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Die Spiele des Zinedine Zidane

Das Geheimnis seines Erfolges
von

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Christian Wilhelmsson

Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne schienen durch einen Spalt der eilig zugezogenen Vorhänge des Zimmers mit der Nummer 47 im 3.Stock eines Nobelhotels.

Sie trafen ein achtlos über den Stuhl geworfenes Shirt und brachten die gelbe Farbe zum Leuchten. Die blaue 21 stand Kopf, ebenso wie der Name, der den Träger als einen Spieler der schwedischen Nationalmannschaft kennzeichnete.

Die winzigen Staubkörnchen tummelten sich im hellen Sonnenstrahl. Es herrschte Ruhe, bis auf das unregelmäßige Keuchen und gelegentliche Aufstöhnen der beiden Männer.

Der Ältere der beiden starrte auf den blonden Schopf vor sich. Schweiß stand ihm auf der Stirn, rann ihm den Hals und den Rücken hinab. Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als der Blonde erbebte und zum Orgasmus kam.

Er hasste das Vorspiel und auch das Getue danach, deshalb erhob sich der Ältere gleich nach getaner Arbeit. Der Schwede hatte sich umgedreht und seine blauen Augen folgten nun jeder Bewegung des anderen. „Warum hast du es so eilig?“, wollte er wissen. Die grauen Augen des Franzosen warfen ihm einen kurzen, ausdruckslosen Blick zu. „Ich halte es nie lange im Bett aus. Und du solltest auch aufstehen…“, entgegnete er mit leicht französischem Akzent, ebenfalls auf Englisch. Nur widerwillig machte der Blonde sich jetzt ans Anziehen. Der andere war bereits angezogen und lugte vorsichtig überprüfend aus dem Fenster. Der Jüngere warf ihm von Zeit zu Zeit einen Blick zu, während er seine Schuhe zuband. Dann erhob er sich und streckte zaghaft die Hand aus, berührte den anderen kurz am Arm. „Zinedine…“ Sein Gegenüber wandte den Blick vom Fenster ab und sah ihn an. De Schwede schluckte bei der harten und verschlossenen Miene des anderen. Lachen war bei dem Franzosen eine Seltenheit, die man nicht oft zu Gesicht bekam. „Sehen wir uns wieder?“ Zidane musterte sein Gesicht. „Morgen, beim Spiel.“ „Du weißt, wie ich das gemeint habe…“ Ein Blinzeln der kalten, grauen Augen. „Wohl eher nicht.“ Er wandte sich ab und sah wieder aus dem Fenster. Der Blonde seufzte leise und senkte den Blick. Eine angemessene Verabschiedung konnte er sich von dem schlaksigen Franzosen wohl nicht erwarten, trotzdem ließ ihn die Hoffnung darauf noch warten. Als er eine Minute später noch immer dastand, hob Zidane eine Braue und sah ihn fragend an. Unter dem Blick dieser Augen wurde der Schwede immer unsicherer. „Ich…geh dann mal. Wir sehen uns morgen.“ Keine Reaktion. Er seufzte traurig und wandte sich zum Gehen. „Christian?“ Es war erstaunlich, wie anders die Stimme des Franzosen klingen konnte! Wilhelmsson drehte sich um. Zidanes Augen funkelten und er bekam weiche Knie, als der Franzose die Hand nach ihm ausstreckte. Seine Beine trugen ihn automatisch zu ihm und Zidane legte freundschaftlich einen Arm um seine Schulter. Er beugte sich etwas hinunter, um dem 27-Jährigen in die Augen sehen zu können und grinste. Wilhelmsson starrte ihn gebannt an. „Wir verstehen uns doch, was das Spiel morgen betrifft…“, sagte er in leisem, vertraulichem Tonfall und blickte in die leuchtend blauen Augen des Schweden. Dieser nickte eilig und murmelte ein leises „Selbstverständlich“ auf Schwedisch. Zidane lächelte. „Gut.“ Er beugte sich vor und küsste sanft die Lippen des Blonden, der genussvoll die Augen schloss und den Kuss erwiderte. Dann ließ Zidane ihn gehen.

Er schnaubte verächtlich und als er wieder aus dem Fenster blickte und der Gestalt des Schweden unten auf der Straße folgte, waren seine Augen wieder genauso kalt und ausdruckslos wie vorher.



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