Hals und küsste ihn. „Nichts ist mir wichtiger als du, niemand kann mit dir mithalten...“
„Das... das sagst du jetzt doch nur so...“
„Nein! Nein, es ist die reine Wahrheit! Tsubasa... wir sind...“ Misakis und Ozoras Lippen befanden sich dicht aneinander; mit jedem Atemzug berührten sie sich leicht. Taro lächelte, glücklich über das, was ihm gerade bewusst wurde und was er auch sofort seinem Freund sagen musste: „Wir sind füreinander bestimmt!“ Er umarmte Ozora, warf sich mit ihm aufs Bett und küsste ihn leidenschaftlich, zerrte dabei ungeduldig an seinem T-Shirt, das er ihm so schnell es ging ausziehen wollte. Tsubasas Vernunft schrie aus aller Kraft ‚Wehr dich! Lass dich nicht so leicht rumkriegen!‘, aber sie hatte keine Chance gegen sein Verlangen nach Taros Nähe. Sie tauschten ungeduldige Küsse und Zärtlichkeiten, zogen sich dabei schnellstmöglich aus.
„Taro... ich will dich mit niemandem teilen...“
„Das musst du auch nicht mein Liebling, ich gehöre nur dir ganz allein... für immer...“ Misaki drang in ihn ein und sah ihm tief in die Augen. „Tsubasa,“ flüsterte er mit liebevoller Stimme, „ich habe dich schon immer geliebt... schon damals, als wir gemeinsam bei Nankatsu gespielt haben... und ich hab dich in Frankreich so schrecklich vermisst, hatte Angst, dass du mich vergessen wirst...“
„Ich könnte dich niemals vergessen Taro, ich habe jeden Tag an dich gedacht...“
Langsam fing Misaki an sich zu bewegen, mit jedem nächsten Stoß wurde er schneller, bis er endlich sich selbst und seinen Liebsten zum Höhepunkt brachte. Zum ersten Mal spürte er, dass er etwas aus Liebe getan hat... und es war das schönste Gefühl, das man sich vorstellen konnte. [Tja Hyuga, du wolltest dich an mir rächen, aber hast mir stattdessen einen großen Gefallen getan. Dank dir habe ich endlich verstanden, wie wichtig mir Tsubasa ist... Ich werde nie wieder das Risiko eingehen ihn zu verlieren und ich werde ihm nie wieder wehtun. Ich liebe ihn, jetzt weiß ich endlich, dass ich ihn wirklich liebe... Das ist ein so wundervolles Gefühl...]
Als Ozora in Misakis Armen lag, überlegte er, ob er gerade wirklich das Richtige getan hat. Taro hat ihn betrogen und er hat ihm einfach so ohne weiteres verziehen. [Du hast mir versprochen, dass du so etwas nie wieder tun wirst, hast mir gesagt, dass du mich wirklich liebst... Ich glaube dir Taro, ich muss dir doch glauben... Bin ich naiv? Vielleicht... Vielleicht bin ich das, aber... mir bleibt doch nichts anderes übrig, als mich an dem kleinen Stück Hoffnung festzuklammern, das du mir gegeben hast... Ohne dich hätte mein Leben doch keinen Sinn...]